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D&D-Völker langweilig?

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Bulgador:
Zur Zeit mache ich mir immer mal wieder Gedanken über eine eigene Spielwelt. Dazu gehört natürlich auch, wer in dieser Welt lebt, also welche intelligenten Spezies es geben soll. Je mehr ich in dem Zusammenhang an die spielbaren Völker bei D&D denke, desto langweiliger erscheinen mir diese. Es gibt dort:

* Menschen
* schlanke Menschen (mit spitzen Ohren)
* untersetzte Menschen
* kleine Menschen (mit spitzen Ohren)
* kleine Menschen mit bunten Haaren
* große, kräftige, grünhäutige MenschenViel mehr geben die physischen Beschreibungen nicht her.
Sie mögen verschiedener Herkunft sein, aber heute leben sie alle in derselben Welt.
Eine leichte angeborene magische Gabe ist auch kein großer Unterschied in einer Welt, in der jeder Charakter Magie erlernen kann (und die meisten Klassen dies auch tun).
Der Hauptunterschied scheint in der Kultur zu liegen, aber Kultur und Spezies sind zwei verschiedene Ding.

Insbersondere in Menschen, Elfen und Zwergen sehe ich nur noch eine Überzeichnung der drei männlichen Körperbautypen. Sie begegnen mir täglich in der Stadt:

* der v-förmige Sportstudent => Mensch
* die Variante mit großem Oberkörper, aber seltsam kurzen Beinen => Hobgoblin
* kleine, unfassbar stämmige Männer, deren Kopf direkt auf den Schultern zu sitzen scheint (kein Hals) => Zwerg
* lange, schlacksige Männer mit ovalem Kopf und langem Hals => Elf
* kleine, schmale Männer <1,70 => Halbling?So ordne ich sie ihren D&D-Entsprechungen zu und bin fassungslos, wie uninspiriert die Völker sind.
Alle so menschenähnlich. Keine Nicht-Affen, keine Nicht-Humanoiden.

Wie ist eure Meinung zu den klassischen Spieler-Völkern? Hui oder Pfui?

Noir:
Ich mag die klassischen Völker, weil sie ein gewisses Klischee mitbringen und damit eine gemeinsame Vorstellungsbasis mitbringen. Wenn ich von einer Armee voller grimmiger Zwergenkrieger rede, ploppt bei jedem Zuhörer vermutlich das selbe Bild auf - oder zumindest ein ähnliches. Wenn einem das nicht genug ist, kann man ja noch irgendwas ganz neues dazupacken ... aber extrem viel, würde ich davon nicht in einer Spielwelt haben wollen ... das wird dann einfach too much.

Bulgador:
@Data: Aber muss man dazu Zwerge als eigene Spezies definieren? Hättest du die genannten Vorzüge nicht auch bei einem menschlichen Bergbau-Volk, das durch Jahrtausende unter Tage zu kleinem Wuchs neigt und seine Augen an schlechte Lichtverhältnisse angepasst hat?

Noir:
Ehrlich gesagt ist sowas für mich eines der "irrationalen No Gos". Ich finde nichts schlimmer, als Elfen, Zwergen, Halblingen und co. andere Namen zu geben (in diesem Fall "Mensch mit anderer Entwicklung) und dann doch trotzdem wieder nur einen Elfen, Zwergen und Halbling zu haben. Ich sehe darin keinen Gewinn. Weder für die Spieler noch für das Setting. Nur wieder einen Punkt mehr, über den man gegebenenfalls stolpern kann und die im Spiel zu Verwirrungen führen können.

First Orko:
Das ist doch ein generelles Problem mit dem Völker-Klischee im Bereich Fantasy/Science Fiction oder? Entweder ist Klischee - dann hat man nen klaren Wiedererkennungswert und kann direkt losspielen, wirkt aber ggf. uninspiriert und langweilig. Oder es sind total abgedrehte Völker (gern im Bereich SciFi), wo keiner ne Ahnung hat wie man das darstellen soll (sei es als Spieler oder SL) oder sich erstmal die ganze Kulturgeschichte reinziehen muss, damit man ne Idee hat, warum die sich so entwickelt haben.
Was mir gemeinhin gut gefällt sind die "Klischees mit nem Twist", wobei mir da gerade kein Beispiel einfällt. Aber ich weiß, dass es sowas gibt ;)
Alternativ halt wie bei Herr der Ringe: Die Meisten sind Menschen aber dann halt aus unterschiedlichen Kulturen. Das ist dann auch oft überzeugender ausgearbeitet und enger mit der Welt verknüpft.

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