Autor Thema: [Cthulhu] Kaltes Licht  (Gelesen 2992 mal)

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Offline Yozora

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[Cthulhu] Kaltes Licht
« am: 12.04.2019 | 12:31 »
Originalbericht Teil 1 https://inyo.home.blog/2019/04/10/kaltes-licht-teil-1-cthulhu/


Die Charaktere

Tim Warren: Ein vollbärtiger Minenarbeiter hat früher für Pollow gearbeitet.

Hendric Duncaster: Gut gekleideter Inspektor der kanadischen Polizei.

Johnson Berkley: Schmieriger Pelzhändler, der einen teuren Hermelin-Pel trägt.

Lucy Cartwell: Die Ehefrau eines Freundes von Pollow und Gelegenheitsjägerin.


Die Geschichte

Henry Pollow betreibt eine profitable Mine in Sealport und hat seinen Sohn Jacob vor einiger Zeit dorthin geschickt, um sich als Vorsteher und Verwalter zu beweisen. Nun macht er sich jedoch Sorgen, weil er seit einigen Tagen keinen Kontakt mehr mit dem Dörfchen bekommt. Henry selbst kann leider nicht selbst hinfahren, nachdem er sich das Bein gebrochen hat. So hat er ein paar Freunde zusammengetrommelt, um nach dem Rechten zu sehen. Die sitzen nun gemeinsam in einem nahezu leeren Zug und unterhalten sich etwas darüber, woher sie Pollow kennen. Es ist der 5. Oktober und alle sind auf die winterlichen Bedingungen eingestellt.

Außer ihnen sitzt nur ein weiterer Mann im Zug, der aber in Ruhe seine Zeitung liest. Nach einer Weile kommt ein weiterer Mann ins Abteil und gesellt sich zur Gruppe. Er stellt sich als Mr. Grey vor, einer der Minenarbeiter, der sich darüber wundert, warum sich kaum jemand im Zug befindet. Er selbst war drei Tage fort, um seine Mutter zu beerdigen. Gerade erzählt er freudig, dass sie gleich da sein werden, als ein Krachen ertönt und ein Ruck durch den Zug geht. Mit lautem Rumpeln und Poltern überschlägt er sich und die Passagiere werden wild durcheinandergewirbelt. Grey und Johnson werden aus dem Zug geschleudert und bleiben in einem tiefen Schneehaufen im Windschaffen der Lok liegen.

Tim ist von der Situation völlig verstört und zerschlägt eines der Fenster, auf dem der Zug liegt, um sich durch den Schnee unter dem Wagen hindurch zu graben. Draußen ertönt ein Schrei, der schließlich in endlosem Gebibber erstirbt. Lucy sucht nach einem Ausgang, findet im nächsten Abteil jedoch nur eine zerrissene Leiche und kehrt schreiend und verstört zu den anderen zurück. Johnson und Grey haben draußen unterdessen eine Dachluke gefunden und brechen diese auf, während Hendric nach oben klettert und durch eines der Fenster aus dem Zug aussteigt. Von dort aus hat er einen hervorragenden Blick auf die Umgebung. Von der Küste her scheint ein unheimliches, kaltes Licht, das einer Aurora Borealis ähnelt, aber es nicht ganz sein kann. Auf der dem Meer zugewandten Seite des Zuges liegt zudem die tiefgefrorene Leiche eines Zugbegleiters und es ist eisig kalt. Fröstelnd kehrt Hendric in den Zug zurück und teilt den anderen seine Entdeckung mit.

Im Windschatten des Zuges ist es zwar kalt, doch die Temperaturen sind halbwegs erträglich. Alle hüllen sich in so viele Kleidungsstücke wie möglich und machen sich dann auf den Weg nach Seal Port, immerhin ist das Örtchen nur wenige Minuten entfernt. Als Tim aber beim Rausgehen das merkwürdige Licht sieht, schaltet sich sein Verstand erneut aus und er glaubt, sie seien unter Wasser. Er hält die Luft an und macht Schwimmbewegungen und der verwirrte und verletzte Grey tut es ihm nach. Nur mit Mühe lassen sich die beiden beruhigen. Als sie an der Lok ankommen, wirft Hendric einen Blick hinein und sieht nur den tiefgefrorenen Lokführer und auch der Kessel ist komplett vereist.

In Sichtweite befindet sich außerdem eine Mine, aus der warme Luft aufsteigt und Sicherheit verheißt. Die Frage ist nur, ob sie den Weg dahin überleben oder auch zu Eisstatuen werden. Hendric spannt seinen Regenschirm auf und versucht, ihn als Abschirmung zu benutzen, so wie der Zug sie aktuell abschirmt, doch der Schirm gefriert rasend schnell und zerspringt dann in etliche Einzelteile. Grey hat genug und rennt einfach los. Er schlittert ein wenig über den Boden, kommt aber wohlbehalten an der Mine an. Johnson, der nicht an „diesen Firlefanz“ glaubt, joggt gemütlich los, spürt aber sehr bald, wie die Kälte ihn ergreift und sich durch seine Kleidung schält. Daraufhin nimmt er dann doch die Beine in die Hand und rennt, gefolgt von den anderen. Tim rennt als letzter, rutscht aber aus und hat Mühe, die rettende Höhle lebend zu erreichen.

Und dann kommt noch jemand hinter dem Zug hervor. Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein Mensch, doch seine Bewegungen sind staksig und seine Füße frieren immer wieder am Boden fest. Eiskristalle bilden sich um ihn herum und die bläuliche Haut wirkt auch nicht normal. Er kommt langsam auf die Gruppe zu, die daraufhin weiter in die Mine zurückweicht. Das Wesen bleibt am Höhleneingang stehen und man zieht sich weiter zurück. Tiefer in der Höhle finden sie eine Ansammlung von Menschen, die wohl schon seit einigen Tagen hier drinnen ausharren und auf Rettung warten. Sie berichten davon, wie alles angefangen hat: Zuerst strömten eisige Winde vom Meer her, das war vor einer Woche. Dann fanden sie nur noch tote Fische mit Frostbrand und dann lief ein Eisberg in den Hafen ein. Von diesem Eisberg geht das unheimliche, blaue Leuchten aus, welches die unsägliche Kälte verbreitet. Viele starben, als das Licht sie berührte, doch einige von ihnen blieben nicht tot, sondern wurden zu Frostwesen wie dem, das die Gruppe vor wenigen Minuten gesehen hat. Sie können sich allerdings nur im Licht fortbewegen, welches sich mit jedem Tag weiter ausbreitet.

Während die anderen versuchen, aus diesen Informationen etwas zu machen, streitet sich Tim lieber darüber, wie unsinnig er den Aufbau der Mine findet, weil die Schienen nicht direkt zum Bahnhof führen. Lucy versorgt nun in Ruhe Greys Wunden und erfährt von den anderen, dass „die Eskimos“ anscheinend irgendetwas über den Vorfall wissen und ihr Dorf seit der Ankunft des Eisbergs in tiefem Nebel liegt. Sie sprechen wohl teilweise russisch, eine Sprache, die aus der Gruppe nur Grey beherrscht. Doch er muss sich zunächst in den heißen Quellen aufwärmen und ausruhen. Die anderen wollen derweil in die Stadt gehen und Medikamente besorgen, da viele der Flüchtlinge krank sind. Die Zeit wollen sie außerdem nutzen, um nach einem Flugzeug zu suchen, das vor einigen Tagen in Sealport abgestürzt ist.

Jacobs Aufenthaltsort kennt leider niemand, aber es gibt die Vermutung, dass er im Leuchtturm feststecken könnte, dem Ort, der dem Eisberg am nächsten ist… Die Gruppe rüstet sich aus, nimmt auch Dynamit mit und macht sich dann auf den Weg. Hendric bekommt beim Anblick der vollkommen zugefrorenen Kleinstadt leichte Panik und Lucy muss ihm erst eine scheuern, damit er sich in Bewegung setzt. Das erste Stück des Weges lässt sich relativ einfach zurücklegen. Im Schatten der Häuser muss man die Kälte nicht fürchten, hört aber ein unheimliches Brechen von Eis aus der Richtung des Hafens. Als die Gruppe der Apotheke näherkommt, hört sie allerdings ein Stapfen aus zwei Richtungen und muss sich vor einer Patrouille der eisigen Untoten in Sicherheit bringen. Tim klettert dabei auf einen Balkon und es scheint, als sei alles gut. Die Untoten gehen vorbei und Tim will wieder auf den Boden zurück. Leider rutscht er ab und stürzt, was die Wesen alarmiert.

Glücklicherweise können Johnson und Lucy die Angreifer ausschalten, bevor diese Tim zu einem von ihnen machen können. Durch die Schüsse könnten allerdings weitere Untote alarmiert worden sein, sodass nun höchste Vorsicht geboten ist. Trotzdem erreicht die Gruppe ihr erstes Ziel nur wenige Minuten später unbehelligt. Vor der vollkommen vereisten Tür der Apotheke steht jedoch ein einzelnes Eiswesen. Die Männer fackeln nicht lange und werfen eine Stange Dynamit zwischen beide, sodass es den Wachposten und die Eisschicht zerfetzt – und vermutlich alle anderen Untoten im Umkreis alarmiert. Die Gruppe eilt in das Haus und stopft einen Sack voll mit allem, was sie für wichtig erachtet. Draußen staut sich ein Pulk von Eiswesen, doch sobald eines eintritt, fällt es leblos zu Boden und schmilzt. Johnson schlägt aus dem Schatten heraus nach jenen, die sich in Reichweite begeben, woraufhin die Kreaturen nach draußen zurückweichen, den Weg in die Freiheit jedoch versperren. Tim bastelt auf die Schnelle kleine Brandbomben und bewirft sie damit.

Leider fängt dabei auch der ungeschickte Tim Feuer und steckt das Haus gleich mit an. Panik bricht aus und Lucy und Hendric brechen mit Gewalt die verschlossene Hintertür auf. Hinter ihnen steht die Apotheke in Flammen, doch die Wagemutigen entkommen. Nachdem sie den Kampfplatz hinter sich gelassen haben, entdeckt Lucy schließlich auch das Flugzeug. Während Hendric das Funkgerät ausbaut, erblickt Johnson zum ersten Mal den Eisberg in seiner ganzen Pracht. Und das Ding sieht kaum noch wie ein Eisberg aus, mehr wie ein Palast aus Eis, eine gigantische Zitadelle…

Als sie erneut von den Eiswesen angegriffen werden und Lucys Pistole aufgrund der Kälte versagt, flieht man einfach nur noch zurück zu den Höhlen. Doch in der Panik finden sie den Eingang nicht mehr, nur einen anderen, der jedoch ausschließlich über einen steilen Abhang erreichbar ist. Immer mehr und mehr von den Eiswesen folgen ihnen – und nicht die langsamen vom Anfang. Diese hier wirken intelligenter, sind schneller, haben leuchtend blaue Augen und strahlen eine leichte, blaue Aura aus. Tim lenkt die Wesen ab, während Hendric das Funkgerät vorsichtig nach unten lässt. Johnson rettet sich bereits in die Höhle, als Tim stürzt und sich die Kreaturen auf ihn werfen. Lucy und Hendric können ihm nicht mehr helfen und steigen beide nach unten. Lucy bringt das Gepäck in Sicherheit, als Tim es irgendwie doch noch schafft, zum Abhang zu kriechen. Unglücklicherweise stürzt er genau auf Hendric und mit ihm einige der Eiskreaturen. Sie beißen sich in Tims Fleisch fest und der Bewusstlose färbt sich daraufhin ebenfalls langsam bläulich. Durch den Aufprall hat sich Hendric das Bein gebrochen und kommt nicht schnell genug in den Schatten.

Doch so will er nicht sterben. Als die Kreaturen – inklusive dem nun untoten Tim – sich ihm zuwenden, zückt er eine Stange Dynamit. Lucy und Hendric hören im Inneren der sicheren Gänge nur noch einen lauten Knall.


Fazit

Ein rasantes Abenteuer mit zwei möglichen Einstiegen: Ein langer, ausführlicher und einer direkt im Zug. Wir haben den deutlich kürzeren gewählt, was auch eine gute Entscheidung war. Dadurch kamen wir zügig voran und waren schnell mitten im Geschehen.

Hervorragend war auch, dass genau derjenige, der immer unausstehliche Charaktere spielt, die mit dem Plot nichts zu tun haben wollen und die Frau, die keine nennenswerten körperlichen Skills hat, überlebt haben…

Bisher hat das Szenario viel Spaß gemacht und ich bin gespannt, welche Eiskönigin uns in ihrem Palast erwartet.

PS: Wir haben nach Nemesis gespielt, weil die Regeln für Kälteschaden, Actionszenen und Kämpfe einfach deutlich besser zu handhaben sind.
Besucht mich doch mal auf meinem Rollenspiel-Blog https://inyo.home.blog/

Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #1 am: 12.04.2019 | 14:19 »
Winterphönix, wo ist das Szenario erschienen?
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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #2 am: 12.04.2019 | 14:39 »
Im Pegasus-Band "Apokalypsen". :)

Offline Coltrane

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #3 am: 12.04.2019 | 14:57 »
Es heißt korrekt im deutschen Cthulhu Band "Apokalypsen". Das P* -Wort ist doch gebannt.  ~;D

Offline CiNeMaNcEr

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #4 am: 12.04.2019 | 16:16 »
Wir spielten das Szenario als 3tes Apokalypsen innerhalb von wenigen Monaten (davor 12 Apostel sowie Tote Träume), zum einen als Kontrast sowie zur Feier des Frühlings als auch Abschluss des Winters.

Hauptsächliche weil nochmal Apokalypse gewünscht war, es schnell und einfach vorzubereiten ist, als auch wunderbar dazu diente 2 neuen Spielern die Regeln von NEMESIS/DARK ORE näher zu bringen.

Nach Orginal Regeln kann ich das Szenario nur bedingt empfehlen, die Wetter-/Temperaturregeln sind äußerst marginal.....
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Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #5 am: 12.04.2019 | 16:32 »
Danke für die Info von Euch dreien.

Zuerst dachte ich, das Szenario kenne ich doch. Das hast Du doch schon geleitet.
Doch dann... Ich hatte mich lediglich im Titel vertan. TOTES LICHT hatte ich serviert.

Dem Bericht zufolge scheint mir KALTES LICHT recht pulpig. Stimmt der Eindruck?
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Offline CiNeMaNcEr

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #6 am: 12.04.2019 | 18:37 »
Dem Bericht zufolge scheint mir KALTES LICHT recht pulpig. Stimmt der Eindruck?

Kann so rüberkommen. Ursprünglich ist es kein Pulp, hat jedoch durchaus Elemente die als Pulp ausgelegt werden können.
Diese können betont als auch reduziert werden.
Beim genaueren Betrachten des Gesamtwerkes sind sehr viele sagen wir, Klichee Parts enthalten ("Zombies", Ureinwohner, Minenarbeiter, ein Museum in dem natürlich eine magische Waffe enthalten ist ect.).
Nach Teil 2/2 wirst du dir ein deutlich klarers, eindeutiges Bild machen können. Vorallem sehr "lethal" ist das ganze....
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Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #7 am: 12.04.2019 | 19:11 »
Vorallem sehr "lethal" ist das ganze....
Da hatte ich beim Lesen gerade den gegenteiligen Eindruck.

Bei dem Eisenbahn Unfall dachte ich sofort an den des ICE in Eschede.
Und die Chars hüpfen da so mir nichts Dir nichts heraus?
Wird im Szenario aufgelöst, weshalb das Unglück geschah?

Dass der Regenschirm gefriert und zerbricht, steht das so im Text?
Ich würde jetzt mutmassen, dass bei derart tiefen Temperaturen, die Augen Flüssigkeit sofort gefriert und beim Atmen nacheinander ebenso die Lippen, Zunge, Gaumen, Luftröhre, sowie die Lunge. Ein hässlicher Tod, möchte ich meinen und bestimmt recht schmerzvoll.

Ich lege immer viel Wert auf Fantasy Realismus, deshalb fällt mir so etwas auf.
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Tegres

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #8 am: 12.04.2019 | 19:17 »
Das Szenario sagt doch aber recht deutlich, dass wenige Minuten ohne starke Schutzkleidung zum Tod führen. Das mit dem Zug sehe ich auch anders. Wir sprechen hier von einer Bimmelbahn aus den 1920ern, also sicherlich deutlich weniger als 100 km/h und nicht vo einem ICE mit 200+. Außerdem wäre das Szenario sehr schnell vorbei, wenn die Charaktere es noch nicht einmal aus dem Zug schaffen.

Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #9 am: 12.04.2019 | 19:43 »
Weniger ist oft mehr.
Ich halte die Situation für unnötig überzogen.
Bringt so etwas dem Auto den Kick, wenn er die Regeln der Physik ignoriert.

Wenn es derartig kalt ist, würde auch der Zug zerspringen wie Glas, wenn er aus dem Gleis hüpft.
An die Innenraum Temperaturen möchte ich nicht denken. Und die Aussenwände zu berühren wäre sicherlich auch keine gute Idee.

Ich möchte ehrlich gesagt auch in keinem Zug sitzen, der sich bei nur geringer Geschwindigkeit aus der Spur löst und überschlägt.
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Offline CiNeMaNcEr

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #10 am: 12.04.2019 | 22:48 »
Da hatte ich beim Lesen gerade den gegenteiligen Eindruck.
Wird im Szenario aufgelöst, weshalb das Unglück geschah?

Ja.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das Szenario bedroht fast kontinuirlich mit
- natürlicher Kälte
- übernatürlicher Kälte des blauen Lichtes (das jedoch nur im direkten Einfluss extrem ist, im Schatten wirkt es deutlich weniger...)
- kleinen und großen Lawinen
- Schneegestöber und dergleichen Wetterverhältnissen (was auch Probeerschwernisse zufolge hat).
- teil-/einstürzenden Gebäuden (Kälte sowie die Schneemasse)
- spiegelglatte Flächen auf den man ausrutscht und dann in Gegner, Erdspalten oder einsturzgefährdete Gebäude routiert oder die einfach nur die Flucht vor Gegnern erschwert
- großen, herabstürzenden Eiszapfen
- diversen Eiszombies und ihrer (mehr oder weniger ausgebrägten Eisaura sowie Kältegriff)
- Einem (geschwächten/mumifizierten) Gnoph-Keh
- Dem Weissen Wurm Rlim Shaikorth
- Die Handhabung von Dynamit
- (irgendwas habe ich bestimmt noch vergesssen)

Durch den Schaden des Zugunglücks (auch wenn bei guten Vermeidungswürfen) waren alle Charaktere mehr oder weniger angeschlagen, der Frostschaden des Blauen Lichts setzte zusätzlich zu und quasi jeder hatte vor der nächsten Konfrontation Furcht, da jeder mit Schock überladen war. Quasi jeder Eiszombieangriff wäre (war) deutlich gefährlicher als unter "normalen" Umständen.

Nach Orginal Regeln verhindert das "Blaue Licht" auch jede Art von Heilung, dies habe ich ersatzlos gestrichen.
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Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #11 am: 12.04.2019 | 23:11 »
Irgendwie komme ich mir schon beinahe dämlich vor, da ich scheinbar der Einzige bin, der so viel Wert auf Realismus legt... Sorry.

Aber weshalb sollte ein Zug auf vereisten Schienen entgleisen?
Durchdrehende Räder verhindern ein Vorankommen. Der Zug bleibt stehen. Mehr dürfte nicht geschehen.

Deine Aufzählung aller 'Unannehmlichkeiten' für die Chars ist schon verdammt hoch.
So etwas hätte ich bei Warhammer in den Northern Chaos Wastes erwartet.
Aber egal. Auf jeden Fall ist es sehr apokalyptisch.
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Tegres

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #12 am: 13.04.2019 | 00:08 »
Wenn die Gleise aber durch die Kälte zerstört und nicht nur vereist wurden, passt das doch schon wieder. Ich würde diese Zugszene auch nicht überbewerten. Es ist einfach eine Möglichkeit, rasant ins Abenteuer zustarten. Für den Rest des Abenteuers könnte der Zug auch einfach nur stehen bleiben. Dann wird die Bedrohung durch die Kälte halt "gemächlicher" aufgebaut.

Offline CiNeMaNcEr

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #13 am: 13.04.2019 | 11:52 »
Irgendwie komme ich mir schon beinahe dämlich vor, da ich scheinbar der Einzige bin, der so viel Wert auf Realismus legt... Sorry.

Zumindest bist du der einzige den ich kenne der darauf sonderlich Wert legt.

Im Stress der Situation, der Immersion des Spiels, dem Charakterplay sowie der Handlung an sich, denkt am Tisch nicht wirklich jemand darüber nach.
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Offline Chaos

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #14 am: 13.04.2019 | 17:59 »
Zumindest bist du der einzige den ich kenne der darauf sonderlich Wert legt.

Im Stress der Situation, der Immersion des Spiels, dem Charakterplay sowie der Handlung an sich, denkt am Tisch nicht wirklich jemand darüber nach.

Außerdem ist Cthulhu nicht unbedingt das Setting, bei dem ich besonderen Wert auf den Realismus legen würde.
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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #15 am: 13.04.2019 | 18:54 »
Außerdem ist Cthulhu nicht unbedingt das Setting, bei dem ich besonderen Wert auf den Realismus legen würde.

Da gibt es doch eine recht große Fraktion an Spielern, die viel Wert auf historische Korrektheit usw. legt - sozusagen Realismus als Immersionshilfe.


Was das Entgleisen angeht: Bei großer Kälte wird das Material selbst spröde und ein gefrorenes Gleisbett federt die auftretenden Belastungen wesentlich schlechter ab. Da ist gerade in Kurven ein größerer Gleisschaden mit zugehörigem Unfall ohne Weiteres drin.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #16 am: 17.04.2019 | 11:37 »
Hier nun Teil 2: https://inyo.home.blog/2019/04/16/kaltes-licht-teil-2-cthulhu/


Die Charaktere

Johnson Berkley: Schmieriger Pelzhändler, der einen teuren Hermelin-Pel trägt.

Lucy Cartwell: Die Ehefrau eines Freundes von Pollow und Gelegenheitsjägerin.

Bruno Grey: Einer der Minenarbeiter, der während des Vorfalls nicht vor Ort war.

Robert Bower: Bundesagent, der die Ereignisse in Seaport untersuchen soll.


Die Geschichte

Johnson und Lucy kehren wohlbehalten in die Mine zurück, wo sie die Medikamente austeilen und das Funkgerät näher untersuchen. Leider ist die Batterie tot, es wird also eine neue Stromquelle benötigt, um das Gerät wieder zum Laufen zu kriegen. Bruno geht es nach seinem Bad in der Quelle etwas besser und auch Robert, der irgendwie dem entgleisten Zug entkommen konnte, schließt sich der Gruppe nun an.

Der Plan ist es, sich bei den Eskimos, einem Aleuten-Stamm, umzuhören, wie diese sich gegen das Licht schützen. Sie nutzen also einen Ausgang in der Nähe des Dorfes und nehmen etwas Kohle und eine alte Flinte mit, um sie als Tauschgüter anzubieten. Der Weg bis zu der wabernden Nebelkuppel ist jedoch etwas länger und führt durch einen Tannenwald, der voll mit bedrohlichen Eiszapfen hängt. Die Arbeiter haben eine Art Schild aus Holz und Decken gebaut, mit dem sich immerhin zwei Personen kurz vor dem Licht schützen können. Johnson und Robert rennen also los und erreichen das Dorf auch, wobei Johnson kurz vor dem schützenden Nebel ausrutscht und beinahe am Boden festfriert. Glücklicherweise kann er sich dann doch retten. Mit etwas Mühe gelangen auch die anderen beiden in das Aleuten-Dorf , auch wenn der Schild dabei einfriert und zerspringt. Hier werden sie von einem Trupp Jäger angesprochen, der die Fremden bemerkt hat. Die Einheimischen sind erfreut über die Geschenke, stehen aber dem Minenarbeiter Bruno feindselig gegenüber.

Trotz allem bringen sie die Gruppe zur Hütte ihres Schamanen. Man setzt sich, übergibt die Geschenke und hört sich dann an, was Aguta, der Schamane, zu erzählen hat. Einer alten Legende zufolge soll Rlim Shaikorth, der Weiße Wurm, auf Yikilth, dem Berg aus Eis, schon einmal versucht haben, die Welt mit ewigem Winter zu überziehen. Alles hat sich damals genau so abgespielt wie jetzt: Das Licht, die auferstandenen Toten, die Fische, alles. Doch mit dem Flug des Adlers konnte die Kreatur bezwungen werden und die Aleuten besitzen Schutztalismane, die gegen die Auswirkungen des blauen Lichtes schützen. Beim letzten Mal brachte Rlims Ankunft aber auch noch den Wendigo mit sich, von dem die Gruppe nun fürchtet, er könne bald auch noch auftauchen. Nach ein wenig Hin und Her erklärt man sich dazu bereit, einige von den Arbeitern geraubte Kulturgüter aus dem Museum zurückzubringen, wenn dafür die Aleuten beim Kampf gegen den Wurm helfen.

Die Gruppe erhält nun Schutztalismane und begibt sich erneut nach Sealport. Glücklicherweise gelangt sie ohne weitere Zwischenfälle zum Museum, obwohl Lucy nicht gerade leise ist. Dank der Talismane hat das blaue Licht keine Wirkung mehr auf sie, nur die normale Kälte macht ihnen zu schaffen. Im Museum selbst schleichen sie leise nach oben und sammeln etliche Habseligkeiten ein, die den Aleuten gehören. Dann jedoch vernehmen Lucy und Bruno seltsame Geräusche, als würden sechs Beinpaare sich im Stockwerk über ihnen bewegen. Als sie höher kommen, finden sie zwei große, ausgestopfte Eisbären und dazwischen einen leeren Sockel. Bruno wird etwas bleich, denn er weiß, dass hier der Wendigo ausgestellt war, ein beinahe mumifiziertes Mischwesen mit katzenhaften Zügen und sechs Beinen. Sein Verstand verkriecht sich zusammen mit seinem Körper in einer Ecke, während sich Johnson und Lucy zum Kampf bereit machen. Als das Ungetüm ein unheimliches Heulen loslässt und dann die Treppe herunter auf sie zustürmt, schnappt sich auch Robert eine der ausgestellten Harpunen.

Der Kampf ist schnell entschieden. Mit einem gezielten Schuss zerbricht Lucy das merkwürdige Horn auf der Stirn des Wendigos, Johnson erwischt es an der Flanke und Robert bringt es mit einem Seil zum Stolpern. Es kracht die Treppen hinunter und springt dann aus dem Fenster. Lucy geht schnell sicher, dass es nicht zur Mine rennt, während die Männer alles zusammensuchen, was sie an Zeug finden können. Auch der Flug des Adlers, der gesuchte rituelle Speer aus der Legende, findet sich auf dieser Etage. Als Bruno ihn ergreift, spürt er eine Art Geist, der versucht, sich seines Verstandes zu bemächtigen, kann ihn jedoch abwehren. Unter der Last des Schnees und vielleicht auch des Wendigos beginnt das Gebäude zu ächzen und die Gruppe flieht. Vor dem Haupteingang tummeln sich jedoch bereits etliche Eisleichen und man macht panisch kehrt. Mit mehr Glück als Verstand finden sie einen Notausgang, wo sie erneut mit dem grausigen Anblick des Hafens konfrontiert werden: Hunderte Menschen, die in Angst und Eis erstarrt sind und der riesige Eisberg mit seinem unheimlichen Licht.

Irgendwie schaffen sie es zurück zum Aleuten-Dorf, doch als sie in den Nebel treten, irren sie zunächst darin umher. Vorher hatten sie das Dorf sofort gefunden, doch jetzt scheint sich der Nebel unendlich weit zu erstrecken. Als sie aufgeben und umkehren, finden sie sich in einem Schneesturm wieder und sehen kurz die Bewegung mehrerer Gliedmaßen, die jedoch in den weißen Winden verschwinden. Lucy hat einen Nervenzusammenbruch, glaubt, dass sie hier draußen sterben werden und die anderen müssen sie mitschleifen, als sie nach einem Weg zurück ins Aleuten-Dorf suchen. Tatsächlich schaffen sie es doch zurück und können die erbeuteten Gegenstände zurückgeben. Bruno bleibt jedoch der Speerträger und die Gruppe vereinbart mit den Kriegern, dass diese für Ablenkung sorgen. Zusammen mit den Minenarbeitern wollen sie nicht kämpfen.

Also geht es für die Gruppe zurück in die Mine, wo nach ein paar heftigen Diskussionen abgemacht wird, dass die Arbeiter die Untoten mit Sprengstoff ablenken. Als die Gruppe den Aleuten sagen will, dass diese aufbrechen sollen, tobt der Schneesturm aber schon zu stark und so hofft man einfach, dass alles gut geht. Glücklicherweise verschont das Wetter die Stadt größtenteils und man kommt gut voran. Etwa auf halbem Weg zum Eisberg beginnen dann auch die Explosionen und die Untoten machen sich auf den Weg zu den Minen, während die Gruppe an ihnen vorbeischleichen kann. Leider rutscht Johnson kurz vor ihrem Ziel aus und ein Eiszapfen löst sich von einem der Gebäude. Er erwischt ihn am Bein und trotz Lucys ärztlicher Unterstützung kann er sich kaum aufrecht halten.

Von den Minenarbeitern mit Kletterwerkzeugen ausgestattet beginnt der mühsame Aufstieg. Es geht durch ein Gewirr aus Eis, welches sich in unmöglichen Winkeln erstreckt. Gänge und Treppen sind schief oder wirken wie aus einem Escher-Gemälde. Weiter unten dringen die Aleuten in den Eispalast ein und beginnen, die verbliebenen Eisleichen zu bekämpfen, während sich die Gruppe weiter nach oben schleicht. Und dann kommt sie an.

Ganz oben, unter einer Kuppel aus Eis, die stärker mit dem unheimlichen Licht erstrahlt als jeder andere Ort, hockt auf einem Thron aus Eis ein riesiger, fetter, weißer Wurm. Er ist ungefähr so groß wie ein Seeelefant und aus augenlosen Höhlen rinnt beständig schwarzes Blut in sein zahnloses, rundes Maul. Neben ihm stehen vier Untote. Lucy und Bruno drehen beim Anblick Rlims vollkommen durch. Lucy schießt auf die Kreatur, doch ihre Kugel prallt wirkungslos an der dicken Fettschicht ab. Bruno sticht den Speer tief in den Leib des Ungetüms und zwei der Wachen stürzen sich sofort auf ihn. Auch Lucy muss sich einer der untoten Wachen erwehren, während die Männer sich mit denen beim Wurm herumschlagen und versuchen, Bruno den Rücken freizuhalten. Bruno spürt, wie der Geist im Speer ihm Unterstützung leistet und seine Hand führt.

Mit jedem Stich rinnt mehr schwarzes Blut aus dem massigen Wurmleib, welches den Eisboden aufweicht und Verätzungen verursacht. Robert ist der erste, der in das dünn werdende Eis einbricht, dann fallen auch Lucy und ihr Angreifer. Von unten können die beiden beobachten, wie Bruno den Wurm mehrmals verwundet, dann aber stürzt und die Kreatur ein großes Stück Fleisch aus ihm herausreißt. Johnson ist aber ebenfalls noch da, greift den Speer und dringt weiter auf das Monstrum ein. Da dieses bereits schwer verletzt ist und der Eisberg zu bersten beginnt, nimmt Lucy die Beine in die Hand und flieht durch einen engen Spalt nach unten. Sie rutscht aus und schlittert eine Art Rutsche hinunter.

Oben tobt der Kampf weiter. Robert ringt mit einem der Untoten, schwarzes Blut breitet sich auf dem Boden aus und Brunos Gesicht ist leicht verärzt. Er erwacht aus einer kurzen Bewusstlosigkeit und zückt eine Stange Dynamit, welche er dem Wurm in den Rachen schieben will. Leider ist der Boden bereits zu instabil und die Stange fällt ihm aus der Hand. Die Explosion lässt den Boden unter Rlim erzittern und er rutscht in eine Eisspalte. Einmal wird noch nachgestochen, dann bleibt er reglos liegen. Lucy ist längst unten angekommen und ruft die Aleuten zur Flucht auf, während die Männer oben um ihr Überleben kämpfen. Die Untoten erstarren oder kippen einfach um, während der Eisberg zerbricht. Johnson will in Sicherheit springen, doch sein ohnehin schon lädiertes Bein gibt nach und er stürzt mit einem Schrei in die Tiefe. Robert schnappt sich den Speer und sucht nach einem Weg nach unten. Herabfallende Eisstücke erschweren seine Sicht und er kommt nicht schnell genug voran. Bruno humpelt irgendwie nach draußen und bricht dort zusammen. Mit schwindendem Bewusstsein sieht er noch, wie Robert mit dem Speer wedelt, dann wird er von den Eismassen ins Meer gerissen.

Nachdem sich der Spuk gelegt hat, wird Brunos erfrorene Leiche am Hafen gefunden. Ermittler können sich nicht erklären, was hier vorgefallen ist, denn alles, was man ihnen erzählt, ist viel zu unglaublich, um wahr zu sein.


Fazit

Puh, ist doch ganz schön viel passiert, obwohl ein Großteil der Runde aus Rumrennen und Diskutieren bestand. Wir haben mal wieder vollkommen überplant, aber am Ende ist es dann ja trotzdem was geworden. Der „Wendigo“ war übrigens unser alter Bekannter, das „Gnoph-Keh“ aus Jäger und Gejagte.

Das Szenario bietet eigentlich noch ein paar weitere Möglichkeiten, beispielsweise die Untersuchung des Leuchtturms, die wir jetzt aus Zeitgründen unterlassen haben.

Wer Lust auf ein Survival-/Apokalypsen-Szenario hat, welches viele verschiedene Interaktionsmöglichkeiten bietet, ist hiermit definitiv richtig beraten. Ich empfehle aber nach wie vor, die Nemesis-Regeln zu verwenden, um den Spielfluss flüssig zu halten und weil sich viele Regeln deutlich besser damit abbilden lassen.
Besucht mich doch mal auf meinem Rollenspiel-Blog https://inyo.home.blog/

Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #17 am: 17.04.2019 | 13:06 »
Bei dem Setting drängt sich ein Vergleich mit anderen Eis-Szenarien geradezu auf; ganz besonders zu BtMoM.

In der Antarktis herrschen Temperaturen von -40°C und darunter.
Macht das Szenarien Angaben zu den Temperaturen?

Bei BtMoM gibt es keinerlei Tabellen, welche Tätigkeiten bei welchen Temperaturen noch möglich sind, was aber sehr interessant wäre.
Gibt es eine solche Tabelle für den SL?
Gibt es Regeln für den Windchill, sprich dem gefühlten Temperaturunterschied durch Windgeschwindigkeit?

Gibt es Regeln für Erfrierungen? Für Schneeblindheit?

Gibt es Regeln für verschlechterte Wahrnehmung durch Kapuzen und Brillen?

Gibt es Regeln für den erschwerten Gebrauch von Werkzeugen mit Handschuhen?
Jäger in der Arktis ziehen zum Schiessen von Robben ihre Handschuhe aus.

Gibt es Regeln für eingefrorene Nahrung oder Brennstoffe?
Damit hatten z.B. die Deutschen in russischen Winter grosse Probleme.
Oder wieviele Kalorien der Körper in einer solchen Kälte benötigt, um zu funktionieren?

Gibt es Regeln wie schnell man sich in Schneestürmen verirren kann - besonders bei einem White Out?

Wenn ja, dann werde ich den Apokalypsen-Band kaufen.
Wenn nicht, weshalb dann Eis und Kälte?
« Letzte Änderung: 17.04.2019 | 13:07 von Der Läuterer »
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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #18 am: 17.04.2019 | 13:48 »
Bei dem Setting drängt sich ein Vergleich mit anderen Eis-Szenarien geradezu auf; ganz besonders zu BtMoM.[/size]

Nein zu ALL deinen Fragen.

Der Vergleich zu BtMoM kam mir auch und mit dessen Zusatz-/Ergänzungsregeln wäre es nach regulären CoC Regeln besser Unterstützt.

Das Szenario spielt in Alaska, es wird einmal erwähnt das die Temperatur unter Null ist. Auf einer halben Seite werden die "Effekte" bis zum Kälte Tod beschrieben sowie die (etwas inkonsequenten) Auswirkungen des unnatürlichen "Kalten Lichtes" (an einer Stelle bekommen die "Investigatoren etwas Schaden" an einer anderen verreist ein Bewohner Sealports in quasi der selben Zeit komplett).

Ursprünglich wollte ich nach den BtMoM Regeln spielen, war mir dann jedoch zuviel Aufwand.

Nach NEMESIS Regeln kann ich flexibler und intuitiver Arbeiten. Die Kälte hat eigene Regeln und kann zusätzlich sehr leicht durch einen reduzierten Würfelpool und-/oder erhöhte Width/Height modifiziert werden.

Ausserdem fühlt ein Spieler bei 1W4 Schaden nicht wirklich wie und wo der Schmerz/Schaden lokalisiert ist.
Während er bei Nemesis ganz genau sieht wie der Shock Damage Hände und Füße nach und nach füllt, sich ausbreitet bis hin zur Unfähigkeit das Gliedmaß zu bewegen.

Kurz: Regeltechnisch versagt das Szenario und erfordert starke Anpassung des SLs.
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Offline Der Läuterer

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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #19 am: 17.04.2019 | 15:59 »
Leider habe ich noch nie erlebt, dass ein Szenario mit extremem Wetter NICHT versagen würde.
Da geben sich die Autoren m.M.n. keine Mühe (oder konzentrieren sich auf die falschen Details, z.B. die Werte einer Schneeraupe), denn alle Szenarien, die ich so kenne, sind von der gleichen enttäuschenden Machart.

Da frage ich mich dann regelmässig, weshalb das jetzt in der (Ant-)Arktis spielen muss, wenn doch alles so abläuft, wie das Eisessen im Sommer beim Italiener.
« Letzte Änderung: 21.04.2019 | 10:54 von Der Läuterer »
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Re: [Cthulhu] Kaltes Licht
« Antwort #20 am: 20.04.2019 | 19:39 »
Leider habe ich noch nie erlebt, dass ein Szenario mit extremem Wetter NICHT versagen würde.

Leider, bisher habe ich auch nicht wirklich irgend ein Szenario gefunden, was dies wirklich macht/kann. Jedoch neige ich da zu einfachen, praktischen Lösungen (wie sie ORE/NEMESIS zahlreich hat).
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