Thema: Crowdfundings? Wo steht ihr da?

[D. Athair]

Joa. Mich interessiert, wo ihr in Bezug auf Crowdfundings steht. Insbesondere ob und was sich über die Jahre bei euch verändert hat.


Ich selbst habe da wenig mitgemacht. Anfangs v.a. weil ich keine Kreditkarte habe/hatte.
Interessiert hat es mich aber (zum Teil) durchaus. Mitgemacht bei CF oder ähnlichen Projekten habe ich bei Dreien: Savage Worlds GER:TA Nachdruck (wo noch Runepunk fehlt), Beyond the Wall ... und andere Abenteuer und bei der deutschen Ausgabe von RuneQuest 6. Das letzte ist auch das einzige Crowdfunding im eigentlichen Sinn.

Ich habe bei mir feststellen dürfen: CF-Projekte interessieren mich immer weniger. Es sind ein paar ausgewählte Sachen, bei denen ich noch mitmachen würde. Vorbestelleraktionen mit zu erreichender Zielsumme (wie bei Beyond the Wall) würde ich jederzeit wieder machen. Und generell finde ich aktuell Vorbestellungen (wie es sie auch bei Mythras gab) viel atrraktiver.

Dazu passt:
Bis vor ca. nem halben/dreivirtel Jahr habe ich regelmäßig Teylens Zusammenfassungen (die sind toll!) gelesen. Ich ertappe mich aber immer wieder, dass ich die auslasse.


Wie hat sich euer Interesse an CF-Projekten entwickelt?

[felixs]

Ich hatte nie Interesse daran, habe gegenwärtig keins und rechne nicht damit, welches zu entwickeln. Letzteres kann man natürlich nicht wissen.

[Swafnir]

Ich finde sie zunehmend interessanter. Ich hab alle Vorbestelleraktionen von System Matters mitgemacht und bei My Little Pony von Ulisses. An Crowdfundings bin ich bisher nur bei Hexxen 1733 dabei.

Es hat mich schon ein paar Mal in den Fingern gejuckt, aber dann war entweder der Partner zu unzuverlässig (Prometheus Games) oder ich hatte mich über den Verlag bei anderen Produkten geärgert (Uhrwerk Verlag bei 13th Age und DER) und nicht sicher wie die Qualität eines Crowdfundings sein würde (Mutant Year Zero). Machen die da einen guten Job, bin ich beim nächsten Mal sehr wahrscheinlich dabei. Und auf die nächsten Crwodfundings der Runequest Gesellschaft freue ich mich auch bereits. 

[Turning Wheel]

Ursprünglich war ich etwas interessiert - vor allem im Bezug auf Projekte mit Zinnfiguren.
Für Bücher gibt es bereits ein viel besseres System als Crowdfunding, das sogar ein paar Jahre älter ist. Nennt sich Book on Demand.
Ansonsten hat sich mein Verhältnis zu CF durch zwei schlechte Erfahrungen auf den Nullpunkt bewegt.
Ich nehme Crowdfunding-Projekte als sehr negativ wahr - vor allem auch, wenn sie von Verlagen ausgehen, die eigentlich schon lange im Geschäft sind.
Bei der letzten Spielemesse in Essen war ich außerordentlich negativ überrascht, dass es inzwischen so viele CF-Stände gibt, bei denen man nur den Mund
wässrig gemacht bekommt aber nichts kaufen kann. Ich will in Essen fertige Produkte anfassen und kaufen!

[Hellstorm]

Mein Intresse an CF hat sich soweit entwickelt...das ich meine Masterarbeit drüber schreibe <.<

[YY]

Im Rollenspielbereich geht mein Interesse gegen Null, weil es da schlicht keine Projekte gibt, die mich so interessieren, dass ich pledgen würde.
Das eine oder andere hole ich mir im Nachgang, wenn es fertig und über die normalen Vertriebswege erhältlich ist.

Beim Großthema Brettspiel sieht das theoretisch etwas anders aus, aber da lief es bisher in der Praxis genau so wie bei den Rollenspielen.
Einige Projekte habe ich da auch in der Finanzierungsphase schlicht verpasst und deswegen später gekauft.


Als Drittes gäbe es noch Computerspiele; da sind die Pledge-Level manchmal so niedrig, die Projekte so sympathisch und gleichzeitig der Erfolg so wacklig, dass ich ab und zu mitmache.
Aber gerade da ist die Verfügbarkeit im Nachhinein ja mehr oder weniger garantiert. Wenn also absehbar ist, dass die Finanzierung sowieso klappt, warte ich auf das fertige Spiel und entscheide dann.

[D. Athair]

Ich nehme solche Projekte als sehr negativ wahr - vor allem auch, wenn sie von Verlagen ausgehen, die eigentlich schon lange im Geschäft sind.

Für mich ist der Grund dafür, dass ein solventer Verlag ein Crowdfunding macht der: Die knappe Ressource Aufmerksamkeit bei der potentiellen Kundschaft zu gewinnen. (Was natürlich nicht mehr funktioniert, wenn das Interesse an Crowdfundings stark nachlassen würde.) 

[Drantos]

Ich hab bisher bei zwei Rollenspiel CFs mitgemacht. Zweihänder und Runequest 6. Bin beide Male voll auf meine Kosten gekommen. Ansonsten mache ich eher bei Brettspielen mit: March of the Ants, XIA, noch son Weltraumteil (Name fällt mir gerade nicht ein) und World in Flames.

Bis auf World in Flames hab ich alles problemlos und weitestgehend pünktlich erhalten. Die Kommunikation war super und die Produkte hochwertig.

Und bei World in Flames bin ich optimistisch. Jeder der Harry Rowland etwas näher kennt, weiss dass er liefert (manchmal halt n paar Jahre später  ).

Insgesamt stehe ich CF sehr positiv gegenüber, da vieler geiler Scheiß vermutlich sonst nie erscheinen würde.

cu Drantos

[Swafnir]

Für mich ist der Grund dafür, dass ein solventer Verlag ein Crowdfunding macht der: Die knappe Ressource Aufmerksamkeit bei der potentiellen Kundschaft zu gewinnen. (Was natürlich nicht mehr funktioniert, wenn das Interesse an Crowdfundings stark nachlassen würde.) 

Hexxen 1733 ist da ein gutes Beispiel für. Klar hätte sich Ulisses das leisten können, aber es wäre ein kleines Nischenspiel geworden. Jetzt ist es das erfolgreichste deutsche Crowdfunding und wird ganz anders wahrgenommen.

[Crimson King]

Ich habe mich vor Mitte 2015 kaum mit Crowdfunding auseinander gesetzt, sondern im Grunde nur bei ganz wenigen Rollen-, Brett- und Computerspielen, wenn das Projekt mich auf einer emotionalen Ebene ansprechen konnte. In der Praxis heißt das, ich habe FATE to go gebackt, um die Macher zu unterstützen, Torment: Tides of Numenera, weil es der geistige Nachfolger des besten Computerspiels aller Zeiten ist, außerdem Jagged Alliance: Flashback in der (trügerischen) Hoffnung, ein neues Jagged Alliance-Spiel zu erhalten, und das Orcs must die-Brettspiel, weil ich die PC-Vorlage sehr mag.

Seit Mitte 2015 beschäftige ich mich intensiv mit Kickstarter, allerdings vor allem mit Brettspielen. Rollenspiele habe ich nur wenige gebackt und sehe da auch weniger Bedarf, weil ich mit mehr als ausreichend viel Material versorgt bin. Auch bei Brett- und Computerspielen hat die Motivation nachgelassen, weil ich inzwischen sehr viel Kram habe, der erst mal gespielt werden will.

Ich halte Crowdfundings für das Hobby allerdings grundsätzlich für einen Segen, weil auf diese Weise interessante Projekte vorfinanziert werden können, die es sonst nicht bis zur Realisierung schaffen würden. Man sollte aber einen Blick dafür haben, welche Angebote seriös sind und von Machern getragen werden, die in der Lage sind, das Projekt auch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Glücklicherweise übt sich das.

[borkosh]

Bei mir hat das Interesse an CFs in letzter Zeit etwas nachgelassen, was aber vor Allem daran liegt, dass ich mein Hobbybudget gerade auch für Nicht-RPG Zeug verwende.
Generell backe ich aber doch einiges, Kickstarter, IndieGoGo und einzelne Vorbestelleraktionen zusammen etwa 30 Projekte. Dabei waren ca. 75% pünktlich und inhaltlich wie beworben. 15% waren, mal mehr, mal weniger, verspätet. 1 Projekt ist noch in der Schwebe und eines ist, hm, kompliziert, aber trotzdem toll.
Bis auf 4 Sachen sind alles PDFs. Sind mir zum Lesen eh lieber, dazu kommt, dass das erwähnte Budget nicht so groß ist und mich Versandkosten echt fertig machen.

[Just_Flo]

Wenn ich ein Projekt sehe, dass ich gerne Wirklichkeit werden sehen würde, dann werfe ich den PDF Pledgelevel drauf. Manchmal z. B.:Bei Starfinder deutlich mehr.

Das bisher einzige von ca. 6-7 Projekten was ich gekickstartet und dann auch bespielt habe war Earthdawn.

==> Ich kickstarte Dinge die cool wären wenn sie existieren, die ich aber mit hoher Wahrscheinlichkeit eh nie spielen werde.

[Bildpunkt]

Ich war früher insb bei CRPG sehr aktiv .Mit weniger Zeit zum spielen konzentriere ich mich fast nur noch auf den RPG P&P Bereich u da nur sehr ausgewähltes zb Symbaroum.  Bei allen anderen warte ich mittlerweile das es im Laden erhältlich ist. Nur bei Hexxen 1733 hab ich mir einen Traum erfüllt und einmal EdelBacker zu sein.

[Dreamdealer]

Das Interesse steht und fällt mit den Projekten, mal ist Flaute, dann wieder eine Fülle von interessanten Projekten.

Hauptsächlich backe ich Brettspiele und Rollenspiele - mittlerweile habe ich nahezu 25 Kickstarter unterstützt.
Und nur zwei sind extrem Problem behaftet, obwohl ich immer noch hoffe, verständlich, da der eine meine höchste
Investition war ist.

Bin ein Stretchgoal Junkie und mit coolen Upgrades (z.B. Holz statt Papptoken) usw. bekommt man mich jedes mal.

[Lord Verminaard]

Ich finde Crowdfunding vom Prinzip her interessant, es kam aber zu einer Zeit, als ich sowieso kaum geekiges Zeug gekauft habe. Und auch weiterhin geht die Tendenz gegen Null. Wenn ich mir mal wieder mehr Rollenspielbücher und -zubehör oder Blood Bowl Teams (realistisch die zwei Produkte, die in Frage kommen) anschaffen würde, dann würde ich bestimmt auch Crowdfundings berücksichtigen. Allerdings nur solche, wo einigermaßen sicher ist, dass das Produkt dann auch kommt.

[Luxferre]

Ich habe nur RQ6 und BtW mitgemacht.
Und anderswo würde ich keine CF mitmachen.

[Teylen]

Ich bin gleichbleibend fasziniert vom Thema Crowdfunding und unterstütze, im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeit, weiterhin Projekte.

Hinsichtlich der Wahrnehmung nehme ich es weder Personen noch Verlagen krumm wenn diese ein Rollenspiel-Crowdfunding startet. Es ist meines Erachtens ein legitimes, wirtschaftlich wie moralisch statthaftes, Vorgehen um Produkte zu finanzieren und Personen auf etwas hinzuweisen respektive für etwas zu begeistern.
Dahingehend bin ich persönlich weniger von angetan wenn ein Verlag dies nicht schafft, weil die Projekte zu routiniert wirken, wie bei Onyx Path Publishing, kann es aber durchaus akzeptieren. Zumal es mitunter vielleicht weniger am Verlag liegt, als mehr an der eigenen Perspektive.
Etwas das mich persönlich ein wenig besorgt ist, wenn ich den Eindruck habe das Produkte finanziert werden, danach jedoch weitestgehend sich selbst überlassen. Was, zumindest manchmal, mein persönlicher Eindruck von den deutschen World of Darkness Finanzierungen ist. Dann wiederum wäre ich noch wesentlich verstimmter wenn die Bücher gar nicht erscheinen würden. Weshalb meckern nicht viel Sinn ergibt. Selbst wenn ich beim Blick auf andere Länder kleine Neidpusteln bekomme.

Ansonsten habe ich mich aufgrund schlechter Erfahrung, Release-Zeitpunkten in der weiteren Zukunft sowie dem Umstand das mein Rechner eine Krücke ist, weitestgehend von Videospiel-Crowdfundings verabschiedet.

[Grubentroll]

Noch nie bei einem mitgemacht.

Ich schließe aber nicht aus, dass ich das in Zukunft machen würde.