Autor Thema: Das SL-Rentnerdasein  (Gelesen 5003 mal)

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Offline Blizzard

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Das SL-Rentnerdasein
« am: 25.01.2020 | 14:00 »
Ich wollte hier mal noch ein Thema ansprechen, das mich seit geraumer Zeit beschäftigt; ja eigentlich schon über die letzten Jahre hinweg.

Vorab: Es geht nicht um das Spielen oder Leiten für Senioren & Seniorinnen- dafür gibt es schon einen entsprechenden Thread. Es geht auch nicht um das Spielen oder Leiten im Renten-oder Seniorenalter (wobei das sicherlich auch ein spannendes & interessantes Thema wäre). Nein. Mir geht es um etwas anderes , und zwar:

In den letzten Jahren habe ich mich (auch durch Spielrundenmangel) oftmals gefühlt wie ein SL-Rentner, der einsam und allein sein Dasein fristet (nein, ich bin nicht vereinsamt und auch nicht verwahrlost;)). Wenn ich denn mal die Gelegenheit hatte, eine Runde anzubieten, habe ich so ganz grob die Rahmenbedingungen abgesteckt , also: welches Setting, welches Setting nicht, low-oder high, cineastisch/pulpig oder lieber hard& gritty, usw. usw...und nun ist es ja nicht nur so, dass ich nur ein einziges System bei mir im RPG-Schrank stehen hätte.

Also habe ich gesagt: Ich kann anbieten A,B oder C...woraufhin dann der Vorwurf (als Einwand deklariert) von den Spielern kam: " Das ist uns zu viel. Wir haben keine Lust/Zeit, ein neues System auszuprobieren." Das habe ich in den letzten Jahren öfters von Spielern gehört, vorwiegend von älteren Spielern. Und dann dachte ich mir: "Hm, also eigentlich ist das ja dann so wie bei/auf einem Rentnertreffen. Da wird dann immer das gleiche, montone Halma oder Dame gespielt. Aber neue Sachen ausprobieren? Ums Himmels Willen-bloß nicht. Geht gar nicht- so nach dem Motto.
Ich hatte da mal einen Extrem-Fall, wo ich in nem RPG-Verein mal was anbieten wollte, wo mir dann -von dritter Stelle-gesagt wurde: " Die Spieler sind zu faul. Die wollen nicht noch groß überlegen oder nachdenken, die wollen es "einfach" haben und am besten noch auf dem Silbertablett serviert bekommen". Das wirft natürlich kein gutes Licht auf die Spieler des Vereins und erhöht nicht gerade die Motivation, dort noch ne Runde anbieten zu wollen...

Ich bin ja nun weiß Gott auch nicht mehr der Jüngste. Aber ich habe dennoch Spaß & Freude dran, neue Systeme & Settings kennen zu lernen und mal auszuprobieren. Aber irgendwie, so habe ich das Gefühl, stehe ich damit weitestgehend alleine und auf verlorenem Posten da. Auch wenn das ein wenig naiv klingen mag, aber ich habe diesbezüglich noch das Kind im Manne in mir, das gerne erforscht und ausprobiert und Neues spannend findet. Bei gefühlt 90% der Spieler, mit denen ich in den letzten Jahren zu tun hatte, scheint aber genau das verloren gegangen zu sein. Die wollen nur noch ein System spielen, und am besten oder nach Möglichkeit eines, das sie schon kennen und auch schon seit Jahren spielen. Das wiederum sind dann aber oft Systeme, die ich nicht mag oder nicht kenne und daher nicht anbieten kann (aber das ist nicht das Thema und daher nur eine Nebenbemerkung). Ich habe auch das Gefühl, dass sich das Verhalten in-oder mit den letzten Jahren verändert hat.
(Früher) Ich: " Ich kann A,B oder C anbieten". Spieler: " Boah, geil, voll die Auswahl! Cool"
(Gegenwart) Ich: "Ich kann A,B oder C anbieten" . Spieler: " Ey, Alter, bitte nur ein System, wir sind total überfordert..."

Und so frage ich mich: Ist das normal? Woher kommt das? Diese Unlust auf neue Systeme und dieses monotone, fast schon beharrliche Festhalten an einem alten System? Womit hängt das zusammen? Und vor allen Dingen: Was kann man dagegen tun? Wie kann man diese Unlust bei solchen "eingefahrenen" Spielern brechen? Oder kann man da nichts machen, muss es halt hinnehmen und akzeptieren und weiterhin DSA Halma und Dame spielen?
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Offline Kreggen

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #1 am: 25.01.2020 | 14:12 »
Kenn ich. Scheint in vielen Runden so zu sein.
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Offline JS

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #2 am: 25.01.2020 | 14:14 »
Ich kenne deine Situation sehr gut, und auch mich deprimiert sie und läßt mich etwas fragend im Regen stehen, weil Spieler, die früher für jeden Rummel zu haben waren, inzwischen alles in allem mit ihren uralten Stammsystemen zufrieden sind.
Ich habe aber beobachtet, daß das keine Frage des Alters, der Belastungen oder der Spielerfahrung ist, denn in meinem Pool aus ca. 10 Spieler/innen sind die meisten - auch Veteranen - offen für Neues, einige aber immer weniger oder fast gar nicht mehr. Das kann nicht mit Arbeit oder Familie begründet werden, denn auch das ist bunt gemischt.
Was mir dabei am meisten auffällt, ist allerdings, daß neue Impulse nur noch von ganz wenigen Mitspielern kommen. Klar, es wird dann mal von DSA 4 auf DSA 5 gewechselt, aber echt mal etwas Neues an Systemen und Settings kommt bei uns vielleicht von zwei Leuten.
Sprich: Ich kann die meisten meiner Spieler für Neues begeistern, solange ich es anbiete; sie spielen dann auch aufmerksam und neugierig mit und sind voll bei der Sache. Aber es kommt fast gar nicht mehr vor, daß mal ein anderer Spieler sagt "Hey, ich habe da etwas Neues vorbereitet, laßt uns mal eine Testrunde starten". Das ist ganz anders im Vergleich zu früher, als ich mich vor Neuheiten im Spielerkreis gar nicht mehr retten konnte.
Ich stelle also keine Ermüdung fest, wenn es um das Rollenspielen und die Beschäftigung mit Rollenspielelementen geht, aber sehr wohl, wenn es um die eigeninitiative Vorbereitung neuer Systeme, Settings und Impulse geht.
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Offline schneeland

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #3 am: 25.01.2020 | 14:16 »
Ich finde es zwar persönlich auch bereichernd (und gerade zu essentiell, damit Rollenspiel langfristig spannend bleibt) ab und zu mal ein neues System oder eine neue Welt zu bespielen, allerdings ist gerade ein neues System ja auch immer erstmal eine Investition, von der man noch nicht weiß, ob sie sich auszahlt (siehe Weltengeists Rant zu schlecht designten Regelwerken). Und so ein Regelwerk hat ja schnell mal 300 Seiten oder mehr - wenn die Zeit nicht mehr so reichhaltig vorhanden ist wie früher, ist es schon ein bisschen anstrengend, sich da durchzuarbeiten. Da siegt dann schnell die Bequemlichkeit und man bleibt doch lieber bei DSA/D&D/etc.
Das ist allerdings auch ein Grund, warum ich zunehmend positiv auf Schnellstarter blicke* - da liest man dann mal 40 bis 60 Seiten und spiel am besten gleich mit den vorgefertigten Charakteren los. Wenn's dann doch nicht so toll ist, hält sich der Verlust (an Zeit) einigermaßen in Grenzen.


*Oder man spielt halt gleich ein regelleichtes OSR- oder Indie-Rollenspiel
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Offline Kaskantor

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #4 am: 25.01.2020 | 14:20 »
Ist bei uns ähnlich. Ein Spieler und ich wären experimentierfreudig, der Rest eher...nicht.
Es liegt mMn nach an mehreren Punkten.

Zum einen ist man tatsächlich etwas faul, sich was neuem zuzuwenden und es wieder „lernen“ zu müssen.

Zum anderen kenne ich kaum noch jemand, der sich nur mit einem Hobby in seiner Freizeit beschäftigt.

Auch Serienstreamen, Videospiel usw. gehören da mit rein.
Zudem wird immer mehr Zeit in Familie, Arbeit, Heim gesteckt.

Ich gehe einfach davon aus, dass die meisten auch hier im T schreibenden etwas mehr Zeit mit Rollenspiel und auch mit dem Ganzen dahinter verbringen.

Bis auf o.g. Spieler weiß der Rest unserer Gruppe nicht, was Firma XY gerade so macht, oder welcher Designer von A nach B wechselt etc, sondern erfreuen sich einfach an der nächsten Session.

Und das, obwohl wir gerade DnD5 mal wieder spielen, wo es genug Rummel drum herum gibt.
Wie gesagt, interessiert das bei unserer Gruppe fast niemand.

Ich versuche dann immer mal wieder über unsere WA-Gruppe oder auch bei unseren Treffen mal ein paar News rauszuhauen, aber sie quittieren das dann mit Privatgesprächen über Arbeit etc.

Aber, ich muss auch zugeben, dass ich in den letzten zwei Jahren vermutlich etwas viel neuen Wind in die Gruppe bringen wollte und vielleicht deshalb auch die Luft für was neues raus ist.

Also, werde ich das in Zukunft wohl auch eher lassen.
« Letzte Änderung: 25.01.2020 | 14:28 von Kaskantor »
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Rhylthar

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #5 am: 25.01.2020 | 14:35 »
Als jemand, bei dem es selbst ganz andersherum (früher für maximal 3(?) Systeme zu begeistern, heute wesentlich offener) war, kann ich es aber auch zu einem gewissen Grad nachvollziehen.

Wenn man ein funktionierendes System für seine Gruppe gefunden hat, warum unbedingt etwas Neues testen? Die Wahrscheinlichkeit, ein System komplett ausgereizt zu haben, war immer sehr gering und wenn dieses Gefühl aufkam, dann hat man entweder das Setting gewechselt oder ist auf eines der anderen bekannten funktionierenden Systeme gewechselt. Mich hat nichts mehr genervt als "System-Hopping" und das Einarbeiten in die Regeln waren das geringste Problem. Es war mehr die Erfahrung der "Eintagsfliegen", die kurzfristig Begeisterung auslösten, die dann aber auch sehr schnell wieder abebbte und das Ganze im Sand verlief. Nur um mit dem nächsten "tollen" Regelwerk um die Ecke zu kommen.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline JS

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #6 am: 25.01.2020 | 14:36 »
Eben.
Was mir auch in den Sinn kommt, ist, daß ein typischer Brettspieleffekt beim Rollenspiel ziemlich demotivierend sein kann. Ich stelle beim Brettspielen fest, daß meine Leute auch ein sehr gutes Spiel gerne einmal, zweimal spielen und dann etwas Neues kennenlernen wollen. Das hat mich dann im Laufe der Zeit ermüdet, weil ich mal tiefer ins Spiel eintauchen wollte.
Wenn man sich in einem System und Setting wohlfühlt und nicht ständig wechseln will, kann man das Wissen vertiefen, die Welt noch besser kennenlernen und das ganze Spiel viel intensiver auskosten. Solch eine Phase haben wir aktuell, weil wir mit dem, was wir spielen, außerordentlich zufrieden und daher alle nicht "auf der Suche nach dem nächsten Kick" sind.
Diese stabilen Phasen haben auch ihren hohen Wert, solange sie nicht in die Verkrustung führen.
« Letzte Änderung: 25.01.2020 | 14:38 von JS »
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Offline JS

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #7 am: 25.01.2020 | 14:38 »
es sieht da meist ganz anders aus aber außerhalb, autoritäre SL, 0815 Abenteuern vorbei an den Wünschen der Spieler, vorbei an den Charakteren, kleinteiliges Metagaming, Charaktere klein halten usw.  Wenn die mal was Neues probieren, läuft es aber auch nach Schema F ab und es kann ganz egal sein, ob die D&D, Schadowrun, Fate, 7te See oder Star Wars leiten.

Ich dachte, solche Geschichten von bösen SL würde man Kindern zur Abschreckung erzählen. Jetzt machst du mir langsam Angst.
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Offline schneeland

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #8 am: 25.01.2020 | 14:40 »
Was mir auch in den Sinn kommt, ist, daß ein typischer Brettspieleffekt beim Rollenspiel ziemlich demotivierend sein kann. Ich stelle beim Brettspielen fest, daß meine Leute auch ein sehr gutes Spiel gerne einmal, zweimal spielen und dann etwas Neues kennenlernen wollen. Das hat mich dann im Laufe der Zeit ermüdet, weil ich mal tiefer ins Spiel eintauchen wollte.

Lustigerweise stelle ich gerade fest, dass ich in Sachen Brett- und Kartenspiele tatsächlich immer das gleiche spiele  ;D
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Pyromancer

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #9 am: 25.01.2020 | 15:04 »
Und so frage ich mich: Ist das normal? Woher kommt das? Diese Unlust auf neue Systeme und dieses monotone, fast schon beharrliche Festhalten an einem alten System? Womit hängt das zusammen? Und vor allen Dingen: Was kann man dagegen tun? Wie kann man diese Unlust bei solchen "eingefahrenen" Spielern brechen? Oder kann man da nichts machen, muss es halt hinnehmen und akzeptieren und weiterhin DSA Halma und Dame spielen?

Kampagnenspiel ist halt die Königsklasse des Rollenspiels, und dazu muss man über lange Zeiträume das gleiche System spielen. Und wie schon Bruce Lee erkannt hat: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Leuten, die tausend Systeme einmal gespielt haben, und solchen, die ein System tausend Mal gespielt haben.

Persönlich muss es sich für mich halt irgendwie rentieren. Ich spiele für einen One-Shot quasi jedes System mit, aber ich werd mich nicht in ein Regelwerk reinfuchsen, wenn es mich nicht irgendwie anspricht und wenn nicht die Aussicht besteht, dass es langfristig weitergespielt wird. Das Grundregelwerk kaufe ich, wenn die Kampagne stabil seit einem halben Jahr läuft - aber dann lese ich es auch.

Offline Gunthar

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #10 am: 25.01.2020 | 15:37 »
Mein Wiedereinstieg ins Rollenspiel begann mit neuen Systemen. Zuerst komplett neu WHFRP 2. Edition. Dann kam Midgard 5 dazu und neu D&D 5. D&D 5 war schon eine rechte Umstellung von AD&D 2 und D&D 3.
WHFRP ist bereits wieder gestorben, da der SL überraschend absprang und wir ausser einem PHB kein Material besassen. Es wurde D&D5, da schon alle Spieler diverses Material haben. In Zukunft soll noch evtl. eine Shadowrun dazukommen.
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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #11 am: 25.01.2020 | 16:12 »
Komisch ich habe ganz andere Erfahrungen gemacht. Ich habe drei Gruppen, bei denen ich leite. Ich schlage Settings vor und Länge (Kampagne, one-shot) und die Leute sind immer erpicht auf Neues. Bei uns fallen da eher Grundprinzipien von Settings durch...

ABER bei mir müssen die Spieler die Regeln bei Neustart eines Systems nicht können. Ich bringe sie ihnen beim Spielen bei. Nach drei-vier Sitzungen haben dann alle die Regeln drauf.


Offline Marduk

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #12 am: 25.01.2020 | 16:17 »
System Hopping ist auch nicht meins, hat man sich gerade mit einem System vertraut gemacht, seinen Charakter gelernt schön zu spielen, für mich sind das keine reinen Spielfiguren und schon winkt der SL begeistert mit einem anderen System, vielleicht noch eins, was man gar nicht leiden kann.

Oder bricht die Kampagne aus anderen Gründen nach ein paar Sitzungen ab... mir fällt es inzwischen echt schwer mich noch richtig auf einen Charakter einzulassen. Ich werde jetzt erstmal einige One-Shots als Spieler oder auch SL machen, aber auf lange Sicht bevorzuge ich auch das Kampagnenspiel. Auch wenn ich das als Spieler schon ewig nicht mehr erlebt habe...
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Offline Crimson King

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #13 am: 25.01.2020 | 16:22 »
Ich vermute, ich hätte nur bedingt Lust, dauerhaft in einer Runde mitzumachen, in der im Wochentakt One Shots mit einem jeweils neuen System gespielt werden. Allerdings müssen Kampagnen für mich nicht zu lang sein, und es darf danach gerne ein anderes Setting sein. Systeme lernen stört mich bis zu einem gewissen Komplexitätsgrad nicht, aber ich lege auch keinen Wert drauf.

Ansonsten lerne ich aktuell eher das SL-Midlifedasein kennen, so mit kleinen Kindern und ohne Zeit für eine feste Runde.
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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #14 am: 25.01.2020 | 16:35 »
Ich sehe mich durchaus langsam bei denen, die Blizzard in seinem Startthread meint: ich habe auch immer weniger Lust auf Neues.

Ich habe im Laufe der Jahre viele, wirklich viele Systeme und Settings getestet. Irgendwann läuft es aber darauf raus, dass man doch alles irgendwo schon mal gesehen hat. Oft kriege ich dann das vierte, fünfte Rollenspiel zum Thema Cthulhu, Herr der Ringe oder Conan serviert. Oder das was-weiß-ich-wievielte Regelwerk mit W100, Attributen, Skills, Sonderfertigkeiten und Gummipunkten. Als "Unique Selling Point" kommen dann echt solche Sachen wie "aber hier sind die Orks mal gar nicht so böse" oder "Es ist eigentlich wie D&D, aber mit 3-4 Änderungen, deren Auswirkungen auf die Mechanik keiner wirklich blickt". Und das reicht mir mittlerweile einfach nicht mehr, um den Aufwand fürs Neu-Einarbeiten zu rechtfertigen.

Über einen weiteren Grund für meine zunehmende Zurückhaltung habe ich mich ja hierzuforums gerade erst ausgiebig ausgekotzt: die schlechte Qualität von vielen Regelwerken, die ich in letzter Zeit in der Hand hatte. Unausgegoren, erkennbar nicht wirklich getestet, dafür aber ohne Ende gehypt und mit total coolen Bildchen. Auch da habe ich inzwischen nicht mehr das Bedürfnis, immer wieder geistige Arbeit reinzustecken.

Und klar, der dritte Grund ist auch einfach, dass ich tatsächlich ein Kind der 80er bin. Ich will herausforderungsorientiertes Spiel, und ich kann mit dem inzwischen fast schon als selbstverständlich aufgefassten Trend, dass Rollenspiel ein gezieltes Verabreichen von möglichst vielen Erfolgserlebnissen ist, nichts anfangen (ich stehe auch im Rollenspiel auf das Motto meines Sports: "Earned, not given"). Auch vieles, was in den letzten Jahren so aus der Indie-Ecke gekommen ist, gibt mir wenig (obwohl ich durchaus einiges getestet habe). Irgendwann weiß man auch, was man mag und was nicht. Und wenn der ganze Trend der Neuerscheinungen immer weiter von den eigenen Vorlieben wegdriftet, kann man sich die Zeit fürs Einarbeiten auch sparen.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #15 am: 25.01.2020 | 17:15 »
Hmm...ich spiele aktuell Dark Heresy, Mutant Year Zero und Hexxen. Alles drei, wie ich finde, tolle Regelsysteme und alle drei extrem tötlich. Sicher kennt du die, was magst an denen nicht?

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #16 am: 25.01.2020 | 17:45 »
Hmm...ich spiele aktuell Dark Heresy, Mutant Year Zero und Hexxen. Alles drei, wie ich finde, tolle Regelsysteme und alle drei extrem tötlich. Sicher kennt du die, was magst an denen nicht?

Dass sie extrem tödlich sind z.B. Wobei ich das bezüglich MY0 zum ersten Mal lese.
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Offline schneeland

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #17 am: 25.01.2020 | 17:48 »
Hat Hexxen nicht auch 'nen Haufen Marker und Spezialwürfel?
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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #18 am: 25.01.2020 | 17:49 »
Also wenn du in der Zone verhungernd, verdurstend, schlaflos bist und möglicherweise sogar gebrochen bist, ist schnell vorbei...

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #19 am: 25.01.2020 | 17:51 »
Hat Hexxen nicht auch 'nen Haufen Marker und Spezialwürfel?

Ja, aber kein muss. Ich finde sie schön und stimmungsvoll. Einfach geile Gimmicks.

Offline schneeland

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #20 am: 25.01.2020 | 18:05 »
Ja, aber kein muss. Ich finde sie schön und stimmungsvoll. Einfach geile Gimmicks.

Ja, ist sicher stark vom persönlichen Geschmack abhängig. So wie ich den Weltengeist einschätze, geht es ihm dabei allerdings genau wie mir und sein Gedanke ist nicht "geil", sondern "kill it with fire!" :)
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Offline Runenstahl

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #21 am: 25.01.2020 | 18:10 »
Das ist kein neues Problem. Letztlich hängt es von den Spielern ab. Da Menschen sich ständig wandeln kann es eben auch vorkommen das dieselben Typen die früher alles mitgemacht haben jetzt mehr Bock auf "Tradition" haben (vorsichtig positiv ausgedrückt).

Bei mir ist das zum Glück anders herum. Mit den Mitgliedern meiner alten Gruppe war das vor 25 Jahren oft ein Kampf neue Sachen an den Tisch zu bringen. Wenn man nach 2 Jahren mal den Vorschlag machte zu wechseln gab es immer gleich tausend Gründe warum das doof war. "Schon wieder ein neues System ? Dann muß ich ja wieder alles neu kaufen.". Oder auch: "Manno, dann muß ich ja wieder auf Stufe 1 anfangen." Oder "Was kann das System denn was unser DSA nicht kann ?". "Shadowrun 2 ? Die erste Edition ist doch gar nicht so alt... heißt das wir müssen dann auch bald auf 3 wechseln wenn das mal rauskommt ?"

Heute (mit anderen Spielern) sind die eigentlich immer ganz begeistert wenn ich nach 1-2 Jahren was neues anbiete. Dann wird erstmal diskutiert und abgestimmt welcher meiner Vorschläge es denn sein soll.

Meine Theorie ist also das es ganz vom Gemüt der Spieler abhängt und weniger vom Alter ob man gerne neues ausprobiert oder nicht.
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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #22 am: 25.01.2020 | 18:15 »
Okay, jeder wie er mag.

Find nur: Rollenspieler nennen 100 Würfel ihr eigen, aber bitte keine stimmungsvollen Spezialwürfel. Dann wird gejammert, dass Verlage Pleite gehen, aber die Produkte mit den höchsten Gewinnmargen, werden als Abzocke wahrgenommen und die zugehörigen, in sich stimmigen, Systeme von vornherein verurteilt. Find ich Schizophren, vor allem wenn der Kram optional ist.

Offline Space Pirate Hondo

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #23 am: 25.01.2020 | 18:23 »
Okay, jeder wie er mag.

Find nur: Rollenspieler nennen 100 Würfel ihr eigen, aber bitte keine stimmungsvollen Spezialwürfel. Dann wird gejammert, dass Verlage Pleite gehen, aber die Produkte mit den höchsten Gewinnmargen, werden als Abzocke wahrgenommen und die zugehörigen, in sich stimmigen, Systeme von vornherein verurteilt. Find ich Schizophren, vor allem wenn der Kram optional ist.

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Offline General Kong

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #24 am: 25.01.2020 | 18:24 »
Bei mir in der Gruppe wird eher gespielt, was auf den Tisch kommt!
Natürlich fragt der SL ab, ob man auf dem oder auf dem anderen System mehr Lust hat, aber am Ende entscheidet dann der Sl, wofür seine Freizeit für die Vorbereitung opfert.

Und dann wird das auch gespielt.

Es gibt wenige Ausnahmen:
Ein Spieler verweigert kategorisch das Spielen von Brettspielen. Macht ihm einfach keinen Spaß. Außerdem findet er Shadowrun/Cyberpunk und Postapokalytisches nicht so dolle, würde das aber spielen (und hat das auch schon)
Ein Spieler kann mit Cthulhu nichts anfangen. Daher würde er bei Cthulhu nicht/ kaum mitspielen.
Eine Spielerin findet das Superhelden-Genre nicht so dolle, würde aber mitmachen (und hat das auch schon).
Wulfie, eine andere Spielerin und ich spielen so ziemlich alles.

Und wenn es nicht so das dolle ist, dann macht man halt etwas anderes. Tendenziell geht das Ganze aber immer in Richtung Kampagne - Einschüsser sind nicht so beliebt (ich mag die ab und an ganz gerne).

Wir machen kein zwanghaftes Systemhopping oder Heute-muss-was-Neues-ran, aber bisher kam auf den Tisch:
D&D BECMI, DSA1, Sternengarde, Traveller (FanPro), James Bond RPG, Palladium Fantasy, Heroes Unlimited (1. Edition und Revised), Gamma World (2nd), Schwerter & Dämonen/ Tunnels & Trolls, Champions (3., 4. und 5. Edition), HERO (Justice Inc. Space Hero, Fantasy Hero, Dark Champions, Cyber Hero),, Star Wars D6, Star Wars D20, Plüsch, Power & Plunder, RuneQuest 3, DSA 4, Pathfinder, D&D 3.5, Vampire Dark Age, Cthulhu, GURPS, Mutant City Bues, Icons, Mutants & Masterminds (1. und 2. Edition), Midgard, Space Gothic, OSRIC, Labyrinth Lord, AD&D 2, Castles & Crusades, D20 Modern, Savage Worlds (Solomon Kane, Deeadlands: Reloaded, Realms of Cthulhu), D&D 5.

Das ist genau genommen gar nicht so viel, aber wir spielen halt gerne Kampagnen und hatten so von 1988 bis 2000 vor allem HERO/ Champions auf der Karte - in allen Variationen.

Aber wechselfeindlich sind wir auch nicht.
A bad day gaming is better than a good day working.

Offline Gunthar

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #25 am: 25.01.2020 | 18:28 »
Wir machen kein zwanghaftes Systemhopping oder Heute-muss-was-Neues-ran, aber bisher kam auf den Tisch:
D&D BECMI, DSA1, Sternengarde, Traveller (FanPro), James Bond RPG, Palladium Fantasy, Heroes Unlimited (1. Edition und Revised), Gamma World (2nd), Schwerter & Dämonen/ Tunnels & Trolls, Champions (3., 4. und 5. Edition), HERO (Justice Inc. Space Hero, Fantasy Hero, Dark Champions, Cyber Hero), Star Wars D6, Star Wars D20, Plüsch, Power & Plunder, RuneQuest 3, DSA 4, Pathfinder, D&D 3.5, Vampire Dark Age, Cthulhu, GURPS, Mutant City Bues, Icons, Mutants & Masterminds (1. und 2. Edition), Midgard, Space Gothic, OSRIC, Labyrinth Lord, AD&D 2, Castles & Crusades, D20 Modern, Savage Worlds (Solomon Kane, Deeadlands: Reloaded, Realms of Cthulhu), D&D 5.

Das ist genau genommen gar nicht so viel.
Das ist gar nicht viel?  :o :think: >;D Mei, da muss ich mich in die Ecke stellen und schämen. Da habe ich nur ein kleiner Bruchteil davon gespielt.
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Offline schneeland

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #26 am: 25.01.2020 | 18:29 »
Find nur: Rollenspieler nennen 100 Würfel ihr eigen, aber bitte keine stimmungsvollen Spezialwürfel. Dann wird gejammert, dass Verlage Pleite gehen, aber die Produkte mit den höchsten Gewinnmargen, werden als Abzocke wahrgenommen und die zugehörigen, in sich stimmigen, Systeme von vornherein verurteilt. Find ich Schizophren, vor allem wenn der Kram optional ist.

Moment! Falsch interpretiert. Es geht mir nicht um Abzocke oder nicht. Ich mag nur das Spielgefühl nicht (Ausnahmen: wenn wie bei Forbidden Lands einfach mehr Erfolge auf den oberen Zahlen sind, kann ich damit leben; und wenn es wie bei DCC einfach mehr schräge Würfel gibt, auch).
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Offline Atreja

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #27 am: 25.01.2020 | 18:38 »
Das ist gar nicht viel?  :o :think: >;D Mei, da muss ich mich in die Ecke stellen und schämen. Da habe ich nur ein kleiner Bruchteil davon gespielt.

Ich stell mich schämend dazu.

Aber ich muss sagen, dass ich am Ende oft überrascht war und mit teilweise Sachen, die mir erst etwas suspekt waren und ich nicht dachte dass sie mir gefallen werden, am Ende besonders gut gefallen haben.

Wobei ich fand das unsere SL da ein gutes Gefühl hatte wenn mal etwas die Luft draußen war und es gut tat mal was neues auszuprobieren.

Es ging im Ausgangspost wenn ich es richtig verstanden haben ja auch gar nicht darum das ständig das System gewechselt werden soll, sondern eben zum Beispiel 3 zur Auswahl stehen und den Leuten das nicht passt, weil sie das nicht kennen und sich nicht auf was neues einlassen wollen.

Wobei ich durchaus auch verstehen kann, wenn man schon x Sachen ausprobiert hat und ein paar Favoriten gefunden hat, vielleicht keine Lust hat sich wieder wo anders rein zu finden.

Online Tele

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #28 am: 25.01.2020 | 18:40 »
Ist nicht auch die Frage, was wird bei Systemwechsel von den Spielern erwartet?

Offline Atreja

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #29 am: 25.01.2020 | 18:48 »
Das sicher auch. Ich muss zugeben ich war von den Antworten hier teilweise auch etwas irritiert. Unsere Spielleiter hatten da keine großen Erwartungen außer, dass wir uns darauf einlassen.

Scurlock

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #30 am: 25.01.2020 | 19:02 »
Ich freue mich, wenn meine Spielrunde unser aktuelles Regelwerk (SaWo) einigermaßen beherrscht. Mit einem Systemhopping würde ich sie (und auch mich als Standard-SL) nur überfordern. Das Gleiche gilt für das Setting. Sie möchten ein Setting bespielen und nicht ständig wechseln. Ich verstehe das. Bei einem monatlichen Treffen mit nur wenigen Spielstunden will man sich nicht immer wieder in neue Regeln einlesen oder neue Settings einspielen müssen. Und von D&D/OSR kommend war da schon der Wechsel zu SaWo eine kleine Revolution.
Und selbst? Jede Veränderung bedeutet für mich als SL Arbeit und vor allem Zeit. Zeit, die ich nur im begrenzten Rahmen besitze bzw. für Spielrunden aufwenden möchte. Und da ist es einfach bequemer und effizienter, bei ein oder zwei Systemen/Settings zu bleiben. Das macht es für mich entspannter und kommt am Ende dann auch meinen Spieler zu Gute.
Und aus eigener Erfahrung als Spieler weiß ich auch, dass Systemhopping das Spielerlebnis nicht wirklich besser macht, sondern im Zweifel nur schlechter. Da bin ich dann gerne SL-Rentner

Cynom

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #31 am: 25.01.2020 | 19:06 »
Ich bin ganz froh, dass meine Spieler als Bremsblock für mein System- und Setting-ADS funktionieren. Nicht weil sie so unflexibel wären, sondern weil sie lieber Sachen zu Ende bringen, bevor sie was anderes anfangen. Und ich bin notorisch schlecht im Sachen zuende bringen. Das ist etwas, an dem ich aktiv arbeite und das geht nur, wenn man nicht jedem meiner Impulse von "ich will unbeidngt jetzt DAS spielen!!" nachgibt, inklusive mir. Meistens halten diese Impulstrends sowieso nur ca. ne Woche und dann hat man wieder was Neues angefangen, was nicht zuende gebracht wird.

Da die meisten meiner langjährigen Kampagnen in Endlosrunden ausgeartet sind, arbeite ich jetzt aktiv daran, Angefangenes zuende zu bringen. Und dann, wenn man ein Häkchen hinter eine Sache machen kann, sind meine Spieler sofort dabei, was Neues auszuprobieren.  :d

Offline General Kong

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #32 am: 25.01.2020 | 19:22 »
Das ist gar nicht viel?  :o :think: >;D Mei, da muss ich mich in die Ecke stellen und schämen. Da habe ich nur ein kleiner Bruchteil davon gespielt.

Also - ich selber habe noch ein par anderes Sachen gespielt, außerhalb der eigenen Gruppe auf Cons bei Bekannten, in den USA usw. Dann komme ich wohl so auf 60-70  ;)

Aber das sollte nun wirklich kein Angeber-Understatement sein, denn unsere Gruppe besteht schon sehr lange (geht jetzt ins 37. Jahr) und bei einem wirklichen Jetzt-mal-was-anderes-ausprobieren müssten das tatsächlich viel mehr sein.

Ist bei uns mehr phasenweise schwerpunktmäßig das System (und vieleicht zwei andere), dann ein, zwei andere (und das dritte bleibt) usw.

Das hat eben auch den Vorteil, dass man sich in ein System einspielen kann - so habe ich das zuletzt bei Solomon kane gemacht: Für mich als SL war es neu, für die Spieler auch und deshalb habe ich dann ziemlich "durchgeleitet", damit man die ganzen Talnete und Spielmechaniken drauf hat und nicht immer da sitzt und sich fragt:
Was konnte diese Talent noch?
Wie ging da smit dem Drängen noch einmal?
Wegstecken von Schaden - ja das war doch so ...

Nach ein paar Wochen ging das dann super und dann konnte auch mal wieder wer anders ran.

Bei D&D/ OSR/ D20 bei uns nicht so ein Problem - da sitzt. Kenne jetzt noch die Trefferwürfel der Monster aus der Roten Box auswendig (gut: bei Individualschatzttyp von Hobgoblins muss ich passen  :()

P.S.:
Sturmbringer und Elric! hatte ich noch vergessen bei den Gruppenspielen.
Und Dragon Warriors.
Und Warhammer (1. und 2. Edition).
Und M.E.R.S.
Und All Flesh Must Be Eaten. 
:think: Jo, is doch ne ganze Menge in all den Jahren zusammengekommen.
« Letzte Änderung: 25.01.2020 | 19:24 von General Kong »
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Offline Gunthar

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #33 am: 25.01.2020 | 19:50 »
Wenn ich denke, dass ich nur folgende Systeme länger gespielt hatte: DSA 1, 2 und 3; D&D 1, AD&D 1 & 2, D&D 3. Und neu dazugekommen sind Midgard 5 und D&D 5. Das wars. :o Vorteil: Mann muss nicht hundert Systeme im Kopf behalten. Man wird halt auch nicht jünger.  :korvin:  >;D ~;D
Witzig, irgendwie vermisse ich aber die sehr kompakten Regeln von DSA 1.  >;D Innert 15 Min schnell einen Dungeon für die Mitspieler aus dem Boden stampfen. Das geht mit den meisten Systemen heute nicht mehr.
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Offline Blizzard

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #34 am: 25.01.2020 | 20:36 »
Es ist ja schon mal ein kleiner Trost, dass ich damit offensichtlich nicht alleine dastehe.

Ich vermute, ich hätte nur bedingt Lust, dauerhaft in einer Runde mitzumachen, in der im Wochentakt One Shots mit einem jeweils neuen System gespielt werden.
Es geht ja auch nicht darum, jede Woche ein neues System auszuprobieren. Das wäre in meinem Fall auch logistisch gar nicht machbar und abgesehen davon würde ich das auch nicht haben wollen. Ich würde natürlich auch eine Kampagne bevorzugen-aber dafür muss man ja erstmal wissen, ob System & Setting was taugen und ob es den Spielern gefällt. Und Kampagnenspiel setzt nun mal eine gewisse Regelmäßigkeit oder Konstanz des Spielens voraus- wenn ich die aber nicht habe oder wenn die nicht gegeben ist, dann muss ich mich eben nach Alternativen umsehen, und das sind in erster Linie nun mal One Shots.


Und ich dachte eigentlich auch immer, dass Spieler es schätzen und sich freuen, wenn sie aus mehreren Systemen auswählen können. Aber scheinbar habe ich mich da geirrt. Auf der anderen Seite bringt es auch nichts, wenn ich die Auswahl reduziere und mich dann auf ein System festlege, das aber kein Schwein außer mir spielen will. Auf der einen Seite kann ich die Spieler ja auch irgendwo verstehen, zumindest teilweise. Sich auf ein neues Regelwerk und ein neues Setting einzulassen erfordert Zeit & Hingabe. Auf der anderen Seite finde ich es aber auch ein bisschen undankbar von den Spielern dem SL gegenüber- den er muss sich ja genau so-wenn nicht noch mehr- in das neue Zeug einarbeiten. Ich als Spieler fände es cool und wäre dem SL dankbar, dass er es mir zumindest theoretisch ermöglicht, so vielen unterschiedliche Regelwerke & Settings kennen zu lernen und zu bespielen. Dass man mir als Spieler die Chance gibt, das entsprechende RPG mal anzutesten. Aber offensichtlich sehen das die meisten Spieler nicht so. ::)

Immerhin ein kleiner Lichtblick am Ende des Tunnels: In meiner neuen Gruppe sind die meisten offen für neue Systeme. Dort werden wir beides haben: Ein festes System bzw. ein System, das wir tiefergehend bespielen wollen (Shadows of Esteren) und gelegentliche One Shots zu anderen Systemen, wenn mal 1-2 Leute nicht können. Ich bin gespannt, wie & ob beides funktioniert und wie lange beides halten wird.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Pyromancer

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #35 am: 25.01.2020 | 22:19 »
Und ich dachte eigentlich auch immer, dass Spieler es schätzen und sich freuen, wenn sie aus mehreren Systemen auswählen können. Aber scheinbar habe ich mich da geirrt. Auf der anderen Seite bringt es auch nichts, wenn ich die Auswahl reduziere und mich dann auf ein System festlege, das aber kein Schwein außer mir spielen will.
Mir hilft es als Spieler, wenn die SL selbst HEISS auf das ist, was sie leiten will. "Hier, ich hab MEGA-BOCK darauf, XY zu leiten, SO stell ich mir das vor, DAS könnt ihr spielen, und die Kampagne geht von DIESER Prämisse aus!!! Ist das nicht GEIL?!? Wer ist dabei?" Wenn's mich vom Thema her nicht total abtörnt ICH. Klar!
Als Kontrast dazu: "Och, dies könnt ich leiten, das könnt ich leiten, System A und B hab ich auch noch im Schrank stehen, würde ich mich auch einarbeiten. Aber am Ende ist's mir egal. Entscheidet ihr..." Da zuck ich dann mit den Achseln und bleib sitzen. "Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde."

Offline Sequenzer

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #36 am: 25.01.2020 | 22:49 »
Mir hilft es als Spieler, wenn die SL selbst HEISS auf das ist, was sie leiten will. "Hier, ich hab MEGA-BOCK darauf, XY zu leiten, SO stell ich mir das vor, DAS könnt ihr spielen, und die Kampagne geht von DIESER Prämisse aus!!! Ist das nicht GEIL?!? Wer ist dabei?" Wenn's mich vom Thema her nicht total abtörnt ICH. Klar!
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Genauso gehts mir auch lieber für eins die Leute begeistern und dann richtig, nicht so Kantinenfrass mit hier Fleisch, hier Fisch und hier vegetarisch. Dann kein stundenlanges Regel erkläre sondern zack Vollgas der Rest kommt beim spielen oder nicht, wenns Setting was besonders hat auch nicht hinterm Berg vorhalten sondern immer feste druff. Man will die Leute ja dafür begeistern und dann muß auch was kommen und das sollte nicht die Handbremse sein. Da vergehts mir eher wenn man dann auch noch ausgebremst wird.
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Offline dima

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #37 am: 4.02.2020 | 15:15 »
Ich denk ein Problem ist auch das man früher einfach mehr Zeit hatte und daher öfter gespielt hat. Wir haben zwar auch ewig damals an einen System gehangen, aber wenn die Luft raus war wurde ohne Probleme gewechselt.

Heute spielen wir - mit Glück - nur noch einmal pro Monat, da möchten meine Spieler möglichst wenig Zeit damit verbringen neue Regeln kennenzulernen sondern einfach das Spiel geniessen.

Offline Megavolt

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #38 am: 4.02.2020 | 15:36 »
Also habe ich gesagt: Ich kann anbieten A,B oder C...woraufhin dann der Vorwurf (als Einwand deklariert) von den Spielern kam: " Das ist uns zu viel. Wir haben keine Lust/Zeit, ein neues System auszuprobieren."

Weil möglicherweise die alte Rollenspielweisheit gilt: "System does not matter".  ~;D

Ne ernsthaft. Rollenspiel ist halt für viele einfach Freizeit und socializing, alles andere ist halt nachrangig. In meinen Augen ist diese Position berechtigt, und man sollte vielleicht akzeptieren, dass die hundertunderste leicht andere Modellierung einer kämpferischen Auseinandersetzung über Wahrscheinlichkeiten halt einfach nicht mehr so mordsmäßig interessant ist wie die zweite und die dritte.

Offline Clagor

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #39 am: 4.02.2020 | 16:17 »
Ich kennen das auch so oder so, einer meiner Gruppe ist immer offen für neues und wir probieren viel aus. Bei der anderen war es schon schwer von Midgard nach 15 Jahren auf Splittermond umzustellen. Und bei einige ist es nach 6 Jahre Splittermond immer noch etwas schwierig mit den Regeln. Und die Leute sind alle studiert, aber da ist der Schwerpunkt einfach anders.

Mir hat das Wechsel sehr geholt und meine Art zu leiten noch einmal stark verändert. Man ist nie zu alt um etwas zu ändern, man muss nur wollen.

LG
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Offline Maarzan

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #40 am: 4.02.2020 | 16:42 »
Einmal treffen in höherem Alter weniger Zeit auf viel mehr Erfahrung, was einem Spaß macht und was nicht. Entsprechend schwer tut sich "was Neues", welches gegen die geballte Ladung bekannter Altsysteme erst einmal erklären muss, was es denn wirklich besser macht.
Das andere ist zwischen tatsächlich Oneshots und Spielvorschlägen zu unterscheiden, welche dann als eine Bedrohung für bestehende oder angestrebte längere bevorzugte Spiele angesehen werden.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Exar

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #41 am: 5.02.2020 | 10:51 »
Ich habe das schon häufiger beobachtet, dass mein Umfeld konservativer wird, je weiter das Alter voranschreitet.
Das lässt sich dann vor allem auch bei den Hobbies gut sehen.
Speziell bei den Rollenspielern scheinen es sich die älteren Herrschaften in ihren Systemen gemütlich gemacht zu haben und das Interesse an Veränderung nimmt ab.
Dabei ist es auch nichtmal wichtig, ob sie zufrieden sind mit ihrem aktuellen System. Die Abneigung gegen Neues ist noch größer.

Offline Nria

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #42 am: 5.02.2020 | 11:48 »
So aus eigener Erfahrung: Ich habe, als ich mit Rollenspiel anfing, sehr viele verschiedene Systeme und Settings in relativ kurzer Zeit ausprobiert. Nicht freiwillig, sondern weil ich keine feste Gruppe hatte und dann halt mit jeweils verschiedenen Freunden das gespielt habe, was sie eben spielen wollte ...

Und was ich festgestellt habe, ist: Ich bin kein guter Spieler in einem neuen System. Ich finde das Spielen umso einfacher, angenehmer und besser, je mehr ich mich in einer Welt auskenne (die Regeln sind nur zweitrangig); in einer mir unbekannten Welt bin ich sehr gehemmt und unsicher und habe dadurch auch nicht viel Spaß. Ein Fantasysetting kann ich dabei viel schneller und besser kennenlernen als ein SciFi- oder Jetztzeit-Setting, weil es weniger Variablen gibt (eine Scheune ist eine Scheune, eine Kutsche ist eine Kutsche, aber ein Raumschiff kann auf tausend verschiedene Arten funktionieren).

D.h.: Ich spiele am liebsten DSA, weil ich mich damit am besten auskenne. Ich würde durchaus auch in Aventurien spielen und andere Regeln verwenden, aber ein neues Setting macht mir weniger Spaß als das zu spielen, was ich kenne.

Offline Chiarina

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #43 am: 5.02.2020 | 11:50 »
Ich werde mit zunehmendem Alter immer experimentierfreudiger.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #44 am: 5.02.2020 | 17:32 »
Meine Gruppe existiert seit 25 Jahren, und wir haben in derselben Kampagne 3 Systeme ausprobiert: Begonnen haben wir mit einem Hombrew (einer Art Microlite D20), Runequest (war den Spielern zu tödlich) und schließlich D&D 3.5, bei dem wir seit etwa 15 Jahren geblieben sind.

Ein Umstand diktiert bei uns fast alles: Wir finden zum Spielen nur noch selten Zeit. Vier bis sechs Spieltage im Jahr - mehr ist wegen Beruf (fast nur Juristen) und Kindern nicht drin.

Deswegen würden wir unsere wertvollen Spieltage nicht auf das Ausprobieren neuer Systeme "verschwenden".

Ich kann mir vorstellen, dass es vielen im Berufsleben stehenden Eltern so geht. Insofern greift die These "Alte Spieler wollen nichts mehr ausprobieren" zu kurz. Richtig wäre: "Alte Spieler finden zu selten Zeit zum Spielen, und wollen lieber Abenteuer erleben als neue Systeme auszuprobieren".

Offline dunklerschatten

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #45 am: 5.02.2020 | 21:43 »
Rente gibts erst nach dem Tod !

Also ich bin konstant neugierig und genieße es immer mal wieder etwas neues auszuprobieren.

Nachdem wir in unserer Spielrunde die ersten Jahre nur ein System bespielt haben, hat es sich zum Glück weiterentwickelt.
Wir spielen einige Systeme im regelmäßigen Wechsel und zwischendurch immer wieder was neues  8)
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Offline Kurna

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #46 am: 5.02.2020 | 21:46 »
Für mich kommt noch ein anderer Aspekt hinzu.
Einer der wichtigsten Spaßfaktoren am Rollenspiel ist es für mich, mit der Gruppe eine lange, kontinuierliche, immer komplexer werdende  Geschichte zu spielen, in der sich die Charaktere und die Welt immer weiter entwickeln. Das geht halt nur, wenn ich mit meiner Gruppe nicht dauernd hin und her wechsele. Aktuell läuft die von mir geleitete Midgard 1880-Runde seit gut fünf Jahren und die Vampires-Runde, wo ich (inzwischen eher nur noch Gast-) Spieler bin, seit über zwanzig Jahren.
Einen One-Shot zu spielen, macht mir auch Spaß, aber längst nicht so viel wie das Kampagnen-Spiel.

Ansonsten dürfte ich so ca. 25 oder 30 verschiedene Systeme ausprobiert haben (das letzte Mal war im September). Da weiß ich schon ziemlich genau, was ich mag und was nicht.
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Offline JS

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #47 am: 5.02.2020 | 21:50 »
Ich bin kein guter Spieler in einem neuen System. Ich finde das Spielen umso einfacher, angenehmer und besser, je mehr ich mich in einer Welt auskenne (die Regeln sind nur zweitrangig); in einer mir unbekannten Welt bin ich sehr gehemmt und unsicher und habe dadurch auch nicht viel Spaß. Ein Fantasysetting kann ich dabei viel schneller und besser kennenlernen als ein SciFi- oder Jetztzeit-Setting, weil es weniger Variablen gibt (eine Scheune ist eine Scheune, eine Kutsche ist eine Kutsche, aber ein Raumschiff kann auf tausend verschiedene Arten funktionieren).

Dieser Aspekt ist nicht von der Hand zu weisen, zumindest geht es mir und uns auch so, daß wir ein intensiveres Spielgefühl haben, je besser wir Welt, Charaktere und Regeln kennen. Irgendwann kann das allerdings dann auch in Eintönigkeit umkippen, weshalb wir ein paar gut bekannte Wechselkandidaten pflegen.
Wer gern sagt, was er denkt, sollte vorher etwas gedacht haben.

Offline DonJohnny

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #48 am: 5.02.2020 | 22:15 »
@Blizzard: Wie an anderer Stelle schon geschrieben, ich arbeite hart dran, neues, frisches Blut in unseren Verein rein zu bringen, ich hoffe du hälst noch so lange durch  ;)
SL: "Und damit wäre die Theorie, dass wir an einem Samstagabend weniger albern sind als an einem Freitagabend, widerlegt."
---
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Sorcerer: "Du Idiot! Das sind Berge! Du hälst schon wieder die Karte falsch herum!"

Luxferre

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #49 am: 6.02.2020 | 06:26 »
So aus eigener Erfahrung: Ich habe, als ich mit Rollenspiel anfing, sehr viele verschiedene Systeme und Settings in relativ kurzer Zeit ausprobiert. Nicht freiwillig, sondern weil ich keine feste Gruppe hatte und dann halt mit jeweils verschiedenen Freunden das gespielt habe, was sie eben spielen wollte ...

Und was ich festgestellt habe, ist: Ich bin kein guter Spieler in einem neuen System. Ich finde das Spielen umso einfacher, angenehmer und besser, je mehr ich mich in einer Welt auskenne (die Regeln sind nur zweitrangig); in einer mir unbekannten Welt bin ich sehr gehemmt und unsicher und habe dadurch auch nicht viel Spaß. Ein Fantasysetting kann ich dabei viel schneller und besser kennenlernen als ein SciFi- oder Jetztzeit-Setting, weil es weniger Variablen gibt (eine Scheune ist eine Scheune, eine Kutsche ist eine Kutsche, aber ein Raumschiff kann auf tausend verschiedene Arten funktionieren).

D.h.: Ich spiele am liebsten DSA, weil ich mich damit am besten auskenne. Ich würde durchaus auch in Aventurien spielen und andere Regeln verwenden, aber ein neues Setting macht mir weniger Spaß als das zu spielen, was ich kenne.

Ehrlich gesagt finde ich das kein kritikwürdiges Spielen, sondern vielmehr bewundernswert, sich auf eine Sache und dann in aller Konsequenz, Breite und Tiefe zu konzentrieren. Gerade eine dichte Welt wie Aventurien bietet sich da natürlich an und ehrlich gesagt bin ich auf so ein Spiel auch ein bisschen neidisch  ;D ich bin eher so der ADHS Spieler und Spielleiter. Immer Neues, mehr und neu und anders und neu und mehr und …  >;D … andererseits nehme ich Aventurien in vielerlei Hinsicht auch als Vorbild zur Erschaffung meiner eigenen Welt.

Offline Arkam

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #50 am: 6.02.2020 | 12:57 »
Hallo zusammen,

bei mir 50+ liegt es tatsächlich an der Zeit. Da ich jedes zweite Wochenende arbeiten muss und die Feiertage auch abgedeckt werden müssen verringern sich die Gelegenheiten deutlich.
In der freien Zeit mache ich dann entweder nichts Aktivews mehr oder mache Beschäftigungshopping. Ich teile also Portionsweise zwischen Medienkonsum, Computerspiel und Rollenspiel, so etwa 15 Minuten pro Slot.
Da scheine ich in der Runde in der ich spiele auch nicht der Einzige zu sein. Denn bei den zwei regelmäßigen Patfinderrunden, jeweils ein Abenteuerpfad und der Shadowrunrunde mit verschiedene fertige Abenteuer fällt immer wieder auf das die Regeln, auch für den jeweiligen Charakter kaum bekannt sind.

Derzeit sind wir auf Monatsbasis organisiert. Shadowrun wird also etwa jeden ersten Freitag im Monat gespielt. Das bleibt bis entweder der Spielleiter keine Lust hat oder eben der gespielte Abenteuerpfad beendet ist. Danach steht der Lot dann wieder zur Verfügung. Bei einigen gibt es noch ein System das in diesem Slot nur pausiert wurde und dann wieder aufgenommen wird. Die ruhmreiche Ausnahme sind die jeweils fünften Wochenenden im Monat. In diesen kann dann auch etwas Neues ausprobiert werden. Aber selbst wenn alles optimal läuft spielt man eben 2 Tage. Hat vielleicht sogar Lust darauf weiter zu spielen aber der nächste mögliche Termin kann sehr lange auf sich warten lassen.

Da lohnt sich ein neues System eigenmtlich garnicht. Dazu kommt noch das das System bei uns durchaus eine Rolle spielt. Da muss dann eben nicht nur der Hintergrund passen. Von da aus betrachte ich mich durchaus als Rollenspiel Ruheständler. Denn eigentlich nwäre ich durchaus bereit mich wieder anderen Systemen und Hintergründen zu wiedmen aber die Umstände passen eben nicht.
Die Paranoia Neuauflage, siehe https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114002.0.html und das Alien RPG haben mich tatsächlich dazu gebracht mir Mal wieder neues Rollenspiel Material zu kaufen und mich bei Paranoia auch iontensiv mit Regeln und Hintergrund zu beschäftigen. Das war aber auch eine Urlaubswoche. Mal sehen ob sich da auch eine Gelegenheit zum Spielen ergibt.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC

Offline Robert Paulson

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Re: Das SL-Rentnerdasein
« Antwort #51 am: 6.03.2020 | 11:25 »
mMn hängt die experimentierfreudigkeit für neues davon ob ob die Rahmenbedingungen auch experimentell sind:

Bekanntes Setting?
Bekanntes System?
Exotisches Genre?
Bekannter SL?
Bekannte Spieler?

Wenn das alles unklar ist ist das vielen zu unsicher - in Stärke auch abhängig von  verfügbarer Zeit, Alter, Erfahrung und einer relativen "Rollenspiel Mindestsättigung". Je nach dem was man für Leute hat können die Wichtigkeiten der verschiedenen Faktoren unterschiedlich sein: z.B. bei Leuten die Rollenspiel v.a. als Beschäftigung mit ihren Freunden machen  hat man es als Außenstehender schwer.

Hinzu kommt das man als SL selbst Begeistert sein muss von dem was man machen will um andere zu begeistern. ( Begeisterung nicht mit Bereitschaft Arbeit reinzustecken verwechseln!) Bei Auswahl kann das leicht als " ist mir eigentlich eh Wurst hauptsache spielen" missverstanden werden.