Umfrage

Wie oft wird es bei euch richtig spannend?

Immer. So bald das Spiel losgeht hab ich dieses Gefühl.
Ein paar Mal pro Sitzung.
Im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung.
Alle paar Sitzungen.
Noch seltener.
So spannend war es mal, das ist aber lange her.
So spannend war es bei mir nie.

Autor Thema: Wie spannend ist Rollenspiel?  (Gelesen 5487 mal)

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Pyromancer

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Wie spannend ist Rollenspiel?
« am: 4.09.2017 | 18:38 »
Angeregt von einigen Diskussionen stelle ich euch die Frage:

Wie spannend sind eure Rollenspielrunden?

Und mit spannend meine ich nicht "milde interessant", sondern SPANNEND: So spannend, dass euer Puls hochgeht und ihr auf der Stuhlkante sitzt und auf die nächste Entscheidung und was passieren wird wirklich hinfiebert.

Wie oft passiert das bei euch?

Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #1 am: 4.09.2017 | 19:08 »
Zitat
Wie oft passiert das bei euch?
Schön das Du fragst.- Antwort: Ich würde schon sagen, dass bei meinem Spielleiter jede Sitzung spannend ist. (Habe 1 paar mal pro. Sitzung gewählt.)
Und falls ich leite kuck ich schon auch, dass es über 5 Stunden auch mal spannende Momente gibt.
Warum ist es für mich spannend?
Folgende Erklärung:
1. Überleben ist nicht sicher. -Der Charaktertod wurde bislang nicht abgeschafft.
2. Der Erfolg ist allgemein nicht sicher- Ich muß mir als Spieler bei Aktionen nicht nur genau überlegen "wie" ich mit meiner Figur vorgehe, es ist auch nicht immer sicher "ob" ich das schaffe.
3. Mein Spielleiter sorgt dafür dass es spannend wird. Die Gegner sind idR. ernst zu nehmen und keine Lullis.
4. Die Gruppe klebt nicht ständig zusammen. Einzelaktionen und Gruppentrennung sind möglich-   Die Figuren können auch mal ihr Ding durchziehen- Als Dieb oder Assassine oder wer immer das möchte.
5. Das Spiel ist immersiv.-Wenn ich spiele, möchte ich als Spieler absolut Null Koma Null Spielleiterwissen haben.
6. Ich kann mich als Spieler nicht allein auf  meine Figurenwerte verlassen. Ich muß auch selbst für die Figur denken oder sprechen, wenn ich Soziale Fertigkeiten einsetze.
7. Die NSC werden überzeugend gespielt, die Stimmung passt. Man kann sich dadurch das Setting gut vorstellen.
« Letzte Änderung: 4.09.2017 | 22:02 von Issi »

Online Jiba

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #2 am: 4.09.2017 | 19:33 »
5. Das Spiel ist immersiv.-Wenn ich spiele, möchte ich als Spieler absolut Null Koma Null Spielleiterwissen haben.

Das ist IMHO keine Bedingung für Spannung. Ich kann etwas auch aus der Metaperspektive heraus spannend finden. Klappt bei Filmen und Büchern und Videospielen ja auch.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Anro

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #3 am: 4.09.2017 | 19:42 »
Das ist IMHO keine Bedingung für Spannung. Ich kann etwas auch aus der Metaperspektive heraus spannend finden. Klappt bei Filmen und Büchern und Videospielen ja auch.
Is subjektiv. Es geht um immersion und die ist für einige Menschen definitiv spannungsförderlich.
Es geht hier um keine Vollständigkeit anstrebende checkliste.
Ich fühle mich gespannter mit weniger Informationen, um so mehr sie mich mit meinem Charakter gleich setzen, desto besser.

Offline Grey

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #4 am: 4.09.2017 | 19:54 »
@Issi: Komm, spiel mit uns! :) Immersion auf der Basis "Spielerwissen = Charakterwissen" ist genau mein Ding!

@Topic: Als Spieler habe ich diese Erfahrung derzeit leider fast nie. :( Dabei war sie in meinen wilden Studentenzeiten praktisch mein alltäglicher Begleiter, besonders in der Kampagne meines SL-Idols. Immerhin scheine ich allerdings als SL neuerdings wieder einer Gruppe dieses Gefühl vermitteln zu können, das ist doch schon mal was.
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Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #5 am: 4.09.2017 | 20:30 »
Das ist IMHO keine Bedingung für Spannung. Ich kann etwas auch aus der Metaperspektive heraus spannend finden. Klappt bei Filmen und Büchern und Videospielen ja auch.
Ich spreche hier von mir als Spieler im Rollenspiel. :)
Zitat
@Issi: Komm, spiel mit uns! :) Immersion auf der Basis "Spielerwissen = Charakterwissen" ist genau mein Ding!
Wo muß ich mich anmelden?  ;D
(....PS....also ein Bißchen was darf die Figur natürlich auch wissen...  ~;D)
« Letzte Änderung: 4.09.2017 | 21:17 von Issi »

Pyromancer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #6 am: 4.09.2017 | 20:38 »
An die, die "Immer" gewählt haben:
Könnt ihr das näher beschreiben, wie das bei euch ist? Wie lange spielt ihr? Wie oft?
Ich hatte so ein konstant hohes Spannungsgefühl über eine komplette Sitzung nur ein paar Mal, aber selbst da war es so, dass sich dieses Gefühl erst nach einiger Zeit eingestellt hat. Und das waren krasse Ausnahmen. Wie macht ihr dass, das das jede Sitzung so läuft?

Offline Yney

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #7 am: 4.09.2017 | 20:52 »
Ich habe "einmal pro Sitzung" gewählt, weil mir "immer" viel zu viel war - es liegt aber wohl dazwischen. Wobei für mich "spannend" Momente bedeutet, bei denen ich mitfiebere, weil ich wissen will, wie es weiter geht. Das muss nicht lebensbedrohlich sein und auch nicht gefährlich sein, das sind oft auch ganz kleine Dinge.

Offline Grey

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #8 am: 4.09.2017 | 21:03 »
Wo muß ich mich anmelden?  ;D
You've got PM. 8)

Wie macht ihr dass, das das jede Sitzung so läuft?
Ich kann da nur für meine Kampagne zu Uni-Zeiten reden, aber da spielte es vor allem eine Rolle, dass die Kampagne als Ganze eine enorme Spannung besaß. In jeder Sitzung lasteten von der ersten Minute an vom Metaplot her diverse drohende Konflikte und ungelöste Mysterien auf uns. Dadurch gewann die unscheinbarste Aktion während der Sitzung unglaublich an Bedeutung.
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Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #9 am: 4.09.2017 | 21:09 »
Zitat
You've got PM. 8)
You, too.  ;)
« Letzte Änderung: 4.09.2017 | 21:10 von Issi »

Ucalegon

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #10 am: 4.09.2017 | 21:19 »
Ich habe mal mit "Noch seltener" geantwortet. Für Spannung, die sich so äußert (Puls/Stuhlkante), muss schon eine ganze Menge zusammenkommen. In meiner Erinnerung sind das als SL Momente mit (einem oder mehreren) finalen Würfelwürfen nach viel Hin und Her gewesen, wo allen Beteiligten spürbar klar war, dass es für die SC endgültig vorbei ist, wenn das schiefgeht. Da war der Druck auf mich als Verantwortlichen entsprechend hoch. Die Art Wurf, nach der man erstmal tief durchatmet. Als Spieler liegt das noch länger zurück und war vor allem in ein paar heftigeren Shadowrun-Sessions der Fall.

Vergleichen würde ich das mit Thrillern, die gut mit Zeitdruck arbeiten. Der letzte Film, der mich in dieser Hinsicht wirklich kalt erwischt hat, war Argo.

Was du beschreibst, sehe ich also als eine sehr spezielle Art Spannung an, die nicht einfach hinzubekommen und gleichzeitig nur für thrillerartige Action-Szenen und manchen Horror (ich denke da an Dread) relevant ist.

Mit (dramatischen) Entscheidungen oder Geschehen über den oben skizzierten unmittelbaren Ausgang einzelner Würfe hinaus, Dingen, die Rollenspiel (und Filme) für mich deutlich öfter fesselnd und spannend machen, hat das wiederum nichts zu tun. Die obige Art von Spannung ist dementsprechend auch nicht Bestandteil der besten und intensivsten Rollenspielrunden gewesen, an denen ich teilnehmen durfte.
« Letzte Änderung: 4.09.2017 | 21:22 von Ucalegon »

Offline Greifenklaue

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #11 am: 4.09.2017 | 21:25 »
Hmm, nach einigem Nachdenken kommt für verschiedene Runden in letzter Zeit folgendes Bild zustande:

- Ein paar Mal pro Sitzung.
- Im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung.
- Alle paar Sitzungen.

Daher die Mitte gewählt.
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Offline Der Läuterer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #12 am: 4.09.2017 | 22:28 »
Spannung entsteht bei uns durch Ungewissheit oder bizarren Situationen, aber fast nie im Kampf.

Ungewissheit verängstigt und bizarre Situationen verunsichern.
Beides soll meine Spieler aus ihrer Komfortzone holen. Ob das dann rational oder irrational begründet ist, halte ich so lange wie möglich offen.

Die Spannung immer hoch zu halten, halte ist sowohl für unmöglich, als auch, wenn es zu viel wird, für kontraproduktiv. Es muss Zeiten der Entspannung geben, damit man später den Puls wieder hochschnellen lassen kann.

*Bei mir 'ein paar Mal'.
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Online Maarzan

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #13 am: 4.09.2017 | 23:03 »
Spannung kommt meines Erachtens aus der Ungewissheit des Ergebnisses einer Situation, in welcher man "Investment" hat.
Allerdings nutzt sich solche Spannung auch ab, so dass es einen enstprechenden Wechsel an Spannung dun Entspannung geben muss.
Das Investment sinkt aber auch relativ schnell und stark ab, wenn es keinen relevanten Einfluss auf die Situation gibt und Spannung wird durch Frust und später Resignation ersetzt.
Immersion führt zu einer deutlich direkteren Konfrontation mit der Situation und erhöht so für entsprechend gepolte Leute deutlich dieses Investment bzw. triggert ggf direkte emotioale Reaktionen, ist aber eben nicht das einzige Mittel Investition und damit Spannung zu ereichen.
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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #14 am: 4.09.2017 | 23:10 »
In guten bis sehr guten Runden war das schon etliche Male in derselben Sitzung, und auch über ganze Szenen der Fall, bis hin zum Verlust des Zeitgefühls. In schlechten bis durchschnittlichen Runden auch oft gar nicht. Habe als Mittelwert "einmal pro Runde" angeklickt.
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Online Maarzan

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #15 am: 4.09.2017 | 23:29 »
Spannung ist nicht das einzige Qualitätsmerkmal einer Runde und zu viel des Guten tötet sich auch selbst.
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Offline Der Nârr

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #16 am: 4.09.2017 | 23:39 »
Spannung ist nicht das einzige Qualitätsmerkmal einer Runde
Dem möchte ich nicht zustimmen. Das Fehlen von Spannung ist für mich auch nicht automatisch dann Entspannung oder gar Langeweile. Es gibt viele Dinge, die im Rollenspiel passieren, die ich nicht "spannend" finde, aber trotzdem gut. Ich mag es z.B. Rätsel zu lösen, im Method Acting aufzugehen, meine kewl powerz zu nutzen, Slapstick, explorative Szenen usw. usf. Lauter Sachen, die kein "Suspense" erzeugen, aber für mich auch nicht langweilig sind.

Ich erlebe so richtige Suspense-Situationen vielleicht 1 Mal im Jahr. Ich weiß aber nicht, wie Mitspieler das einschätzen, vielleicht finden die ja mehr "spannend" als ich, ich weiß, dass manche Mitspieler auch "Spannung" bei einem Würfelwurf empfinden. Ich kenne Spieler, die das total spannend finden, wenn man eine Würfelorgie veranstaltet und da irgendwelche Qualitäten akkumulieren muss, damit man ein Ziel erreicht. Kürzlich hatten wir das z.B. mit einem Pferderennen. Ich fand das langweilig wie sonst nichts. Aber für mich ist das beim Rollenspiel auch echt nachrangig. Wenn ich Nervenkitzel möchte mache ich eher Sport oder sowas. Kann halt mal ganz witzig sein, so auf Suspense zu spielen, aber insgesamt möchte ich es beim Rollenspiel doch eher "gemütlich".
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 12:14 von Der Narr »
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Offline Der Läuterer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #17 am: 4.09.2017 | 23:46 »
Vielleich sollten wir hier unsere Claims mal abstecken. Ich schätze, es gibt unterschiedliche Wertungen zum Thema SPANNUNG.

@Pyromancer
Danke. Sehr gelungenes Thema.
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Offline Feuersänger

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #18 am: 5.09.2017 | 02:04 »
Eher unregelmäßig. Ich sag mal "alle paar Sitzungen". Auf so einen Stuhlkanten-Effekt muss idR hingearbeitet werden, der ergibt sich nur selten einfach so.

Und umgekehrt: nach einem sehr intensiven, spannenden Abschnitt braucht es auch mal etwas Denouement; "Low Intensity Gaming" wie ich zu sagen pflege.

Immer Stress, immer Adrenalin, nie Entspannung, das würde sich auch sehr schnell abnutzen. 
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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #19 am: 5.09.2017 | 06:42 »
Also sonderlich spannend ist Rollenspiel jedenfalls nicht. Angekreuzt habe ich alle paar Sitzungen, aber bei dem hohen Anspruch das Stuhlkantenfesthaltens vor Aufregung hätte ich eigentlich noch weiter unten klicken müssen.
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Offline Der Läuterer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #20 am: 5.09.2017 | 07:19 »
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das Thema Definitionssache ist.
Wird ein gelungener/verpatzter Würfelwurf beim Schlösser öffnen bereits als SPANNEND gewertet, oder muss dazu ein kompletter 'Dungeon' im Stealth Modus durchschritten werden?
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Offline bobibob bobsen

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #21 am: 5.09.2017 | 07:54 »
Zitat
der muss dazu ein kompletter 'Dungeon' im Stealth Modus durchschritten werden?

und auch da muss noch längst keine Spannung aufkommen.

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #22 am: 5.09.2017 | 07:54 »
Finde ich voll ok wenn das jeder mit seiner eigenen Definition beantwortet. Ist ja ein Gefühlsding. Manche Leute finden Sudoku spannend, andere nur Slasher-Horror.
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Offline Skasi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #23 am: 5.09.2017 | 08:22 »
Spannend im Sinne von "ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht" oder "packendes ingame-Gespräch zwischen Spielteilnehmern" gab's für mich häufiger. Nicht jede Sitzung, aber immerhin.
Aber so spannend, daß ich mit erhöhtem Puls und Unruhe auf Spiel-Inhalte reagierte? Ähm... nein, das passierte mir niemals.

Offline Der Läuterer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #24 am: 5.09.2017 | 08:44 »
Wenn das jeder für sich selbst definiert, wo die Spannung beginnt, dann verzerrt das völlig die Bewertungsskala.
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Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #25 am: 5.09.2017 | 08:49 »
Spannung ist nicht das einzige Qualitätsmerkmal einer Runde und zu viel des Guten tötet sich auch selbst.
Klar, es kann nicht am Stück permanent nur spannend sein.
Spannung muss sich aufbauen. Und das aufgebaute Adrenalin nimmt auch irgendwann wieder ab.
Spannung ist für mich eine Kombi aus wirklich die Situation durch die Augen der Figur erleben und Unsicherheit ob mein Vorgehen bzw. mein Plan zum Erfolg führt. Das kann im Kampf sein aber ebenso in einem Gespräch mit einem NSC in dem es um viel geht.

Edit. Spannung entsteht generell, finde ich, durch Unsicherheit, bzw. Ungewissheit (plus Immersion).
Ist die Figur alleine, geht das mMn. besonders leicht. z.B. durch Feinde die man nicht sieht oder ausmachen kann, Ein Risiko dass man nicht ausmachen kann, Ganz alleine mit einem Unbekannten sein, Verfolgt werden,  Für das Gelingen von etwas Wichtigem verantwortlich sein, Nachts alleine durch eine dunkle Gasse laufen, Wenn die Figur etwas vor großem Publikum tun muß, eine wichtige Person trifft. Vor eine wichtige Entscheidung gestellt wird, in einen Gewissenskonflikt gerät, etwas heimlich tun.....usw.

Gemeinsam fühlt man sich immer stärker,
Wenn die Gruppe immer gemeinsam agiert, ohne Einzelaktion, entsteht Spannung mMn. eigentlich nur dann, wenn die Gruppe das Gefühl hat, sie ist tatsächlich in Gefahr bzw. es gibt die Chance zu scheitern mit entsprechenden Konsequenzen. Entweder ist ihr der Gegner haushoch überlegen bzw. nicht einschätzbar, unsichtbar, in der Überzahl, das Leben von jemanden ist unmittelbar in Gefahr, Es gibt viel zu verlieren....usw....Wenn sich alle sicher und als Herr der Situation empfinden, dann hat Spannung (wie von Pyro beschrieben mMn. eher schlechte Chancen)
« Letzte Änderung: 6.09.2017 | 10:06 von Issi »

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #26 am: 5.09.2017 | 08:55 »
Wenn das jeder für sich selbst definiert, wo die Spannung beginnt, dann verzerrt das völlig die Bewertungsskala.
Wir haben ja nichtmal eine Skala :) und wie gesagt, wer will das definieren? Sitzen demnächst alle Tanelorni mit Pulsmesser am Tisch und müssen ihre Kurven veröffentlicht (normalisiert nach Ruhepuls und biozyklischer Blutdruckschwankung) bevor sie etwas "spannend" finden?
Wir bekommen hier ein gefühlsmäßiges Bild vom Stand der Dinge und können uns doch auch erstmal damit befassen. Das sagt ja schon eine Menge aus, auch wenn mal jemand etwas "zu Unrecht" spannend findet.
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Pyromancer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #27 am: 5.09.2017 | 15:54 »
Wir haben ja nichtmal eine Skala :) und wie gesagt, wer will das definieren?
Für diesen Thread hier hab ich die Skala definiert: Wenn der Puls nicht hochgeht, dann ist es für diese Umfrage hier nicht spannend genug.

Zitat
Sitzen demnächst alle Tanelorni mit Pulsmesser am Tisch und müssen ihre Kurven veröffentlicht (normalisiert nach Ruhepuls und biozyklischer Blutdruckschwankung) bevor sie etwas "spannend" finden?
Du merkst es, wenn der Spannung wegen dein Puls hochgeht, dass musst du nicht messen. Merkst du es NICHT, dann zählt es auch nicht. ;)

Und deshalb bitte ich dich und alle anderen, für diese Umfrage hier dich nach dieser Vorgabe zu richten.

(Das mit der Stuhlkante dagegen darf gerne metaphorisch interpretiert werden. Wir spielen ja nicht mal immer auf Stühlen, deshalb ist das nicht immer anwendbar. Wir haben aber immer einen Puls...)

Zitat

Wir bekommen hier ein gefühlsmäßiges Bild vom Stand der Dinge und können uns doch auch erstmal damit befassen. Das sagt ja schon eine Menge aus, auch wenn mal jemand etwas "zu Unrecht" spannend findet.
Du darfst machen, was du willst, aber mach das bitte in einem anderen Thread.

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #28 am: 5.09.2017 | 16:00 »
Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Wie auch immer, ich würde Pyromancers Kriterien folgen und ansonsten die Spannungswahrnehmung nicht groß hinterfragen. Die Stuhlkante nehme ich metaphorisch, ich sorge mich zu sehr um die Statik fremder Stühle ;)
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Offline Grey

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #29 am: 5.09.2017 | 16:47 »
Wenn das mit der Stuhlkante zwingende Voraussetzung gewesen wäre, hätte ich ebenfalls mein Abstimmungsergebnis ändern müssen. Wir haben die Kampagne nämlich auf dem Fußboden gespielt. ;D
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Online Maarzan

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #30 am: 5.09.2017 | 16:51 »
Wir haben ja nichtmal eine Skala :) und wie gesagt, wer will das definieren? Sitzen demnächst alle Tanelorni mit Pulsmesser am Tisch und müssen ihre Kurven veröffentlicht (normalisiert nach Ruhepuls und biozyklischer Blutdruckschwankung) bevor sie etwas "spannend" finden?

Dann ist die Erwähnung von "Story" am Tisch mega spannend - da bekomme ich so Puls bei ...  >;D
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Offline felixs

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #31 am: 5.09.2017 | 16:55 »
Ich finde es selten spannend, aber ich mag Spannung auch gar nicht. Das kann also durchaus daran liegen, dass ich das gar nicht an mich ran lasse.

Bin ich der einzige, der Spannung überhaupt gar nicht will?
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Offline Settembrini

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #32 am: 5.09.2017 | 16:57 »
Handelsübliches Abenteuerrollenspiel bezieht, wie auch gut dargelegt in "Playing at the World" eine gewisse Langeweile während der Verwaltungs- und Logistikphasen mit ein. Ebenfalls dienen gewisse Zonen der Langeweile auch der Betonung der Explorativen Momente, die ganz unmittelbar spannend sind und das divergente Denken als auch das konvergente Denken in vieler Weise ansprechen. Planungs und Strategiephasen sind dann ganz konvergent und Diplomatische Teile meist divergent. Warten gibt es als Spieler während andere was machen und Warten gibt es als Spielleiter während der konvergenten Phase der Spieler.

Dieser Rhythmus aus dem Wechsel von konvergenten und divergenten Aktivitätet, echter Exploration und Ressourcenverwaltung macht ja gerade das Wesen von Abenteuerrollenspiel aus, und ist somit wünschenswert. Denn alle Möglichkeiten die Spannung die ganze Zeit hochzuhalten (wie bei ASL) werden ja in solchen Spielen erkauft durch das Fehlen des Kampagnenspiels, was aber der Exploration, der Entdeckung und Bekämpfung und Überwindung und Befreundung des Unbekannten erst ihre Wucht verleihen.

Die Spannung & Tiefe des Erlebnisses, die wir z.B. bei Mechkriegegefechten haben, wenn wir unsere Einheiten schon jahrelang spielen und jeden Piloten kennen und so viel mehr an allem hängt, strategisch, taktisch, menschlich, ressourcenbezogen usw. usf., , die läßt sich weder bei Computerspielen, noch Fernsehserien, noch ASL haben.

Die langweilige Wurst(igkeit) innerhalb des Rollenspiels ist, in richtiger Abmessung und nicht als Selbstzweck eingesetzt, eine unerreichte Delikatesse!

Weswegen gibt es denn Ligen und Turniere: für die Kontinuität, die im Rollenspiel gleich eingebaut ist, organisch und innerhalb der Regelwelt. Deswegen sind One-Shots im Rollenspiel auch nicht weiter ernstzunehmen, nur Kampagnenspiel erntet die wahren Früchte des Hobbys. Ebenfalls bei Peterson nachzulesne, aber von mir schon immer angemahnt: die KillerApp des Rollenspiels ist Kampagnenspiel und Steigerung INNERHALB der Spielwelt, wonach Tabletopper, FanFic-Leute, Dippy-Spieler und KoSimos seit Jahren gelechzt hatten.
Und viele Computerkiddies finden so auch zum Spiel.

tl; dr:
mehrfach pro Sitzung, und VOR jeder Sitzung.
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Offline Settembrini

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #33 am: 5.09.2017 | 17:00 »
bis hin zum Verlust des Zeitgefühls.

Huch, ich würde sagen, ich defniere spielen so, daß Verlust des Zeitgefühls sozusagen Grundvoraussetzung ist für ein Floewerlebnis. Das hätte ich gerne regelmäßig mehrfach pro Sitzung, sonst habe ich immer drüber gebloggt, wenn mich ein Spielleiter hängen ließ;-)
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 19:13 von Settembrini »
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Offline Justior

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #34 am: 5.09.2017 | 17:52 »
Müsste man, wenn man ein mehr oder minder repräsentatives Ergebnis haben will, nicht auch herausfinden, wie lange die Sitzungen der Abstimmenden sind? Denn wenn ich in einer Gruppe, die z.B. sechs Stunden am Stück spielt "ein paar Mal pro Sitzung"  (3 Mal) nen spannenden Moment habe und in ner andren, die 2 Stunden spielt "im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung" einen, dann ist das ja von der Häufigkeit her gleich, aber in der Umfrage undeutlich...

Ist mein Problem verständlich? Ansonsten kann ich auch versuchen, es nochmal genauer auszuformulieren.  ;D

P.S. Wir spielen wöchentlich zwei Stunden und ich habe "ein Mal pro Sitzung" angekreuzt.
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 17:54 von Justior »

Pyromancer

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #35 am: 5.09.2017 | 18:06 »
Müsste man, wenn man ein mehr oder minder repräsentatives Ergebnis haben will, nicht auch herausfinden, wie lange die Sitzungen der Abstimmenden sind? Denn wenn ich in einer Gruppe, die z.B. sechs Stunden am Stück spielt "ein paar Mal pro Sitzung"  (3 Mal) nen spannenden Moment habe und in ner andren, die 2 Stunden spielt "im Durchschnitt grob einmal pro Sitzung" einen, dann ist das ja von der Häufigkeit her gleich, aber in der Umfrage undeutlich...

Ist mein Problem verständlich? Ansonsten kann ich auch versuchen, es nochmal genauer auszuformulieren.  ;D

Mich interessiert "spannende Momente pro Sitzung", nicht "spannende Momente pro Zeiteinheit".

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #36 am: 5.09.2017 | 22:49 »
@Settembrini: Peterson? Verlink bitte nochmal, vielleicht versteht man deine Posts dann  ::)
Warum wird das Hochhalten der Spannung durch Verlust von Kampagnenspiel erkauft? Was heißt Kampagnenspiel bei dir? Nicht falsch verstehen, ich halte auch viel von gezieltem Wechsel von Spannung und Entspannung, aber ich weiß nicht was du meinst. Und das müsste ich um zu verstehen, warum das bei Computerspielen anders ist...
Und
Zitat
Deswegen sind One-Shots im Rollenspiel auch nicht weiter ernstzunehmen, nur Kampagnenspiel erntet die wahren Früchte des Hobbys
Oooohh, natürlich, Verzeihung, ich troll mich wieder zu meinem Schweinekoben und lasse die Genies unter sich  ~;D
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Offline Der Nârr

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #37 am: 5.09.2017 | 22:54 »
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Offline Rorschachhamster

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #38 am: 5.09.2017 | 23:01 »
Aslo, im Idealfall mehrmals pro Sitzung, aber da ich in meiner Standardrunde in der Woche nur so 3 Stunden Zeit habe, kann das schon mal eher soziale Runden geben, bei dem das eigentliche Spiel eher hinter dem Gelächter abflaut. Was aber auch OK ist. Deswegen mindestens einmal pro Sitzung.  ;)
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DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #39 am: 5.09.2017 | 23:23 »
Ich finde es selten spannend, aber ich mag Spannung auch gar nicht. Das kann also durchaus daran liegen, dass ich das gar nicht an mich ran lasse.

Bin ich der einzige, der Spannung überhaupt gar nicht will?
Das weiß ich nicht.
Aber ich bemerke schon,  dass Spieler während des Spieles einiges versuchen um sie abzubauen. Je angespannter die Situation ,desto lauter wird es mEn. meist auch am Spieltisch. Man brüllt sich gegenseitig Anweisungen zu, statt sie normal auszusprechen. Manche Spieler stehen auch zwischen drin kurz auf, auch um sich Nahrung reinzuschieben, weil Essen hilft ihnen gegen Stress,  andere kriegen gar nix runter oder müssen kurz woanders hin.

Solange sich die Nachbarn nicht über die Rufe wie: "Nein, zünde die Leiche nicht an! Bist Du wahnsinnig! Du musst sie zuerst köpfen!" oder ähnliches wundern, dann gehts ja noch. Besser man weiht sie ein. ~;D

Edit. Warum mag man etwas, was einem körperlich mitnimmt? Sind manche Rollenspieler Masochisten? Oder Adrenalin Junkies?
Ich weiß nicht, vielleicht. Andererseits- es ist nur ein Spiel. Nur dass man das vorüber gehend bewusst vergisst. :)
« Letzte Änderung: 5.09.2017 | 23:31 von Issi »

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #40 am: 6.09.2017 | 00:17 »
"Noch seltener" weil wärend es bei uns oft spannend wird kommt erhöhter Puls oder sowas eigentlich nie vor. Wölte ich auch nicht, hab schon so genug Probleme mit der Pumpe  ;D

Wenn man das weg lässt, dann eigentlich midestens einmal pro Sitzung, mit Ausnahmen. 
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Offline rillenmanni

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #41 am: 6.09.2017 | 00:37 »
Och, alle paar Sitzungen vielleicht. Das liegt schon allein daran, dass meine Hauptrunde eher eine "schlechte" Runde ist, mit zu kurzer Brutto&Netto-Spielzeit pro Sitzung, zu hoher Diskontinuität durch unzuverlässige Spieler und zu vielen Unterbrechungen zwischendurch durch zu viele nörgelnde Klein-Kinder im Hintergrund (wir sind eine Online-Runde spielender Väter). Spannung kommt da nicht auf. Ist aber egal. Es handelt sich um ein soziales Event von Leuten, die teils seit 20 Jahren zusammenspielen und mittlerweile über ganz Deutschland (immerhin wieder nur Deutschland) verteilt sind. Da geht es um viel mehr als nur um den Rollo-Kick.

Was der Settembrini da über die Hoheit des Kampagnenspiels schreibt, muss man mE nicht teilen. Auch wenn sein Rolloansatz ausgerechnet derjenige ist, der - freilich - am meisten Spannung aufkommen lässt, zumindest sobald man als Spieler mal nachhaltig geschnallt hat, in was für Lügenklamotten man in manch einer Runde gefangen ist. Ich persönlich freue mich auf die viel zu seltenen Privat-Con-Runden, an denen ich in der Hoffnung teilnehme, tatsächlich gefordert zu werden. Oft genug werde ich nicht enttäuscht, und die Quote ist gestiegen. Auch leite ich dort gern und hoffe, dass ich bei den Spielern ebenfalls Spannung aufkommen lassen kann. Klappt aber nicht immer. Einmal habe ich den Blechpirat ganz schrecklich gelangweilt, was ich kacke von mir gelöst fand. (Aber hey, ich hatte zwei Stimmis in der Runde, das verträgt sich nicht mit Fate-Szenen-Hurdlern! :))
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Offline Vasant

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #42 am: 6.09.2017 | 01:05 »
Ich arbeite sehr gern mit einem rasanten Start und benutze auch Cliffhanger für's Ende – manchmal sogar beides. Das kombiniert mit einem System mit explodierenden Würfeln und keiner Runde ohne möglichen Charaktertod sorgt schon gelegentlich gut für Puls. Dabei möchte ich mich jetzt nicht nur selbst loben, das gleiche System inkl. Charaktertod spiele ich auch und find's da aus den Gründen ähnlich spannend.
Spannung ist aber auch ein Ziel, was ich als Spielleiter anstrebe. Das muss ja nicht immer auf Hauen und Stechen herauslaufen – auch eine Verhandlung, die schrecklich schiefläuft, ein total missratener Einbruch oder eine völlig aus dem Ruder gelaufene Affäre find ich da fein, wenn man die Folgen eben gar nicht vorhergesehen hat. Hauptsache man hat auch ruhige Momente, damit sich da irgendeine Dynamik ergibt, sonst wird's fad – "immer" fänd ich daher gar nicht so dolle.
Was mir da nebenbei einfällt: Fiasco, wo ja alles in einer Tour total schiefläuft, finde ich wiederum gar nicht spannend. Das ist eigentlich nur abgedreht-lustig. Da gibt's dann aber auch kein großes Investment in dem Sinne.

Offline Feuersänger

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #43 am: 6.09.2017 | 01:44 »
Nochmal zur Eingangsfrage: ich prüfe gerade mein Gewissen, ob ich mein Kreuzchen nicht doch ein gutes Stück weiter unten auf der Liste machen müsste. Denn ich muss ganz ehrlich sagen, ich weiß grad gar nicht, wann bei mir zuletzt die geforderten Symptome (Herzklopfen, metaphorische Stuhlkante) im Rollenspiel aufgetreten sind. Eventuell in unserer aktuellen Kampagne bisher so ein, zwei, maximal dreimal, und die läuft jetzt immerhin schon ungefähr seit dem Jahreswechsel.
So richtig massiv Nailbiter-spannend, das liegt für mich sogar schon mehrere Kampagnen zurück. Nicht in Pathfinder, nicht in 5E, nicht in 3.5, sondern in AD&D2 hatte ich zuletzt so richtige Adrenalinkicks. Was nur zum Teil an den sackharten Kämpfen lag, sondern vielmehr an deren Kombination mit starker Bindung an den eigenen SC, der Gruppendynamik, und Verflechtung mit der Kampagnenwelt sowie den hohen Stakes der Kampagne selbst.

Das soll jetzt nicht heißen, dass unsere aktuelle PF-Kampagne langweilig wäre. Macht uns auch allen großen Spaß und wir fiebern immer dem nächsten Game Day entgegen. Aber das hat dann eben andere Gründe als dass die Szenen / Encounter regelmäßig so wahnsinnig spannend wären.

Andererseits ist das sicher auch zum Teil eine Frage der persönlichen Besaitung.
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Zitat von: ErikErikson
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Offline Tigerbunny

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #44 am: 6.09.2017 | 07:15 »
Habe mal mit "grob einmal pro Sitzung" abgestimmt. Da kommen immer soviele Faktoren zusammen, finde ich.

1. Wie eingegroovt sind SL und Gruppe generell und in der spezifischen Sitzung?
Crimsons Kult-Abenteuer auf dem ST17 fand ich z. B. unfassbar spannend, obwohl ich die meiste Zeit gar nicht aktiv gespielt habe. Die Runde hat(für mich) einfach wirklich gut funktioniert.

2. Was ist es für ein Abenteuer?
Das ist nur bedingt wichtig, auch ein "Wir gehen auf den Basar" kann, richtig präsentiert, echt spannend werden. Das Krimi- oder Horror-Abenteuer hat aber natürlich größere Chancen.

3. Wie gut funktioniert der Flow in der Sitzung?
Der SL kann pures Gold abliefern, wenns nicht fließt, entsteht auch keine Spannung.

4. Wie frei ist mein eigener Kopf?
Manchmal trage ich soviel Schrott von der Arbeit mit mir herum, dass ich mich kaum auf die Immersion einlassen kann.

5. Wie stark herrscht Albernheit vor?
Lustigerweise kanalisiert Albernheit unter Umständen ja sogar Spannung.
Warum Kinder im Nebenzimmer beim Rollenspiel schwierig sind: "Der alte Magier blickt erwartungsvoll von einem zum anderen, ihr wisst bereits was er fragen will, als er ansetzt: Kann ich was Süsses?"

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Offline Grey

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #45 am: 6.09.2017 | 07:40 »
5. Wie stark herrscht Albernheit vor?
Lustigerweise kanalisiert Albernheit unter Umständen ja sogar Spannung.
Guter Einwurf. :) Bei der Kampagne, auf die ich mich beziehe, haben wir zwischendurch viel gelacht und hatten auch unsere Outtime-Blasen. Das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan, sondern sie im Gegenteil noch betont. Die "großen Fragen" des Spiels waren trotz allem ständig gegenwärtig und konnten jederzeit wieder über uns hereinbrechen.

Unter "Spannung" verstehe ich in diesem Zusammenhang auch nicht, dass im Spiel permanent das Adrenalin bis zum Anschlag aufgedreht sein muss. Es war einfach dieses Gefühl, ständig emotional involviert zu sein (und wenn es nur auf Standby war) und sich aus heiterem Himmel bei jeder Begegnung und jeder Enthüllung "betroffen zu fühlen". Selbst wenn das Spiel ins Plätschern verfiel, ließ es dich nie kalt. Es war eine Mischung aus gelegentlichen "Wow"-, "Uh-oh"- und "Oh Sch...!"-Momenten, unterbrochen von intensiven Diskussionen und befreitem (oder angespanntem) Gelächter. Und wenn es dann auf den Showdown zuging, dann hatten wir meist unsere 1-2 Stunden durchgehend erhöhten Puls. Das klappte wahrscheinlich gerade wegen der Entspannungsphasen während der Spielsitzung so gut.

Wie Loriot mal in einem Interview gesagt hat: "Wir haben nirgends so viel gelacht wie an der Ostfront."
« Letzte Änderung: 6.09.2017 | 08:06 von Grey »
Ich werd' euch lehren, ehrbaren Kaufleuten die Zitrusfrucht zu gurgeln!
--
Lust auf ein gutes Buch oder ein packendes Rollenspiel? Schaut mal rein! ;)

Offline KhornedBeef

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #46 am: 6.09.2017 | 08:36 »
Tolles Loriot-Zitat  :d
Nicht jeder muss Spannung toll finde, es guckt ja auch nicht jeder Horrorfilme mit Vergnügen. Ich persönlich habe kein Problem damit, meine Charaktere wie ein Autor durch die Hölle gehen zu sehen :) Gezieltes Torpedieren der Spannung kämem nur in Frage, wenn ein Mitspieler keinen Spaß mehr hat. Wobei bis jetzt in der SaWo-Runde auch in kniffligen Situation Scherze gemacht werden. Meistens aber so, dass es spannend bleibt.
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Offline Crimson King

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #47 am: 6.09.2017 | 09:05 »
Auch wenn sein Rolloansatz ausgerechnet derjenige ist, der - freilich - am meisten Spannung aufkommen lässt, zumindest sobald man als Spieler mal nachhaltig geschnallt hat, in was für Lügenklamotten man in manch einer Runde gefangen ist.

Auch die Meinung muss man nicht teilen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #48 am: 6.09.2017 | 09:17 »
Auch wenn sein Rolloansatz ausgerechnet derjenige ist, der - freilich - am meisten Spannung aufkommen lässt, zumindest sobald man als Spieler mal nachhaltig geschnallt hat, in was für Lügenklamotten man in manch einer Runde gefangen ist.

Ich möchte ergänzen, dass er auch derjenige ist, der im Gegensatz zu anderen "originäre, kraftvolle und z. T. aufwühlende Erstrezeptionserlebnisse erzeugt." Vielleicht meint das aber auch dasselbe, das kann ich nicht so genau erkennen.

Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #49 am: 6.09.2017 | 10:01 »
Zitat
Wie Loriot mal in einem Interview gesagt hat: "Wir haben nirgends so viel gelacht wie an der Ostfront."
Das ist super! :D

Ich finde auch Outime und Spaß gehört im Rollenspiel dazu.

Offline rillenmanni

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #50 am: 6.09.2017 | 10:18 »
Ich finde, ich habe mich da gestern Nacht ein wenig vergaloppiert. Sorry. Das Problem kam auf durch die Generalisierung einer persönlichen Empfindung.

Bei mir kommt die Spannung auf, wenn ich den auch auf meinen zweiten Blick hin bestätigten Eindruck gewinne, dass es jetzt wieder um meine Wurst geht, und dass der Ausgang einer Angelegenheit wahrlich davon abhängt, was mir nun gelingt oder nicht. Das ist für mich Spannung pur, und falls mein SC das überlebt/übersteht bzw falls das Blatt sich in meinem Sinne wendet, dann wandelt die Erleichterung, die beim Anfallen der Spannung aufkommt, diese Spannung in pure Freude. Und falls der Ausgang negativ ist, dann war das Ganze ja zum Glück nur ein Spiel, und man muss nicht sauer sein, weil man "fair" behandelt wurde und weil die individuelle Aktion - bei aller oftmals kurzen Reichweite (mir geht es ja nicht darum, Dinge auf den Kopf zu stellen) - im Mittelpunkt stand.

Das ist aber nicht die einzige Rollo-Dimension. Für mich wohl die einzige, die Spannung aufkommen lässt, die den "echten Kick" bringt, aber wahrlich nicht die einzige statthafte Rollo-Dimension. (Womit ich mich spätestens wieder vom Settembrinschen Dogma entferne.)

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Offline Lord Verminaard

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #51 am: 6.09.2017 | 10:25 »
Huch, ich würde sagen, ich defniere spielen so, daß Verlust des Zeitgefühls sozusagen Grundvoraussetzung ist für ein Floewerlebnis. Das hätte ich gerne regelmäßig mehrfach pro Sitzung, sonst habe ich immer drüber gebloggt, wenn mich ein Spielleiter hängen ließ;-)

Ja, hätte ich auch gerne, wohl dem, der eine regelmäßige Runde hat, die das abliefert. Wenn ich so eine hätte, würde das mein Leben sehr bereichern. Wobei ich es schon vor Jahren aufgegeben habe, dies als Erwartungshaltung/Minimalkriterium an eine Runde zu formulieren.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #52 am: 6.09.2017 | 10:57 »
Verlust des Zeitgefühls im Sinne von "huch, ist ja schon wieder Mitternacht?" Das gibts bei uns oft genug.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

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Offline Issi

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Re: Wie spannend ist Rollenspiel?
« Antwort #53 am: 6.09.2017 | 11:11 »
Zitat
Weswegen gibt es denn Ligen und Turniere: für die Kontinuität, die im Rollenspiel gleich eingebaut ist, organisch und innerhalb der Regelwelt. Deswegen sind One-Shots im Rollenspiel auch nicht weiter ernstzunehmen, nur Kampagnenspiel erntet die wahren Früchte des Hobbys.
Ich würde da einfach von unterschiedlichen Spielqualitäten sprechen.

Es kann auch mal Spaß machen einen "Einweg-Charakter" in einem One-Shot zu spielen.
Vielleicht auch gerade weil man dann gelöster ist und es weniger zu verlieren gibt. Einfach-"Just for Fun."
Gerade für Anfänger auch toll, um mal unverbindlich reinzuschuppern. Die Aussicht ein möglichst spannendes Abenteuer zu erleben überwiegt hier mMn. die Angst vor dem Charakterverlust.

Wenn man dagegen einen Charakter lange spielt, über viele Abenteuer und Kampagnen hinweg und sowohl die Spieler als auch ihre Charaktere eng miteinander verwachsen sind,
dann ist die Spielqualität klar eine andere, weil es mehr zu verlieren gibt. Der Verlust geht auch tiefer man ist vorsichtiger und weniger unbefangen.
Vielleicht auch teilweise zu vorsichtig.

Ich finde Beides hat Vor und Nachteile. Viele Spieler die einen Langzeit-Charakter haben, wissen mEn. sicher die Spieltiefe zu schätzen, die sich daraus ergibt.
Und wollen vielleicht auch gar nicht mehr anders spielen, weil sie sonst dieses oder jenes vermissen würden.
Aber darüber verliert sich mit der Zeit evtl. auch ein wenig die Unbefangenheit und der Mut, den man zu Beginn noch hatte, als es nichts zu verlieren gab.
Muss natürlich nicht so sein. Kann aber.
Und darüber ist die Spannung die man meint dadurch gewonnen zu haben, quasi auch wieder weg.
z.B. durch Charaktere die eben "besser nicht sterben sollen." :)- Und der Spielleiter soll das dann irgendwie bewerkstelligen,
die Spieler aber gleichzeitig in dem Glauben lassen, die Gefahr wäre noch da.

Edit. Ich spiele jetzt auch sehr gerne Langzeit Figuren aber nur solange mich mein Spielleiter nicht in extra Watte packt, habe ich auf Dauer extra Spannung damit. :D
« Letzte Änderung: 6.09.2017 | 11:33 von Issi »