Autor Thema: Gesellschaftsklischees in der SF  (Gelesen 6408 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Gesellschaftsklischees in der SF
« am: 24.08.2017 | 08:05 »
Hallo allerseits!

Mir ist aufgefallen, dass es zwar im Internet schon jede Menge Sammlungen von "SF-Klischees" gibt, dass sich diese aber meist [herablassend] auf das technisch-Naturwissenschaftliche beschränken: Knallende Explosionen im Weltall, Hyperraum mit Strich-Sternen, keine Anschnallgurte auf der Brücke usw.

Was ich nicht gefunden habe, ist eine Sammlung mit Klischees, wie in der fiktiven Zukunft "die Menschen ticken werden".

Um zu illustrieren, was ich meine: Über z.B. das Mittelalter sind haufenweise gesellschaftlicher Klischees in Umlauf wie "Die Menschen waren alle dumm und abergläubisch", "Es gab keine Gesetze, der Adel durfte alles", "Vor Gericht wurde pausenlos gefoltert" oder "Frauen waren rechtlos". Wonach ich suche, sind vergleichbare Klischees über Menschen und Gesellschaft, die sich im SF-Genre etabliert haben.

Wem was dazu einfällt: Bitte munter drauflos posten!
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline KhornedBeef

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 11.871
  • Username: KhornedBeef
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #1 am: 24.08.2017 | 09:14 »
Wie bereits im Nebenthread übe die Prävalenz von Fantasyliteratur: vom Mittelalter hat sich so ein literarischer Kanon durchgesetzt, während die SciFi sich mehr in verschiedene Entwürfe aufspaltet (vor allem utopisch und dystopisch). Aber versuchen wirs:
- Das Wirtschaftssystem wurde abgelöst, entweder von einer Art Gemeinsinn (Star Trek anscheinend??) oder von einer überragenden Bedeutung einer konkreten Ressource, die entweder als Ersatzgeld oder als absoluter Machthebel funktioniert (Dune)
- Alle haben sich lieb und verstehen die "Barbaren" unserer Zeit gar nicht mehr (Star Trek, klassische Bücher z.B. auch von Lem)
- Raumfahrt ist pillepalle und alltäglich, jeder Hanswurst kann sich ein Raumschiff leisten
- Der Alltag ist ähnlich, aber alles technobabbelisiert (die Jetsons, Zurück in die Zukunft) ;)

Ich merke, dass unheimlich viel Produkt seiner Zeit ist. In jüngerer Zeit geht es oft um die ökonomisch-politisch-technologische Kontrolle der Massen durch die oberen Zehntausend.
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Fenix

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 99
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tanelorn
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #2 am: 24.08.2017 | 09:38 »

Ein Imperium ist immer böse. Das war früher, als Asimov und Anderson noch SF schrieben, nicht unbedingt so, aber seit Lucas uns Eines in Star Wars präsentierte, scheint es zu gelten.

Umgedreht sind Rebellen immer die Guten...

Große Konzerne stehen außerhalb des Gesetzes. Der Gedanke der Exterritorialität für Unternehmen kam wohl zuerst im dystopischen Cyberpunk auf, wird aber inzwischen allgemein akzeptiert.

In Zukunft gibt es wieder einen Erbadel mit so altmodischen Titeln wie Herzog, Graf und Baron. Die genießen gesellschaftliche und politische Bedeutung sowie Privilegien.

Es gibt lasche Waffengesetze wir in einigen Staaten der USA, wenn überhaupt. Selbst auf hochzivilisierten Welten dürfen Privatleute mit Schusswaffen herumlaufen. Wenn die benutzt werden, macht niemand großes Aufheben, weder Polizei noch Justiz.

Der Einsatz von Biotechnologie, Gentechnik, Cyberware usw. ist allgenein akzeptiert. Er wird nie aus medizinischen oder ethischen Gesichtspunkten hinterfragt.



Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #3 am: 25.08.2017 | 08:28 »
@KhornedBeef: Du hast recht, es ist natürlich schwieriger, feste Klischees über eine Zukunft zu etablieren, in der noch mannigfach verschiedene Pfade offen stehen, als über eine Vergangenheit, in der schon alles feststeht.

@Fenix: Hast du für die laschen Waffengesetze 1-2 Beispiele? :) Als verbreitetes Klischee war mir das jetzt neu.

@Alle: Kommt, Leute, da geht doch noch mehr! ;) Oder?
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.490
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #4 am: 25.08.2017 | 08:39 »
Kommt, Leute, da geht doch noch mehr! ;) Oder?

Ich denke, man wird es wirklich nach Strömungen aufteilen müssen, um eine sinnvolle Zusammenstellung zu bekommen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #5 am: 25.08.2017 | 08:54 »
Sttatspolizei und Küstenwache werden zur Raumpatrouille
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #6 am: 25.08.2017 | 08:57 »


Es gibt lasche Waffengesetze wir in einigen Staaten der USA, wenn überhaupt. Selbst auf hochzivilisierten Welten dürfen Privatleute mit Schusswaffen herumlaufen.
ist mir nie aufgefallen, ist mMn eher ein Fall von frisch besiedelten Welten(und wenn das Äquivalent von T-Rex und Co vorbeikommen)
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Mr.Renfield

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 184
  • Username: Mr.Renfield
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #7 am: 25.08.2017 | 09:54 »
ist mir nie aufgefallen, ist mMn eher ein Fall von frisch besiedelten Welten(und wenn das Äquivalent von T-Rex und Co vorbeikommen)

ist nur einer der punkte, in der sich die unterschiedlichen sf-subgattungen stark unterscheiden. und zumindest in den durchdachteren natürlich auch innerhalb des settings je nach jurisdiktion.

aber zumindest in den "klassischen" zwielichtigen raumhafenkaschemmen hat natürlich jeder nen blaster...
außgenommen diejenigen, die lichtschwerter haben.

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #8 am: 25.08.2017 | 09:58 »
ist nur einer der punkte, in der sich die unterschiedlichen sf-subgattungen stark unterscheiden. und zumindest in den durchdachteren natürlich auch innerhalb des settings je nach jurisdiktion.
Ist mir nie so aufgefallen, eher als Ausnahme.



Zitat
aber zumindest in den "klassischen" zwielichtigen raumhafenkaschemmen hat natürlich jeder nen blaster...
außgenommen diejenigen, die lichtschwerter haben.
Tattooine und die Underhives würde ich jetzt nicht als hochzivilisiert betrachten Quite the Contrary.
Tusken
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.185
  • Username: nobody@home
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #9 am: 25.08.2017 | 10:39 »
Raumschiffe verschiedener Völker oder Fraktionen kann man immer einfach schon an ihrem Aussehen unterscheiden. Die Gesetze der Physik mögen für alle gleich sein und entsprechend auch eigentlich zum Verwechseln ähnliche Designs für alle nahelegen, aber irgendwie passiert das nie, und wenn doch mal gleichartige Schiffe im Clinch liegen, gehörten sie ursprünglich mal zur selben Seite.
« Letzte Änderung: 25.08.2017 | 10:47 von nobody@home »

Offline achlys

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.732
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: achlys
    • Tipareth's Net
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #10 am: 27.08.2017 | 20:40 »
Mal einige überlegungen zu Alien und Menschen:
Menschen sind immer die Mittelmäßige Rasse, sie sind in nichts besonders gut, haben aber auch keine besonderen Macken. (Besonders bei PC Spielen)
Außerirdische Rassen weisen häufig ein besonderes Merkmal auf, das ins Extrem gesteigert wurde. Dies können z.B. sein: gesellschaftlich-sozial (Krieger- vs Pazifistenrasse, Kommunismus usw ->StarTrek) oder auch besondere körperliche oder geistige Merkmale.
Alienrassen haben meistens eine humanoide Form.


Gesendet von meinem GT-I9506 mit Tapatalk


Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.490
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #11 am: 27.08.2017 | 20:44 »
Außerirdische Rassen weisen häufig ein besonderes Merkmal auf, das ins Extrem gesteigert wurde.

Da Aliens meistens nur den Stellvertreter für die Beschäftigung mit menschlichen Eigenschaften spielen müssen/sollen, sind ihre Gesellschaften sehr homogen aufgebaut und auch diese besonderen Merkmale natürlich bei jedem Inidividuum zu finden.


Dass man aus menschlicher Perspektive sich selbst als den Normalfall betrachtet und andere daran bemisst, ob sie etwas Bestimmtes nun besser oder schlechter können als ein handelsüblicher Mensch, ist doch gut nachvollziehbar.
In der Regel machen das die Aliens ja genau so und halten dem Menschen in dieser Hinsicht schön den Spiegel vor.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Talasha

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.173
  • Username: Talasha
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #12 am: 27.08.2017 | 20:49 »

Alienrassen haben meistens eine humanoide Form.

Was aber in erster Linie an den Möglichkeiten für Spezialeffekte liegt.
"Haben Sie Bücher zu Pawlows Hunden und Schrödingers Katze?"
"Da klingelt was bei mir, aber ich kann nicht sagen ob sie da sind oder nicht"

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.185
  • Username: nobody@home
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #13 am: 27.08.2017 | 21:34 »
Die Inspiration für zukünftige Gesellschaften ist natürlich immer aus der menschlichen Vergangenheit oder bestenfalls Gegenwart geklaut. Da finden sich dann solche Sachen wie das alte Rom (wahlweise militant, dekadent, oder beides), die marodierenden Mongolenhorden, oder irgendeine religiöse Ordensgemeinschaft (mit oder ohne Inquisition) schnell und gerne direkt abgekupfert wieder, natürlich IIIIMMM WEEELLLTRAUM!!! und, wenn sich der Autor nicht zu schnell ertappen lassen will, vielleicht auch mal mit oberflächlich abgeschliffenen Seriennummern. Insbesondere die "Hauptzivilisation", zu der die Protagonisten gehören, ähnelt zwar vielleicht nicht immer, aber doch recht oft (natürlich rein zufällig 8]) ausgerechnet derjenigen sehr, in der der Verfasser selber im richtigen Leben auch schon aufgewachsen ist -- vielleicht etwas wunschdenkerisch-utopisch aufgehübscht, aber ohne größere Umwälzungen.

Online Runenstahl

  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.795
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Runenstahl
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #14 am: 27.08.2017 | 21:37 »
Das "Menschen sind langweilig weil sie der durchschnitt sind Problem" wurde sehr gut von "Master Of Orion" gelöst. Menschen sind dort (angelehnt an Star Trek) Charismatisch und sehr gute Diplomaten (und Lügner / Betrüger wenn es drauf ankommt). Das habe ich bislang für all meine eigenen Kampagnen (inkl. Fantasy) geklaut. Es mag Spezies geben die besser aussehen und "weiser" rüberkommen. Aber in fast allen SF Szenarien es sind meist siw Menschen die die richtigen Worte finden um andere Rassen rumzukriegen.
"Reading is for morons who can't understand pictures"
   Gareth (aus der Serie "Galavant")

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #15 am: 27.08.2017 | 23:05 »
Einige gesellschaftliche Klischees in der SF:
1. Monokulturen:
Pro Planet gibt es nur eine Kultur. Die Menschheit kann mehrere Planeten besiedeln. Und auf jedem Planeten kann es eine andere Kultur gebe. Aber innerhalb eines Planeten gibt es nur eine Kultur.

Falls es in Ausnahmefällen mal zwei Kulturen auf einem Planeten geben sollte, so sind diese beiden Kulturen verfeindet.

2. Mono-Charakter:
Außerirdische der gleichen Rasse haben alle die gleichen Charaktereigenschaften. Dieses Klischee findet sich vor allem bei älteren SF-Geschichten. Bei neueren wird das Klischee zum Glück etwas aufgeweicht.

Auch hier wieder die Ausnahme: Es gibt den einen Außerirdischen, der so ganz anders als sein Volk ist. Alle aus seinem Volk haben den gleichen Charakter. Nur er nicht. Er ist der einzige mit einem anderen Charakter.

3. Kein religiöser Fanatismus:
Je nach SF sind die Menschen entweder Atheisten oder aufgeklärte Religiöse. Aber religiöser Extremismus spielt keine Rolle. Als Ausnahme fällt mir hier Warhammer 40k ein.

4. Schwarz/Weiß-Malerei:
Entweder die Erde ist eine Utopie oder eine Dystopie. Aber es ist extrem selten, dass der Autor ganz bewusst die Erde so beschreibt, dass sie in einigen Punkten besser und in anderen schlechter ist.

5. Menschheit = junges, aufstrebendes Volk:
Die Menschheit ist ein junges aber aufstrebendes Volk. Es gibt Völker, die deutlich älter als die Menschheit sind und eine höhere Technologie besitzen. Aber selbst diese beneiden die Menschen für ihre Flexibilität, Kreativität und ihre unorthodoxen Vorgehensweisen.

6. Keine Trennung von Militär und Polizei:
Es gibt die Sicherheitskräfte. Diese übernehmen sowohl Polizei- als auch Militäraufgaben. Allgemein sind gerade frühe SF-Kulturen sehr militärisch. Egal ob als Dystopie (Imperium aus StarWars) oder als Utopie (Föderation bei StarTrek).

7. Unbekannte Vergangenheit:
Die Menschen im SF-Setting scheinen kaum Vorstellungen von der Gegenwart zu haben. Entweder ist das Wissen darüber komplett verloren gegangen oder es wurde sehr sinnentstellt wiedergegeben. Die SF-Menschen haben jedenfalls eine sehr seltsame Vorstellung über das Leben des 20. Jahrhunderts.

Offline Feuersänger

  • Stollentroll
  • Moderator
  • Titan
  • *****
  • Deadly and Absurdly Handsome
  • Beiträge: 32.989
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Feuersänger
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #16 am: 28.08.2017 | 00:36 »
In vielen SF-Settings haben sich aus irgendwelchen Gründen wieder Aristokratien oder gar Monarchien entwickelt.

Rick Robinson hat dazu mal einen Aufsatz geschrieben:
http://www.rocketpunk-manifesto.com/2013/03/high-kings-and-galactic-emperors.html

Aus derselben Feder stammt auch der "Tough Guide to the Known Galaxy", kennst du wahrscheinlich.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

Kleine Rechtschreibhilfe: Galerie, Standard, tolerant, "seit bei Zeit", tot/Tod, Stegreif, Rückgrat

Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.490
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #17 am: 28.08.2017 | 06:25 »
In vielen SF-Settings haben sich aus irgendwelchen Gründen wieder Aristokratien oder gar Monarchien entwickelt.

Einige der Argumente, die - abhängig von gewissen Settingparametern - recht deutlich dafür sprechen, sind mMn gar nicht so abwegig.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #18 am: 28.08.2017 | 10:09 »
Aus derselben Feder stammt auch der "Tough Guide to the Known Galaxy", kennst du wahrscheinlich.
Kannte ich tatsächlich noch nicht, aber danke für den Tipp! :d
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Mr.Renfield

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 184
  • Username: Mr.Renfield
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #19 am: 28.08.2017 | 12:48 »
Einige gesellschaftliche Klischees in der SF:
1. Monokulturen:
Pro Planet gibt es nur eine Kultur.

was nicht verwundert, denn üblicherweise haben planeten ja auch nur eine klimazone  ::)

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.185
  • Username: nobody@home
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #20 am: 28.08.2017 | 12:59 »
was nicht verwundert, denn üblicherweise haben planeten ja auch nur eine klimazone  ::)

Außerdem nur eine Stadt und einen Raumhafen, und wenn Invasoren die erst mal erobert haben, beherrschen sie automatisch den gesamten Planeten (gibt ja sonst nichts Erwähnenswertes dort)...aber ich denke, wir schweifen ab. ;)

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #21 am: 28.08.2017 | 22:05 »
OK, bis hierher ist erfreulicherweise schon einiges zusammengekommen.  :) Versuchen wir doch mal, das Ganze ein wenig zu ordnen.

Welche Normen, Verhaltensweisen und Charakter-Archetypen würdet ihr -- gemäß den Klischees des Genres -- jeweils erwarten in bzw. auf:
  • einem Raumschiff einer "staatlichen" Flotte (Kampfflotte, Raumpolizei, Forschungsflotte à là Starfleet ...)
  • dem Schiff einer Flotte mit im weitesten Sinne "religiösem" Hintergrund (WH40k, Dune etc.)
  • einem unabhängigen Handelsschiff ("Rogue Trader")
  • einem Metropolpaneten
  • einem Kolonieplaneten
  • ... Sonstiges, nämlich:
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Zarkov

  • Ehrengeflügel
  • Hero
  • *****
  • Leicht unscharf
  • Beiträge: 1.892
  • Username: Zarkov
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #22 am: 28.08.2017 | 22:10 »
Mit »Genre« meinst du hauptsächlich Space Opera, seh ich das richtig?
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

Offline Mr.Renfield

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 184
  • Username: Mr.Renfield
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #23 am: 28.08.2017 | 22:48 »

Welche [..] Charakter-Archetypen würdet ihr -- gemäß den Klischees des Genres -- jeweils erwarten in bzw. auf:
  • einem Raumschiff einer "staatlichen" Flotte (Kampfflotte, Raumpolizei, Forschungsflotte à là Starfleet ...)

immer toll zu spielen: der politoffizier  ~;D und natürlich der smutje..

für bessere antworten müßte tatsächlich genre & setting genauer definiert sein.[/list]

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.185
  • Username: nobody@home
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #24 am: 28.08.2017 | 22:55 »
In Sachen Schiffsbesatzungen würde ich im Wesentlichen direkt die typischen Klischees aus der modernen Seefahrt erwarten -- schließlich ist der Weltraum traditionell ja auch nur 'ne andere Art von Meer. Wahrscheinlich wird auch selbst die tollste Technik nicht verhindern können, daß in der einen oder anderen Abteilung fleißig das schönste Raumfahrergarn gesponnen wird... -- Mit anderen Worten, wir finden beim Militär wahrscheinlich mehr oder weniger verantwortungsbewußte und/oder vorschriftsgläubige Karriereoffiziere, die das Kommando haben (Querschläger wie ein Commander McLane, die dann auch noch eine zu ihnen passende Crew haben, die sie unterstützt, können mal vorkommen, sind aber normalerweise die Ausnahme), dann natürlich die übermütigen Jägerpiloten und bodenständigen eigentlichen Weltraummarinesoldaten, während in der Handelsraumfahrt die Kapitäne hauptsächlich über durch völlig überflüssige Kontrollen durcheinandergebrachte Zeitpläne und ebenso komplett überhöhte Hafengebühren jammern. Gelegentlich mal Wunder wirkende Technikexperten und Maschinenpersonal mit diversen Ticks sieht man (wenn man die entsprechenden Abteilungen denn überhaupt jemals besucht) selbstredend auf beiden Arten von Schiffen. Religiosität oder die auffällige Abwesenheit derselben wird daran nichts allzu Wesentliches ändern (einzelne Seelsorger sind an Bord von Schiffen mit größerer Besatzung schon in der Realität nichts allzu Ungewöhnliches), es sei denn vielleicht, die betreffende Kultur beschäftigt ausdrücklich solche Dinge wie Missionars-, Bekehrungs-, oder Tempelschiffe -- die haben dann natürlich gefälligst auch einen geeigneten geistlichen Stab an Bord.

Offline fivebucks

  • Adventurer
  • ****
  • http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Ffc
  • Beiträge: 964
  • Username: fivebucks
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #25 am: 28.08.2017 | 23:43 »
Reicht es einfach Autoren zu nennen?
Dann würde ich mal Douglas Adams und Mikael Niemi ein werfen.
Beide haben sich durchaus mit Raumfahr - Gesellschaften beschäftigt.
Mit den absurderen Vorstellungen.
:)

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #26 am: 28.08.2017 | 23:52 »
1 Kommt auf den Staat an?
2 Kommt darauf an, wahrscheinlich einen Priester und ne Kapelle an Bord wenn die Religion sowas hat
3 Springer, Roi Dantons Freihändler, Nicholas van Rijn
4 Sardinenbüchse
5 welche Kolonie auf welchem Planeten
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Tigerbunny

  • Strahlemann
  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.066
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Saulus Traiton
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #27 am: 29.08.2017 | 06:19 »
Mir fällt da noch etwas ein.

Planeten sind entweder vollständig urbanisiert oder nur ganz dünn besiedelt. Eine bunte Mischung wie auf der Erde gibt es nur selten.
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

"Optimisten machen Sudoku mit Kugelschreiber."
"Ein Freund ist jemand, der die Melodie in Deinem Herzen kennt, und Dich daran erinnern kann, wenn Du sie vergessen hast." - Eckhardt von Hirschhausen

Offline Fenix

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 99
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Tanelorn
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #28 am: 29.08.2017 | 11:44 »
Mal vorweg: Klischees haben keineswegs eine Allgemeingültigkeit, sie kommen nur häufig vor und werden z. B. von Spielern vorbehaltlos akzeptiert, wenn sie denn auftreten. Selbstverständlich gibt es immer Settings, wo es anders ist.

Zum Thema Waffengesetze: Beispiele wären Star Wars -Coruscant - auch auf dieser hochzivilisierten Hauptwelt rennen Leute mit Waffen herum. Und damit sind nicht nur Pistolen gemeint, sondern auch größere Kaliber, Kriegswaffen, Granaten und Sprengstoffe. Wer es nicht  glaubt, sehe sich die Filme an.
Gleiches trifft zu für Serenity/Firefly, Killjoys, Cowboy Bebop, Cyberpunk 2020, Starslayers und viele, viele andere...

Kindersoldaten sind akzeptabel, siehe Star Wars - Padawane in den Klonkriegen mit Kommandeursrang, HALO usw.. Gerne als Kadetten oder Rekruten bezeichnet.

Eine Raumflotte ist organisiert wie die britische Navy, mit Rängen, Kommandostruktur, Posten usw., quasi Hornblower im Weltraum.

Militär sieht immer aus wie das US-Amerikanische. Das betrifft auch den Befehls- und Umgangston. Das orientiert sich natürlich an den ganzen entsprechenden Hollywood-Filmen. Beispiel wären die Colonial Marines aus Aliens.


Offline 1of3

  • Richtiges Mädchen!
  • Titan
  • *********
  • Proactive Scavenger
  • Beiträge: 18.985
  • Username: 1of3
    • Sea Cucumbers and RPGs
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #29 am: 29.08.2017 | 12:01 »
Die Gesellschaft hat eine - wie auch immer beschaffene - Politik für Erstkontakte.

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #30 am: 29.08.2017 | 13:16 »
Und damit sind nicht nur Pistolen gemeint, sondern auch größere Kaliber,
und?

Zitat
Kriegswaffen,
welche?
Zitat
Eine Raumflotte ist organisiert wie die britische Navy, mit Rängen, Kommandostruktur, Posten usw., quasi Hornblower im Weltraum.
dafür gibt es auch gute Gründe
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #31 am: 29.08.2017 | 13:22 »
Mit »Genre« meinst du hauptsächlich Space Opera, seh ich das richtig?
Die ist zwar das Genre, in dem gerade meine Baustellen habe, aber auch Anleihen aus anderen Subgenres wie z.B. Cyberpunk sind hier zulässig. Es geht mir darum, welcher Rahmen bei den Spielern welche Erwartungshaltung an Gesellschaft und Personen hervorruft.

Reicht es einfach Autoren zu nennen?
Nein. Weil das nämlich vollkommen am Thema vorbei geht.

Mir geht es nicht darum, Vorbilder für "originelle" oder "abgefahrene" SF zu finden, sondern ganz im Gegenteil darum (s.o.), wie die Genreklischee-bedingte Erwartungshaltung von SF-Konsumenten derzeit aussieht.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.490
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #32 am: 29.08.2017 | 14:49 »
Zum Thema Waffengesetze: Beispiele wären Star Wars -Coruscant - auch auf dieser hochzivilisierten Hauptwelt rennen Leute mit Waffen herum. Und damit sind nicht nur Pistolen gemeint, sondern auch größere Kaliber, Kriegswaffen, Granaten und Sprengstoffe. Wer es nicht  glaubt, sehe sich die Filme an.
Gleiches trifft zu für Serenity/Firefly, Killjoys, Cowboy Bebop, Cyberpunk 2020, Starslayers und viele, viele andere...

Grad bei Star Wars lohnt sich eine genauere Betrachtung wohl nicht so recht, aber die genannten sind eine wilde Mischung aus: alle dürfen das, nur bestimmte Leute dürfen das, es interessiert einfach keinen oder es ist schlicht komplett illegal und man sieht auf dem Schirm nur keine unmittelbare staatliche Reaktion.

Militär sieht immer aus wie das US-Amerikanische. Das betrifft auch den Befehls- und Umgangston. Das orientiert sich natürlich an den ganzen entsprechenden Hollywood-Filmen. Beispiel wären die Colonial Marines aus Aliens.

Grad die Colonial Marines "dürfen" das ja aber auch, weil die tatsächlich ein US-Verband sind und je nach Quelle sogar direkter Nachfolger des USMC.


Im Grundsatz stimme ich da aber klar zu.
Das geht mir oft ziemlich auf den Keks, wenn man sieht, wie wenig sich die Macher von medial vorgeprägten Mustern lösen können.
Gut, viele Armeen machen heute noch Sachen, die seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten überholt sind...aber je nach Setting muss da irgendwann der Bruch gekommen sein und wenn man den nicht findet, ist das für mich schnell störend.
Speziell dann, wenn man kein Stück über die überzeichnete, klischeehafte Darstellung hinaus kommt, unabhängig davon, wie die Armee denn genau aussieht.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Wulfhelm

  • Gast
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #33 am: 29.08.2017 | 16:03 »
Um zu illustrieren, was ich meine: Über z.B. das Mittelalter sind haufenweise gesellschaftlicher Klischees in Umlauf wie "Die Menschen waren alle dumm und abergläubisch", "Es gab keine Gesetze, der Adel durfte alles", "Vor Gericht wurde pausenlos gefoltert" oder "Frauen waren rechtlos". Wonach ich suche, sind vergleichbare Klischees über Menschen und Gesellschaft, die sich im SF-Genre etabliert haben.
Wie schon gesagt, kann man über die SF keine allgemeingültigen Aussagen dieser Art treffen (einer der Gründe, warum die SF es als Rollenspielgenre schwieriger hat als Fantasy), aber ich kann mal etwas aus der klassischen amerikanischen Weltraum-SF (ich nenne mal Namen wie Heinlein, Niven, Pournelle) einwerfen, nämlich einen ausgeprägten sozialdarwinistischen Zug mit starken Querverbindungen zum libertären Gedankengut vieler Autoren und oft mehr als einem Schuss Militarismus.
Ein ganz praktisches Klischee, das dies widerspiegelt: Trenn- und Konfliktlinien verlaufen üblicherweise anhand von Spezies- (oder manchmal auch direkt so genannten Rassen-)unterschieden. Wir, die Menschheit, auf der einen Seite, und die, die Nichtmenschheit auf der anderen. Das ist so ein weit verbreitetes Klischee, dass mir momentan kaum Beispiele einfallen, bei denen auf beiden Seiten Gesellschaften stehen, die speziesmäßig gemischt und durch andere Trennlinien verfeindet sind.

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #34 am: 29.08.2017 | 19:02 »
Welche Normen, Verhaltensweisen und Charakter-Archetypen würdet ihr -- gemäß den Klischees des Genres -- jeweils erwarten in bzw. auf:
  • einem Raumschiff einer "staatlichen" Flotte (Kampfflotte, Raumpolizei, Forschungsflotte à là Starfleet ...)
  • dem Schiff einer Flotte mit im weitesten Sinne "religiösem" Hintergrund (WH40k, Dune etc.)
  • einem unabhängigen Handelsschiff ("Rogue Trader")
  • einem Metropolpaneten
  • einem Kolonieplaneten
  • ... Sonstiges, nämlich:
1. Einen großen Schwung an namenlosen, gleichgeschalteten Gesichtern. Egal ob gute Föderation oder böses Imperium: Der Großteil der Besatzung ist Durchschnitt und Kanonenfutter. Beim guten Staat gibt es eine Person, die besonders stark auf Paragraphen und Vorschriften achtet. Allgemein ist die Crew aber ein leuchtendes Vorbild. Beim bösen Staat haben die Besatzungsmitglieder Angst vor ihrem Vorgesetzten. Ich frage mich, ob mehr Personal durch den Gegner oder durch den Vorgesetzten stirbt.

2. Es gibt einen Priester/Inquisitor auf dem Schiff, der dafür sorgt, dass der Glauben eingehalten wird.

3. Ein Haufen rauhbeiniger Individualisten. Auf dem ersten Blick wirken sie egoistisch. Aber hinter der harten, rauhbeinigen Schale ruht ein guter Kern. Wenn es letztendlich darauf ankommt, entdecken die Freihändler ihr gutes Herz und helfen doch noch.

4. Graue Massen, die tagein, tagaus arbeiten. Ihre Freizeit verbringen sie mit Videospielen, Virtueller Realität oder dergleichen. Dies kann suchterzeugend sein. Es gibt ein paar wenige Reiche, die über allem stehen und in Luxus schwelgen. Aber die Mehrheit sind einfache Arbeiter. Die Arbeiter haben alles, was sie zum Leben brauchen, aber ihnen fehlen die Freizeitmöglichkeiten. (Keine Parks, da alles überbaut ist.)

5. Abenteurer und Außenseiter der eigentlichen Gesellschaft, die hier ihr Glück versuchen. Sie sind mutig und abenteuerlustig. Ihnen macht das einfache Leben nichts aus. Im Gegenteil, sie sind sogar froh darüber, unter freien Himmel in der Natur arbeiten zu können.
Außerdem gibt es die Strafgefangenen, die gegen ihren Willen auf den Planeten deportiert wurden. Meistens haben sie auf der Heimatwelt irgendeine Kleinigkeit verbrochen (z.B. ein 2. Kind bekommen). Die Strafgefangenen wollen zuerst zurück auf ihren Heimatplaneten. Außerdem werden sie von den restlichen Kolonisten mit Misstrauen betrachtet. Nach einiger Zeit werden sie aber in die Gesellschaft integriert und fühlen sich als Teil der Kolonisten.

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #35 am: 29.08.2017 | 20:47 »
@Eulenspiegel: :d Erstklassig! Das ist die Sorte Zusammenfassung, die ich brauche. Thx!
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #36 am: 29.08.2017 | 21:12 »
und auch nicht mehr als ist eine Möglichkeit unter vielen
ich könnte so ziemlich jede dieser Tropes wiederlegen
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Mr.Renfield

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 184
  • Username: Mr.Renfield
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #37 am: 29.08.2017 | 22:34 »
4. Graue Massen, die tagein, tagaus arbeiten. Ihre Freizeit verbringen sie mit Videospielen, Virtueller Realität oder dergleichen. Dies kann suchterzeugend sein. Es gibt ein paar wenige Reiche, die über allem stehen und in Luxus schwelgen. Aber die Mehrheit sind einfache Arbeiter. Die Arbeiter haben alles, was sie zum Leben brauchen, aber ihnen fehlen die Freizeitmöglichkeiten. (Keine Parks, da alles überbaut ist.)

und auch nicht mehr als ist eine Möglichkeit unter vielen
ich könnte so ziemlich jede dieser Tropes wiederlegen

jupp und zumindest bei jenem juckts mich dann doch in den fingern:

manche sf autoren haben halt auch begriffen, daß ab einem gewissen tech-level bei den meisten arbeiten menschen mindestens unnötig sind, wenn nicht im weg stehen: da ich gerade letzte woche mal wieder das geniale "Stahlparadies" (orig Steal Beach) von John Varley las: da gibts im prinzip zumindest auf dem dichtbesiedeltsten "planeten" Luna (warum nicht die erde? ich mag nicht spoilern) grundeinkommen für alle, aber da viele leute damit nicht klarkommen, gibts natürlich auch nen garantierten arbeitsplatz für alle, die den haben wollen. so gibts also nen riesenheer von leuten, die jahrelang auf ihre zeremonielle schaufel gestützt rauchend den maschienen zugucken, sie dürfen sie nur nicht bei der arbeit behindern.  >;D

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.185
  • Username: nobody@home
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #38 am: 29.08.2017 | 22:54 »
jupp und zumindest bei jenem juckts mich dann doch in den fingern:

manche sf autoren haben halt auch begriffen, daß ab einem gewissen tech-level bei den meisten arbeiten menschen mindestens unnötig sind, wenn nicht im weg stehen: da ich gerade letzte woche mal wieder das geniale "Stahlparadies" (orig Steal Beach) von John Varley las: da gibts im prinzip zumindest auf dem dichtbesiedeltsten "planeten" Luna (warum nicht die erde? ich mag nicht spoilern) grundeinkommen für alle, aber da viele leute damit nicht klarkommen, gibts natürlich auch nen garantierten arbeitsplatz für alle, die den haben wollen. so gibts also nen riesenheer von leuten, die jahrelang auf ihre zeremonielle schaufel gestützt rauchend den maschienen zugucken, sie dürfen sie nur nicht bei der arbeit behindern.  >;D

In dem Zusammenhang: weil, wie oben schon mal erwähnt, der Weltraum auch nur 'ne andere Art von Gewässer ist, sind natürlich die Besatzungsstärken typischer Raumschiffe in der Regel ebenso schamlos von denen vergleichbarer Seeschiffe (seien's nun Privatjachten, möglichst personalkostensparend konzipierte Riesenfrachter, oder Kriegsschiffe mit Hunderten oder gar Tausenden von Mann an Bord) abgekupfert. Selbst wenn die Technik, beispielsweise ein dickes Trägerschiff mit nur drei Leuten auf der Brücke und dafür Dutzenden von schlagkräftigen und entbehrlichen Drohnen-Kampfeinheiten zu bestücken, vom Setting her eigentlich da sein müßte, macht das in der Praxis niemand.

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #39 am: 29.08.2017 | 23:13 »
jupp und zumindest bei jenem juckts mich dann doch in den fingern:

manche sf autoren haben halt auch begriffen, daß ab einem gewissen tech-level bei den meisten arbeiten menschen mindestens unnötig sind, wenn nicht im weg stehen:
Kunst von Maschinen?
Wissenschaft, Kunst, Law, Unternehmertum, Administration und ich habe eine Metropol World ggf. mit kulturell vibrantem Leben und wer Parks auf Raumschiffen installierien kann dann auch auf Coruscant.
Selbst wenn die Technik, beispielsweise ein dickes Trägerschiff mit nur drei Leuten auf der Brücke und dafür Dutzenden von schlagkräftigen und entbehrlichen Drohnen-Kampfeinheiten zu bestücken, vom Setting her eigentlich da sein müßte, macht das in der Praxis niemand.
da bräuchte ich 12 Leute für  4 Wachen und a käme noch das Command Center und der Stab hinzu
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline YY

  • True King
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 19.490
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: YY
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #40 am: 29.08.2017 | 23:22 »
da bräuchte ich 12 Leute für  4 Wachen und a käme noch das Command Center und der Stab hinzu

Und gerade für ein militärisches Schiff eine ganze Anzahl Techniker und Damage Control-Leute.

Das ist die Nische, die der Mensch am Längsten besetzt hält: Die Maschine wieder flott machen, wenn was kaputt geht.
Sobald sich das Ding auf welchem Weg auch immer selbst reparieren kann (im Rahmen des Machbaren), kann man wahrscheinlich schon länger auf den Rest der Crew verzichten.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #41 am: 29.08.2017 | 23:41 »
jupp und zumindest bei jenem juckts mich dann doch in den fingern:

manche sf autoren haben halt auch begriffen, daß ab einem gewissen tech-level bei den meisten arbeiten menschen mindestens unnötig sind, wenn nicht [...]
Nur noch mal zur Erinnerung:

Es geht in diesem Thread nicht darum, wie logisch oder glaubwürdig gewisse Szenarien sind.

Es geht in diesem Thread um Klischees und Erwartungshaltungen, die sich im Genre herausgebildet haben.

Dass einzelne Autoren begriffen haben, dass eine futuristische Metropole mit hart arbeitenden Massen in Zeiten zunehmender Automatisierung wenig Sinn ergibt, steht auf dem einen Blatt; auf dem anderen steht: Wenn der Spieler einen "Metropolplaneten" betritt, was erwartet er -- vorbelastet durch das Genre -- dort zu sehen? Hierzu meinte Eulenspiegel: Genretypisch ist ein Großstadt-Moloch voll mit hart arbeitenden Menschenmassen. Jedem, der das anders empfindet, steht es frei, meinen Fragenkatalog auf seine Weise zu beantworten. Formal gesehen aber ist Eulenspiegel optimal auf meine Fragen eingegangen.
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Mr.Renfield

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 184
  • Username: Mr.Renfield
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #42 am: 29.08.2017 | 23:50 »
Kunst von Maschinen?
Wissenschaft, Kunst, Law,,,,

naja die paar leute, die mit ihrer zeit was anzufangen wissen (und sei es nur rollenspielforen vollzuspammen) sind ja nicht das problem einer postindustriellen gesellschaft

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #43 am: 30.08.2017 | 00:01 »
Zwischen Necromunda und Arkon I und Arkon III bestehen genauso Unterschiede, wie zwischen Zalit und Tatooine
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #44 am: 30.08.2017 | 00:37 »
und auch nicht mehr als ist eine Möglichkeit unter vielen
ich könnte so ziemlich jede dieser Tropes wiederlegen
Natürlcih gibt es mehrere Tropes! Niemand hat behauptet, dass in der SF-Literatur nur EIN Trope verwendet wird.

Und nein: Du kannst andere Tropes aufzählen. Wenn du das tust, wäre das sogar ganz im Sinne des Threads. Aber das aufzählen von anderen Tropes widerlegt nicht meine Tropes. Es zeigt nur, dass es mehrere Tropes gibt.

@Mr.Renfield
Ja, Leute, die keinerlei Arbeit mehr haben und sich vollkommen von Maschinen versorgen lassen, ist ebenfalls ein Trope. - Wobei das eher selten Metroplaneten sind, sondern normalerweise "normal" besiedelte Planeten. John Varley würde ich da eher als Ausnahme betrachten.

Offline Mr.Renfield

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 184
  • Username: Mr.Renfield
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #45 am: 30.08.2017 | 08:04 »

@Mr.Renfield
Ja, Leute, die keinerlei Arbeit mehr haben und sich vollkommen von Maschinen versorgen lassen, ist ebenfalls ein Trope. - Wobei das eher selten Metroplaneten sind, sondern normalerweise "normal" besiedelte Planeten. John Varley würde ich da eher als Ausnahme betrachten.

ok, vielleicht einfach auch für mich zur klärung: was verstehen wir unter metropolplaneten: einfach den/diejenigen innerhalb eines settings, die hohe bevölkerungszahlen haben oder solche dinger mit einer stadt, die den kompletten planeten einnimmt wie trantor/corruscant?

btw. von maschienen versorgte menschen (oder aliens) finde ich jetzt garnichtmal so selten in der SF, das interessante in diesem fall finde ich die "emulierte" arbeit. das findet man sonst so hauptsächlich in kontemporären wirtschafts/wahlprogrammen. die natürlich auch eine ganz eigene kategorie von fantasy-fiction darstellen :D

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #46 am: 30.08.2017 | 08:11 »
ok, vielleicht einfach auch für mich zur klärung: was verstehen wir unter metropolplaneten:
Grundsätzlich zunächst mal nur einen Planeten mit lang etablierter Kolonie, hoher Bevölkerungszahl und (nicht zwingend gleichmäßig verteilter) großer Wirtschaftsmacht. Eine "vollständig urbanisierte" Welt wie Coruscant wäre nur ein Extrembeispiel; Alderaan vor der Sprengung wäre in meinem Sinne ebenfall ein Metropolplanet.

Meine Frage zielt in folgende Richtung: "Wenn ich als SL sage, Ypsilonia ist die politische und wirtschaftliche Hauptwelt dieses Raumsektors, was erwartet ihr als Spieler dann (allein anhand dieser Aussage), dort zu sehen?"
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline KhornedBeef

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 11.871
  • Username: KhornedBeef
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #47 am: 30.08.2017 | 08:32 »
Priester, Rauhbeine, Abenteuer...jaja, daran denke ich bei Science Fiction auch immer zuerst  ~;D
Aber dafür scheint es ein Genre zu geben, dass die Leute unter Science Fiction einordnen. Ich halte ja nicht alles, was im Weltraum und der Zukunft(tm) spielt für Science Fiction, sondern oft genug für verkappte Fantasy oder ganz anderes. "Space Opera" z.B. umfasst ja...Teile von Warhammer40k? Flash Gordon?
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Eulenspiegel

  • Gast
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #48 am: 30.08.2017 | 08:44 »
Priester, Rauhbeine, Abenteuer...jaja, daran denke ich bei Science Fiction auch immer zuerst  ~;D
Dann schreibe doch einfach, was du erwartest.

Es ist ja vollkommen in Ordnung, dass unterschiedliche Leute unterschiedliche Erwartungen haben.

Offline KhornedBeef

  • Mythos
  • ********
  • Beiträge: 11.871
  • Username: KhornedBeef
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #49 am: 30.08.2017 | 09:01 »
Dann schreibe doch einfach, was du erwartest.

Es ist ja vollkommen in Ordnung, dass unterschiedliche Leute unterschiedliche Erwartungen haben.
Ja, ich weiß. Es darf ja durchaus Klischees geben, die sich SF und Fantasy teilen. Es kam mir nur so typisch vor :)
- Es gibt keine Priester, Seelsorge macht der Transporterchef oder sonst wer.
- Alle sind zufrieden mit ihrem Job außer sehr ehrgeizigen Militärs
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Chruschtschow

  • HART! aber herzlich
  • Famous Hero
  • ******
  • Fate-Fanatiker
  • Beiträge: 3.520
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Chruschtschow
    • Die Rollenspielergilde e.V.
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #50 am: 30.08.2017 | 10:47 »
"Die K.I. ist böse oder unfähig."

Sieht man mal von Spezialfällen wie der "Kultur" ab, dann werden künstliche Intelligenzen meistens über Bord geworfen, um die Menschen als zentrale Gestalter der Handlung drin zu behalten, auch bei Tätigkeiten, die bei denen es nicht unwahrscheinlich wäre, dass hinreichend weit entwickelte Menschen diese übernehmen können. Das kann sein, dass technische Mittel schon vorher  einen Deckel drauf tun (die drei Gesetze in Asimovs Geschichten) oder auch erst später der Mensch die Dinger nicht mehr haben will (Herberts Butler's Djihad in Herberts Dune).

Letzteres Beispiel führt mich dann auch gleich zum

"Krieg gegen die Maschinen"

Von Butler's Djihad bis Skynet hat der Antagonismus zwischen Mensch und Maschine reichlich Gesellschaften in SciFi-Romanen beeinflusst. Beispiele sind die Mentaten und Navigatoren bei Dune, in denen Menschen die Rolle von Computern übernehmen und in denen das herrschende Feudalsystem mit massiven Kommunikationsmitteln, wie sie die moderne Computerisierung ermöglicht, gleich viel unlogischer sind. Oder halt die Reste an Zivilisation von Matrix is Terminator. Und bei Stross gibt es auch mal eine Gesellschaft der Maschinen, die teils den Menschen hinterher trauert (da war es aber kein Krieg).
« Letzte Änderung: 30.08.2017 | 10:52 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

Rollenspiel in und um Paderborn - Die Rollenspielergilde e.V. - www.rollenspiel-paderborn.de

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.185
  • Username: nobody@home
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #51 am: 30.08.2017 | 13:15 »
Noch'n Klischee: Vorurteile und Stammesdenke aller Art bleiben uns auch noch in der fernen Zukunft aufs Schönste (::)) erhalten. Das fängt bei vergleichsweise harmlosen Dingen wie Ertruser- und Siganesenwitzen an und geht bis mindestens hin zu der Tatsache, daß auch in hundert Millionen Jahren noch die einzelnen Spezies ihre Heimatwelten und Kolonien in erster Linie für sich selbst reservieren und sich größere gemischte Gemeinschaften allenfalls an entsprechend kosmopolitischen speziellen "Treffpunkten" herausbilden.

Oder beispielsweise auch, um Chruschtschows letzten Post aufzugreifen, zu der Tatsache, daß Roboter und künstliche Intelligenzen irgendwie nie zu einfach nur gleichberechtigten und voll integrierten Mitgliedern der organisch-menschlichen Gesellschaft werden -- entweder sind sie auf ewig (oder zumindest bis zum großen Maschinenaufstand, falls so einer doch mal stattfinden sollte) schlichte Bedienstete der Menschen und kommen aus dieser Rolle auch ohne Gewalt nie heraus, oder sie sind komplett auch nur wieder eine andere "fremde" Spezies für sich mit von den menschlichen räumlich getrennten eigenen Revieren und allem, was dazugehört.

Offline Greifenklause

  • nicht (!!!) Greifenklaue
  • Famous Hero
  • ******
  • Wir hätten auch Craftbeer
  • Beiträge: 3.714
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: trollstime
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #52 am: 30.08.2017 | 13:33 »
-- Außerirdische sind
a) bunte Menschen
b) nicht bunt, aber mit Gesichtswülsten
c) haben in 95% 2 Arme und zwei Beine
d) ungefähr so groß wie ein Mensch

Ehrlich: Bei meinen SF-Abenteuern halte ich es auch so. Mir fiel das nur auf.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Tyloniakles

  • Adventurer
  • ****
  • Genesys, EotE, PbtA, Blades itD, MYZ, Indies
  • Beiträge: 727
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zant
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #53 am: 30.08.2017 | 13:37 »
Das ist allgemein bleibt, siehe Tropes wie "Little Green Men", etc.
http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/HumanoidAliens

Offline Grey

  • MacGreyver
  • Titan
  • *********
  • Nebulöse Erscheinung seit 2009
  • Beiträge: 17.122
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Grey
    • Markus Gerwinskis Website
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #54 am: 30.08.2017 | 16:00 »
OK, bitte wieder ein bisschen weg von den Aliens. ;) Mich interessiert in erster Linie: Wie ticken (klischeegetreu) in der SF die Menschen?

(Die Rolle der KIs ist so komplex, die füllt ganze Threads für sich. Aber wenn jemandem ein etabliertes Klischee abseits von "übermächtige, böse Menschheitszerstörer" oder "treue Diener/gute Kumpels aus Blech" einfällt, immer her damit!)
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline Lichtschwerttänzer

  • enigmatischer Lensträger
  • Titan
  • *********
  • Wo bin Ich, Wer ist Ich
  • Beiträge: 14.112
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Schwerttänzer
Re: Gesellschaftsklischees in der SF
« Antwort #55 am: 30.08.2017 | 19:29 »

Meine Frage zielt in folgende Richtung: "Wenn ich als SL sage, Ypsilonia ist die politische und wirtschaftliche Hauptwelt dieses Raumsektors, was erwartet ihr als Spieler dann (allein anhand dieser Aussage), dort zu sehen?"
Alles mögliche von Dune bis Arkon I,II und ggf III(Oder das Terra von 40k) , Prometheus bei Süace Gothic, am wahrscheinlichsten wohl eine zivilisierte Welt/alte Kolonie - wohl besiedelt mit Industrie etc, dem administrativ - politischen"Zentrum" des Sektors
Natürlcih gibt es mehrere Tropes! Niemand hat behauptet, dass in der SF-Literatur nur EIN Trope verwendet wird..
Mir ging es um kommt darauf an,
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”