Umfrage

In Bezug auf die Positionierung (m)eines Rollenspiel am Markt

Ist es mir wichtig, dass das Spiel unter den Top 10 ist
0 (0%)
Ist es mir wichtig, dass das Spiel einen bemerkenswerten Erfolg hat
6 (5.3%)
Ist es mir wichtig, dass das Spiel minimal populär ist
10 (8.8%)
Ist es mir egal
45 (39.8%)
Die Positionierung am Markt trifft eine qualitative Aussage
8 (7.1%)
Die Positionierung am Markt trifft keine qualitative Aussage
44 (38.9%)

Stimmen insgesamt: 61

Autor Thema: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel  (Gelesen 4168 mal)

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Offline takti der blonde?

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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #25 am: 11.04.2019 | 13:25 »
Die Vorstellung, dass Qualität sich am Ende durchsetzt, ist weit verbreitet und hochgradig naiv.

...und auch nicht, was ich gesagt habe. Deshalb auch die Anführungszeichen und die Klammerbemerkung in "objektiv gut (genug)".

Die Feststellung, dass sich etwas durchgesetzt hat, sollte lediglich die Frage aufwerfen: "Warum eigentlich XY und nicht Z?" Die Antwort auf diese Frage muss ja nicht auf das Produkt beschränkt bleiben.

Grüße

Hasran

Offline YY

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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #26 am: 11.04.2019 | 14:25 »
Die Feststellung, dass sich etwas durchgesetzt hat, sollte lediglich die Frage aufwerfen: "Warum eigentlich XY und nicht Z?"

Für die Platzhirsche gilt: Chronologisch unter den ersten gewesen, damit auch als einer der ersten groß geworden und seitdem durch reine Massenträgheit weiter in der Vorwärtsbewegung.
Auffindbarkeit/Präsenz von Produkt und Spielgruppen ist der größte Einzelfaktor, alles andere ist Randerscheinung - vgl. Games Workshop, die haben das früh erkannt und enorm erfolgreich umgesetzt.

Man kann sogar umgekehrt behaupten, dass eine gewisse Laufzeit und Größe ausschließt, dass ein System für einen persönlich das beste Ding seit geschnitten Brot ist, weil der Hersteller an ganz vielen Stellen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner abzielen muss, keine Risiken eingehen und der Zielgruppe nichts mehr abverlangen kann.

Alle Rollenspieler sind letztlich Krauterer, aber ich muss es ja nicht unbedingt darauf anlegen, ausgerechnet der König der Krauterer sein.

 ~;D YMMD  :d

Trotzdem muss ich Feuersänger zustimmen:
Es ist mir egal, solange ich Mitspieler dafür bekomme.

Jetzt weiß ich natürlich, dass ich für obskuren Krempel nicht einfach irgendwo eine Spielersuche aufmachen kann und sich dann alle draufstürzen.
Muss ich ja aber auch nicht, weil ich - wer hätte es gedacht - schon Rollenspieler kenne und sich unter denen i.d.R. Mitspieler finden.
Mir kann doch völlig egal sein, wie viele andere Leute irgendwo auf der Welt ein System spielen, solange ich meine Gruppe zusammen kriege.
Klappt durchgehend relativ gut. Bei mir scheitern Runden bzw. Rundenneuaufstellungen fast ausschließlich an Terminfragen und nie im Vorfeld an "Bäh, deinen ollen Kram spielen wir nicht!"


Zuletzt:
Klar, sollten "meine Spiele" genügend Verbreitung haben, auf das es eine aktive Szene gibt, mit der man sich austauschen kann und gegenseitig Sachen machen.

Das ist auch wieder relativ. Vor Kurzem bin ich z.B. in Sachen Millennium's End ein paar große Schritte weiter gekommen - und wie viele andere Personen waren an diesem produktiven Austausch beteiligt? Zu Spitzenzeiten zwei, über weite Strecken eine. 

Ähnlich ist das mit anderen Bastelprojekten auch. Da fragt man doch viel eher gezielt einzelne, von denen man weiß, dass sie einem wahrscheinlich weiter helfen können, als sich bei einem weit verbreiteten Spiel auf die riesige Masse zu verlassen und dann in einem Riesenhaufen wenig brauchbaren Inputs nach dem Goldnugget zu suchen.
Ich käme als D&D-Bastler erst gar nicht auf die Idee, z.B. bei GITP, Enworld oder rpg.net Fragen an die Allgemeinheit zu stellen.
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Offline Dr. Evil

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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #27 am: 11.04.2019 | 14:59 »
Ich habe zwar geantwortet, es sei mir egal, aber es macht schon einen Unterschied, ob sich ein System auf dem Markt etabliert hat. Mein Beispiel aus letzter Zeit: Der Eine Ring.

Ich habe mich sehr über die deutsche Übersetzung gefreut,  um festzustellen,  wie schnell doch ein Produkt wieder eingestellt wird, da es scheinbar nicht die Erwartungen des Verlges erfüllt.  Ist ohnehin bei manch deutschen Verlagen ein Problem. Da hat man leider als ambitionierter Spieler einfach keine Chance.
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Offline Wisdom-of-Wombats

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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #28 am: 11.04.2019 | 15:17 »
Mitspieler zu finden ist zentral für ein aktiv ausgeübtes Rollenspiel-Hobby. Klar, wenn ich Systemsammler bin bzw. Rollenspiel-Bibliothekar, dann ist das irrelevant. Ansonsten gilt: wenn man eine fixe Gruppe hat, die auch Experimente mitmacht, dann ist man deutlich besser dran, als wenn man eine Gruppe gründen will. Da hilft es dann, nach umsatzstarken Systemen zu suchen. Denn die werden häufiger gespielt. Also findet man leichter Spieler.
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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #29 am: 11.04.2019 | 15:25 »
Der Grund warum ich DSA5 und D&D5 spiele ist, dass man dafür am meisten (begeisterte) Spieler findet.

Irgendwie ist es für mich auch interessant zu verstehen, was beim Mainstream zieht. Will mich dem nicht verschließen.

Selbst würde ich aber immer andere Systeme wählen.
« Letzte Änderung: 11.04.2019 | 15:28 von tartex »
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Offline YY

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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #30 am: 11.04.2019 | 15:38 »
Der Grund warum ich DSA5 und D&D5 spiele ist, dass man dafür am meisten (begeisterte) Spieler findet.

Ich unterscheide noch zwischen "Das leite ich nicht" und "Das spiele ich noch nicht mal mit", aber grundsätzlich: wenn mir ein System entschieden nicht gefällt, ist es mir egal, wie viele Mitspieler ich dafür fände.
Auf Dauer kann die ansonsten* beste Gruppe mich nicht bei einem System halten, das mir an jeder Ecke auf den Keks geht - dann spare ich mir das lieber gleich.


*Eigentlich kann es ja nicht die bestmögliche Gruppe für mich sein, wenn sie nicht die gleichen Probleme mit dem System hat wie ich... ;)
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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #31 am: 11.04.2019 | 15:40 »
Ich leide nicht unter den Systemen. Ich gehe halt vor Begeisterung viel eher in Nischen ab.
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Online schneeland

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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #32 am: 11.04.2019 | 21:22 »
Ich hab' mal minimale Popularität ausgewählt - ein wenig, weil ich grundsätzlich die Aussicht mag, auch Spieler für ein System finden zu können; hauptsächlich aber, weil ich empirisch feststelle, dass mich offensichtlich Sachen interessieren, die auch für andere Leute interessant sind (bspw. die Free League-Sachen, einiges an PbtA-Zeug und das eine oder andere aus der OSR-Ecke). Ich empfinde es auch als durchaus positiv, wenn es ein paar Leute gibt, mit denen man - zumindest online - über ein System diskutieren kann, die Blog-Einträge schreiben, Abenteuer basteln, etc.
Eine Qualitätsaussage würde ich aus der Popularität nicht ableiten. Ich würde mich aber hassran insoweit anschließen als ich glaube, dass Popularität zumindest ein Indikator dafür ist, dass eine gewisse Grundqualität gegeben ist (jetzt erschließt sich mir persönlich z.B. überhaupt nicht, warum jemand DSA mag, aber das System ist vermutlich auch keine Vollkatastrophe).

Was ich allerdings auch feststelle: wird der Hype zu groß, wie bspw. aktuell bei D&D5 ist das eher etwas, was mein Interesse senkt. Jetzt würde mich das vermutlich nicht komplett davon abhalten zu spielen, wenn ich das Regelwerk für ein besonders gelungenes Design hielte, aber ich in Kombination mit dem Gefühl von "ja, ist ganz ok, außer vielleicht A,B,C" reicht es, um weitere D&D5-Runden erstmal relativ weit hinten anzustellen.
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Re: Der Einfluss der Markt-Macht/Position des Rollenspiel
« Antwort #33 am: 12.04.2019 | 10:10 »
Ich habe mich für "ist mir egal" und "keine qualitative Aussage" entschieden. Das war nun zunächst mal einfach nur aus dem ehrlichen Impuls heraus, aber nachträglich ist mir noch ein doch nicht ganz irrelevanter Punkt eingefallen: die Frage nach der Marktmacht/-position eines Spiels beschränkt die Auswahl bei genauerem Hinsehen nämlich auf die Systeme, die ganz klassisch regelmäßig neue Produkte und Zusatzmaterial auf den Markt werfen, um ihre Kunden über das Argument "guck' doch mal, wieviel du eh schon investiert hast..." an ihre jeweilige Marke zu binden. Spiele, zu denen es beispielsweise von vornherein schlicht und ergreifend nur ein einziges All-Inclusive-Buch oder -Dokument gibt (was ja aus der Kundenperspektive auch so seine Vorteile hat...), fallen bei einem derartigen Denkansatz dagegen völlig unabhängig von ihrer eigenen Qualität und meinem eventuellen Interesse fast schon automatisch praktisch unbemerkt durchs Raster, weil ein einziges noch so gutes Produkt unterm Strich nun mal nicht so viele Wellen schlagen und Umsatz machen kann wie eine gezielt auf Länge und Profit angelegte ganze Reihe.

Und von daher geht mir bei genauerem Hinsehen eigentlich schon die bloße Fragestellung gegen den Strich.