Autor Thema: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?  (Gelesen 3583 mal)

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Offline Boba Fett

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #25 am: 20.02.2019 | 16:03 »
Grundsätzlich: Hängt vom System und Setting ab. Wenn es gritty sein soll, dann gerne mit TZ.

Ich finde eine Schwierigkeit existiert darin, dass es immer ganz tolle Regeln gibt, dass der Angreifende "Ich versuche den Waffenarm zu treffen." sagen kann,
es gibt aber keine Regel dafür, dass jemand der angegriffen wird, sagen kann "Ich halte den Kopf und den linken Arm in jedem Fall aus dem Gefahrenbereich!"


Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Fnord

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #26 am: 20.02.2019 | 16:05 »
Grundsätzlich: Hängt vom System und Setting ab. Wenn es gritty sein soll, dann gerne mit TZ.

Ich finde eine Schwierigkeit existiert darin, dass es immer ganz tolle Regeln gibt, dass der Angreifende "Ich versuche den Waffenarm zu treffen." sagen kann,
es gibt aber keine Regel dafür, dass jemand der angegriffen wird, sagen kann "Ich halte den Kopf und den linken Arm in jedem Fall aus dem Gefahrenbereich!"


Das stimmt leider..

Offline Anro

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #27 am: 20.02.2019 | 16:42 »
Grundsätzlich: Hängt vom System und Setting ab. Wenn es gritty sein soll, dann gerne mit TZ.

Ich finde eine Schwierigkeit existiert darin, dass es immer ganz tolle Regeln gibt, dass der Angreifende "Ich versuche den Waffenarm zu treffen." sagen kann,
es gibt aber keine Regel dafür, dass jemand der angegriffen wird, sagen kann "Ich halte den Kopf und den linken Arm in jedem Fall aus dem Gefahrenbereich!"
Guter Einwand, etwas wie "Du kannst eine größere Wunde nehmen, an anderer Stelle" wäre vielleicht eine Idee. :-)

Offline Xemides

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #28 am: 20.02.2019 | 20:31 »
Als Fan von Runequest/Mithras mag ich Trefferzonen.

Allerdings sind die TP einer Zone da auch schnell weg.
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Offline auerochse

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #29 am: 20.02.2019 | 20:49 »
als großer fan von RUNEQUEST IV (von mongoose, und von irgendwelchen oberschlaumeiern total verrissen) mag ich trefferzonen überhaupt nicht.
einfach das wundlevelsystem von MAGIG WORLD übernommen, und gut war.
"ich hasse george lucas", sagte einst john milius. wer so was sagt, kann kein schlechter mensch sein!

schaut vernünftige actioner: https://www.youtube.com/watch?v=iPA9TIMBFHg

Offline YY

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #30 am: 20.02.2019 | 22:38 »
Zusätzliche Kleinteiligkeit, die den Spielfluss unterbricht oder ein Detailgrad, der Kämpfe interessanter macht?
Wo findet ihr Trefferzonen gut gelöst und wie sollte man es nicht machen?

Wie schon angeklungen: Es muss gut gemacht sein und einen Mehrwert liefern.
Also taktische Optionen (Wahl der angepeilten Trefferzone) und entsprechend unterschiedliche Konsequenzen - wenn jeder Schaden an einer Trefferzone doch nur von globalen HP abgeht und abstrakte Wundabzüge liefert, kann man sich das echt sparen.

Ganz verquer ist es bei den (meisten ;)) Warhammer- und 40K-Systemen: Da gibt es Trefferzonen, aber die Rüstungen sind i.d.R. überall gleich stark und Schaden geht vom großen HP-Polster ab.
Mit der Folge, dass man Trefferzonen meistens komplett ignorieren kann, bis es an die kritischen Treffer geht - da sind sie dann halbwegs relevant, aber wenn man keinen Spaß an den ausufernden Beschreibungen aus der Crit-Tabelle hat, ist es letztlich verzichtbar.

Gelungener finde ich es z.B. bei Deadlands Classic, Twilight 2013 oder GURPS, wo die Trefferzonen neben vielen anderen Aufgaben/Anwendungen nebenbei sogar ein bisschen Tödlichkeit rausnehmen. Da gibt es dann aber auch alle möglichen zugehörigen Randbetrachtungen mit Deckung, Sondereffekten nach Zone, Gesamtbelastung des Körpers durch Polytrauma etc. pp. - das muss man schon wollen. Wer da nicht aus reinem Selbstzweck Spaß dran hat, für den ist das unterm Strich nutzloser Ballast.

Bei detailverliebten Simulationsbrocken gehören Trefferzonen gefühlt irgendwie dazu, aber das wars dann auch schon. In den meisten anderen Sparten finde ich sie zeitraubend und überflüssig. Dann lieber ein cleverer abstrakter Mechanismus. 


Zu "Hoch-Mittel-Tief":
Das würde ich so erst mal nur mit Nahkampf und dem Versuch assoziieren, überhaupt irgendwo durchzukommen - also nicht wie sonst üblich vor Allem mit einem detaillierten Schadensmodell.
Aus dem Bauch raus hätte ich da auch nichts dagegen, wenn im nächsten Schritt der Schaden wieder weiter abstrahiert ist und keine konkrete Trefferzone braucht bzw. nicht konkret zugeordnet wird. 
Für das Schadensmodell an sich empfinde ich das wie Hotzenplotz: Für den einen Spiel- bzw. Systemstil zu wenig und für andere zu viel. Da sehe ich erst mal keinen Bereich, wo das wirklich gut hinpassen würde - aber ich lasse mich gern überraschen  :)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Ainor

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #31 am: 23.02.2019 | 12:04 »
Ganz verquer ist es bei den (meisten ;)) Warhammer- und 40K-Systemen: Da gibt es Trefferzonen, aber die Rüstungen sind i.d.R. überall gleich stark und Schaden geht vom großen HP-Polster ab.
Mit der Folge, dass man Trefferzonen meistens komplett ignorieren kann,

Was beim alten WFRP noch hinzu kommt: gegen nichthumanoide Gegner machen die Trefferzonen keinen Sinn und man musste improvisieren.

Ich denke Trefferzonen bringen am ehesten was wenn sie an Angriffswürfe gekoppelt sind, so dass besonders gute Treffer besonders verwundbare Zonen treffen.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline BBB

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #32 am: 23.02.2019 | 19:08 »
Meine Gruppe und ich sind große Freunde von Trefferzonen - selbst dann, wenn sie spielmechanisch gar keine Auswirkung haben. Ein harter Treffer auf den Schildarm fühlt sich halt selbst im Kopfkino ganz anders an, als ein harter Bauchtreffer.
Insofern: Pro Trefferzonen! ;-)

Theoretisch bin ich mittlerweile sogar ein Freund davon, gar nicht über Hitpoints, sondern rein auf Basis von Wunden zu spielen, vorausgesetzt diese Mechanik ist gut umgesetzt. Allerdings hatte ich praktisch noch nicht die Möglichkeit diese andere Möglichkeit der Verletzungsimplementierung auszuprobieren.

BBB
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Spielt zur Zeit: 2-3 DSA Larps pro Jahr. Im Pen&Paper nix so richtig. In SEHR unregelmäßigen Abständen das Jahr des Feuers und 7te See. Aber wirklich SEHR unregelmäßig ;D
Aber wenn es gut läuft demnächst wieder eine Forumsrunde ;)

Würde gern spielen: Altered Carbon, Shadowrun, Cyberpunk, irgendetwas aus diesem Genre... außerdem The Witcher, Nesciamus, Vampire, ... irgendwas ;)

Offline Thaddeus

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #33 am: 23.02.2019 | 20:36 »
Wie schon angeklungen: Es muss gut gemacht sein und einen Mehrwert liefern.
So ist es. Wobei ich den letzten Halbsatz unterstreichen würde...

Ich würde mich etwas an dem Begriff ~Zonen stören. Die Lokalisierung eines Treffers eröffnet erzählerische Möglichkeiten. Ein Treffer am Waffenarm könnte dazu führen, dass die Waffe fallengelassen wird; Treffer am Fuß kann bedeuten, dass ab jetzt gehumpelt wird... etc. aber die Möglichkeiten sind endlos... auch so lässt sich ein sinnloses Punkterunterwürfeln stark einschränken...

Es kommt aber sehr darauf an, was ich leiten bzw. erzählen möchte. Wenn es schön schnell und handlich sein soll, lasse ich Trefferzonen selbstverständlich weg.

In einem etwas ernsteren Setting ist es mir wichtiger zu wissen, "wo" getroffen wurde als wie viele Punkte "Schaden" angerichtet worden.

Eine Einteilung von Trefferzonen nach oben, Mitte, unten erschließt sich mir zunächst erst einmal eher weniger wo da der dramaturgische Mehrwert liegen soll...

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Offline auerochse

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #34 am: 25.02.2019 | 21:41 »
einen vorteil haben trefferzonen:
man kann sich "kleidungstechnisch" definieren. schlecht ist die idee nicht (panzerstiefel und nackter oberkörper). macht sogar bei kulturellen gegebenheiten sinn. man kann sich auch schön ausstatten.

bei der spielbarkeit... ich mag schnelles S&S...^^
wer damit zurechtkommt.
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Offline RPGFan

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Re: Trefferzonen: Sinn und Unsinn?
« Antwort #35 am: 25.02.2019 | 22:03 »
Ich finde das Spiel mit Trefferzonen bereichernd, weil es mein Kopfkino als Spieler und als Spielleiter unterstützt. All zu oft gehen mir ansonsten die Beschreibungen aus, um einen Kampf spannend oder anschaulich zu beschreiben. Ich mag hingegen keine System bei denen man stur Hit Points runterkloppt. Das führt sprachlich fast immer zu den ewig gleichen, verkürzten Beschreibungen.

Bei GURPS läuft das ganz gut.

Ich mochte aber auch die Trefferzonen bei Warhammer 1 und 2 oder bei Runequest.

Nicht unwichtig ist dabei, die Relevanz - also dass es einen Unterschied macht, ob man den Kopf oder den Fuß trifft.