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Wie intensiv bereitet ihr euch als SL vor?

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Tegres:
Ich würde mal sagen, dass zwischen einer halben Stunde und einer Stunde Vorbereitung pro Stunde Spielzeit benötige. Ich leite fast nur Kaufabenteuer. Diese lese ich in der Regel zwei mal, was circa eine Stunde veranschlagt. Dann mache ich mir noch Notizen und schreibe falls nötig wichtige Zauber, Monster oder Gegenstände heraus. Das macht meist so eine halbe Stunde aus. Oft denke ich auch sehr intensiv über den Abenteuereinstige nach, was meist eine weitere halbe Stunde kostet. Wenn viele NCS vorkommen, die ich unterscheidbar darstellen will, kann es sein, dass ich das etwas übe, das ist aber die Ausnahme. Wenn nötig, zeichne ich Karten, das dauert pro Karte eine halbe bis eine Stunde. So komme ich dann meist auf zwei bis drei Stunden, und die Abenteuer, die ich leite dauern meistens zwei bis vier Stunden.

Edit: Was ich auch gerne machen, ist Spielberichte und Rezsensionen zu den Kaufabenteuern zu lesen, die ich leiten will. Das kostet natürlich auch Zeit, lohnt sich aber für mich, da mir Hürden nochmal bewusster werden und ich gezielt gegensteuern kann.

Antariuk:
Bei mir kommt es glaube ich auf ca. 1 Stunde, also Verhältnis eins zu eins.

Grundsätzlich bin ich damit zufrieden. Ich bereite idR sehr viel zu Beginn vor, lese tausend Sachen, durchforste das Netz, spinne auf Notizzetteln herum, höre passende Musik, usw. Später leite ich meine Abenteuer dann sehr locker und bereite kaum noch vor oder nach, weil ich das Zeug soweit im Gedächtnis habe dass eine kurze Notiz hier und da ausreicht. Zwischendurch überkommt mich vielleicht nochmal eine Phase, wo ich etwas ändere oder ausarbeite, aber das ist wirklich selten. Diese Vorbereitungszeit kann sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, weil ich das vielleicht hier mal abends eine Stunde und da mal einen ganzen Nachmittag lang mache, zwischendurch aber evtl. auch mal ein paar Tage gar nichts tue. Aber insgesamt ist das bestimmt dieselbe Zeit die ich hinterher spiele und leite.

Meine Vorbereitung ist insgesamt mehr eine (Selbst-)Findungsphase und ein Reinfühlen in das Abenteuer, System, Setting oder Stimmung, als das konkrete Ausarbeiten von szenischen Details. Ich will am Ende der Vorbereitung ein gutes Modell der ganzen Sache im Kopf haben, so dass ich von jeder Situation aus spontan reagieren und Bezüge herstellen kann. Technisch läuft das mittlerweile, so würde ich es einschätzen, auf Plot Points hinaus. Die genauen Übergänge improvisiere ich immer anhand der Stimmung, Ereignissen aus der Gruppe und den Fäden, die ich mir vorher gestrickt habe, strukturiert aufschreiben tue ich nur die großen Fraktionen, Entwicklungen, Probleme und Knotenpunkte.

Für mich ist Vorbereitung wertvoll, weil sich dabei die Identität des Abenteuers prägt und ich all die Dinge identifiziere, die cool sind und in irgendeiner Sitzung vorkommen sollen. Egal ob das jetzt ein schrulliger NSC oder ein abgefahrenes Artefakt ist.

Ob ich das für mich oder die Runde mache... auf jeden Fall für mich. Immerhin muss ich den Mist leiten. Aber letztendlich profitieren ja alle davon, wenn ich weiß was ich will und auch spontan gute Antworten auf unerwartete Fragen oder Impulse geben kann. Ich habe aber noch nie vorbereitet weil ich das Gefühl hatte, ich würde das den Spielern schuldig sein oder so, in dem Fall würde ich gar nicht leiten wollen.

achlys:
Abhängig vom System, wie neu es für mich ist und ob ich eine neue Kampagne starte oder mit einer begonnenen weiter mache.
Wenn ich mit einem unbekannten System beginne, dann brauche ich deutlich länger: Regel Sheets erstellen, Hintergrund für Szenario Hooks durchleuchten bzw. Kampange an SCs anpassen, Szenario  usw. Dabei bin ich nicht der klein-klein Vorbereiter, sondern habe lediglich eine grobe Idee, einige Szenen und NSCs in petto. Wenn ich genug Zeit habe, überlege ich mir noch, wie ich die einzelnen SCs im Szenario in den Mittelpunkt bekomme. Für den Spielabend selber überlege ich ggf. was am letzten Spielabend ereignet hat und ob sich ggf das Ziel für die Scs geändert hat. Dann bastele ich mir wieder einige coole Szenen und ggf neue NSCs. Das kann dann recht fix gehen.

Derzeit wage ich mich an Mindjammer, das ja eine sehr crunchige Fate Core Variante ist. (Zum einen hat Sarah Newton das Fatefraktal stark ausgereizt, zum anderen gibt es einen sehr detaillierten Hintergrund.) Da ich mich mit Fate als SL nicht unbedingt auskenne, brauche ich da sehr viel mehr Vorbereitungszeit. Zum Glück spielen wir derzeit noch was anderes, da habe ich noch ein wenig Zeit.

AlucartDante:
Ich habe mal eine Stunde angekreuzt, dürften aber meistens eher 45 Minuten sein, rechne da aber alles mit, z.B. auch Spaziergänge bei denen ich mir überlege, was so passieren soll.

Kaufabenteuer würde ich immer gerne zweimal lesen, schaffe aber eher 1,3 x.

Die Zeit ist für Oneshots oder große Kampagnen etwas gleich. Früher brauchte ich mehr Zeit für ein gutes Abenteuer und weniger Zeit, wenn ich improvisiert habe.

Ich bin mit der Länge grundsätzlich zufrieden, könnte mir aber auch vorstellen, das mal für eine Kampagne zu reduzieren, die etwas improvisierter und sandboxartiger ist. Grundsätzlich würde ich gerne nur knappe zwei Stunden mich für eine viereinhalbstündige Session vorbereiten. Zuletzt ging das nicht, weil ich mir Oneshots überlegen musste oder es komplizierte Kaufkampagnen waren. Auf der anderen Seite denke ich mir jedes Mal, dass ich gerne noch mehr Dinge vorbereitet hätte, beispielsweise Musik.

Sphinx:
Hängt ganz stark davon ab was ansteht. Wobei da viel Denkarbeit zwischen dem Spielen passiert die ich nicht direkt einem Spieltermin zuordnen kann. Wir spielen btw. 2 1/2 bis 3 Stunden um die Vorbereitungszeit in relation zu setzen.

1. Neue Runde und ein Oneshot -> da kann ich gut und gerne 10 -20 Stunden dran rumbasteln, inkl. Karten und Handouts.

2. Laufende Kampagne, da ist es extrem unterschiedlich.
Es ist was selbst ausgedachtes dann wohl so um die 30 Minuten fürs Vorbereiten. Da improvisiere ich eben sehr viel am Tisch.
Ein Fertiges Abenteuer. Hängt davon ab wie viele verschiedene Scenen, Orte und NPCs auf mich zukommen. Mit unter mehrmals den Text lesen, Notizen machen,... Da würde ich mal von 1 - 2 Stunden ausgehen.

Insgesamt hängt es bei mir aber sehr stark davon ab wie viel Zeit/Lust ich fürs vorbereiten hab. Ist die Knapp komme ich in der Regel mit den 30 Minuten so gut aus das ich den Spieltermin damit überstehe ohne das es irgendwo groß klemmt.
Ist es was Motivierendes wie ein Neuanfang/neuer Story Arc beflügelt mich das meist so das ich erheblich mehr Zeit rein investiere. Und dazwischen gibt es ganz viele Abstufungen.

Es kommt auch gar nicht so selten vor das ich einen Spieltermin vorbereitet hab, meine Spieler sich aber irgendwo festbeißen oder lieber einen Tavernenabend ausspielen wollen. Und ich dann 50 - 100% meiner Vorbereitung nicht gebraucht hab -> ergo für nächste Woche hab ich 0 Arbeit.
Ebenso wie das ich mir 100% sicher war was kommt, es Motiviert ausgestallte, mehrere Stunden dran tüftel und die Spieler dann was ganz anders machen, das landet dann im Archiv für "irgendwann mal".

Seid ihr mit eurer Vorbereitungszeit zufrieden oder hättet ihr gern mehr Zeit?
Bin zufrieden. Zeit ist an sich meistens genug da, da hapert es Teilweise ehr an der Motivation. Allerdings hängt die auch stark davon ab wie wie im Spiel passiert. Heißt ist grad richtig Action bin ich auch Motiviert und bauche dafür auch mehr Vorbereitung. Plätschert es nur so dahin, wenig motivation dafür kann ich es zu 100% improvisieren.

Wie wertvoll ist Vorbereitungszeit, wie sehr schadet es, wenn ihr euch kürzer vorbereitet, als ihr eigentlich wollt?
Führt höchstens dazu das ich auch mal sage: "Moment, ich muss mal 5 Min drüber nachdenken wie es jetzt weitergeht". Passiert aber auch wenn ich gut vorbereite, aber das Spiel soweit vom Pfad abkommt das ich meine Gedanken sortieren muss.

Macht ihr es ausschließlich im Interesse der Runde, oder ist es für euch auch irgendwie Selbstzweck?
Rein fürs das Interesse der Runde, haben die Spieler Spaß, hab ich es auch. Mit dem indirekten Selbstzweck für mich wenn ich ein "Das war toll" zu hören bekomme.

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