Autor Thema: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund  (Gelesen 4835 mal)

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Offline Mithras

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Welche eigenen Abenteuer und Kampagnen habt ihr vor historischem Hintergrund gespielt oder geleitet? Also Cthulhu, American Gothic und Vampire/Werwolf/Mage/Changeling etc. ist selbstredend. Ich meinte etwas selbst ausgedachtes vor historischem Hintergrund. Wie die Täufer von Münster auf Youtube z. Bsp. Es gibt ja auch fertige Abenteuer für Rom, Wikinger, Konstantinopel (alles Mythras). Aber hat jemand was eigenes gemacht? Ich habe heute grob Überlegungen angestellt was in Transylvanien im 15. bis 18. Jahrhundert anzusiedeln. Ich freue mich auf eure Berichte.


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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

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Online schneeland

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #1 am: 10.10.2018 | 21:57 »
Wir haben mal eine semi-historische Kampagne in Byzanz (bzw. einem kaum getarnten Fantasy-Äquivalent) zur Zeit der mongolischen Invasion gespielt (mit D&D 3.5). Hat aber nur leidlich gut funktioniert, weil a) nicht alle Spieler sich überhaupt dafür interessierten und b) das Spielsystem dafür einfach nicht wahnsinnig geeignet ist. Ist dann auch relativ schnell (nach ein paar Monaten) wieder im Sande verlaufen. Ich sympathisiere immer mal wieder mit einer Kampagne zur Römerzeit (entweder in Rom oder in Germanien), aber fairerweise muss ich sagen, dass das etwas ist, was keine besonders hohe Priorität genießt.

Wir haben jetzt außerdem gerade eine PbM-Runde mit Dungeon World vor einem latent altgriechischen Hintergrund gestartet - die wird aber wohl nur sehr wenig Anknüpfungspunkte an die echte Historie haben.
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Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #2 am: 10.10.2018 | 22:03 »
Unsere Gruppe "ermittelt" gerade im Mord an Philipp von Schwaben...

Offline Tante Petunia

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #3 am: 10.10.2018 | 22:04 »
Wir haben in der oWoD Vampire Dark Ages eine Kampagne in Lüneburg und eine Kampagne in Brügge, jeweils als Hansestadt gespielt. Da gibt es aus der Zeit (bzw. von etwas später) auch wundervolle Stadtpläne. Ein Ableger der Brügger Kampagne wurde dann auch in Danzig angesiedelt.
Slüschwampf

Offline Mithras

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #4 am: 10.10.2018 | 22:09 »
"Unsere Gruppe "ermittelt" gerade im Mord an Philipp von Schwaben..."

Das muss ich mal recherchieren, sagt mir so nichts.

Generell für historische Kampagnen: wo nehmt ihr die Inspiration und Infos dafür her? Oder wird da mehr improvisiert?


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Offline YY

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #5 am: 10.10.2018 | 22:24 »
In jüngerer Vergangenheit habe ich u.A. One-Shots im 30jährigen Krieg (Belagerung und Zerstörung von Magdeburg) sowie eine Runde in Afghanistan und Buchara in den 1840ern gespielt, beides auf dem Tanelorn-Treffen (1, 2).

Zum 30jährigen Krieg gibt es kaum fertiges Material, obwohl das "Setting" so viel hergibt.
Da hat man auf amerikanischer Seite wohl keinen echten Bezug zu und als Mitteleuropäer lässt man davon lieber die Finger...


Bei der zweiten Runde war die Inspiration und der hauptsächliche Informationslieferant ein einzelnes Buch, nämlich "The Great Game" (P. Hopkirk).
Das hat sich für eine rollenspielerische Verwurstung dermaßen aufgedrängt, da konnte ich schlicht nicht anders :)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Tante Petunia

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #6 am: 10.10.2018 | 22:40 »
"

Generell für historische Kampagnen: wo nehmt ihr die Inspiration und Infos dafür her? Oder wird da mehr improvisiert?


Die Inspiration für unsere Kampagnen war unserer eigenen Lebenssituation geschuldet: Die Runde fand in Lüneburg statt. Lüneburg hat ja eine noch relativ intakte mittelalterliche Altstadt. Da liefen wir teilweise ja tagtäglich rum. Man kannte also die Orte und Plätze (zumindest zum Teil) in denen die Handlung stattfand. Das gab dem ganzen Spiel eine unglaubliche Tiefe. Dann war einer der Spieler in der Runde auch ein Archäologe mit unglaublich viel Wissen um die Zeit, Zugang zu sehr vielen Quellen und auch vor allem zu den örtlichen Museen.
Aus Brügge und Danzig hatten wir auch sehr viel Quellenmaterial zu der Zeit. Die Runden liefen fast über meine ganze Studienzeit und noch zwei Jahre darüber hinaus. Danach hat es mich leider beruflich aus dem schönen Lüneburg weg gezogen und damit waren die Runden dann auch gestorben, da ich halt der SL war und von den anderen keiner so wirklich bereit zu leiten war.... Ein Klassiker halt....
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Offline Bad Horse

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #7 am: 10.10.2018 | 23:00 »
Meine langjährige Ars-Magica-Kampagne entstand nach der Lektüre von Runcimans "Die Kreuzzüge". Entsprechend waren die Chars auch beim dritten und vierten Kreuzzug dabei - wobei das mehr Hintergrund war, vor dem die eigentlichen Abenteuer stattfanden. Es ging also nicht so sehr darum, den Kreuzzug zu gewinnen, als vielmehr Balian von Ibelin vor Meuchelmördern zu schützen oder ein magisches Buch aus dem Kaiserpalast von Konstantinopel während der Eroberung durch die Lateiner zu stehlen. In der Hauptkampagne ging es um ein paar Magier, die ihre Finger im Fall von Karthago hatten und immer noch im 12.-13. Jahrhundert herumdüsten.

Außerdem habe ich auch ein Abenteuer im 30jährigen Krieg geleitet - das kam daher, dass ich etwas Postapokalyptisches machen wollte, aber ohne moderne Technik oder Zombie oder so was. Schwaben nach dem 30jährigen Krieg und der Pest kam da schon ganz gut hin.

Oh, und The Good Society (das Jane-Austen-Rollenspiel) spielt in England Anfang des 19. Jhds. Da machen aber die Charakterhintergründe schon das Abenteuer.
« Letzte Änderung: 11.10.2018 | 00:20 von Bad Horse »
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Kurna

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #8 am: 10.10.2018 | 23:52 »
Meine Midgard 1880-Runde gehört dann wohl zu denen, die "selbstredend" in historischem Kontext stattfinden.

Wobei die Gruppe bisher noch nicht so oft in wirklich geschichtsbuchträchtige Ereignisse verwickelt wurde. Das
meiste waren eher Sachen, die unter dem Radar liefen. Die beiden Ausnahmen waren dieses Jahr eine lange
Kampagne in Ägypten, bei der sie in die Beschießung von Alexandria gerieten, und eine Exkursion in die englische
Grafschaft Wiltshire, bei der die Gruppe mithelfen konnte, dass der National Monuments Act (zum Schutz
prähistorischer Stätten im UK) Gesetz werden konnte. Bei der Gelegenheit wurde auch gleich der Verkauf von
Stonehenge in die USA verhindert. :)

Was die Inspiration angeht:
Noch basieren die meisten Abenteuer auf Kaufabenteuern. Ein selbst geschriebenes Abenteuer war die Fortsetzung
eines vorher gespielten Kaufabenteuers, das ein paar lose Fäden verknüpfte. Das andere war ein Krimiabenteuer
(die Aufklärung des Mordes an einem Rancher in Kentucky, dessen Erben die Gruppe begleitet hatte), aber ich weiß
gar nicht mehr, was mich da inspiriert hatte außer das es im Wilden Westen spielen und etwas mit Pokern zu tun
haben sollte.
Ein weiteres selbst zu schreibendes Abenteuer wird eine Fortsetzung der Ägyptenkampagne sein. Und dann habe
ich noch diverse vage Ideen, die u.a. auf einem Karl May-Buch, einem schlechten B-Movie und einem Bericht über
ein Hochwasser in Paris beruhen. :)
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Offline Skeeve

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #9 am: 11.10.2018 | 01:42 »
Was ist jetzt historischer Hintergrund? Vermutlich was anderes...
Meine (bisher zwei) geleiteten Con-Abenteuer spielen hier in Hamburg und Umgebung am Anfang des 20. Jahrhundert. Inspiration und Informationen kamen von Suchmaschinen, Wikipedia und anderen Webseiten. Das erste wollte ich beim Con-Tor in Uetersen leiten. Damit war klar das sich die Handlung im Laufe des Abenteuers von Hamburg nach Uetersen verlagern musste. Keine genaue Ahnung wie ich auf das Jahr 1908 kam, aber es passte.
Irgendwo im Web gefunden:
  • in Hamburg wurde die U-Bahn gebaut, während des Baus der Haltestelle Rathausmarkt wurde ein altes Gräberfeld entdeckt [ich glaube hier tauchte zum erstem Mal das Jahr 1908 auf]
  • in Uetersen gab es Zementfabriken, das Chemnitz-Denkmal in Uetersen stammt aus dem Jahr 1908, aus einem Extrablatt der Uetersener Nachrichten vom 21. März 1908 die Info das eine halbe deutsche Kompanie in Südwestafrika gefallen war [das Abenteuer spielte also nach dem 21. März ]
  • dann noch die Info das seinerzeit irgendwo in Südwestafrika viele Edelsteine in der Wüste gefunden wurden (bzw. dort einfach so rumlagen)
  • und als ich entdeckte dass das Tunguska-Ereignis in Sibirien am 30. Juni war, hatte ich für mein Finale in Uetersen (in einem Gebäude auf dem Gelände einer Zementfabrik) auch den passenden Zeitpunkt: abends bzw. nachts am 29. Juni

Das waren also offensichtlicherweise die überlieferten Ereignisse, Orte usw... die für das Abenteuer wichtig waren. Das Abenteuer selbst lief dann auch bei mir unter dem Radar. Der Auftraggeber-NSC hatte gute Kontakte damit alles vertuscht werden konnte.
Dass im Fernsprechamt Schlüterstraße (hier in Hamburg 1902-1907 gebaut) die Vermittlung 1908 ihren Betrieb aufnahm war für das Abenteuer nicht wichtig, aber ich habe es interessiert zur Kenntnis genommen (der Auftraggeber-NSC lies dort möglicherweise mithören... irgendwie muss er ja auch an Insider-Info's kommen)

Die Inspiration zum zweiten Abenteuer (Zeitpunkt der Handlung 1905) war die, beim leiten des ersten Abenteuers aufgekommene, Frage wie der Dieb zur Gruppe kam. Aber ohne große historische Ereignisse.


Den Zeitpunkt für ein unfertiges drittes Abenteuer hatte der Baubeginn unserer Speicherstadt festgelegt: 1883
Ein weiteres, fertiges, Abenteuer geht der Frage nach wie der zukünftige Auftrageber-NSC zu seinem "Job" kam.... damals, 1870, als der zukünftige NSC noch in Heidelberg studierte, Mitglied einer studentischen Jagdverbindung und ein Spielercharakter war. Der deutsch-französische Krieg ist nur der Grund dafür, dass die NSC-Mitglieder der Jagdverbindung gerade abwesend sind und so nur die SCs in Heidelberg sind als das Abenteuer beginnt. Die Wikipedia-Seite für das Jahr 1870 zählt ja viele Ereignisse auf, die in diesem Jahr passierten. Das für das Abenteuer interessante Ereignis ist im Abschnitt "Katastrophen":
Zitat
26. Oktober: Ein Orkan über Nordbaden hebt das Bahnsteigdach des Mannheimer Hauptbahnhofs, unterbricht sämtliche Telegrafenleitungen, versenkt fünf Schiffe im Neckar und zerstört beinahe einen Omnibus. Weitere Schäden entstehen in Baden-Baden, wo die Bahnsteighalle vollständig zertrümmert wird, sowie in Karlsruhe, Pforzheim und Umgebung.

Das Abenteuer beginnt am Abend des 27. Oktober. Ich gehe davon aus, dass die Nachrichten aus Mannheim bzw. vom Neckar im Laufe des 27. in Heidelberg ankommen.
« Letzte Änderung: 11.10.2018 | 01:50 von Skeeve »
... oft genug sind die Spieler die größten Feinde der Charaktere, da helfen auch keine ausgeglichenen Gegner

Hoher gesellschaftlicher Rang ist etwas, wonach die am meisten streben, die ihn am wenigsten verdienen.
Umgekehrt wird dieser Rang denen aufgedrängt, die ihn nicht wollen, aber am meisten verdienen. [Babylon 5]

Luxferre

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #10 am: 11.10.2018 | 07:04 »
Ich habe einmal eine kleine HEX Pulp-Abenteuerserie begonnen in einer 1:1 Session zu leiten. Europa, Afrika und Jerusalem um 1930 rum. War aus SL Sicht sehr spannend vorzubereiten und zu leiten, leider hat das System für uns nicht funktioniert und dann ist das Spiel schnell eingeschlafen, weil der Spieler es nicht so mit komplexen und wirren Plots hat ;)

Das war mein erster und auch letzter Versuch, etwas vor einem historischen Hintergrund zu leiten. Selbst aus Pulp-Sicht ist mir das Korsett zu eng. Das ist übrigens auch mein Problem mit der Pendragon-Kampagne oder auch mit Mittelerde.

Offline Mithras

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #11 am: 11.10.2018 | 07:17 »
Ich hab emal versucht ein Abenteuer an meinen Wohnort anzusiedeln im Mittelalter für 2 Spieler. Allerdings ist durch die Bombardierung im 2. Weltkrieg das Archiv zerstört worden und die Recherche hat nur magere Ergebnisse gebracht. Mehr als die grobe Zahl an Einwohner und den Verlauf der Stadtmauern konnte ich damals im Jahr 2000 und noch ohne Internet nicht rausfinden. Ich wusste noch das Teile der Umgebung zum deutschen Orden gehört haben und der Rest zum Bistum in Worms. Ich schätze die Ergebnisse für Transylvanien wären signifikant besser, auch weil da nichts durch die Weltkriege Großflächig zerstört wurde. Ausserdem ist die Region spannend mit deutschen, Rumänen, Ungarn und Türken und dem ganzen hin und her um das Land. Und es gibt Heimat- und Vertriebenenvereine wo man recherchieren kann, z. B. die Landsmannschaft der Siebenbürgener Sachsen oder Banater Schwaben.


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Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #12 am: 11.10.2018 | 07:46 »
Ich arbeite gerade an einem Abenteuer bzw Minikampagne die in Jerusalem zur Zeit der Kreuzfahrer spielt. Der grobe Plot lautet in etwa so: Der Großmeister des Hospitaliterordens ist von den Assasinen entführt worden. Diese vermuten nun, dass die Haospitaliter in Besitz des Heiligen Grals sind um damit Kranke zu heilen. die Assasinen fordern nun den Gral als Lösegeld, den die Hospitaliter natürlich nicht haben.
Das Ganze ist natürlich weit davon entfernt historisch korrekt zu sein, sondern spielt nur grob vor dem historischen Hintergrund der Kreuzfahrerstaaten.

Offline Hotzenplot

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #13 am: 11.10.2018 | 07:50 »
Ich habe mit meiner Runde mal zwei Abenteuer mit Witch Hunter - The Invisible World geleitet, beides zu Zeiten des dreißigjährigen Krieges. Mich fasziniert diese Zeit (ich denke, dass sollte für die jeweilige Epoche Grundvoraussetzung sein) und ich hatte allein an der Recherche zum Hintergrundmaterial viel Spaß.
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Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

Ich führe meinen Talion von Punin in der Borbaradkampagne im Rollenhörspiel
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Offline Nodens Sohn

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #14 am: 11.10.2018 | 08:48 »
Vor ein paar Wochen habe ich ein Abenteuer in Bad Bergzabern erleben dürfen. Eine feine Mordgeschichte um eine mysteriöse Seance herum (Abenteuer 1880).
Das Abenteuer wurde unterlegt mit Fotos aus dem Heimatmuseum und einigen Örtlichkeiten, die man durchaus noch in das 19. Jahrhundert stecken könnte. Es wurde zwar keine Weltgeschichte verändert, aber man hatte den Eindruck wirklich dort zu sein.

Offline Mithras

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #15 am: 11.10.2018 | 09:02 »
Ich finde auch diese Gabreta Silva Kampgane zur Römerzeit im Bayerischen Wald sehr interessant, sowas könnte ich mir auch vorstellen. Oder in Britannien kurz vor abzug der römischen Truppen. Das ist spannend.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #16 am: 11.10.2018 | 09:19 »
Diese vermuten nun, dass die Haospitaliter in Besitz des Heiligen Grals sind um damit Kranke zu heilen. die Assasinen fordern nun den Gral als Lösegeld, den die Hospitaliter natürlich nicht haben.
Die Ritterorden haben mWn Gefangene Mitglieder nicht durch Lösegeld freigekauft, war bei den Templern mkn durch die Ordensregel verboten.
Das wussten die Hashishihn
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Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #17 am: 11.10.2018 | 12:12 »
Die Ritterorden haben mWn Gefangene Mitglieder nicht durch Lösegeld freigekauft, war bei den Templern mkn durch die Ordensregel verboten.
Das wussten die Hashishihn
Danke ür den Hinweis, aber wie gesagt, das Ganze spielt nur grob vor dem geschichtlichen Hintergrund und ist keine faktentreue Geschichtssimulation( Stichwort Gral). Ansonsten wiegt natürlich die künstlerische Freiheit zu Erzeugung eines halbwegs interessanten Plots schwerer als die Faktentreue. Vor allem anderen soll es ja Spaß machen.

Alternativ könnten die Assasinen auch einfach so breit gewesen sein, dass sie vergessen haben, dass die Ritterorden keine Lösegelder zahlen.  ;)

Luxferre

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #18 am: 11.10.2018 | 12:38 »
Faktentreue

... ist für mich bei historischen Settings übrigens der Mega-Abtörner! Da kommen die Besserwisserspielerplausibilitätsnazis doch mit der Daswarso-Keule aus dem Busch gesprungen  :smash:

Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #19 am: 11.10.2018 | 12:43 »
... ist für mich bei historischen Settings übrigens der Mega-Abtörner! Da kommen die Besserwisserspielerplausibilitätsnazis doch mit der Daswarso-Keule aus dem Busch gesprungen  :smash:
Totale Zustimmung.  >;D

Offline Ludovico

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #20 am: 11.10.2018 | 12:56 »
Da gibt es einen sehr genialen Spielbericht von Chiarinas:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,103625.0.html

Das Dracula Dossier spielt vor einem solch historischen Hintergrund.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #21 am: 11.10.2018 | 13:06 »
eines halbwegs interessanten Plots schwerer als die Faktentreue. Vor allem anderen soll es ja Spaß machen.
Das Problem ist in dem Fall Glaubwürdigkeit und das Setting sich nach jeder Idee des SLs ändert. diese Tatsache ändert massiv Hintergrund, Selbstverständnis der Ritterorden, als auch den Umgang mit ihnen durch die Sarazenen.


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Offline YY

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #22 am: 11.10.2018 | 14:16 »
Das Problem ist in dem Fall Glaubwürdigkeit und das Setting sich nach jeder Idee des SLs ändert.

Was genau gar keinen Unterschied macht, wenn man nicht zufällig einen sehr ähnlichen Wissenshintergrund hat.
Ob man nun vor dem Spiel abgleicht, was die maßgebliche historische "Wahrheit" ist oder ob man drüber spricht, wo man warum abweicht - das bleibt sich letztlich gleich.

Irgendwelche Hauruck-Aktionen und ad hoc eingebrachte Abweichungen sind noch mal was anderes - aber auch da ist es letztlich egal, ob man in einem historischen Setting spielt. Das stört den Spielfluss in einem völlig fiktiven Setting ja kein bisschen weniger.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #23 am: 11.10.2018 | 14:49 »
Ja und nebenbei, es gibt keinen Beweis - das die Haschischihn Drogen benutzten.
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Offline sindar

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #24 am: 11.10.2018 | 17:00 »
Auf einem :T:reffen habe ich mal bei Bad Horse ein Ars-Magica-Abenteuer vor dem Hintergund der Grossen Mandaenke im 14.Jahrhundert gespielt. Wer war da noch bei? Der Infernal Teddy, der duke, und dann verliessen sie ihn.
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tassander

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #25 am: 11.10.2018 | 17:29 »
Ich finde auch diese Gabreta Silva Kampgane zur Römerzeit im Bayerischen Wald sehr interessant, sowas könnte ich mir auch vorstellen. Oder in Britannien kurz vor abzug der römischen Truppen. Das ist spannend.

Oh, danke! Darauf wollte ich gerade auch hinweisen: https://tassander.wordpress.com
Wer's nicht kennt (wohl die meisten): Passau zur Zeit des Kaisers Commodus ist quasi die "Keep on the Borderlands".

Das Problem mit den"Besserwisserspielerplausibilitätsnazis  mit der Daswarso-Keule", wie Luxferre sagt, ist der Grund, warum ich lange nichts historisches geleitet habe.
Die Lösung, die für mich funktioniert ist:
1.) eine Zeit wählen, wo ich mich wissenschaftlich gut auskenne - und v.a. besser als meine Mitspieler
2.) eine Zeit wählen, bei der das Quellenmaterial überschaubar ist (im Prinzip alles bis zum Ende des 1. Jahrtausends AD ist definitiv beherrschbar)
3.) Klar machen, dass es trotzdem ein Alternativuniversum ist
4.) Klar kommunizieren, wo die Unterschiede zur "echten" Geschichte liegen
5.) Nicht allzu viele Unterschiede einbauen, da dann der Sinn der historischen Kampagne für mich verloren geht.

Wie ich das umgesetzt habe, sieht man ja.
Das hat den Vorteil, dass man Quellen als Rollenspielmaterial lesen kann, wie z.B. die Historia Augusta, aus der ich die NSCs Pertinax und Aquilius Felix gebastelt habe.
(hier:https://tassander.wordpress.com/2018/08/13/gabreta-silva-kampagne-pertinax-roemischer-kaiser-und-magier-der-stufe-12-acks-osr/und hier: https://tassander.wordpress.com/2018/09/22/aquilius-felix-meuchelmoerder-im-dienste-des-commodus-historischer-nsc/)

Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #26 am: 11.10.2018 | 17:36 »
"Unsere Gruppe "ermittelt" gerade im Mord an Philipp von Schwaben..."

Das muss ich mal recherchieren, sagt mir so nichts.
1208 in Bamberg. Die Gruppe war auch schon im Vorfeld in den Thronstreit involviert - wenn auch nur ganz, ganz am Rande. Die Charaktere sind im Dunstkreis von Eberhard von Rohrdorf, dem Abt von Salem, tätig.

Und wir malen schon Stammbäume und Beziehungsdiagramme, um die ganzen Heinrichs und Ottos auseinander halten zu können. :)

Zitat
Generell für historische Kampagnen: wo nehmt ihr die Inspiration und Infos dafür her? Oder wird da mehr improvisiert?
Bücher, Bücher, Bücher. Und Wikipedia bzw. "Internet" allgemein. Am Wichtigsten sind aber Bücher.

Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #27 am: 11.10.2018 | 18:20 »
Zitat
Irgendwelche Hauruck-Aktionen und ad hoc eingebrachte Abweichungen sind noch mal was anderes - aber auch da ist es letztlich egal, ob man in einem historischen Setting spielt. Das stört den Spielfluss in einem völlig fiktiven Setting ja kein bisschen weniger.

Es geht ja bei den Abweichungen nicht um spontane Änderungen um Spielerentscheidungen zu entwerten, sondern um vorher festgelegte Abweichungen von der historischen Realität. Diese sind dann also Teil des Settings um so einen hoffentlich für die Spieler spannenden Plot vor dem historischen Hintergrund zu ermöglichen. Dabei geht nicht um eine möglichst realistische Geschichtssimulation, sondern einfach um eine Fiktion die Versatzstücke aus der Geschichte enthält.

Ja und nebenbei, es gibt keinen Beweis - das die Haschischihn Drogen benutzten.
Mag stimmen, aber irgendwie hält sich da schon länger ein gewisser Verdacht.  ;)

Offline Ludovico

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #28 am: 11.10.2018 | 19:08 »
Ich halte die Gefahr, dass Besserwisser das Spiel stören, für gut bannbar.

Nehmen wir als Beispiel die Hinrichtung Marie Antoinettes. Die SC sollen diese verhindern und schaffen das auch.

Wieso könnten wir also heute noch annehmen, dass Marie Antoinette wirklich hingerichtet wurde?
a) Um eine Blamage zu verhindern, schaffen die Rebellen eine andere Dame heran und machen sie als Marie Antoinette zurecht. Die meisten Zuschauer kennen sie eh nicht persönlich und jene, die es tun, sind entweder zu weit weg oder haben Angst.
b) Die SC stören die Hinrichtung selbst. Um die Nachwelt zu täuschen, werden die Schreiber angewiesen zu schreiben, dass die Hinrichtung dennoch plangemäß stattfand.

Problematisch sind lediglich solche Spieler, die meinen, ihr vermeintlich besseres Wissen ungefragt unter die Leute zu bringen. Für solche ist eine solche Erklärung wie oben sinnvoll. Wenn sie darauf eingehen, super! Wenn nicht, dann hat man es mit einem problematischen Spieler zu tun, der generell nicht bei historischen oder alternativ-historischen Settings mitmachen sollte.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #29 am: 11.10.2018 | 19:17 »

 Mag stimmen, aber irgendwie hält sich da schon länger ein gewisser Verdacht.  ;)
Beim Recht der ersten Nacht auch
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #30 am: 11.10.2018 | 19:25 »
Ich halte die Gefahr, dass Besserwisser das Spiel stören, für gut bannbar.

Nehmen wir als Beispiel die Hinrichtung Marie Antoinettes. Die SC sollen diese verhindern und schaffen das auch.

Wieso könnten wir also heute noch annehmen, dass Marie Antoinette wirklich hingerichtet wurde?
a) Um eine Blamage zu verhindern, schaffen die Rebellen eine andere Dame heran und machen sie als Marie Antoinette zurecht. Die meisten Zuschauer kennen sie eh nicht persönlich und jene, die es tun, sind entweder zu weit weg oder haben Angst.
b) Die SC stören die Hinrichtung selbst. Um die Nachwelt zu täuschen, werden die Schreiber angewiesen zu schreiben, dass die Hinrichtung dennoch plangemäß stattfand.

Historische Kampagnen spielen per Definition in alternativen Zeitlinien. So bald die Uhr zu ticken beginnt und die Spieler ins Geschehen eingreifen besteht die reale Möglichkeit, dass die Geschichte eben anders verläuft als bei uns. Wer damit ein Problem hat, der darf keine historischen Kampagnen spielen, und vor allem darf er sie nicht leiten.

Offline felixs

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #31 am: 11.10.2018 | 20:17 »
Ja und nebenbei, es gibt keinen Beweis - das die Haschischihn Drogen benutzten.

Bist Du sicher, dass "Haschischihn" historisch ist?
Ich vermute, Du vermischt die (historischen Assassinen und die Scheibenwelt-Haschischim). Zu ersteren gibt es ein ganz hervorragendes Buch von Heinz Halm in der Beck-Wissen-Reihe. Wer sich nur ansatzweise für das Thema (oder den schiitischen Islam generell) interessiert, sollte das lesen.
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Maischen

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #32 am: 11.10.2018 | 20:33 »
Zur Faktentreue: Es kann schon Spaß machen, sich die damaligen Fakten vor Augen zu führen. Klar kann das Spiel anders laufen und einige Sachen biegt man auch bewusst, weil eben der Spielspaß im Vordergrund stehen soll. Außerdem muss man aufpassen, wenn man so etwas niederschreibt, dass es ein Abenteuer mit Handlungsmöglichkeiten bleibt bzw. wird, und nicht eine Reise für Zuschauer in die Vergangenheit.

Offline Coltrane

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #33 am: 11.10.2018 | 20:43 »
Bist Du sicher, dass "Haschischihn" historisch ist?
Ich vermute, Du vermischt die (historischen Assassinen und die Scheibenwelt-Haschischim).


Zitat
In diesem Werk ist ihm die Bezeichnung „die Haschaschinen, Haschischleute“ (arabisch الحشاشين, DMG al-Ḥaššāšīn, oder arabisch الحشيشيون, DMG al-Ḥašīšiyyūn) als Bezeichnung für jene Gruppierung begegnet, die in den in Latein und Altfranzösisch verfassten Geschichtswerken des Mittelalters als Assassini bekannt geworden ist
Aber auch da gibt es andere Erklärungen wie man beim Weiterlesen des Wikipediaeintrages feststellen kann. Der angebliche Hasschischkosum wird scheinbar mittlerweile als Diffamierungsversuch gegenüber dem Schiitentum gedeutet.
Was für mich aber egal ist, da mich in dem Zusammenhang eher die Legende als die historische Wahrheit interessiert, denn
Klar kann das Spiel anders laufen und einige Sachen biegt man auch bewusst, weil eben der Spielspaß im Vordergrund stehen soll. Außerdem muss man aufpassen, wenn man so etwas niederschreibt, dass es ein Abenteuer mit Handlungsmöglichkeiten bleibt bzw. wird, und nicht eine Reise für Zuschauer in die Vergangenheit.
« Letzte Änderung: 11.10.2018 | 21:22 von Coltrane »

Offline AlucartDante

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #34 am: 11.10.2018 | 21:01 »
Ich mag historische Kampagnen sehr gerne und lerne dort viel über Geschichte. Das erhöht aber auch den Anspruch an die Spielleitung. Ich selbst, als auch eine andere Spielleiterin aus unserer Runde haben sich aber immer sehr gerne darauf vorbereitet und historisch so akkurat gearbeitet, während wir als Spielende recht ahnungslos waren. Es wollte aber auch niemand der Spielleitung Steine in den Weg legen.

Besonders in Erinnerung sind mir geblieben:
- Cthulhu 1920 in Indien, Tibet und Nepal.
- Ars Magicka 1220 AD in Heidelberg

- Kleinasien ca 1350 v.Chr.
Es ging viel um Ugarit und Echnaton, aber auch das antike Griechland, Assyrien, Hatti, Mittani und Babylonier wurden behandelt. Das System war ein eigenes stark an Ars Magicka angelehnt. War richtig gut und hatte mich viel Recherchezeit gekostet, sowohl die Welt zu kennen, als auch das lateinische Ars Magicka in eine griechische ältere Variante zu ändern. Zumal spielten die meisten SpielerInnen Zauberlehrlinge, die erst nach und nach die Möglichkeiten und Logiken der Magie kennenlernten. Heimat war Ugarit, das von den umgebenden Reichen immer wieder beschützt werden musste. Echnaton war dann der Endgegner, der den großen Alten Aton auf die Erde beschwören wollte und Monotheismus erfunden hatte.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #35 am: 11.10.2018 | 21:33 »
Bist Du sicher, dass "Haschischihn" historisch ist?
Mehr oder weniger


Zitat
Ich vermute, Du vermischt die (historischen Assassinen und die Scheibenwelt-Haschischim).
Definitiv Nicht, ich kann die Scheibenwelt nicht ausstehen.


Es sollte klar sein, das ein Kampagnenstart ein Cleft Point ist
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Kurna

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #36 am: 11.10.2018 | 21:54 »
Einer der schönen Aspekte an der Epoche 1880er, in der meine Runde spielt, ist es, dass es einerseits schon klar
historisch ist, aber es andererseits doch schon erstaunlich viel Fotomaterial gibt. In meiner Runde präsentiere ich
praktisch jeden halbwegs relevanten NSC mit einem Bild. Bei historischen Persönlichkeiten natürlich gern ein
echtes Bild, ansonsten eins aus meiner stetig wachsenden Sammlung. Immer wenn ich locker durch die Wikipedia
oder ähnliche Seiten surfe, speichere ich mir alle Bilder ab, die so ungefähr zu der Zet passen. Dadurch habe ich
jetzt allein mehrere Tausend Bilder von Personen auf dem Rechner liegen, plus Bilder von Gebäuden, Orten,
Fahrzeugen uvm.

Allein das Betrachten der Bilder bringt mich manchmal auf ideen, die ich dann wieder in Abenteuer einbaue. :)
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline felixs

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #37 am: 12.10.2018 | 13:21 »
Danke für die Klärung.

Die übliche Bezeichnung für die historischen Gruppen ist  allerdings tatsächlich "Assassinen".
Und das Buch von Halm möchte ich trotzdem jedem interessierten empfehlen.
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Offline Mithras

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #38 am: 14.10.2018 | 22:28 »
Wenn ich jetzt ne eigene Kampagne in Germanien oder Brittannien zur Römerzeit leiten wollte (im Schwarzwald oder am Hadrianswall), wo bekomme ich die nötigen Infos her? Also Siedlungen und Einwohnerzahl, NSC bzw. historische Persönlichkeiten und Stärke und Zusammensetzung der römischen Truppen. Gibt es gute Quellen dafür?

Ich habe auf die schnelle nicht viel zu römischen Siedlungen im Südwesten von Germanien gefunden. Ausser Straßburg in Gallien und Speyer und Trier in Germanien.

@Tassander, woher sind deine Daten?


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Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline ghoul

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #39 am: 15.10.2018 | 09:39 »
Ein Highlight meiner SL-Tätigkeit war meine Kampagne Tarnowo 1277: Bulgarien zur Zeit des Iwajlo-Aufstandes. Ich bin zufällig über Wikipedia auf das Thema gestoßen und es hat mich fasziniert. Schnell wurde mir dabei allerdings klar, dass Wikipedia eine furchtbar schlechte Quelle ist. Ich wollte unbedingt die Epoche in dem Land verstehen, habe ein Buch über den Balkan im Mittelalter gekauft und eine Dissertation über die Wirtschaft Bulgariens im 13. Jhdt. ergoogelt (die war am nützlichsten). Stilistisch habe ich mich von der Art des Schriftstellers Amin Maalouf Art inspirieren lassen, historischen Personen, über die wenige Daten vorhanden sind, Motivation und Persönlichkeit einzuflößen.

Mein Spielmaterial umfasste u.a.:

Ursprünglich wollte ich die komplette Setting-Beschreibung als dickes pdf veröffentlichen, habe aber nie die Zeit gefunden, mehr als die paar Blogeinträge zu tippen.

Den Mut, ein historisches Setting mit abstrusen D&D-ismen zu vermischen, hatte ich zuvor erst durch Lektüre von Jeff Rients Berichte über seine Wessex-Kampagne gefunden.
« Letzte Änderung: 15.10.2018 | 09:42 von ghoul »
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Talwyn

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #40 am: 15.10.2018 | 09:53 »
Gespielt haben wir in diese Richtung noch nichts, Ideen habe ich so einige in der virtuellen Schublade:

- Heart of Darkness Manitoba - Kanada im 18. Jahrhundert: Fellhändler, Indianer, Outlaws, korrupte Vertreter der Hudson Bay Company und eine Flussreise ins Herz der Finsternis des in diesem Teil noch weitgehend unerforschten Kontinents. Die Inspiration dafür liefert die Netflix-Serie Frontier (an der ich in der Mitte der zweiten Staffel das Interesse verloren habe, das Setting bleibt aber interessant).

- England zur Zeit Alfred des Großen (9. Jahrhundert) - auch hier dient eine Netflix-Serie als Schablone: The Last Kingdom.

- Cthulhu: Niedergang der KuK-Monarchie in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg. Inspiration: Joseph Roth - Radetzkymarsch.

- Geheimagenten im Kalten Krieg - Inspiration: Ein bisschen James Bond, insgesamt aber eher historische Berichte aus dieser Zeit. Bond ist ein ganzes Stück mehr over the top als das, was ich hier gerne spielen würde.
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Hosting: Old School Essentials, Dungeon World
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Offline Arldwulf

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #41 am: 15.10.2018 | 09:55 »
Ich habe zweimal eine kleine Kampagne um die Völkerwanderungszeit geleitet, speziell die Zeit des Hunnenangriffs auf Köln.

Dabei habe ich versucht ein wenig geschichtliches (beispielsweise mit einer historischen Rekonstruktion von Köln als Karte und den damaligen Kriegszügen, Feldherren und Völkerschaften mit den späteren Legenden um diese Zeit zu mischen (Merowingerursprungslegenden / Niebelungen / Artuslegende etc.)

Offline Mondsänger

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #42 am: 15.10.2018 | 09:57 »
Wenn ich jetzt ne eigene Kampagne in Germanien oder Brittannien zur Römerzeit leiten wollte (im Schwarzwald oder am Hadrianswall), wo bekomme ich die nötigen Infos her? Also Siedlungen und Einwohnerzahl, NSC bzw. historische Persönlichkeiten und Stärke und Zusammensetzung der römischen Truppen. Gibt es gute Quellen dafür?



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Ich würde zunächst einmal eingrenzen zu welcher Zeit genau das spielen soll. Die Anzahl römischer Truppen in Britannien beispielsweise dürfte zur Zeit Hadrians und des Wallbaus signifikant höher gewesen sein als Ende des 4. Jahrhunderts beispielsweise. Sobald man sich da festgelegt habt, guck ich mir meistens historische Überblicke des Landes zu dieser Zeit an. Wikipedia kann da immer wieder ein guter Start sein (Beispiellink ) Von da aus kann man gucken, ob es historische Quellen gibt. In der Antike und dem Frühmittelalter sind die ja auch noch überschaubar. Um beim Britannienbeispiel zu bleiben böten sich da Caesar und Tacitus an. Für spätere Epochen eventuell Gildeas De Excidio Britonum oder die Historia Brittonum.
Manchmal hat man ja auch das Glück, dass jemand schonmal ein hsitorisches Rollenspiel in der Zeit produziert hat und man da mal nachgucken kann, da die meisten SL ja auch die gleichen Fragen haben. Für das römische Britannien ist das jetzt ziemlich dünn, da die meisten ja eher so im Frühmittelalter anfangen (Mythic Britain, Age of Arthur etc.). Von da aus hat mein eine solide Grundlage von der aus man improvisieren kann.

So wäre zumindest meine Herangehensweise an historische Kampagnen.
Hans Hermann Lohenstein
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Offline Saffron

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #43 am: 15.10.2018 | 12:37 »
In meiner Hunter the Vigil-Kampagne, die in den USA im Jahr 2001spielt, ist ein Charakter der Nachfahre eines Iren, der im 16. Jahrhundert Ritter im Johanniterorden war. In meinem Setting war der Orden nicht nur damit beschäftigt, die Muslime im Mittelmeerraum zurückzudrängen, sondern es gab (natürlich) auch einen geheimen Ordenszweig, der übernatürliche Kreaturen gejagt hat.

Neulich hab ich sie dann in einem Abenteuer nach Malta geschickt, und ganz zufällig sind sie dann in ein Ritual hineingeraten, das Feinde des Ordens angezettelt hatten. Die wollten in der Zeit zurückreisen und dort einen gefangenen Dämonen befreien, der im Gegenzug Malta vernichten und damit auch den Großteil des Ordens auslöschen sollte. Die Charaktere fanden sich also 1580 wieder und haben in Zusammenarbeit mit dem Urur...opa den perfiden Plan verhindert.

War ein tolles Abenteuer und auch nett für mich, weil ich schon zweimal im Urlaub da war und mich mit der Insel und auch mit dem geschichtlichen Hintergrund ein bisschen auskannte.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

tassander

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #44 am: 15.10.2018 | 20:20 »
Wenn ich jetzt ne eigene Kampagne in Germanien oder Brittannien zur Römerzeit leiten wollte (im Schwarzwald oder am Hadrianswall), wo bekomme ich die nötigen Infos her? Also Siedlungen und Einwohnerzahl, NSC bzw. historische Persönlichkeiten und Stärke und Zusammensetzung der römischen Truppen. Gibt es gute Quellen dafür?

Ich habe auf die schnelle nicht viel zu römischen Siedlungen im Südwesten von Germanien gefunden. Ausser Straßburg in Gallien und Speyer und Trier in Germanien.

@Tassander, woher sind deine Daten?



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Für die Karte habe ich zunächst historische Atlanten angeschaut - den Putzger in verschiedenen Auflagen habe ich da. Dann habe ich online in der David Rumsey Map Collection nach einer Karte für Raetia geschaut.

Parallel dazu habe ich im entsprechenden Teil der OGG (Oldenbourg Grundriss Geschichte)-Reihe nachgelesen, was die Quellen für die Zeit sind, und angefangen da quer zu lesen - ist fast alles auch online, auf Englisch. Für die Antike gibt es nicht so viel. Ergänzt habe ich das noch mit Einträgen aus dem LAW (Lexikon der Alten Welt), wo ich auch den Literaturangaben gefolgt bin. Ich habe auch mal wieder den entsprechenden Teil in Gibbons Decline and Fall of the Roman Empire gelesen und in Christs Geschichte der römischen Kaiserzeit.

Populärwissenschaftlich habe ich noch die entsprechenden Osprey-Bände. Und ich habe online recherchiert, natürlich. Ein Buch habe ich mir auch extra gekauft, eine Biographie von Commodus,  von John McHugh- auch populärwissenschaftlich, aber mit gutem Fußnotenapparat, das hat mir dabei geholfen, die Inschriften zu finden, die wiederum in verschiedenen Versionen online sind.

Osprey und der Pen&Sword-Verlag sind wissenschaftlich nicht so der Hit, aber sie publizieren mit einem Auge auf den Markt für historische Miniaturenspiele hin - die Informationen, die da enthalten sind, und auch die Aufbereitung ist näher an dem dran, was ich für eine Kampagne brauche, als so manche Rollenspielbücher.

Ich hoffe, das hilft!

Pyromancer

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #45 am: 15.10.2018 | 20:27 »
Man kann für solche Recherchen auch Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter an Universitäten nerven. Man muss sich nur jemanden aussuchen, der grob in dem Feld arbeitet, und viele freuen sich dann sogar.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #46 am: 16.10.2018 | 13:40 »
Gute Idee, ich plane auch grad historische Kampagnen (Römer, Ägypter und Hethiter).
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
"Ich wäre ja bei CHA. Fallschirm springen nutzt ja nix, wenn man nicht gut dabei aussieht..." -Flamebeard

Offline Kurna

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Re: Abenteuer und Kampagnen vor historischem Hintergrund
« Antwort #47 am: 16.10.2018 | 20:30 »
Das Schöne an meiner historischen Kampagne ist auch das Lesen von Geschichtsbüchern. Das habe ich schon immer gerne gemacht, aber jetzt habe ich zusätzlich das Gefühl "etwas geschafft zu haben", weil es ja Vorbereitung für meine Kampagne ist. ;)
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