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[Potterverse] magischer Bund deutscher Länder

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Archoangel:
Ausgehend von meiner Frage hier hat mich jetzt die Lust am Weltenbau gepackt, als frischauf Gesellen!

Ich packe mal einleitend meinen letzten Post im anderen Thread hier rein:


--- Zitat von: Archoangel am  7.12.2017 | 22:25 ---Vielen Dank erstmal für die vielen schönen Anregungen.

Was mir auf jeden Fall auffällt (und auch sehr gut gefällt) ist die Vielzahl der Orte die hier genannt werden; zusammen mit dem offiziellen Kanon, der ja besagt, dass wohl keine große, internationale Schule in Deutschland sitzt (wobei ja noch drei Schulen offen sind) und der besonderen Geschichte dieses Landes hier, gefällt mir die Idee recht gut, dass es keine wirklich große Schule gibt, sondern eben mehrere, konkurrierende Kleine. Da kann man historisch noch einiges rausarbeiten, was wiederum Deutschland als rollenspieltechnischen Schauplatz eines Potterverse nur noch interessanter macht. Wundert mich übrigens, dass noch keiner den Rosengarten erwähnt hat ...

Ich denke für den Anfang ziehe ich hier für mein persönliches Potterverse folgende Schlüsse:

Sowohl auf dem Donnersberg, als auch auf dem Brocken (Blocksberg) befinden sich magische Institute, die - obwohl einst rivalisierend - aufgrund der besonderen Geschichte heute kooperativ sind: ursprünglich war die "Akkademie der magischen Künste und der hohen Zauberey der Nibelungen zum Donnersberg" eine reine Jungenschule, wohingegen das "Blocksberg Institut der Hexerei und angewandten Hermetik" eine Mädchenschule war. Im Laufe der Hexenverfolgung, die sich jedoch am Bloxberg zentrierte musste die Schule Mitte des 16. bis Anfang des 17. Jahrhunderts evakuiert/geräumt werden und fand für diese Zeit Zuflucht im Donnersberg. Als die Menschen dann - durch den 30-jährigen Krieg abgelenkt und anderweitig beschäftigt - die Jagd auf hexen quasi einstellten konnte das Institut wieder zurückkehren. Seit jener Zeit wurden jedoch beide Schulen für beide Geschlechter geöffnet und es entstand eine rege Kooperation und ein Austausch, was beide Schulen gemeinsam letztlich zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schulen machte.

Die "Reichskanzelei für Magie&Zauberei", wie das deutsche Zaubereiministerium genannt wird, sitzt hingegen in Bielefeld, weshalb dieser Ort auch so surreal wirkt und gerade aufgrund der vielen "Amnesia-Zauber", die dort immer und immer wieder gewirkt werden müssen, glauben viele Leute nicht so recht an die Existenz des Städchens. In Bonn sitzt lediglich das "Bundesamt für magische Wesen", aber es gibt noch ausreichend Orte mit weiteren Ämtern der magischen Welt - alles eben im Föderalismus schön verteilt ...

Desweiteren unterscheidet sich das Schulwesen in Deutschland doch erheblich von dem in GB: angehende Zauberer und Hexen müssen zunächst die Grundschule besuchen, die man mit sieben jahren angeht und die sechs Jahre dauert. Im siebenten Jahr des Schulbesuchs geht man schließlich auf eine von anderthalb Dutzend kleineren und größeren weiterführenden Instituten, die alle so ihre Spezialgebiete haben, aber eben auch räumliche Nähe darstellen - die SchülerInnen aus der Region müssen so nicht zwangsläufig ins Internat, sondern können durchaus nachmittags nach Hause gehen ... was gerade rollenspielerisch unglaubliche neue Reize mit sich bringen kann.

Wie gesagt - mit 13 geht es in die "Haupt"schule und nach weiteren 7 Jahren (und damit 13 Klassen) macht man seine Reifeprüfung. Wer mag und es sich leisten kann oder aber ein Stipendium hat kann anschließend noch auf eine magische Universität gehen und deren gibt es zwei, die sich seit Urzeiten streiten, wer denn nun die ältere und bessere sei: Heidelberg und Prag (historisch betrachtet teil des deutschen Reiches und damit in der magischen Welt auch heute noch Teil des Einzugsgebietes des "magischen Bundes deutscher Länder").

Die Lorelei schafft es leider in der Moderne nur noch zum Sitz einer Grundschule, deren Schülerinnen und Schüler es regelmäßig mit 13 entweder auf den Blocks- oder eben den Donnersberg verschlägt ...

Also danke nochmal für die Anregungen - da geht doch sicher noch mehr, denn je mehr ihr schreibt, desto besser werden die Ideen, die sich in meinem kranken Hirn winden.

--- Ende Zitat ---

Zudem habe ich noch diesen Artikel hier zu Genüge studiert, was mich zu den Annahme bewegt, dass die Ratio magische Menschen zu Muggel auf 1 zu 5.000 annehmen lässt.

Wenn man nun den mBdL (siehe Titel) grob mit heutigen Ländern umschreibt, so kommt man (grob) auf:

BRD, BeNeLux, Elsaß-Lothringen, Schweiz, Österreich, Tschechei, Teile Polens, Slowenien, Teile Norditaliens. Ich Streiche mal Norditalien als typisches Einzugsgebiet, bzw. vermerke mir, dass es da eventuell Konflikte mit anderen Bereichen geben könnte. Bleiben also ca. 82,5 Mio + 28,5 Mio. + 3 Mio. + 8,5 Mio. + 8,5 Mio. + 10,5 Mio. + 13,5 Mio. (Teile Polens) + 2 Mio. + 0,5 Mio. (Südtirol) = 157,5 Mio. Einwohner im Einzugsgebiet. Geteilt durch 5.000 = 31.500 Zauberer und Hexen plus sonstige vernunftbegabte magische Geschöpfe, wie Zwerge, Wichtel, Alben etc. pp.

Bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 100 Jahren hätten wir also 315 MagierInnen pro Jahrgang - die ja alle die Schule besuchen wollen (müssen). Unterricht zu Hause gibt es natürlich nicht in den deutschen Landen(!), d.h. zumindest eine Grundschule müssen alle besuchen und eigentlich wird auch erwartet, dass man die Hauptschule besucht, aber lassen wir mal 15-25% der Eltern ihre Kinder nach der Grundschule zu Hause oder privat unterrichten, dann wären da immer noch: ca. 252 Jungs&Mädels pro Jahrgang. In Hogwarts sind - je nach Rowling - 280 (40 pro Jahr) bis 600 (85 pro Jahr) Schüler und es ist die einzige große Schule in GB&Irland (70 Mio. EW = 14.000 Magier = 140/Jahrgang), also kann man grob sagen, dass ein Drittel bis ein Halb aller Inselaffen in Hogwarts zur Schule sind.

Würden wir also ein Drittel bis ein halb aller 315 auf die bedeutendste Schuleinrichtung (Blocks-&Donnerberg zusammen) gehen lassen, so wären das 105-155 pro Jahrgang. Da nehme ich lieber die kleinere Zahl an, also ca. 100 SuS auf 2 Schulen, also 50 pro Institut. Womit jede Schule also wieder so groß wie das Original-Hogwarts wäre.

Wie gesagt - das hier ist ein "Weltenbau"-Gedanken Thread, also reicht das erstmal hier von mir.

Kommentiert gerne :) .

Archoangel:
Sodele ... ich richte mal (wegen persönlicher räumlicher Nähe) mein Augenmerk auf die Nibelungenakkademie im Donnersberg.

Sagen wir mal ca. 40-50 SuS pro Jahr und sieben Jahrgänge; das wären also 280-350 Hexen&Zauberer, die unterrichtet werden wollen. Aus Eigenerfahrung (ich bin ja Lehrer) kann man also von einem Kollegium aus 30 Lehrkräften ausgehen ... das ist doch mal ein guter Start.

Die Schule selbst ist quasi uralt und wurde zur Zeit des (mytholoischen) Burgunderreiches gegründet und zwar von drei Gründer (weshalb es nur drei Häuser geben wird). Angelehnt an die Nibelungen Romane von Kai Meyer benenne ich "Geist" - ein Moosfräulein, dass die Magie des Drachen Fafnir geerbt hat, Alberich Horthüter und den alten Mann zu den gründern dieses hochrespektablen altehrwürdigen Hort des Wissens.

Entsprechend hätten wir die Häuser Fafnir, Alberich und Burgund. Da es zwei magische Wesen unter den Gründern gibt steht die Schule natürlich auch magischen Wesen offen, weshalb es unter den SchülerInnen immer auch ein paar Alben geben wird, namentlich Zwerge, Alben, Moosleute, Nöcke (Wassermänner/Nixen) und gelegentlich mal ein Schrat aus dem Schwarzwald. Häufig sollen sie nicht sein, da sie dennoch lieber unter Ihresgleichen leben, aber es ist ein weltoffenes Institut des geistigen Austausches und bietet den SpielerInnen auch die Möglichkeit die magische Welt aus einer ganz anderen Sicht wahrzunehmen. Somit die magischen Wesen der deutschen Lande doch deutlich progressiver als ihre britischen Freunde, wehalb sie vielleicht auch immer (international) ein wenig mißträuisch beäugt werden ...

Entsprechend werden die SchülerInnen nichtmenschlicher Völker auch immer bestimmten Häusern zugeordnet: Zwerge und Alben landen immer in Alberich und alle anderen immer in Fafnir. Burgund ist ein rein menschliches Haus.

Fafnir ist gutherzig, offen und intuitiv, gewissermaßen auch ein wenig naiv, weshalb in diesem Haus immer auch wieder dunkle Magier auffallen - man nimmt quasi jeden auf, ein bissl Hufflepuff.

Alberich ist wissbegierig, stolz und erfinderisch, also eine Mischung aus Ravenclaw und Slytherin.

Burgund ist tapfer, edel, zielstrebig und rechthaberisch, also eine Mischung aus Gryffindoor und Slytherin.

Damit gibt es kein per se "dunkles Haus" - und das ist mir auch ganz recht so. (Ich zumindest wäre wohl in Slytherin gelandet ...)

Edvard Elch:
Ich finde ein "magisches Großdeutschland", auf das der zweite Weltkrieg, der kalte Krieg und die deutsche Teilung keine greifbaren Auswirkungen gehabt haben sollen, ein wenig seltsam (vor allem ja die Storyline von Harry Potter in den frühen Neunzigern anfängt) …

Archoangel:
Guter Einwand. Muss ich mal darüber nachdenken. Wobei ich mir auch gut vorstellen kann, dass sich die magische Gesellschaft - siehe auch Potter und Großbritannien - durchaus eher parallel entwickelt hat. Und ich denke mal, dass die Hexenverfolgung, die ja hierzulande (zusammen mit Spanien) seinen traurigen Höhepunkt gefeiert hat, sicher dazu beigetragen haben könnte, dass sich die magische Gesellschaft etwa zum 30-jährigen Krieg vom Rest etwas abgekoppelt hat. Kann man gut nachlesen. Der kalte Krieg könnte noch ein Kapitel wert sein, die Weltkriege eher nicht: man mischt sich möglichst nicht in die Welt der menschen ein, dass kann nur schief gehen. Um 1750 wurde auf Reichsboden die letzte Hexe verbrannt und bei den Lebenszyklen der Magier ist es durchaus nicht auszuschließen, dass zu Beginn von WK1 noch Leute gelebt haben, die sich daran erinnern konnten. Der 2.WK wird laut Rowling vor allem durch die Grindelwald-Geschichte in der magischen Welt geprägt, so dass man durchaus annehmen kann, dass sich die Magier zunächst einen Dreck um die Nazis gescheert haben, abgesehen davon, dass diese offensichtlich einen Esoterik-Tick hatten, aus dem aber nicht viel geworden ist. Möglicherweiße waren sie ja mit Grindelwald-Agenten im Bunde, aber das muss sich ja nicht unbedingt direkt auf die magische Welt der deutschen Lande ausgewirkt haben.

Ich verstehe das eher so: du kannst über Märchen und Mytik ein mitteleuropäisches "Reich" definieren, dass sich in etwa in obigen Grenzen bewegt, so wie Rowling ja auch die britischen Inseln als ein "Reich" ansieht, was die magische Welt betrifft. Und da dürfte sie Recht haben, gerade weil sich die britische Märchen- und Sagenwelt doch schon von anderen unterscheidet. Ebenso wie die römisch-griechische (Mittelmeer-Region), die Slawische, die Russische, die Nordische. Und das sind für mich dann eher "realistische" Einzugsgebiete von potentiellen SchülerInnen der gleichen "Tradition". Nyationale Grenzen interessieren mich da weniger, sondern eben kulturelle. Und da kann ich den Unterschied zwischen deutschland, Tschechien und Holland eben nicht wirklich erkennen, weshalb ich sie in der "magischen Allianz deutscher Länder" zusammenfasse, die sich eben mit Grenzen des historischen "heiligen römischen Reichs deutscher Nation" deckt - ist ja kein Wundern, da das Eine ja das Andere bedingt.

Silent:
Ich will nur anmerken, dass in Deutschland nicht alle Grundschulen 6 Jahre dauern. In NRW geht man 4 Jahre in die Grundschule und dann von der 5.-10 in die weiterführende.
Das jedes Bundesland sein eigenes kleines Ding macht, kann sich auch auf andere Schulen übertrage, welche sich an dieses Vorbild anlehnen.

Gibt es etwas schöneres als Bürokratie? :)

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