Autor Thema: Dunkle Geheimnisse aus der Frühzeit einer interplanetaren Kolonisation  (Gelesen 3905 mal)

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Offline Chiarina

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Ich brauche eine Einschätzung, vielleicht auch Tipps für ein Zukunftssetting a la "The Expanse"... (mehr oder weniger Hard Sci Fi, kolonisiert sind Teile des Sonnensystems, sonst nichts, keine Aliens o. ä., das Geschehen spielt etwa 150 Jahre in der Zukunft).

Im Wesentlichen geht es um Folgendes: Politische Gefangene (!) werden von einem mächtigen Staat auf der Erde auf andere Planeten und Monde im Sonnensystem geschickt, wo sie Kolonien aufbauen (Zweck der Kolonien: Entschärfung der Überbevölkerung auf der Erde, Rohstoffgewinnung). Später werden diese Kolonien von ganz normalen Menschen besiedelt, für die Drecksarbeit am Anfang und die erste gefährliche Testphase werden aber die politischen Gefangenen benutzt. Der Staat auf der Erde hat dadurch zwei Fliegen mit derselben Klappe gefangen: Er hat billige Arbeiter für den riskanten Aufbau seiner Kolonien gewinnen können und er ist missliebige Regimegegner losgeworden. Die Regierenden dieses Staates wollen auf jeden Fall eines verhindern: die Rückkehr der politischen Gefangenen auf die Erde.

Und jetzt kommt meine Frage: Haltet ihr es für einigermaßen plausibel, dass man den Gefangenen insgeheim ohne deren Wissen vor ihrer Verbannung irgendetwas in den Körper eingepflanzt hat, das ihren Tod verursacht, wenn sie Jahre später nach Verbüßen ihrer Strafe einen Rückreiseantrag stellen? Ich könnte mir vorstellen, dass es nach erfolgreicher Kolonisation in den Siedlungen Regierungsbeamte in den Ausreiseämtern gibt, die immer dann, wenn einer dieser Pioniere einen Antrag auf Rückreise zur Erde stellt, irgendwie auf ein Knöpfchen drückt, was den betreffenden Pionier dann umbringt.

Wenn ihr das Szenario für denkbar haltet: Habt ihr eine Idee wie der tödliche Mechanismus beschaffen sein könnte?
Wenn ihr es schwachsinnig findet: Habt ihr eine alternative Idee für ein dunkles Geheimnis aus den Anfangstagen einer derartigen Kolonisation, von dem im Allgemeinen nur die immer rarer werdenden Pioniere betroffen sein könnten?
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 13:48 von Chiarina »
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Offline phant

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Warum einen Rückreiseantrag erlauben?
Warum Pioniere töten? Kann der Antrag nicht einfach abgelehnt werden?
Warum teure Killer-Mechanismen verbauen? Für die Handvoll Pioniere, die bis jetzt überlebt haben, reicht doch eine Kugel *räusper* "Unfall". Immerhin ist die Arbeit bei der Rohstoff-Gewinnung und in den Kolonien gefährlich....

Offline KhornedBeef

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Würde es nicht reichen, siehe the Expanse, wenn die Erde selbst tödlich für die Pioniere ist? Nur halt nicht durch Evolution, sondern durch eine genetische Modifikationen durch den Staat.
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Offline Chiarina

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@ phant: Ja, genau. Stellt solche Fragen, dann denke ich noch ein bisschen intensiver darüber nach.

In meiner Vorstellung ist die Erdregierung noch etwas enger zusammengerückt als das heutzutage der Fall ist. Trotzdem gibt es noch einzelne Staaten. Der Staat, um den es geht, ist einer, der es mit Menschenrechten nicht so genau nimmt.

Nach außen hin werden die politischen Gefangenen zu einem gefährlichen Job verurteilt. Wenn sie den aber geleistet haben, haben sie auch ihre Strafe verbüßt. Theoretisch steht es ihnen dann frei, zu tun und lassen, was sie wollen. Und für den betreffenden Staat ist es auch nicht ganz unwichtig, dass das nach außen hin so aussieht, denn sonst gibt es Schwierigkeiten mit Menschenrechtskommissionen und anderen Staaten auf der Erde, die in Sachen Menschenrechte sensibler sind.

Rückreiseanträge müssen also einerseits erlaubt sein, andererseits müssen die unliebsamen Personen trotzdem in den Kolonien bleiben.

"Unfälle" sind auch denkbar. Vielleicht sind sie aber risikoreicher und beinhalten die Gefahr möglicher Zeugen.

Ich stelle mir vor, dass die Pioniere nach ihrer Festnahme in ihrer Haft auf der Erde dem Gesetz des Staates eine Weile lang hilflos ausgeliefert sind. Könnte ihnen nicht ein "Killer-Mechanismus" eingepflanzt werden, der gar nicht so aufwändig ist?

@ Khorned Beef: Ich weiß zwar, dass das Setting den Geist von "The Expanse" atmet, aber ich kenne die Serie nicht selbst. Erzähle mir davon: Inwiefern modifiziert der Staat denn dort die Gene der Pioniere? So etwas in der Richtung suche ich!
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 13:48 von Chiarina »
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Offline vanadium

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Wenn ihr das Szenario für denkbar haltet: Habt ihr eine Idee wie der tödliche Mechanismus beschaffen sein könnte?

Explosive Kapsel ins Hirn einpflanzen.

Ist sehr klein, macht aber an dieser Stelle tödlichen Schaden, ohne Sauerei (Dosis muss so sein, dass alles im Schädel bleibt - nur das Hirn soll hops gehen).
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Wenn es eine längliche Kapsel ist, reicht vlt. eine Bohrung von ~3mm Durchmesser (das dürfte unter minimal invasiv fallen). Dafür kann die Kapsel ja dann 1-2cm lang sein.
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Offline nobody@home

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Wenn die Science nur hart genug ist (und die Schiffe vielleicht sogar von der Erdregierung entsprechend knapp kalkuliert gebaut und versorgt werden), dann werden die Raumschiffscrews schon selber dafür sorgen, daß nur berechtigte Passagiere an Bord kommen -- dann kann nämlich auch nur eine Person zuviel an Bord unter hinreichend widrigen Bedingungen das potentielle Todesurteil für alle bedeuten, weil die ja dann auch mitbeschleunigt, -versorgt, und am anderen Ende der Reise auch wieder mit abgebremst werden will, und das alles mit derselben Tankfüllung und den gleichen Vorräten an Essen, Trinken, Sauerstoff... -- Und selbst wenn mal ein ungebetener Gast es irgendwie doch schaffen sollte, den Rückweg zur Erde zu finden, dann kann man ihn schon bei der Einreise abfangen (so 'ne Raumschiffsankunft ist ja schon mit etwas mehr Mühe und Aufsehen verbunden als die Einfahrt einer S-Bahn und findet gerade für interplanetare Schiffe womöglich erst einmal "nur" an einer Station im Erdorbit statt, von der aus man dann noch in eine Fähre nach unten umsteigen muß) und lokal "entsorgen" -- da lohnt sich der Extraaufwand für einen Jahre nach der Installation womöglich ohnehin nicht mehr unbedingt verläßlichen Fernzünder-Killermechanismus pro verbannter Nase schlicht und ergreifend nicht.

Eine vielleicht etwas plausiblere und womöglich sogar ganz einfach allgemein praktischere Methode könnte sein, ein paar zuverlässig linientreue Maulwürfe unter die Pioniere zu mischen, die den Rest im Auge behalten und notfalls dezent ein bißchen "lenken" sollen. Die wären natürlich Undercover und zum Schein für die volle Zeit mitverbannt, aber für eine entsprechend angesetzte spätere Belohnung sollten sich da schon Leute finden lassen...zumal die dann ganz offiziell, wenn die Zeit abgelaufen ist, einen Rückreiseantrag stellen könnten, der eben nicht irgendwie sabotiert werden muß, und damit gleich mal als netten Bonus ihrer Regierung ein kleines Alibi gegenüber den anderen Erdstaaten liefern würden.

Offline Chiarina

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Zitat von: nobody@home
Wenn die Science nur hart genug ist (und die Schiffe vielleicht sogar von der Erdregierung entsprechend knapp kalkuliert gebaut und versorgt werden), dann werden die Raumschiffscrews schon selber dafür sorgen, daß nur berechtigte Passagiere an Bord kommen

Wenn der Staat auf der Erde den Schein einer gerechten Justiz wahren will, dann muss er die Pioniere ja nach außen hin dazu berechtigen, an Bord zu kommen. Daher suche ich nach einer Möglichkeit, die das unter Ausschluss der Öffentlichkeit schon von vornherein verhindert.

Zitat von: nobody@home
Eine vielleicht etwas plausiblere und womöglich sogar ganz einfach allgemein praktischere Methode könnte sein, ein paar zuverlässig linientreue Maulwürfe unter die Pioniere zu mischen, die den Rest im Auge behalten und notfalls dezent ein bißchen "lenken" sollen.

Das geht vielleicht, ist aber noch ein bisschen unspezifisch. Was versuchen denn diese Maulwürfe zu erreichen? Dass die Pioniere erst gar keinen Ausreiseantrag stellen? Und wie sieht denn diese Lenkung aus?
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 13:48 von Chiarina »
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alexandro

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Wie ist es, wenn die Pioniere Kinder haben? Und wenn diese wissen wollen, was mit ihren Eltern (die auf ihre alten Tage noch einmal ihre Heimatwelt sehen wollten) passiert ist - die kann man dann nicht so einfach aus dem Weg räumen.

Ganz abgesehen davon, dass die Gesellschaft zwar fortschrittlich genug ist, um sich die Meinung der Menschenrechtsgruppen zu scheren, aber nicht fortschrittlich genug, um zu bemerken, wenn von Regierungsseite massiv Druck auf Einreisestellen und Gerichtsmedizin (weil das Gerät ja noch im Körper ist und ein ungewöhnlicher Tod sicher untersucht wird) ausgeübt wird. Je mehr Leute an der Sache beteiligt sind, desto größer ist die Chance, dass einer von denen redet.

Und was ist, wenn die Pioniere über einen anderen Staat (der nicht an der Kill-on-Sight-Verschwörung beteiligt ist) einreisen?
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 02:15 von alexandro »

Offline Chiarina

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Zitat von: alexandro
Wie ist es, wenn die Pioniere Kinder haben? Und wenn diese wissen wollen, was mit ihren Eltern (die auf ihre alten Tage noch einmal ihre Heimatwelt sehen wollten) passiert ist - die kann man dann nicht so einfach aus dem Weg räumen.

Ja, das stimmt. Aber damit muss der Staat auf der Erde natürlich rechnen. Vielleicht kommen die Pioniere eben noch in der Kolonie vor ihrer Abreise auf eine Art und Weise ums Leben, deren Ursache nur schwer herausgefunden werden kann.

Ich stelle mir vor, dass es einige dieser Pioniere gibt, die nach dem anfänglichen Stress ganz zufrieden mit ihrer Existenz auf der Kolonie waren. Die sterben dann dort an Altersschwäche. Nur ein paar stellen einen Antrag auf eine Rückreise zur Erde... und das auch nicht gleichzeitig. Sie sterben auf mysteriöse Weise irgendwann nach ihrem Antrag und vor der tatsächlichen Rückreise. Wir reden hier übrigens von Kolonien unter Kuppeln auf irgendwelchen Jupitermonden. Es gibt auf einem Mond zwar mehrere dieser Kolonien, wie intensiv der Austausch untereinander ist, ist aber noch nicht geklärt. Die einzelne Siedlung beherbergt jeweils nur ein paar tausend Menschen. Vielleicht fallen diese wenigen mysteriösen Todesfälle in einer Siedlung gar nicht auf... oder sie fallen eben erst sehr spät auf, nachdem es schon einige Male geschehen ist und von den alten Pionieren fast keiner mehr am Leben ist (das könnte dann ein Abenteuer ergeben).

Zitat von: alexandro
Und was ist, wenn die Pioniere über einen anderen Staat (der nicht an der Kill-on-Sight-Verschwörung beteiligt ist) einreisen?

Im Allgemeinen sind von den verschiedenen Staaten auf der Erde zur Kolonisierung weiterer Planeten und Monde Kriminelle und Menschen ohne Perspektive aufgebrochen. Nur der Staat, um den es hier geht, hat sich einen Extravorteil davon versprochen, wenn er dabei auch noch politische Gefangene loswerden kann. Als er ein paar Monde zur Kolonisation zugesprochen bekam, hat er daher seine Gegner dorthin verschifft. Regimegegner als Pioniere gab es in relevantem Ausmaß daher nur auf den Kolonien, die von diesem betreffenden Staat gegründet wurden. Wenn andere Pioniere aus welchen Gründen auch immer auf dem Mond landen, haben sie gar keine Ahnung von der Problematik und sind auch nicht betroffen. Es ist daher für sie genauso schwierig wie für alle anderen, herauszubekommen, was los ist.
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 13:49 von Chiarina »
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Offline Feuersänger

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Ich seh von vornherein die Notwendigkeit für solche Maßnahmen nicht.
Es sind politische Häftlinge, also im Sinne der Justiz Straftäter oder Gefährder. Die haben kein Rückkehrrecht, Punkt, fertig. Im Gegenteil kann sich der Staat hier - ähnlich wie in Brave New World - als human und gnädig darstellen, dass man diese Politischen nicht im Knast verrotten lässt oder hinrichtet, sondern ihnen eine neue Existenz ermöglicht.
So ein Häftling kann Anträge stellen soviel er lustig ist -- die werden abgelehnt und gut ist. Dass so etwas auch in einem demokratischen Rechtsstaat - oder was sich dafür ausgibt - möglich ist, beweist Guantanamo.
Freilich könnte es sein, dass sie mit Cortexbomben o.ä. ausgestattet sind, für den Fall dass sie _ausbrechen_ und sich wieder auf der Erde einschleichen wollen. Das könnte dann ganz einfach per Funk geschehen -- auf der Erde wird alle 24 Stunden ein Signal gefunkt, das alle entsprechend codierten Cortexbomben in Reichweite zündet...
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Chiarina

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Zitat von: Feuersänger
Dass so etwas auch in einem demokratischen Rechtsstaat - oder was sich dafür ausgibt - möglich ist, beweist Guantanamo.

Ja, aber die Vereinigten Staaten haben dafür auch ziemlich viel Kritik bekommen. Das soll diesmal eben vermieden werden (dafür kann es tausend Gründe geben).
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 13:49 von Chiarina »
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Offline Silent

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Lebenslanges Exil nach Australien oder Amerika ohne Erlaubnis auf Rückreise war für den einen oder anderen auch die bessere Alternative als die Hinrichtung. Wenn man das nur richtig vermarktet, dann kann man sich als die Guten hinstellen und all seine politischen Feinde auf einen Mond versauern lassen. Wenn die dann 3-4 Generationen später wieder kommen, bin ich schon längst nicht mehr und mir kann es egal sein.

Einen gesamten Genozid-Apparat aufrechtzuerhalten, der bestimmte Bevölkerungsgruppen gezielt umbringt wird kaum zu verheimlichen sein. Wenn es also darum geht, diesen fiesen PR Skandal zu vermeiden, dann müsste das alles automatisch passieren und alle eingeweihten müssten dann auch noch mit ins Grab des Pharaos, damit auch die sich nicht verplappern können.

Dann ist wiederum das Problem, dass es zu ungeklärten Todesfällen kommt. Irgendwer wird irgendwann mal das Muster sehen, dass alle Exilanten, welche wieder nach Hause wollten dies aus irgendeinen Grund nicht geschaft haben. Es darf auch keine mechanischen Rückstände geben, welche man bei einer Routineuntersuchung finden könnte.

Und die Frage ist für mich auch warum? Politische Gegner sind ja nicht wegen ihrer Selbst so gefährlich, sondern wegen ihren Ideen. Es könnte also genausogut jemand sich den politischen Gegnern anschließen, alles an Wissen erlernen und damit wieder zurückreisen. Damit hätte man eigentlich nur einen Ideen-Brutkasten erbaut, der einen anderen Widerstand langsam herangezüchtet hat. Mister X muss gar nicht zurück, wenn er vorher alle Kontakte an Mistress Y weitergegeben hat.
>Werbefläche zu vermieten<

Offline Lichtschwerttänzer

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Und jetzt kommt meine Frage: Haltet ihr es für einigermaßen plausibel, dass man den Gefangenen insgeheim ohne deren Wissen vor ihrer Verbannung irgendetwas in den Körper eingepflanzt hat, das ihren Tod verursacht, wenn sie Jahre später nach Verbüßen ihrer Strafe einen Rückreiseantrag stellen?
In dem Setting halte ich es nicht mal für unplausibel das es niemand auffällt
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Dioto

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Habt ihr eine alternative Idee für ein dunkles Geheimnis aus den Anfangstagen einer derartigen Kolonisation, von dem im Allgemeinen nur die immer rarer werdenden Pioniere betroffen sein könnten?
Es geht zwar um Hard-Sci-Fi, aber wie wäre es, wenn die Pioniere durch Genmanipulation Mutationen aufweisen, die für die Kolonisierung nützlich sind, aber einen klaren Nachteil auf dem Heimatplaneten bringen würden. Dadurch würde es für die politisch Gefangenen keinen Sinn machen, wieder zur Erde zurückzukehren. Ich denke da zum Beispiel an leichte, aber zerbrechliche Körper für gravitationsarme Planeten oder Kiemen für Planeten mit großen Wasservorkommen.
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 09:39 von Dioto »

Offline Lichtschwerttänzer

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Das Spacer Syndrome tötet Kolonisten der ersten Stunde auf der Erde bzw, wenn sie den Rückflug zur Erde aus eigener Tasche finanzieren

Nebenbei Mister X x X  wird die Kolonie einfach zur Umsetzung ihrer Ideen nutzen
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Pyromancer

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Wenn man mal die grobe Prämisse akzeptiert:

Als böses Regime, das den Schein wahren will, kann ich nicht einfach nur die Ex-Gefangenen umbringen, die einen Rückkehr-Antrag stellen: Das fällt auf!
Meine Vorgehensweise wäre: Die Gefangenen werden während ihrer Gefangenenzeit überwacht und bespitzelt. Wer weiterhin politisch aktiv ist, kommt auf "die Liste" und wird dann für die gefährlichen, unfallträchtigen Aufgaben eingesetzt, in der Hoffnung, dass sie dabei drauf gehen. Rückkehr-Anträge werden so weit es geht verzögert, und wenn man einen wirklich, wirklich nicht auf der Erde will, dann wird der halt heimlich verstrahlt oder so was. Alle anderen dürfen schon irgend wann zurück kehren, werden aber auch auf der Erde streng überwacht, und so bald sie irgend etwas halbwegs verbotenes tun (man kann ja "Bewährungsauflagen" entsprechend streng gestalten) heißt es: "Ab zurück in die Gefangenenkolonie, nochmal 20 Jahre!"
Und wer von Anfang an nicht auf "der Liste" landet, und hinterher brav ist: Na, der dient dann als Alibi für die Weltöffentlichkeit: "Da, schaut die drei Hansel an, die haben ihre Strafe abgesessen und sind jetzt wieder hier auf der Erde, wie versprochen! Wir sind also gar nicht böse!"

Offline Enrico Pallazzo

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@ Khorned Beef: Ich weiß zwar, dass das Setting den Geist von "The Expanse" atmet, aber ich kenne die Serie nicht selbst. Erzähle mir davon: Inwiefern modifiziert der Staat denn dort die Gene der Pioniere? So etwas in der Richtung suche ich!

Die Belter, also die Nachkommen der Asteroid-Miner, haben sich an die geringe Schwerkraft angepasst und haben daher Schmerzen/Probleme, wenn sie auf Planeten mit mehr Gravos sind. Also natürliche (?) Mutation.
It's the ship that made the Kessel Run in less than twelve parsecs
-
Ve vant ze money, Lebowski.
-
Hey! It's Enrico Pallazzo!

Ucalegon

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Wenn es das böse Regime sein soll, würde ich mir um den Schein keine Gedanken machen. Die Rückkehrerinnen verschwinden für vage politische Verbrechen in Gefängnissen, Protest hin oder her.

Wenn ihr es schwachsinnig findet: Habt ihr eine alternative Idee für ein dunkles Geheimnis aus den Anfangstagen einer derartigen Kolonisation, von dem im Allgemeinen nur die immer rarer werdenden Pioniere betroffen sein könnten?

Sie sind nicht, wer sie zu sein behaupten. Was für ihre Epigonen die Frage aufwirft, wie viel ihnen ihre eigene Geschichte wert ist.

Offline Chiarina

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Danke für die Rückmeldungen! Ich finde, es sind inzwischen auch ein paar brauchbare Alternativideen dabei. Ich nehme mal Pyromancers Vorschlag, der mir gut gefällt:

Zitat von: Pyromancer
Meine Vorgehensweise wäre: Die Gefangenen werden während ihrer Gefangenenzeit überwacht und bespitzelt. Wer weiterhin politisch aktiv ist, kommt auf "die Liste" und wird dann für die gefährlichen, unfallträchtigen Aufgaben eingesetzt, in der Hoffnung, dass sie dabei drauf gehen. Rückkehr-Anträge werden so weit es geht verzögert, und wenn man einen wirklich, wirklich nicht auf der Erde will, dann wird der halt heimlich verstrahlt oder so was. Alle anderen dürfen schon irgend wann zurück kehren, werden aber auch auf der Erde streng überwacht, und so bald sie irgend etwas halbwegs verbotenes tun (man kann ja "Bewährungsauflagen" entsprechend streng gestalten) heißt es: "Ab zurück in die Gefangenenkolonie, nochmal 20 Jahre!"
Und wer von Anfang an nicht auf "der Liste" landet, und hinterher brav ist: Na, der dient dann als Alibi für die Weltöffentlichkeit: "Da, schaut die drei Hansel an, die haben ihre Strafe abgesessen und sind jetzt wieder hier auf der Erde, wie versprochen! Wir sind also gar nicht böse!"

Gut, nehmen wir das mal so an. Die Settingidee, die ich hier ganz gern mit Inhalt gefüllt hätte, spricht davon, dass auf der Kolonie der letzte Pionier gestorben ist. Oberflächlich betrachtet sieht das nach Altersschwäche oder Unfall aus, aber in Wirklichkeit bietet sich hier die Möglichkeit, einem dunklen Geheimnis aus den Anfangstagen der Kolonisierung auf die Schliche zu kommen.

Wenn man die Idee mit Pyromancers Vorschlag zusammenführt, ergibt sich ja eine ganz bestimmte Hintergrundgeschichte. Es geht um die politisch aktiven Pioniere, von denen am Ende ihrer Strafarbeit aufgrund der "besonderen Behandlung" nicht mehr allzu viele übrig sein dürften. Sagen wir mal: eine Handvoll. Dass sie in der Kolonie lebensbedrohlichen Schikanen ausgesetzt waren, dürften dort alle mitbekommen haben. Wenn derartige Berichte aber bis zur Erde gelangen, wiegelt man dort ab und zeigt auf seine Vorzeigepioniere, die inzwischen ein wunderbares, angepasstes Leben auf der Erde führen. Dadurch kann die schärfste Kritik vermieden werden. Auf der Kolonie warten die letzten Pioniere auf die Genehmigung zur Erde zurückkehren zu dürfen. Sie wollen dort "endlich Klartext sprechen!" und ihre Rückkehr ist deshalb von der Regierung nicht erwünscht. Die Genehmigung wird deshalb immer wieder verzögert. Vielleicht warten die Handvoll Pioniere bereits zwei oder drei Jahre...

Jetzt muss irgendwie die Abenteuerhandlung einsetzen. "Der letzte Pionier" ist ein schöner, tragischer Moment, weil er gut vermittelt, dass die Regierung so gut wie gewonnen hat. Wenn die Machenschaften der Regierung jetzt nicht aufgedeckt werden, dann geschieht es wohl nicht mehr. Aber aus irgendeinem Grund entsteht eine Situation, in der die Beziehung der Kolonisten zur Regierung auf der Erde eine neue Erschütterung erfährt (die Kolonisten sind aus anderen Gründen sowieso schon nicht mehr allzu gut auf die Regierungen der Erde zu sprechen).

Mal angenommen, die Beauftragten der Erdregierung veranstalten eine Art Seniorenreise für verdiente Pioniere. Die letzten fünf, sechs Pioniere werden eingeladen und kommen unglücklicherweise bei einem "Unfall" alle um (vielleicht hat auch einer der Pioniere den Braten gerochen und befindet sich nun auf der Flucht - verfolgt von einem Killer im Auftrag der Regierung). Sterben die Pioniere, ist die Regierung alle Sorgen los. Nur da oben auf der Kolonie fällt vielleicht kurze Zeit später einem nicht ganz so loyalen Verwaltungsbeamten auf, dass all diese Pioniere einen Rückreiseantrag am Laufen hatten...

Reicht das, um ein Abenteuer in Gang zu setzen? Vielleicht schon... was meint ihr?

@ Ucalegon: Das kam ein bisschen spät, ich hatte die Antwort schon fertig. Trotzdem ´ne spannende Idee. Was oder wen meinst du denn mit "Epigonen"?
« Letzte Änderung: 31.12.2017 | 13:49 von Chiarina »
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Eulenspiegel

  • Gast
Ein mögliches dunkles Geheimnis wäre: Die Strafgefangenen waren in Wirklichkeit keine Strafgefangenen. Um einen Planeten zu kolonisieren, benötigt man Spezialisten. Leider wollte kein Spezialist freiwillig in die Kolonie. Also hat die Regierung geeignete Kandidaten herausgesucht, ihnen ein Verbrechen angeheftet und sie damit gezwungen, auf den Planeten zu fliegen. Man hat ihnen versprochen, dass man ihre Akte nach 20 Jahren löschen würde, wenn sie auf der Kolonie gute Dienste leisten.

In diesem Szenario müssen die ersten Kolonisten auch nicht unbedingt politische Gefangene sein, sondern können alle möglichen Verbrechen offiziell begangen haben. Auffällig an ihnen ist nur, dass sie alle einen beruflichen Hintergrund haben, der sie sehr geeignet für Kolonisierung macht: Ärzte, Biologen, Ingenieure, Techniker etc.

Nach 20 Jahren hat man ihnen gesagt, dass sie jetzt frei sind, wenn sie sich zu ihren Verbrechen bekennen und darauf verzichten, das Verfahren neu aufzurollen.

Ucalegon

  • Gast
Was oder wen meinst du denn mit "Epigonen"?

Ich dachte an die Leute, die heute die politische Macht in den Kolonien haben, deren Bestand sichern, sie entwickeln et cetera. Es stellt sich natürlich die Frage, was die Pionierleistung/geleistete Zwangsarbeit für diese Gruppe(n) überhaupt bedeutet.

alexandro

  • Gast
Das wahre Problem in dem Szenario wurde ja noch gar nicht angesprochen: die Pioniere sollen die erste Kolonisationswelle sein und dann will die Regierung kommen und den Laden übernehmen. Wie machen sie das? Die Pioniere sitzen ja bereits auf dem Mond, kontrollieren die Infrastruktur und haben (jeweils für die einzelnen Kuppelstädte - btw: wie verhindert man, dass sie sich Funkgeräte bauen und miteinander reden bzw. mit ihren Raumanzügen (die sie ja brauchen, um die Kuppeln zu bauen und instandzuhalten) einfach mal rüberzuspazieren) bereits Proto-Regierungen etabliert. Wie schafft es also die Regierung von der Erde da die eigene Bürokratie drüberzustülpen und eigene Leute in die Behörden (und damit die Ausreisestellen) zu bringen, ohne dass es Aufstände gibt?

Ich denke, dass einfachste (aber auch irgendwie langweiligste) wäre ein Genozid an den Pionieren: ihnen wird gesagt, dass bald neue Gefangene kommen und die Kuppelstädte deswegen größer werden müssen, um alle aufzunehmen - Materialen für den Anbau werden prompt geliefert. Idealerweise wird den Pionieren noch gesagt, dass statt politischen Gefangenen diesmal Mörder und Vergewaltiger kommen und diese strenger überwacht werden müssen (weswegen die Pioniere ein deutliches Interesse daran haben, dass der Anbau eher wie ein Gefängnis aussieht, als die ersten Bauten). Sobald der Anbau fast fertig ist, wird der Kuppel der Sauerstoff abgedreht (falls das möglich ist: ich weiß nicht, wie die Kuppel sich versorgt) oder evtll. bei allen die Cortexbomben gezündet. Dann kommen die Loyalisten der Regierung, und übernehmen den Laden. Dann kommt die nächste Generation der politischen Gefangenen, welche im Anbau (=Hochsicherheitstrakt) untergebracht werden und durch strengere Kontrollen in eine permanente Unterklassen-Rolle gepresst werden. Danach könnte es so weitergehen wie von Chiarina beschrieben, nur dass es halt zusätzlich noch irgendwo auf dem Mond noch Massengräber mit den Leichen der ersten Pioniergeneration gibt.

Eulenspiegel

  • Gast
Das wahre Problem in dem Szenario wurde ja noch gar nicht angesprochen: die Pioniere sollen die erste Kolonisationswelle sein und dann will die Regierung kommen und den Laden übernehmen. Wie machen sie das? Die Pioniere sitzen ja bereits auf dem Mond, kontrollieren die Infrastruktur und haben (jeweils für die einzelnen Kuppelstädte - btw: wie verhindert man, dass sie sich Funkgeräte bauen und miteinander reden bzw. mit ihren Raumanzügen (die sie ja brauchen, um die Kuppeln zu bauen und instandzuhalten) einfach mal rüberzuspazieren) bereits Proto-Regierungen etabliert. Wie schafft es also die Regierung von der Erde da die eigene Bürokratie drüberzustülpen und eigene Leute in die Behörden (und damit die Ausreisestellen) zu bringen, ohne dass es Aufstände gibt?
Gerade in der Anfangszeit von Kolonien gibt es quasi keine Bürokratie. Da hat man genügend mit dem eigenen Überleben zu kämpfen, dass man sich keine Bürokratie leisten kann.

Bürokratie kommt erst mit der 2. oder 3. Besiedlungswelle, wenn die Infrastruktur schon steht. Jetzt kommen neue Kolonisten, die auf die bestehende Infrastruktur aufbauen.

Proto-Regierungen können sich ja gerne etablieren. Diese unterstehen aber dennoch der Zentralregierung. - Das ganze könnte natürlich wie in den USA ablaufen und zu einem bewaffneten Unabhängigkeitskrieg führen. Es könnte aber genausogut wie in Schottland oder Katalonien ablaufen, wo man eine autonome Regierung hat, viele Leute sich eine Sezession wünschen, diese aber nicht gewaltsam durchsetzen.

Offline Lichtschwerttänzer

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Eine Hard SF Kolonisation im Sonnensystem  kommt ohne effiziente Administration nicht aus.

“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Das wahre Problem in dem Szenario wurde ja noch gar nicht angesprochen: die Pioniere sollen die erste Kolonisationswelle sein und dann will die Regierung kommen und den Laden übernehmen. Wie machen sie das?
die sind die ganze Zeit dabei, spez Administration und Security?
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“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
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“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Ifram

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Vermutlich wird es für eine skrupellose Regierung leichter darstellbar sein, wenn die Anzahl der bewilligten Antragssteller > 0 ist.
Ablenkende Scheinkrisen und Sportevents lassen sich sicher abhalten. So eine WM oder Olympiade bindet Aufmerksamkeit ebenso wie das Abarbeiten an irgendwelchen "bösen" lokalen Potentaten ohne wirkliche Bedeutung für die echte Weltpolitik. Als Regierung könnte man es so aussehen lassen, dass einige der ersten Rückkehrer schlimme Sachen machen. Die halten dann als Beispiel für eine verschärfte Einreise- und Abschiebe-Politik her. So wird die Bevölkerung scheinbar "beschützt" und die Rückkehr einer größeren Anzahl Häftlinge unterbunden. Der Rest ließe sich durch Erkrankungen, Verstrahlungen, Gewalt untereinander in den Einreisezentren, Unfälle usw. dezimieren. Eine gewisse Arbeitslosigkeit und die Absenkung des Lebensstandards wären auch gut, um die Bevölkerung gegen Zureisende aufzubringen. Vielleicht finden sich Dummköpfe außerhalb der Regierung, die sich entsprechend in der politischen Meinungsbildung betätigen. Über die kann man sich dann gleich auch noch medienwirksam empören und selbst als redlich inszenieren. Dazu die bereits genan
nten Idealbeispiele gelungener Re-Integration veröffentlichen, et voilà.

Offline Chiarina

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Kurz zur Administration: Im Setting heißt es, die ersten Menschen auf den Kolonien seien Wissenschaftler, Ingenieure und Hilfsarbeiter gewesen. Um die Hilfsarbeiter geht es hier (normalerweise Kriminelle und Verzweifelte, in meinem speziellen Fall aber vielleicht auch politische Gefangene). Die Kolonisten werden von einem riesigen Unternehmensverband dorthin verschifft: Spacecorps Transnat. Desweiteren ist die Rede davon, dass die "Erdregierung" (das ist ein Zusammenschluss der führenden Länder der UNO) eine Weltraumflotte in ihren Dienst gestellt hat. Diese Flotte schützt die Handels- und Transportraumer von Spacecorps Transnat (vor was auch immer... keine Ahnung). Außerdem heißt es:

"Bei Bedarf schlagen diese Truppen auch Aufstände unter den Arbeitern nieder. Die Erdregierung schickte in jede Kolonie Repräsentanten, die dort über die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen wachen und sicherstellen sollten, dass ein angemessener Anteil der dort gewonnenen Ressourcen an die Erdregierung geht. Für die Vernachlässigung ihrer Pflichten steckten sie massive Bestechungsgelder ein."

Naja... wie man sich das eben so vorstellt, würde ich sagen.
« Letzte Änderung: 2.01.2018 | 02:15 von Chiarina »
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

alexandro

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Zitat
die sind die ganze Zeit dabei, spez Administration und Security?

Das ist sehr schwer umzusetzen, bzw. wäre mehr Aufwand, als die Gefangenen in Gefängnissen auf der Erde zu lassen einfach normale Arbeiter hochzuschicken (selbst den Familien vertraglich festgelegtes Sterbegeld zu zahlen, kommt die Regierung in diesen Fall noch billiger). Wenn nicht extrem viel in die Security investiert wird, entledigen sich die Pioniere dieser innerhalb des ersten Monats.

Ich hatte das schon so verstanden, dass die Pioniere+Baumaterialien auf den Mond geschickt werden und ihnen gesagt wird "Euer Sauerstoff reicht noch für drei Wochen, das Triebwerksmodul wurde vor dem Landen abgesprengt - entweder ihr baut diese Kuppel oder ihr sterbt alle!"

Offline nobody@home

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Eine Hard SF Kolonisation im Sonnensystem  kommt ohne effiziente Administration nicht aus.

...und wenn man's genau bedenkt, auch nicht ohne hochqualifizierte Experten gerade im Anfangsstadium. Da kann man nicht einfach x-beliebige Regimekritiker in die Nutzlast packen -- die Toleranzen dafür, wieviele Leute Scheiße bauen dürfen, bevor die ganze Möchtegern-Kolonie zusammenbricht und man komplett von vorne neu anfangen kann, sind gerade in der Frühzeit sehr, sehr eng. Immerhin reden wir hier nicht von Australien, sondern von Planeten und Monden, auf denen einem Standarderdling allein schon ohne ständig verfügbare Druckkabine beziehungsweise Raumanzug plus die nötigen Mittel, um neue Atemluft vor Ort zu erzeugen, allermindestens mal diese sehr schnell ausgeht.

"Strafkolonien" auf anderen Welten lohnen sich also in nennenswertem Umfang überhaupt erst, wenn die Infrastruktur der Kolonien schon so weit steht, daß man sich so einen Luxus auch tatsächlich erlauben kann. Ansonsten kann man seine Sträflinge auch gleich auf Erden in die Gaskammer schicken -- damit wird man sie genausogut auf Dauer los, torpediert nicht gleichzeitig noch mehr oder weniger freiwillig die eigenen Kolonisierungsversuche, und spart obendrein enorme Flug- und Versorgungskosten für unnütze Esser "da draußen".

Eulenspiegel

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Eine Hard SF Kolonisation im Sonnensystem  kommt ohne effiziente Administration nicht aus.
Begründung? Wozu braucht eine Kolonie im Anfangsstadium eine Administration?

...und wenn man's genau bedenkt, auch nicht ohne hochqualifizierte Experten gerade im Anfangsstadium. Da kann man nicht einfach x-beliebige Regimekritiker in die Nutzlast packen -- die Toleranzen dafür, wieviele Leute Scheiße bauen dürfen, bevor die ganze Möchtegern-Kolonie zusammenbricht und man komplett von vorne neu anfangen kann, sind gerade in der Frühzeit sehr, sehr eng.
Deswegen ja mein Vorschlag, dass man keine echten Regimekritiker in die Kolonie schickt, sondern Spezialisten, die die Kolonie braucht. Und da die Spezialisten nicht freiwillig auf die Kolonie wollen, fälscht man Beweise und behauptet einfach, diese Leute sind Kriminelle. Möglicherweise waren das in Wahrheit vollkommen unpolitische Leute, die bisher einfach nur ihre Arbeit gemacht haben und vor der Verurteilung auch nie Kritik an der Regierung geäußert haben.

Offline Lichtschwerttänzer

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Das ist sehr schwer umzusetzen, bzw. wäre mehr Aufwand, als die Gefangenen in Gefängnissen auf der Erde zu lassen einfach normale Arbeiter hochzuschicken (selbst den Familien vertraglich festgelegtes Sterbegeld zu zahlen, kommt die Regierung in diesen Fall noch billiger). Wenn nicht extrem viel in die Security investiert wird, entledigen sich die Pioniere dieser innerhalb des ersten Monats.
das ganze Setting macht so keinen Sinn, nur ohne direkte Kontrolle begeht die Regierung da gerade Selbstmord

@: Eulenspiegel

Ressourcenverwaltung, -Organisation und Kontrolle
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Offline Orok

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Regimekritiker ins Exil zu schickenhat ja lange Tradition. Ich sehe es tatsächlich als mögliche Maßnahme eines totalitären Regimes. Keine Tote=keine Märtyrer+keine Probleme mit den anderen Staaten. Von der Erde weg, heißt keine Einmischungen, keine Befreiungsversuche, und Demos zur Freilassung lassen sich auch schwer veranstalten, wenn klar ist, das es technisch nur sehr aufwendig möglich ist.

Wie ich es machen würde (ich bin vielleicht etwas zynisch):

"Mein geschätzter Abgeordneter von der Freiheitsfront, selbstverständlich haben wir ihren Protest, und ihre Petition wohlwollend zur Kenntnis genommen. Aber sie müssen unsere Probleme verstehen. Wollen sie der Familie dieses Agrartechnikers erklären, das ihre Mutter nicht wie versprochen am Weihnachtsfest teilnehmen kann, weil ein rechtmäßig verurteilter Straftäter ihren Platz auf dem Rückshuttle benötigt? Selbstverständlich werden wir unser möglichstes tun um eine Begnadigung vor der geplanten Ende der Strafe in Erwägung zu ziehen, aber kalte grausame Realität von Physik und fiskalischer Haushaltsplanung bindet uns da leider die Hände.."

Nach dem verstreichen der Verbannung wird die erste Charge zurückgebracht, und verstirbt kurz nach der Landung noch im Weltraumbahnhof, vor laufenden Kameras der freien Presse qualvoll. Die sofort herbeieilende Hilfe müht sioch erfolglos die Rückkehrer zu retten. Alle sind entsetzt, und fassungslos was da nur passiert sein könnte. Die wohlwollende Regierung setzt sofort umfassende Untersuchungen in Gange um die armen Toten von den besten "unabhängigen" Spezialisten untersuchen lassen. Eine unvorhersehbare Immunreaktion auf irdische Erreger des durch den langen Aufenthalt in künstlicher Atmosphäre geschwächten Abwehrsystem. Tragisch, unvorhersehbar, und sicher kein Einsatz von nicht nachweisbaren Giftgas, wie einige verwirrte Verschwörungstheoretiker behaupten.
Die Toten werden postum zu Helden des Staates und Pionieren der Raumfahrt ernannt, und bekommen ein großes Staatsbegräbnis. Man sendet auch Auszüge aus persönlichen Statements der armen gefallenen Helden, in denen sie ihren Irrweg eingestanden haben, und voller Vorfreude einer Zusammenarbeit mit der Regierung anstreben, um das Leben im Staate noch besser für die Bürger zu machen.
Die Regierung lässt ihre besten Forscher Tag und Nacht an einer Lösung des Immunproblems arbeiten. Bis diese gefunden ist, müssen die übrigen Verbannten bedauerlicherweise noch etwas ausharren.
Aber man rechnet jederzeit mit dem Durchbruch, um die armen Seelen wieder sicher Heim holen zu können!
E PLURIBUS DUDEINUM
IN DUDENESS WE ABIDE

Offline Flamebeard

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Wie meine Vorschreiber schon ausgeführt haben, hat eine Verschiffung von Delinquenten historisch gesehen Tradition. Analog dazu kann man feststellen, dass gerade bei Kolonisationsaufgaben der Verlust einzelner Transportfahrzeuge sicherlich zu erwarten ist. Dies ist allgemein bekannt und wird als "Risiko des Fortschritts" kommuniziert.

 Auch richtig ist, dass ein gewisser Anteil des verschifften Personals Sicherheitskräfte und Administration sein müssen, um eine anhaltend effiziente Arbeitsweise sicher zu stellen sowie unerwünschten Strömungen frühzeitig Einhalt zu gebieten.

 Der Kontrakt für einen Gefangenen, der sich "freiwillig" zur Kolonisation meldet, statt hingerichtet zu werden, könnte folgende Punkte enthalten:

* Transport zum Kolonie-Stützpunkt durch das staatliche Raumfahrtprogramm
* Unterbringung in Habitaten, die mindestens den Standard der staatlichen Gefängnisse haben
* Versorgung mit lebenswichtigen Dienstleistungen (Verpflegung, Medizinischer Dienst, Gegenstände des täglichen Bedarfs), die mindestens dem Standard in staatlichen Gefängnissen entsprechen, durch das Kolonie-Büro gegen Kolonie-Cred (wird automatisch durch Aufenthalt und Tätigkeit generiert, kann aber durch Übernahme wichtiger/gefährlicher Aufgaben verbessert werden)
* Verbleib auf der Kolonie nach Erwerb einer Kolonisten-Unterkunft gegen Kolonie-Cred, alternativ Erwerb eines Rückflug-Tickets gegen Kolonie-Cred

 Ende vom Lied ist der typische Ablauf wie in einer Goldgräbersiedlung: Den Arbeitern wird nach Möglichkeit der Kolonie-Cred aus der Tasche gezogen, sodass er sich allerhöchstens eine Unterkunft auf der Kolonie leisten kann, die Rückreise aber real nur möglich ist, wenn man sich während der gesamten Strafdauer nicht verletzt und sich keine Annehmlichkeiten leistet. So kann man sich durchaus eine loyale Siedler- und Arbeiterschaft generieren, die dann für die nachsiedelnden Konzerner alles vorbereitet und auch noch froh darüber ist, nicht mehr in den Knast-Barracken zu hausen.

 Das dunkle Geheimnis könnte dabei eher sein, dass man den Planeten nicht das erste Mal zu besiedeln versucht. Die bisherigen Versuche sind aufgrund von Meutereien und/oder administrativer Fehler alle "entlüftet" worden und existieren nur noch als Geisterstädte, um die bei den aktuellen Bauarbeiten sowie Landeanflügen herum geplant werden muss.
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Offline phant

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Alternativer Entwurf:
Die Kolonie besteht seit ca. 40 Jahren ind ist ein wunderschöner Vorort von Erde auf dem Mars ( wo auch immer...), alles ist quietschig gut und gutschigutschigu.

Nach und nach werden Hinweise gefunden, dass die Kolonie nicht durch idealistische Pioniere sondern durch politische Gefangene gebaut wurde. Die Hinweise werden dichter und deutlicher und härter. Tatsächlich war das Arbeitslager ein Vernichtungslager für die Gefangenen.

Ideensteinbruch:
- Die Sc sind Leute aus der Nachbarschaft, die nach und nach mit den Hinweisen konfrontiert werden (Bauingenieur, Polizistin, Hausmann und Vater, Journalisten etc.)

- ein Kind buddelt im Sandkasten den handgeschriebene n Bericht eines ehemaligen Gefangenen aus, der die Gräuel von damals dokumentiert.

- bei einer Baustelle werden Fundamente gefunden, die zu alten Baracken / Gefängnissen / Mauern etc. gehören

- die Regierung streitet bzw.  wiegelt ab

- der nette Opa aus der Nachbarschaft ist der ehemalige
Lagerkommandant und wird zum Hauptantagonisten bze. - -bösewicht, der mit der alten Dienstwaffe auf die Sc anlegt

- Agenten tauchen auf, die sich sehr für die Fundstücke interessieren

- Zeugen bzw. Finder haben plötzlich verhängnisvolle Unfälle

- ist damals jemand entkommen? wo versteckt er sich? wer ist der alte Obdachlose, der ständig wirres Zeug von Mauern brabbelt?

- wer liegt in dem Massengrab, das auf der Baustelle gefunden wurde

- gibt ex noch Angehörige der damaligen Gefangenen, die etwas über den Verbleib ihrer Väter erfahren möchten? dürfen diese öffentlich agieren?

- was wurde aus den Wächtern? wie gehen diese mit ihrer Schuld um?





Offline Silent

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Wenn Cryotechnik möglich ist, dann könnte es sein, dass sich einer der Opfer vielleicht hat kalt legen lassen und nun gute 100 Jahre später wieder alte Wunden aufreißt. Niemand der dafür verantwortlich war lebt noch, aber die Stimmung auf der Kolonie ist allgemein angespannt und das könnte das Faß zum überlaufen bringen.
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Offline Tante Petunia

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Deinitiv spannend! Abo! :d
Slüschwampf

Offline Kurna

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Noch eine Idee zum "Wie":
In 150 Jahren dürfte auch die Nanotechnologie und Nanomedizin deutlich weiter sein. Bevor die Kolonisten die Erde verlassen, wird ihnen heimlich eine bestimmte Sorte perfider Naniten injiziert, die sich in den/einigen bestimmten Körperzellen einnisten. Wenn langfristig geplant wird, könnten die sogar bei der Fortpflanzung zu einem Teil mit an den Nachwuchs weitergegeben werden. Ansonsten haben die aber zunächst keine offensichtliche Auswirkung. Wenn aber jemand seine Zeit in der Kolonie abgesessen hat und tatsächlich zurück will, zeigt sich ihre Wirkung. Denn jeder (wichtig, damit es unauffällig bleibt), der zurückreisen will, wird mit dem „XYZ-Gerät“ durchleuchtet. Das dient angeblich dafür, um zu schauen, dass sich in der Zeit hier keine Keime entwickelt haben, die auf der Erde eine Seuche auslösen könnten. In Wirklichkeit sorgt diese Durchleuchtung aber dazu, dass die Naniten aktiviert werden und eine besonders schnelle und bösartige Krebsentwicklung der Zellen auslösen. Damit sterben die Betroffenen dann noch vor der Rückfahrt oder spätestens unterwegs aus scheinbar natürlichen Gründen.

Der Vorteil dieser Methode ist unter anderem, dass die Zahl der tatsächlich Eingeweihten (zumindest auf der jeweiligen Kolonie) ziemlich klein gehalten werden kann.

Dabei gehe ich aber davon aus, dass eben nicht nur Strafgefangene, sondern auch „normale“ Kolonisten dort leben. Die beiden Gruppen unterscheiden sich nur durch die Art der Jobs/den Lebensbereich (z.B. Minenarbeiter einerseits/Administratoren andererseits) und eventuell durch die Dauer des Aufenthalts (z.B. Strafgefangene müssen 20 Jahre bleiben, andere sind nur für vielleicht drei Jahre stationiert). Es scheint mir aber auch normal zu sein, dass man nicht nur die Strafgefangenen schickt, denn sonst hätte man ja gar keine Kontrolle über die Kolonie, bzw. wäre sie sehr schwierig nur zu erhalten.

Das eigentliche Abenteuer könnte jetzt dadurch ausgelöst werden, dass auf der Erde tatsächlich eine Epidemie ausbricht, die durch mutierte Keime aus einer Kolonie ausgelöst wurde. Das wirft dann natürlich die Frage auf, warum die nicht durch das „XYZ-Gerät“ verhindert wurde. Ein Techniker in der Kolonie untersucht daraufhin das Gerät (womöglich heimlich hinter dem Rücken des eingeweihten Chefs oder weil der eigentlich für diese Geräte zuständige Techniker aus irgendeinem Grund nicht zur Verfügung steht) und merkt dann, dass es ganz anders wirkt als gedacht.

Er könnte dann einer der Abenteurer sein oder diese werden von ihm informiert. Sie würden dann zu den nicht-eingeweihten Mitarbeitern der Administration gehören, die jetzt schauen müssen, wie sie mit dem Geheimnis umgehen. Und wem können sie trauen? Wer ist eingeweiht und würde sie ausschalten wollen? Auf den ersten Blick könnten sie sich dann den offensichtlich daran ja unschuldigen Strafkolonisten zuwenden. Aber manche von denen sind vieleicht ja auch echte Verbrecher und damit genauso problematisch. Zusätzlichen Druck könnte es machen, dass der Staat eine Quarantäne verhängt, die für Zeitdruck sorgt.

Wer es als SL mag, wenn es auch in der Gruppe Konflikte gibt, könnte natürlich einen Charakter einbauen, der von den Naniten weiß und in Wirklichkeit die Gruppe behindern will.  >;D

Edit:
Es scheint mir auf jeden Fall wichtig, dass unter den Strafkolonisten nicht nur politische Opfer sind, sondern auch echte Verbrecher. Das erhöht das Dilemma für die Abenteurer.
Außerdem könnte man noch den Punkt einbauen, dass Strafkolonisten nach Ablauf ihrer Frist eine Möglichkeit haben, auch danach in der Kolonie zu leben, aber halt auf der "besseren" Seite. Das würden dann vielleicht auch viele machen, weil man sich nach 20 Jahren so stark an die andere Schwerkraft gewöhnt hat, dass eine Rückkehr zur Erde nicht mehr so reizvoll erscheint. Damit erklärt man dann, warum nur einige Leute durch die Naniten gestorben sind und es noch nicht zu auffällig geworden ist.



« Letzte Änderung: 4.02.2018 | 00:08 von Kurna »
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