Autor Thema: Endlose Würfelei  (Gelesen 4889 mal)

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Offline BenHoliday

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Endlose Würfelei
« am: 17.06.2020 | 10:00 »
Ich liebe ja Rollenspiel.

Aber ein Aspekt ist unter aller Kanone: die ewige Würfelei.

Kampfszenen, ob DSA, Harnmaster oder DuD: endlose Würfelorgien. Das suckt so dermassen, das macht einfach kein Spass.

Bei über 5 Teilnehmern steigt die Langeweile exponentiell!

Gibt es Gruppen/SL die das minimieren?

Offline Daniel E.

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #1 am: 17.06.2020 | 10:17 »
Je nach Gruppe und Regelsystem kann es schon ein Mehr oder Weniger an Würfelei geben; also, ja, gibt es.

Was wäre denn ein für dich akzeptables Minimum? Ein Wurf pro Kampf?
« Letzte Änderung: 17.06.2020 | 10:23 von Daniel E. »

Offline 1of3

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #2 am: 17.06.2020 | 10:18 »
Es gibt Spiele, die das minimieren.
- Würfellose Spiele (nicht mein Spezialgebiet)
- Spiele, wo man so circa einmal pro Szene würfelt (The Pool, Otherkind, Primetime Adventures)
- Spiele ohne gesondertes rundenbasiertes Kampfsystem (die meisten PbtA-Spiele)
- Spiele mit minimalem Kampfsystem (alles von Dungeonslayers bis Fate)

Ob deine Leute sowas auch spielen wollen, ist die Frage.

Offline menemen

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #3 am: 17.06.2020 | 10:31 »
Bei DSA war es mir auch zu viel, bei DnD nicht. Bin aber auch ein sehr Würfel-affiner Mensch und unser aktueller SL wird nicht müde zu betonen, dass wir ja gerade "ein Würfelspiel" spielen würden. Passt also.

Offline nobody@home

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #4 am: 17.06.2020 | 10:32 »
Gerade bei Kampfszenen ist das aus meiner Sicht mehr eine System- als eine Gruppenfrage. Kämpfe kriegen nun mal traditionell das detail- und würfelintensivste Regeluntersystem im ganzen Rollenspiel, rein als Spielgruppe kann man da Würfelorgien bei einem unpassend gewählten System (und sowohl DSA als auch D&D sind ohnehin eher als das Gegenteil von Regelleichtgewichten bekannt; mit Harnmaster bin ich persönlich nicht vertraut, vermute aber zumindest anhand dessen, was ich von ihm hier und da so gehört habe, Ähnliches) eigentlich nur vermeiden, wenn man Kämpfen an sich möglichst weiträumig aus dem Weg geht, so daß die Kampfregeln eben auch gar nicht erst zur Anwendung kommen.

Will man das nicht, dann wäre also ein System ideal, das von vornherein auch Kämpfe mit möglichst wenig Gewürfel abhandelt -- vermutlich, indem es sowohl möglichst wenige (und einfache) Würfelwürfe pro einzelner Aktion vorsieht als auch nicht zu viele Einzelaktionen in den gesamten Kampf packt, die Kampfszene als Ganzes also eher "grobkörnig" abwickelt... :think:
« Letzte Änderung: 17.06.2020 | 10:37 von nobody@home »

Offline Selis

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #5 am: 17.06.2020 | 10:40 »
das mag ich an dem FFG Genesys Systemen, man packt alles in einen Wurf rein, außer man müsste noch auf der Crit Table würfeln, dann sind es zwei Würfe.

Man hat einen Pool aber das bevorzuge ich gegenüber den 1Dx Systemen ganz klar aber Erschwernisse und Verteidigung des Gegners sind direkt mit enthalten und der Gegner muss da nicht extra gewürfelt werden.

Beim cinematic Unisystem ist es ja ähnlich, nur was mich da immens stört, der Wert des Gegners ist ein fixer Wert, in Angriff und Verteidigung, da weiß man ziemlich genau nach der ersten Runde wie es ausgeht. Hier würfelt der SL gar nicht.

Cypher ist auch so ein Ding, wo der SL nicht würfelt, ich weiß nicht mehr wie es funktionierte aber kam mir nicht so lausig wie beim Unisystem vor.
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Online Gunthar

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #6 am: 17.06.2020 | 10:46 »
Wir reduzieren die Hitpoints von Monster und Spielfiguren, um das HP-Runtergekloppe zu verkürzen.
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Offline Dreamdealer

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #7 am: 17.06.2020 | 11:09 »
In der neuen V5 wird für sowas Three and out! empfohlen. Ein Kampf geht über 3 Runden, dann wird geschaut, wer am meisten hat einstecken müssen (Opfer/Hitpoints/etc.) und damit dann der Ausgang erzählt. Somit kommt es dann zu taktischen Rückzügen, Eingreifen von dritten Parteien etc. - wäre nicht unbedingt meins, aber vielleicht eine Lösung für deine Runden. Kann man ja problemlos auf alle System anwenden.
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Offline CK

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #8 am: 17.06.2020 | 11:11 »
- Spiele mit minimalem Kampfsystem (alles von Dungeonslayers bis Fate)
Wobei ich das Kampfsystem von DS alles andere als Minimal bezeichnen würde, es gibt viele Modifikatoren, Sonderfälle, Slayerpunkte und kampfmanipulierende Talente - lediglich die Würfellage wurde auf ein Minimum reduziert, damit die Kämpfe sich weniger ziehen und schnell am Tisch abgehandelt werden können.

Offline bobibob bobsen

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #9 am: 17.06.2020 | 11:18 »
Ich finde SW macht das recht ordentlich. Da dauern Kämpfe meist nicht lang.

Offline Issi

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #10 am: 17.06.2020 | 11:18 »
Ich liebe ja Rollenspiel.

Aber ein Aspekt ist unter aller Kanone: die ewige Würfelei.

Kampfszenen, ob DSA, Harnmaster oder DuD: endlose Würfelorgien. Das suckt so dermassen, das macht einfach kein Spass.

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Gibt es Gruppen/SL die das minimieren?

Ein  Tipp:
Wenn eine Figur eine Fertigkeit hat, dann lass sie nur würfeln, wenn ein Scheitern wahrscheinlich/ möglich ist.
Wenn das eine reine Routine Sache ist, dann pfeif drauf.

Es gibt SL die lassen bei jedem kleinen Ding würfeln.
Und das ist mMn. auch übertrieben. Jemand der Reiten kann, muss nicht ständig damit rechnen, vom Pferd zu fallen.
Jemand der Klettern kann, schafft es idR. auch problemlos über die nächste Gartenmauer oder auf den nächsten Baum.
Und jemand der Schwimmen kann, wird auch nicht einfach ohne Grund untergehen.
 :)

Edit.
Bei Kämpfen geht es mir allerdings so, dass ich lieber einen Schlagabtausch mit mehreren Würfen habe. Das ist für mich anschaulicher, plastischer und auch spannendender, als nur das Ergebnis:" Wer gewinnt am Ende?" auszuwürfeln.
(Ein Würfel reicht mir da allerdings auch- Bin kein Fan von 3 oder mehr Würfeln)
« Letzte Änderung: 17.06.2020 | 11:52 von Issi »

Offline Sebjoho

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #11 am: 17.06.2020 | 12:21 »
Ich finde, Freeform Universal schafft es mit seinem Würfelsystem ganz gut, indem der SL die geforderten Proben frei fokussieren kann, indem man z. B. fragt ob entweder der Schlag, der Kampf oder gleich die ganze Schlacht erfolgreich war. Da kann dann die Gruppe selber sagen, wie kleinteilig und somit wie häufig die Proben sein sollen.
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Offline Megavolt

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #12 am: 17.06.2020 | 13:21 »
Die Lösung für das geschilderte Problem heißt in meinen Augen Savage Worlds. Da ziehen sich die Kämpfe nur selten.

Online schneeland

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #13 am: 17.06.2020 | 13:33 »
Ich kann das Problem verstehen (mir dauern Kämpfe in D&D auch tendenziell zu lange), bin da aber bei nobody: Ihr müsstet idealerweise zunächst mal als Gruppe darüber sprechen, welchen Teil Ihr als zäh empfindet (zu viele Kampfrunden, einzelne Kampfrunde zu lang, etc.). Dann kann man sich verschiedene Lösungsmöglichkeiten anschauen, von Hausregeln über Regelzusammenfassung bis hin zu anderen Systemen.
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Offline Feuersänger

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #14 am: 17.06.2020 | 14:05 »
Das Problem kenne ich in zwei Ausprägungen:

A: es wird bei jedem Vorgang x-mal gewürfelt, bis irgendwas passiert. Angriffswurf. Verteidigungswurf. Trefferzonentabelle. Schadenswurf. Effektbestimmung (Wunden o.ä.).
So kann man sich freilich beschäftigt halten.

B: der einzelne Angriff geht schnell, aber es passiert nicht viel. Riesige HP-Fleischberge wollen Schnitz für Schnitz abgetragen werden. Das ist quasi noch schlimmer, weil da halt immer nur das gleiche passiert, bis es endlich vorbei ist. Das hält ja der stärkste Gaul nicht aus.

Ich bevorzuge daher Systeme, wo ich mit etwas Regelkenntnis meine Aktionen so strukturieren kann, dass jeden Zug was anderes passiert, und ich zB zuverlässig jede Runde einen Gegner (oder mehr) aus dem Kampf schmeißen kann. Was aber auch wieder Zeit kostet -- bei D&D 3.5 und Pathfinder 1 etwa würfelt man nicht so viel (im Verhältnis zum ausgeteilten Schaden), aber ist halt ständig mit dem Ausrechnen seiner Boni beschäftigt. Das kann man aber immerhin weitgehend schon parallel machen, während die Mitspieler am Zug sind.
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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #15 am: 17.06.2020 | 15:02 »
Naja, Regeln sind ja auch nur eine Form der Absprache, und man kann sich durchaus auch so absprechen, dass man nicht oder kaum würfeln braucht. Ob man sich da jetzt selbst etwas überlegt oder eben ein entsprechendes Produkt anschafft. Die Rollenspiellandschaft ist ja mittlerweile dermaßen divers, dass es eigentlich für jeden etwas gibt, man muss es nur finden, und Leute die da mitziehen. Denn man muss ja sagen, es gibt durchaus Rollenspieler, die gerne die Würfel in die Hand nehmen und auch solche die gerne komplexe, umfassende Regelwerke haben, die ein recht umfassendes Studium derselben vorraussetzen um das ganze wie angedacht spielen zu können. Und zumindest ich tue mich gerade schwer, mit so ein Schwergewichts-Regelwerk vorzustellen, dass keine oder kaum Würfelwürfe benutzt.

Ich persönlich bin da recht flexibel - ich leite gerade DSA 5, was ich eher zu den Schwergewichten zählen würde, und hab Spaß dran, aber ich hab auch schon mehr oder minder gefreeformt und auch viel Freude an Apocalypse World und Dungeon World und sowas gehabt.
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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #16 am: 17.06.2020 | 15:20 »
A: es wird bei jedem Vorgang x-mal gewürfelt, bis irgendwas passiert. Angriffswurf. Verteidigungswurf. Trefferzonentabelle. Schadenswurf. Effektbestimmung (Wunden o.ä.).
So kann man sich freilich beschäftigt halten.
A könnte man zum Teil vereinfachen, indem Angriffswurf und Schadenswurf zu einem zusammengefasst wird. zB Angriffswurf des Spielers gegen den Angriffswurf des Gegners. Wer den höheren Wert hat, macht die Differenz zum kleineren Wurf an Basisschaden. Dieser Wert wird noch durch die Waffe erhöht und durch die Rüstung reduziert.
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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #17 am: 17.06.2020 | 15:31 »
In der neuen V5 wird für sowas Three and out! empfohlen. Ein Kampf geht über 3 Runden, dann wird geschaut, wer am meisten hat einstecken müssen (Opfer/Hitpoints/etc.) und damit dann der Ausgang erzählt. Somit kommt es dann zu taktischen Rückzügen, Eingreifen von dritten Parteien etc. - wäre nicht unbedingt meins, aber vielleicht eine Lösung für deine Runden. Kann man ja problemlos auf alle System anwenden.

Finde ich tatsächlich eine interessante Lösung, von der ich noch gar nicht gehört hatte.
Muss ich mal drüber nachdenken.

Bei DnD 5 haben wir in der Regel nicht das Problem, dass ein Kampf so lange dauert.  ;D
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Online Gunthar

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #18 am: 17.06.2020 | 15:39 »
Bei D&D 5e sind in unserer Gruppe die meisten Kämpfe nach 2 bis 3 Runden vorbei.
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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #19 am: 17.06.2020 | 16:06 »
- Spiele mit minimalem Kampfsystem (alles von Dungeonslayers bis Fate)

Je nach Länge des Stress Track und Zahl der verfügbaren Konsequenzen kann ein bis zum bitteren Ende ausgewürfelter Kampf bei FATE locker mit der schlimmsten DSA-Würfelarie mithalten. >;D Die meisten FATE-Spieler brechen halt vorher ab oder schrauben so lange am System rum, bis es schneller geht. Denn im Gegensatz zu D&D sind halt FATE-Kämpfe nicht besonders taktisch.

Das ist ja aus meiner Sicht das Problem mit Würfelorgien: Wenn es taktisch anspruchsloses Runtergewürfel von Gegnern ist. D&D5 gibt sich da ja schon recht viel Mühe, Kämpfe eben gerade nicht dazu verkommen zu lassen, um das auszuschöpfen, müssen dann aber alle Beteiligten natürlich auch das System gut genug beherrschen und man muss dann auch mit Battle Map spielen.

Wenn man sich natürlich für taktische Kämpfe nicht interessiert, dann sollte man in der Tat lieber ein weniger kleinteiliges System verwenden. Und wichtiger noch, man sollte keine kampflastigen Charaktere und Szenarien spielen. Wenn das, was dein Charakter am Besten kann, Kämpfen ist, naja, dann musst du dich nicht wundern, wenn du viel Zeit mit Kämpfen verbringst. When the only tool you have is a hammer...
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Online schneeland

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #20 am: 17.06.2020 | 16:09 »
Bei D&D 5e sind in unserer Gruppe die meisten Kämpfe nach 2 bis 3 Runden vorbei.

So ist das System ja auch designt. Hilft natürlich nur, solange die einzelne Runde nicht zu lang wird :) (sei es durch Spieler mit Entscheidungsschwierigkeiten oder mangelnde Systembeherrschung).
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Tegres

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #21 am: 17.06.2020 | 16:59 »
Meiner Erfahrung gibt es zwei Dinge, die Kämpfe beschleunigen können: Wenig Trefferpunkte im Vergleich zum ausgeteilten Schaden, sodass der Kampf für alle Beteiligten gefährlich wird, und Moralregeln, sodass Gegner auch mal fliehen oder sich ergeben. Nur die wenigsten Wesen kämpfen bis zum Tod.

Offline Crimson King

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #22 am: 17.06.2020 | 17:18 »
Je nach Länge des Stress Track und Zahl der verfügbaren Konsequenzen kann ein bis zum bitteren Ende ausgewürfelter Kampf bei FATE locker mit der schlimmsten DSA-Würfelarie mithalten.

I second that.

Wir hatten mal einen Zweikampf bei Dresden Files, der eineinhalb oder zwei Stunden gedauert hat.

Ich persönlich bevorzuge regelleichte Systeme, die Konflikte, auch physische, schnell abhandeln. Einige wurden hier schon genannt. Savage Worlds ist da meines Erachtens gut drin, auch bei hoher Teilnehmerzahl. Barbarians of Lemuria oder das eng verwandte Honor & Intrigue machen das auch gut. Ich selbst stehe vor allem auf PDQ bzw. PDQ#. Aus der DnD-Familie würde ich aktuell 13th Age als das in der Abwicklung schnellste bezeichnen. Obendrein bietet das Spiel je nach Klassenwahl auch viel Abwechslung in den Handlungsoptionen.

Diese Handlungsoptionen sind für mich auch das A und O, wenn ich mal aufwendigere Sachen spiele. langatmig HP runter kloppen oder DSA-typisches Flynning mit ständigen Attacke-Parade-Wechseln ohne Treffer sind mir dagegen ein Graus.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Pyromancer

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #23 am: 17.06.2020 | 17:24 »
Konzeptionell wünsche ich mir, dass jeder(!) Würfelwurf die Folge einer bedeutsamen, bewussten Entscheidung ist, und jedes(!) Würfelergebnis die Situation maßgeblich verändert.
D.h. alles im Sinne von "ich hau drauf (wie die drei Runden davor auch)" *würfel*würfel*würfel "Ok, der Gegner verliert 4 Lebenspunkte." kann von mir aus weg.

Erbschwein

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #24 am: 17.06.2020 | 17:33 »
Hey,

Lasst Doch Alle Eure Mitspieler einfach Mal auf ein Blatt Papier Würfeln, die Ganze Seite und Spielt danach.
Ihr Habt das Würfeln und das dauert Dann auch Nicht Lange.

Es soll Ja nur Symbolisieren, wenn man Würfelt das Vielleicht ein Patzer oder Doppelter oder sonst was Passiert. Das Man Freude hat, das Da Was Passiert und Spaß Dran hat.

Das man das Nicht Alles Ernst nehmen Muss und Darf. Spaß am Spielen Haben darf.

Online phant

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #25 am: 17.06.2020 | 18:08 »
Ich oute mich mal als Würfel-Fan.
Gehört für mich einfach dazu.

Ich stell mir gerade ein Fußball- Forum vor:
"Boah, das ständige Hin- und Hergekicke..... Lass die doch einfach nur Tore schießen....."
 :Ironie:



Offline Isegrim

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #26 am: 17.06.2020 | 18:21 »
Ich stell mir gerade ein Fußball- Forum vor:
"Boah, das ständige Hin- und Hergekicke..... Lass die doch einfach nur Tore schießen....."
 :Ironie:

Naja, manches System fühlt sich schon so an, als würde es aufm Platz recht schnell gelb wegen Spielverzögerung sehen... ;)
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Offline YY

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #27 am: 17.06.2020 | 18:29 »
Wenn das, was dein Charakter am Besten kann, Kämpfen ist, naja, dann musst du dich nicht wundern, wenn du viel Zeit mit Kämpfen verbringst.

Kommt drauf an.
Da gibts doch die schöne Anekdote zum Thema Flags von der Spielerin, die sich einen regelseitig hervorragend ausgeklügelten Haudrauf erstellt hat, damit die für sie uninteressanten Kämpfe möglichst schnell rum sind... ;D

Konzeptionell wünsche ich mir, dass jeder(!) Würfelwurf die Folge einer bedeutsamen, bewussten Entscheidung ist, und jedes(!) Würfelergebnis die Situation maßgeblich verändert.

Zumindest sollte das Potential für eine maßgebliche Veränderung bestehen.
Es ist für mich schon in Ordnung, wenn auch mal nichts Großartiges passiert - aber wenn man bei 120 HP darum würfelt, ob man 1, 6 oder irgendwas dazwischen abschubbert...das sollte man vielleicht anders aufziehen.
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Offline Selis

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #28 am: 17.06.2020 | 18:32 »
Ich habe keine Ahnung von Fußball aber meine besten Runden waren die, bei denen kaum gewürfelt wurde.
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Online schneeland

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #29 am: 17.06.2020 | 18:37 »
Kann ich jetzt nicht uneingeschränkt so bestätigen. Ich hatte auch schon viel Spaß, wenn gewürfelt wurde - sei es im Kampf oder außerhalb.
Wie aber bereits erwähnt: dazu gehört, dass regelmäßig interessante Entscheidungen mit dem Würfeln verbunden sind und das Ergebnis Einfluss auf die Situation hat (in die eine oder andere Richtung). Wenn meine Aktion ist "ich haue mit meinem Schwert drauf - genau wie die 10 letzten Runden", dann ist das maximal mit Alkohol erträglich.
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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #30 am: 17.06.2020 | 18:38 »
Ich habe keine Ahnung von Fußball aber meine besten Runden waren die, bei denen kaum gewürfelt wurde.

Davon würde ich bei Fußball eigentlich auch ausgehen. ~;D

Offline Megavolt

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #31 am: 17.06.2020 | 18:43 »
Meiner Erfahrung gibt es zwei Dinge, die Kämpfe beschleunigen können: Wenig Trefferpunkte im Vergleich zum ausgeteilten Schaden, sodass der Kampf für alle Beteiligten gefährlich wird, und Moralregeln,

Besser noch: Keine Lebenspunkte und Mook-Regeln. Echt jetzt, vor allem die Mook-Regeln, das bringts einfach total.

Ich bin mir mittlerweile in der Lage, für mich zu formulieren, dass "lebenspunktgenaue Kampfabwicklung" aus einer ganzen Reihe von Gründen nicht das ist, was ich von einem Kampfsystem haben will. Das ist eine Art der Modellierung, die an meinen Wünschen einfach vorbeiläuft.

Offline YY

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #32 am: 17.06.2020 | 18:47 »
Das ist eine Art der Modellierung, die an meinen Wünschen einfach vorbeiläuft.

Wobei der praktische Unterschied zu Systemen mit hohem Schaden in Relation zu den HP meistens gar nicht so groß ist - und die Schwellenmethode auch ihre Nachteile haben kann.


Mach doch mal einen HP- und Schadens-Thread auf, ich hab da wieder Lust drauf  ~;D
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Offline Megavolt

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #33 am: 17.06.2020 | 18:51 »
Mach doch mal einen HP- und Schadens-Thread auf, ich hab da wieder Lust drauf  ~;D

Hatte euren Wunsch schon erfüllt, bevor Ihr ihn noch ausgesprochen hattet, Meister! 

Erbschwein

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #34 am: 17.06.2020 | 18:55 »
Wie Wäre es mit Ponyhof? Wo ist das Ponyhof?

Offline Selis

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #35 am: 17.06.2020 | 18:56 »
Davon würde ich bei Fußball eigentlich auch ausgehen. ~;D
ja, ich denke, es war klar wie ich es gemeint hatte, auch wenn der Satz verunglückt ist *gähn*
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Erbschwein

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #36 am: 17.06.2020 | 18:59 »
Davon würde ich bei Fußball eigentlich auch ausgehen. ~;D

Sorry, ich leider nicht. Daa Ich Körpereinsatz ziemlich Genau nehme. Bitte Keine Fragen warum, der Scherz ist Gut  ~;D

Offline Alexandro

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #37 am: 17.06.2020 | 20:17 »
Ich stell mir gerade ein Fußball- Forum vor:
"Boah, das ständige Hin- und Hergekicke..... Lass die doch einfach nur Tore schießen....."

https://youtu.be/rJu2qSJ9zno?t=110  ;D

Ich bin da auch der Ansicht, dass Würfe Konsequenzen haben sollten.

Bei D&D 3.5 war das für die Kämpferklassen (wenn man nicht gerade einen der drei möglichen "Builds" gespielt hat, wo das nicht der Fall war) immer sehr frustrierend auf hohen Stufen, weil man effektiv nur ein HP-Polster gespielt hat, welches Popelschaden ausgeteilt hat.

Bei D&D5 ist es immer noch ziemlich nervig, aber Kämpfe dauern (besonders wenn man viele "kleine" Gegner hat) immer noch im Schnitt 6-8 Runden, was bei einer größeren Spielerzahl eine ordentliche Zeit ist.
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.

Offline Berto

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #38 am: 17.06.2020 | 20:46 »
6-8 Runden?  :o Die Erfahrung kann ich nicht teilen, wir sind in der Regel in 3 Runden durch. Das längste, was ich bis jetzt hatte, war ein ziemlich knackiger Kampf gegen einen Drachen mit 5 Runden.

Wobei da ja im Verhältnis zu anderen Systemen trotzdem noch wenig gewürfelt wird. Wenn sich bei DnD5 die Kämpfe in die Länge ziehen, dann weil einige Spieler schlicht zu lange brauchen, um sich zu entscheiden. Anders als bei bspw DSA4, wo die Kombination aus absurd vielen LE und aktiver Parade schonmal dafür sorgt, dass ganze Äonen ins Land gehen bevor der Kampf vorbei ist. Ähnlich gestaltet sich Rolemaster, meiner Erfahrung nach.

Sonst bin ich da prinzipiell bei YY: wenn die realistische Aussicht darauf besteht, dass ein Würfelwurf Konsequenzen hat, ist er für mich nicht zu viel.
"Yet such is oft the course of deeds that move the wheels of the world: small hands do them because they must, while the eyes of the great are elsewhere."

Offline ArneBab

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #39 am: 17.06.2020 | 21:38 »
Wir haben beim EWS/1w6 das Würfeln auf vier Arten beschleunigt:

- Bei einem Wettstreit (z.B. Angriff) würfeln immer beide. Wer das höhere Ergebnis hat, trifft. (aus Shadowrun übernommen)
- Es gibt nur einen Würfel pro Wurf; einen W6. Dadurch fühlt sich das Würfeln schneller an.
- Bei 9 oder mehr Punkten Differenz zwischen den Würfen hast du direkt gewonnen; keine Notwendigkeit, Schaden gegen sehr schwache Gegner zu behandeln.
- Wenn du bei einer Probe mindestens 6 Punkte besser bist als der Mindestwurf, musst du nicht würfeln.

Zusätzlich werden Modifikationen immer in Dreierschritten gemacht, um zu viel klein-klein zu vermeiden.
Für ganz schnelle Kämpfe gibt es auch Ein-Wurf-Kämpfe: Beide würfeln, wer besser war, gewinnt den Kampf.

Kämpfe enden so üblicherweise binnen 3 Runden. Selbst Kämpfe mit über 15 Beteiligten sind noch würfelbar.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
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Offline aggsol

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #40 am: 8.07.2020 | 10:08 »
Ich mag den Ansatz vom Ubiquity System: Als SL kann man immer den Durchschnitt nehmen und spart sich so das Würfeln für NSC. In spannenden oder kritischen Momement kann sie trotzdem würfeln. Den Spielerinnen steht das ja auch immer frei.
« Letzte Änderung: 8.07.2020 | 14:19 von aggsol »

Offline unicum

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #41 am: 8.07.2020 | 10:40 »
Nur die wenigsten Wesen kämpfen bis zum Tod.

Als Spielleiter habe ich die Erfahrung gemacht das diese Wesen die bis zum Tod kämpfen entweder jene sind die keine Moral haben - Untote Skelette oder so - und die Figuren der Spieler (haben manchmal auch keine Moral,... (das ist nun eindeutig mehrdeutig) )

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #42 am: 8.07.2020 | 11:35 »
Als Spielleiter habe ich die Erfahrung gemacht das diese Wesen die bis zum Tod kämpfen entweder jene sind die keine Moral haben - Untote Skelette oder so - und die Figuren der Spieler (haben manchmal auch keine Moral,... (das ist nun eindeutig mehrdeutig) )

In der heutigen Zeit würde ich auf der "Meta"-Ebene auch die eventuelle Computerspiel-Vorprägung von Spielern und Spielleitung nicht außer Acht lassen wollen. Wenn man aus anderen Spielen eh schon gewohnt ist, daß die Gegner immer bis zum Tod kämpfen, dann ist es leicht, das im Reflex auch in ein Spielformat mitzunehmen, das Alternativen tatsächlich mal erlaubt...

Offline Feuersänger

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #43 am: 8.07.2020 | 12:40 »
Ich mage den Ansatz vom Ubiquity System: Als SL kann man immer den Durchschnitt nhemen und spart sich so das Würfeln für NSC. In spannenden oder kritischen Momement kann er trotzdem würfeln. Den Spielern steht das auch immer frei.

Das klingt erstmal sehr elegant, aber hat halt den Nachteil -- jdf empfinde ich es als solchen -- dass dadurch im Endeffekt "würfeln" immer "schlechte Chancen" heisst.
Wenn der Durchschnitt schon reicht um die Probe zu schaffen, würfelt man natürlich nicht -- da würde man sich ja nur selber in den Fuß schießen, weil man eine 0% Fehlschlagchance gegen eine bis zu ~45%-Fehlschlagchance eintauscht. Und wenn der Schnitt nicht ausreicht und man würfeln _muss_, stehen die Chancen logischerweise auch gegen dich. Konsequenz: in Ubiquity wird man die Mehrzahl seiner real ausgeführten Würfe verkacken. Was ja dann eher eine negative Verstärkung ist.
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Offline nobody@home

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #44 am: 8.07.2020 | 13:20 »
Das klingt erstmal sehr elegant, aber hat halt den Nachteil -- jdf empfinde ich es als solchen -- dass dadurch im Endeffekt "würfeln" immer "schlechte Chancen" heisst.
Wenn der Durchschnitt schon reicht um die Probe zu schaffen, würfelt man natürlich nicht -- da würde man sich ja nur selber in den Fuß schießen, weil man eine 0% Fehlschlagchance gegen eine bis zu ~45%-Fehlschlagchance eintauscht. Und wenn der Schnitt nicht ausreicht und man würfeln _muss_, stehen die Chancen logischerweise auch gegen dich. Konsequenz: in Ubiquity wird man die Mehrzahl seiner real ausgeführten Würfe verkacken. Was ja dann eher eine negative Verstärkung ist.

Nur zu würfeln bzw. als SL die Spieler würfeln zu lassen, wenn man sieht, daß der Erwartungswert (vulgo "Durchschnitt", auch wenn die beiden Begriffe mathematisch betrachtet nicht deckungsgleich sind) nicht reichen wird, hat in der Tat genau diesen Nachteil. Streng genommen wäre ein "dafür mußt du gar nicht erst würfeln" auf der reinen Basis der Erfolgswahrscheinlichkeit eben nur gerechtfertigt, wenn man auch mit dem absolut schlechtestmöglichen Würfelergebnis immer noch erfolgreich wäre; der Punkt liegt aber auf der Schwierigkeitsskala meist ein gutes Stück tiefer. ;)

Offline Feuersänger

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #45 am: 8.07.2020 | 13:32 »
Was da sicher hülfe, einen geeigneten Modus zu finden, ist sich mal den Verteilungsgraphen für die jeweilige Würfelmethode anzuschauen. Bei 3d6 bekommt man in 90% der Fälle mindestens eine 7 raus. Da könnte man zB sagen okay, die 10% schenk ich dir auch noch -- wenn du mit einer 7 erfolgreich wärst, musst du nicht würfeln.

Nb fühle ich mich gerade an die Einsamer Wolf Spielbücher erinnert, welches ja ein für das Genre recht komplexes Resolutionssystem besitzt mit Vergleichstabelle und pipapo. Da gibt es auch immer eine Schwelle, ab der man nicht mehr würfeln muss, weil die Chancen sich auf 100:0 verschieben. Natürlich versucht der Powergamer da, eben diese Schwelle zu erreichen. ^^
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Offline flaschengeist

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #46 am: 8.07.2020 | 14:04 »
Das klingt erstmal sehr elegant, aber hat halt den Nachteil -- jdf empfinde ich es als solchen -- dass dadurch im Endeffekt "würfeln" immer "schlechte Chancen" heisst.
Wenn der Durchschnitt schon reicht um die Probe zu schaffen, würfelt man natürlich nicht -- da würde man sich ja nur selber in den Fuß schießen, weil man eine 0% Fehlschlagchance gegen eine bis zu ~45%-Fehlschlagchance eintauscht. Und wenn der Schnitt nicht ausreicht und man würfeln _muss_, stehen die Chancen logischerweise auch gegen dich. Konsequenz: in Ubiquity wird man die Mehrzahl seiner real ausgeführten Würfe verkacken. Was ja dann eher eine negative Verstärkung ist.

Den Punkt finde ich super und halte ihn für sehr relevant, bei der Bewertung von Systemen, die zufallsgenerierte Ergebnisse mit Durchschnittswerten mischen.
Kleine Schönheitskorrektur: Das ist eine Bestrafung, keine negative Verstärkung. Bestrafung = auf mein Verhalten folgt eine negative Konsequenz, negative Verstärkung = auf mein Verhalten folgt, dass ein bestehender negativer Zustand wegfällt (Kind quengelt an der Kasse, Mutter gibt nach, Kind gibt Ruhe, negativer Zustand für Mutter beendet und Kind positiv verstärkt >;D).
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Arkam

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #47 am: 8.07.2020 | 22:32 »
Hallo zusammen,

ich habe die Theorie das die Anzahl an Würfen auch historische Gründe hat.
Die ersten Regeln nach denen gespielt wurden kannten eben nur Attribute und normalerweise mindestens einen Kampfwert.
Vieles worauf man Heute würfeln würde wurde damals eben noch als Aktion beschrieben. Im Rahmen der oldschool Systeme kommen ja immer wieder die Beschreibungen wie man den Boden vor sich mit Stangen abgetastet hat oder beschrieben hat was man anschaut und ob man etwas abklopft oder andere Methoden verwendet um Verstecke, Fallen und Geheimtüren zu finden.
Ich habe diese Zeit als DSA Spieler, 1. Edition und später Basisset erlebt.
Das klassische Abenteuer war dann eben ein Dungeon und das Spiel bestand, im Nachhinein gesehen, eben aus Ressourcenmanagment. Heute hat man bei so manchem Computerrollenspiel noch einen Anflug dieser Zeit.
Für DSA, da kenne ich mich wie gesagt besser aus, war dann 1985 ein doppelnder Anlass der zu mehr Würfeln führte. Das waren für mich das Ausbau Set und die Havenna Box. Das Ausbau Set brachte das erste Fertigkeitssystem. Plötzlich gab es mehr Situationen bei denen man überhaupt an einen Würfelwurd dachte. Das führte dann dazu das häufig gewürfelt wurde obwohl es eigentlich garnicht nötig war. Einfach weil ja ein Wert da war und dieser ja auch einen Sinn haben musste, leider finde ich so auf die schnelle die damalige Fertigkeitsliste nicht.
Hinzu kam das mit der Havenna Box die erste Städtebox heraus kam mit der plötzlich Wissen über den bespielten Hintergrund wichtiger wurde. Damals war Aventurien einfach noch nicht so festgefügt wie Heute. Man hatte zwar eine Karte, ein paar Kräuter und Krankheiten aber, gerade im Vergleich zu Heute, noch sehr viel mehr Freiheiten ohne den "offiziellen" Hintergrund zu verlassen.  Zudem wurde das Wissen zum Hintergrund kleinteiliger. Plötzlich waren es eben nicht nur Monster und übliche Fallen sondern auch Informationen sondern eben auch Dinge wo finde ich die Taverne "Zur schwangeren Jungfrau", kleiner interner Scherz oder wer stellt die besten Waffen her.
Hier war dann schnell der Punkt wo man eben nicht als Spieler sein Weltenwissen auspackte sondern eben auf Fertigkeiten gewürfelt wurde.
1988 zementierte dann die 2. Edition diese Art zu spielen mit einer ausführlichen Liste von Fertigkeiten. Danach kam dann ein Regelvorschlag aus dem Aventurischen Boten nachdem es für drei neue Fertigkeiten einen zusätzlichen Punkt zum Verteilen auf die Fertigkeiten gab. Das führte bei uns noch Mal zu einer Schwemme von Fertigkeiten.
Aber gerade in Deutschland hatte ja Runequest und seine Ableger die auch mit sehr differenzierten Skillsystemen arbeiteten.
Auch das erste 7th Sea war ja Fertigkeitsorientiert und auch dieses System brachte ja immer wieder neue Fertigkeiten hinzu.
Ich vermute derartig geprägt fällt es schwer jetzt weniger differenziert und mit weniger Würfen zu spielen.
Ich persönlich lerne solchen Fertigkeits reduzierten Systeme derzeit mit dem neuen Paranoia und Coriolis Rollenspiel wieder richtig schätzen.

Gruß Jochen
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Offline ArneBab

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Re: Endlose Würfelei
« Antwort #48 am: 9.07.2020 | 21:03 »
Die Lösung für das geschilderte Problem heißt in meinen Augen Savage Worlds. Da ziehen sich die Kämpfe nur selten.
Das habe ich irgendwie anders erlebt. SW ist zwar schneller als Deadlands und DSA 3, zieht sich aber ganz schön im Vergleich zu dem, was ich von Gurps und dem EWS gewohnt bin.
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