Autor Thema: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten  (Gelesen 4780 mal)

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Offline First Orko

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oder: Wie man es schafft, sich nicht gegenseitig würgen zu wollen

Fast jeder SL kennt wohl das Problem: Da hat man mal die Beste Kampagnenidee Der Welt ™ ,  einen Termin, Spieler und Motivation - und doch schläft es irgendwie nach wenigen Sitzungen schon ein. Der eine hat nie Zeit, der andere ist nur über Skype zu erreichen und antwortet nicht auf Emails, keiner kann die Regeln… und schon bald findet man sich im allseits beliebten "Spieler würgen" Thread wieder, weil die Gruppe auseinanderbricht.

Das muss doch nicht sein!

So viele Jahrhunderte an Spielerfahrungen, wie im Tanelorn zusammenfinden müssten wir doch ein paar gute Strategien und sinnvolle Tipps zum erhalten einer Gruppe gesammelt bekommen, damit es am Ende heißt:
Zitat
Und sie zockten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende (oder das des SCs)!

Ich habe in letzter Zeit häufiger geleitet und die ein oder andere neue Gruppe ins Leben gerufen und dabei mal ein paar Dinge bewusst anders gemacht und mich und die Gruppen dabei beobachtet. Davon ausgehend bin ich dann in mich gegangen und habe über die Runden reflektiert, die lange laufen / liefen und überlegt, woran das wohl liegt. Da ich nicht perfekt bin, gibt es sicher noch viel mehr Punkte zu beachten, deshalb bitte ich ausdrücklich um rege, konstruktive Beteiligung hier oder in ausgelagerten Threads (wenn es um Unterthemen geht und umfangreicher wird).

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Dann mal los! Der eigentliche Beitrag ist im PDF angehängt, weil ich deutlich über 2k Wörter gekommen bin  ^-^

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« Letzte Änderung: 27.08.2018 | 11:24 von First Orko »
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Offline Issi

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #1 am: 27.08.2018 | 07:43 »
Ich glaube das Zitat ist von Weltengeist :
"Spiele mit Leuten, die du auch zum Grillen einladen würdest. "
Da ist was dran.
Es sollte auf der menschlichen Ebene stimmen.

Wenn Leute am Wochenende Zeit für ihre Familie brauchen, spiele unter der Woche. Als Kompromiss geht auch Freitag.

Für SL: "Sei kein Arsch", hab selbst Spass(wichtig), aber mach es für die Spieler.

Das ist jetzt eher speziell für klassischen Spielstil, bzw. was meiner persönlichen Erfahrung entspricht :
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Edit.
Feste Termine sind von Vorteil.
Man muss nicht immer verschieben, wenn mal jmd. nicht kann, und die anderen Zeit haben.

Auch mit 2 Spielern kann man spielen.

Kenne dein persönliches Limit.
Wieviele Spieler verkraftet deine Gruppe , so, dass jeder noch genug Spotlight abbekommt ?

Edit. 2.
Man macht in seiner Freizeit eigentlich nur Dinge dauerhaft, die einem Spass machen,  und die einem persönlich was bringen.
Kein Spieler möchte aus purer Gefälligkeit/sozialem Erwartungsdruck, seine Zeit absitzen oder das Ego eines SL befriedigen.
Dafür ist Freizeit zu kostbar und das Hobby zu zeitintensiv.

Wenn mir Rollenspiel Spass macht, dann weil es wirklich so ist. Dann freue ich mich auch auf die nächste Sitzung und weiß auch genau wann die stattfindet. 
Hängt bei mir aber tatsächlich meist an einem guten Spielleiter und netten Mitspielern.
« Letzte Änderung: 27.08.2018 | 09:27 von Issi »

Offline First Orko

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #2 am: 27.08.2018 | 08:48 »
Danke für die Rückmeldung! Das sind zum einen alles Punkte, die ich so unterschreiben würde, zum anderen aber schon sehr spezifische Ratschläge zu den für das eigentliche Spiel relevanten Aufgaben.
Mit dem Ratgeber versuche ich eher das Thema Gruppenorganisation und -zusammenhalt auf mittlere bis lange Sicht abzudecken, also das, was über dem eigentlichen Spiel noch stattfindet und eben oft auch vom Spielleiter gemacht wird.
Deine diesbezüglichen Punkte wie feste Termine und "kenne dein Limit" sind da auch schon enthalten  ;)
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Offline Issi

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #3 am: 27.08.2018 | 08:59 »
@
First Orko
Ist mir klar.  :)
MEn. sind Spielspaß und gute Leute eben das Wichtigste für den Gruppenzusammenhalt.

Anhaltende Terminfindungsprobleme, und kurzfristige Absagen sehe ich eher als ein Symptom. Nicht als Ursache.
(Bereitschaftdienst, Job und Familienstress nehme ich da aus)

Daher habe ich etwas weiter ausgeholt,  sorry.
Ich werde das Spiel spezifische noch in einen Spoiler packen. Dann nimmt es nicht soviel Platz weg.



« Letzte Änderung: 27.08.2018 | 09:17 von Issi »

Maischen

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #4 am: 27.08.2018 | 09:52 »
Ich sehe das so wie Issi. Es muss menschlich passen, dann klappt auch der Rest.

Offline Derjayger

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #5 am: 27.08.2018 | 10:51 »
Ich sehe das so wie Issi. Es muss menschlich passen, dann klappt auch der Rest.

Das ist glaube ich eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung.

OP: Cool!
Tipp, falls der Text eine Runde drehen soll: Einheitliche Formatierung drüberbügeln (sind etwas viele Schriftarten+Größen auf der 1. Seite). Ist aber nicht soo wichtig :)
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Offline First Orko

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #6 am: 27.08.2018 | 10:57 »
Tipp, falls der Text eine Runde drehen soll: Einheitliche Formatierung drüberbügeln (sind etwas viele Schriftarten+Größen auf der 1. Seite). Ist aber nicht soo wichtig :)

Das ist wirklich so oder? Dachte ich hätte nen Knick in der Linse  ::) Dreck, ich hab den aus OneNote erst fürs Forum formatiert, dann gemerkt dass es zu lang ist und kopiert nach LibreOffice - dabei hatte mir komplett das Layout zerlegt und ich musste da nochmal drüber - Danke für den Hinweis, das schau ich mir nochmal an...
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Offline Lord Verminaard

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #7 am: 27.08.2018 | 11:12 »
Mir fehlt da eindeutig ein TL;DR ;D

Werde es mir bei Gelegenheit mal zu Gemüte führen. Muss allerdings sagen, dass ich mir gerade diesen Schuh als SL nicht mehr anziehen mag. Rückblickend war es das, was meine Motivation als SL meistens gekillt hat: Dieses Hinterherlaufen hinter den Spielern. Umgekehrt, wenn Spieler heiß sind, sich von sich aus kümmern, Sachen vorbereiten oder mitbringen oder organisieren und mir da Arbeit abnehmen, dann hab ich auch gleich viel mehr Lust zu leiten. Und das sage ich auch so an, damit es keine Missverständnisse gibt.

Ich unterstelle da niemand bösen Willen, bin selber oft auch verplant genug und kriege dann Sachen nicht auf die Reihe, die ich eigentlich total gerne auf die Reihe kriegen würde. Aber gerade deshalb brauche ich Spieler, die von sich aus mitziehen, sonst wird das auf Dauer nichts.
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Offline First Orko

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #8 am: 27.08.2018 | 11:25 »
Update: Layout und Sprachbereinigung

Mir fehlt da eindeutig ein TL;DR ;D

Stimmt eigentlich... wird ne kleiner Herausforderung aber ne Zusammenfassung für den Thread wäre vielleicht ganz nett   ;D
« Letzte Änderung: 27.08.2018 | 11:28 von First Orko »
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Offline Boba Fett

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #9 am: 27.08.2018 | 11:38 »
Ich glaube das Zitat ist von Weltengeist :
"Spiele mit Leuten, die du auch zum Grillen einladen würdest. "

Ich würde das etwas umdefinieren:
"Spiele mit Leuten, die regelmäßig fragen, wann sie denn endlich mal wieder zum Grillen vorbeischauen dürfen."

Natürlich muß es menschlich passen und natürlich muß auch die "Don't be a dick!" Regel zutreffen.
Sympathie, Gesunder Menschenverstand und Sozialkompetenz ist immer die Basis für gemeinsame Freizeitbetätigung.

Aber - und da ergänzt mein Satz - die Leute müssen auch Rollenspielen wollen und das impliziert, dass sie so viel Motivation haben, dass sie bereit sind, sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen und das immer wieder.

Motivation ist das Zauberwort und dazu kommt dann noch Selbstreflektion.

Selbstreflektion um zu erkennen, dass man bei einem Spiel nur Spaß haben kann, wenn alle die Regeln beherrschen und alle sich Zeit dafür nehmen.
Und das muss nicht der Spielleiter wissen, das müssen alle erkannt haben.
Und die Motivation bedingt, dass man sich die Mühe macht, die Regeln zu lernen, bei Terminen anwesend zu sein und Komunikation möglich zu machen.

Ich habe ganz viele superliebe Freunde, mit denen ich früher Rollenspiel gemacht hab, die ich immer noch mag, aber mit denen ich nicht mehr spielen wollen würde.
Eben aus den im Eingangsbeitrag beschriebenen Erlebnissen. Der Spielleiter ist nicht die Kümmermutti, die allen den Terminplan pflegt, sie noch vorher anruft und erinnert,
dass sie bitte nicht zu spät kommen und ihnen noch die Würfel, die Chips und die Coke einsteckt, damit sie auch ja alles dabei haben.
Man spielt mit Erwachsenen zusammen und die erwarten, dass man sie behandelt, wie Kleinkinder? Rollenspiel ist doch kein Kindergarten!
Wenn das passiert, hat das zwei mögliche Ursachen...
Entweder ist man selber mit einem völlig übertriebenen Helferchen-Gen ausgestattet, oder aber den Leuten ist das gemeinsame Spielen, nicht so wichtig (als dass sie sich um das nötige kümmern würden).

Entweder die wollen (wirklich), und dann sind sie in der Lage, sich um Termine zu kümmern, sich um Kommunikation zu bemühen und die Regeln zu lernen, oder nicht.
Und dann sollte man sich keine Illusionen machen. Dann wird das auf kurz oder lang nichts.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Issi

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #10 am: 27.08.2018 | 11:53 »
Zitat
Entweder ist man selber mit einem völlig übertriebenen Helferchen-Gen ausgestattet, oder aber den Leuten ist das gemeinsame Spielen, nicht so wichtig (als dass sie sich um das nötige kümmern würden)
Genau, sehe ich auch so.
Spaß am Spiel ist halt aus meiner Sicht die beste Motivation. (Gibt es andere ?)
Spieler die spielen wollen, fragen schon am Ende der Sitzung, wann das nächste Mal gespielt wird, und merken sich diesen Termin auch.
(Noch besser- sie sorgen auch dafür, dass ihn der SL nicht vergisst. :D)
(Will damit sagen: die Spieler sind  genauso motiviert den nächsten Termin zu finden, wie der SL)

@
Derjayger
Zitat
Das ist glaube ich eine hinreichende, aber keine notwendige Bedingung.
Das finde ich jetzt echt interessant zum Thema: "ewig als Gruppe zusammen spielen."

Läuft das dann rückblickend unter: "Wir standen uns in all den Jahrzehnten nie sonderlich nahe, konnten nicht so viel miteinander anfangen, ja konnten uns nicht mal wirklich leiden, aber wenigstens kam er immer pünktlich zum Spiel?" :D (Oder wie genau hast Du das gemeint?)

Edit.
Es kann ja sein, dass es Leute gibt, die den Spielspaß gar nicht vom "Gruppenwohlfühlfaktor"* abhängig machen. (Dazu gehöre ich jetzt nicht.)
Aber wovon dann?

* Dazu zähle ich, dass man mit den Leuten gerne und gut zusammen spielen kann.
« Letzte Änderung: 27.08.2018 | 12:16 von Issi »

Offline JS

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #11 am: 27.08.2018 | 12:10 »
Aber - und da ergänzt mein Satz - die Leute müssen auch Rollenspielen wollen und das impliziert, dass sie so viel Motivation haben, dass sie bereit sind, sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen und das immer wieder.
Motivation ist das Zauberwort und dazu kommt dann noch Selbstreflektion.
Selbstreflektion um zu erkennen, dass man bei einem Spiel nur Spaß haben kann, wenn alle die Regeln beherrschen und alle sich Zeit dafür nehmen.
Und das muss nicht der Spielleiter wissen, das müssen alle erkannt haben.
Und die Motivation bedingt, dass man sich die Mühe macht, die Regeln zu lernen, bei Terminen anwesend zu sein und Komunikation möglich zu machen.
Der Spielleiter ist nicht die Kümmermutti, die allen den Terminplan pflegt, sie noch vorher anruft und erinnert,
dass sie bitte nicht zu spät kommen und ihnen noch die Würfel, die Chips und die Coke einsteckt, damit sie auch ja alles dabei haben.
Man spielt mit Erwachsenen zusammen und die erwarten, dass man sie behandelt, wie Kleinkinder? Rollenspiel ist doch kein Kindergarten!
Entweder die wollen (wirklich), und dann sind sie in der Lage, sich um Termine zu kümmern, sich um Kommunikation zu bemühen und die Regeln zu lernen, oder nicht.
Und dann sollte man sich keine Illusionen machen. Dann wird das auf kurz oder lang nichts.

Huch, mein Beitrag ist schon geschrieben worden, dabei war ich gar nicht online!
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Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #12 am: 28.08.2018 | 07:35 »
Hui, schwieriges Thema. Das mit der Motivation. Erstmal sollte die Motivation der Spieler natürlich aus sich selbst kommen (intrinsisch). Als SL kann ich das eine oder andere dazu tun, um das zu fördern, indem ich ein spannende Geschichte erzähle, tolle Handouts erstelle, die Welt lebig halte und so weiter. Aber der Motivationsonkel bin ich sicher nicht! Denn wenn jemand einfach andere Prioritäten hat, dann wird man das auch kaum ändern.

Ich würde das etwas umdefinieren:
"Spiele mit Leuten, die regelmäßig fragen, wann sie denn endlich mal wieder zum Grillen vorbeischauen dürfen."

Das trifft es schon ziemlich gut. Denn das ist der Punkt der Gruppenmotivation, also jeder ist bemüht sein bestes zu tun. Am Spielabend oder auch dazwischen. Bei uns versuchen wir und auch an den Terminen langzuhangeln, das heißt, Termine und Treffen sind mehr als nur Rollenspiel. Wenn mal zu viele ausfallen, dann wird eben ein Brettspielabend veranstaltet oder man trifft sich auch Film & Bierchen oder einfach zum Grillen! Ich habe die Erfahrung gemacht, wenn zuviel Zeit verstreicht, ist das der Motivation nicht förderlich. Ganz im Gegenteil, die Erinnerung verblasst, die Wichtigkeit nimmt ab und am kommenden Termin ist dann XYZ doch wichtiger, als sich mit den Rollenspielkollegen zu treffen.

Das genaue Gegenteil ist natürlich die Selbstmotivation als SL. "Wenn ich nicht für die Sache brenne, kann ich andere nicht entfachen" sagt eine uralte Vertriebsweisheit. Und in meinem Fall versuche ich mich an die zu halten, denen das Spiel wichtig ist, die nur unter Bedauern absagen und bemüht sind am Abend ihr in diesem Moment persönlich Bestmögliches (Motivation, Laune, Interesse, Zuverlässigkeit) bereitzustellen. In jeder Gruppe Menschen hat man vermutlich auch die Mitläufer, die etwas tun, weil man das immer so gemacht hat. Und das ist auch irgendwie okay, aber eben niemand, von dem man seine Motivation ziehen sollte.

Und selbstverständlich muss man sich auch mal selber hinterfragen, wenn die Motivation der Spieler - nicht im Sinne von PC ./. SL - nicht oder nur latent vorhanden ist. Es kommt vor, das man jemand anderen in etwas reinquatscht, auch dass kann der Grund sein, warum sich jemand nicht kümmert (weil extrinsisch).

Offline First Orko

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #13 am: 28.08.2018 | 08:30 »
Tja also wenn das alles so einfach ist, dann müsste ja der "Spieler würgen"- Faden quasi verweist sein  8] ;) Also grundsätzlich ist es natürlich so: Wenn ich mit Freunden spiele und alle gleichermaßen motiviert sind, dann sind da i.d.R. wenig Probleme.
Aber es _gibt_ ja nunmal Runden, bei denen vordergründig gute Vorraussetzungen gegeben sind, die aber aus anderen Gründen scheitern. Die können unterschiedlichster Natur sein, aber ich bin der Meinung, dass man es sich mit "Dann hatten die Spieler wohl keinen Bock *schulterzuck*" zu einfach macht.

Das soll nun keine Aufforderung sein, sich als SL den Arsch aufzureissen für mäßig motivierte Regel-0-Kandidaten, die sowieso nix drauf geben! Sollte das so verstanden sein, dann kam das eventuell nicht ganz richtig rüber  :-\
Es ging eher darum, eine Übersicht verschiedener Bereiche zu haben, an denen es (auch mit guten Kumpels!) unter Umständen mal zu Reibungen kommen kann. Und dann lohnt sich ein bißchen Engagement als SL ja vielleicht.

Das Selbstverständnis, mit Menschen zu spielen, mit denen man in Zweifel mehr als nur dieses Interesse teilt, ist andererseits vielleicht auch ein Luxus, den man sich als erfahrener Spielleiter mit einem jahrelang aufgebauten Netzwerk (+Forum  ;) ) leisten kann. Ich hatte diese Erkenntnis als Neuspieler mit 17-18 noch nicht wirklich....
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Offline Issi

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #14 am: 28.08.2018 | 09:01 »
Das Selbstverständnis, mit Menschen zu spielen, mit denen man in Zweifel mehr als nur dieses Interesse teilt, ist andererseits vielleicht auch ein Luxus, den man sich als erfahrener Spielleiter mit einem jahrelang aufgebauten Netzwerk (+Forum  ;) ) leisten kann. Ich hatte diese Erkenntnis als Neuspieler mit 17-18 noch nicht wirklich....
Wenn ein Neuspieler einen Freundes und Bekanntenkreis hat, der sich auch für Rollenspiel interessiert, ist das vermutlich gar nicht schwer.
Natürlich können sich auch Freundschaften ändern.
Oder berufliche, familiäre Situationen , klar.
Umgekehrt kann man auch erstmal unbekannte Mitspieler in seine Gruppe aufnehmen, und stellt dann eben im Lauf der Zeit fest ob es gut klappt.

Manche Spieler spielen vielleicht auch in vielen Gruppen. Und sind gar nicht so scharf auf eine Hausgruppe,  kann gut sein.

Deine Frage pauschal zu beantworten ist deshalb gar nicht so leicht möglich. Trotzdem wurde es versucht. (auch von mir )Daher erscheint dir ein "wenn es menschlich passt" vielleicht zu einfach. Ist aber aus meiner Sicht der einfachste gemeinsame Nenner, der bei einer solch schwierigen  Frage möglich ist. (Schwierig deshalb, weil die individuelle Situation sehr unterschiedlich sein kann)
« Letzte Änderung: 28.08.2018 | 09:03 von Issi »

Offline bobibob bobsen

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #15 am: 28.08.2018 | 09:18 »
Wenn ich Spieler bin motiviert es mich am meisten wenn ich echten Einfluss auf die Welt habe und ich nicht das Gefühl habe die Sl versucht mir ständig alles kaputt zu machen.

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #16 am: 28.08.2018 | 09:33 »
Wenn ich Spieler bin motiviert es mich am meisten wenn ich echten Einfluss auf die Welt habe und ich nicht das Gefühl habe die Sl versucht mir ständig alles kaputt zu machen.

Das mag schnippisch klingen, aber das kommt auch von Spielerseite vor. Wenn Spieler mutwillig oder "passiv aggressiv" den Plot torpedieren, nur weil sie es können oder es angeblich "In-Character" ist. Und da muss man nicht so tun, als ob man das nicht unterscheiden könnte. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag. :D

Offline bobibob bobsen

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #17 am: 28.08.2018 | 10:05 »
Zitat
Das mag schnippisch klingen, aber das kommt auch von Spielerseite vor. Wenn Spieler mutwillig oder "passiv aggressiv" den Plot torpedieren, nur weil sie es können oder es angeblich "In-Character" ist. Und da muss man nicht so tun, als ob man das nicht unterscheiden könnte. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag. :D

Tatsächlich ist das ein wichtiger Punkt.
Wenn ich nicht offen meine Meinung äußern kann und auf solche "Methoden" zurück greifen muss wird es schwierig einen längerfristigen Zusammenhalt zu gewährleisten.
Ich muss meine Wünsche äußern dürfen auch wenn sie der SL zuwider laufen.

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #18 am: 28.08.2018 | 10:25 »
Wenn ich nicht offen meine Meinung äußern kann und auf solche "Methoden" zurück greifen muss wird es schwierig einen längerfristigen Zusammenhalt zu gewährleisten.
Ich muss meine Wünsche äußern dürfen auch wenn sie der SL zuwider laufen.

Um mal den Bogen zu schlagen: Genau solchen Konflikten kann man zuvor kommen, wenn man sich vorher gemeinsam darüber unterhält, welche Vorstellungen und Erwartungen jeder vom Spiel hat - noch bevor man im Spiel erst merkt, dass es knirscht und knackt. Kann ein Teil der Gruppenfindung sein und steht auch so im Ratgeber 8)
Natürlich kann es auch ganz erfahrungsreich sein, sowas mal in Diskfunktion zu erleben, aber muss man das...?
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Swafnir

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #19 am: 28.08.2018 | 10:30 »
Ich mache es als SL jetzt so, dass ich klipp und klar sage wie ich mir die Sachen vorstelle und handhabe. Nach meiner Erfahrung wissen die Spieler das nämlich oft selbst nicht, oder trauen sich nicht was zu sagen. Nicht jeder ist so tief in der Materie drin, wie die Forenuser hier.


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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #20 am: 28.08.2018 | 10:38 »
Ich mache es als SL jetzt so, dass ich klipp und klar sage wie ich mir die Sachen vorstelle und handhabe. Nach meiner Erfahrung wissen die Spieler das nämlich oft selbst nicht, oder trauen sich nicht was zu sagen. Nicht jeder ist so tief in der Materie drin, wie die Forenuser hier.
Und das sehe ich genauso!

Um es nochmal in aller Deutlichkeit zu sagen:
Es soll nicht das Ziel sein, Leuten die Terminplanung abzunehmen, Spieler zu verhätscheln oder ihnen sogar hinterherzulaufen wenn man merkt, dass sie keinen Bock haben! Vielmehr kann es sich durchaus lohnen, zu Anfang einen gewissen (!) Aufwand zu betreiben, um Probleme im Vorfeld abzufangen die später zu mehr Frust und - letztlich - auch zu mehr Zeitaufwand für einen selbst führen.

Da sind zBsp Spielleiter, die viel Arbeit in die Vorbereitung einer Kampagne gesteckt haben und nach wenigen Abenden merken, dass ihre Gruppe was ganz Anderes möchte.
Da sind Gruppen, die gerne spielen wollen aber einfach zu wenig Zeit haben - nein, nicht weil sie lieber Party machen sondern einfach mal lange Arbeitstage und weite Fahrtwege haben.
Da sind Umstände, die eine perfekte, harmonische Gruppe plötzlich zu einem chaotischen Haufen machen: Burn-Out, Unglücksfälle in der Familie, Nachwuchs, Umzug usw.

Wenn das bei euch alles in Butter und ohne Probleme läuft: Super für euch! Aber dann seid ihr vielleicht auch nicht die Zielgruppe  ^-^
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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #21 am: 28.08.2018 | 10:57 »
Spielspaß entsteht natürlich auch nur wenn das Spielen Spaß macht.
Und das funktioniert wahrscheinlich auch am besten, wenn der SL seine Spieler kennt.
Ihre Persönlichkeit, ihre Spielvorlieben usw.

Wie es dann tatsächlich am Tisch funktioniert kann man zwar im Vorfeld besprechen, muss man wahrscheinlich trotzdem probieren.
Sonst weiß man nicht, wie es sich anfühlt.

Mit unbekannten SPL:
Vielleicht lieber erstmal eine "Probezeit" machen,  mit kürzeren Abenteuern, bevor man sich als SL in große Kampagnen stürzt.

Wenn die Spieler Bock haben auf die Gruppe und das Spiel, merkt man das mEn. recht schnell,  und dann steht auch längeren Sachen nichts mehr im Wege.
« Letzte Änderung: 28.08.2018 | 11:00 von Issi »

Offline First Orko

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #22 am: 28.08.2018 | 11:01 »
Mit unbekannten SPL:
Vielleicht lieber erstmal eine "Probezeit" machen,  mit kürzeren Abenteuern, bevor man sich als SL in große Kampagnen stürzt.

Wenn die Spieler Bock haben auf die Gruppe und das Spiel, merkt man das mEn. recht schnell,  und dann steht auch längeren Sachen nichts mehr im Wege.

Guter Tipp, hab ich total vergessen! Stimmt, das könnte man auch nochmal an einer Stelle direkt ansprechen.
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Offline Derjayger

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #23 am: 28.08.2018 | 12:43 »
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DerjaygerDas finde ich jetzt echt interessant zum Thema: "ewig als Gruppe zusammen spielen."

Läuft das dann rückblickend unter: "Wir standen uns in all den Jahrzehnten nie sonderlich nahe, konnten nicht so viel miteinander anfangen, ja konnten uns nicht mal wirklich leiden, aber wenigstens kam er immer pünktlich zum Spiel?" :D (Oder wie genau hast Du das gemeint?)

Edit.
Es kann ja sein, dass es Leute gibt, die den Spielspaß gar nicht vom "Gruppenwohlfühlfaktor"* abhängig machen. (Dazu gehöre ich jetzt nicht.)
Aber wovon dann?

Ich spiele auch mit Leuten, die ich nicht total gern zum Grillen einladen würde. Das heißt nicht, dass ich sie nicht leiden könnte, Smalltalk macht für kurze Zeit mit ihnen Spaß. Aber für's Kumpel sein reicht's dann nicht, "menschlich passen" wir nicht so sehr zueinander. Ist ein bisschen wie im Sportverein.
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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #24 am: 28.08.2018 | 12:56 »
[quoteIch mache es als SL jetzt so, dass ich klipp und klar sage wie ich mir die Sachen vorstelle und handhabe. Nach meiner Erfahrung wissen die Spieler das nämlich oft selbst nicht, oder trauen sich nicht was zu sagen. Nicht jeder ist so tief in der Materie drin, wie die Forenuser hier.
quote]

Das finde ich auch Gut. Die SL hat für mein Empfinden sogar die Pflicht klar zu kommunizieren. Wenn ich als Mitspieler aber nach 3 Ermittlungsabenteuern keine Lust auf ein direkt folgendes viertes habe muss ich das auch sagen dürfen. Am besten bevor die Sl da schon Arbeit reinsteckt (sprich am Ende des Dritten).

Offline Mondsänger

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #25 am: 28.08.2018 | 13:40 »
Also ich habe eine langfristig laufende Runde. Der Kern an Spielern ist seit 11 Jahren in der Runde, die sich einmal die Woche am Mittwoch Abend trifft. Zu besonderen Gelegenheiten (Weihnachten o.ä.) auch mal am Wochenende, aber das kommt maximal 1-2 mal im Jahr vor. Wir haben in der Runde lange Kampagnen (G7 von Anfang bis Ende), kürzere Kampagnen (15 Abende) und natürlich One- und Fewshots gespielt. Manches hat gut geklappt, anderes wiederum nicht so gut. Wenn ich die Runde mit anderen vergleiche, dann fallen wir ein paar Eckpunkte auf, die meiner Meinung nach für Kontinuität und Verlässlichkeit gesorgt haben

1) Ein fester Termin statt Doodle. Jede Woche Mittwoch. Punkt. Wir haben auch Selbstständige und Schichtdienstler dabei. Dann fällt manchmal halt eine Runde aus, oder wir suchen ausnahmsweise einen Ersatztermin. Aber grundsätzlich gilt. Mittwoch ab 20:00 Uhr am Spielort. Wer um 20:15 nicht da ist, wird angerufen. Wer unentschuldigt fehlt kriegt Lack ;-)

2) Das System und die SL werden öfter mal gewechselt. Verhindert - vor allem nach Kampagnen - Ermüdungseffekte beim SL oder der Spielerschaft

3) Offene Kommunikation. Wer an einer Kampagnen keinen Spaß hat, der soll das offen und frühzeitig sagen. Dann wird geguckt, ob man was ändern kann oder ob man die Kampagne abbricht. Spielspaß und Kollegialität kommt vor "Ich will das aber spielen!" Im Zweifel muss eben ein Kompromiss gesucht werden, der das gemeinsame Spiel ermöglicht.

4) Akzeptanz des Anderen. Würde man pur nach Theorie gehen, dann könnte die Runde nicht funktionieren, da völlig verschiedene Spielertypen und Vorlieben dabei sind. Mit der Zeit hat man gelernt, wer was macht und wer an was Spaß hat und wen man für was nicht gebrauchen kann.

5) Ehrliche Reflektion. Wenn ein Spieler merkt, dass ihn die Runde nicht mehr flasht oder er kürzer treten will, dann kann man jederzeit eine Auszeit nehmen. Wir hatten mehrere Spieler, die wegen Studium, Kind oder Jobstress zeitweise die Runde verlassen haben. Alle sind wieder zurück gekommen. So schlecht kann es also nicht laufen :-)


Natürlich laufen manche Dinge nicht immer rund. Leute bekommen sich in die Haare usw. Aber wenn man als Gruppe so lange beisammen ist, dann ist das wohl normal. Ist ein bisschen wie ne alte Ehe :-)
Hans Hermann Lohenstein
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Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth

Offline Tante Petunia

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #26 am: 28.08.2018 | 15:25 »
Ich würde das etwas umdefinieren:
"Spiele mit Leuten, die regelmäßig fragen, wann sie denn endlich mal wieder zum Grillen vorbeischauen dürfen."

Natürlich muß es menschlich passen und natürlich muß auch die "Don't be a dick!" Regel zutreffen.
Sympathie, Gesunder Menschenverstand und Sozialkompetenz ist immer die Basis für gemeinsame Freizeitbetätigung.

Aber - und da ergänzt mein Satz - die Leute müssen auch Rollenspielen wollen und das impliziert, dass sie so viel Motivation haben, dass sie bereit sind, sich ausreichend Zeit dafür zu nehmen und das immer wieder.

Motivation ist das Zauberwort und dazu kommt dann noch Selbstreflektion.

Selbstreflektion um zu erkennen, dass man bei einem Spiel nur Spaß haben kann, wenn alle die Regeln beherrschen und alle sich Zeit dafür nehmen.
Und das muss nicht der Spielleiter wissen, das müssen alle erkannt haben.
Und die Motivation bedingt, dass man sich die Mühe macht, die Regeln zu lernen, bei Terminen anwesend zu sein und Komunikation möglich zu machen.

Ich habe ganz viele superliebe Freunde, mit denen ich früher Rollenspiel gemacht hab, die ich immer noch mag, aber mit denen ich nicht mehr spielen wollen würde.
Eben aus den im Eingangsbeitrag beschriebenen Erlebnissen. Der Spielleiter ist nicht die Kümmermutti, die allen den Terminplan pflegt, sie noch vorher anruft und erinnert,
dass sie bitte nicht zu spät kommen und ihnen noch die Würfel, die Chips und die Coke einsteckt, damit sie auch ja alles dabei haben.
Man spielt mit Erwachsenen zusammen und die erwarten, dass man sie behandelt, wie Kleinkinder? Rollenspiel ist doch kein Kindergarten!
Wenn das passiert, hat das zwei mögliche Ursachen...
Entweder ist man selber mit einem völlig übertriebenen Helferchen-Gen ausgestattet, oder aber den Leuten ist das gemeinsame Spielen, nicht so wichtig (als dass sie sich um das nötige kümmern würden).

Entweder die wollen (wirklich), und dann sind sie in der Lage, sich um Termine zu kümmern, sich um Kommunikation zu bemühen und die Regeln zu lernen, oder nicht.
Und dann sollte man sich keine Illusionen machen. Dann wird das auf kurz oder lang nichts.
Das hätte ich nicht besser ausdrücken können! Danke @ Boba! :d
Slüschwampf

Offline Issi

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #27 am: 28.08.2018 | 15:57 »
Ich spiele auch mit Leuten, die ich nicht total gern zum Grillen einladen würde. Das heißt nicht, dass ich sie nicht leiden könnte, Smalltalk macht für kurze Zeit mit ihnen Spaß. Aber für's Kumpel sein reicht's dann nicht, "menschlich passen" wir nicht so sehr zueinander. Ist ein bisschen wie im Sportverein.
Danke für die Erklärung, das klingt spannend. :)

Und könntest Du dir in der Gruppe :" und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie noch heute" vorstellen?




Offline Weltengeist

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #28 am: 31.08.2018 | 12:04 »
Ich würde das etwas umdefinieren:
"Spiele mit Leuten, die regelmäßig fragen, wann sie denn endlich mal wieder zum Grillen vorbeischauen dürfen."

Aufgrund meiner jüngsten Erfahrung kann ich zu dieser Verbesserung meines Zitats nur aus vollem Herzen Beifall klatschen.
(Wobei es immer noch Leute sein sollten, die ich auch selbst gerne einladen würde... ;))
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Derjayger

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #29 am: 5.09.2018 | 16:03 »
Danke für die Erklärung, das klingt spannend. :)

Und könntest Du dir in der Gruppe :" und wenn sie nicht gestorben sind, dann spielen sie noch heute" vorstellen?

Ja, der Gruppenzusammenhalt ist perfekt, wir spielen in mehreren seit ca. zwei Jahren. Die Leute fragen immer mal "wann spielen wir wieder" usw. Davor hatte ich jahrelange RPG-Pause und davor hielt die Gruppe auch jahrelang. Also weit weg von den Horrorstories hier.
Der einzige Vorteil von echten RPG-Freunden der mir einfällt ist das Spiel an besonderen Orten. Weil dann alle mitkämen ohne vorher groß was besprechen zu müssen.
« Letzte Änderung: 5.09.2018 | 16:05 von Derjayger »
D&D 5E Quick-Combat (Mechanik, um Kämpfe erzählerisch und schnell als Group-Check abzuhandeln) -> wieder online

D&D 5E Buying Magic Items (Wie man 1. Inventar von Magiegeschäften generieren und 2. mit der Suche nach spezifischen magischen Gegenständen umgehen kann)

Offline Issi

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Re: Gruppen aufbauen, motivieren und zusammenhalten
« Antwort #30 am: 5.09.2018 | 17:07 »
Ja, der Gruppenzusammenhalt ist perfekt
Das war doch das, was ich meinte.
In einer dysfunktionalen Gruppe, würde das mEn. niemand so beschreiben.

Man kann sonst ja z.B. sehr unterschiedliche Interessen, Temperamente und Meinungen haben.
Das kann sogar  bei Freundschaften so sein.

Edit.
Oder anders herum:
Eine funktionale Gruppe muß nicht zwingend aus Leuten bestehen, die abseits des Spieltisches ganz dicke Freunde sind.- Die sich ganz stark ähneln.
Es können auch Leute sein, mit denen man am Spieltisch gut klar kommt.
Aber eben das ist mMn. schon wichtig.

Das "zum Grillen einladen" interpretiere ich so, dass einem diese Menschen angenehm genug sind, um das ggf. zu tun.
Würdest Du ja auch.
(selbst wenn es vielleicht wenige gemeinsame Themen gibt,  oder das Kommunikationsverhalten stark verschieden ist, ..etc.)

Und mit "menschlich" meine ich  die Ebene, die sich der Sprache entzieht. -Oder die so selbstverständlich ist, das man, falls sie funktioniert, nicht viel drüber reden muss.
(Ein Mindest Maß an gegenseitiger Wertschätzung z.B.)
« Letzte Änderung: 5.09.2018 | 17:42 von Issi »