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Minimalanforderungen - Essentielle Regeln

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Toht:
Es gibt ja eine Fülle an verschiedensten Regelwerke und da sind Freeform und individuelle Hausregeln noch nicht einmal bedacht. Die Variationen reichen von Regelmonster in unzähligen Bänden bis kleinen Gratisheftchen oder kurzen Sätzen im Internet. Einige Settings erfordern bestimmte Sonderregeln oder so mancher Exot verregelt einen besonderen Spielaspekt aber gibt es etwas was sie alle (oder zumindest fast alle) gemeinsam haben?

Welche Regeln sind essentiell um ein Spiel egal welches Setting überhaupt erst zu ermöglichen? Was ist das absolute Minimum, was verregelt sein "muss"? Welche Aspekte "müssen" durch Regeln abgebildet werden und gibt es Settings, die sich davon abheben, also eine gewisse Verregelung haben, weil sonst das Setting nicht funktioniert?

Was muss eurer Meinung nach an Regeln vorhanden sein bzw. welche Mechaniken und Themen müssen verregelt sein, da das Rollenspiel für euch unspielbar ist? Ab wann wird das (Pen-and-Paper-)Rollenspiel zum Spiel?

Sebjoho:
Eine Liste der Rollenspielbasics:

1. Konfliktauflösungssystem (meist zufallsbasierte Proben, aber auch Ausspielen, Verhandlungen, Absprachen oder Spielleiterentscheidungen)

2. Resourcenmanagement (sowohl materiell in Form von Ausrüstung oder Vermögen, als auch immateriell in Form von physischer oder psychischer Gesundheit oder Beziehungen, Spielzüge und Spotlightverteilung, Ingame-Resourcen und Meta-Resourcen)

3. Fortentwicklung (Charakter, Story, Welt, Beziehungen...)


Alle Rollenspiele, die mir so einfallen, setzen sich aus den drei Komponenten irgendwie zusammen, wobei auch nicht jeder der drei Punkte vorhanden sein muss.

Als Punkt Nummer 4 wäre noch das informelle oder "regellose" (im Grunde falsch, da immer auch unausgesprochene Regeln existieren) Spiel(en) zu sehen, welches eben nicht explizit bzw. nur durch bereits uns innewohnendes Sozialverhalten geregelt ist.

Mehr Basics fallen mir gerade nicht ein, vielleicht kann da noch jemand was dazu ergänzen.

1of3:
Szenenweiser Charakterbesitz, mindestens

Irgendeine Regelung zum Scene Framing

Ein gemeinsamer Horizont, was im Spiel auftauchen könnte

Und was es nicht haben kann: Spielbrett, Karten oder sonstige Tokens können das Spielgeschehen voll einfangen

OldSam:
...eine "eindeutige" und vollständige Antwort ist hier natürlich nicht möglich, da es verschiedene Spielertypen gibt und - wie schon gesagt wurde - es kommt natürlich auch auf das Setting an.

Wenn ich mal von "typischen" Pen & Paper Kampagnen ausgehe, wie classic Fantasy, Cyberpunk etc., wäre für mich persönlich (ganz old school) auf jeden Fall Kampf ein wesentliches Thema, das geregelt sein sollte. (Zentraler Konflikt)

Wichtig wäre für mich persönlich dabei, dass es einfach möglich ist Chancen und Risiken vernünftig einzuschätzen und die Regeln auch eine gewisse Verlässlichkeit bieten, d.h. das taktische Elemente stabil genug sind, um nicht dauernd durch "blöde" Zufälle umzufallen. Mir persönlich ist es dabei für längere Spiele schon wichtig, wenn das Regelwerk auch eine gewisse "Plausibilität" der Handlungen begünstigt (in der Logik der Spielwelt, also inkl. Magie etc.) und der gemeinsame Vorstellungsraum z. B. nicht häufig als "absurd" wahrgenommen wird - zumindest wenn das nicht in's Genre passt (etwa bei Comedy kann es ja wieder Spaß machen).

 Zu dieser Vorstellungswelt gehört für mich persönlich auch eine gewisse "Objektkonstanz", bei Figuren und Umwelt, typischerweise wird das ja durch irgendwelche Eigenschaften mit Zahlenwerten verregelt. Ich mag es z. B. persönlich über längere Spielzeiten nicht gerne (Oneshots sind da eher unproblematisch), wenn der Troll-Krieger gestern noch super kräftig war und dicke Bäume umschmeißen konnte (als Beispiel), heute aber "schlicht keine Bonus-Punkte übrig hat" und daher nicht einmal mehr eine Tür eintreten kann.

KhornedBeef:
Konfliktlösung kann ich mir kaum wegdenken und eben Rollen spielen (oder eher "darstellen"; "Besitz" geht auch, klingt aber nach Pöppeln).
Ich wollte auch sagen "gemeinsame Geschichte erzählen" aber passender wäre wohl "eine Handlung im gemeinsamen Vorstellungsraum fortführen".
Das schließt sicher ein zwei Sachen ein, die nicht als Rollenspiel vorgesehen sind (Brettspiel-Dungeoncrawler) , aber ohne diese Sachen fällt bei mir so ziemlich alles aus raus.

Ich finde übrigens nicht, dass Bretter, Karten oder Tokens automatisch disqualifizieren, dann müsste man WarhammerFRP3 und D&D5 (und andere) nämlich herausnehmen.

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