Autor Thema: Murder on Arcturus Station (Spoiler)  (Gelesen 5387 mal)

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Offline Der Nârr

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Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« am: 15.09.2017 | 10:15 »
Hallo!

Dieser Thread enthält Spoiler zum Abenteuer "Murder on Arcturus Station".

Das Abenteuer wird regelmäßig genannt, gerne als "eines der besten Abenteuer", "eines der besten handlungsoffenen Abenteuer", "eines der besten Detektivabenteuer".

Es wird aber erstaunlich wenig über das Abenteuer gesprochen. Ich habe vor, es nächste Woche zu leiten. Mich würde nun mal interessieren, mit wie vielen Verdächtigen ihr das Abenteuer so geleitet habt bzw. was schätzt ihr, wieviele Verdächtige es braucht, damit das Abenteuer an einem Abend von etwa 3-5 Stunden spielbar ist? Ich plane jetzt so mit 5 Verdächtigen, habe mich aber noch nicht entschieden, welche.

Was ich mich auch gefragt habe, habt ihr eine Idee, wo ich mehr Informationen über den generellen Aufbau der Raumstation finden kann? Ich frage mich, wieviel Leute da überhaupt insgesamt an Bord sind. Das ist ja kein normales Closed Room Szenario, also ich verstehe das so, dass außer den Auftraggebern und den Suspects da noch eine beliebige Zahl von..... einer bis ein paar Tausend? An Bord der Raumstation sein kann? Die Schwierigkeit des Ganzen ist wohl, wie kommen die Spieler überhaupt auf die Verdächtigen... die Spieler werden doch GARANTIERT Listen sehen wollen mit allen Personen an Bord der Raumstation, Personal, Besucher usw.?!? So würde ich jedenfalls vorgehen (gerade erst eine Deep Space 9 Murder Mystery Episode gesehen, da haben sie es genauso gemacht und dann nach und nach eingegrenzt).

Und wie vermittelt ihr die Technik, die zur Lösung wichtig ist? Ich mache es jetzt so, weil auch Traveller-Neulinge dabei sind, dass ich ein Dokument biete wo diverse Technik erklärt ist und darunter eben auch die wichtigen Sachen wie die Fingerabdruckscanner und die Müllschächte.

Mich würden auch allgemeine Eindrücke interessieren, wie dieses vielleicht beste Kaufabenteuer aller Zeiten bei euch gelaufen ist.
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Ucalegon

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #1 am: 15.09.2017 | 11:24 »
Ich lese gespannt mit.

Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #2 am: 16.09.2017 | 11:59 »
Das Abenteuer scheint mehr Mythos zu sein als tatsächlich gespielt.
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Wulfhelm

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #3 am: 17.09.2017 | 23:04 »
Probier's vielleicht besser auf dem CotI-Forum oder in den Foren von Mongoose.

Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #4 am: 18.09.2017 | 00:39 »
CotI sagt mir nichts.

Zumindest zur Anzahl des Personals konnte ich meine Frage mir nun selber beantworten, es sind 75 Leute an Bord der Raumstation + Gäste. Das hatte ich nur überlesen.

Ich bin auch zu dem Schluss gekommen, dass man die Länge unmöglich planen kann. Da kann man nur hoffen.

Jetzt ist es eh nicht mehr lang hin. Wenn ich nach dem Spiel Zeit finde, werde ich einen Spielbericht posten.
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Offline NurgleHH

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #5 am: 18.09.2017 | 15:08 »
COTI = Citizen of the Imperium: http://www.travellerrpg.com/CotI/Discuss/


Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #6 am: 20.09.2017 | 00:41 »
So, die Runde ging gerade zu Ende. Zur Erinnerung noch mal: FETTE SPOILER die nicht markiert sind! Nicht weiter lesen, wenn ihr das Abenteuer noch selber spielen wollt!

Gespielt wurde über Drachenzwinge-Teamspeak + Roll20. 1 mir bekannter Spieler aus meinen Tischrunden + 3 fremde Spieler über DZ. Wir snd nicht fertig geworden und haben einen zweiten Termin angesetzt.

Meine Suspects sind: Katarin Xuan, Moshe Srinivasan, Martin Lukargik, Oojan M'Banke, Baronet Demetriou
Zur Vorbereitung hatte ich mir die Infos zu meinen Suspects in eigenen Worten noch mal rausgeschrieben und übersichtlich ausgedruckt (4 Verdächtige auf einem Blatt, Baronet + Bodyguard auf zweitem Blatt), außerdem habe ich mir auf einem dritten Blatt einen Zeitplan gemacht, wann wer wo war.

Meine Erkenntnisse:
  • 5 Suspects sind für einen Oneshot zu viel! Nach 3 Stunden Ermittlung war der wahre Mörder noch nicht mal ins Visier genommen ;). Befragungen, Pläne (was machen wir, wen fragen wir was usw.) nehmen weitaus mehr Zeit in Anspruch, als ich erwartet hätte. Wer das Abenteuer mal als Oneshot plant, dem empfehle ich nur 3 oder 4 zu nehmen. (Oder ihr habt mehr als 4 Stunden Zeit für den Oneshot, wir haben von 19 Uhr bis 23.30 gespielt.
  • Katarin Xuan und Moshe Srinivasan sind toll dabei. Lukargik wird gar nicht richtig als Verdächtiger wahrgenommen bzw. ist sehr schnell aussortiert durch das Alibi, dass er am Computer war. Das macht ihn eigentlich zu einem guten Mörder. Er ist es bei mir aber nicht :).
  • Die Spieler recherchieren bei mir sehr wenig (im Sinne von: erwähnte Systeme nachschlagen, Biographien über NPC recherchieren), womöglich wäre das bei einer Traveller-erfahrenen Runde anders? Ich frage mich, ob ich sie direkt darauf hinweisen sollte (SL-Stimme: "Ruft doch mal die biographischen Daten von XYZ ab."). Aber dann lernen sie es ja nie.
  • Das Abenteuer soll nicht über DNA-Spuren gelöst werden, das ist in modernen Settings grundsätzlich ein Problem. Wie oft habe ich gesagt "In einer Kernwelt des Imperiums wäre das kein Problem, aber in dieser Hinterwäldler-Bergbau-Station..."
  • Auffällig langweilig war die erste Stunde des Spiels, bis überhaupt mal ein Toter da liegt... es passiert zu wenig und die Szenen wirken gekünstelt, außerdem muss man ja schon railroaden damit die Spieler tatsächlich ihre Fähre verpassen und auf der Station festsitzen... die Spieler hatten vorgeschlagen, einfach mit dem Mord zu beginnen. Kann man machen. Ich glaube mein Ansatz wäre, im Falle einer Wiederholung, ein paar Rahmenbedingungen zu ändern - für einen Oneshot könnten die Spielercharaktere tatsächlich einfach Teil der Corporate Security sein, oder es gibt für die Spieler von Anfang an einen Folgeauftrag in Aussicht, so dass sie sich nicht bemühen möglichst schnell zu Urshukaan zu kommen.
  • Manchmal sehen die Spieler den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber das ist wohl immer eine Gefahr in Ermittlungsabenteuern.

Aus heutiger Sicht würde man an das Abenteuer wohl höhere Anforderungen stellen, insbesondere finde ich schade, dass keine Bilder der NPC vorhanden sind. Ich habe mir welche zusammengesucht. Ich hätte mir auch mehr Informationen über die Raumstation gewünscht und die Begebenheiten dort. Zum Beispiel inwiefern Waffen erlaubt sind, ich richte mich nach dem Rating für Arcturus, finde es aber komisch dass man auf so einer Raumstation mit Pistolen rumlaufen darf. Die Unterscheidung bei den NPC in Known Background und Other Background finde ich nicht immer konsistent und nachvollziehbar. Die Modifikationen für die Reaction Rolls wirken auf mich kryptisch, ich mache das daher nach Gutdünken.

Aufgefallen ist mir auch, dass das Abenteuer einen sehr sachlichen Stil hat, den ich sehr mag. Der Nachteil ist, dass jeder Satz wichtig ist - überliest man etwas, hat man potentiell eine wichtige Information verpasst. Ich habe hier seit langem ein Abenteuer 2x von vorne bis hinten gelesen. (In der Regel lese ich Abenteuer 1x und überfliege sie danach nur noch.) Naja, der Vorteil davon ist, dass jeder Satz wichtig ist und man nicht mit überflüssigen Informationen zugemüllt wird. Ich hätte gerne mehr Abenteuer in diesem Stil.

Neben dem Optionsreichtum finde ich erstaunlich und hervorzuheben, wie die NPC hier eigentlich zusammengestellt sind. Das beste an dem Abenteuer ist, was man hier lernen kann. Es zeigt, dass oft ganz einfache Motive der Anlass für so eine Greueltat sein können. Der eigentliche Mord geschieht bei einigen Verdächtigen sehr geradlinig! Und das ist es - es kommt eben auf die Details an und auf interessante Charaktere. Und diese Charaktere haben alle eine Geschichte zu erzählen. Selbst die Stations-Kommandantin, die kaum vorkommt, ist von den Spielern in der Nachbesprechung genannt worden und es gefiel, dass hier ein sympathischer, freundlicher Charakter vorkam. Die NPC sind auch gut gewählt, weil man nicht mit allen gleich umgehen kann - manche kann man vielleicht mit Status und ähnlichem beeindrucken (Moshe), bei anderen zieht das nicht (die Baroness). Ich finde das großartig. Und dazu eben die Details in den Biographien und das ohne seitenlange Texte, auf die wesentlichen Aussagen reduziert (wie gesagt - jeder Satz ist wichtig).

Ich weiß schon jetzt, dass ich das Abenteuer wieder leiten werde. Evtl. ersetze ich die Raumstation dann durch eine andere mit mehr Material, falls ich eine finde.

Definitiv eines der besten je geschriebenen Abenteuer, wenn man über manche Schwächen aufgrund des spürbaren Alters hinweg sieht. Eine neue Ausgabe, an aktuelle Mongoose 2 Regeln angepasst, in Farbe mit NSC-Bildern und detailliert ausgearbeiteter Raumstation würde ich sofort als Hardcover-Band kaufen - vorausgesetzt, der Schreibstil bleibt so nüchtern und knapp und wird nicht in das heute oft anzutreffende Geschwafel verändert :).
« Letzte Änderung: 20.09.2017 | 00:45 von Der Narr »
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Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #7 am: 20.09.2017 | 09:45 »
Das Abenteuer scheint mehr Mythos zu sein als tatsächlich gespielt.
Bedingt. Es fiel halt sehr aus dem Rahmen des üblichen Plots heraus. Und zwar völlig.
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Offline Tante Petunia

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #8 am: 20.09.2017 | 11:01 »
Ich lese gespannt mit.
Ich auch!
Slüschwampf

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #9 am: 20.09.2017 | 15:01 »
MoAS ist optisch in jedem Fall wenig ansprechend. Unattraktiv. Und absolut nüchtern.
Die Aufmachung ist schmucklos und fast antiseptisch.
Der Inhalt ist so trocken, dass es staubt.
Keine Zeichnungen. Keine Fotos. Und die Ansichten und Karten der Station sind derart lieblos, dass man sie vielleicht besser ebenfalls weg gelassen hätte.

Von seiner Herangehensweise an den Plot ist MoAS inhaltlich mit Sicherheit eines der (möglicherweise sogar DAS) zukunftsweisendsten Szenarien der Anfangszeit im RPG.
Leider hat das zu Beginn der 80er keinen interessiert, da es einfacher war, tonnenweise Kreaturen in unlogische Dungeons zu topfen, die immer so lange auf 'Gäste' warten, bis diese die Tür eintreten.

Inhaltlich ist MoAS absolut jung und inspirierend geblieben. Die Freiheiten, die es einem SL verleihen, sind beeindruckend, aber auch einschüchternd und enorm fordernd - vielleicht sogar überfordernd.
Und daher ist das Szenario m.M.n. eher als eine Skizze oder als ein Beispiel für den SL zu sehen, wie man die Dinge auch anders angehen kann.
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #10 am: 20.09.2017 | 21:42 »
Naja, man muss fairerweise sagen, dass es zum Erscheinen schon Spiele wie Stormbringer oder Call of Cthulhu gab, also durchaus Alternativen zum Dungeon sowohl in Fantasy und darüber hinaus. Zudem gab es in der D&D-Sparte bereits Abenteuer wie Against the Cult of the Reptile-God, welches ich ebenfalls für ein exzellentes (vielleicht sogar das bessere) investigatives Abenteuer halte. Das Abenteuer erschien also zu einer Zeit, zu der man durchaus anderes tun konnte als sinnlos zusammengewürfelte Monsterschnetzel-Orgien im Dungeon zu feiern. (Was tatsächlich an den Spieltischen geschah, kann ich natürlich nicht beurteilen.)

Die Frage ist, ob man MoAS überhaupt als Abenteuer bezeichnen kann - eigentlich macht erst der SL es zu einem Abenteuer. Vorher ist es nur eine Sammlung von Informationen.

Ich muss gestehen, wenn ich die Wahl zwischen MoAS und Against the Cult of the Reptile-God habe... Ich bin verdammt froh, mir das PDF gekauft zu haben und es jetzt mal zu leiten... möchte ich nicht weggenommen haben... aber im Zukunft hätte ich trotzdem lieber weiter Abenteuer im Stil von Against the Cult of the Reptile-God als welche im Stil von MoAS ;).
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Pyromancer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #11 am: 20.09.2017 | 22:38 »
Die Frage ist, ob man MoAS überhaupt als Abenteuer bezeichnen kann - eigentlich macht erst der SL es zu einem Abenteuer. Vorher ist es nur eine Sammlung von Informationen.

Das ist ja ein Merkmal von vielen frühen Traveller-Sachen: "Da hast du ein Haufen interessante Teile, aber zusammenbauen musst du sie schon selbst (und eine Anleitung dazu oder ein Bild des fertigen Dingens gibt's auch nicht)."


Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #12 am: 20.09.2017 | 22:58 »
MoAS ist tatsächlich wohl mehr eine Toolbox. Doch was soll 's. Wenn man das Ganze etwas aufgehübscht hätte, wäre es sicher besser angekommen. Die Idee dahinter war indes super und revolutionär.

Und ja. Against the Cult of the Reptile-God war gut. Ich weiss gar nicht, wie ich das Szenario heutzutage aufnehmen würde. Aber seinerzeit hat es mir auch sehr gut gefallen.
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #13 am: 20.09.2017 | 23:09 »
Zu den letzten beiden Posts: Und genau darum fände ich es ja spannend zu wissen, wie andere dieses Teil hier zusammen gebaut haben ;).

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Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #14 am: 21.09.2017 | 07:04 »
Der Eingangsbeitrag trifft es m.M.n. recht gut, zumindest die Kritikpunkte.

https://blutschwerter.de/thema/warum-traveller-und-harnmaster-scheiße-sind.79248/


[ edit ] Link funzt nicht.
Wen 's interessiert: unter --- blutschwerter arcturus --- googlen.
« Letzte Änderung: 21.09.2017 | 07:10 von Der Läuterer »
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #15 am: 21.09.2017 | 07:35 »
Naja, das Spiel ist uralt, da war Traveller nicht das einzige Spiel mit einfachem Layout oder technischer Sprache.

Wenn ich mir etwa AD&D 1 angucke finde ich das Traveller nicht unähnlich in dieser Hinsicht (dem fehlt es imho aber an der Überlegenheit, auch wenn es für manche Regeln in der ganzen OSR keinen adäquaten Ersatz zu geben scheint).

Was Traveller-Regeln angeht, kann man die mit MgT2 ja jetzt auch in hübsch und Farbe haben. Zum Teil sind die Illustrationen richtig gut (zum Teil leider auch richtig schlecht) und selbst bei den Deckplänen hat man sich für Optik und gegen Funktion entschieden. MgT2 ist quasi die Antitraveller-Edition :D. Sogar die Aufteilung der Bände ist gut durchgemischt nicht mehr so systematisch, das trifft ja dann auch moderne Rollenspielgewohnheiten besser.
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Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #16 am: 21.09.2017 | 12:21 »
MoAC gehört eindeutig zu jenen erlesenen Szenarien, mit einem meiner denkwürdigsten Schiffbrüche. Ein (klägliches) Scheitern auf ganzer Linie in den späten 80ern.
Das Problem mit dem Plot ist nämlich, dass man sich als SL damit schnell übernimmt. Du denkst Dir, das klappt schon... irgendwie. Ich hatte damals alle neun Verdächtige aufgefahren und die Karre damit aber so was von gegen die Wand gesetzt.

Die Spieler haben den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen und ich habe mich in/mit Namen, Orten und Daten so sehr verstrickt, dass ich schliesslich selber nichts mehr geblickt hatte.
Wobei mein Ansatz damals überaus ehrenwert war - zumindest in der Überlegung.

Ich wollte möglichst Spieler-dienlich und erfolgsorientiert vorgehen und hatte mir überlegt, dass der NSC-Verdächtige unter den neun, über den die Chars am meisten heraus bekommen, bzw. den sie am stärksten verdächtigen, dann auch der Täter sei. Pustekuchen!
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #17 am: 21.09.2017 | 12:41 »
Aha! Das ist doch spannend. Ja, ich kann mir vorstellen, dass da mit allen Neunen gar nichts mehr geht.

Das Modul macht auch recht viele Vorgaben, welcher NPC worauf wie reagiert... im Spiel meiner Meinung nach kaum umsetzbar, wenn man nicht vor jedem NSC-Gespräch eine Unterbrechung macht. Oder man hat ein perfektes Gedächtnis. Ich mache das alles nach Gefühl, wahrscheinlich verhalten die NSC sich gar nicht so wie gedacht. Ich gehe halt danach vor, wie ich mir vorstelle wie so ein Charakter sich in dieser Situation verhalten würde, gestützt durch Hunderte Folgen Krimiserien im Kopf. Manche sind halt leicht zu beeindrucken (wir haben einen Ritter in der Gruppe!), andere blocken, der Assistent bleibt zu jedem Zeitpunkt professionell... Man darf auch nicht vergessen - was im Modul nicht wirklich erwähnt wird - dass Verdächtige ja auch mit "nur mit meinem Anwalt" blocken können.

Man könnte nur aus diesem einen Modul wahrscheinlich auch ein vollständiges Indiespiel machen, dann hätten die Verdächtigen wahrscheinlich Stressbalken bei deren Erreichen dann der Anwaltsspruch kommt :D.

Zwischendrin den Täter zu bestimmen geht m.E. gar nicht. Man hat doch zwischen drin auch mal Setzungen und vergisst vielleicht auch, was man den Spielern schon gesagt hat - das funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn der Täter und Ablauf von vornherein klar ist. Sonst verzettelt man sich in Widersprüchen. Es geht ja schon mit der Tatwaffe los. Pistole, Messer, Bombe, Gift - das sind ja riesige Unterschiede. Jemand hat mal behauptet, dass das Abenteuer so gedacht sei, dass man abhängig von den Spielerhandlungen den Mörder bestimmt, m.E. ein großes Missverständnis und so NICHT vom Modul gedacht.

Eine gute Sache ist auch der Inspektor Dragovitch, der nach 3 Tagen eintrifft. Der kann die Spieler ja auch noch mal auf bestimmte Fährten bringen. Bei mir haben die Spieler so Basics wie den Raum zu durchsuchen oder nach Fingerabdrücken zu suchen nicht gemacht, das kann dann der Herr Inspektor nachholen.

Übrigens, ein m.E. eklatanter Fehler im Modul:

Es wird nicht erklärt, wer die Leiche findet! Laut Modul sollen die Spieler sogar noch in der Nacht geweckt werden. Aber wer bekommt denn in der Nacht mit, dass Urshukaan gestorben ist? Bei einer Bombe ist das leicht zu erklären, aber wenn er vergiftet oder erstochen wurde?

Ich habe bei mir den Toten erst am frühen Morgen durch das Zimmermädchen finden lassen! Das schien mir am unverfänglichsten. Aber verwundert, dass nicht ein paar Vorschläge mit den Implikationen gemacht wurden, bin ich schon.
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Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #18 am: 21.09.2017 | 13:10 »
Im Nachhinein war mein Scheitern sicherlich leicht vorhersehbar. Und natürlich auch selbst verschuldet.
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Wulfhelm

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #19 am: 21.09.2017 | 22:50 »
[ edit ] Link funzt nicht.
Die Forensoftware wollte Dir einen versteckten Hinweis geben.  ;)
(Link war aber auch nicht nötig, da der Threadersteller den einschlägigen Trolling-Regeln gefolgt ist. Will sagen, hier im Forum findet sich ein entsprechender Crosspost.)

Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #20 am: 21.09.2017 | 22:55 »
Na, dann der Vollständigkeit halber der Link zu Wellentänzers Post hier im Forum: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,83344.msg1680374.html#msg1680374

(Ich finde das Thema ja spannend, werde da mal drin lesen... mich spricht diese technische Nüchternheit ja sehr an, ich kann mit den kalten Fakten viel mehr anfangen als etwa damit, wie Stars Without Number arbeitet. Stars Without Number sagt mir, dass die Tierbegegnung ein dreibeiniges Reptil mit großen Zähnen ist, Traveller sagt mir, wovon es sich ernährt, wie es sich verhält, ob es zu Angriff oder Flucht neigt... Keine Ahnung, bei Traveller gibt mir echte spielrelevante Informationen UND bringt meine Kreativität zum Arbeiten, SWN gibt mir halt ein Monster das man mit der Plasmakanone abknallen kann, wenn man AC 16 trifft. Ich ziehe die technische Nüchternheit von Traveller jederzeit vor, weil es mir den Raum für meine eigene Kreativität lässt. Und da sind wir auch wieder bei MoAS, das ja genauso funktioniert - es ist kalt, technisch, nüchtern, ja, aber gerade deshalb kann man sich da als SL mit seiner ganzen Person einbringen und spielt nicht nur nach, was sich jemand anderes ausgedacht hat.)
« Letzte Änderung: 21.09.2017 | 23:03 von Der Narr »
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Wulfhelm

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #21 am: 21.09.2017 | 23:08 »
Na, dann der Vollständigkeit
Was wird dadurch vervollständigt?

Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #22 am: 21.09.2017 | 23:59 »
Dein Hinweis auf den Crosspost, jetzt haben dir die Links komplett. Mein erster Gedanke nach Lesen deines Posts war, diesen Crosspost zu finden, was mit der Tanelorn-Suche ja nicht immer einfach ist. In diesem Fall zum Glück kein Problem, ich musste nur nach Narzissmus und Wellentänzer suchen.
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #23 am: 22.09.2017 | 07:11 »
Narzissmus und Wellentänzer suchen.

Tolle Strategie. Das ist sehr erfolgversprechend  ~;D Der Wulfhelm fühlt sich von dem Thread halt gut charakterisiert  und bellt ein bisschen. Muss man nicht weiter beachten. China, Reis, Narzissmus, Wellentänzer.

Ansonsten lese ich höchst interessiert mit. Ich habe das Abenteuer als extrem gut und für seine Zeit visionär abgespeichert. So detailliert, dass ich hier im Thread was Sinnvolles beitragen könnte, bekomme ich es aber nicht mehr auf die Reihe. Es würde mich aber freuen, wenn Ihr Euch weiter austauscht. Find ich spannend.

Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #24 am: 22.09.2017 | 12:14 »
Dein Beitrag auf Blutschwerter.de deckt sich sehr mit meiner Einschätzung, Wellentänzer.

Ich wünschte, ich hätte bei meinen Rezensionen unter --- geläuterte cthuloide HORROR Rezis --- auch etwas mehr Resonanz bzw. überhaupt mal welche...
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #25 am: 22.09.2017 | 18:01 »
Dein Beitrag auf Blutschwerter.de deckt sich sehr mit meiner Einschätzung, Wellentänzer.

Ich wünschte, ich hätte bei meinen Rezensionen unter --- geläuterte cthuloide HORROR Rezis --- auch etwas mehr Resonanz bzw. überhaupt mal welche...

Hm. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ein unregelmäßiger Leser Deiner Rezis bin und mir selbst leider nie die Zeit für anerkennende oder dankende Worte genommen habe. Bei Weltengeist bin ich immerhin desöfteren mal ein Wort des Dankes losgeworden. Dabei finde ich Deine Rezensionen oft ebenso spannend, obwohl ich gar kein großer Fan von Cthulhu bin. Insbesondere mag ich neben Sprache und Stil, dass Du Dir oftmals recht obskure Titel zum Rezensieren suchst. Wunderbar. Das Dankeschön hole ich aber gerne nach: vielen Dank und sorry, dass ich nie was gesagt habe.

Wenn Du mehr Aufmerksamkeit möchtest, würde ich zwei Dinge tun. Erstens neue Rezensionen jeweils in einen eigenen Thread packen. Da kannste Dich besser austoben und gezielter antworten, ohne gleich Deinen ganzen Thread vollzuspammen. Zweitens würde ich an Deiner Stelle pointierter formulieren. Das klingt mir bisweilen zu brav. Wenn es Dir nichts ausmacht, dass Dich die Leute online für einen Vollspacken halten, kannste im Eskalationsregal meinetwegen gerne ein bisschen höher greifen  ;)

Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #26 am: 22.09.2017 | 19:48 »
Mir geht es nicht um Lobhudelei. Dafür bin ich mittlerweile wohl auch zu alt, Wellentänzer.

Provokation, mit dem Ziel Resonanz zu bekommen, ist ehrlich nicht mein Ding. Das war es nie und wird es auch nie werden.

Ich bin jedoch sehr an einem Gedankenaustausch zu den Werken interessiert.
Jeder liest und spielt so ein Szenario schliesslich anders. In dieser Hinsicht würde ich mir Resonanz schon sehr wünschen.
Und bei mittlerweile fast 100 Rezensionen meinerseits, sollte es den einen oder anderen geben, der von den rezensierten Werken schon mal etwas gespielt hat.
Oder jemand hat meine Anregung aufgegriffen, das Ganze gespielt und gibt etwas Feedback.
So etwas in der Art würde ich mir wünschen. Es wird aber wohl ein Wunsch bleiben.

Die Idee, die Rezensionen jeweils in einen eigenen Thread zu packen, ist gut. Ich hatte heute die gleiche. Und hab das Ganze bereits umgesetzt.

In jedem Fall danke für die Idee und die Anerkennung.
« Letzte Änderung: 23.09.2017 | 08:40 von Der Läuterer »
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Wulfhelm

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #27 am: 23.09.2017 | 01:12 »
Man darf auch nicht vergessen - was im Modul nicht wirklich erwähnt wird - dass Verdächtige ja auch mit "nur mit meinem Anwalt" blocken können.
Oder auch nicht. Kommt halt darauf an, wie man das örtliche Rechtssystem fasst. Leicht dadurch zu lösen, dass Aguilar ein erhebliches Maß an Autorität zukommt, solange kein "echter" Polizist eintrifft.

Zitat
Zwischendrin den Täter zu bestimmen geht m.E. gar nicht. Man hat doch zwischen drin auch mal Setzungen und vergisst vielleicht auch, was man den Spielern schon gesagt hat - das funktioniert meiner Meinung nach nur, wenn der Täter und Ablauf von vornherein klar ist. Sonst verzettelt man sich in Widersprüchen. Es geht ja schon mit der Tatwaffe los. Pistole, Messer, Bombe, Gift - das sind ja riesige Unterschiede. Jemand hat mal behauptet, dass das Abenteuer so gedacht sei, dass man abhängig von den Spielerhandlungen den Mörder bestimmt, m.E. ein großes Missverständnis und so NICHT vom Modul gedacht.
In der Tat scheint das ein Mißverständnis zu sein.

Zitat
Es wird nicht erklärt, wer die Leiche findet! Laut Modul sollen die Spieler sogar noch in der Nacht geweckt werden. Aber wer bekommt denn in der Nacht mit, dass Urshukaan gestorben ist? [...] Ich habe bei mir den Toten erst am frühen Morgen durch das Zimmermädchen finden lassen! Das schien mir am unverfänglichsten. Aber verwundert, dass nicht ein paar Vorschläge mit den Implikationen gemacht wurden, bin ich schon.
Morgens durch Zimmermädchen wäre naheliegend und ändert am Ablauf nichts außer, dass es keine dramatische "SC werden mitten in der Nacht geweckt"-Szene gibt. Oder man nimmt eine SF-Erklärung (ist immerhin eine TL-15-Welt). Die internen Sensoren der Suite haben festgestellt, dass Urshukaan nicht anwesend ist (war er schon, aber tot), also hat das Wartungssystem einen Putzroboter reingeschickt, der die Störung gemeldet hat - oder sowas in der Art. Man muss natürlich aufpassen, dass durch derartige Dinge dann den Spielern nicht zu viele Hinweise in die Hände fallen können.
Andere Möglichkeit: Der Mörder hat eben jene internen Sensoren vor oder nach der Tat lahmgelegt (zu bedenken: Wer kann das? Wie passt es zeitlich?) und das ist nach einer Weile aufgefallen.

Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #28 am: 23.09.2017 | 09:14 »
'Murder on Arcturus Station' und 'Die Toten des Winters' weisen m.M.n. grosse Ähnlichkeit auf. Beide sind mittlerweile Klassiker aus der Anfangszeit des RPG; sie behandeln einen Murder-Mystery Plot; sie sind überaus innovativ in Handlung und Herangehensweise; sie werden oft zitiert, wenn es um gute Szenarien geht; und sie wurden vermutlich sehr selten wirklich gespielt. Sie funktionieren leider nicht so, wie man sich das wünschen würde.
Aus Sicht von heutigen technischen Entwicklungen und Möglichkeiten wäre der Täter bei MoAS leicht(er) zu überführen, als noch in den 80ern.
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Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #29 am: 23.09.2017 | 10:12 »
In dem Rezensionen-Thread lese ich übrigens auch gerne, ich habe das aber nie als einen Ort der Diskussion verstanden, sondern als Sammlung - ich lese da durchaus gerne. Ich habe da aber auch meistens nichts zu sagen, da ich nur sehr selten Kaufabenteuer tatsächlich spiele bzw. spielleite, Cthulhu sowieso nicht. Selbst äußere ich mich vor allem, wenn ich von einem Modul total begeistert bin oder wenn ich es so richtig schlecht finde. Tritt man mit letzterem auf bekommt man aber erstmal die ganzen Apologeten zu hören bzw. Leute, die gar nicht das Problem verstehen (etwa, weil sie eine ganz andere Spielweise haben). Im Moment könnte ich mich z.B. ohne Unterlass über die Solomon-Kane-PPK auslassen, die ich seit 1 Jahr leite, die Kampagne genießt aber einen sehr guten Ruf, da spare ich mir das lieber...

Zum Thema:

Putzroboter sind eine gute Idee.

Das Techlevel habe ich etwas niedriger angesetzt und ich beschreibe das als Hinterwäldler-Gegend. Das ist imho auch näher am Fluff. Was Sensoren angeht, das ist halt etwas, da hätte ich gerne mehr harte Fakten für diese Station gehabt. Wir hatten aber alle sehr schnell das Gefühl, dass die ganze High Tech da eher "analog" ist... Ich dachte ja schon "oh, die haben das gleich gelöst" als sie anfingen zu prüfen, wer wann welche Tür geöffnet hat :D.

In meiner Vorstellung gibt es bei Traveller im 3I Sensoren wie in Star Trek: TNG eher nicht, da sind viele Fälle auch nur deshalb überhaupt Fälle, weil offenbar vieles nicht gespeichert wird... man kann zwar jederzeit fragen, wo sich wer aufhält, aber in der Regel nicht prüfen, wo jemand gestern um 12.45 war oder wer alles um 12.45 im Bereitschaftsraum war... Zumindest ging das in DS9 nicht, als da mal ein Mord aufzuklären war. Ich habe mir das über Rechtsschutz erklärt.
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Offline Der Nârr

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #30 am: 5.10.2017 | 00:14 »
So, gerade fertig geworden. Einige abschließende ergänzende Gedanken zu dem bisher gesagten:

- ich empfehle mindestens 6 Stunden anzusetzen
- ich rate dringendst dazu, das Abenteuer in einem Rutsch durchzuspielen - 2 Wochen Pause zwischen den Sitzungen haben nicht gut getan
- bei 5 Verdächtigen sollte der Täter zumindest nicht besonders raffiniert sein, besser einfach 3-4 Verdächtige nehmen
- den Spielern ist eine Sache aufgefallen, die echt ein wenig unlogisch ist: einen Täter vorausgesetzt, der die Station verlassen möchte: wieso bringt er den Täter nicht um, kurz bevor der nächste Liner eintrifft? (gilt natürlich nicht bei Mord im Affekt bzw. wenn der Täter sicher ist, dass ihm niemand auf die Schliche kommt)

In meinem Fall war ein wesentliches Element der Überführung ein Fingerabdruck. Den habe ich da plätziert, hätte es aber auch sein lassen können. Das Abenteuer macht da nicht allzu viele Vorgaben, inwiefern die Mörder Handschuhe benutzen, auch auf Blutflecken an Kleidung wird nicht eingegangen. Hierüber sollte man sich Gedanken machen. Außerdem sollte geklärt sein, wie gut man DNS-Spuren u.ä. untersuchen kann.

Meine abschließende Bewertung:
- Das Abenteuer ist ziemlich gut. Ich würde es noch mal leiten, aber mit teils anderen Verdächtigen und wahrscheinlich einem anderen Möder.
- Es hat ein paar Lücken und kleinere Ungereimtheiten. Man sollte die sich anschauen und dies zusammen mit offenen Fragen klären.
- Der Zeitplan kann nicht genau genug sein :D.

Ein hohes Maß an Attraktivität des Abenteuers kommt durch die Modularität. Für mich als SL war das ein riesiger Vorteil - ein Modul mit einem fertigen Ablauf, der mir nicht gefällt oder Motiven, die ich nicht nachvollziehen kann hätte ich einfach beiseite gelegt und dann etwas anderes geleitet. Hier gab mir die Modularität die Möglichkeit, daraus ein Abenteuer zu bauen, das ich auch leiten wollte. Eigentlich cheatet das Abenteuer ;D.

Ich würde mir wünschen, es gäbe mehr solcher Abenteuer - aber ich würde ganz sicher nicht wollen, dass ALLE Abenteuer so wären.

Auf jeden Fall bin ich inspiriert, das letzte Ermittlungsabenteuer das ich selber entworfen und geleitet habe, mal niederzuschreiben und in irgendeiner Form zu veröffentlichen. Denn ob gut oder schlecht, es gibt zu wenige Abenteuer, wie ich sie spielleiten möchte.
« Letzte Änderung: 5.10.2017 | 00:16 von Der Narr »
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #31 am: 5.10.2017 | 09:48 »
Weil ich das Thema DNA-Spuren letztens auch gebrainstormt habe:
Cloning und Gen-Manipulation machen DNA-Spuren ab einem bestimmten Techlevel zu ziemlich unzuverlässigen Beweisen. In entsprechenden Settings lege ich daher fest, dass DNA nur noch als Indizien vor Gericht zugelassen sind. Sie könnten auf den Täter hinweisen, sie könnten aber auch von einem clever planenden Verbrecher absichtlich platziert worden sein.

Nur mal so eingeworfen.
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Offline Illadrion

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #32 am: 5.10.2017 | 20:20 »
Da ich jetzt ja hier im Thread gefahrlos mitlesen kann, auch ein paar Einblicke aus meiner Sicht als Spieler dieser Runde und ein paar Anmerkungen zu deinen Beiträgen.  :)

  • Die Spieler recherchieren bei mir sehr wenig (im Sinne von: erwähnte Systeme nachschlagen, Biographien über NPC recherchieren), womöglich wäre das bei einer Traveller-erfahrenen Runde anders? Ich frage mich, ob ich sie direkt darauf hinweisen sollte (SL-Stimme: "Ruft doch mal die biographischen Daten von XYZ ab."). Aber dann lernen sie es ja nie.
Das stimmt, auf der anderen Seite wirkte vieles so, als ob es uns nicht weiterhelfen würde. Fingerabdrücke? Ohne passende Matches vorerst wertlos. Haare, etc.? Wahrscheinlich schwer analysierbar. In meiner Vorstellung war die Station von der Technologie auf einem Stand wie sie die Alien-Filme darstellen, nur ohne das passende Labor, wo sich alles untersuchen ließe, und dem passenden Biologen, der damit was anfangen könnte. Gefühlt war die bessere Lösung erst einmal etwas über die Personen zu erfahren, nachdem wir über die Türschlösser und den Toten und Tatwaffe erste Hinweise hatten.

  • Auffällig langweilig war die erste Stunde des Spiels, bis überhaupt mal ein Toter da liegt... es passiert zu wenig und die Szenen wirken gekünstelt, außerdem muss man ja schon railroaden damit die Spieler tatsächlich ihre Fähre verpassen und auf der Station festsitzen... die Spieler hatten vorgeschlagen, einfach mit dem Mord zu beginnen. Kann man machen. Ich glaube mein Ansatz wäre, im Falle einer Wiederholung, ein paar Rahmenbedingungen zu ändern - für einen Oneshot könnten die Spielercharaktere tatsächlich einfach Teil der Corporate Security sein, [...]

Auch keine schlechte Idee. Dadurch geht auch das Gefühl verloren, dass man von dieser gottverlassenen Station eigentlich nur runter will und nur ermittelt, damit man endlich seine verdiente Belohnung erhält, die einem einfach so verwehrt wurde.
Das war aber auch gar nicht verkehrt; es ist immer gut, wenn Orte mit einer gewissen Stimmung verbunden werden und die war hier eher trostlos und negativ gezeichnet (vielleicht auch nur meine Interpretation der Raumstation, aber als recht unbedeutende lokale Station, die vor allem von Beltern besucht wird, war das sehr passend).

Eine gute Sache ist auch der Inspektor Dragovitch, der nach 3 Tagen eintrifft. Der kann die Spieler ja auch noch mal auf bestimmte Fährten bringen. Bei mir haben die Spieler so Basics wie den Raum zu durchsuchen oder nach Fingerabdrücken zu suchen nicht gemacht, das kann dann der Herr Inspektor nachholen.

Aus Spielersicht hatte ich eher den Anschein, wir sollten zügig fertig werden, bevor der Inspektor auftaucht und das übernimmt. Da wäre dann auch nicht mehr viel Zeit gewesen, da Verdächtige mit der Fähre dann wieder verschwinden hätten können. (Das war ein sehr cooler Aspekt des Abgeschnittenseins auf der gottverlassenen Station, niemand kam rein oder raus, es konnte niemand verschwinden, weswegen man nicht in Hektik verfallen musste.)
Im Zweifelsfall wäre der Inspektor doch wahrscheinlich auch ein "deus ex machina" gewesen, sodass ich als Spieler ihn eher als Bedrohung denn als mögliche Hilfe wahrgenommen habe.

- ich rate dringendst dazu, das Abenteuer in einem Rutsch durchzuspielen - 2 Wochen Pause zwischen den Sitzungen haben nicht gut getan

Das war definitiv auch ein Spielerfehler: Ich habe mir keinerlei Notizen gemacht, weil das ja auch ablenkt und bei nem Oneshot wäre es wohl auch nicht so wichtig gewesen, das meiste wichtige bleibt ja doch im Kurzzeitgedächtnis haften.
Beim zweiten Spieltermin hatte ich schon Schwierigkeiten, die Namen den Personen zuzuordnen und sich zu erinnern, was wir alles herausgefunden hatten (als Spielleiter ist man da natürlich auch verloren, da man alle Sachverhalte kennt, was es noch schwieriger macht, sich zu erinnern, was den Spielern bekannt war und was nicht.

Allgemeines zum Abenteuer:
- Das Abenteuer hatte definitiv interessante Charaktere. Alle hatten eine recht ausgefeilte Backgroundstory und es war nicht anhand der Informationsdichte ersichtlich, wer der Mörder ist.
- Gefühlt haben die Charaktere wenig Antrieb, den Mord aufzudecken: Ja, sie stecken auf dieser Station fest und wollen ihr Geld haben. Aber eigentlich steht ihnen das ja eh schon zu. Der Auftrag ist also maximal Mittel zum Zweck. Für einen Oneshot sicherlich kein großes Problem, in einer Kampagne könnte das aber vllt. sogar zum Boykott der Spieler führen, die vielleicht doch lieber selber aktiv werden und ihr Geld auf andere Weise zurückfordern könnten.
- Für Traveller-Einsteiger war das gewählte niedrigere Tech-Level definitiv hilfreich: So war alles recht "manuell", so gut wie keine Hightech, die es heute nicht auch schon gibt. Trotzdem erscheint mir ein Krimi-Abenteuer ein vergleichsweise schwerer Einstieg in ein Science-Fiction-Setting. Der mühsame Einstieg am Anfang (Urshukaan verweigert die Bezahlung, die Charaktere hängen auf der Station fest und sind recht desillusioniert) kam erschwerend hinzu.
- Ich hatte das Gefühl, dass man als Spieler was ausprobieren kann, die relevanten Charaktere waren zwar nicht immer hilfsbereit, aber zumindest kooperativ und nicht zu nachtragend.
- Schön wäre es gewesen, wenn die Verdächtigen angefangen hätten, selber Hinweise zu liefern, von denen vielleicht mal gerade ein Drittel wahr gewesen wäre (so könnte man als Spielleiter auch versuchen, Längen zu vermeiden oder den planlosen Spielern dezent auf die Sprünge zu helfen). Dann wäre es aber wohl noch weniger ein Oneshot geworden. :D

Das Abenteuer hat als Spieler auf jeden Fall Spaß gemacht, wie viel davon auf den Abenteuerband und wie viel auf den Spielleiter zurückzuführen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. ;)
Ein relativ freies Ermittlungsabenteuer in einem unbekannten Setting mit einem unbekannten System und einer neu zusammengewürfelten Gruppe war aber auch eine gewisse Herausforderung, wo auch wir als Spieler doch das eine oder andere Mal etwas überfordert waren. :D

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #33 am: 5.10.2017 | 20:53 »
Da ich jetzt ja hier im Thread gefahrlos mitlesen kann, auch ein paar Einblicke aus meiner Sicht als Spieler dieser Runde und ein paar Anmerkungen zu deinen Beiträgen.  :)
Klasse!

Das war definitiv auch ein Spielerfehler: Ich habe mir keinerlei Notizen gemacht, weil das ja auch ablenkt und bei nem Oneshot wäre es wohl auch nicht so wichtig gewesen, das meiste wichtige bleibt ja doch im Kurzzeitgedächtnis haften.
Beim zweiten Spieltermin hatte ich schon Schwierigkeiten, die Namen den Personen zuzuordnen und sich zu erinnern, was wir alles herausgefunden hatten (als Spielleiter ist man da natürlich auch verloren, da man alle Sachverhalte kennt, was es noch schwieriger macht, sich zu erinnern, was den Spielern bekannt war und was nicht.
Mir hatte es SL auch besonders Schwierigkeiten bereitet, wieder in die Nichtspielercharaktere zu schlüpfen und ihr Verhalten weiter zu führen, weil die ja auch so genau unter Beobachtung standen. Für die Notizen waren ja Handouts da, aber das war auch schwierig, damit zu arbeiten, da müsste es in Roll20 eine einfachere Möglichkeit geben. Das Programm ist auch wirklich manchmal etwas zäh und umständlich. Ich habe immer den Eindruck, viel zu wenig auf einmal sehen zu können, und ich benutze schon zwei Monitore :).

- Schön wäre es gewesen, wenn die Verdächtigen angefangen hätten, selber Hinweise zu liefern, von denen vielleicht mal gerade ein Drittel wahr gewesen wäre (so könnte man als Spielleiter auch versuchen, Längen zu vermeiden oder den planlosen Spielern dezent auf die Sprünge zu helfen). Dann wäre es aber wohl noch weniger ein Oneshot geworden. :D
Jap. In der zweiten Sitzung hatte ich die Situation mit den Leuten in der Messe beim Essen eingebracht, um genau so einen Hinweis auch schon mal an euch heran zu tragen, eben dass es eine Verbindung zwischen Baronin/Ackbar und Katarin/Moshe gibt. Man könnte so etwas aber natürlich auch zur Verwirrung nutzen, dann wird es komplizierter. Auf jeden Fall wäre das eine interessante Sache, es muss ja nicht zu viel eingesetzt werden.
Ich glaube, man könnte das gut mit einer Art Tagesablauf verbinden, so dass man auch das allgemeine Verhalten der Charaktere als Anhaltspunkt nehmen kann und Informationen bekommen kann, wenn man die Leute einfach nur beschattet.

Das Abenteuer hat als Spieler auf jeden Fall Spaß gemacht, wie viel davon auf den Abenteuerband und wie viel auf den Spielleiter zurückzuführen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. ;)
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Insgesamt hat es aus meiner Sicht super geklappt, einiges hätte besser laufen können, aber es war ja wirklich ein Experiment unter erschwerten Bedingungen: Unbekanntes System, Spieler die sich nicht kennen und ein sehr "spezielles" Krimiabenteuer. Ich bin auf jeden Fall sehr zufrieden, wie es gelaufen ist.
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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #34 am: 5.10.2017 | 22:47 »
Zitat
Für die Notizen waren ja Handouts da, aber das war auch schwierig, damit zu arbeiten, da müsste es in Roll20 eine einfachere Möglichkeit geben.

Davon war ich überhaupt nicht überzeugt.
Ich hatte das Gefühl, 2-3x etwas ergänzt gehabt zu haben, was dann durch eine mehr oder weniger zeitgleiche Änderung von jemand anderem überschrieben wurde. Da scheint es keinen Schreibschutz zu geben (also "nur einer darf gleichzeitig schreibend öffnen") oder alternativ eine automatische Konfliktlösung mit der eventuellen Notwendigkeit, sie manuell zu lösen (wie git oder etwas simpler Dropbox).
Da macht dann kollaboration wenig Spaß.
Ich hätte an ein paar Stellen von roll20 mehr erwartet.

Zitat
Ich glaube, man könnte das gut mit einer Art Tagesablauf verbinden, so dass man auch das allgemeine Verhalten der Charaktere als Anhaltspunkt nehmen kann und Informationen bekommen kann, wenn man die Leute einfach nur beschattet.

Wenn man sich dann völlig austoben will, könnte man den Fall auch weiter laufen lassen (je nach Täter).
So könnte in den abgesperrten Tatort trotz Sicherheitsvorkehrungen eingebrochen werden, es fehlen plötzlich Dinge (je nachdem, wenn es gerade gut läuft, könnten Indizien gestohlen werden oder Spuren verwischt werden, läuft es nicht so gut, entwendet die Person dummerweise genau die Indizien, deren plötzliches Fehlen den Verdacht erst recht auf sie lenkt.

Vllt. Macht sich auf der Station auch ein bisschen  Panik breit: Jeder verdächtigt jemand anderen, Räume werden durchsucht. Das Casino wird gesperrt und erste Gerüchte entstehen, dass dort ein weiterer Mord geschehen sei.
Vielleicht werden sogar Ausgangssperren verhängt.
Es ließe sich wahrscheinlich einiges machen, um dem Abenteuer etwas mehr Dynamik zu verleihen.
Das ist eben oft das Problem an Krimis: Es passiert am Anfang etwas und dann wird anschließend nur noch ermittelt, was genau vorgefallen ist.
Es ist auch schwer, Erfolgserlebnisse zu generieren: Ein Verdacht kann sich als falsch erweisen, ein Indiz als irrelevant, ein Alibi als nicht wasserdicht. Das taugt also alles nicht als Milestone. Ob man kurz vorm Ziel ist oder gerade in die völlig falsche Richtung rennt, ist oft nicht ersichtlich.
Das muss man aber den meisten Krimiabenteuern vorwerfen und mag für manche sogar den Reiz daran ausmachen.  :)

Offline Der Läuterer

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Re: Murder on Arcturus Station (Spoiler)
« Antwort #35 am: 5.10.2017 | 23:02 »
Mir ist schon öfters mal der Gedanke gekommen, bei Ermittlungen mit Blutspurenmusteranalytik zu arbeiten. Ich habe es leider nur noch nie gemacht. Wäre aber mal eine Variation des Themas bei diesem Plot.
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