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Agricola oder Arler Erde???

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Jinx:
Hallo Boargamejunkies Boardgamegeeks Tanelornies,

ich überlege grade mir eines der besagten Spiele anzuschaffen.
Welches gefällt euch besser, und wie unterscheiden sich die beiden Spiele eurer Erfahrung nach?

felixs:
Kommt drauf an.

Agricola ist ein hartes Optimierungsspiel mit vielen Zwängen, die auch ein genaues Studium der (recht mathematisch-trockenen) Siegpunktvergabebedingungen erfodern. Das Spiel kann mit bis zu fünf Personen gespielt werden (würde ich aber nicht empfehlen, vier ist ausreichend, danach wird es zu lang). Agricola hat Unmengen an Erweiterungen, was vor allem auch dadurch vereinfacht wird, dass das Spiel seine Abwechslung vor allem durch die Karten erhält. Diese werden zufällig gezogen und können dann im Laufe des Spiels gebaut werden. Synergien sind spielentscheidend.
Agricola dauert ca. 45 Minuten plus 30 Minuten pro Spieler.

Arler Erde ist ebenfalls ein Optimierungsspiel, aber sehr viel offener, da ein Großteil der Zwänge wegfällt. Es ist außerdem thematisch dichter und stimmungsvoller, während es bei Agricola vereinzelt Ausrutscher in Richtung Albernheit gibt. Arler Erde ist nur zu zweit spielbar. Mit der Erweiterung (Tee und Handel) ist es dann auch zu dritt spielbar, man braucht dafür aber einen großen Tisch.
Arler Erde dauert 1 bis 1:30 Stunden pro Spieler.

Wenn man beide Spiele kennt, wird deutlich, dass Arler Erde eine Weiterentwicklung von Konzepten aus Agricola (und anderen Rosenberg-Spielen, vor allem Die Glasstraße) ist. Es ist aber eine Frage des Geschmacks, ob man meint, dass diese Entwicklung (größere Offenheit, weniger Zwänge, weniger offene Rechnerei) gut ist.

Ich persönlich bevorzuge Arler Erde und spiele das am liebsten solo. Der Grund dafür ist wohl, dass mir das Spiel einerseits thematisch näher steht, andererseits aber auch größere Entfaltungsmöglichkeiten bietet - ich kann mehr mit meinem Material herumspielen, mehr aufbauen, bin generell etwas freier.
Mein Agricola würde ich ggfs. verkaufen.

Falls Du eh zu zweit spielen wirst, ist Agricola: Die Bauern und das liebe Vieh unbedingt einen Blick wert. Darin hat Uwe Rosenberg die Spielmechanismen aus Agricola in geradezu genial zu nennender Weise auf das wesentliche gekürzt und ein Spiel geschaffen, welches (ausschließlich zu zweit, das Spiel ist ein reines Zwei-Spieler-Spiel) realistisch in 30 Minuten gespielt ist.

Jinx:
Vielen Dank für deine Einschätzung.
Da ich gerne mal Solo Spiele würde ich dann doch eher Richtung Arler Erde tendieren.

felixs:

--- Zitat von: Jinx am 12.10.2019 | 13:49 ---Vielen Dank für deine Einschätzung.
Da ich gerne mal Solo Spiele würde ich dann doch eher Richtung Arler Erde tendieren.

--- Ende Zitat ---

Dazu solltest Du allerdings noch wissen, dass Arler Erde ein grundsätzlich lösbares Puzzle ohne Zufallsfaktoren ist. Mich stört das nicht und ich habe es bisher nicht gelöst und werde das (zumindest im Alleingang) wohl auch nicht schaffen. Sollte man aber wissen. Wenn Du gut darin bist, Spiele zu analysieren, könnte es sein, dass Du im Solo-Spiel relativ schnell ein paar optimale Züge gefunden hast (ich habe die bisher nicht gefunden, aber ich bin auch nicht besonders gut in sowas).

Agricola hat durch die Kartenverteilung einen erheblichen Zufallsfaktor und ist somit nicht so einfach lösbar.

Jinx:
Je länger ein Spiel dauert, desto geringer sollte der Zufallsfaktor sein. Wenn nach 15 min Spielzeit Sieg oder Niederlage von einem Würfelwurf abhängt dann ist das OK für mich, nach mehreren Stunden finde ich das aber nicht mehr so toll.
Zugoptimierung und Planbarkeit finde ich gut, sonst würde ich sowas wie "Mage Knight" nicht spielen.
Zufallsfaktor finde ich bei z.B. "Der Unterhändler" aber auch ganz interessant.

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