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Allianz zwischen Borbarad und Pardona?

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Hotzenplot:
Dieser Thread enthält pro 100g circa 74g Spoiler. Wer das hier liest und in meiner Gruppe ist, muss in den nächsten 57 Sessions zusammengerollt vor mir als Fußwärmer dienen!


Ganz offene Frage, die schon im Titel angedeutet wird.

Was passiert, wenn Borbarad und Pardona eine Allianz eingehen?

(entgegen offizieller Setzung1)

Ich meine, klar: Aventurien ist ganz schön gef*. Aber das reicht mir nicht als Antwort. Ich denke gerade darüber nach, weil ich einerseits den Gedanken einfach so cool finde und andererseits in meiner Kampagne schwere Konsequenzen für ein suboptimales Ergebnis in den ersten Abenteuern haben möchte. Des Weiteren stellt sich die Frage, ob eine Allianz der beiden nicht ohnehin von vornherein gesetzt werden könnte/sollte.

Meine ersten Gedanken waren, ob man Glorana nicht durch Pardona ersetzt, also ein Pardona-Eisreich im Norden schafft für die späteren schwarzen Lande.

Aber was passiert sonst? Im Original schlägt Borbarad Pardonas Angebot aus, weil er sich für den größeren BBEG hält.
Ist das überhaupt - mal rational betrachtet - berechtigt?
Was hätte Borbarad von einer Allianz? Eine zusätzliche Armee aus Dunkelelfen? Weitere Vampire und Vampirplagen?
Was hätte Pardona von der Allianz? Bringt sie das irgendwie weiter? Ich denke mal, ihre größte Motivation könnte das Erbe ihres "Vaters" sein, also die Jagd nach den elementaren Schlüsseln?
Was bedeutet das für Aventurien bzw. die Gegner der beiden? Sind sie wirklich so fucked? Oder ist der Unterschied zwischen Borbarad alleine und Borbarad + Pardona vielleicht gar nicht so groß?
Vielleicht auch: Was gefährdet die Allianz der beiden? Sind sie, sich gegenseitig wohl misstrauend, eventuell angreifbarer für die Gezeichneten?

Fragen über Fragen!

Vielleicht hat der ein oder die andere ja Lust auf ein bisschen Brainstorming/Philosophie.

1Im offiziellen Aventurien schlägt Borbarad vor Augen der Helden im Abenteuer Unsterbliche Gier das Angebot Pardonas aus.

korknadel:
Mir fällt da spontan nur dazu ein, dass man, wenn man Glorana durch Pardona ersetzen wollte, eigentlich ganz gut das Abenteuer Klingen der Nacht ummünzen könnte.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)In dem Abenteuer machen sich Schwarzalben ja eigentlich "selbständig" daran, den Norden Aventuriens einzunehmen. Aber man könnnte das wunderbar als Auftakt zu einem Zangenangriff Pardonas benutzen, die damit ihrem Bündnispartner Borbarad zur Seite springen will. Im Abenteuer ist das Ziel natürlich, dass die Schwarzalben den alten Dämon (immerhin einen Tagesherrscher -- es wird angedeutet, dass es irgendwann einmal wohl mehr als fünf Tage des Namenlosen gegeben hat) nicht aus seinem Gefängnis befreien können. In guter G7-Tradition müsste man die Herausforderungen und insgesamt den Maßstab so anheben, dass die Helden das zumindest nicht ganz verhindern können, und so wäre dann der Grundstein für Pardonas Eisreich gelegt, was dann künftig dem der Glorana halbwegs entsprechen könnte.
Ich finde die Idee gut, vor allem, weil man dann am Ende der G7 einfach mit beiden aufräumen könnte. Dass nach Borbarad jetzt in Aventurien eine noch größere Schurkin rumspringt, die aber eigentlich auch gar nicht so wahnsinnig schlimm ist, weil sie kaum in Erscheinung tritt, das ist etwas nervig. Sich mit dem Fallout der Borbarad-Invasion herumzuschlagen, würde als Bedrohung für danach ja erst mal reichen.

Dimmel:
Im Original finde ich die Motivation von Pardona irgendwie dumm. Die betreibt da einen Mega Aufwand und hofft, dass Borbarad einschlägt. Gut, Unsterbliche Gier ist eigentlich nur ihr Gastauftritt und danach soll sie ja die Bühne Borbarad überlassen, deshalb soll sie wohl naiv glauben, dass der liebe Borbarad aus reiner Dankbarkeit mit ihr paktiert.

Wenn aber Pardona mehr wie ein Evil Genius arbeitet, dann hat sie auch bedacht, dass Borbarad ihr eine lange Nase drehen könnte und nicht auf ihr Angebot eingeht. In so einem Fall könnte sie einen Sicherheitsmechanismus eingebaut haben, der Borbarad dazu zwingt, mit ihr zu arbeiten. Die Helden hätten dann auch einen Hebel, um dieses "Bündnis" zu lösen und beide gegeneinander aus zu spielen.

aikar:
Es ist jetzt schon einige Jahre her, aber soweit ich mich erinnere, ging es Pardona nicht um eine Allianz von Borbarad mit ihr als Person. Sie wollte ihn für ihren Boss, also den Namenlosen gewinnen.

d.h. wenn Borbarad einschlägt wäre das Ergebnis die Unterstützung Borbarads durch den Namenlosen Gott und Nachtalben im Norden sind da noch das Harmloseste.

Pardona, Zadig von Volterach und Feyangola sind schon für sich genommen ziemliche Schwergewichte, die hier dann an Borbarads Seite eingreifen würden. Dazu kommt auch noch das Untergrundnetzwerk aus namenlosen Kulten, die deutlich besser und zuverlässiger darin sind Organisationen zu unterwandern als die eher unberechenbaren und auffälligen Dämonendiener (u.A. haben die Namenlosen-Anhänger kein Dämonenmal und keine Anfälligkeit gegen geweihten Boden und gehen deutlich sorgfältiger, geplanter und geduldiger vor).

d.h. es würde einen heftigen Geheimkrieg geben (KGIA+Adlerorden+Phexkirche/Mada Basari gegen die namenlose Verschwörung bietet sich an), was die "guten Geheimdienste" von der Front abzieht, d.h. weniger Informationen für die gute Seite.
Gleichzeitig würden die Bösen noch weitere Effekte vom Kaliber des Rituals von Aras de Mott, der Erschaffung der Dämonenarchen, oder der Zerstörung von Altaia und Kurkum auffahren können und das können sie das auch noch an mehr Orten gleichzeitig tun.

d.h., ja: Die Guten sind gef....

Das Risiko für die Schöpfung ist außerdem nochmal einen Level höher, da ein Sieg Borbarads dann auch eine Befreiung des Namenlosen einläuten könnte.

Das Resultat wäre wohl ein deutlich früheres Eingreifen der Götter (die ja in der Original-Storyline buchstäblich bis zum letzten Moment gewartet haben, um ihren Zug zu machen) mit mehr Kollateralschäden.
Für den Maßstab und die Folgen kann man sich wohl am ehesten am zweiten Drachenkrieg (Pyrdacor+Namenloser+Echsen vs. Famelor+Hochelfen) orientieren.
Kulturen werden ausgelöscht (Hochelfen, Alte/Erstes myranisches Imperium), Meere trocknen aus (Nakramar), Länder verschwinden (Zze'Tha),...

Aventurien wäre in jedem Fall nicht mehr wieder zu erkennen.

Camouflage:

--- Zitat ---Im Original schlägt Borbarad Pardonas Angebot aus, weil er sich für den größeren BBEG hält.
Ist das überhaupt - mal rational betrachtet - berechtigt?
--- Ende Zitat ---
Schlägt er es nicht auch aus, weil er weiss, dass das Angebot vergiftet ist? Vergiftet sein muss! Es kommt vom Namenlosen und der verschenkt nichts. Seine Dämonenpakte geht er ja auch nur ein, weil er glaubt die Erzdämonen am Ende gegeneinander ausspielen zu können. Gegen den Namenlosen hätte er vermutlich kein passendes Gegengewicht.

--- Zitat ---Was hätte Borbarad von einer Allianz? Eine zusätzliche Armee aus Dunkelelfen? Weitere Vampire und Vampirplagen?
--- Ende Zitat ---
Vor allem ein riesiges Netzwerk an Informanten und "Schläfern". Heißt es nicht, dass der Namenlose - dadurch, dass er als form- und eben namenloses Konzept quasi jeden Kult vereinnahmen kann, der keinen wirklich etablierten Gott anbetet - effektiv die größte Gefolgschaft aller Götter auf Dere hat?

--- Zitat ---Was hätte Pardona von der Allianz? Bringt sie das irgendwie weiter? Ich denke mal, ihre größte Motivation könnte das Erbe ihres "Vaters" sein, also die Jagd nach den elementaren Schlüsseln?
--- Ende Zitat ---
Da wird es eigentlich schon schwieriger. Eigentlich ist die einzige wirkliche Motivation, die sie haben könnte die Destabilisierung des 12G-Glaubens in Aventurien. Werden die Kirchen geschwächt oder gar zerschlagen, die Geweihten dezimiert und di eLänder von allen möglichen übernatürlichen Schrecken heimgesucht blühen Aberglaube und obskure Kulte auf mit jeder Menge Potential für den Namenlosen mehr Macht anzuhäufen. Dummerweise kann ihr da Borbarads finaler Erfolg oder Misserfolg relativ egal sein. Außer natürlich, sie will sichergehen, dass er am Ende auch fällt (und nicht eine solide Dämonenherrschaft etabliert, die dem NL auch nicht in den Kram passen dürfte), und plant das als Inside-Job durchzuziehen


--- Zitat ---Was bedeutet das für Aventurien bzw. die Gegner der beiden? Sind sie wirklich so fucked? Oder ist der Unterschied zwischen Borbarad alleine und Borbarad + Pardona vielleicht gar nicht so groß?
--- Ende Zitat ---
Die Kirche(n) und Kulte des NL dürfen eine ganze Menge Potential haben, "hinter den Linien" Probleme zu machen, während Borbarads Armeen die Aufmerksamkeit - und große Teile des qualifizierten Personals - der 12G-Kirchen binden. Spionage, Sabotage und die Agitation um die Moral der Bevölkerung zu schwächen, würden sich da anbieten.

--- Zitat ---Vielleicht auch: Was gefährdet die Allianz der beiden? Sind sie, sich gegenseitig wohl misstrauend, eventuell angreifbarer für die Gezeichneten?
--- Ende Zitat ---
- Weltanschauliche Differenzen: Pardona arbeitet im Sinne des Namenlosen, den Borbarad ultimativ auch keinesfalls die Kontrolle über die Welt überlassen will. Er will alle höheren Mächte (die er nicht kontrollieren kann) rauswerfen und die ultimative Freiheit der Lebewesen auf Dere schaffen (damit er, als das mächtigste Wesen auf Dere, dann die Welt beherrscht)
- Persönliche Differenzen: Wir reden von zwei absoluten Alphatieren mit absolutem Kontrollfetisch und nur leichten Differenzen bei den Methoden - ultimativ muss es den Showdown geben, wer am Ende der Boss ist
- Organisatorische Differenzen: Spätestens, wenn die Sache mit den organisierten Dämonenkulten losgeht, dürfte es gewisse "theologische Dispute" in den Rängen geben. Und Borbarad dürfte "not amused" sein, wenn derartige Dinge seine Kreise stören.

Disclaimer: Ich hab die G7 noch zu DSA3-Zeiten gespielt, ist also lange her.

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