Autor Thema: Berlin in den 60ern  (Gelesen 4196 mal)

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Offline Blechpirat

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Berlin in den 60ern
« am: 22.10.2019 | 13:33 »
Setting

Berlin, die 60er Jahre: Reste der stock-konservativen 50er treffen auf Flowerpower, Kommune, freien Sex und Studentenunruhen

Es ist Kalter Krieg, Berlin steht im Zentrum. KGB, CIA etc. kämpfen in den Schatten miteinander. Die Soviets lassen Panzer rollen, wenn irgendwo im Osten jemand Demokratie fordert, der nukleare Holocaust ist eine reelle Gefahr.

In der durch die Mauer geteilten Stadt leben Aussteiger, Wehrdienstverweigerer, Hippies, Kommunisten und Anarchisten aus dem Westen. Auf der anderen Seite stehen Alt-Nazis, gewalttätige Polizei, hasserfüllte Normalos, alle aufgehetzt durch eine hysterische Bild-Zeitung.

Der Soundtrack ist die Wucht. Gegen Peter Alexander, Roy Black, Heintje und Freddy Quinn stehen Beatles & Stones, Elvis, The Doors und Fleetwood Mac

Meine Prämissen

Was ist mit Nazis? Waffenlager, Geheimbünde, Wehrsportgruppen? Klar, die sind noch da, genauso wie der Stammtisch der SS-Division Totenkopf.
Magie, Übernatürliches, Artefakte? Eher nicht, oder nur als “Werkzeuge”. Keinesfalls möchte ich Nazis als Instrumente, Ausprägung oder gar Opfer eines übernatürlichen Wesens erklären. Das grausamste Monster bleibt der Mensch.

Die PCs sollten nicht zu erwachsen sein. Ich will Szenen am Familientisch, wo ich die die ganze Härte der Erziehung abbilden kann, die vor der Erfindung der Gewaltfreiheit üblich war. Ich will Geldmangel, Neugier, Triebe - typischerweise Studenten also. Denn Sex, Drogen, Anarchie und Musik sind das Thema des Settings, das muss auch vorkommen. Dazu der Haß derer, die nicht dazugehören, die nur den Schmutz, das Verlotterte, die langen Haare und die blöden Sprüche mitkriegen.

Meine Ideen

Ansatz 1: Däniken hat recht. Die Menschheit ist eine Folge von außerirdischer Gentechnik. Was er nicht schreiben darf: Die Aliens sind nie gegangen. Sie leben unter uns, sitzen an den Schalthebeln der Macht (besonders im Vatikan), und sie fürchten um ihre Kontrolle. Die Atombombe ist der große Gleichmacher - jetzt haben die Menschen auf einmal echtes Bedrohungspotenzial! Die Aliens werden nervös und diskutieren, das Genexperiment “Menschheit” als gescheitert zu betrachten, es auszulöschen und neu zu beginnen.

Ein paar wenige “Erleuchtete” können mit Dänikens Hilfe den Spuren der Aliens folgen, Alientech finden und nutzen und versuchen, die Menschheit zu schützen.

Ansatz 2: Iim Berlin der 60er Jahre ist Prof. Dr. Steinbier an der TU ein Durchbruch gelungen - der ihn mental völlig zerstört hat. Eine Gruppe seiner Studenten findet ihn, und den von ihm geschaffenen Riss in der Realität. Sie wissen nicht, was durch den Riss gekommen ist, aber es ist gefährlich, und nicht wieder zurückgekehrt.. Sie können den Riss schließen, aber nicht unbemerkt… Alle vier Besatzungsmächte und der BND haben Interesse an der Erfindung. Auf der anderen Seite der Realität ist ebenfalls etwas aufmerksam geworden, was uns alle bedroht - und die Grenzen zwischen den Realitäten sind geschwächt.

Hier wäre eine Art “3. Staffel Stranger Things” mit Studenten denkbar, aber - je nach Präferenz - auch ein Military-SciFi mit PCs aus Geheimdiensten, Militär oder Forschung möglich.

Was ich von euch möchte

Als SL: Was reizt euch mehr, was fällt euch dazu ein, welche Abenteuer könnt ihr euch vorstellen...

Als Spieler: Auf was hast du mehr Lust, welche Charakterkonzepte würdest du spielen wollen, hättest du Lust auf so ein Setting?
« Letzte Änderung: 22.10.2019 | 14:23 von Blechpirat »

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #1 am: 22.10.2019 | 13:46 »
Mich kriegst du ja mit dem 68er Kram. Mit Außerirdischen-Verschwörungen eher dann, wenn es pulpig werden soll. UFOs plus Nazis wäre aber generell nichts, was ich außerhalb eines Pulp-Settings zusammenwerfen würde. Ansatz 2 fände ich von daher wesentlich spannender.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #2 am: 22.10.2019 | 14:17 »
Ganz klar Ansatz 2! Eventuell mit Ergänzung: Es treten nach und nach weitere, kleinere Risse im Umkreis auf. Spätere Erkenntnis:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Das Setting dreht sich darum, was aus den Rissen dringt und wie dies Einfluss auf unsere Welt nimmt. Dabei würde ich nicht unbedingt so hart Richtung "Dämonisches" gehen sondern eher Alternative Realität(en) oder Zeit. Ein bißchen wie in Bioshock 3: Manchmal dringt fremde Musik hindurch (welche ein paar Kids zu Ganz neuen Klängen inspiriert...) oder jemand nimmt Kontakt mit Leuten aus anderen Zeit/Realitätsebenen auf und bekommt Zugriff auf Technologie/Wissen.
Das ganze könnte den Verlauf des Kalten Krieges entscheidend mitgestalten/verändern.
Nazis rotten sich um einen Riss zusammen und wollen auf der anderen Seite ihr Reich aufbauen.
Oppenheimer erfährt durch einen Riss von möglichen Auswirkungen seiner Entdeckung.
Spoinage über Reise durch Risse.
usw.

Thematisch ginge das in Richtung "Jugend-Agententhriller mit übernatürlichem Twist". Es böte sich ja fast an, dafür Tales from the loop zu hacken, oder...?

EDIT: Die Risse stehen als Analogie für "das Neue / Fortschritt" in der Welt. Von Konservativen mit Skepsis, Angst und Paranoia betrachtet (teilweise wird deren Existenz sogar verweigert!) - als Jugendliche eine Art willkommene Weltflucht, für Politik und Wissenschaft Instrumente der Verunsicherung.
« Letzte Änderung: 22.10.2019 | 14:22 von First Orko »
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #3 am: 22.10.2019 | 14:25 »
Das sind ziemlich coole Ideen, da könnte man so einiges mit machen. Kraftwerk, na klar. Ist Einstürzende Neubauten nicht auch aus der Zeit?

Etwas Sorgen macht mir
Das ganze könnte den Verlauf des Kalten Krieges entscheidend mitgestalten/verändern.

Da bin ich ein bisschen schisserig, denn den Lauf der Welt dann plausibel weiterzuschreiben ist knifflig. Vielleicht kommt man aber drum herum, wenn man einfach "eng" an der eigenen Zeit spielt.

Mich kriegst du ja mit dem 68er Kram. Mit Außerirdischen-Verschwörungen eher dann, wenn es pulpig werden soll. UFOs plus Nazis wäre aber generell nichts, was ich außerhalb eines Pulp-Settings zusammenwerfen würde. Ansatz 2 fände ich von daher wesentlich spannender.

Ha! Du wärest also Zielgruppe? Pulp-Nazis hatte ich ja schon ausgeschlossen.

Offline First Orko

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #4 am: 22.10.2019 | 14:52 »
Etwas Sorgen macht mir
Da bin ich ein bisschen schisserig, denn den Lauf der Welt dann plausibel weiterzuschreiben ist knifflig. Vielleicht kommt man aber drum herum, wenn man einfach "eng" an der eigenen Zeit spielt.

Ahjo, da hätte ich auch Respekt vor! Das ist dann auch die Kür für Geschichts-Nerds  :D Du kannst ja auch damit spielen, dass die Entwicklungen aufgrund der Risse so passiert sind. Ist dann halt mehr Fluff als spielrelevant aber.. why not  ^-^
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #5 am: 22.10.2019 | 16:20 »
Einstürzende Neubauten ist 80 gegründet worden. Kraftwerk übrigens 70.
Bei der Musik musst Du nach Krautrock suchen (Amon Düuel, Tangerine Dream, Can, Eloy,...)
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #6 am: 22.10.2019 | 16:54 »
Einstürzende Neubauten ist 80 gegründet worden. Kraftwerk übrigens 70.
Bei der Musik musst Du nach Krautrock suchen (Amon Düuel, Tangerine Dream, Can, Eloy,...)

Vieles davon ist definitiv 70er. Wenn man in den 60ern bleiben will, bleiben für die Jugend fast nur musikalische Bezüge aus Großbritannien und den USA.

Ich schreibe später noch mehr zum eigentlichen Thema.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
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Berlin in den 60ern
« Antwort #7 am: 22.10.2019 | 17:07 »
Ansatz 2.

Die eigentliche Frage ist aber doch eher: Wann leitest du das und darf man dabei sein ;)

Ich mach mir zum Setting auch mal ein paar Gedanken.

Vieles davon ist definitiv 70er. Wenn man in den 60ern bleiben will, bleiben für die Jugend fast nur musikalische Bezüge aus Großbritannien und den USA.
Oder eben Hitparade mit den Eltern glotzen.
« Letzte Änderung: 22.10.2019 | 17:18 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #8 am: 22.10.2019 | 17:12 »
Einstürzende Neubauten ist 80 gegründet worden. Kraftwerk übrigens 70.
Bei der Musik musst Du nach Krautrock suchen (Amon Düuel, Tangerine Dream, Can, Eloy,...)
Kraftwerk ginge dann ja schon gerade so :) Aber ich guck mal heute abend, was der Krautrock auf Youtube so zu bieten hat. Ich könnte ja gleich mit zwei Playlists beginnnen - für beide Seiten eine :)

Vieles davon ist definitiv 70er. Wenn man in den 60ern bleiben will, bleiben für die Jugend fast nur musikalische Bezüge aus Großbritannien und den USA.

Ich schreibe später noch mehr zum eigentlichen Thema.
Gerne. Ja, man vergisst gerne, wann die Beatles überhaupt erst angefangen haben.

Ansatz 2.

Die eigentliche Frage ist aber doch eher: Wann leitest du das und darf man dabei sein ;)

Ich mach mir zum Setting auch mal ein paar Gedanken.
Danke für das Kompliment! Im Moment ist das eher so das "Ich bin umgezogen und habe noch keine regelmäßige Runde"-Ersatzbefriedigungsding, an dem ich rumbastle. Aber wenns mal was wird, kommts auch zum Treffen :)

Offline unicum

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #9 am: 22.10.2019 | 17:16 »
Ansatz 2: Iim Berlin der 60er Jahre ist Prof. Dr. Steinbier an der TU ein Durchbruch gelungen - der ihn mental völlig zerstört hat. Eine Gruppe seiner Studenten findet ihn, und den von ihm geschaffenen Riss in der Realität. Sie wissen nicht, was durch den Riss gekommen ist, aber es ist gefährlich, und nicht wieder zurückgekehrt.. Sie können den Riss schließen, aber nicht unbemerkt… Alle vier Besatzungsmächte und der BND haben Interesse an der Erfindung. Auf der anderen Seite der Realität ist ebenfalls etwas aufmerksam geworden, was uns alle bedroht - und die Grenzen zwischen den Realitäten sind geschwächt.

Hier wäre eine Art “3. Staffel Stranger Things” mit Studenten denkbar, aber - je nach Präferenz - auch ein Military-SciFi mit PCs aus Geheimdiensten, Militär oder Forschung möglich.

Was ich von euch möchte

Als SL: Was reizt euch mehr, was fällt euch dazu ein, welche Abenteuer könnt ihr euch vorstellen...

Als Spieler: Auf was hast du mehr Lust, welche Charakterkonzepte würdest du spielen wollen, hättest du Lust auf so ein Setting?

Ich wär auch eher für Ansatz 2 - da kann ja auch Chuthulu dahinterstecken (der ist immer sauer auf mich weil ich ihn sicher immer falsch schreibe :) )

ggf auch der Dr. Who ableger Class?
https://de.wikipedia.org/wiki/Class_(Fernsehserie)

Offline Jiba

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Berlin in den 60ern
« Antwort #10 am: 22.10.2019 | 17:25 »
Gerne. Ja, man vergisst gerne, wann die Beatles überhaupt erst angefangen haben.

Voll in die Zeit fallen noch Simon & Garfunkel, Buffalo Springfield, the Who,  Bob Dylan...

In den späten 60ern geht es dann mit den Doors, Creedence Clearwater Revival, dem frühen David Bowie und Pink Floyd richtig ab. Allein die Playlist für die Runde zusammenzustellen würde einen Mordsspaß machen.
« Letzte Änderung: 22.10.2019 | 17:30 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Chiarina

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #11 am: 22.10.2019 | 17:30 »
"Ton, Steine, Scherben" machen ab 1970 Musik in Berlin.
Für meine Begriffe DIE BAND für dieses Szenario.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline tartex

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #12 am: 22.10.2019 | 17:31 »
Warum nicht lieber die 70iger nehmen und vom Suspiria-Remake inspirieren lassen?

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Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #13 am: 22.10.2019 | 17:36 »
Ich finde die 60er spannender, das ist alles. Die 70er kann ich dann ja in 10 Jahren angehen.

Offline tartex

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #14 am: 22.10.2019 | 17:55 »
Ich finde die 60er spannender, das ist alles. Die 70er kann ich dann ja in 10 Jahren angehen.

Fair point. Das Muffige, das der Film so gut abbildet, kann man natürlich auch auf die 60iger anwenden. RAF fällt halt bei den 60igern raus, aber sonst ist es fast zeitlos.  >;D
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Offline Jiba

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #15 am: 22.10.2019 | 17:59 »
Ich persönlich würde ja immer wieder zwischendurch einen Flash Forward zur Wende erzählen, wo die SCs dann, älter, mittendrin stecken.

Und ein Gedanke, der mir gerade kommt, etwas inspiriert von „Dark“, „Stein:Gate“ und „The Man in the High Castle“: Was wenn die Löcher in eine alternative Zeit führen oder eine alternative Zeit durch sie in die Welt einsickert. Ganz subtil. Dann tauchen zunächst Zeitungen oder Technik auf, die noch nicht erfunden wurde. Und dann eben irgendwann Menschen. Oder Wesen. Oder was weiß ich...
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Offline Crimson King

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #16 am: 22.10.2019 | 22:56 »
Die 60er sind im Grunde genommen ein weites Feld. Mit Blick auf die deutsche Studentenbewegung würde ich konstatieren, dass zunächst mal noch ein naiver Idealismus vorherrschte, während sich gegen Ende der 60er mit dem Mord an Benno Ohnesorg und dem Attentat auf Rudi Dutschke die Stimmung veränderte. Spielt man in den 60ern, sollte der Blick eher auf die naiv-positiven Aspekte der Studenten- und der Gegenbewegung eingehen, d.h. nicht zu nah am Ende der 60er spielen, bevor die beiden oben genannten Ereignisse ihre volle Wirkung in der Szene entfalteten. Neben den politischen Ambitionen muss es hier auch um Sex, Drugs und Rock'n'Roll gehen, mehr als es in einem 70er Setting der Fall wäre. In den 70ern, die ich auf andere Weise mindestens genauso spannend finde, wären die Fragestellungen zu politischen Zielen und den zur Erreichung eingesetzten Mitteln wesentlich relevanter. Das ist quasi wie ein Vergleich von Tales from the Loop und Things from the Flood.

Inhaltlich scheint hier ja weitgehend Einigkeit darüber zu bestehen, dass der Ansatz mit den Rissen im Raum-Zeit-Kontinuum spannender ist, als Aliens, die insgeheim die Welt beherrschen.

Mit Blick auf die Geheimdienste möchte ich anmerken, dass Benno Ohnesorg von einem IM der Stasi erschossen und die RAF anfangs vom Bundesverfassungsschutz mit Waffen versorgt wurde. Über CIA und KGB muss man denke ich keine Worte verlieren. Spannend wäre in dem Setting die das Aufeinandertreffen des naiven studentischen Idealismus mit der kalten, perfiden, skrupellosen, grausamen Geheimdienstwelt. Das wäre neben dem Konflikt zwischen aufbegehrenden Jugendlichen und mangelhaft entnazifizierter, obrigkeitshöriger Bestandsgesellschaft der wesentliche Aspekt, auf den ich mich konzentrieren würde. Beide Aspekte müssten aber eher nebeneinander laufenm, d.h. man bräuchte quasi einen Soap-Teil, in dem es um familiäre und gesellschaftliche Konflikte geht, und den Abenteuerteil mit Geheimdiensten und seltsamen Phänomenen.

Zur Musik berate ich gerne. Der deutsche Krautrock gehört aber fast ausschließlich zum 70er Setting. Auch wenn manche Bands bereits Ende der 60er gegründet wurden, wirkmächtig wurden sie erst später. Tangerine Dream und Amon Düül wären die großen Ausnahmen, aber auch da schreiben wir bereits 1968. Wenn man sich da nicht zu sehr rein verbeißen will, kann man aber auch zu Krautrock-Sachen aus den 70ern greifen. Die deutsche Musikszene war auch wesentlich politischer als die englische und amerikanische.
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Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #17 am: 23.10.2019 | 09:36 »
@Crimson King:

Ja, du fasst noch mal sehr schön zusammen, was mich an den 60ern reizt, auch gerade die Phase des eher naiven Glaubens, die Welt verbessern zu können.

Beide Aspekte müssten aber eher nebeneinander laufenm, d.h. man bräuchte quasi einen Soap-Teil, in dem es um familiäre und gesellschaftliche Konflikte geht, und den Abenteuerteil mit Geheimdiensten und seltsamen Phänomenen.

Ja, das war auch mein Gedanke, deshalb waren Studenten als Protagonisten ja auch Prämisse. Weihnachten muss man dann eben doch wieder nach Hause, zur Freddy Quinn-Platte, gekochter Niere und Mamas Frage, wann es endlich einen Enkel gibt.

Mir schwebte in der ganz langen Perspektive vor, einen Erzählbogen zu spannen, der von den frohen Anfangs-60ern zu den sich radikalisierenden End-60ern führt - und parallel eben auch eine entsprechende Eskalation der Bedrohung der Welt durch die Monster aus der anderen Dimension nachahmt. Die Idee, die 70er mit Things from the Flood zu vergleichen, schreibt den Gedanken natürlich noch weiter. Sehr spannend! Dann müssten man aber 20Jahre Spielzeit bearbeiten, und die PCs schon als Kinder in den 60ern starten lassen - oder den zweiten Teil mit einer neuen Party angehen.

Zur Musik: Die 60er Billboards sind ziemlich gut auf Youtube vertreten. Im Moment denke ich tatsächlich über 2 Playlists für jedes Jahr nach - eine konserative und eine progressive. Aber auch da müsste man die ganz schrecklichen Sachen vielleicht rausnehmen, da ist wirklich unerträgliches Zeug dabei.

die RAF anfangs vom Bundesverfassungsschutz mit Waffen versorgt wurde.

ist das belegt? War mir nämlich unbekannt.

Die Geheimdienste müssen natürlich eine konträre Agenda bekommen, die ihnen erlaubt, entsprechend sinister zu sein, ohne die PCs gleich zu morden. Das wird noch ein Balanceakt, weil das nicht besonders logisch ist.

Offline Camouflage

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #18 am: 23.10.2019 | 10:02 »
ist das belegt? War mir nämlich unbekannt.
Zumindest den Sprengstoff für die Kaufhausbomben hatten die wohl von einem V-Mann des Verfassungsschutz.

Wikipedia hat dazu den Absatz:
Zitat
Dieser Plan wurde jedoch zunächst durch die Verhaftung Andreas Baaders, des führenden Mitglieds der Gruppe, durchkreuzt. Er war nach einem Hinweis des Verfassungsschutz-V-Manns Peter Urbach bei einer fingierten Verkehrskontrolle festgenommen worden. Urbach, der „S-Bahn-Peter“ genannt wurde, hatte bis dahin eine nie vollständig aufgeklärte Rolle als Anbieter und Lieferant von Waffen und Bomben an Personen der linken Berliner Szene gespielt, was auch Baader und Mahler genutzt hatten.[12] So lieferte er Horst Mahler ungefragt dessen erste Pistole, eine Browning des Kalibers 9 mm samt Munition.

Zitat
Die Geheimdienste müssen natürlich eine konträre Agenda bekommen, die ihnen erlaubt, entsprechend sinister zu sein, ohne die PCs gleich zu morden. Das wird noch ein Balanceakt, weil das nicht besonders logisch ist.
Denk einfach daran, dass Geheimdienste in erster Linie daran interessiert sind, Informationen zu bekommen. Was man mit Informationen macht ist nicht deren Abteilung. Im Gegenteil, Informationen zu nutzen könnte ja die Quelle "verbrennen".

Das ist ja auch das Grundproblem an Diensten wie dem Verfassungsschutz. Denen geht es darum, alles über die Verfassungsfeinde zu wissen. Wenn man die Organisationen dann aushebt, dann hat man ja keine Quellen in dem, was danach kommt. Und am besten vernetzt und informiert ist man über die Gruppen, die man selber aufbaut. Ehe die Geheimdienste jemanden liquidieren, werden die eher versuchen über Bestechung oder Erpressung denjenigen zu kontrollieren: "Du machst weiter wie bisher, wirst uns aber haarklein über alles auf dem Laufenden halten, bis wir Dir was anderes befehlen".

Und bedenke, wer zu der Zeit noch als Personal bei den deutschen Geheimdiensten herumlief. Auf den Führungsebenen waren das noch alles Altnazis und Leute von der Feindaufklärung der Wehrmacht. Und beim Rest der NATO Leute, die sowas wie Gladio ausgeheckt haben. Wieviel sinistrer brauchst Du es denn noch?
Zitat
12. To beat your enemy, you must know him. 13. Your enemy is the highest authority on the topic of himself. 14. So listen when your enemy speaks, but do not credit his words. 15. Listening is a real bargain. 16. Credit is way overpriced.
- Book of Del, Chapter 6, The Book of Retcon

Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #19 am: 23.10.2019 | 10:13 »
Denk einfach daran, dass Geheimdienste in erster Linie daran interessiert sind, Informationen zu bekommen. Was man mit Informationen macht ist nicht deren Abteilung. Im Gegenteil, Informationen zu nutzen könnte ja die Quelle "verbrennen".

Das ist ja auch das Grundproblem an Diensten wie dem Verfassungsschutz. Denen geht es darum, alles über die Verfassungsfeinde zu wissen. Wenn man die Organisationen dann aushebt, dann hat man ja keine Quellen in dem, was danach kommt. Und am besten vernetzt und informiert ist man über die Gruppen, die man selber aufbaut. Ehe die Geheimdienste jemanden liquidieren, werden die eher versuchen über Bestechung oder Erpressung denjenigen zu kontrollieren: "Du machst weiter wie bisher, wirst uns aber haarklein über alles auf dem Laufenden halten, bis wir Dir was anderes befehlen".

Und bedenke, wer zu der Zeit noch als Personal bei den deutschen Geheimdiensten herumlief. Auf den Führungsebenen waren das noch alles Altnazis und Leute von der Feindaufklärung der Wehrmacht. Und beim Rest der NATO Leute, die sowas wie Gladio ausgeheckt haben. Wieviel sinistrer brauchst Du es denn noch?

Ja, sinister ist einfach. Aber im Moment ist mein Ansatz ja, die Studenten über den Prof. ins Abenteuer zu holen, der die Maschine erfunden hat, mit der man Risse in die Realität bekommt. Das ist etwas, was kein Geheimdienst den anderen gönnt. Einfachster Weg wäre also, die Maschine zu klauen und alle gefangen zu nehmen, die etwas darüber wissen. Im besten Fall kommt das Modell "Wernher von Braun" dabei raus, im ungünstigsten Fall Gulag. Die PCs, eine Studentengruppe, muss also einen Hebel haben, wie man das verhindern kann. Gerade am Anfang ist es auch noch nicht sinnvoll, komplett untergetauchte, im Untergrund lebende PCs zu haben. Sie sollen ja Weihnachten noch nach hause fahren... überhaupt soll es ja optimistisch beginnen.

Offline JollyOrc

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #20 am: 23.10.2019 | 10:41 »
Blechpirat, hast Du Counterpart gesehen?

Das behandelt zwar eine andere Ära, könnte aber gutes Futter für Dich sein.
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #21 am: 23.10.2019 | 10:49 »
Habe ich nicht. Klingt aber interessant.

Aber ich suche noch nach einem "Gleichmacher", der die Geheimdienste zurückhält.

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #22 am: 23.10.2019 | 10:57 »
Vielleicht noch um ein wenig den Zeitgeist der 2. Hälfte der 60-er einzufangen:
Kennst Du den Film "Zur Sache, Schätzchen"?
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Joseph Joubert (1754 - 1824), französischer Moralist

Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #23 am: 23.10.2019 | 11:15 »
Vielleicht noch um ein wenig den Zeitgeist der 2. Hälfte der 60-er einzufangen:
Kennst Du den Film "Zur Sache, Schätzchen"?

Nein, leider nicht. Scheint auch nicht einfach verfügbar zu sein.

Offline 6

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #24 am: 23.10.2019 | 11:35 »
Nein, leider nicht. Scheint auch nicht einfach verfügbar zu sein.
Du kannst ihn auf Amazon für 4 Euro als Stream leihen.
EDIT: Link Affiliate rausgekickt.
« Letzte Änderung: 23.10.2019 | 11:42 von 6 »
Ich bin viel lieber suess als ich kein Esel sein will...
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Offline tartex

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #25 am: 23.10.2019 | 13:40 »
Mir schwebte in der ganz langen Perspektive vor, einen Erzählbogen zu spannen, der von den frohen Anfangs-60ern zu den sich radikalisierenden End-60ern führt - und parallel eben auch eine entsprechende Eskalation der Bedrohung der Welt durch die Monster aus der anderen Dimension nachahmt.

Für den großen 1960iger Bogen ist Mad Men eine großartige Vorlage. Allerdings hat Manhatten wohl wenig mit der deutschen Provinz (oder auch Großstadt) gemein. Für Recherchezwecke also eher zuviel Aufwand, aber die Serie sollte man sowieso gesehen haben - besonders wenn man sich für die 1960iger interessiert.
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Offline Waldviech

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #26 am: 23.10.2019 | 14:18 »
Was sich hierfür sicherlich auch anzuschauen lohnt, sind diverse zeitgenössische Serien, seien es jetzt Stahlnetz oder Der Kommissar. Für das "Temporalkolorit" halte ich sowas immer für ganz hilfreich, auch wenn die Serien vom Thema her nicht so ganz das treffen, was die Kampagne rüberbringen soll.

(Nur nebenbei: ich find es witzig, das gerade diese Zeitepoche hier diskutiert wird und auch die 70er mit angeschnitten werden. Denn es gibt da gewisse Ideen und Pläne zu Dingen, die in Bälde publik werden, die tendenziell in eine ganz ähnliche Richtung gehen....so, und nun genug der kryptischen Schleichwerbung. ~;D)
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Offline Clagor

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #27 am: 23.10.2019 | 14:25 »
Wenn wir bei Filmen sind dann fallen mir auch zwei ein:

- Codename U.N.C.L.E.

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Beide spielen Anfang der 1960 in Berlin und ich mocht beide.

LG

Clagor
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Offline Kardinal

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #28 am: 23.10.2019 | 15:26 »
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Offline Jiba

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #29 am: 23.10.2019 | 16:22 »
Für den großen 1960iger Bogen ist Mad Men eine großartige Vorlage. Allerdings hat Manhatten wohl wenig mit der deutschen Provinz (oder auch Großstadt) gemein. Für Recherchezwecke also eher zuviel Aufwand, aber die Serie sollte man sowieso gesehen haben - besonders wenn man sich für die 1960iger interessiert.

Vollumfängliche Zustimmung.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #30 am: 23.10.2019 | 16:46 »
Seid ihr fertig mit der Werbung für etwas, was es noch nicht zu kaufen gibt? Fein.

Danke für die Serienvorschläge. Mad Men kenne ich, in Teilen verarbeite ich das natürlich in dem Setting. Man ist ja völlig erschlagen von dem Sexismus dieser Zeit, ich weiß nicht, ob man das in einem Rollenspiel abbilden will oder kann. Tatsächlich ist ein Blick in die Fernsehserien dieser Zeit - wenn ich sie denn finde - bestimmt hilfreich; allerdings bin ich kein vielgucker, ich muss mich zu so etwas anhalten.

Ich dumpe hier mal, was ich noch in meinen Notizen habe. Wenn ihr was dazu wisst, Assoziationen habt, lasst hören.

In den 60ern galt noch der Kuppeleiparagraph und das Verbot homosexueller Handlungen. (Kuppelei: Man konnte sich schon strafbar machen, wenn man ein Zimmer an eine Studentin vermietet, und dann Herrenbesuch bei geschlossener Tür duldet. Die homosexuellen Handlungen waren nur zwischen Männern strafbar, ab 1969 nur noch, wenn einer der Beteiligten unter 21 war. Abschaffung '94) Schwule werden daher auch 175er genannt, nach dem §175, der "Unzucht zwischen Männern" unter Strafe stellte.

In den Filmen rauchen in den 60ern alle, immer.

Autos! Was war neu und cool, was altbacken und langweilig?

Slang. Im Wikipediaeintrag zu dem von 6 erwähnten "Zur Sache Schätzchen" wird Slang erwähnt, den dieser Film in den Mainstream holt.

Mode. Ich brauche Fotos von konservativ und modern gekleideten Personen. Haare, Bart. Polizeiuniformen und -autos. Werbeplakate. Man trug noch Hut.

Das ZDF sendet ab 1963. "Am 1. April 1963 begann der Sendebetrieb mit dem Slogan „Am Ersten das Zweite“, wobei das Programm im Wesentlichen aus der vorab aufgezeichneten 90-minütigen Unterhaltungssendung Berlin-Melodie mit Musik aus dem alten Berlin bestand." 3. Programme gab es da noch nicht. Farbfernsehen kommt 67.

1964 das erste Telefon mit Tasten. Wie verbreitet waren Telefone in den 60ern?

Hygiene: Klo, Dusche, etc. Was war damals anders?

Berliner Biermarken der 60er.

Bilder von Eisenbahnen.

Wie kam man nach Berlin (Auto, Zug, Flugzeug)

Alliierter Kontrollrat, was tat der in den 60ern noch? Wie war das mit den Besatzungszonen? Sah man viel Militär der Besatzungsmächte? Die Mauer wird im August 61 gebaut. Wer waren die Bürgermeister.

Spiegelcover aus den 60ern durchsehen



Offline tartex

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #31 am: 23.10.2019 | 17:10 »
Man ist ja völlig erschlagen von dem Sexismus dieser Zeit, ich weiß nicht, ob man das in einem Rollenspiel abbilden will oder kann.

Man sollte auch nicht vergessen:

Zitat
Das Bürgerliche Gesetzbuch schrieb es vor: Wollte eine Frau arbeiten, musste das ihr Ehemann erlauben. Erst 1977 wurde das Gesetz geändert. Bis 1. Juli 1958 hatte der Mann, wenn es ihm beliebte, den Anstellungsvertrag der Frau nach eigenem Ermessen und ohne deren Zustimmung fristlos kündigen können.

Zitat
Bis 1958 hatte der Ehemann auch das alleinige Bestimmungsrecht über Frau und Kinder inne. Auch wenn er seiner Frau erlaubte zu arbeiten, verwaltete er ihren Lohn. Das änderte sich erst schrittweise. Ohne Zustimmung des Mannes durften Frauen kein eigenes Bankkonto eröffnen, noch bis 1962. Erst nach 1969 wurde eine verheiratete Frau als geschäftsfähig angesehen.

Vgl. hier oder in 1000 anderen besseren Quellen.
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Offline Woodman

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #32 am: 23.10.2019 | 17:21 »
Da die SC ja wohl eher jung seien sollen, ab 65 wurde der Beat-Club ausgestrahlt.

Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #33 am: 23.10.2019 | 17:31 »
Da die SC ja wohl eher jung seien sollen, ab 65 wurde der Beat-Club ausgestrahlt.

Kann man sich sogar ansehen, die erste Folge ist bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=fTYl3RtyQc0

Danke!

Offline tartex

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #34 am: 23.10.2019 | 17:54 »
Das ist natürlich auch ein Klassiker: damals in der DJ-Schule, aber mit 1969 schon fast zu kontemporär.  >;D
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #35 am: 23.10.2019 | 19:55 »
Für den Spionagehintergrund dürfte es sich lohnen, ein paar der (älteren) Bücher von John Le Carré zu lesen.
Insbesondere "Der Spion, der aus der Kälte kam" (The Spy Who Came In From The Cold) und "Eine kleine Stadt in Deutschland" (A Small Town in Germany), die beide in den 60igern und zumindest zum Großteil in Deutschland spielen.
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #36 am: 23.10.2019 | 21:06 »
Wenn wir bei Filmen sind dann fallen mir auch zwei ein:

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #37 am: 24.10.2019 | 08:15 »
Tolles Ding, wäre sofort dabei (übrigens favorisiere ich Variante 2, wobei ich bei dem Setting gar nicht so viel mega-übernatürliches haben muss).

Zu deiner Liste ein paar unsortierte Gedanken:
- Aufbau der Häuser/Wohnungen war anders (bei Mietwohnungen Dusche/WC auf dem Flur, manchmal noch Dusche bei der Küche (wobei das vermutlich ältere Häuser sind), alte Heizungskeller (teilweise noch Briketts, teilweise Öl)
- Sexismus und Rassismus würde ich zentral mit reinnehmen (falls du und deine Gruppe damit klar kommen): Natürlich die üblichen Klischees, aber auch Frauenbewegung; Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Zusammenhang mit Gastarbeitern und Co. (schwarze US-Soldaten!) - da sitzt ordentlich Konfliktpotenzial drin
- Autos! Klar, Autos sind wichtig für das Stadtbild und das Spielgefühl, denke ich. Bilder von Autos aus der Zeit sollte es ja reichlich geben (bin da überhaupt nicht im Thema und kein Autofan, aber das fällt mir neben der Mode in entsprechenden Filmen immer auf)
- Mode hast du ja schon angesprochen und die Unterteilung konservativ-modern finde ich auch gut. Da war ja alles möglich.
- Ikonen der Zeit: Entweder als Poster oder reale Begegnung? Spontan fällt mir ein, dass Jimi Hendrix mehrfach in Deutschland war, dürfte Mitte-Ende der 60er gewesen sein. Edit: Angela Davis (Frauenrechtlerin, Black Panther Party) war auch in Deutschland, allerdings in Ostdeutschland und vermutlich erst Anfang der 70er, aber vielleicht willst du es ja nicht so genau nehmen ;)
- Drogen! Drogen sind wichtig! Was hat man sich damals reingeknallt? LSD dürfte in der Zeit das Ding gewesen sein. Außerdem Amphetamine vermutlich Ende der 60er.

Edit: Gerade gefunden, Jimi Hendrix in Deutschland. Ein Blog zu seinen Auftritten, klasse!
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« Letzte Änderung: 24.10.2019 | 08:23 von Hotzenplot »
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #38 am: 24.10.2019 | 08:21 »
- Drogen! Drogen sind wichtig! Was hat man sich damals reingeknallt? LSD dürfte in der Zeit das Ding gewesen sein. Außerdem Amphetamine vermutlich Ende der 60er.

In den 60ern LSD und Dope, und natürlich Alk und Tabak. In Deutschland spielten Aufputscher lange Zeit keine Rolle.
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #39 am: 24.10.2019 | 08:48 »
Kann man sich sogar ansehen, die erste Folge ist bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=fTYl3RtyQc0

Wie geil das ist! Total steifer Typ: "Von jungen Leuten, für junge Leute!"  >;D :headbang:
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Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #40 am: 24.10.2019 | 09:45 »
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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #41 am: 24.10.2019 | 10:16 »
Und die tanzenden Jugendlichen tragen Anzug mit Krawatte!

Das waren Mods.  8]

Naja, die meisten wohl nicht echt, aber das konnte schon auch noch fast verwegen sein.
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Offline Blechpirat

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Re: Berlin in den 60ern
« Antwort #42 am: 25.10.2019 | 15:29 »
Was mich ja gerade interessiert: Welche Rolle haben die Besatzungsmächte in den 60ern noch in der täglichen Verwaltung der Stadt gespielt? Bzw. wieviel Macht war schon wieder an die (West-)Berliner Regierung zurückgefallen?

Die Grenze in den Soviet-Sektor (Checkpoint Charlie z.B.) war jedenfalls noch militärisch geprägt. Galt das auch, wenn man auf die Autobahn / in den Zug wollte?