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Geplante Buchveröffentlichung: universelle Spielhilfe DAS BUCH DER KÖNIGREICHE

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Günni:
Moin Moin zusammen,

ich möchte diesen Beitrag nutzen, um euch mein Projekt DAS BUCH DER KÖNIGREICHE vorzustellen, in einen konstruktiven Austausch mit Rollenspielern zu kommen und besser kennenzulernen, was Spielleiter als Ressource für ihr Fantasy-Setting benötigen und daraus Schlüsse ziehen. Um im machbaren Rahmen (also kein komplettes Umkrempeln des Projektes) vor Veröffentlichung meiner universellen Spielhilfe ggf. nachgefragte Inhalte zu ergänzen oder vorhandene bedarfsgerechter anzupassen. Sicherlich gibt es viele Unterschiede, je nach Vorlieben, Regelwerken, Art und Tiefe des Spiels, Erfahrung, Zeitaufwand und vielen Kriterien mehr. Ich will und kann auch gar nicht die perfekte Lösung bereitstellen, mein Ziel ist es aber, für einen passenden Kreis von Rollenspielern mit ähnlichen „Werten“, wie ich sie für mein Rollenspiel entwickelt habe, ein umfangreiches Paket an Rollenspielmaterial an die Hand zu geben.

Wer bin ich und was sind meine Werte?
Seit mehr als 30 Jahren gehören Pen-and-Paper und der Weltenbau zu meinem Leben. Angefangen habe ich mit dem Rollenspiel Mitte der 80er mit DSA. Ich war verzaubert und habe in meiner Kindheit viele schöne Nachmittage mit Freunden in Aventurien verbracht. Als Teenager sind dann andere Systeme und neben der Fantasy ist auch das Science Fiction-Genre dazu gekommen. Es dauerte aber nicht lange und meine Rollenspielrunde war begeistert von ROLEMASTER, das Rollenspieler seit jeher polarisiert. Wir für unseren Teil waren überzeugt, weil wir uns das System genau so zuschneiden konnten, wie wir es brauchten. Und für manche Aspekte haben wir uns eigenständig Regeln entwickelt. In dieser Zeit rückten das sprichwörtliche Rollenspiel und die Charakterdarstellung deutlich stärker in den Vordergrund. Die Zeit der Dungeons und der Metzel-Abenteuer war vorbei. Fortan bauten wir eigene Welten, in die wir über Jahre mit unseren Spielercharakteren eintauchten. Natürlich waren Eigenschafts- und Talentwerte wichtig. Und auch haben wir jeden Rollenspiel-Abend spannende Kämpfe mit Widersachern ausgefochten, aber wir legten uns Mappen für unsere Spielercharaktere an, beschrieben das Aussehen, dachten über Verhalten und Motivationen nach und sammelten eine Menge an Ideen zusammen, die die jeweilige Figur interessanter machte. Es entwickelten sich Wünsche der SC, die im Spiel dann Wirklichkeit wurden: ein Mönch, der eine eigene Brauerei errichtete. Ein Reiter, der Kommandant eines Stadtgarde-Trupps wurde und ein eigenes Gestüt aufbaute. Spieler agierten viel mehr und bestimmten dabei aktiv das Spiel. Detektiv-Abenteuer und vielschichtige Interaktionen mit der Welt machten es dann eher zweitrangig, ob ein Held „richtig geile Eigenschaftswerte“ hatte. Social Skills und spezielle Berufskenntnisse gewannen an Bedeutung, weil es kaum noch mit dem Kopf durch die Wand ging. Aufgrund vieler Faktoren, die ihr sicherlich auch alle kennt, wurden nach vielen tollen Jahren die Spieltermine seltener und schließlich gab es Pausen, die sogar Jahre andauerten. In dieser Zeit verlagerte sich mein Fokus nach und nach vom Spiel auf den Weltenbau.

Was ist DAS BUCH DER KÖNIGREICHE?
Mit Unterbrechungen kreiere ich seit 20 Jahren die in dem Buch steckende Fantasy-Rollenspiel-Welt, die ursprünglich nur für meine Spielrunde gedacht war. Bereits nach wenigen Jahren verspürte ich aber den Wunsch, meine Eigenentwicklung als Buch herauszubringen. Und wenn ich nur drei Exemplare verkaufen sollte, wäre ich der glücklichste Mensch der Welt. Viele Jahre zogen ins Land, trotzdem habe ich mein Ziel nie aus den Augen verloren, stetig dazugelernt und das Projekt in meinem bescheidenen Rahmen vorangetrieben. Im Fokus: Alle Inhalte müssen gut strukturiert und unabhängig von einem Regelwerk von einem Spielleiter schnell in sein Rollenspiel einzubringen sein. Als komplette Spielwelt oder auch nur auszugsweise als bereichernde Bausteine. Meine persönliche Erfahrung ist, dass Spielleiter immer mal ein neues Königreich, eine weitere Stadt, einen Gebäudeplan, einen NSC oder eine neue Idee für ihr Spiel benötigen. Früher habe ich viel in Rollenspielbüchern geblättert, alleine um mich von Grafiken, Überschriften und kurzen Eindrücken inspirieren zu lassen. Diesen Verwendungszweck als „universelle Fundgrube“ für das Rollenspiel habe ich nun meinem Buch, das mittlerweile auf 380 Seiten im Format DIN A4 angewachsen ist, zugedacht. Hier siehst Du, wie eine vorab gedruckte noch sehr rudimentäre BETA-Version von DAS BUCH DER KÖNIGREICHE aussieht: https://www.pen-and-paper-rollenspiel.de/artikel-buch-produktion.html

Welche Inhalte gibt es konkret?
Ich habe ein Dutzend Königreiche, die mal mehr und mal weniger in Austausch miteinander stehen,  kreiert. Für einige Reiche habe ich schon sehr viel vorbereitet, für andere gibt es bisher nur auf wenigen Seiten skizzierte Kriterien. Und für ein weiteres Dutzend Königreiche gibt es nur grobe Vorstellungen in meinem Kopf, die ich noch gar nicht zu Papier gebracht habe. Wichtig ist mir, dass ich glaubwürdige Kulturen mit vielen individuellen Feinheiten erstelle. So sehr ich früher gerne beim Lesen Ankh-Morpork besucht habe, wollte ich in meiner Rollenspielwelt die Vielfalt nicht an einem Ort bündeln. Stattdessen habe ich mir die Umgebung und alle Faktoren angeschaut und dann Königreiche und Völker entwickelt, die von ihrer Umwelt geprägt sind und viel Neues für reisende Spieler aufweisen. Unter ihnen zahlreiche Menschenvölker. Vom urbanen Leben geprägte Kulturvölker über in Wäldern oder Steppen siedelnde Naturvölker bis hin zum von Naturgewalten geformten Bergvolk. Und natürlich haben auch klassische Ethnien der Fantasy-Literatur wie Zwerge, Elben, Orks, Trolle und Riesen ihren Platz gefunden. Feenwesen, groteske Gestalten, Monster und Bestien und eine eigens entwickelte Fauna und Flora geben der Welt Farbnuancen. Magie ist nicht alltäglich und damit geheimnisvoll – ich habe stets eher einen Faible für Settings gehabt, in denen nur ein einstelliger Prozentsatz der menschlichen Bevölkerung zaubern kann. Großen Wert habe ich darauf gelegt, mir Beziehungsgeflechte auszudenken. Sowohl auf der Meta-Ebene zwischen Königreichen als auch im ganz kleinen Rahmen zwischen Personen, Familien, Gilden und unterschiedlichsten Interessensgruppen. Manche Dinge – wie z. B. ein Handel, für den ich mich sehr von der mittelalterlichen Hanse habe inspirieren lassen – verbinden, andere trennen. Neben den jeweiligen Texten habe ich jede Menge Grafiken und Karten angefertigt. Aktueller Stand:


* Weltkarte
* Landkarten von 9 Königreichen
* 14 Karten von Städten, Dörfern und Weilern: von wenigen Dutzend bis zu 20.000 Einwohnern
* Zahlreiche Schauplätze/Lagepläne
* Mehr als 40 Gebäudepläne: Handelskontore, Handelshäuser, Schänken, Gaststätten, Herbergen, Wachttürme, Zollhäuser, Schuldturm, Zünftehaus, Magiergilde, Universität, Stadttor mit Zeughaus, Bibliothek, Henkerhaus, Gerichtsgebäude, Totenhaus, Käuterstube, Papiermühle, Tempel, Burgen, Festungen, Gutshaus, Villa …
* Unzählige kleine Zeichnungen, Skizzen und Symbole
* bisher ein Dutzend Zeichnungen von Deranos (stetig kommen neue hinzu), z. B. Drache https://www.deviantart.com/deranos/art/Dragon-II-203174658
* Über 40 Wappen: In einem WAPPENBUCH habe ich einige Landkarten und einen Großteil der bis dato angefertigten Wappen zusammengefasst. Das WAPPENBUCH https://www.pen-and-paper-rollenspiel.de/artikel-grafik-wappen-heraldik-wappenbuch-koenigreiche.html habe ich in Form eines PDF als kostenlosen Download ins Netz gestellt.
Ich hoffe, ich habe das Wesentliche umreißen können. Viele weitere Informationen in Wort und Bild gibt es auf meiner extra für das Projekt geschaffenen Website https://www.pen-and-paper-rollenspiel.de

Wann ist das Buch fertig?
Ursprünglich hatte ich gehofft, das Buch im Herbst zu veröffentlichen. Das habe ich nun auf den Jahreswechsel verschoben, weil ich das Projekt komplett selbstständig realisiere, der Arbeitsaufwand nicht gering ist und ich nicht gerne pfusche. Zurzeit bin ich dabei, reichlich vorhandene Lücken zu füllen. Fertig im Sinne eines abgeschlossenen Romans wird das Buch allerdings nie werden. Auch die erste Verkaufsversion wird ganz viele Punkte offenlassen. Denn der Weltenbau ist mein Hobby und ich werde diese Welt kontinuierlich weiterentwickeln. Der Digitaldruck ermöglicht mir hochwertige Produktionen von Kleinstauflagen und sogar individuellen Einzelexemplaren. Somit kann ich neue Inhalte ergänzen, alte anpassen und eine ständige Weiterentwicklung betreiben. Und vielleicht ist das Buch dann in 20 Jahren 1.000 Seiten stark? ;-)

Detailfragen
Gerne beantworte ich natürlich noch Detailfragen. Noch länger wollte ich diesen Beitrag aber erst einmal nicht machen.

Feedback
Wenn ich mit meiner Projektbeschreibung Dein Interesse wecken konnte, würde ich mich über Feedback freuen. Würdest Du das Buch wie ich mir vorgestellt habe einsetzen? Was genau würdest Du vom Buch verwenden wollen? Worauf legst Du besonderen Wert (z. B. viele Stadtkarten, Gebäude)? Wenn Dir noch Aspekte fehlen, was wäre das?

Freue mich auf den Austausch! :-)

Derjayger:
Sehr hübsche Gebäude! Gibt's eine Leseprobe? :)

[edit] Hab was gefunden: https://www.pen-and-paper-rollenspiel.de/artikel-text-raeume.html
Du schreibst ja selbst, dass dir schnell zu erfassende Inhalte wichtig sind. :d


--- Zitat ---2. Empfangszimmer:
Diese Stube ist mit einem Kamin, Holzvertäfelungen an den Wänden, schweren dunklen Vorhängen, Teppichen und Mobiliar aus edlen Hölzern und Stoffen sehr edel eingerichtet und dient der Präsentation. Besucher werden gebeten, hier Platz zu nehmen.
--- Ende Zitat ---

Klar, der Text ist kurz, halb so wild. Aber im Spiel wäre mir auch das zu lang/unsortiert, um keine Pause am Tisch entstehen zu lassen. Und wenn ich es den Spielern vorlese, ist es schwer memorierbar. Außerdem gibt's auch längere Texte (8. Brinaler Kaufmannssaal), bei denen ich das Handtuch werfen würde.

So wäre es für mich nutzbar:
- Optik: Sehr edel eingerichtet (edle Hölzer und Stoffe. Kamin, Holzvertäfelungen an den Wänden, schwere dunkle Vorhänge, Teppiche und Mobiliar). (in deinem Text kommt die Hauptsache "edle Einrichtung" erst nach den Konkretisierungen dafür, das finde ich schwer auffassbar)
- Zweck: Präsentation. Besucher werden gebeten, hier Platz zu nehmen. (in deinem Text sind Optik und Zweck in einem Fließtext verbunden, das finde ich schwer findbar)

Nochmal: Für mich als SL müssen solche Infos komprimiert und vorsortiert werden, weil ich sie sonst
- im Eifer des Gefechts nicht nutzen kann, weil ich Gesuchtes nicht schnell genug finde.
- in der Vorbereitung nochmal aufbereiten müsste. In der Zeit kann ich mir aber 3x selbst etwas ausdenken.

Leider habe ich bisher wenige RPG-Publikationen gefunden, die dem Anspruch gerecht werden, deshalb soll das auch kein Vorwurf sein, sondern nur ein Wunsch. Umso größer ist das Vakuum, das man füllen kann :)

Deep_Impact:
Erstmal viel Erfolg, finde es immer gut, wenn jemand seine Leidenschaft von der Idee zu etwas Konkretem bringt.

Was mir noch nicht klar geworden ist: Was sind die USPs deiner Welt. Was kann das Setting, was ein Aventurien, Midgard oder auch immer nicht schon in 5W20 Quellbüchern abgebildet hat. Das klingt im Moment etwas nach klassischem Fäntelalter.

Will dich nicht demotivieren, sondern einfach hinterfragen.

Und eine ganz persönliche Meinung: Das Cover würde mich abschrecken, wenn ich das Buch im Handel, einer Con oder auf dem Flohmarkt in die Hand bekommen würde. Vielleicht wären da noch mal paar Euro in eine/n Designer/in eine gute Option.

Was für ein Schriftschnitt ist das? Sieht klein aus.

Deep_Impact:

--- Zitat von: Derjayger am 17.09.2018 | 14:57 --- Hab was gefunden: https://www.pen-and-paper-rollenspiel.de/artikel-text-raeume.html
Du schreibst ja selbst, dass dir schnell zu erfassende Inhalte wichtig sind. :d

--- Ende Zitat ---

Ich hab mir den Text auch nochmal durchgelesen und es wirkt ein bisschen, wie ein Kaufabenteuer aus den 80ern.

Mir als SL sind eher allgemeine Beschreibung eines Gebäudes wichtig. Was passiert hier, wer ist da, welche Geschichten und Gerüchten bieten Story-Hooks.

Ein Grundplan ist schön, aber ich brauche definitv keine detailierte Beschreibung eines Raums. Schreiberkammer? Klar, hier gibt Schreibtische, Regale, tagsüber Schreiber (ständig???), dazu den üblichen Kladderadatsch. Aber für so einen rudimentären Raum reicht mir meine Fantasy. Das "Gnomotryphologische Labor" bräuchte sicher etwas mehr Infos.

Information wie "laut Grundriss" sind glaube eher ein No-Go. Den Platz sollte man sparen.

Günni:
Das ging aber schnell ... danke schon mal für die Rückmeldungen!  :)

Ja, wie in dem Beispiel sind die meisten Raumbeschreibungen gehalten. Über eine Trennung zwischen Optik und Zweck habe ich bisher nicht nachgedacht. Stichworte wähle ich nur im Ausnahmefall, wenn ich beispielsweise eine Burg vor mir habe. Ansonsten versuche ich, prägnante Sätze zu formulieren. Was mir aber sicherlich nicht immer gelingt. Somit: Danke, darüber denke ich nach.

An den Fragen (u. a. zu USPs) merke ich, dass Du weißt, wovon Du sprichst.  8) Ich verkaufe kein kommerzielles Produkt und habe deshalb auch im Vorfeld keine Produktstrategieentwicklung betrieben. In erster Linie ist die Welt mein Hobby. Deshalb stehen hier die USPs ein wenig schwammig am Ende der Produktionskette. Optimal ist das natürlich nicht.


* Inhalt ist in viele "klassische" Fantasy-Settings integrierbar, natürlich gibt es einige Besonderheiten und Neuerfindungen, die ich mir ausgedacht habe. Aber nichts "Extremes" oder besonders Ausgefallenes.
* Spielhilfe beinhaltet Material, was ansonsten vom Umfang her kaum in einem einzigen Band angeboten wird
* universell einsetzbar, weil nicht auf ein bestimmtes Regelwerk ausgerichtet
* im Digitaldruck kann ich individuelle Einzelexemplare anfertigen
Ich habe somit für den Inhalt keinen auf den Punkt zu bringenden USP im Wortsinne ("Wow, so eine Welt gab es noch nie!") und kann auch nicht mit Verlagen und ihren Ressourcen konkurrieren. Von diesem Beitrag hier erhoffe ich mir stattdessen, von "kleinen Präferenzen" zu hören, z. B. wenn Leute sagen: "Ja, die Idee gefällt mir. Insbesondere brauche ich ständig Gebäudepläne von XYZ, wenn Du so etwas noch integrieren würdest, wäre das Buch etwas für mich." In diese Richtung könnten sich dann auch USPs entwickeln. Als One-man-show ist leider nicht mehr drin. Aber ... alles kann wachsen. Ich mag für die Zukunft nicht mehr Professionalität ausschließen, wenn sich weitere Synergien (wie z. B. mit dem Zeichner Deranos) ergeben sollten. Im Moment muss ich da eher bescheiden bleiben.

Danke für den wertvollen Hinweis zum Cover. Voll getroffen. Meine Befürchtung ist bestätigt.  :d Auf das "fertige" Buch kommt definitiv eine andere Grafik, die besser den Fantasy-Abenteuer-Charakter und das Erlebnis in den Vordergrund stellen wird. Bisher hatte ich noch keine geeignete Grafik dafür. Mit etwas Glück bekomme ich aber eine tolle. Deranos, der oben genannte Zeichner, hat angedeutet, dass er sich darüber schon Gedanken gemacht hat.

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