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Manipulation von Audiodateien feststellen?

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Alexandro:
Ich hätte eine sehr heikle Frage.

Beruflich wertet mein Arbeitgeber Interviews aus, welche uns von diversen Kunden zugesandt werden. Die Abrechnung erfolgt dabei nach Länge der Audiodatei. Jetzt habe ich bei den Aufträgen eines bestimmten Kunden immer wieder den Eindruck, dass deren "Interviewpartner" alle extrem schnell sprechen, so sehr, dass es schon statistisch auffällig ist.

Wenn jemand mit einem Audioprogramm den gesamten File "staucht", also die selbe Tonspur auf eine kürzere Zeitspanne dumpt - gäbe es dann irgendeine Möglichkeit, um das festzustellen (ohne dass man die Originaldatei hat)?

Danke im Voraus.

Flamebeard:
Puuuuh... Wenn der Kunde es gut macht, kann man das wahrscheinlich nur über eine Analyse der Amplituden eingrenzen. Die Frage ist halt, in wie weit man da eine Stauchung nachweisen kann, die außerhalb der erwartbaren Schwankung liegt.

 Habt ihr nur Audio vom Interview-Partner? Oder auch Audio vom Interview-Leiter? Und besteht da eventuell die Möglichkeit, dass da jemand von euch mal hin geht, um "zu Referenz-Zwecken" mal ein eigenes Audio der Mitarbeiter vor Ort zu ziehen? Damit könnte man dann einen Stimmabgleich laufen lassen.

 Wobei das Einfachste wahrscheinlich wäre, bei Problemkunden auf Abrechnung nach Aufwand (in diesem Fall pro gesprochenem Satz) umzustellen. Wäre jedenfalls meine (Holzhammer-)Methode...

Darius der Duellant:
Was Flamebeard sagt.
Wenn ihr ne längenbasierte Abrechnung macht aber keine entsprechenden Klauseln im Vertrag habt, kann der Kunde stauchen wie er lustig ist.

Pyromancer:

--- Zitat von: Alexandro am  3.03.2020 | 21:58 ---Wenn jemand mit einem Audioprogramm den gesamten File "staucht", also die selbe Tonspur auf eine kürzere Zeitspanne dumpt - gäbe es dann irgendeine Möglichkeit, um das festzustellen (ohne dass man die Originaldatei hat)?

--- Ende Zitat ---

Ich bin zuversichtlich, dass das mit entsprechenden computerforensischen Methoden feststellbar ist, so lange der "Staucher" kein allzu großer Fälscher-Profi ist.

Flamebeard:
Sobald das einmal durch einen Line Out und auf der anderen Seite wieder in einen Line In gelaufen ist, war's das. Da muss man kein großer Fälscher sein...

Und viele Programme, die ein 'Stauchen' ermöglichen, werben ja damit, dass sie direkt eine neue Datei mit einem 100%-Marker für Geschwindigkeit anlegen und eben nicht die Original-Datei modifizieren.

===

Was mich auf eine Idee bringt: Wenn man nun seinen Kunden einen Software-Recorder zu Aufnahme-Zwecken zur Verfügung stellt, der die aufgenommenen Dateien gleich mit einem Wasserzeichen versehen kann...

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