Pen & Paper - Spielsysteme > Shadowrun

Taugt die 6. Edition was?

(1/8) > >>

Megavolt:
Bevor ich mir im Internet viel zusammenklaube bzw. bevor ich mich jetzt an aufwändige Selbststudien mache, würde ich gerne von euch geschätzten Tanelornis wissen, was ihr ganz persönlich von der neuen Shadowrun-Edition haltet. Das muss nicht objektiv sein, ich vertraue einfach eurer Expertise und eurer Meinung.

Ich selbst bin nur so ein Viertel-Shadowrunner, der zur 5. Edition vergleichsweise groß eingestiegen ist mit neuer Gruppe und viel Aufwand, der dann aber nur so ein Dutzend Mal gespielt hat (Homebrew-Open-World-"Kampagne") und der dann die ganzen Regelbände gerne gelesen hat (um sich von den Regeln inspirieren zu lassen). Ich habe es nicht geschafft, eine einzige SR5 Teaser-Kurzgeschichte zu lesen. Die Matrix-Regeln mit den Markern sind mir nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Von SR6 bin ich irgendwie operativ überrollt worden, ich dachte, das braucht noch 1W6 Jahre.

Ich sage das nur zur Abrundung eures Bildes von meiner Situation. Ihr könnt die aber gerne voll ignorieren und mir komplett unabhängig davon sagen, was eure Meinung zu SR6 ist. Sollte man sich mit SR6 beschäftigen? Warum? Warum nicht?

YY:
Hab ja im Nachbarthread schon was geschrieben, von daher kann ich mich hier recht kurz fassen.

SR6 ist vor allem eins: unfertig.
Vieles ist halbherzig angefangen und dann nicht zu Ende geführt oder andersrum nach einem schlanken Einstieg doch wieder aufgebläht und verkompliziert bzw. überflüssigerweise unterschiedlich ausgestaltet (Feuermodi z.B.).

Wenn man keinen Wert auf Simulation legt und bereit ist, noch einiges an Arbeit reinzustecken, kann man da was Nutzbares draus machen, aber den Aufwand steckt man mMn besser in eine Konversion.

Prisma:
Interessanter Thread!

Gliedert sich die neue Edge-Mechanik flüssig ins Spiel ein, oder ist man ständig mit Punkteverteilen beschäftigt?

(Außerdem: Bei dem was ich in den Weiten des Netzes gelesen habe, kommt bei mir das Gefühl auf, dass SR6 eher weniger geeignet ist um mit SR anzufangen, bzw. weiterzumachen. Zu welcher Edition würdet ihr einem Shadowrun-Neuling/-Gelegenheitsspieler raten?) 

YY:

--- Zitat von: Prisma am 16.01.2020 | 21:54 ---Gliedert sich die neue Edge-Mechanik flüssig ins Spiel ein, oder ist man ständig mit Punkteverteilen beschäftigt?

--- Ende Zitat ---

Die große Bremse ist mMn die überflüssige (!) Optionsvielfalt und die zugehörige Entscheidungszeit.
Da könnte man 1/3 bis die Hälfte der Anwendungen weglassen und würde spielerisch nichts verlieren.

Erschwerend kommt hinzu, dass es allgemeines Edge gibt und "spezielles" Edge in dem Sinne, dass man es für eine bestimmte Probe bekommt und es verfällt, wenn man es nicht direkt anwendet.
Und wieder anderswo gibt es doch Würfel statt Edge.
Wenn das einheitlicher wäre, wäre schon mal viel gewonnen.


--- Zitat von: Prisma am 16.01.2020 | 21:54 ---Zu welcher Edition würdet ihr einem Shadowrun-Neuling/-Gelegenheitsspieler raten?)

--- Ende Zitat ---

2, 1 oder Anarchy, in dieser Reihenfolge.

Darius der Duellant:

--- Zitat von: Megavolt am 16.01.2020 | 18:50 ---
Ich sage das nur zur Abrundung eures Bildes von meiner Situation. Ihr könnt die aber gerne voll ignorieren und mir komplett unabhängig davon sagen, was eure Meinung zu SR6 ist. Sollte man sich mit SR6 beschäftigen? Warum? Warum nicht?

--- Ende Zitat ---

Es gibt eigentlich nur zwei Gründe die eventuell dafür sprechen könnten 6e zu spielen:
1. man hasst diesen Cyberkram, liebt Magie und möchte auch einen mechanischen Unterbau der das spielen mit einer quasi ausschließlich erwachten Truppe begünstigt
2. man will immer das neuste System spielen

Mann muss schon arg suchen um Leute zu finden die dem System positiv gegenüber stehen und unter diesen darf man dann noch Gefälligkeitsrezensionen und sehr spezielle Bedürfnisse (Eignung für Let's play sessions) rausfiltern.
Das ganze System ist in meinen Augen mechanisch extrem undurchdacht.


--- Zitat von: Prisma am 16.01.2020 | 21:54 ---Zu welcher Edition würdet ihr einem Shadowrun-Neuling/-Gelegenheitsspieler raten?) 

--- Ende Zitat ---


Anarchy, weil (für SR) ziemlich regelleicht, SR5 weil halbwegs modern und man dafür am einfachsten eine Truppe zusammenbekommt, das Material sowohl komplett als auch einfach verfügbar ist und die Unterstützung durch aktive Communities und Bequemlichkeitsbringer wie Chummer5a und Herolab sehr hoch ist.

1+2 (und 3) habe zwar das authentischere Feeling, aber sind auch Kinder ihrer Zeit, mit entsprechenden Krankheiten.
Das ist jetzt eine Geschmacksfrage, aber als Gelegenheitsspieler hätte ich keine Lust auf Mechaniken wie das Skill-Web und von variablen Zielnummern halte ich überhaupt nichts.
Der veränderte Probenmechanismus ab 4e war meiner Meinung nach eine der sinnvollsten Veränderungen während der Lebenszeit des Systems.

Alle Empfehlungen gelten  übrigens für die deutschen Varianten.
Die sind deutlich besser, da überarbeitet, klarer formuliert und zudem mit Errata versehen.
Einzig auf das uberpowerte deutsche Bonusgear aus den ganz alten Editionen sollte man vielleicht verzichten.

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Zur normalen Ansicht wechseln