Autor Thema: Wesentliche Natur, Heilung und andere Probleme [Hilfe]  (Gelesen 3205 mal)

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Offline Saturno

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Hallo, liebe Leute,

ich werde demnächst endlich und zum ersten Mal Ars Magica leiten. Darauf freue ich mich schon lange.
Es gibt jedoch einige Unsicherheiten, die ich bezüglich des Magiesystems habe und würde da gern mal Rückfrage im Forum halten.

Achja: Falls es relevant ist: Wir spielen 4te Edition.

Los gehts:
1. Wie muss ich mir letztlich das Kriterium vorstellen dafür, was im Sinne der Grenzen hermetischer Magie "die wesentliche Natur" von etwas ist und was folglich nicht dauerhaft magisch verändert werden kann? Mein Ansatz wäre, zu schauen, was die causa formalis und die causa finalis der Sache wären und diese als wesentliche Natur zu bestimmen. Bei Individuen würde ich da aber immer irgendwie auf die Seele kommen und sagen: "OK, Seele kann nicht verändert werden. Klar. Wird ja auch separat noch erwähnt. Ergibt Sinn." Aber darüber hinaus?

2. Warum kann hermetische Magie nicht wirklich heilen? Ich verstehe die theretische Begründung hier nicht? Das verstößt doch letztlich nicht gegen das Wesen oder das Göttliche.

2b). Spezialfall angeborene Defekte. Vorweg: Ich verstehe den Balancing Ansatz, nicht zu wollen, dass Spieler mit dem recht mächtigen Magiesystem alle ihre Nachteile für lau wegzaubern. Aber mich interessiert die theoretische Grundlage, weil ich aufgrund der häufigen Lobeshymnen auf Ars Magicas Magietheorie/Regelsystem davon ausgehen will, dass selbiges konsistent ist.
OK, also in "Häuser des Hermes" ist der Bonisagus-Magus Martin vorgestellt, der einen angeborenen Defekt hat und auf einem Bein lahm ist. Diesen kann er nicht heilen, weil das gegen die Grenzen hermetischer Magie verstieße. "Ok, schön und gut. Ergibt Sinn. Schließlich kann hermetische Magie (aus mir noch unbekanntem Grund) nicht dauerhaft heilen." Dann steht da aber, dass es deshalb nicht geheilt werden könne, weil "es Teil seines wahren Selbst" sei. Ich dachte bisher immer, dass Ars Magicas Konzeptionen aristotelisch seien, aber das hier...? Lahm zu sein ist doch ein klassisches Beispiel für eine akzidentielle Eigenschaft und das genaue Gegenteil einer wesentlichen Natur. Sehe ich da irgendwas offensichtliches nicht? Was macht Ars Magica hier?

3. Haus Merinita hat diesen Zauber "Zungen der vergangenen Zeitalter", mit dem sie Pflanzen und Tiere mit einem Bewusstsein und Sprechfähigkeiten ausstatten können. Warum geht das? Aristotelisch ist das ein klassischer Fall von "wesentliche Natur" verändern, da es sogar die Seele betrifft. Liegt das daran, dass es ein elfischer Zauber ist und die Grenzen hermetischer Magie ignoriert? Liegt das an der kurzen Info vorweg, dass Pflanzen und Tiere "in vergangenen Zeiten, als noch die Elfen auf der Erde herrschten" diese Fähigkeiten hatten und sie damit noch Teil ihrer wahren Natur wären? Das wäre auch sehr seltsam.

Ich würde mich riesig über Feedback freuen und vielleicht nach und nach noch 1-2 Fragen hier reinstellen.

Danke schon mal und liebe Grüße
Andrea Mantegna verhält sich zu klassischem Griechisch wie Marktsprech zu Mittelhochdeutsch.