Autor Thema: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter  (Gelesen 2620 mal)

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Offline General Kong

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Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« am: 1.11.2018 | 13:09 »
Welche Vorteile hat das Pferd für den Reiter?

Die Situation war wieder einmal diese: Die Solomon Kane-Wanderer (SC) werden von feindlichen Kürrassieren angegriffen, die auch schön mit Steady Hands ausgerüstet aus 5" Entfernung (weil nah und so auch realistisch) ihre Pistile abfeuerten und dann in den Nahkampf zu Pferd gingen. Die SC waren zu Fuß.

Ende vom Lied: Meine Spieler attackieren die Pferde. Ein Pferd hat Parry 4-6 und Toughness 8-10, da kann man ab einem bestimmten Level (so ab Veteran  - sind alle Legends) nicht vorbehauen.
Die Viecher sterben wie die Igel bei der Autobahnüberquerung und die Reiter liegen auf der Fresse und haben (außer einem schnellen Ritt zum Tod) nicht viel als Vorteil.

Ich habe mit der Taktik, die Pferde auszuschalten, keinelei Problemr, aber irgendwie hat das Pferd im Sawo-Kmapf nicht so recht den Durchschlag, den es historisch oft hatte - gerdae gegen abgesessene Feinde ohne Lanze.

Welche Taktiken kann der Reiter also anwenden:
1. Angriff im Vorbeireiten - allerdings gibt es da einen Gelegenheutsangriff, wenn man keine Reichweitennahkampfwaffe hat Knan auch als Sturmangriff (+4 auf Schaden udn Nahkampfangriff) erfolgen. Frage. Kann man das auch ncoh mit Rücksichtsloser Angriff für ein +6/+6 pimpen?
2. Heranreiten: Schießen, wenden - und weg! Geht auch als Sprint mit -2.
3. Das Pferde angreifen lassen, so es ein Kriegspferd ist. So wie ich die Sache verstehe, geht das ohen Reitenwurf und Aktion des Reiters, sofern der Reiter kein Reitmanöver ausführt (also z.B. was genau macht?).
4. Das Pferd kann Drängen und den Gegner stoßen oder  den Gegner zu Boden werfen - prima wegen der hohen Stärke der Pferde. Mit Anlauf nochmals +2. man könnte als Hausregel beim Drängen noch den Größenunterschiede als Bonus für den Größeren Aufaddieren - das wären dann nochmals +2 bis +3. Nicht unrealistisch: Wer von einem Schlachtroß nach kurzem Anlauf angerempel wird lernt schon mal fliegen und hart landen!. Danach gibt es dann mit +2 wegen des Auf-dem-Boden-Liegens" was mit Huf und Morgenstern.

Fällt euch noch was ein, was ein Reiter gegen einen abgesessenen Kämpen noch als Vorteil einsetzten könnte? Einen Bonus, weil er höher sitzt, bekommt er ja nicht. Eher im Gegenteil. Er nimmt den schlechteren Wert von Reiten und Kämpfen.
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Offline YY

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #1 am: 1.11.2018 | 13:36 »
aber irgendwie hat das Pferd im Sawo-Kmapf nicht so recht den Durchschlag, den es historisch oft hatte - gerdae gegen abgesessene Feinde ohne Lanze.

Hm...das wird ggf. schnell zur Grundsatzdiskussion und gehört eher ins SwoF-Board, aber:
Über weite Strecken der Geschichte war Kavallerie nicht übermäßig bedeutsam. Die zeitweise militärische Dominanz der Kavallerie lag im Grunde an allem anderen statt an großen inhärenten Vorteilen eines berittenen Kämpfers (die gibt es nämlich bei Licht betrachtet kaum).

Dein Punkt 2 ist dann auch schon eine Verlegenheitslösung aus der Zeit, wo die Kavallerie sich fragen musste, was sie denn überhaupt noch gegen nicht schon fliehenden Feind anstellen soll (und funktioniert dementsprechend nur gegen Leute, die nicht mit wirksameren Waffen (!) zurück schießen).

Ansonsten ist Punkt 4 wohl noch die dankbarste Option für den Reiter.
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Offline Kardohan

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #2 am: 1.11.2018 | 14:54 »
Reiter und Reittier bilden eine Einheit, heißt beide geben sich sich Ganging Up-Modifikatoren.

Vorteil von Kavallerie ist eben ihre Geschwindigkeit/Beweglichkeit. Sie gallopieren heran (ja, Rücksichtsloser Angriff ist erlaubt und üblich), attackieren, reiten weiter, wenden und greifen wieder an.
Gegner müssen ohne Fernwaffen abwarten, bis sie heran sind (on Hold) und dann bestimmt man mit Agility-Wurf wer wann angreift.

Die Taktik für Fußtruppen die Reitpferde anzugreifen ist die einzig richtige, da der Angreifer ohne Pferd seine Vorteile verliert. Verletzte Pferde gilt es wieder unter Kontrolle zu bringen bzw. man stürzt herunter und kann sich verletzen.

Heroische und Legendäre Wild Cards gegen solche Gegner zu schicken ist aufgrund der Optionen die ihnen zur Verfügung stehen nicht fair. Da muss man schon als Reiter eine gute Taktik haben und ein freies Feld wo man die Vorteile eines Reittiers ausspielen kann. Schon Büsche, Senken und Felsen hinter denen man in Deckung gehen kann, kann eine solche negieren.
In jedem Falle sollten Reittiere wie Reiter angreifen. Erstere schubsen eben, wenn es keine Streitrösser sind. Oder sie tricksen/test of will. Ist in der SWD nicht gerade vorteilhaft aber dennoch. in SWAE wird es hier wieder besser aussehen.

Einem Wild Card sollte man 3-4 Extras auf der Stufe entgegenstellen, also 2 Reiter/Reittiere-Extras. Außerdem sollte man auch nicht alle auf der selben initiativkarte handeln lassen. Reiter/Reittiere natürlich immer auf die selbe karte, aber die Reiter von Osten bekommen eine Karte, und die Reiter aus dem Westen eine. Erst wenn die Gruppen jeweils soweit reduziert sind fasst man sie auf eine Karte zusammen.

Und nicht die Leadership-edges vergessen, die sich auch auf die Reittiere erstrecken können. Gerade bei Toughness-Boni und Boni beim Unshaken-Wurf ist das wichtig.
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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #3 am: 1.11.2018 | 15:01 »
- Der Sturmangriff erhält nur +4 auf Schaden, nicht auf den Angriffswurf. Ich sehe nicht, wieso man den nicht mit rücksichtslosem Angriff kombinieren könnte.

Die beste Kombination, die ich im Moment sehe, wenn der Reiter Erstschlag hat:
1. Das Pferd sprintet, Sturmangriff mit rücksichtslosem Angriff (mind. 6" auf Angreifer zubewegen) = +1 Angriff (Mehrfachaktion Sprint, Überzahlbonus), +6 Schaden
2. Das Pferd setzt Drängen (Stoß) ein, um den Angegriffenen wegzustoßen: Durch die Mehrfachaktion bekommt es -2 auf die Stärkeprobe, also immerhin noch W12 bei einem Schlachtross. Dadurch fällt der Gelegenheitsangriff des Angegriffenen weg, wenn man sich anschließend weiter fort bewegt. Zudem gibt es ggf. Schaden.
3. Restliche Bewegung (im Idealfall W8+2") nutzen, um sich zu entfernen.
4. Erstschlag nutzen, wenn der Gegner an einen herantritt.

Ansonsten ist der Zusatzangriff des (trainierten) Pferdes sicherlich die Option der Wahl. Den kann man auch z.B. als Stärke-Trick nutzen, um die die Parade des Gegners zu senken und ihn ggf. anzuschlagen.

- Überzahl sollte auch greifen, also +1 auf alle Angriffe. Wenn 2 Reiter zugleich angreifen dementsprechend bereits +3 für alle Angreifer (2 Reiter, 2 Pferde) - in Kombination mit der großen Bewegungsweite sicherlich nützlich.
« Letzte Änderung: 1.11.2018 | 15:15 von Sphärenwanderer »
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Offline General Kong

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #4 am: 1.11.2018 | 19:36 »
Das mit dem Sturmanagriff stimmt - mein (Lese-)Fehler.
Dass das Pferd ja auch ein Gegner ist (von wegen Mehrfachangriff) hatte ich noch gar nicht bedacht.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #5 am: 1.11.2018 | 19:51 »
Wie YY sagte die Stärke der Salamis ist die Schwäche der Gegner und Kavallerie die in den Infight gehen besteht aus Idioten.
In dem Augenblick wo das Hottehü steht, ist es reif für den Schlachter, den Idiot auf dem Pferd inbegriffen.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline YY

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #6 am: 1.11.2018 | 20:32 »
Ganging up und Leadership Edges sind mMn schon ziemlich...sportliche Interpretationen.

Andererseits: Wenn man dem Reiter was Gutes tun will, geschieht es so immerhin mit vorhandenen Bordmitteln.
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Offline Kardohan

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #7 am: 1.11.2018 | 21:11 »
Nö, eigentlich nicht, denn die Regeln sagen nichts Gegenteiliges und der Rest ist Ausprägung. Man muss nicht immer gleich mit einem neuen Talent um die Ecke kommen, wenn es Bestehendes tut. ;)

Und weil es gerade so schön ist:

Wem Kavallerie immer noch zu sehr schwächelt, kann ja Relative Geschwindigkeiten = Fast Targets reinbringen. Eigentlich für Fahrzeuge geschrieben, aber ich sehe nicht warum es nicht gelten könnte.
In diesem Falle je 10" relativen Geschwindigkeitsunterschied gibt es -1 auf Angriff.

Andererseits nicht den Freien Angriff vergessen, wenn man sich von einem Gegner löst. Sprich wenn die Reiter von Infantristen weggalloppieren, bekommt dieser noch einen simplen Freien Angriff hinterher, sofern er nicht Angeschlagen ist (Bennies können diesen Zustand JEDERZEIT aufheben und man muss nicht an der Reihe sein).

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #8 am: 1.11.2018 | 21:54 »
Ganging up findet ich völlig in Ordnung, wenn ein Schlachtroß nach mir tritt und der Ulan mit dem Speer nach mir sticht.
Ob Black Beauty (okay - DAS Pferd vielleicht) aber von Command profitiert ... bei mir nicht. Außer der Reiter spricht Pferdisch.
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Offline Kardohan

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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #9 am: 1.11.2018 | 22:36 »
"Command is the ability to give clear instructions to surrounding allies and enforce your hero’s will upon them."

Das steht nix von sprechen und verstehen. clear instructions und enforce können auch auch Sporen und ein beherzter Griff in die Zügel sein. Vorausgesetzt Reiter und Reittier haben solche Manöver trainiert, was man bei Kavallerie mal annehmen kann. Aber jeder so, wie er mag. :)

Und ja, ich würde Leadership Edges auch etwa bei einem abgerichteten Rudel Hunde erlauben. Gerade bei Beastmaster Charakteren haben Leadership Edges auch dann einen gewissen Sinn.

Wie gesagt, Ausprägung und Edges auch mal etwas weiter interpretieren.
« Letzte Änderung: 1.11.2018 | 22:42 von Kardohan »
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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #10 am: 2.11.2018 | 18:25 »
Beastmaster - okay. Das würde ich auch so sehen.

Ein Reiter, der seinem Zossen zeigt, wo es langgeht - auch. Überzeugt.

Aber die Pferde anderer Mit-Reiter wären dann doch nicht mehr dabei, oder? Oder werden die mitbefehligt über ihre Herrchen, die tun wie ihnen geheißen - und somit dann auch ihre Hottehüs?
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Re: Berittener Kampf - Taktiken für Herrenreiter
« Antwort #11 am: 2.11.2018 | 18:45 »
Aber die Pferde anderer Mit-Reiter wären dann doch nicht mehr dabei, oder? Oder werden die mitbefehligt über ihre Herrchen, die tun wie ihnen geheißen - und somit dann auch ihre Hottehüs?

Simpel betrachtet, befehligst du deine Mitreiter und die ihre Reittiere – Wild Card wie Extra. Muss man nicht so genau nehmen, da ja der Wirkradius die Chose begrenzt. Der Wirkungsbereich mit 5" Radius begrenzt das Ganze auf etwa 6 Reiter und Reittiere inkl des Anführers. Es bleibt also recht übersichtlich wenn man diesen Einfluß durch Leadership zulässt.
Oder bei einem Rudel Schlittenhunde "befehligst" du das Alphatier. Oder den Leithengst/-stier in einer Herde.
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