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Blizzard rezensiert...

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schneeland:

--- Zitat von: Blizzard am 22.05.2018 | 07:54 ---Nachdem keiner bislang zu diesem PunktStellung genommen hat, habe ich beschlossen, einfach selbst noch weitere Kriterien festzulegen.  :P

--- Ende Zitat ---

Also mein persönliches Kriterium ist normalerweise auch Regelmenge, -komplexität und -verständlichkeit, was aber hauptsächlich daran liegt, dass ich mich zu alt für allzu viel Crunch fühle - bin mir nicht sicher, wie gut sich das objektivieren lässt.
Weniger wichtig, aber zumindest noch interessant: die Fluff-Qualität.

Blizzard:

--- Zitat von: schneeland am 22.05.2018 | 09:11 ---Also mein persönliches Kriterium ist normalerweise auch Regelmenge, -komplexität und -verständlichkeit, was aber hauptsächlich daran liegt, dass ich mich zu alt für allzu viel Crunch fühle - bin mir nicht sicher, wie gut sich das objektivieren lässt.
--- Ende Zitat ---
Ja, das dürfte in der Tat schwierig werden, denn die "Komplexitätsschwelle" liegt ja bei jedem bekanntlich anders. Aber zumindest die Regelverständlichkeit wäre etwas, was man bewerten kann.


--- Zitat ---Weniger wichtig, aber zumindest noch interessant: die Fluff-Qualität.
--- Ende Zitat ---
Also die Qualität des Settings bzw. der Spielwelt und wie diese dargestellt wird?

schneeland:

--- Zitat von: Blizzard am 22.05.2018 | 09:24 ---Also die Qualität des Settings bzw. der Spielwelt und wie diese dargestellt wird?

--- Ende Zitat ---

Genau. Ist natürlich im Grunde auch wieder eine subjektive Sache, aber wenn's eine vorgegebene Spielwelt gibt, finde ich das durchaus interessant.

Blizzard:

--- Zitat von: schneeland am 22.05.2018 | 09:36 ---Genau. Ist natürlich im Grunde auch wieder eine subjektive Sache, aber wenn's eine vorgegebene Spielwelt gibt, finde ich das durchaus interessant.

--- Ende Zitat ---
Gut-ich hatte eh vor, das nicht unberücksichtigt zu lassen und als eigenes Kriterium zu werten.

Blizzard:
Sodele, hier dann mal der Versuch (m)einer ersten Rezension. :)

                                                                                            Earthdawn- Das Zeitalter der Legenden

                                                                                           

Klappentext: Vor der Wissenschaft, vor der Geschichtsschreibung , in den Zeiten des früheren Weltalters gab es eine Ära der Magie. In dieser mystischen Zeit war Magie allgegenwärtig und berührte jeden Aspekt der Namensgebenden Rassen. Im ganzen Land schließen sich Helden zusammen, um die Dämonen zu bekämpfen und die Welt für jene zurückzuerobern, die in sie geboren werden. Bewaffnet mit magischen Zaubern, mystischen Kräften und legendären Waffen sind diese Helden bereit die Welt von den Dämonen zu befreien. Es war ein Zeitalter fantastischer Taten und mythischer Geschichten.

Es war das Zeitalter der Legenden.

Earthdawn: Das Zeitalter der Legenden ist ein Rollenspiel in einer Welt epischer Abenteuer, großer Magie und tödlichen Gefahren. Die erzählorientierte Spielmechanik ist intuitiv und einfach zu erlernen, und erlaubt es euch aufregende Geschichten über mächtige Adepten in dieser alten Ära der Helden zu erzählen. Dieses Buch enthält alle Regeln die zum Spielen benötigt werden, inklusive einer Einführung in die Welt von Earthdawn.

Warum habe ich das gekauft?
Ich habe vor einigen Jahren mal eine Zeit lang die 2nd Edition von Earthdawn geleitet. Das Setting gefiel uns gut, die Regeln aber weniger. Wir fanden sie zu sperrig und unituitiv. Mit der 3rd Edition bin ich nie in Berührung gekommen und ich wollte dem jetzt mal eine Chance geben, da ich von der 4th Edition unterschiedliche Meinungen bekommen habe. Das Buch wirbt ja u.a. auch damit, eher narrativ ausgelegt zu sein mit einem vereinfachten Regelwerk-das war der Hauptgrund, es zu kaufen.

Was haben wir hier?
In meinem Fall zunächst mal ein ca. 260-seitiges Regelwerk im Softcover zum Rollenspiel "Earthdawn".

Der Anfang beginnt direkt mit einem Aha-Erlebnis: Einem Rechtsschreibfehler im allerersten Satz der Einführung...und ich darf vorweg nehmen, dass es a)nicht der einzige seiner Art ist, aber b)die Anzahl sich in Grenzen hält und echt verschmerzbar ist. Aber es bzw. er sorgte für ein Schmunzeln auf meinem Gesicht. Sowas hatte ich bislang selten. Es folgt also, wie gesagt eine kleine Einführung. Erst über das Buch und was man so zum Spielen braucht und , über die Aufgabenverteilung von SL und Spielern...mit denen ich aber nicht 100% konform gehe. Denn als SL kann ich sehr wohl auch kontrollieren-oder zumindest Einfluss darauf nehmen-wie sich der Handlungsfaden der Geschichte entfaltet und endet. Das liegt nicht nur(!) in den Händen der Spielercharaktere-wie uns dieses Buch weiß machen will.

Dann kommt ein kurzer Überblick über die Hintergrundgeschichte zu Earthdawn/Barsaive. Da haben sie gut die wichtigsten Dinge erstmal zusammen gefasst. So was würde sich gut in einem Schnellstarter machen. Für ein GRW fehlt es mir da aber teils an Details und teils an Tiefe (sprich: Es darf mehr sein). Zumal auch noch der Hinweis, dass in der Hinsicht das Buch für jemanden gedacht ist, der sich mit dem ED-Hintergrund gut auskennt. Das war auch mein Eindruck nach dem Lesen. Ich meine, einige Begriffe werden später tatsächlich noch gut erklärt, aber insgesamt bleibt das Gefühl, das ist eine Zusammenfassung für jemanden, der sich mit dem ED-Hintergrund auskennt.

Als nächstes haben wir eine kurze Regelübersicht. So viel vorweg: Diese Regeln sind absolut überhaupt gar nicht mein Ding. Wenn mir vorab einer gesagt hätte, dass das Teil Fudge-Würfel benutzt, hätte ich mir das wohl nie zugelegt. Aber gut, im Sinne der Rezension habe ich mich da durchgebissen.

Das Buch empfiehlt den Einsatz von Fudge-Würfeln, zwingend notwendig sind sie aber nicht. Mann kann das Spiel auch mit ganz normalen W6 spielen.  Hier ist grade Zahl= Erfolg, ungrade Zahl =Misserfolg. Je höher bzw. niedriger die Zahl, desto besser/schlechter das Ergebnis.Ich meine ich mag diese Regelmechanik von 50/50-wie sie z.B. auch Ubiquity verwendet-einfach nicht.  Das ist aber imho noch nicht mal das Schlimmste daran, sondern das (daraus resultierende ) Prinzip der "geschlossenen Fragen" und "festgelegten Antworten". Als ich das durchgelesen hatte, habe ich nur beide Hände über dem Kopf zusammen geschlagen und mir gedacht: Was hat das mit narrativer Freiheit zu tun? Wenn ich jeden Satz mit (je nach Ergebnis) "Ja, aber..." oder "Ja,und..." beginnen muss? Sind wir hier in einem Frage-Antwort-Quiz? Sind wir hier in einem Verhör bei der Polizei? Nein, angeblich sind wir hier in einem Pen&Paper -Rollenspiel. Es ist noch zu sagen, dass auch hier-wie z.B. in Symbaorum oder dem Cypher System nur die Spieler würfeln. Auch etwas, was ich als SL so gar nicht schätze.

Danach-man höre & staune- geht es weiter mit dem SL-Kapitel. Ja, ihr habt richtig gelesen. Naja, was in einem SL-Kapitel eben so drin steht (da hohle ich jetzt nicht weiter aus). Anschließend kommt ein Kapitel wie man Abenteuer gestalten kann. Und nach dem kommt dann (endlich) die Charaktererschaffung. Seltsame Reihenfolge. Die geht aber recht fix und ist auch nicht allzu komplex (bei den Regeln). Weiter geht es mit einer Auflistung & Beschreibung der Disziplinen und Talente. Was ich hier gut finde ist zunächst die Einteilung bzw. Unterteilung der (verschiedenen) Disziplinen in "Kämpfer", "Wanderer" und "Zauberer". Da kriegt man zumindest schon mal vorab eine ganz grobe Vorstellung davon, in welche Richtung die Disziplin einzuordnen ist.

Es gibt eine wahre Fülle an Talenten, die einem beim ersten Mal durchlesen mit ihrer Masse schier erschlägt (über 40 Seiten!). Hier wäre eine Übersichtstabelle wünschenswert gewesen, so dass man mal alle Talente auf einen Blick hat und zu welcher Disziplin sie zugehörig sind.

Last but not least werden dann noch die Magie, Luftschiffe, Gegner & NSCs kurz abgehandelt. Bei der Magie-ebenso wie bei den Disziplinen-fand ich Einteilung in vier verschiedene Meisterschaftsgrade gut und sinnvoll. Am Ende kommen dann noch Passionen&Questoren und es gibt es eine Auflistung sämtlicher bisher erschienener ED-Titel. Rine Regelzusammenfassung sowie ein Glossar runden das Buch ab.

Sonstiges (Positiv) :
- Die Bindung des Buches ist solide, und es liegt gut in der Hand. Die Grafik ist durch die Bank weg gut bzw. auf einem hohen Niveau-wenngleich ein paar vereinzelte Grafiken etwas abfallen.
- Das gesamte Buch ist sehr übersichtlich strukturiert und gut zu lesen. Das ganze Buch ist in Farbe.

Sonstiges (Negativ:
- Es gibt keine Bilder zu den Rassen (bei den Rassenbeschreibungen)
- Es gibt nicht zu allen Gegnern Bilder und diese sind nur s/w (wenn auch von guter Qualität)
- Es gibt nur einen vorgefertigten Charakter
- Es gibt kein Einstiegsabenteuer
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Was bleibt unterm Strich-das Fazit:
Was wir hier letzten Endes haben ist ein Buch mit dem Fluff-Anteil eines Schnellstarters und dem Crunch eines normalen Regelwerks in zusammengepresster Form. (Ein)Earthdawn auf Fate-Basis-wenn man so will. Naja-und diese Mischung haut irgendwie nicht so ganz hin meinem Empfinden nach. Es ist ja bei Leibe nicht alles schlecht hier, und manche Vereinfachung von hier würde auch dem normalen ED-Regelwerk gut zu Gesicht stehen. Die Regeln spiegeln für mich leider so gar nicht das wieder, was ich mir unter einem eher narrativen Regelwerk vorgestellt habe. Leute, die mit ED schon ein bisschen vertraut sind und sich mit den Fate-Regeln anfreunden können, können einen Blick riskieren.Sie bekommen ein optisch durchweg gut gemachtes Buch mit (zu) wenig Fluff und viel Crunch. ED-Neulingen hingegen würde ich dagegen raten, besser erstmal beim Original zu bleiben. Ich jedenfalls werde erstmal beim alten ED-Regelwerk bleiben wenn ich in nächster Zukunft Earthdawn spielen oder leiten sollte.

Meine Wertung: 5/10. Leute die Fudge bzw. Fate kennen und mögen dürfen 0,5 Punkte drauf schlagen.

Außer Konkurrenz: Ich hätte das Cover von der Vorder-und der Rückseite getauscht. Das auf der Rückseite finde ich deutlich stimmungsvoller und ansprechender als diese Atzteken-Maske.

Edit: Rezension nochmal durchgegangen und Wertung korrigiert.

Edit II: Fazit nochmal bissle korrigiert und ausformuliert.

Edit III: Regelteil nochmal umformuliert um mehr Klarheit zu schaffen.

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