Während die Abenteurer – Yersinia, Baran, Waldric und Duncan – in der Hütte ausruhten, fiel Yersinia auf, dass sich außen etwas rührte. Sie weckte die übrigen vorsichtig und als sie beschlossen, abzuwarten, flog ein Pfeil in die Hütte. Dies bestätigte sie in ihrer Abwartehaltung, bis man draußen den Ruf einer Eule hörte. Sie begriffen nun, dass um den Pfeil eine Nachricht gewickelt war, und während die Eule den Weg hinein suchte, lasen sie auch, dass die Eule zu ihnen geschickt worden war.
Baran unterhielt sich mit der Eule, die nach der Karte verlangte. Kaum war ihr die Zeichnung, die sie von den unterirdischen Gängen hatten, vorgelegt worden, hackte sie zielsicher Löcher hinein, die einen Weg in den Hügel markierten, und verschwand dann. Kurz darauf hörte man Orogs vor der Außentür, dann einen Knall, als die Außentür aufgebrochen wurde. Kurz darauf auch die Innentür, so dass sie mit den Orogs kämpfen mussten. Der entschieden schwierigste Gegner war dabei ein fliegender Orogmagier.
Mit drei sorgsam gesetzten Feuerbällen vermochte er es, die Abenteurer an den Rand ihrer Kräfte zu bringen, ehe sie ihm so sehr zusetzten, dass sein Flugzauber unterbrochen wurde. Damit war er jedoch noch lange nicht außer Gefecht gesetzt und piesackte sie weiter. Sie waren bereit, sich zur Treppe in die unterirdischen Gänge zu bewegen, als sie feststellten, dass ein weiterer Trupp Orogs anrückte. Und dann wurde zu allem Überfluss ein Geistwächter in die von Yersinia mit Azrais Macht durch Verdorren erzeugte Lücke in der Hecke gezaubert.
Sie beschlossen also, Yersinias finstere Blutlinie ein weiteres Mal zu nutzen und sie ließ erneut einen Teil der Hecke verdorren, diesmal direkt vor der Treppe. Hindurch hing es im Gänsemarsch und die Treppe hinab, ehe der nächste Orogtrupp anrückte. Der von der Eule in die Karte gehackte Weg zeigte als nächste Station die Goblinhöhle auf, so dass sie sich mit etwas gemischten Gefühlen dorthin bewegten, denn obwohl sie lediglich mit Goblins rechneten, waren sie doch schon schwer angeschlagen.
Es erwartete sie ein knappes Dutzend Goblins, mit dem sie doch fertig wurden, obwohl ihnen drei Goblins in unterschiedliche Richtungen entwischten. Nun beschlossen sie, in dieser Höhle, hinter Kisten versteckt eine kurze Rast einzulegen, um ein wenig Atem zu holen. In den Kisten fanden sie einige Heiltränke, von denen sie auch Gebrauch machten, und einen Trank der Hügelriesenstärke. Yersinia erweckte insgeheim einen der getöteten Goblins zu untotem Leben und ließ ihn an einem der Höhlenzugänge Wache halten.
Während sie nun ausruhten, hörten die Abenteurer, wie sich einige Orogs durch die Höhle bewegten und etwas später wieder zurück. Sie hatten wohl ein wenig Glück gehabt. Nach der Ruhepause folgten sie dem Weg, den die Eule markiert hatte und gelangten an eine Treppe nach oben, in den Vorraum der Hügelfestung Ghurallis. In diesem Langhaus saßen einige Gnolle und Riesen bei einem grausigen Mahl, und trotz der Überlegung, ob sie in den Raum stürmen und die Gegner angreifen sollten, hielten die Abenteurer es für vernünftiger, dies nicht zu tun.
Stattdessen bewegten sie sich zurück zum Latrinenabgang. Duncan kletterte hinauf und befestigte ein Seil, mit dessen Hilfe sich auch die übrigen Abenteurer hinaufhangelten. Keinen packte die Übelkeit, die hier nachvollziehbar gewesen wäre, sondern sie bewegten sich in einen Gang nach rechts und trafen auf einen breiten Gang, der von der Innentür des Langhauses zu einem anderen geschlossenen Raum führte und von dem zwei weitere Gänge abgingen. Sie wählten den geschlossenen Raum.
Die Tür öffnete sich und gab den Blick frei auf eine Folterkammer, in die ein Beschwörungskreis gezeichnet war und in der eine seltsam gepanzerte menschliche Gestalt auf die Abenteurer zu warten schien. Linkerhand war auf einer Folterbank die kaum noch zu erkennende Gestalt des Ritters Hazeltyne festgeschnallt; er wimmerte ein wenig und schwankte zwischen Bewusstsein und Bewusstlosigkeit. Offenbar waren es seine Schreie gewesen, die die Abenteurer bei ihrem letzten Halt unterhalb der Latrine gehört hatten.
In einem nun folgenden Gespräch begann die gepanzerte Gestalt – bei der es sich um einen gefallenen weiblichen Ritter handelte, und nicht um Ghuralli – die Abenteurer als Verräter an ihrem Freund Hazeltyne zu bezeichnen, den sie ja offenbar retten wollten. Aber sie seien ja bereits einmal in der Nähe gewesen und umgekehrt, und hätten ihn zurückgelassen. Während sie also höhnisch meinte, dass er sicher keine hohe Meinung von den Abenteurern hatte und einen entsprechenden ewigen Groll auf sie hegen würde, tauchte hinter ihnen ein Troll auf.
Das entschied das weitere Verhalten und ein Kampf begann, in dessen Verlauf sich Duncan und die Gefallene duellierten und die übrigen Duncan halfen. Als dann noch vier Orogs auftauchten, schien der Kampf bereits früh entschieden, obwohl die Gefallene bereits schwer angeschlagen war. Doch die Orogs wandten sich gegen den Troll und weiter erscheinende Riesen, so dass Duncan der Gefallenen einen Handel anbot: Informationen über das Schwert Kinharrower und Hazeltynes Freiheit gegen ihren Rückzug.
Die Gefallene spottete ob des Schwertes, das bereits entwendet worden sei und bedrohte Hazeltyne mit dem Tod, sofern sich die Abenteurer nicht zurückzogen. Duncan schlug sie zu Boden und tötete sie mit dem nachgesetzten zweiten Hieb, dann hatten auch die Orogs ihre Gegner bezwungen und sprachen kurz mit den Abenteurern. Offenbar handelte es sich um Spione des Scharlachroten Barons und sie suchten ebenfalls das Schwert, das die Abenteurer darum nicht erwähnten, sondern sich als Schatzjäger bezeichneten.
Die Orogs meinten, durch einen der beiden abgehenden Gänge komme man zum Studierzimmer eines Magiers, in dem sich ebenfalls Schätze finden ließen, dann eilten sie in den anderen abgehenden Gang. Die Abenteurer misstrauten den Orogs und suchten den Weg zurück durch die Latrine. Hazeltyne und die Rüstung der Gefallenen nahmen sie mit. Da sie wieder einmal am Ende ihrer Kräfte waren, beschlossen sie, nicht etwa den langen Weg zurückzunehmen, den sie gekommen waren, sondern dem Abfluss der Latrine zu folgen.
Sie hörten passgenau auch schwere Schritte hinter sich, als sie hastig flohen. Der Abfluss führte in einen See, und sie mussten mithilfe zweier Seile tauchen und Hazeltyne und die Rüstung mitziehen. Nach ein wenig Zeit fanden sie auch eine Hütte, und beschlossen sich dort auszuruhen… als sie feststellten, dass sich Alara Riven darin befand. Sie ließen Hazeltyne und die Rüstung zunächst außer Sicht und beschlossen, sich zunächst mit Alara über ihre Abenteuer zu unterhalten, da sie wissen wollten, wo sich das Schwert Kinharrower befand.
Offenbar war Oski Ósricssons Freundin von einem merkwürdigen Khinasi getötet worden, was zu dem Fund passte, den die Abenteurer selbst gemacht hatten. Hazeltyne war gefangengenommen worden und Alara und Duncans Cousin Nolien waren entkommen. Mit dem Schwert Kinharrower. Allerdings waren die beiden getrennt worden, als Nolien sich gegen die nachrückenden Feinde gestellt hatte und Alara geboten hatte, zu fliehen. Ein Edelmut, der den meisten der Abenteurer abging, als sie überlegten, ob dies eine Falle sein mochte.
Während sie noch überlegten, tauchte Nolien auf, müde, abgekämpft und schwer verwundet, aber mit dem Kinharrower in der Faust. Er legte sich außerhalb der Hütte hin und ließ sich ein wenig verbinden, während die Abenteurer Alara in der Hütte aufhielten und sich überlegten, wie nun zu verfahren wäre. Finstere Gedanken zogen ihnen durch den Kopf, und Waldric nahm rein vorsichtshalber den Kinharrower an sich. Dann aber beschlossen sie, alle in der Hütte zu ruhen und zu warten, bis der Tag anbräche, ehe sie sich weiter aufmachten.
Am kommenden Morgen, noch bevor die Sonne aufgegangen war, hörten sie schwere Schritte vor der Tür der Hütte und als sie hinausspähten, sahen sie ein großes metallenes Wesen. Ghuralli war angekommen. Mit Blicken aus den Hüttenfenstern zogen sie Pfeile auf sich. Offenbar waren sie umzingelt und gestellt. Baran ging hinaus um mit Ghuralli zu verhandeln, sie besprachen die politische Lage der Giantdowns und die Bedeutung des Schwertes Kinharrower. Die Verhandlungen zogen sich eine ganze Weile hin, die Sonne ging auf.
Duncan verließ die Hütte ebenfalls und stellte sich rechts der Tür auf, zog sein Schwert, schärfte es langsam und beobachtete dabei die Umgebung. Im Innern der Hütte gab Waldric Nolien den Kinharrower zurück, was Nolien zu einem Stirnrunzeln bewegte und dann zur Frage, ob sie endlich angreifen sollten, denn er habe sich mit dem Schwert ein wenig vertraut gemacht und wisse etwa, was getan werden könne. Dann öffnete er die Tür, rammte den Kinharrower in den Boden und rief Njalgrims Geist.
Njalgrims Geist, der geisterhafte Awnshegh, den sie bereits in Bjorlangen gesehen hatten, erschien, griff das Schwert und begab sich zu Ghuralli um gegen ihn zu kämpfen. Ghuralli spottete zunächst, als Njalgrims Geist ihn anging, doch dann änderte sich seine Reaktion schlagartig und er befahl, den Geist sofort zu vernichten. Offenbar raubte er die Essenz von Azrais Macht, die Ghuralli durchströmte. Ein Kampf begann, in dessen Verlauf ein Magier und ein Goblinkleriker Njalgrims Geist mit passenden Zaubern beharkten.
Ghuralli kümmerte sich um den Rest, Gnolle feuerten Pfeile ab und die Abenteurer stellten fest, dass Stahlwaffen gegen Ghuralli nicht viel ausrichten konnten. Das silberne Reichsschwert von Danigau schien nicht darunter zu fallen und Yersinias und Barans Magie ebenfalls nicht. Während sich also die übrigen um die Gnollbogenschützen kümmerten, Baran heilte und Yersinia und Duncan auf Ghuralli einzauberten und einschlugen stellten sie fest, dass Ghuralli mit einem Aufglühen die Schäden an seinem Körper wieder verschweißen konnte.
So mussten sie auf Njalgrims Geist hoffen und auf die Hilfe der mysteriösen Waldläuferin, die zumindest für eine kurze Zeit mit Blitzen auf Ghuralli einschoss, doch dann war sie beschäftigt und der Geist wurde von dem Goblinkleriker vernichtet. Sie hielten noch eine Weile aus, dann bewegte sich Baran wie zufällig an die Stelle des gefallenen Geistes, wo auch der Kinharrower lag, nahm ihn auf, betrachtete ihn kurz und rammte ihn, geleitet von der Vorausschau seiner Ahnen, genau in eine Schwachstelle in Ghurallis Metallkörper.
Die Welt schien den Atem anzuhalten, als Ghurallis Körper unversehrt blieb, aber seine glühenden Augen erloschen. Zeitgleich spürte Baran wie die Macht Azrais von Ghuralli in die Blutsilberwaffe, die der Kinharrower war und dann in ihn strömte. Sie erledigten noch die restlichen Gnollschützen in der Nähe und bewegten sich mit Barans Schlachtenzauber eilig zurück ins Lager nach Haldallen. Mit der Übernahme des Kinharrower und der Vernichtung Ghurallis erklärte sich die Wacht bereit, Baran zu folgen, so dass nun eine Investitur folgen würde.