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[DW] Servants of the Cinder Queen

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Talwyn:
Hallo zusammen,

ich plane in vier Wochen "Servants of the Cinder Queen" zu leiten. Es wird mein erster Kontakt mit Dungeon World im Sinne von Actual Play sein - bisher habe ich nur gelesen und die entsprechenden Podcast-Episoden von System Matters gehoert (die Runde, die ich leiten werde verwendet allerdings das englische Regelwerk und Abenteuer).

Meine Fragen ganz allgemein waeren:

1) Hat jemand SotCQ schon geleitet? Was war euer Eindruck? Was hat gut funktioniert, wo lagen die Schwierigkeiten?
2) Beim In Medias Res Intro stuerzt die Decke der Katakomben hinter den Abenteurern ein. Ich soll die Spieler fragen: Wer von euch wird verschuettet? Was haelt sie davon ab mit "Niemand" zu antworten? Oder ist das so zu verstehen: Passt auf, jemand von euch wird verschuettet. Ich kann jemanden auswuerfeln, aber wenn ihr wollt, duerft ihr euch auch einigen, wen es erwischt.
3) Das Vorankommen im Dungeon scheint mir durch die Discoveries in den einzelnen Gebieten vorangetrieben zu werden. Mir kommt das ein wenig willkuerlich vor - soll ich die Spieler irgendwelche Dinge tun lassen, nur um dann, wenn es droht sich festzufahren mit einer Discovery um die Ecke zu kommen, die z.B. die Verbindung zum naechsten Gebiet offenbart?

Ueber eine allgemeine Diskussion des Abenteuers wuerde ich mich ebenfalls freuen. Hat es jemand erweitert oder an die eigene Gruppe angepasst? Was habt ihr veraendert?

Schoene Gruesse,
Talwyn

Silent:
Ich hab das Abenteuer selbst nicht gespielt (oder gar intensiver gelesen), jedoch kann ich dir für Punkt zwei einen Rat geben. PbtA Spiele funktionieren ja mit Suggestivfragen der Sorte "Weiß deine Verlobte eigentlich das du sie mit ihrem Bruder auf seiner Hochzeitsnacht betrogen hast?". Zumeist ist da der erste Reflex zu rufen "Aber sowas würde mein Charakter nie tun!" und da muss man schlicht bei der fiktionalen Wahrheit bleiben. "Interessant, dass du deine Verlobte nie betrügen wolltest. Wie ist es dazu gekommen? Was hat ihr Bruder gegen dich in der Hand?"

Klingt willkürlich? Ist es auch, doch genau das ist deine Agenda als SL. Du sollst Suggestivfragen stellen und damit die Geschichte weitertreiben. Also stellst du nicht die Frage ob jemand verschüttet wurde, sondern du schaust einen Spieler an und fragst ihn "Was ging dir durch den Kopf, als du mit ansehen musstest, dass Sky verschüttet wurde?". Es hilft also den Spielern nochmal zu verdeutlichen, dass man nicht bereit ist über bestimmte Fakten zu diskutieren, sondern nur an ihre Reaktionen oder Einstellungen dazu interessiert ist.

Natürlich gilt auch hier die wichtigste Regel im Leben: Sei kein Arschloch!
Manchmal ist ein guter Hard Move etwas, was die Geschichte gerade brauchte, wenn man jedoch nur mit Hard Moves umgehen muss, dann macht die Sache auch irgendwann keinen Spaß mehr. Immerhin ist das Spiel ein Dialog und man will nicht dazu verdammt sein, Sprecherrollen im Theaterstück der Spielleitung übernehmen zu müssen.

Maischen:
Ich habe es gespielt und war vorher auch etwas skeptisch. Der Schlüssel war für mich das Zeichnen einer Karte. Dabei habe ich improvisiert und irgendwann halt einen derjenigen Räume / Orte / Begebenheiten eingebaut, wenn es vom Pacing her passte.

Selganor [n/a]:

--- Zitat von: Talwyn am 22.01.2018 | 15:23 ---2) Beim In Medias Res Intro stuerzt die Decke der Katakomben hinter den Abenteurern ein. Ich soll die Spieler fragen: Wer von euch wird verschuettet? Was haelt sie davon ab mit "Niemand" zu antworten? Oder ist das so zu verstehen: Passt auf, jemand von euch wird verschuettet. Ich kann jemanden auswuerfeln, aber wenn ihr wollt, duerft ihr euch auch einigen, wen es erwischt.

--- Ende Zitat ---
Klar koennen sie "Niemand" sagen, aber dann kannst du auch sagen: "Oh, dann gehoeren die Beine die gerade noch so aus dem Haufen Stein der herabgestuerzten Decke rausschauen wohl eurem Fuehrer der sich als einziger im Ort wenigstens etwas in dieser Gegend auskannte... Schade... jetzt muesst ihr euch da wohl alleine zurechtfinden" >;D

Talwyn:
I see, vielen Dank! Ich hab zwar schon so einige Indie Spiele ausprobiert, teilweise auch intensiver, trotzdem ist mein Mindset halt gepraegt von D&D und Konsorten. Gar nicht so einfach das abzustellen...

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