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[Pulp Cthulhu] Windungen der Welt - In den Straßen von Providence

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Tegres:
Windungen der Welt
 
Dies ist ein Intermezzoteil meiner aktuellen Cthulhu-Kampagne, die mit „Feind meines Feindes“ ihren Anfang nahm und nun fortgesetzt wird. Ziel ist eine Überleitung zur Pulpkampagne (Klicke zum Anzeigen/Verstecken)Die Zweiköpfige Schlange.
Die Charaktere sind weiterhin:
 
Eliot Nest
Eliot Nest ist Reporter und Wissenschaftsjournalist. Er ist daher Mitglied im Archäologie der Republik e.V. und hat beispielsweise Herrn Dr. Johanson schon auf eine frühere Expedition nach Kreta begleitet. Außerdem war er in Italien und Ägypten. Eine seltsame Begegnung vor Ort mit einem Wesen, dass Anubis ähnlich sah, hat er verdrängt und als Traum abgetan. Ebenso ist er im Besitz einer Reihe obskurer Bücher, denen er aber keinerlei tiefere Bedeutung zumisst.
Er ist ein sehr adrett gekleideter Mann in den besten Jahren, der das Haus nicht ohne seinen Gehstock mit Adlergriff verlässt.
Seine Ehefrau ist leider verstorben und so hält er ihren Ehering in Ehren. Als Familie verbleibt ihm sein Sohn Ares, der bei der Berliner Polizei arbeitet.
Er ist ein ruhiger, besonnener Mensch, selbst in Stresssituationen. Man könnte auch sagen, er ist ein kaltblütiger Mann.

Konstantinos Protopapadakis
Konstantinos Protopapadakis ist ein griechischer Antiquitätenhändler aus Gythio, wo seine Familie ihren Stammsitz hat. Da er auch in Deutschland Geschäfte tätigt, ist er dem Archäologie der Republik e.V. verbunden.
Die Geschäfte des Endvierzigers laufen gut und Geldsorgen plagen ihn überhaupt nicht. Das sieht man auch an seinem gepflegten Äußeren, dass sich besonders in seinem prächtigen Schnauzbart hervortut. Er ist somit ein echter Bonvivant. Durch seinen Reichtum ist er der Überzeugung, mit Geld könne man alles regeln, und er ist demzufolge immer auf ein gutes Geschäft aus. Nichtsdestotrotz ist er ein misstrauischer Mensch. Seit sein Vater beim einem Segelunfall starb, bei dem der 12-Jährige Konstantinos ebenfalls dabei war, hat er Angst vor Gewässern. Auch er wäre damals beinahe ertrunken, was ihn bis heute leicht kränkeln lässt.

Dr. Albert Schwarz
Dr. Albert Schwarz ist Archäologe, der wegen seiner Abenteuerlust von seinen Kollegen im Archäologie der Republik e.V. belächelt wird. Diese Abenteuerlust des 40-Jährigen drückt sich auch in seinem pragmatischen Äußeren aus. Besonders charakteristisch sind seine lederne Umhängetasche mit allerhand archäologischen Werkzeugen und sein Fedora. Einzig die Brille auf seiner Nase lässt ihn ein wenig akademisch aussehen. Ungewöhnlich ist auch seine Peitsche, mit der er sehr gut umzugehen weiß. Wenn er also ehrlich ist, trifft die Bezeichnung Abenteurer sehr gut zu.
Er liebt es, Entdeckungen zu machen, und so hat er schon viele Teile der Welt bereist. So lernte er auch einen sehr besten Freunde, Samba, kennen, mit dem er immer noch Briefkontakt pflegt. Er entwickelte im Laufe der Zeit aber auch eine Rattenphobie, als er des Öfteren von diesen Nagern gebissen wurde.
Er ist in gewisser Hinsicht gläubig, führt er doch alle unerklärbaren Begebenheiten auf Gott zurück.

Bartholomäus Hülsenberg
Bartholomäus Hülsenberg ist ein 23-Jähriger Kriegsveteran und Student der Psychologie. Sein Interesse beschränkt sich jedoch nicht nur auf die engeren Bereiche seines Fache, sondern auch auf angrenzende Gebiete, wie die Medizin und Philosophie, oder wissenschaftlich doch eher belächelte Bereiche, wie den Okkultismus und die Psychoanalyse. Deshalb ist er ein Suchender im Allerkennend-Deistischen Bund des erwachten Valusiens.
Aus dem Krieg nahm er neben einer leichten posttraumatischen Belastungsstörung auch jede Menge Narben durch Granatsplitterverletzungen mit, die vor allem das Gesicht getroffen haben.
Die Schlacht von Verdun hat ihn endgültig den Glauben an Gott verlieren lassen und seinen Charakter dahingehend verändert, dass er nun ein als Exzentriker mit teilweiser kranker Phantasie gelten kann, dessen größte fixe Idee es ist, selbst göttliche Züge zu erlangen, um die Menschheit in ein besseres Zeitalter zu führen. Er bezeichnet sich daher selbst als Reisenden, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn.
Finanziell hält er sich durch eine Erbschaft seiner Eltern über Wasser, die beide früh verstorben sind.
Durch die Erfahrungen auf Kreta und die Auseinandersetzungen mit den Steintafeln von Valusien hat er eine handfeste Schlangenphobie entwickelt. Allerdings verfügt er über gewisses magisches Wissen, das ihm beispielsweise die Kontrolle über andere Menschen verschaffen kann.
 
 
Hier die Szenarien in chronologischer Reihenfolge:
Diener der Schlange
Die Morde des Herrn S. - Teil I
Die Morde des Herrn S. - Teil II
Die Morde des Herrn S. - Teil III
Die Dunkelheit unter dem Hügel
Schatten über Providence
In den Straßen von Providence

Tegres:
Diener der Schlange
 
Nachdem die Gruppe die Steintafeln von Valusien und den Kessel wieder zurück nach Deutschland geschmuggelt hatte, stellte sie weitere Untersuchungen an. Dadurch hatten Dr. Albert Schwarz, Eliot Nest und Konstantinos Protopadakis eine extreme Rückblende und erlebten Ereignisse auf Island im Jahre 1000 aus der Sicht von folgenden drei Personen:
 
Hallgrimur Guthmundsson
Hallgrimur ist ein Veteran vieler Schlachten, mittlerweile sogar Großvater und daher ein Mann, der sehr reich an Lebenserfahrung ist. Ob die Isländer nun an die alten Götter oder den Gekreuzigten glauben sollen, ist ihm nicht so wichtig.
Sein Haar und sein Bart sind mittlerweile schlohweiß. Sein Gesicht wird geprägt durch ein fehlendes Auge.
 
Asgeir Ragnar Grimsson
Asgeit ist ein weiser, älterer Mann, der sogar lesen und schreiben kann. Ein Prediger begeisterte ihn schon früh für den Glauben an Jesus Christus, sodass er nun selbst ein überzeugter Anhänger ist und den Glauben weiter tragen will.
Er ist zwar von guter Gesundheit für sein Alter, aber viele Zähne hat er nicht mehr im Mund.
 
Thorbergur Oddson
Thorbergur ist ein kräftiger Kämpfer und bekannt für sein athletisches Talent, aber ebenso seine Aufschneiderei. Es ist ein energischer Anhänger des alten Glaubens; dem Glauben an den einen Gott steht er skeptisch gegenüber.
Er ist muskelbepackt und sein Gesicht wird von einem breiten Grinsen geprägt.
 
 
Ein Streit unter Glaubensbrüdern
Hallgrimur, Asgeir und Thorbergur hatten am Althing in Reykjavik teilgenommen, bei dem es um den zukünftigen Glauben der Isländer ging. Nach langen Diskussionen wurde der Vorschlag des weisen Gesetzessprechers Thorgeirr Ljosvetningagothi angenommen: Das Christentum würde die neue Religion, aber im Geheimen könnte man weiter den Asen und Wanen opfern.
Nach dem Althing wollten die drei wieder nach Hause. Als sie sich losmachten, bemerkten sie von der Treppe ihrer Unterkunft, wie sich zwei Mönche in einer Seitengasse des Hauptplatzes auf Latein stritten. Der Streit zog die Aufmerksamkeit viele Isländer an, die sich auf dem Markt zusammenscharten. Offenbar stritten die beiden Mönche sich um einen weißen Stab. Der dickliche, südländisch aussehende Mönch zischelte plötzlich etwas in einer unbekannten Sprache und der andere Mönche schrie vor Schmerzen auf. Er krümmte sich auf dem Boden und sah so aus, als würde er verbrennen. Sein Kontrahent schnappte sich den Stab und lief davon. Die Menge auf dem Platz geriet in Empörung und Entsetzen. „Die Diener der Midgardschlange sind unter uns!“, rief einer. Thorbergur nahm die Verfolgung auf, kämpfte sich durch die Menge und rannte dem Mönch auf einer Wiese nahe einer Klippe hinterher. Als der Flüchtende einen Hang hinauf klettern wollte, holte Thorbergur ihn ein und schlug ihn bewusstlos.1
In der Zwischenzeit hatten sich auch Hallgrimur und Asgeir durch die Menge zur Gasse gekämpft. Der Mönch, der zu Boden gegangen war, musste Opfer einer Zauberei geworden sein, denn seine Haut war schwer verbrannt, seine Kleidung jedoch intakt. In der Menge kam es zu einem Streit zwischen Heiden und Christen und ein paar Leute schnappten sich die Leiche, um sie wegzutragen. Als Thorbergur mit dem Täter auf den Schultern wiederkam, entdeckte dies Thorgeirr und beruhigte die Menge ein wenig. Gemeinsam brachten er und die drei Abenteurer den dicklichen Mönch in die Kirche zu Priester Ingolfur. Sie zogen den Mönch aus und fesselten ihn. Nachdem er geweckt wurde, malträtierten sie ihn, indem sie ihm Zähne zogen und den kleinen Finger abschnitten, sodass er endlich redete. Es handelte sich um Bruder Thulsa vom Kloster in Hoefn. Er hätte eine Vereinbarung mit dem anderen Mönch, der ihm den Stab – eine Reliquie – zurückbringen sollte, denn sie wäre ein Artefakt, was hier nach Island gehörte. Die Reliquie würde dem Schutz dienen. Der andere Mönch hätte sich nicht an seine Vereinbarung gehalten und wäre deshalb von Gottes Zorn getroffen worden. Während er dies erzählte, schaute er bösartig drein und zischelte immer wieder.2 Neben dem außergewöhnlichen Stab, der an einem Ende ein Gewinde aus einer Schlange besaß, hatte er eine goldene Scheibe mit merkwürdigen Symbolen bei sich, die niemand entziffern konnte.
Asgeir wollte nicht lange fackeln: Dieser falsche Mönch war offensichtlich ein Zauberer und gehörte auf den Scheiterhaufen. Die anderen pflichteten ihm nach und nach bei. Daraufhin zischelte Thulsa immer mehr.3 Thorbergur untersuchte den abgeschlagenen kleinen Finger und entdeckte, dass unter der Haut kein Fleisch sondern die Kralle eines Reptils versteckt war, und zeigte dies den anderen. Ebenso entdeckten sie durch Thulsas Zischeln seine gespaltene Zunge. Asgeir wollte nicht länger mit der Hinrichtung des falschen Mönchs zögern und zerschlug ihm mit seiner Axt den Schädel. Auch unter seiner Kopfhaut wurde die schuppenhafte Haut einer Schlange oder eines ähnlichen Wesens sichtbar. Beim Anblick dieser Teufelei wurde Hallgrimur ohnmächtig und Thorbergur fing hysterisch an zu lachen.
Sie verbrannten die Leiche, um dieses satanische Wesen mit Sicherheit zu zerstören.
 
Ein warmer Empfgang bei Reynir
Asgeir, Hallgrimur und Thorbergur wurden von Thorgeirr gebeten, sich der Sache anzunehmen und nach Hoefn zu fahren, um Nachforschungen anzustellen. Er wollte nicht, dass diese Sache holen Wellen schlug. Mit dem Schiff machten sich die drei also zum kleinen Fischerdorf Hoefn, wo sich auch das Kloster von Bruder Thulsa befand.
In Hoefn wurden sie von Reynir Hardarson empfangen, der ihnen Gästezimmer bei sich im Haus anbot. Sie aßen mit Reynir und seinen beiden Söhnen und wurden dabei von den drei Töchtern Reynirs bewirtet. Obwohl sie sich mit ihrem Auftrag bedeckt hielten, erzählte Reynir recht freimütig von der Geschichte des Dorfes. Es war von seinem Vater vor 50 Jahren auf den Ruinen eines alten Dorfes gebaut worden. Mit dem Kloster hatten die Bewohner nichts am Hut, denn die Mönchen wären sehr scheu und ließen niemanden an ihren Gottesdiensten teilhaben. Vom örtlichen Priester Trygvvi hatte er keine hohe Meinung. Da das Kloster als auch Tryggvi verdächtigt erschienen, beschlossen Asgeir, Hallgrimur und Thorbergur diesen am nächsten Tag einen Besuch abzustatten.
In der Nacht schlich sich allerdings noch eine der Töchter, Vigdis, zu Thorbergur, legte sich zu ihm und suchte anscheinend etwas Zerstreuung. Sie berichtete, dass ihr Vater Reynir und der Priester Trygvvi Brüder waren, denn letzterer war ein Ziehsohn ihres Großvaters. Er hatte Tryggvi als Kind gefunden und ihn mit groß gezogen. Allerdings entwickelte er in vielen Glaubensfragen andere Ansichten und wurde irgendwann verstoßen.
 
Ein Streit unter echten Brüdern
Zunächst gingen Hallgrimur, Asgeir und Thorbergur daher zu Tryggvi. Sie fragten ihn nach seinem Bruder und er berichtete von den Streitereien, die sie hatten, da sie unterschiedlicher Auffassung über die Darbietung von Opfergaben hatten. Auf das Kloster angesprochen konnte er zunächst wenig sagen. Sie bohrten aber weiter nach und er sprach von einer diffusen Angst, die er vor dem Kloster empfand. Auch hatte er lückenhaften Erinnerungen an das Kloster, seine Kindheit und die Siedlung, die sich vor Hoefn an dem Ort befand. Neben diesen Merkwürdigkeiten wurde Thorbergur, Hallgrimur und Asgeir deutlich, dass Trygvvi ein seltsames Verhältnis zu Schlangen in seinem Glauben hatte und diese positiv darstellte – auch die Schlange, die Eva am Baum der Erkenntnis verführt hatte.
Die drei gingen erneut zu Reynir und sprachen ihn auf ihre Erkenntnisse an. Ihr Gastgeber beschwerte sich über Tryggvi und warf ihm vor, einen Keil in die Dorfgemeinschaft getrieben zu haben. Da es aber keine direkten Abzeichnung für eine Verwicklung von Trygvvi mit dem Zauberer in Reykjavik gab, beschlossen die drei, dem Kloster einen Besuch abzustatten.
 
Das Kloster – Ein Schlangennest
Auf dem Weg zum Kloster versteckten sie den Stab bei einem Felsen. Das Kloster selbst war ein einfaches, windschiefes Langhaus mit einem einfachen Zaun. Sie klopften an, bekamen aber keine Antwort und so machten sie selbst die Tür auf. Im Langhaus war es dunkel und staubig und halb verfallene Möbel standen herum. Hier schienen sich selten Leute aufzuhalten. Die drei entdeckten dank ein paar Spuren im Staub eine unter Bohlen versteckte Treppe. Sie führte hinab in einen Keller.
Asgeir, Hallgrimur und Thorbergur stiegen hinab und kamen in eine natürlich Höhle. Diese schien die Schlafstätte von einem halben Dutzend Personen zu sein. Zwei Kammern führten von dieser Höhle ab.
Die erste war kunstvoll mit Steinen ausgekleidet und erinnerte an einen verdrehten Tempel. Es gab an der Decke ein grünliches Glimmen, in der Mitte einen schweren Tisch mit rotbraunen Flecken, an der linken Seite zwei Altäre mit seltsamen Statuen, an der rechten Seite ein Regal mit Präparaten von Organen, Kleintieren und missgestalteten Säuglingen, und gegenüber des Eingangs einen Käfig mit einem Hund und ein Käfig mit einer Möwe. Die Möwe hatte einen gebrochenen Arm und krächzte schwach. Der Hund war apathisch und an einer Wunde hatten sich schlangenhafte Schuppen gebildet. Thorbergur erlöste die beiden Tiere von ihrem offensichtlichen Leiden.
Die zweite Kammer war mehr eine Art Gang mit Tischen, auf denen ebenfalls Scheiben wie die von Thulsa lagen. Als sich die drei die Scheiben näher anschauen wollten, traten sieben Gestalten aus dem Dunkeln. Eine Gestalt war eine Art humanoide Schlange mit giftgrüner Haut, die den anderen Wesen etwas zuzischelte. Die anderen Wesen sahen alle unterschiedlich aus, hatten aber gemein, dass die Menschen mit bestimmten Schlangenmerkmalen waren. Ein Mensch hatte Arme wie Schlangen, einer Hatte einen sehr langen Hals und eine gespaltene Zunge, ein dritter hatte eine Art Schwanz aus einer Schlange, der von hinten nach vorne Peitsche. Die Wesen gingen Thorbergur, Hallgrimur und Asgeir sofort an und der giftgrüne Schlangenmensch zischelte unablässig vor sich hin.4 Die drei verteidigten sich nach Leibeskräften, dich Asgeir wurde lebensbedrohlich verletzt. Nur durch die rohe Kampfkraft von Thorbergur gewannen sie den Kampf und töteten fünf der Wesen. Dies verschaffte Hallgrimur Zeit, Asgeir zu stabilisieren. Der Schlangenmensch und das letzte Mischwesen flohen. Thorbergur nahm allerdings sofort die Verfolgung auf und tötete den Hybrid. Schnell folgte er dem Schlangenmenschen nach draußen, wo dieser in Richtung eines Gletschers floh. Auf einem von Felsen gesäumten Feld holte ihn Thorbergur ein, sodass ein kurzer Kampf entbrannte.5 Der Schlangenmensch zischelte immer wieder6, doch Thorbergur ließ sich davon nicht beeindrucken und schlug ihn bewusstlos. Anschließend wickelte er das Wesen in eine Decke, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
 
 
Hallgrimur, Thorbergur und der schwerverletzte Asgeir machten sich mit dem Wesen schnurstracks zu Tryggvi, denn die hofften, er könnte Asgeir ordentlich verarzten. Nachdem Hallgrimur und Thorbergur dem verdutzten Tryggvi Asgeir überlassen hatten, ohne ihm auch nur eine Frage zu beantworten, gingen sie zu Reynir und zeigten ihm das Wesen. Er erschrak und wollte dieses Wesen aus der Hölle nicht in seinem Haus haben. Also gingen sie alle gemeinsam zu Tryggvi. Reynir ließ sich mitziehen, denn er stand vollkommen neben sich. Trygvvi hatte Asgeir schon notdürftig verarztet und in sein Bett gelegt. Sie zeigten ihm das Wesen und auch er war entsetzt. Er kramte eine kleines ledernes Büchlein aus, das auf Latein verfasst war und aus apokryphen Schriften bestand, die sich besonders mit Schlangen befassten, denn vielleicht gab es darin Informationen. Nachdem sie das Wesen gefesselt hatten, weckten sie es und wollten es ausfragen, doch es zischelte nur.Es windete sich in seinen Fesseln, zischelte immer stärker und schaute dabei zunächst Hallgrimur und dann Thorbergur an.7 Beide verspürten plötzlich stechende Schmerzen. Ihre Haut warf Blasen und sie wandten sich auf dem Boden. Tryggvi und Reynir kamen ihnen zu Hilfe, konnten aber nichts ausrichten. Der Schlangenmensch kämpfte sich derweil immer weiter aus seinen Fesseln. Mit letzter Kraft erhob sich Asgeir von seinem Bett, schwang seine Axt und köpfte das Teufelswesen. Dann wurde allen schwarz vor Augen.
 
Epilog
Dr. Albert Schwarz, Eliot Nest und Konstantinos Protopapadakis wurden mit einem Mal aus ihrer Vision gerissen. Die befanden sich wieder im Hier und Jetzt, doch neben der Erinnerung an die Ereignisse und den Ort des Stabes auf Island war ihnen etwas anderen geblieben: Vor ihnen lag das kleine lederne Büchlein von Tryggvi.
 
1Hier kamen die Verfolgungsjagdregeln von Cthulhu 7 zum Einsatz.
2Der Schlangenmensch schaffte sein MA-Kräftemessen nicht.
3Der Schlangenmensch schaffte sein MA-Kräftemessen wieder nicht.
4Hier kamen die Verfolgungsjagdregeln von Cthulhu 7 zum Einsatz.
5Der Schlangenmensch schaffte sein MA-Kräftemessen schon wieder nicht.
6Die Charaktere hatten ein Heidenglück und der Schlangenmensch schaffte sein MA-Kräftemessen zum vierten Mal nicht.
7Endlich schaffte der Schlangenmensch sein MA-Kräftemessen und die Charaktere bekamen das am ganzen Leib zu spüren.
 
Mit diesem kleinen Intermezzo haben wir 2,5 Stunden verbracht. Ich wollte gerne weitere Schlangenmenschenabenteuer in die Kampagne einbauen und hatte so die Idee mit der Rückblende. Durch ihr Vorgehen in der Vergangenheit, werden die Helden für die Gegenwart die ein oder andere nützliche Information haben, ganz besonders in Form des Buches.
Das Szenario haben wir zwar noch nicht nach Pulp- sondern normalen Cthulhu-Regeln gespielt, der Stil war aber gewohnt wieder eher spaßig und actionbetont (letzteres behauptet das Szenario auch von sich selbst und das trifft zu).
Hier noch ein kleiner Spruch:
 
Thorbergur holt den Schlangenmenschen aus dem Kloster ein und schlägt ihn bewusstlos. Hallgrimur will ihn zu Reynir bringen.
Thorbergur: „Warum denn zu Reynir?“
Hallgrimur: „Der ist doch rein. Das steht doch schon im Namen.“

Tegres:
Spielbericht – Die Morde des Herrn S. – Teil I
 
Unser Kampagnenintermezzo geht weiter, diesmal wieder mit den bekannten Charakteren aus „Feind meines Feindes“. Nur Bartholomäus Hülsenberg musste sich krankheitsbedingt entschuldigen. Die Charaktere wurden bereits in Teilen auf Pulp-Charaktere umgestellt. Dies betraf ihre verbesserten Attribute, Fertigkeiten und anderen Werte. Talente und Pulp-Wahnsinn kommt dann erst ins Spiel, wenn die Abenteuer selbst pulpiger werden. Ich wollte aber die Umstellung nicht mit einem Mal machen, sodass eine gewisse Progression zu spüren ist.
 
 
Die Sicherung der Artefakte
Der Gruppe war klar, dass sie die Steintafeln von Valusien und den Wiedergeburtskessel nicht in Berlin lassen konnten und so brachten sie beides nach Gythio zum Anwesen von Konstantinos Protopapadakis. Dort konnten sie die Artefakte sicher in einem Safe verschließen, hatten aber weiterhin Zugang, um die Artefakte untersuchen zu können. Dieser Entscheidung gingen allerdings einige Diskussionen voran, denn Konstantinos Protopapadakis wies daraufhin, dass er die Expedition auf Kreta mit nicht unerheblichen Mitteln gefördert hatte und ihm daher die Artefakte zustünden. Schließlich einigte man sich auf eine Verteilung der Besitzanteile von 70% für Konstantinos und jeweils 10% für die anderen.
 
Eine Einladung eines alten Bekannten
So gingen zwei Jahre eher sporadischen Kontakts ins Land, bis Bartholomäus eine Einladung eines alten Bekannten, des Industriellen Dr. Knödler, bekam. Dieser war ebenfalls Mitglied im Allerkennend-Deistischen Bundes des erwachten Valusiens, bis sich der Bund nach Vargholms Tod aufgelöst hatte. Er war auch damals im Jagdschloss des mittlerweile verschwundenen Freiherrn zu Köpenick zugegen, als die Gruppe den Mord an Junker Heumann zu Waldesruh aufklärte und den Mörder schnappte. Bartholomäus gab die Einladung an die anderen weiter und sie trafen am 12. Juli 1925 bei Herrn Dr. Knödler ein.
Ihre Leistung im Jagdschloss war der Grund für die Einladung vonseiten Dr. Knödlers. Er wohnte in Göttingen, hatte aber Anteile an der Schreiber & Knödler Chemie KG in Berlin. Sein früherer Partner Julius Schreiber hatte ihn geschickt ausgebootet und so erhiel Dr. Knödler zwar eine stattliche Apanage, hatte aber keinen Einfluss mehr auf die Geschäfte. Vor einigen Tagen hatte es aber zwei Morde an Angestellten der Fabrik in Berlin, zwei neu eingetroffenen bulgarischen Wissenschaftlern, gegeben. Dr. Knödler hatte von Herrn Schreiber keine Informationen bekommen, sondern von den Ereignissen aus der Zeitung erfahren und fühlte sich nun vollkommen untergebuttert. Er wollte dies nicht auf sich sitzen lassen und beauftragte die Gruppe, Informationen in Berlin zu sammeln und nach Möglichkeit die Morde aufzuklären. Außerdem hatte es einige Tage einen Unfall in der Fabrik gegeben, über den er sich ebenfalls unzureichend informiert fühlte.
Die Gruppe war zunächst skeptisch, schließlich waren sie alle keine Detektive. Erst nach einigem Feilschen, bei dem sie sich Anteile der Fabrik aushandelten, nahmen sie den Auftrag an. Sie bekamen ein Empfehlungsschreiben von Dr. Knödler, was ihnen einen Aufenthalt auf dem Werksgelände des Betriebs ermöglichen sollte.
 
Spurensuche in Berlin
So reisten sie am 13. Juli mit dem Zug nach Berlin und kamen in der „Pension vor dem Berg“ unter, die von einer alten, rüstigen Dame namens Lieselotte Wahrnke betrieben wurde. Sie war eine gutkatholische Frau, die der Gemeinde St. Josef angehörte, und entsprechend konservativ.
In Berlin kontaktiert Eliot Nest seinen Sohn Ares, der bei der Polizei arbeitete und konnte so mit dem nötigen Kleingeld erreichen, dass die Gruppe in den nächsten Tagen die Ermittlungsakten und eine polizeiliche Vollmacht bekommen sollte. Bis dahin überlegten sie, wie sie zunächst ohne großes Aufheben die Fabrik besichtigen konnten, denn sie wollten sich nicht sofort als Beauftragte von Dr. Knödler zu erkennen geben. Konstantinos‘ Vorschlag, als Investoren beim Pförtner vorstellig zu werden, lehnten Albert Schwarz und Eliot Nest als unrealistisch und skepsiserregend ab.
Stattdessen entschieden sie sich, Eliots Kontakte zu den lokalen Zeitungsreaktionen zu nutzen und kamen mit dem Reporter Stephan Kringer in Kontakt. Dieser hatte über die zwei „Morde des Herrn S“ berichtet, wie die Zeitungen die Taten nannten, denn an beiden Tatorten war jeweils ein mit Blut gemaltes S am Boden gefunden worden. Beide Morde waren mit Schussaffen, vermutlich Schrotflinten verübt worden. Stephan Kringer war an den Tatorten gewesen und hatte sogar Fotos gemacht. Er konnte berichten, dass am ersten Tatort, einem Gästehaus der Firma, in dem die bulgarischen Wissenschaftler untergekommen waren, ein Hausmädchen namens Annette Heiseberg den Toten gefunden hatte. Der Tote selbst, Alexei Sjuganow, lag nun im Institut für gerichtliche Medizin der Universität Berlin und sollte morgen beerdigt werden, da bisher kein Kontakt zu Verwandten in Bulgarien hergestellt werden konnte. Am zweiten Tatort, dem vermutlichen Arbeitsweg der Wissenschaftler, war mutmaßlich Wolen Dimitrow getötet worden, aber am Tatort wurde keine Leiche, sondern nur jede Menge Blut und wieder das S gefunden. Auf den Fotos des Tatorts fiel der Gruppe ein Rosenkranz auf, der neben dem S lag.
Es gab noch zwei weitere bulgarische Wissenschaftler, die für die Schreiber & Knödler Chemie KG arbeiteten, doch diese wurden mittlerweile auf dem Werksgelände untergebracht und stark abgeschirmt, sodass der Reporter kein Interview mit den beiden führen konnte.
Dafür verfügte Stephan Kringer über Wissen über den Unfall in der Fabrik. Dieser hatte sich am 4. Juli, also vor neun Tagen ereignet und der junge Chemielaborant Jonas Habermann war einen Tag später seinen dabei erlittenen Verletzungen erlegen.
Mit diesen Informationen ging die Gruppe nun selbst auf Spurensuche. Eliot, Albert und Konstantinos besichtigten zunächst den zweiten Tatort. Dabei handelte es sich um einen Gehweg an der Mauer des Werksgeländes. Die Blutflecken und das S waren immer noch zu sehen. Als sie das S betrachteten, kam ihnen in den Sinn, dass es sich dabei auch um eine stilisierte Schlange handeln könnte.
Beim ersten Tatort, dem Gästehaus, sahen sie, dass ein Fenster eingeschlagen worden war, durch das der Täter oder die Täterin in das Haus gelangt sein musste. Im Wohnzimmer sahen sie wiederum jede Menge Blut, das S und fanden ein paar Schrotkugeln in einer Wand.
Um verschiedene Spuren gleichzeitig verfolgen zu können, teilten sie sich auf. Eliot Nest ging zum Institut für Gerichtsmedizin, während sich Konstantinos Protopapadakis und Dr. Albert Schwarz zu den Wittenauer Heilstätten in Reinickendorf aufmachten, um dort mit dem Hausmädchen zu sprechen. Dort angekommen, bestach Konstantinos einen Wärter, um zu Annette Heiseberg zu gelangen. Diese war in einem verwirrten Zustand und wischte sich ständig imaginäres Blut von der Kleidung. Konstantinos und Albert sprachen sie an, bekamen aber nur zusammenhangloses Gerede von Blut und davon, dass „sie sich doch irgendwo versteckt haben müssten“ zu hören. Sie bohrten weiter nach, was die Frau furchtbar aufregte, aber ihr auch das Gestammel von „einer riesengroßen laufenden Schlange“ entlockte, die sie gesehen haben wollte.
Währenddessen schlich sich Eliot Nest in den Kühlraum des Instituts, wo die Leichen gelagert wurden. Er fand den Kasten, in dem Alexei Sjuganow gelagert werden sollte. Er machte ihn auf und sah eine übel zugerichtete Leiche. Der Kopf fehlte fast gänzlich. Er war sicherlich mit einer Waffe aus unmittelbarer Nähe getroffen worden. Auffällig an der Leiche war, dass der Körper einen verwahrlosten Eindruck machte. Es waren sogar Spuren einer leichten Mangelernährung zu erkennen. Kurz bevor Eliot erwischt werden konnte, machte er sich aus dem Staub.
 
Erste Theoriegebäude
Die drei trafen sich wieder in der Pension und tauschten ihre Erkenntnisse aus. Eliot Nest musste bei der ausgezehrten Leiche unmittelbar an Thorvald Vargholm denken, der ebenfalls krank gewesen war und versucht hatte, sich mithilfe des Kessel zu heilen. Vielleicht lag hier ein ähnlicher Fall vor und Schlangenmenschen waren involviert. Vielleicht hatten diese die Wissenschaftler getötet, doch hätten sie sicherlich keine Schrotflinte genutzt. So wurden verschiedene Theorien aufgestellt. Vielleicht hatte sich der Mann selbst umgebracht, da er ein Trauma erlitten hatte. Möglicherweise handelte es sich um einen Aussteiger aus okkulten Zirkeln. Womöglich hatte er nicht freiwillig Selbstmord begangen, sondern war einem Beeinflussungszauber unterlegen, wie dem, den Bartholomäus beherrschte. Eine ganz andere Theorie lautete, dass mögliche Schlangenmenschen gar nichts mit der Ermordung selbst zu tun hatten, sondern anderweitig Experimente durchführten und ein Schlangenmensch nachträglich zum Tatort gekommen war. Dort könnte er ein Opferritual durchgeführt haben. Albert Schwarz durchsuchte die Übersetzung von „Les serpents et leur descente“, konnte dort aber nichts von Opferritualen irgendwelcher Schlangenmenschen finden. Also beschlossen die drei, am nächsten Tag weiteren Spuren nachzugehen, allen voran den Hintergründen des Unfalls.
 
Der Tod eines Chemielaboranten
Sie recherchierten über Jonas Habermann und erfuhren seine Adresse sowie die Tatsache, dass er auf dem Friedhof der katholischen Gemeinde St. Josef in Treptow beigesetzt worden war. Konstantinos setzte doch noch, zumindest teilweise, seinen Plan, sich als Investor auszugeben um und schickte einen Laufburschen zur Fabrik, um sein Anliegen vorzubringen und ihre Adresse in der Pension zu hinterlassen. Derweil gingen die drei zur Wohnung von Jonas Habermann. Nachdem Albert Schwarz die Tür auftreten hatte, konnten sie die sehr kleine Wohnung untersuchen. Ihnen fiel die katholische Einrichtung mit Kreuzen, einer Bibel und einer Ikone von Maria auf. In einem kleinen Schreibheft fanden sie außerdem die Gottesdiensttermine seiner Gemeinde. Die Gottesdienste fanden in einer Schulaula im hiesigen Stadtteil Adlershof statt, doch der Pfarrer Egidius Brandner kam anscheinend aus der Gemeinde St. Josef in Treptow.
 
 
Hier haben wir aus Zeitgründen (die Charakterumstellung hatte länger gedauert, als gedacht) den Abend beendet und spielen dann bald weiter. An diesem ersten Abend hat das eigentliche Abenteuer zwei Stunden in Beschlag genommen.

Tegres:
Spielbericht – Die Morde des Herrn S. – Teil II
 
Drei große Italiener
Gegen Mittag stieß Bartholomäus Hülsenberg doch noch zu den anderen, denn er hatte sich auskuriert. Die anderen drei berichteten ihm von ihren Ermittlungen und zu viert ging es zur Gemeinde St. Josef in Berlin-Köpenick. Neben einer kleinen Kirche befand sich auch das Gemeindehaus sowie der Friedhof. Auf diesem fand gerade eine Beerdigung statt, doch waren bei dieser nur ein Priester und zwei in modische, italienische Anzüge gekleidete, muskulöse Männer anwesend. Nach weiterer Beobachtung waren die Ermittler sich sicher, dass die Männer verdeckte Waffen trugen. Am Aushang der Gemeinde konnten sie wichtige Termine finden und tatsächlich sollte heute die Beerdigung von Alexei Sjuganow stattfinden. Außerdem stellten sie fest, dass Jonas Habermann am 6. Juli beigesetzt worden war.
Die vier Ermittler teilten sich auf. Bartholomäus ging forsch in Richtung des Grabes, das der Priester und die anderen Männer nun verließen. Der Priester bemerkte Bartholomäus‘ Interesse an dem Grab und er sprach ihn an. Bartholomäus behauptete, er würde den Toten kennen, was den Priester skeptisch machte. Daher korrigierte sich Bartholomäus zur Aussage, Alexei Sjuganow wäre ein flüchtiger Bekannter. Dann ging er weiter zum Grab, während der Priester und seine zwei Begleiter ins Gemeindehaus gingen. Die Daten am Grabstein passten zu den bisherigen Informationen. Selbiges galt für das Grab von Jonas Habermann.
Derweil wartete Eliot Nest auf dem Hof vor der Kirche und Albert Schwarz ging zusammen mit Konstantinos Protopapadakis in das Gemeindehaus. Dort begrüßte sie die Sekretärin Frau Straubel und erklärte auf die Frage, wo denn Pfarrer Egidius Brandner wäre, das diese schon seit Tagen verschwunden wäre. Konstantinos tat so, als hätte er ein Enkelkind bekommen, das getauft werden sollte, und bat um ein Telegramm, falls Herr Brandner wieder auftauchte.
Sie schwatzen noch weiter mit der Sekretärin. Dadurch erfuhren sie, dass der italienische Pfarrer Daniele Salvarezzi nun ersatzweise die Gottesdienste abhielt. Kurz darauf trat dieser ein. Auch mit ihm hielten Albert Schwarz und Konstantinos Protopapadakis ein Pläuschchen, ohne ihre wahren Absichten zu offenbaren. Daniele Salvarezzi verriet, dass er aus dem Vatikan geschickt worden war und die beiden Begleiter Schweizer Gardisten waren, was die beiden Ermittler insgeheim schon richtig erraten hatten.
Der Priester entschuldigte sich schließlich und ging nach oben in die Pfarrerswohnung. Dann stieß Bartholomäus zu den anderen beiden. Er erklärter, ein Freund der anderen beiden zu sein, und gab vor, beichten zu wollen. Dafür wurde er von Frau Stauber an Daniele Salvarezzi verwiesen. Sie erzählte auch ihm vom Verschwinden des Pfarrers. Der Sekretärin tat dies furchtbar leid, aber sie selbst machte sich schon Sorgen um den Pfarrer und wusste nicht wo er war. Auf Jonas Habermann angesprochen verriet Frau Stauber, dass dieser wenige Tage vor seinem Tod bei Herrn Brandner beichten war. Danach wäre der Pfarrer ganz fahrig gewesen. Außerdem hatte der Pfarrer ein Buch aus der „verbotenen Abteilung“ der Gemeindebibliothek genommen. Dies war der Bereich mit anstößigen, häretischen, okkultistischen oder rechtsnationalen Gedankengut, die Frau Stauber auf gar keinen Fall ausgeben durfte, zum Beispiel das Buch eines gewissen Herrn Hitler1.
Bartholomäus ging nach oben und lauschte an der Tür. Er hörte tatsächlich ein Gespräch zwischen dem Pfarrer und den Gardisten, doch sprachen sie Italienisch. Er konnte aber einzelne Namen heraushören: „Alexeij Sjuganow“ und „Schreiber e Knödler fabricca“.
Währenddessen erkundigte sich Konstantinos nach dem nächsten Gottesdienst und wurde auf die Vorabendmesse am Samstagabend vertröstet. Dann verabschiedeten sich Albert und er.
Bartholomäus kehrte zurück. Er sprach er Frau Stauber auf die Bücherliste der „verbotenen Abteilung“ an und wollte diese einsehen. Frau Stauber entschuldigte sich, sagte aber, sie könnte diese Liste nicht herausgeben. Bartholomäus Hülsenberg fragte weiter mit Nachdruck, ob er zumindest den Titel des vom Pfarrer ausgeliehenen Buches erfahren könnte, doch da kam Daniele Salvarezzi die Treppe herunter. Er wies ihn an, Frau Stauber nicht zu bedrängen, „sich aus der Sache herauszuhalten“ und das Gemeindegelände zu verlassen. Er wäre hier von nun an eine unerwünschte Person.2
 
Eine Spritztour
Zurück in der Pension gab es den nächsten Rückschlag. Der Laufbursche, der zur Fabrik gesandt worden war, erklärte, er wäre vom Pförtner verlacht und weggeschickt worden.
Eliot Nest und Albert Schwarz entschieden sich, Literaturrecherche zu betreiben. Eliot Nest hatte sich ein Vorabexemplar von Hitlers „Mein Kampf“ besorgt und kämpfte sich nun durch dieses Machwerk. Albert Schwarz nahm sich hingegen das lateinische Buch aus Island zur Brust.
Derweil machten sich Bartholomäus Hülsenberg und Konstantinos Protopapadakis mit Schwarz‘ Wagen wieder zur Gemeinde und beobachteten aus sicherem Abstand das Gemeindehaus. Tatsächlich kamen kurze Zeit später Pfarrer Salvarezzi und seine Gardisten heraus, stiegen in ein Auto und fuhren los. Konstantinos und Bartholomäus hefteten sich an ihre Spuren und verfolgten sie nach Berlin-Dahlem. Dort hielten die Italiener vor einer Villa. Einer der Schweizer Gardisten blieb im Auto, der andere stieg mit Salvarezzi aus. Dieser hatte eine anscheinend leere Aktenmappe dabei. Beide schauten sich um. Anscheinend fühlten sie sich unbeobachtet und gingen zum Eingang einer Villa. Bartholomäus konnte mit seinem Fernglas erkennen, wie sie versuchten, die Tür mit einem Dietrich zu öffnen. Dies gelang ihnen jedoch nicht. Das Türschild offenbarte den Besitzer des Hauses: Schreiber.
Die beiden Einbrecher schauten sich wieder um und gingen dann durch den Garten um das Haus. Eine Viertelstunde später kamen sie wieder heraus. Daniele Salvarezzi hatte immer noch die Mappe dabei, die nun gefüllt zu sein schien. Er machte einen freudig erregten und gleichzeitig erleichterten Eindruck. Dann fuhren die Männer des Vatikan wieder los. Konstantinos und Bartholomäus nahmen erneut die Verfolgung auf, verloren aber im dichten Berliner Verkehr den Anschluss. Also fuhren sie zurück zur Villa.
 
Zettelwirtschaft und Literaturstudium
Dort ging Bartholomäus ebenfalls zum Haus und folgte den Spuren von Salvarezzi. Dieser war offensichtlich über den Keller in das Haus gelangt. Im Haus fand Bartholomäus keine Spuren mehr und musste die Räume einzeln durchforsten. Schließlich wurde er fündig: In einem kleinen, abschließbaren aber nicht wieder abgeschlossenen Kabinett befanden sich eine Reihe wertvoller antiquarischer Bücher. Eine Lücke offenbarte, dass eins der Bücher fehlte. Bartholomäus nahm einen kleinen Zettel, schrieb „In Liebe; Salvarezzi“ darauf und legte diesen in die Lücke3. Dann kehrte er zurück und er und Konstantinos fuhren wieder los.
In der Zwischenzeit hatten sich Eliot und Albert durch ihre jeweilige Literatur gekämpft. Eliot stellte fest, dass es sich bei „Mein Kampf“ um ein hetzerisches Machwerk übelster Sorte handelte. Mögliche hilfreiche Informationen zu ihren Ermittlungen fand er nicht. Albert war da etwas erfolgreicher. Der „Codex Serpentis“ war eine Art Sammlung apokrypher Schriften, die Schlangen außergewöhnlich prominent platzierten. Neben Geschichten, die Ähnlichkeiten zu den vier Evangelien aufwiesen, waren auch Gebete und Glaubensriten im Buch niedergeschrieben worden. Konkret konnte er folgende entschlüsseln: „Erhabenheit des Paradieses“, eine Art Lobpreis; „Entsendung des himmlischen Erdendieners“, eine Fürbitte oder Heiligenanrufung; und „Wohl ohne Weh“, einen Segensspruch. Dies half zwar nicht beim konkreten Fall, konnte aber Informationen zu möglichen Schlangenmenschen enthalten.
 
Grabschändung, Kundschafterei und noch mehr Zettelwirtschaft
Konstantinos und Bartholomäus kehrten nicht unmittelbar zur Pension wieder, sondern schmiedeten einen Plan. Sie wollten die Leichen von Jonas Habermann und Alexej Sjuganow exhumieren lassen. Da sie sich nicht selbst die Hände schmutzig machen wollten, heuerten sie auf dem Ku-Damm eine Gruppe Nazis an. Dafür erzählten sie ihnen, es würde sich bei den Toten um Gewerkschaftsvorsitzende handeln, „echte rote Socken“ eben. Die Nazis sollten die Leichen ausbuddeln und anschließend um zwei Uhr nachts zu einem Treffpunkt bei einer Fabrikruine bringen.
Die beiden Ermittler kehrten endlich zur Pension zurück. Nach dem Austausch aller Informationen gingen alle bis auf Eliot ins Bett, um nachts zur verlassenen Fabrik zu fahren. Eliot machte sich hingegen zur fußläufig erreichbaren Chemiefabrik und wartete bis zum Anbruch der Dunkelheit. Von einem Banndamm aus beobachtete er das Gelände. Fast überall gingen die Lichter aus. Nur in einem einstöckigen Gebäude brannte weiterhin Licht im Erdgeschoss. Im Dachgeschoss entdeckte er außerdem ein kleines Fenster, dass ganz angelaufen zu sein schien und durch das nur sehr wenig Licht drang. Er beobachte ebenso den Werksschutz, der über das Gelände patrouillierte. Von ihrer Haltung her schienen sie allesamt Veteranen zu sein. Das Gebäude, in dem noch Licht brannte, wurde als einziges von zwei zusätzlichen Männern bewacht. Eliot versuchte einen Eisenbahnmast hochzuklettern, um eine bessere Sicht zu bekommen, rutschte aber aber und zog sich eine leichte Prellung zu4. Er versuchte es erneut, doch stürzte er diesmal aus größerer Höhe ab und knickte mit dem Knöcheln um5.
In der Nacht waren ebenso die anderen aktiv. Sie fuhren zur verlassenen Fabrik und warteten. Allerdings kamen die Nazis nicht. Also fuhren die drei zur Gemeinde. Dort war der Friedhof mit Holzbarrikaden abgesperrt worden. Im wenigen Licht ließen sich die zwei halb ausgehobenen Gräber von Jonas Habermann und Alexeij Sjuganow erkennen. Albert Schwarz schlich sich zu den Gräbern und buddelte bei letztem weiter, bis er den Sarg öffnen konnte. Entgegen Konstantinos‘ Erwartung befand sich tatsächlich eine Leiche darin, die zu der Beschreibung von Eliot passte, der die Leiche in der Gerichtsmedizin gesehen hatte. Anschließend ging er zum Grab von Jonas Habermann und fand auch dort im Sarg eine Leiche. Diese wies Verätzungen im Gesicht auf.
Salvarezzi schien in der Pfarrerswohnung zu sein, denn es war Licht im Obergeschoss zu sehen. Die drei überlegten sich, Salvarezzi und Schreiber gegeneinander aufzustacheln und schrieben einen weiteren Zettel. Auf diesen schrieben sie den Wortlaut des Lobpreises der „Entsendung des himmlischen Erdendieners“ und unterschrieben dies mit den Initialen „J.S.“. Dann fuhren sie zu Albert Schwarz‘ Wohnung, da mittlerweile die Nachtruhe in der Pension galt.
 
Industriespionage
Eliot Nest ließ sich nicht von seiner Verletzung abhalten und wollte auf das Gelände. Da es hoch ummauert war, machte er sich zu einem Gullideckel und kletterte in die Kanalisation. Er hätte sich beinahe verlaufen, hörte dann aber Pumpen und kam schließlich neben dem Wasserturm der Fabrik wieder an die Oberfläche. Durch seine Kenntnisse der Patrouillengänge konnte er dem Werkschutz ausweichen. Er schlich sich zum Gebäude, in dem noch Licht brannte, und entdeckte, dass es sich im Erdgeschoss um ein Großlabor handelte. Außerdem gab es noch eine Umkleide, ein kleines Lager und weitere Räume. Er konnte zwar nicht erkennen, an was geforscht wurde, entdeckte jedoch eine architektonische Auffälligkeit: Das Großlabor hatte einst in der Raummitte einen Aufgang zum Dachgeschoss besessen, die Treppe war jedoch entfernt worden. Lediglich die Öffnung in der Decke war noch zu erkennen.
Eliot schlich zum nächsten Gebäude, einer Lagerhalle. In dieser gelangte er sehr leicht und machte sich zum Dach. Er entfernte ein paar Ziegel und kletterte nach draußen. Von dort aus hatte er eine gute Position, um in das Labor zu schauen, in dem gerade zwei Männer trotz der späten Uhrzeit arbeiteten. Das Dachgeschoss hatte keine Fenster, sodass er nicht wusste, was dort vor sich gehen könnte. Er kletterte wieder in die Lagerhalle und versteckte sich die Nacht dort.
Am nächsten Morgen wollten die anderen drei Eliot von der Pension abholen, doch war er nicht da. Also fuhren sie ohne ihn zur Polizei, wo sie die Ermittlungsakten und die Vollmacht erhielten. Die Akten enthielten keine neuen Informationen. Die Polizei hielt den Mörder für einen Rassisten, der ganz bewusst Ausländer tötete. Zum Unfall von Jonas Habermann gab es gar keine Akten.
Entscheidender war aber die Vollmacht. Mit dieser im Gepäck fuhren die drei zur Fabrik.
 
1Da hab ich mich etwas vertan. „Mein Kampf“ wurde erst am 18. Juli 1925 veröffentlicht, also zwei Tage später, wie mich ein Spieler dank Google-Suche noch am Spieltisch aufklärte. Knapp daneben ist auch vorbei. Wir haben das dann so gerechtfertigt, dass es gewisse Vorabexemplare gegeben hätte.
2Verkackte forcierte Probe.
3Damit bringt mich der Spieler natürlich ganz schön ins Schwitzen, aber; Challenge Accepted!
4Patzer!
5Verkackte forcierte Probe.
6Und mein Schwitzen nimmt zu ;)
 
 
Wir haben so 3 Stunden gebraucht. Tatsächlich hätte ich gedacht, dass das Abenteuer schneller vorbei ist, aber die Spieler haben ziemlich unkonventionelle Wege eingeschlagen, was ziemlich cool ist. Ich freue mich also auf das nächstes Mal.
Typisch für die Runde war folgende zwei Sprüche:
 
Albert Schwarz will nachts die teils ausgehobenen Gräber untersuchen. Er hat aber Angst, entdeckt zu werden.
Bartholomäus: „Wenn jemand kommt, dann springst du in ein Grab und buddelst dich ein.“
 
Albert, Konstantinos und Bartholomäus überlegen, was sie an die Gemeindehauswand oder auf einen Zettel für Salvarezzi schreiben sollen.
Bartholomäus: „Wir können uns einen Gangnamen geben: Die furiosen Vier.“

Tegres:
Spielbericht – Die Morde des Herrn S. – Teil III
Am dritten Spieleabend des Abenteuers konnten wir es abschließen. Leider fehlte der Spieler von Eliot Nest, aber die Abwesenheit oder besser gesagt Inaktivität von Eliot ließ sich recht gut durch seine Verletzung und sein Versteck erklären.
 
 
Das war Notwehr, Herr Richter!
Bartholomäus Hülsenberg, Dr. Albert Schwarz und Konstantinos Protopapadakis fuhren also am Vormittag mit Schwarz‘ Wagen zur Chemiefabrik Schreiber & Knödler. Sie schmiedeten auf der Fahrt folgenden Plan: Bartholomäus sollte sich mitsamt aller Waffen durch die Kanalisation auf das Gelände schleichen, sodass die Gruppe im Zweifel nicht ohne Waffe dastünde. Albert und Konstantinos wollten hingegen ganz offiziell mit ihrer Vollmacht eine Durchsuchung des Fabrikgeländes vornehmen.
Gesagt, getan und so verschwand Bartholomäus in einem Gullydeckel in einer Seitenstraße. Die anderen beiden fuhren vor die Fabrik und gingen zum Haupttor, das von zwei Männern bewacht wurde. Sie trugen diesen ihr Anliegen vor und zeigten ihre Vollmacht. Die beiden Wachposten waren sichtlich verwirrt und holten daher ihren Vorgesetzten Herrn Kurtz. Dieser ließ sie herein und führte sie mir einem Wachmann über das Gelände. Er erklärte, Jonas Habermann wäre bei einem Unfall gestorben, weil er Chemikalien falsch gemischt hätte. Das könnten sie auch im internen Untersuchungsbericht nachlesen. Zeugen hätte es bedauerlicherweise keine gegeben.
Er führte die beiden Ermittler schließlich in das Laborgebäude, einem einstöckigen Bau mit Erd- und Dachgeschoss. Im Erdgeschoss waren ein Großlabor, ein Hochsicherheitslabor, eine Umkleide, ein Lager und ein Büro untergebracht. Konstantinos fiel auf, dass es in der Mitte des Großlabors einen Aufgang gegeben haben musste, der nun aber zugemauert worden war. Das Büro wurde momentan nicht als solches genutzt, sondern die beiden verbleibenden bulgarischen Wissenschaftlicher wurden hier provisorisch untergebracht. Momentan waren sie aber nicht da. Vom Büro führte eine Stahltür in einen weiteren Raum ab. Dies wäre laut Kurtz das Geheimarchiv, in dem besonders wichtige und schützenswerte Unterlagen wie Vorbereitungen auf Patente lagerten. Albert und Konstantinos wollten dort natürlich ebenfalls herein, doch Kurtz sagte, er könnte dies nicht erlauben. Nur sein Vorgesetzter Herr Schreiber hätte dafür die Befugnis. Konstantinos und Albert diskutierten noch ein wenig, mussten aber einsehen, dass sie mit Schreiber sprechen mussten. Also führte Kurtz die beiden zum Verwaltungsgebäude.
Währenddessen war Bartholomäus mit den Waffen durch die Kanalisation geschlichen und war aus einem Gullydeckel beim Wasserturm herausgeklettert. Kurz danach patrouillierte ein Werksschützer vorbei. Deshalb versteckte Bartholomäus sich und schlich sich von hinten an den Mann heran, sodass er ihn ohne Aufsehen bewusstlos schlagen konnte. Er zog dessen Uniform an, brachte ihn zum Gullydeckel, schnitt ihm kaltblütig die Kehle durch und warf ihn dann in die Kanalisation hinab. Anschließend kletterte er den Wasserturm hinauf, doch ein weiterer Wachmann kam hinzu. Dieser hielt ihn für den eben noch Patrouille gelaufenen Werksschützer und sagte, er müsste mitkommen. Sie sollten zwei Ermittler im Auge behalten, die auf dem Gelände herumschnüffelten. Bartholomäus war sich bewusst, dass seine Tarnung auffliegen würde, sobald er sein Gesicht zeigte. Also ließ er sich die Leiter vom Wasserturm hinabgleiten, tat so, als würde er stürzen, und stellte sich bewusstlos. Der andere Werksschützer kam sofort angelaufen und wollte dem vermeintlichen Unfallopfer helfen, doch Bartholomäus trat ihm die Füße weg und schlug ihn bewusstlos. Anschließend warf er den Mann ebenfalls den Gully hinunter. Dann schlich er weiter und sah sich um. Dadurch entdeckte er, wie Albert und Konstantinos über das Gelände geführt wurden. Letzterer entdeckte Bartholomäus aus den Augenwinkeln, beugte sich vornüber, um vorzugeben, seine Schuhe zu binden, und gab Bartholomäus ein subtiles Zeichen, in Richtung des Laborgebäudes zu gehen. Also schlich dieser sich weiter über das Gelände, bis er schließlich bei besagtem Labor ankam und es einmal umrundete. Anschließend wagte er sich ins benachbarte Lagergebäude vor.
 
Ich will sofort Ihren Vorgesetzten sprechen!
Albert und Konstantinos wurden in das Verwaltungsgebäude geführt und schließlich zur Sekretärin von Herrn Schreiber gebracht. Herr Schreiber war gerade beschäftigt, sodass sie nicht zu ihm konnten, aber in der Zwischenzeit suchte die Sekretärin den internen Bericht sowie die Arbeitspläne des Labors heraus. Aus Ersterem wurden die beiden Ermittler auch nicht schlauer. Die Untersuchung von Letzteren ergab, dass Jonas Habermann zum Unfallzeitpunkt am Nachmittag alleine im Labor gewesen wäre. Auffällig war außerdem, dass die bulgarischen Wissenschaftler nie in die Pläne eingetragen waren. Die begründete Kurtz, indem er erklärte, die Wissenschaftler würden sich ihre Zeit selbst einteilen. Die beiden Ermittler verlangten, die Wachmänner, die Habermann gefunden hatten, sowie die Wissenschaftler zu sprechen, und ein Werksschützer wurde losgeschickt, die beiden zu holen. Außerdem wollten sie einen Grundriss des Laborgebäudes, doch diesen gab es nur im Geheimarchiv.
Konstantinos wurde schließlich ungeduldig und platzte bei Schreiber hinein. Dieser war zunächst irritiert aber sehr selbstbewusst und ließ die beiden Ermittler lange am Haken zappeln. Erst nach längerer Diskussion erlaubte er ihnen, das Geheimarchiv zu betreten. Also wurden Albert und Konstantinos wieder in das Laborgebäude geführt, wo im Großlabor nun zwei Männer in Kitteln warteten. Die Ermittler gingen aber zunächst mit Kurtz in das Geheimarchiv. Er zeigte ihnen den Plan des Gebäudes und Albert fiel auf, dass ein Aufgang zum Dachgeschoss fehlte. Kurtz wollte die beiden schnell wieder aus dem Raum geleiten, da es ja gar nichts zu sehen gäbe, doch Albert und Konstantinos schauten sich beharrlich weiter um. So entdeckten sie hinter einem leeren Regal die Umrisse einer Tür und bestanden darauf, auch hinter diese geführt zu werden. Kurtz stellte sich auf den Standpunkt, dort wäre keine Tür und wollte die beiden nun herausschicken. Die Ermittler beharrten jedoch auf ihrer Position und Kurtz verlor langsam die Geduld mit ihnen.
Derweil hatte Bartholomäus Eliot im Lagergebäude gefunden. Dieser muss sich aber aufgrund seiner Verletzungen von den verpatzten Kletterversuchen weiter ausruhen und so kletterte Bartholomäus alleine auf das Dach des Lagers. Er entdeckte durch die Fenster des Laborgebäudes die Männer in den Kittel und sah ebenfalls, wie Kurtz, Albert und Konstantinos in das Geheimarchiv gingen. Außerdem entdeckte er, wie die Wachmänner des Laborgebäudes sowie der Werksschützer, der Kurtz begleitet hatte, sich anscheinend bereithielten. Am gegenüberliegenden Dach des Laborgebäudes befanden sich Absturzsicherungen für Schornsteinfeger. Also warf Bartholomäus ein Seil hinüber, nahm Anlauf und sprang auf das Dach. Drinnen hörten Albert und Konstantinos sowie die Werkschützer ein dumpfes Geräusch und unter Letzteren brach Irritation aus.
 
Und ab geht der Pulp-Spaß
Konstantinos nutzte die aufkommende Verwirrung, um weiter auf seinem Standpunkt mit der Geheimtür zu verharren, und wollte diese nun öffnen. Kurtz kam ihm jedoch zuvor, indem er seine Pistole zückte. Albert reagierte augenblicklich und warf eines der Regale um, sodass dieses Kurtz bewusstlos schlug und unter sich begrub. Ein Werkschützer, der vor der Tür zum Geheimarchiv postiert war, reagierte ebenfalls und schoss Konstantinos in den Bauch. Blitzschnell warf dieser die schwere Stahltür zu und er und Albert verschlossen und verbarrikadierten sie. Von der Wand, die das Archiv vom Großlabor trennte, hörten sie nun ein Zischen.
Auf dem Dach kletterte Bartholomäus nun auf die andere Seite und fand das vergilbte Fenster, was am Abend zuvor bereits Eliot gesehen hatte. Er schlug es ein und ein ekelhafter Gestank von Verwesung und Verwahrlosung schoss ihm entgegen. Außerdem hörte er schlurfende und trappelnde Schritte.
Albert und Konstantinos gelang es in der Zwischenzeit, die Geheimtür zu öffnen. Dahinter befand sich ein Treppenhaus mit einer engen Wendeltreppe. Diese wollten sie hinaufschleichen, doch Konstantinos stolperte.
Am Fenster musste Bartholomäus nun sehen, dass insgesamt 10 Werkschützer auf seine Seite des Laborgebäudes gelaufen kamen, und ihm blieb keine andere Wahl, als in das Fenster einzusteigen. Er zückte seine Bergmann. Im Dachgeschoss war es sehr dunkel, chaotisch und dreckig. Zu seiner Rechten war eine Holzwand eingezogen worden, zu seiner Linken befanden sich mehrere Regale und geradezu eröffnete sich im der Großteil des Dachgeschosses. Durch das wenige Licht, das durch das Fenster schien, und den Schatten, den er selbst warf, konnte er wenig erkennen. Deshalb entdeckte er auch erst spät, dass sich drei humanoide Gestalten mit gesenktem Kopf und Lumpen aus der Dunkelheit schälten. Sofort feuerte er die Bergmann ab, riss die Waffe aber so hoch, dass er nur eine Menge Löcher ins Dach schoss. Durch das durch die Löcher einfallende Licht konnte er nun seine Kontrahenten besser erkennen. Es waren drei gebeugt und bucklig gehende Humanoide mit großen Schlangenköpfen, die mit ihren Krallenhänden voran langsam auf ihn zupirschten. Derweil sahen Albert und Konstantinos sich ebenfalls mit zwei dieser verkrüppelten Hybriden konfrontiert, als sie die Treppe hinaufgekommen waren. Albert fackelte nicht lange, packte den am nächsten stehenden der beiden und schleuderte das Wesen die Treppe hinunter. Die drei anderen grauenerregenden Wesen griffen nun Bartholomäus an, der sich tatkräftig wehrte. Zwar bekam er Knüppelschläge und Klauenhiebe ab, doch schnitt er einem der Hybride die Zunge ab. Konstantinos und Albert kamen ihm zu Hilfe und Albert erschlug das zweite Wesen, das zwischen ihnen und Bartholomäus stand. Letzterer musste weitere Hiebe von Klauen und Krallen einstecken und geriet immer mehr in Bedrängnis. Ihm gelang es immerhin, Albert die Peitsche zuzuwerfen, sodass dieser eines des Wesen mit der Peitsche fesseln konnte. Schließlich gelang es den dreien, alle Wesen bis auf eines zu töten. Dieses schlugen sie nur bewusstlos, da sie sich Informationen erhofften.
Von unten hörten sie nun, wie die Stahltür bearbeitet wurde. Die Zeit drängte also. Außerdem behagte Bartholomäus der Aufenthalt in diesem offensichtlichen Schlangenwesennest nicht und er bekam einen Zitteranfall.
Die drei fanden einen augenscheinlichen Ritualplatz, der mit allerhand Zeichen versehen war. Konstantinos wollte diese abschreiben, doch dabei wurden die Zeichen plötzlich lebendig und wogten hin und her, sodass er sein Notizbuch fallen ließ. Bartholomäus riss sich derweil zusammen und schrieb die Zeichen ab. Anschließend schauten sich die Ermittler weiter um. Dabei entdeckte Bartholomäus plötzlich eine große Schlange. Sofort feuerte er mit seiner Bergmann los, traf die Schlange aber nicht. Dann war sie plötzlich verschwunden und da weder Albert noch Konstantinos eine Schlange gesehen hatten, musste Bartholomäus feststellen, dass er einer Sinnestäuschung unterlegen war.
In der Hoffnung, die Hybriden irgendwie untersuchen zu können, schnitt Albert dem gefangenen Wesen eine Hand, die Zunge und einen Zahn ab und verstaute die Körperteile sorgsam.
 
Rote Fässer explodieren, wenn man auf sie schießt
Die drei Ermittler mussten allerdings feststellen, dass die Zeit knapp wurde. Die Werkschützer hatten sich postiert, das Gebäude war umstellt und die Stahltür konnte nicht ewig standhalten. Also entschieden sie sich für einen radikalen Schritt. Sie entfernten einige Schindeln des Daches, um so freie Sicht auf das Werksgelände zu erhalten. Dadurch erhielten sie auch einen freien Blick auf ihr Ziel, die werkseigene Tankstelle. Albert legte mit der Bergmann an, zielte sorgfältig auf eines der roten Benzinfässer und drückte ab. Er traf und es gab eine Explosion des Fasses. Diese Explosion löste eine Kettenreaktion aus und nach und nach gingen weitere Treibstofffässer und -tanks in die Luft. Auch das nahegelegene Mülllager und die Chemikalienbehälter fingen Feuer und schwarze Rauchwolken bildeten sich. Eine Alarmglocke wurden geschlagen und panisch flohen die Arbeiter aus den Werkshallen. Auch die Werksschützer gerieten in Panik, sodass die drei Ermittler sich unbehelligt vom Laborgebäude abseilen konnten. Sie rannten zum Ausgang, um sich unter die Arbeiter zu mischen, und trafen dort auch Eliot Nest wieder. Immer mehr Wolken giftigen Rauchs stiegen auf und aus der Entfernung waren die ersten Alarmglocken von Feuerwagen zu hören. Albert, Bartholomäus, Eliot und Konstantinos schafften es ungesehen vom Gelände, stiegen schnell in den in der Nähe geparkten Wagen von Albert und fuhren zu dessen Wohnung.
 
Es muss Gras über die Sache wachsen
In Alberts Wohnung kamen sie zur Ruhe und überlegten, was nun zu tun wäre. Da klopfte es heftig an die Tür und sie erkannten Salvarezzis Stimme. Dieser bat sie eindringlich darum, ihn hereinzulassen. Sie waren zunächst skeptisch, doch öffneten sie. Tatsächlich war es der Priester in Begleitung seiner beiden Leibwächter. Er kam schnell herein und redete nachdrücklich auf sie ein. Vermutlich wären Schreiber und die Schlangenmenschen nun hinter ihnen her. Dadurch erkannten Albert, Eliot und Konstantinos, dass Salvarezzi und sie auf der gleichen Seite standen und die Schlangenmenschen bekämpfen wollten. Bartholomäus war anderer Meinung und hielt Salvarezzi für den Bösewicht. Er wollte den Priester überraschend angreifen, doch Albert konnte mit seiner Peitsche dazwischen funken. Es dauert ein bisschen, bis die anderen Bartholomäus beruhigen konnten. Schließlich erklärte der Priester, er wäre Teil einer speziellen Abteilung der Inquisition, die den „Alten Feind“, wie er die Schlangenmenschen nannte, bekämpfte. Er müsste die Gruppe unbedingt in Sicherheit bringen und drängte sie dazu, nach Hamburg zu fahren und anschließend mit dem nächsten Schiff in die Vereinigten Staaten zu reisen. So könnte Gras über die Sache wachsen. Er würde alles organisieren und ihnen neue Identitäten verschaffen. Offiziell sollten sie für tot erklärt werden. Salvarerri erläuterte weiter, dass in den USA ein Verbündeter des Vatikan, John Wiscott, sie aufnehmen würde, bis vor Ort alles geklärt wäre. In ein paar Wochen oder Monaten könnten sie sich dann mit ihm selbst in den Staaten treffen.
Die Gruppe entschloss sich, dem Plan zu folgen, und machte sich noch am gleichen Tag auf nach Hamburg. Dort lasen sie in der Zeitung von der Explosion im Chemiewerk, was in der Presse als fürchterlicher Unfall dargestellt wurde. Eine gigantische Rauchwolke hätte sich mittlerweile über Berlin ausgebreitet und eine große Menge an Berlinern wäre wegen Atembeschwerden und Vergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert worden.
Schließlich bestiegen sie einen Dampfer und nach einigen Tagen kamen sie in New York an. Dort wurden sie prompt eingebürgert; Salvarezzi hatte anscheinend gute Arbeit geleistet. Auch in der amerikanischen Presse war von den nun schon einigen Tagen zurückliegenden Ereignissen in Berlin zu lesen, denn laut den Zeitungen waren mehrere Hunderte Menschen an den Folgen des vermeintlichen Unfalls gestorben.
In New York holte sie John Winscott ab, der sie anschließend nach Providence, Rhode Island, brachte. Dort konnten sie sich zunächst in der großen Villa des Junggesellen einquartieren. Bei einer Zigarre und einem nun nicht mehr legalen Gläschen Whiskey kamen sie zur Ruhe und besprachen die weiteren Pläne der Gruppe. John Winscott bat an, ihnen Arbeit zu besorgen, doch nun sollten sie erst einmal ihren Aufenthalt in Providence genießen.
 
 
Diesmal haben wir 3,5 Stunden gespielt. Am Ende ging dann mit der Reise in die USA alles sehr schnell, doch für meine Spieler fühlte es sich nicht aufgesetzt an und ich habe für das nächste Abenteuer eine schöne Überleitung. So hat sich alles sehr gut zusammengefügt, ohne dass ich mir beim nächsten Mal einen fadenscheinigen Grund einfallen lassen müsste, warum die Charaktere in Amerika sind.
Ein bisschen schade war, dass die lustige Zettelwirtschaft vom letzten Mal ohne Auswirkungen blieb, aber das hätte in diesen Teil des Abenteuers nicht reingepasst. Vielleicht wird es ja später noch einmal aufgegriffen, wer weiß?
Hier noch ein paar Sprüche:
 
Hülsenberg soll über die Kanalisation auf das Gelände.
Hülsenberg: „Aber was ist, wenn die Chemikalien in die Kanalisation einleiten?“
Protopapadakis: „Noch hässlicher kannst du ja nicht werden.“
 
Schwarz und Protopapadakis sprechen Hülsenberg auf die beiden Toten an und sagen, er hätte sie umgebracht.
Hülsenberg: „Nein, ich habe die beiden nur bewusstlos geschlagen, danach sind die einfach gestorben.“
 
Hülsenberg soll vom Dach der Lagerhalle auf das Dach des Laborgebäudes springen.
Spieler von Protopapadakis: „Los, spring endlich.“
Spieler von Hülsenberg: „Aber es ist helllichter Tag.“
Spieler von Protopapadakis: „Vielleicht denken sie, es ist ein Vogel.“
 
Salvarezzi erklärt, die Ermittler müssten in die USA flüchten.
Hülsenberg: „Ich wollte immer schon über den Atlantik, ich bin bisher nur nach Verdun gekommen.“

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