Autor Thema: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb  (Gelesen 2098 mal)

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Offline Chiarina

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[Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« am: 1.04.2019 | 03:43 »
Vier Spielerinnen und Spieler haben soeben eine amüsante Runde „Grie Soß´“ gespielt (Mein Hessenhack des kanadischen Erzählspiels "Poutine"). Die Spielsprache war fast kontinuierlich mehr oder weniger gelungenes Südhessisch. Hier ein etwas komprimierter Spielbericht:



Unser Dorf heißt Bömmes. Hier wohnen 900 Einwohner, es gibt eine alte Ziegelei und ein Betonwerk. Eine einzige Buslinie verbindet Bömmes – zumindest hin und wieder – mit der RheinMainRegion. In unserem Spiel haben vier Örtlichkeiten eine größere Bedeutung:
1.   Erikas Blumenladen
2.   Metzgerei und Partyservice Bauch
3.   Das Wohnhaus von Maddins Oma, in dessen Schuppen Maddin Rauschkräuter anbaut
4.   Die Bembelschtubb, tradtionelles Restaurant und Grie Soßentempel des Ortes

Wir hatten relativ schnell 12 Figuren zusammen, die wir in rasantem Wechsel verkörpert haben. Die ersten 6 stellten sich dabei als zentrale Figuren heraus, die anderen waren eher Randfiguren, einige wurden sogar nur erwähnt und traten noch gar nicht in Erscheinung.

1. Gerda, alterslos, Eigentümerin und Kellnerin der Bembelschtubb. Gerda lispelt und ist selbst ihre beste   
  Kundin, daher oft angeschickert. Im Karnevalsverein von Bömmes übernimmt sie mehr schlecht als recht
  die Rolle der Kassenwartin. Sie ist ledig, hat aber einen unehelichen Sohn, der ihr keine Enkel schenkt –
  ist er schwul?

2. Erwin Bauch, 65 J., wohlhabender Metzger des Ortes und Miteigentümer des Betonwerks. Erwin ist
  traditionsgemäß jedes Jahr der Faschingsprinz von Bömmes. Er leidet darunter, dass seine Tochter
  Lisbeth Vegetarierin ist. Frustriert darüber hat er Lissy enterbt. Die Folge ist, dass es keinen Nachfolger
  für seine Metzgerei gibt.

3. Lisbeth „Lissy“ Bauch, 45 J., Erwins Tochter, Vegetarierin, arbeitet in Erikas Blumenladen.

4. Henner Ritter, 51 J., Finanzberater einer Frankfurter Bank, 1. Vorsitzender des Karnevalsvereins von
  Bömmes. Henner nutzt sein Amt als Vorstand des Karnevalsvereins, um im Auftrag einiger seiner Kunden
  Geld zu waschen.

5. Maddin, 29 J., arbeitslos und geistig ein bisschen langsam. Er wohnt bei seiner Oma Annemarie. Maddin
  bekommt von Verbrechern aus Frankfurt Pflanzensamen, mit denen er im Schuppen seiner Oma
  Rauschkräuter züchtet. Er ist von seinen Drogen oft selbst benebelt und hat eine handfeste Paranoia
  entwickelt.

6. Hebbed, 50 J., Bauarbeiter, übergewichtig, steht üblicherweise am Betonmischer. Hebbed ist ein guter
  Freund von Erwin und hat ein Auge auf dessen Tochter Lisbeth geworfen.

7. Frau Duśkewič, 91 Jahre, Rentnerin aus Schlesien. Frau Duśkewič hat Probleme mit der schnelllebigen
  modernen Zeit und möchte am liebsten, dass alles so bleibt, wie es ist. Sie ist die Oma von Mariechen.

8. Annemarie, 88 J., Rentnerin, Oma von Maddin und gute Bekannte von Frau Duśkewič. Annemarie lässt
  auf ihren Enkel nichts kommen und klagt darüber, dass der gute Maddin ja leider immer so viel Pech im
  Leben hat.

9. Bodo, 39 J., Maler und Lackierer. Bodo ist immer knapp bei Kasse. Im Ort ist seine wichtigste Aufgabe
  die Gestaltung der Schauwagen für den örtlichen Karnevalsverein. Seine Produkte erregen manchmal
  Ärger, weil er mit einem pseudo-künstlerischen Anspruch an die Sache herangeht, der nicht jedem
  gefällt.

10. Erika, 46 J., Inhaberin des Blumenladens, leidet unter einer Stauballergie und hasst das Betonwerk
  des Ortes. Nach einem Unfall humpelt sie.

11. Mariechen, 21 J., Enkelin von Frau Duśkewič. Mariechen will den Spanier Julio heiraten. Sie macht eine
  Ausbildung als Event-Managerin in Frankfurt, ist extrem naiv und kann nicht mit Geld umgehen.

12. Helmuth, 30 J., Dorfpolizist von Bömmes. Helmuth ist der gemütliche Typ, der sich gern auf den
  Acker stellt und dort seine Modellbauflugzeuge fliegen lässt. Als Polizist wird er in Bömmes nicht ernst
  genommen.

Unser Spiel besteht aus einzelnen Szenen, zwischen denen ein oder mehrere Tage vergangen sein können. Wenn nicht anders angegeben, finden sie in der Bembelschtubb statt.

Lisbeth, Gerda, Erwin, Henner – Unser Spiel beginnt mit einem frohen Ereignis: Lisbeth hat einen kleinen Lottogewinn gemacht und 100,- € gewonnen. Sie zahlt eine Lokalrunde. Gerda hat vergessen, wo sie Lisbeths Deckel aufbewahrt hat.

Frau Duśkewič, Gerda, Erwin, Henner – Frau Duśkewič erzählt von ihrer Enkelin. Mariechen will einen Spanier namens Julio heiraten. Dieser Julio sei Wirtschaftsprüfer. Die Anwesenden stellen unter Beweis, dass sie viele Vorurteile über Spanier hegen.

Henner, Lisbeth, Gerda, Maddin – Henner erzählt, er habe von Erwin Geld bekommen, um als Vereinsvorsitzender einen Karnevalswagen mit Werbung für seine Metzgerei durchzusetzen. Lisbeth ist entsetzt: Sein Vater will Karnevalswagen mit Wurstwerbung verunzieren? Die überzeugte Vegetarierin schüttelt es! Gerda erzählt aber, dass es auch vegetarische Würstchen gebe. Henner überredet Maddin, bei seinem nächsten Besuch in Frankfurt eine Kostprobe dieser vegetarischen Würstchen mitzubringen.

Maddin, Henner, Gerda, Hebbed – Maddin beschließt, sich um den Verkauf seiner Drogen zu kümmern. Er weiß aber, dass er für dieses Geschäft ein gewisses Know-How braucht, das er nicht besitzt. Daher versucht er Henner unter Druck zu setzen und erzählt ihm, dass das ja nicht in Ordnung sei, von Erwin Geld für irgendwelche Karnevalswagen mit Wurstwerbung bekommen zu haben. Wenn Henner verhindern will, dass er das überall groß herumerzählt, dann könnte er ihm doch beim Verkauf einer heißen Ware etwas unter die Arme greifen!

Hebbed, Maddin, Lisbeth, Gerda – Hebbed verkündet frohlockend, er sei zum Oberbetonmischer befördert worden. Zur Feier in der Bembelschtubb packt Maddin die organisierten vegetarischen Würstchen aus. Hebbed will wissen, ob Lisbeth es gut finden würde, wenn ihr Vater in seiner Metzgerei auch vegetarische Würstchen anbieten würde. Lisbeth bejaht, aber für sich selbst lehnt sie die vegetarischen Würstchen trotzdem ab: sie will kein Fleisch essen und auch nichts, was so schmeckt, wie Fleisch.

Lisbeth, Gerda, Hebbed, Maddin (später) – Lisbeth erzählt, dass aus Erikas Blumenladen drei Halogenlampen gestohlen worden seien. Der Verdacht fällt auf Maddin, der gerüchtehalber im Schuppen seiner Oma Annemarie irgendeine Art Gewächshaus betreibt. Mit Hebbed und Gerda schaut Lisbeth bei Annemarie nach. Sie brechen in den Schuppen ein, finden die drei Halogenlampen und Maddins Rauschkräuterzucht und stellen Maddin hinterher im Wohnzimmer Annemaries zur Rede. Drohungen fallen, eine Schlägerei wird knapp vermieden.

Erwin, Henner, Bodo, Gerda – Mit Henner, Bodo und Gerda überlegt sich Erwin, ob er beim Karneval nicht statt Kamellen kleine Cabanossi-Würstchen von seinem Wurstwagen werfen lassen will. Er träumt davon, dass seine Tochter Lisbeth als Prinzessin auf dem Wagen steht. Dafür würde er sich sogar dazu bereit erklären, vegetarische Wurf-Cabanossis zu organisieren. Gerda erzählt hinterher von der Entdeckung Maddins Rauschkräuter in Annemaries Scheune.

Henner, Gerda, Bodo, Erika – im Ort sind böse Gerüchte aufgekommen, Henner habe für das Betonwerk Billigbeton bestellt und den Überschuss für sich behalten, er streitet alles ab. Später kommt es zur Sitzung des Karnevalsvereins, bei der Gerda, Bodo und Erika Henner vorwerfen, er habe sich von Erwin kaufen lassen, um einen idiotischen Wurstwagen für den Karnevalszug zu genehmigen. Bodo weigert sich, den Wagen zu gestalten. Henner streitet alles ab. Seine Kontrahenten verlangen, bei der nächsten Vereinssitzung über die Gestaltung der Karnevalswagen mitbestimmen zu können. Henner behauptet zwar, dass die Zeit bis dahin möglicherweise zu knapp werden könnte, aber Bodo weigert sich, ohne Einigung im Verein mit der Arbeit an den Wagen zu beginnen.

Hebbed, Lisbeth, Gerda, Bodo – Hebbed ist im Freudentaumel: Erwin hat ihm angeboten, beim folgenden Karneval als sein Nachfolger der Faschingsprinz zu werden. Erwin will ihn dabei finanziell unterstützen. Eigentlich würde Hebbed das gern mit Lisbeth feiern, aber Lisbeth ist argwöhnisch. Ihr Vater denkt doch eigentlich nur ans Geld – warum gibt er so ohne weiteres sein prestigeträchtiges Amt ab?

Henner, Erwin, Gerda, Erika – Henner hat etwas Schreckliches erlebt: eine unangekündigte Finanzprüfung klopfte bei ihm an die Tür, hat sich in seiner Wohnung umgesehen und die Festplatte seines Computers mitgenommen. Anwesend sind Erwin, Gerda und Erika, die gemeinsam rätseln, wer dem Finanzamt da irgendwelche Hinweise gegeben haben mag. Während die Anwesenden noch überlegen, fällt ihnen ein, dass sie ja alle in irgendeiner Form schon von Henners eigenmächtigem Vorgehen in Finanzfragen profitiert haben: diverse öffentliche Dekoaufträge gingen ohne Ausschreibung und Rentabilitätsprüfung immer an Erika, Gerda zahlt schon lange keine Mehrwertsteuern mehr und die Belege für Biofleisch in Erwins Metzgerei sind auch gefälscht. Lässt sich das bei näherer Einsicht in Henners Festplatte alles nachweisen? Henner befürchtet, dass es wahrscheinlich in der Tat so sein könnte... von Henners Finanzprüfung sind also alle Anwesenden betroffen! Eine Beratung ergibt als einzige Lösung: Die vom Finanzamt eingesackte Festplatte muss zurückgeholt werden!

Henner, Erwin, Gerda, Maddin – Die Anwesenden versuchen schon bald, ihren Entschluss in die Tat umzusetzen: Zu diesem Zweck wird Maddin unter Druck gesetzt: Gerda erzählt ihm, sie wisse, was er da in Annemaries Schuppen anbaut! Und wenn er das auch in Zukunft tun will, dann soll er doch bitte mit seinen Drogenfreunden gemeinsam Henners Festplatte aus dem Finanzamt zurückholen! Maddin ist verwirrt und will wissen, warum das Finanzamt Henners Festplatte habe. Henner erzählt ihm genervt, dass es sich eben um eine Finanzprüfung handele. Dann will Maddin wissen, was auf der Festplatte zu finden sei. Henner erzählt ihm, dass dort Schweinskram drauf sei und es ihm peinlich sei. Daher will er die Festplatte wiederhaben. Das viele Denken hat Maddin geschwächt. Er erklärt sich bereit, die Rückgewinnung der Festplatte zu organisieren.

Lisbeth, Erwin, Gerda, Bodo – Lisbeth trifft ein und stellt ihren Vater Erwin zur Rede. Sie will wissen, warum er Hebbed zum Faschingsprinzen machen will. Erwin erkundigt sich im Gegenzug darüber, ob Lisbeth Hebbed sympathisch finde. Lisbeth behauptet, Hebbed sei ein guter Kerl, aber Erwin lenke vom Thema ab. Erwin bietet Lisbeth an, sie wieder als Erbin einzusetzen und darüber hinaus noch ihre Hochzeit mit Hebbed zu finanzieren... immerhin sei sie bereits 45 Jahre alt und habe immer noch keinen Mann. Im Dorf rede man schon! Im Gegenzug verlangt er nur, dass sie zur Karnevalsprinzessin wird und an Hebbeds Seite Cabanossis von seinem Wurstwagen in die Menge wirft... seinetwegen auch vegetarische Cabanossis! Lisbeth ist außer sich und äußert harte Kritik an seinem Wurstwagen. Werbung habe auf Karnevalswagen nichts zu suchen! Schon gar keine Wurstwerbung! Und auf gar keinen Fall auch noch mit ihr! Erwin brüllt sie an, dann könne sie ihr Erbe vergessen! Erwin rauscht mit hochrotem Kopf davon.

Maddin, Bodo, Gerda, Giovanni („der Italiener“) – Kurz vor seiner Fahrt nach Frankfurt, wo er im Auftrag Henners dessen Festplatte aus dem Finanzamt zurückholen will, kommt Maddin noch auf ein Gläschen in der Bembelschtubb vorbei. Er war sehr aufgeregt und um ruhig zu werden hat er Drogen genommen. Jetzt ist er ziemlich breit und will los. Gerda ist entsetzt: In dem Zustand schafft er das nie! Sie flößt ihm drei Tassen Kaffee ein. Auch Bodo ist anwesend und nicht mehr ganz nüchtern. Er erfährt von Maddins Vorhaben und beschließt mitzukommen um auf ihn aufzupassen. Zu zweit versuchen sie, Gerda um einen Schlüssel zum Karnevalsverein zu bitten. In dessen Lagerraum befindet sich auch ein Schweißbrenner, mit dem Maddin und Bodo die Tür zum Finanzamt knacken wollen. Gerda gerät immer mehr in Panik. Das darf auf gar keinen Fall passieren! Schon will sie Leute per Telefon um Hilfe bitten, als plötzlich ein Italiener das Restaurant betritt. Er stellt sich als Giovanni vor und behauptet ein Freund von Maddin zu sein. Dann verlangt er von Maddin, endlich „die Ware“ zu bezahlen. Maddin druckst herum, Bodo flüstert ihm zu, er solle den Herrn doch mit seinen Pflanzen bezahlen. Maddin macht ein Angebot und der Italiener erklärt sich bereit, sich die Ware einmal anzuschauen. Die drei gehen in Annemaries Scheune, wo der Italiener sieht, dass Maddin immerhin als Drogengärtner ein paar Erträge vorweisen kann. Er setzt ihm daraufhin eine Frist, zu der Maddin die Ware zu Geld gemacht haben muss, um sie dann bezahlen zu können. Zwischendurch versucht Maddin immer wieder, den Italiener zur Teilnahme am Einbruch in das Finanzamt zu überreden. Nach und nach erfährt der Italiener, worum es geht und hört immer aufmerksamer zu.

Henner, Gerda, Erwin, Erika – In der Bembelschtubb liest Henner Gerda, Erwin und Erika eine Meldung aus dem Bömmeser Blatt vor: Ein gewisser Maddin X. aus Bömmes sei beim Versuch in das Finanzamt Frankfurt einzubrechen erwischt worden. Offenbar habe er Komplizen gehabt, es seien nämlich einige konfiszierte Festplatten aus dem Finanzamt verschwunden. Wo die gestohlenen Gegenstände abgeblieben sind, wisse niemand so genau. Maddin X. habe zum Zeitpunkt des Einbruchs unter Drogeneinfluss gestanden und sei nicht zurechnungsfähig gewesen. Die Anwesenden schauen sich mit großen Gesichtern an.

Fortsetzung folgt.
« Letzte Änderung: 2.04.2019 | 12:03 von Chiarina »
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Offline Darius

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #1 am: 1.04.2019 | 07:02 »
Abo*

Als Einwohner einer eng ans hessiche grenzenden Ortschaft klingt das für mich nach großem Realkino. Zumal ich der Sprache vollumfänglich mächtig bin...ihr Babbsägg!
Power resides where men believe it resides. It's a trick, a shadow on the wall. And a very small man can cast a very large shadow.
Lord Varys

Offline Wanderer

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #2 am: 2.04.2019 | 08:59 »
Das liest sich bisher ganz grossartig!  :d
Gefällt mir!

Und als Exil-Hesse muss ich den Thread eh abonnieren.

Offline Huhn

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #3 am: 2.04.2019 | 09:19 »
Ich hau mich weg! Wie genial! Ich hab das Dorf direkt vor Augen.  ;D

Offline felixs

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #4 am: 2.04.2019 | 11:01 »
So muss man das machen  :d

Hatte mich immer gefragt, was man als Nichtkanadier mit Poutine machen will. Jetzt verstehe ich, was man da (mit viel Arbeit, wie man sieht) rausholen kann.

Leider bin ich selbst zu entwurzelt, um eine passende Hommage an eine Heimat basteln zu können.
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Offline First Orko

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #5 am: 2.04.2019 | 11:38 »
Ich schließe mich da an: Richtig gut! Ich will das jetzt auch mit nem norddeutschen Dorf als Schwattsuur 8)
(Gleichmal die Regeln runtergeladen)
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Tante Petunia

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #6 am: 2.04.2019 | 11:41 »
Sehr schön! Abo!  :d :w20:
Slüschwampf

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #7 am: 8.04.2019 | 19:54 »
Ei, des abonnier isch mir aa.

Wirklich toll, ich hatte heute noch den Gedanken, wie man "Poutine" verdeutschen könnte. Gibt's natürlich viele Varianten. Mir kam direkt die Pott'sche oder Berlinerische Currywurst in den Sinn. Oder der Döppekooche von hier aus dem Mittelrheintal.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Chaos

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #8 am: 9.04.2019 | 19:14 »
Hehehe.

Irgendwie hätte das hier das Zeug zur Fernsehserie...
Unordnung = Datenschutz
Was ich nicht finde, das findet auch kein Anderer!

Offline Conan der Barbier

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #9 am: 9.04.2019 | 19:37 »
Irgendwie hätte das hier das Zeug zur Fernsehserie...
Ei, e Fordsezzung is ja schon unnerweeschs  8)
Furztrocken!

Mein neuer Favorit der Reihe "Freud im Rollenspiel": "Nur ein toter Zombie ist ein guter Zombie!" - "...wart mal. ALLE Zombies sind tot..."

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #10 am: 9.04.2019 | 22:44 »
Ei des is ja subba!
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Offline felixs

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #11 am: 9.04.2019 | 23:13 »
Wegen Schwarzsauer (kenne ich tatsächlich auch von meinen Großeltern) und Döppekooche: Ich glaube, der Punkt bei Poutine ist die Verbindung mit dem Imbiss/Restaurant als Treffpunkt. Das funktioniert also nur mit Gerichten, die als auswärts verzehrtes Imbissgericht typisch für eine Region sind.
Mir scheint das auch eher in Richtung Currywurst- oder Frittenbude zu gehen.
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Offline Chiarina

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Re: [Grie Soß´] Neulisch in de Bembelschtubb
« Antwort #12 am: 15.04.2019 | 02:01 »


Heute fand unsere zweite und letzte Runde „Grie Soß´“ statt. Wir haben beschlossen, dass Maddins Handlungsbogen abgeschlossen ist. Er bleibt vorläufig im Knast und taucht im weiteren Spiel nicht mehr auf. Dafür konnten wir eine neue Mitspielerin willkommen heißen, die auch eine weitere Figur mitgebracht hat:

13. Helga, 58 Jahre, Frührentnerin, zugezogen aus Frankfurt, weil die Stadt zum Wohnen zu teuer
  geworden ist. Ehemalige Mitarbeiterin aus Henners Bank.

Hier der restliche Spielverlauf:

Helga, Gerda, Helmuth, Erika, Mariechen – Helga taucht zum ersten Mal in der Bembelschtubb auf und wird von den Alteingesessenen neugierig ausgefragt. Die Frührentnerin gibt an, nach kleinen Gelegenheitsjobs Ausschau zu halten, worauf ihr empfohlen wird, doch einmal in Erikas Blumenladen oder Erwins Metzgerei nachzufragen, ob man da eine Mitarbeiterin gebrauchen könne. Als die Anwesenden hören, dass Helga eine ehemalige Mitarbeiterin von Henner ist, schmilzt das Eis und man lädt die neue Nachbarin ein, dem Karnevalsverein von Bömmes beizutreten.

Annemarie, Helga, Gerda, Hebbed, Bodo – Annemarie trinkt viel Eierlikör um ihren Kummer über die Inhaftierung ihres Enkels Maddin hinunterzuspülen. Sie berichtet außerdem davon, dass jemand in ihren Schuppen eingebrochen sei. Hebbed fährt ihr über den Mund und erzählt ihr, dass er das gewesen sei, er habe schließlich die Pflanzenleuchten gesucht, die ihr Enkel aus Erikas Blumenladen gestohlen habe. Annemarie jammert und klagt darüber, dass ihr guter Maddin im Leben immer nur Pech gehabt habe. Hebbed reagiert genervt und behauptet, er sei jetzt Oberbetonmischer und damit in einer Position, in der er sich nicht mehr jeden Scheiß anhören müsse.

Erika, Gerda, Henner, Bodo, Lisbeth – Henner kommt aufgeregt in die Bembelschtubb und berichtet den Anwesenden von einem dunklen Wagen mit getönten Scheiben und Frankfurter Kennzeichen, der im Schritttempo durch Bömmes gefahren sei. Er habe ihn durchs Küchenfenster gesehen und sei ganz unruhig geworden. Die Anwesenden vermuten, dass der Wagen irgendwie mit Maddin zu tun hat und fürchten um das Wohl von Maddins Oma Annemarie. Daher brechen sie schnell zu ihr auf. Nur Henner ist sich nicht ganz sicher. Er hält es genauso gut für möglich, dass die Insassen des Wagens nach dem Besitzer einer der Festplatten suchen, die aus dem Frankfurter Finanzamt entwendet worden sind. Daher verdrückt er sich heimlich um eine Ecke.

Erika, Gerda, Bodo, Lisbeth, Helmuth – Die vier aus der Bembelschtubb laufen auf ihrem Weg zu Annemarie dem Dorfpolizisten Helmuth über den Weg, der wissen will, wo sie hin wollen. Als Bodo erzählt, dass sie sich um Annemarie sorgen, will sich Helmuth ihnen anschließen. Das ist den anderen aber nicht Recht, denn Helmuth muss nicht unbedingt erfahren, was Maddin da im Schuppen seiner Großmutter für Pflanzen gezüchtet hat. Gerda erzählt ihm mit bedrohlichen Worten von dem dunklen Wagen mit den getönten Scheiben, der gegenwärtig offenbar Bömmes unsicher macht, woraufhin Helmuth sich erst einmal nach diesem Gefährt umsehen will.

Gerda, Bodo, Erika, Lisbeth, Mariechen – Nachdem die vier von der Bembelschtubb bei Annemarie nach dem Rechten gesehen haben und die alte Dame bei bester Laune vor dem Fernseher angetroffen haben, holen sie ein Auto, betreten Annemaries Schuppen, nehmen Maddins Pflanzen und bringen sie in Erikas Blumenladen, wo sie sie in einem Gewächshaus deponieren. Dann kehren sie in die Bembelschtubb zurück, wo sie gemeinsam überlegen, was sie mit den Pflanzen anstellen sollen. Gerda schlägt vor, das Grünzeug zu verbrennen, aber genau in diesem Moment betritt Mariechen die Bembelschtubb und will wissen, was da verbrannt werden soll. Bodo behauptet, sie hätten über Gartenabfälle gesprochen. Dann nutzen die vier die Gelegenheit Mariechen über ihren Julio auszufragen. Mariechen antwortet etwas ausweichend und will auch noch nicht gleich einen Zeitpunkt benennen, an dem sie ihren Verlobten öffentlich in Bömmes vorstellt. Die anderen Anwesenden beginnen sich zu fragen, ob es diesen Julio überhaupt gibt. Schließlich wird Mariechen noch gefragt, ob Julio zufällig einen dunklen Wagen mit getönten Scheiben besitze, was Mariechen aber verneint.

Hebbed, Gerda, Erwin, Henner, Frau Duśkewič – Gerda erzählt den Anwesenden davon, wie sie mit Bodo, Lisbeth und Mariechen Maddins Pflanzen in Erikas Blumenladen gebracht hat. Erwin, Hebbed und Henner sind aber nicht gerade gut gelaunt. Sie merken, wie der Widerstand gegen einen Karnevalswagen mit der Werbung für Metzgerei Bauch wächst. Henner berichtet Erwin, dass über Erwins Anliegen auf der nächsten Karnevalssitzung abgestimmt werden würde. Die drei Männer bestellen bei Gerda erstmal Rippchen mit Sauerkraut, womit die Wirtin der Bembelschtubb für eine Weile außer Hörweite ist. Dann schlägt Henner Erwin und Hebbed vor, heimlich Maddins Pflanzen zu ernten und vor der Abstimmung über die Motivwagen des Karnevalsvereins bei der Vereinssitzung ein Kaffeetrinken zu veranstalten, bei dem den Vereinsmitgliedern die Rauschkräuter in Form von Keksen verabreicht würden. Die Mitglieder auf Erwins Seite könnten vorher informiert werden und so die Wahl in Erwins Sinn entscheiden. Frau Duśkewič wird weisgemacht, dass auf diese Weise in Bömmes alles beim Alten bleiben würde, was die Seniorin doch sehr beruhigt. Weniger beruhigend ist allerdings, dass Henner während des Gesprächs durch ein Fenster bemerkt, wie ein dunkler Wagen mit getönten Scheiben langsam an der Bembelschstubb vorbei fährt.

Erwin, Gerda, Erika, später kommen Lisbeth und Helga dazu – Erwin hat Erika in die Bembelschtubb eingeladen. Erika wundert sich darüber, führt aber ein freundliches Gespräch mit Erwin. In Wahrheit ist das Gespräch ein Ablenkungsmanöver, weil Henner und Hebbed zeitgleich heimlich in Erikas Treibhaus Maddins Pflanzen ernten. Kurze Zeit später betreten Lisbeth und Helga die Bembelschtubb. Zwischen Vater Erwin und Tochter Lisbeth gibt es sofort wieder Streit: Lisbeth genügt ein Blick um Erika zu warnen, sie solle sich nicht von ihrem Vater einwickeln lassen. Helga scheint auf Lisbeths Seite zu sein und nicht viel von Karnevalswagen mit Wurstwerbung zu halten. Erwin brüllt seine störrische Vegetariertochter an, sie habe ihre gesamte Kindheit und Jugend der Wurst aus seiner Metzgerei zu verdanken! Das solle sie sich mal in aller Ruhe zu Gemüte führen! Lisbeth ist sauer. Nachdem sich die Gemüter wieder ein wenig beruhigt haben, werden noch ein paar Spekulationen über Julio und den Italiener, der offenbar ein Bekannter Maddins gewesen ist, ausgetauscht. Dann verlassen Lisbeth und Helga die Bembelschtubb.

Erika, Gerda, Erwin, Henner, Giovanni („Der Italiener“) – Der Italiener betritt die Bembelschtubb und beginnt mit Henner zu verhandeln. Er bietet Henner seine Festplatte an, wenn dieser Maddins Schulden begleicht. Diese belaufen sich auf 6000€. Er versichere Henner als Ehrenmann, dass von der Festplatte keine Kopie gemacht worden sei. Henner schaut unsicher zu Erwin, der aber nickt. Henner macht den Deal klar. Nach dem Abgang des Italieners sagt Erwin, er werde die Zahlung übernehmen – allerdings nur unter der Bedingung, dass die Anwesenden bei der Sitzung des Karnevalsvereins für seinen Wagen mit Wurstwerbung stimmen. Erika und Gerda sind einverstanden. Die Anwesenden beschließen, bei der Übergabe Hebbed hinzuzuziehen. Er soll für alle Fälle vor der Bembelschtubb Zement anrühren, in dem man im Zweifelsfall einen Toten versenken kann.

Gerda, Hebbed, Henner, Giovanni („Der Italiener“), später Helmuth – Es kommt zur Übergabe. Der Italiener drückt Henner seine Festplatte in die Hand und bekommt 6000€. Die Männer wollen gerade ihre Sachen zusammenpacken, da betritt Helmuth der Dorfpolizist die Bembelschtubb. Der Italiener macht sich aus dem Staub, Henner wird von Helmuth darüber befragt, was das für eine Festplatte sei, die er da gerade in seiner Tasche verstaue. Henner erzählt ihm, die Festplatte sei repariert worden und enthalte Bilder aus seinem letzten Italienurlaub. Helmuth glaubt ihm zwar kein Wort, kann aber nichts beweisen, zuckt daher mit den Schultern und verlässt die Bembelschtubb.

Erwin, Erika, Lisbeth, Gerda, Hebbed – Die Sitzung des Karnevalsvereins ist vorüber. Ein paar Leute finden sich hinterher auf einen kleinen Umtrunk in der Bembelschtubb zusammen. Erwin konnte die Abstimmung mit einem Vorsprung von zwei Stimmen für sich gewinnen: es wird in Bömmes einen Karnevalswagen mit Werbung für die Metzgerei Bauch geben. Jetzt will er mit seiner Tochter ein Pfläumchen trinken. Lisbeth ist sauer, besonders weil auch Gerda und Erika für Erwin gestimmt haben. Immerhin – so gibt sie zu – sei diesmal wenigstens alles mit rechten Dingen zugegangen. Erwin grinst. Hebbed fragt, wer denn aber nun Karnevalsprinz und –prinzessin werde. Lisbeth sagt sofort, dass sie dafür in keinem Fall zur Verfügung stehe. Erwin zuckt mit den Schultern und sagt, man könne auch Mariechen und ihren Julio nehmen. Gerda meint: „Wenn´s diesen Julio aber nun gar nicht gibt?“ Daraufhin spricht Erika in lustigem Ton: „Na, dann eben Mariechen und Hebbed.“ Lisbeth und Hebbed schauen betreten zu Boden. Erika aber wird immer lustiger und erzählt einen Witz nach dem anderen. Irgendwann will Erwin wissen, was mit ihr los sei, woraufhin sie ihm erzählt, sie habe vor einer halben Stunde diese leckeren Kräuterwürstchen gegessen, die Erwin jetzt neu im Sortiment habe. Die hätten ihr richtig gute Laune gemacht!

Und damit hat Erwin, der heimliche König von Bömmes, seine Herrschaft vorläufig gesichert. Zwar hat ihn der Wurstwagen mehr gekostet, als ursprünglich gedacht, aber was tut man nicht alles für eine gute Publicity!
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