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[Systemallerlei] One-Shots - [D&D5e] Gewölbe & Drache

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Tegres:
Nee, nee, das war schon gut, dass sie da einen Speedrun hingelegt haben, denn wir waren auch alle etwas müde und sehr viel länger hätte ich nicht durchgehalten. So gesehen wars perfekt.

Ich schreibe gegebenenfalls auch noch einen Spielbericht zu den Höhlen, wo die Sitzungen schon einige Wochen her ist, aber ich noch die Notizen habe. Das haben es die Spieler fast komplett andersherum gemacht und fast alle anderen Räume abgeklappert, bis das Wasser so hoch stieg, dass der Zombiemeister sich auch aus Höhle machen musste.

Hotzenplot:
Rollenspiel mit den Eltern, cool.

Habe ich zuletzt gemacht als ich 9 war und mein Bruder und ich noch eine weitere Mitspielerin brauchten. Meine Mutter konnte sich wohl nicht so recht begeistern.  ;D

rillenmanni:
Von den Höhlen der Fäulnis wäre sie begeistert gewesen. :)

Tante Petunia:
Danke für den Bericht!  :d

Tegres:
Die Peitsche des Sklavenjägers

Endlich komme ich mal dazu den Spielbericht zu „Die Peitsche des Sklavenjägers“ zu schreiben. Dabei handelt es ich um Stufe-0-Abenteuer für „Der Schatten des Dämonenfürsten“. Ich habe das Abenteuer zweimal am Gratisrollenspieltag geleitet. Hier findet sich der Bericht der ersten Gruppe.

Ich hatte der Einfachheit halber mehrere Charaktere vorbereitet. Außerdem erstellte sich ein Spieler noch einen eigenen Charakter. Diese werden im Folgenden kurz vorgestellt.

Brunhild
Brunhild ist eine Zwergenfrau, die sich bis auf ihren Spitzbart nicht so sehr um ihr Aussehen, sondern mehr um ihr Ehre kümmert. Sie war eine Jägerin und Wache ihres Zwergendorfes, bis sie eines Tages von Orks entführt wurde, als sie sich weiter als sonst vom Dorf entfernte. Nun ist die eine Sklavin der Orks.

Gruselgesicht
Gurselgesicht ist ein ziemlich tumber Ork, der selbst im Vergleich mit seinen Artgenossen ziemlich hässlich ist. Sein widerliches Aussehen und seinen Namen hat er den vielen Narben zu verdanken. Er hat nicht so richtig verstanden, dass die Orks gegen das Imperium rebellieren und verteidigte daher die Menschen. Dafür wurde er von seinen Artgenossen versklavt.

Stille
Stille ist ein Wechselbalg, der die Gestalt eines jungen Mannes angenommen hat und sich als Gerold ausgibt. Er dieses Geheimnis noch niemand anderem offenbart.
Auch er wurde von den Orks gefangen und versklavt. Bisher schaffte er es, eine Flasche wertvollen Schnapses von den gierigen Blicken der Orks zu verstecken.


Unter der Peitsche des Sklavenjägers
„Aufstehen, ihr Maden!“, blaffte ein Ork und trat alle Sklaven wach. Die Gefangenen wurden an einen Wagen gekettet, den sie schieben mussten. Gruselgesicht wurde etwas aufmüpfig, doch konnte er von den Sklaventreibern in Schach gehalten werden. Stille oder auch Gerold, wie er sich den anderen vorgestellt hatte, hingegen machte sich klein, um nicht weiter aufzufallen.
Brunhild war neben Gruselgesicht ganz vorne gefesselt. Dahinter befanden sich Gerold und die Menschenfrau Heike. Ebenfalls an die Joche des Wagens waren die Menschen Kaspar, Piotr und Armin gefesselt.
Die Sklaven zogen den Wagen in die Richtung ihres eigenen Verderbens. Verschieden Gerüchte zirkulierten unter den Gefangenen, was ihr Ziel anbetraf. Manche vermuteten, sie würden nach Dis, der Stadt der Ketten gebracht. Andere munkelten viel düsteres: Sie würden von den Orks zu ihren Brutstätten gebracht und ebenfalls zu Orks geformt. Das kommentierte Gruselgesicht nur mit den Worten: „Gruselgesicht bleibt Ork. Gruselgesicht wird noch mächtigerer Ork.“
Während diese Gerüchte ausgetauscht wurden, bemerkte Brunhild, dass Heike anscheinend einen Teil dessen verstand, was die Orks untereinander sprachen. Die Zwergin sprach die Menschenfrau darauf an und Heike berichtete, dass sich die Orks nicht grün untereinander sein. Die eine Gruppe war dem Anführer namens Vargaz Halbnase treu ergeben, während die andere einen größeren Anteil forderte. Bisher hätte Halbnase aber seine Autorität durchsetzen können. Heike wollte auf keinen Fall nach Dis und erklärte, unbedingt einen Fluchtversuch unternehmen zu wollen.
Kaspar versuchte in der Zwischenzeit Gruselgesicht auszufragen, warum ausgerechnet er eine Sklave der Orks war, schließlich könnte er ja ein Spion sein, doch zu Antworten kam es nicht mehr.

Gesagt, getan
Gruselgesicht hatte von Heikes Plan mitbekommen und versuchte sich sogleich an der Umsetzung: Mit aller Kraft zog er an den Fesseln und riss sich los. Die Orks schrien umher und Chaos brach aus. Auch Brunhild schaffte es sich loszureißen, da ihre Fesseln durch Gruselgesichts Aktion ebenfalls geschwächt waren. Heike und Piotr bissen auf ihren Fesseln herum und konnten sich so befreien, doch Gerold schaffte es nicht, seine Fesseln zu entknoten. Dafür konnte er einen Blick auf Kaspar erwischen, der ganz entsetzt über den Fluchtversuch zu sein schien.
Gruselgesicht stürmte derweil los in Richtung Vargaz Halbnase, doch stolperte er und landete im Staub. Am Wagen versuchte sich Gerold immer noch zu befreien, was ihm aber misslang, ebenso wie es Brunhild nicht schaffte das Chaos zu nutzen, um sich zu verstecken. Heike wartete noch am Wagen und tat so, als wäre sie noch gefesselt. Piotr wollte hingegen nicht warten und schnitt Armin los, der sofort wegrennen wollte. Weiter vorne am Wagen schaffte es auch Gerold endgültig, sich zu befreien, und hatte sogleich einen Geistesblitz. Er fragte Heike nach dem Orkischen Wort für Betrüger. Heike dachte schnell nach und erinnerte sich an das Wort „Gratznatz“.
Die Orks waren in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Einer versperrte Brunhild den Weg, als sie nach hinten zum Wagen laufen wollte. Ein anderer machte sich Armin hinterher und traf ihn mit seiner Peitsche. Als Piotr wegrennen wollte, erwischte ein Orks ihn ebenfalls mit einer Peitsche, doch Piotr konnte noch weiter laufen. Vargaz Halbnase war über Gruselgesichts Angriff eher amüsiert, schwang aber auch seine Peitsche, traf den Ork heftig und verpasst ihm so eine weitere Narbe.
Gerold setzt nun seinen Plan in die Tat um. Er schmiss sich zu Boden, veränderte sein Äußeres in das des Orkanführers und rief laut „Vargaz, Gratznatz!“
Das verwirrte die Orks ungemein. Es schien ihren Anführer nun zweimal zu geben, doch wer war der echte und wer der Betrüger?

Ein Ork kommt selten allein
Gruselgesicht konnte die Verwirrung aber nicht nutzen und stolperte beim Versuch eines Sturmangriffs auf den echten Vargaz wieder in den Dreck. Brunhild nutze die Ablenkung hingegen, um unter dem Wagenpfosten hindurchzutauchen, um auf die Seite von Gruselgesicht zu gelangen. Ein Ork, der eben noch bei Gerold stand, lief aus Verwirrung nach hinten. Piotr und Armin hatten weniger Glück. Ersterer wurde von einem Speer in die Seite getroffen und brach zusammen. Auf letzteren warf sich ein Ork, sodass er nun am Boden lag und an Flucht nicht mehr zu denken war.
Gerold fragte Heike nach weiteren Wörtern und erfuhr so die Wörter „Bruk“ für Made und „Na“ für  Nein. Mit seinem beschränkten Vokabular schrie das Wechselbalg weiter und verwirrte so die Orks. Diejenigen Orks, die bisher noch geschlafen hatten, erwachten nun und machten sich schlaftrunken von ihren Wagen.
Beim Kampf Vargaz gegen Gruselgesicht sah es für letzteren schlecht aus. Vargaz packte ihn, hob ihn hoch und wollte ihm eine Kopfnuss geben, doch Gruselgesicht konnte gerade so ausweichen. Brunhild wollte ihm zu Hilfe eilen, rannte aber nur gegen Vargaz‘ Knie und prallte ab.
Gerold tat so, als ob er Heike festhielt und rief den Orks einzelne Satzfetzen zu, sodass diese nach hinten zum Kampf Ork gegen Ork machten.
Gruselgesicht wollte dort gerade Vargaz einen Faustschlag ins Gesicht verpassen, doch erwischte er nur die Ohren, an denen er dafür kräftig zog. Ein anderer Ork schnappte sich Brunhild unter seinen Arm, während zwei andere Orks Gruselgesicht packten und ihn vom ihrem Anführer wegzogen. Das gelang ihnen auch, doch hielt Gruselgesicht so energisch an Vargaz‘ Ohren fest, dass diese abrissen.
Heike wollte einfach nur noch weg. Auch hier hatte Gerold wieder eine Idee parat. Er rief, nachdem ihm Heike das Wort gesagt hatte, „Snuu!“, was auf Orkisch Vergewaltigung hieß, in der Hoffnung, es wäre unter Orks akzeptiertes Verhalten, wenn der Anführer Gefangene kurzzeitig für sich beanspräche. Tatsächlich konnten die beiden in die nahen Wald laufen, ohne dass ein Ork ihnen folgte. Nur einer war kurz verwirrt, doch er schien zu merken, dass es sich um seinen Anführer handelte und tat nichts weiter.
Die Orks kümmerten sich stattdessen vielmehr um Gruselgesicht, denn schaffte es, sich loszureißen. Brunhild schnappte sich derweil einen Dolch aus dem Gürtel des Orks, der sie immer noch packte und warf es auf Vargaz Halbnase. Sie erwischte ihn nur an der Seite, doch ermöglichte das immerhin, dass Gruselgesicht den Orkanführer zu packen bekam. Der wollte seine Axt in Gruselgesicht rammen, doch schwang er sie viel zu hoch. Die anderen Orks hatten kurz gezögert, in dem Zweikampf einzugreifen, da sie nicht ihren Anführer erwischen wollten, doch zogen sie nun auch ihre Äxte. Einer rammte seine Axt zwischen Gruselgesichts Schulterblätter, aber ein zweiter verfehlte. Gruselgesicht bekam die zweite Axt zu fassen, aber konnte sie nicht entreißen. Nun zerrte an beiden Enden der Axt also jeweils ein Ork. Gruselgesicht wartete einen kurzen Moment ab und ließ dann los, sodass die Axt zurückschwang und ihren ursprünglichen Besitzer im Gesicht traf.
Brunhild versuchte dich derweil aus dem Griff des Orks zu befreien, doch egal, wie sehr sie sich anstrengte, der Ork war stärker.
Heike und Gerold zögerten kurz, ob sie den anderen helfen sollten, doch dann entschieden sie sich, weiter in den Wald zu laufen.
Vargaz Halbnase hatte nun endgültig genug, packte seine Axt und rammte sie in Gruselgesicht, der schließlich zu Boden ging. Dadurch legte sich der Tumult und Brunhild wurde wieder zum Wagen gebracht. Aus dem Augenwinkel sah sie noch, wie Vargaz die Axt nahm, und Gruselgesicht endgültig den Schädel spaltete.
Dem schwer verletzte Piotr wurde die Kehle durchgeschnitten und Armin mit Brunhild wieder an den Wagen gekettet.
In sicherer Entfernung dazu ruhten sich Gerold und Heike aus. Gerold holte ein kleines Fläschchen Schnaps hervor, das er vor den Orks hatte verstecken können und teilte es mit Heike.


Es war eine enorm witzige Runde und sehr kurzweilig (wir haben auch nur ein bisschen mehr als eine Stunde gespielt). Das Szenario hat in der Form mit den Mitspielern gut gezeigt, dass Dark Fantasy ziemlich brutal und dreckig und trotzdem extrem unterhaltsam sein kann. Die Einfälle der Spieler waren toll und wir haben viel gelacht. Ich muss aber sagen, dass man als Spielleiter auch alle möglichen Einfälle zulassen sollte, da das Szenario von Haus aus mit wenig Lösungsmöglichkeiten daher kommt und mir zumindest sehr schwer erscheint. Auch war der Kampf mit den vielen Orks und den Gefangenen sehr unübersichtlich. Ich habe keine Miniaturen benutzt, aber das wäre in dem Fall vielleicht besser gewesen.

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