Autor Thema: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime  (Gelesen 4132 mal)

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Offline Weltengeist

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Inzwischen liegt das Cortex Prime Game Handbook bei mir, und da ich vorhabe, mich in den nächsten Tagen mal da durchzukämpfen, schreibe ich meinen Eindruck hier einfach kapitelweise nieder.

Äußerer Eindruck

Hardcover, rund 240 Seiten, Vollfarbdruck. Aber das darf man für 50 € auch so erwarten.

Zunächst fällt auf, dass das Buch den klaren Fokus hat, ein Regelbuch sein zu wollen. Kein Gelaber, kaum Flufftexte (bis auf wenige Ausnahmen, die überraschend gelungen sind), dazu ein Layout, das sich um Übersichtlichkeit und Auffindbarkeit der Informationen bemüht. Index ist vorhanden (leider keine Selbstverständlichkeit). Ich finde die Aufmachung insgesamt sehr gelungen.

Die Illustrationen sind zahlreich, allerdings in verschiedenen Stilrichtungen gehalten. Von 80er-Jahre-Comics über "typische Pathfinder-Illu" bis zu fast schon impressionistischen Bildern ist alles dabei. Ich weiß, das lässt sich nicht anders machen, weil man ein solches Mammutwerk nicht von einem einzelnen Künstler bebildern lassen kann. Aber ein bisschen schade finde ich es schon. Toll ist aber, dass immer wieder Bilder dabei sind, bei denen ich spontan Lust hätte, das betreffende Setting zu bespielen. Schade nur, dass diese Settings gar nicht Teil des Buches sind.

Vorne im Buch findet man übrigens den Downloadcode für die digitale Version. Leider kommt man da nur dran, wenn man sich mit einem Facebook- oder Google-Konto beim Verlag anmeldet. Da ich dazu nicht bereit bin, muss ich mich wohl erst per Mail beim Verlag beschweren. Meist funktioniert das, aber ein Ärgernis bleibt es für mich - erst jammert man über den pöhsen Monopolisten drivethrurpg, nur um dann den Zugang bei den überhaupt-kein-bisschen-Monopolisten Facebook und Google unterzubringen.

Kapitel 0 - Introduction

Das Buch beginnt mit dem Regelbeispiel, das man auch schon auf den Webseiten finden kann. Das ist per se eine gute Sache, zumal es ganz gut gemacht ist. Abzüge in der B-Note gibt es von mir allerdings dafür, dass das Regelbeispiel nicht mit den Core Rules übereinstimmt (im Regelbeispiel wird der Schwierigkeitsgrad durch die Anzahl der Würfel festgelegt, während laut Core Rules der Schwierigkeitsgrad durch die Art der Würfel festgelegt wird).

Es folgt ein erster Abriss der wichtigsten Grundkonzepte (Traits, Plot Points, Roll and Keep, Stepping Up and Down, Assets and Complications). Das klingt so, wie es da steht, enorm metagamig, aber ich habe die vage Hoffnung, dass es gar nicht so schlimm ist, wenn man es erst einmal mit konkretem Leben füllt. Dann verbirgt sich nämlich hinter jedem dieser Konzepte etwas, was man aus anderen Regelwerken auch kennt. Trotzdem klingt das Aufbauen, Verändern und Auswerten der Würfelpools zunächst einmal wie etwas, woran man sich wird gewöhnen müssen, und erst die Spielpraxis wird zeigen, wie leicht das gelingt und wie sehr es in reines Ressourcenmanagement abgleitet.

Auffällig ist, dass man u.U. ziemlich viele Würfel braucht, um das Spiel zu spielen (3 komplette Satz D&D-Würfel sollten es schon sein). Und ob der Vorschlag, einen gemeinsam genutzten Satz Würfel in der Tischmitte zu deponieren, bei real existierenden Rollenspielern auf viel Gegenliebe stößt, wage ich aus langjähriger Erfahrung zu bezweifeln ;).

Kleine Randbemerkung: Gut gefallen haben mir die Bezeichnungen "Game Moderator" (GM) und "GM Character" (GMC). Als latenter Sprachpurist kann ich mich darüber freuen, wenn jemand etwas danach benennt, was es sein soll, statt einfach den Namen zu nehmen, den 1974 mal jemand eingeführt und den seither einfach alle übernommen haben.
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Offline Blizzard

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #1 am: 5.01.2021 | 21:48 »
Na dann warte ich mal gespannt auf deine weiteren Eindrücke und ein Fazit am Ende.

Mein Cortex Prime- Exemplar habe ich ja auch noch hier rumfahren, komme aber frühestens nächste Woche zum Lesen (wenn überhaupt).

Ich werde den Thread hier dennoch interessiert weiter verfolgen. 8]

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Offline Gunthar

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #2 am: 5.01.2021 | 21:59 »
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Offline Radulf St. Germain

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #3 am: 5.01.2021 | 22:29 »
Auch ein Abo.

Offline Drakon

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #4 am: 5.01.2021 | 22:43 »
Versuche mal jeweils mitzulesen. Viele der bisherigen Kommentare von dir decken sich mit meinen Eindrücken.
Evtl. komm ich dazu das noch bisschen zu präzisieren.

Offline Robert Paulson

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #5 am: 6.01.2021 | 01:41 »
Bin ich Mal gespannt. Meins kommt hoffentlich auch bald. Solang zumindest lass ich Mal ein Abo dar.

Offline Wanderer

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #6 am: 6.01.2021 | 07:35 »
Ebenfalls Abo.
Cortex Prime hatte ich mit einem halben Auge als potenzielles neues System für mich auf dem Schirm, bisher aber noch keine Zeit mich damit näher zu befassen.

Offline Galotta

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #7 am: 6.01.2021 | 07:47 »
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Offline La Cipolla

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #8 am: 6.01.2021 | 09:36 »
joah

Offline Weltengeist

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #9 am: 6.01.2021 | 10:29 »
Kapitel 1 - Core Rules

Die Core Rules sind ziemlich viel auf einmal, und ich finde sie aufgrund der zahlreichen Optionalregeln zu Beginn auch schwer zu überblicken. Ich will daher nicht ausschließen, dass ich etwas falsch verstanden habe. Trotzdem versuche ich mal, die mMn wichtigsten Eckpunkte zu erklären (ohne Optionalregeln). Es könnte daher etwas länger werden.

Tests und Contests

Das System basiert auf Dice Pools. Bei einem Test stellen Spieler oder Spielleiter einen Dice Pool zusammen und würfeln gegeneinander. Dabei kann ein Dice Pool aus verschiedenen Würfeln verschiedener Größe bestehen, trotzdem zählen am Ende aus jedem Dice Pool nur die beiden besten Würfel. Wenn ich also beispielsweise mit W6, W6, W8 würfle und dabei 3,2,5 erziele, ist mein Gesamtergebnis 3+5=8.

Eine besondere Rolle spielen die Hitches - Würfel, die eine 1 ergeben. Diese werden nicht nur vom Tisch genommen und nicht gewertet, sie können auch vom Gegner genutzt werden, um dem Charakter eine negative Konsequenz an die Backe zu kleben.

Interessant ist das Konzept des Contests. Dieser ist nämlich nicht unbedingt vorbei, wenn die Würfel gefallen sind. Ein Teilnehmer kann sich vielmehr entscheiden, ob er aufgeben will - in diesem Fall darf er selbst beschreiben, wie er scheitert. Er kann aber auch erneut würfeln - wenn er aber jetzt erneut scheitert, darf der Gegner beschreiben, was mit ihm passiert. Dieses Spiel kann man so lange hin- und herspielen (mit ständig steigenden Werten, die es zu überwürfeln gilt), bis ein Sieger feststeht. Und auch wenn ich diese Mechanik jetzt noch nicht am Spieltisch getestet habe, klingt sie zumindest interessant.

Wichtig ist außerdem der Effect Die. Das ist der höchste Würfel des Dice Pools, der nicht zum Ergebnis beitragen durfte. Dieser definiert, wie stark die Konsequenzen des Sieges bzw. der Niederlage sind. Wenn beispielsweise ein Kampf-Contest mit den Würfeln W6, W6, W8, W10 bestritten wurde und dabei 2,6,5,7 ergeben hat, dann beträgt das eigentliche Ergebnis 6+7=13, und der nicht genutzte W8 (mit der 5) definiert das Ergebnis - der Gegner bekommt dann beispielsweise eine Complication (s.u.) "Gehirnerschütterung W8" verpasst.

Taken Out

Interessanterweise ist das Konzept des Charaktertods in den Core Rules gar nicht vorgesehen. In den meisten Szenen kann einem Charakter gar nichts passieren. Nur wenn der Spielleiter eine Szene zu "High Stakes" erklärt hat (wann und wie er das tut, wird nicht beschrieben) oder seine Complications zu groß werden, kann ein Charakter ausfallen. Und selbst dann ist er nur für den Rest der Szene "Taken Out" und ist spätestens mit der nächsten Szene wieder an Bord. Persönlich kann ich damit mittlerweile sogar leben, aber ich denke nicht, dass das jedermanns Sache ist.

Plot Points

Plot Points (PP) sind die Gummipunkte des Systems. Man bekommt sie, wenn man Compilications abbekommt, bei einem Contest aufgibt, Sonderfertigkeiten einsetzt oder einfach toll rollenspielt. Und man kann sie für zahlreiche Zwecke im Spiel einsetzen, wobei man die meisten davon auch aus anderen Systemen kennt.

An dieser Stelle habe ich mich aber ziemlich über eine der (nicht-optionalen) Verwendungen für Plot Points geärgert, nämlich dass man sie nutzen kann, um mehr als 2 Würfel des Pools für das Ergebnis zu nutzen. Zunächst einmal kann man das tun, NACHDEM die Würfel schon gefallen sind, was ich ohnehin nicht leiden kann ("Hach, das Ergebnis gefällt mir aber nicht, da werf ich schnell noch einen Plot Point rein und kriege 3 Punkte mehr."). Vor allem aber ist diese Nutzung viel mächtiger als die andere Standard-Nutzung, die nämlich darin besteht, zusätzliche Würfel zum Dice Pool hinzuzufügen. Ein Beispiel: Wenn ich einen Dice Pool mit 3 W8 habe und mittels "zusätzlicher Poolwürfel" einen weiteren W8 hinzufüge, verbessert das mein Ergebnis im Schnitt nur sehr wenig (und muss auch noch VOR dem Wurf investiert werden). Wenn ich dagegen die Option "zusätzlicher Ergebniswürfel" wähle, verbessert das mein Ergebnis im Schnitt deutlich stärker (und ich kann bis NACH dem Wurf warten, ob ich es überhaupt mache). Ich HASSE es, wenn ein Spiel Mechaniken anbietet, bei denen eine von zwei Wahlmöglichkeiten ALLE Vorteile hat. Für mich wäre das ein klarer Kandidat für eine Regel, die ich per Hausregel streichen würde.

Auffällig ist übrigens auch, dass Cortex Prime mit einer ausgeprägten "Plot Point"-Ökonomie arbeitet. Nach wenigen Szenen sind bereits sehr viele Plot Points (und sehr viele Assets und Complications, s.u.) im Spiel, und ständig wird irgendetwas mit Hilfe von Plot Points verändert. Mein Ding ist das eher nicht, weil es mir zu metagamig ist.

Assets und Complications

Alle Vor- und Nachteile, die ein Charakter im Laufe des Spiels erwirbt, werden über den Mechanismus der Assets und Complications abgebildet (jedenfalls wenn man keine Optionalregeln nutzt). Assets werden spieltechnisch als zusätzlicher Würfel für den eigenen Würfelpool verwendet, Complications können für den Würfelpool des Gegners eingesetzt werden. Das schließt auch jede Art von Schaden mit ein und klingt zunächst einmal elegant.

Die Eleganz endet für mich leider an der Stelle, an der man mir erklärt, dass Ausrüstung keinerlei Rolle bei den Würfelergebnissen spielt, wenn der Spieler des jeweiligen Charakters dafür keine Plot Points ausgegeben hat. Ein Beispiel: Ein unbewaffneter Held hat es mit einem MG-Schützen zu tun und bewirft ihn mit Steinen. Solange keiner von beiden Plot Points ausgegeben hat, sind beide "Waffen" exakt gleich mächtig - und falls der Spieler PP investiert, sind seine Steine sogar gefährlicher als das MG. An dieser Stelle setzt es dann leider bei mir aus; das zerstört meinen Sinn für eine Story derart nachhaltig, dass ich das auch für ein narratives Spiel nicht mehr akzeptieren kann.

Apropos narratives Spiel: Gerade im Abschnitt über Assets und Complications wird für mich klar, was Cortex Prime sein will und was nicht. Denn Assets und Complications werden früher oder später den ganzen Spieltisch bedecken (typischerweise in Form von Post-Its), und beim Lösen von Herausforderungen ersetzt das Starren auf passende Post-Its das Starren auf den eigenen Charakterbogen bei klassischen Systemen. Klingt bekannt? Richtig. Cortex Prime möchte ein flexibleres, mechanisch interessanteres Fate sein, und ich denke auch, dass ihm das gelingt. Was es leider nicht ist, ist ein narrativeres Savage Worlds (wie einige angedeutet haben). Dazu fehlt ihm schlicht der Crunch. Konsequenterweise gibt es gar nicht erst ein Kapitel über Ausrüstung o.ä. - die "Hardware" der Spielwelt existiert spielmechanisch gar nicht, wenn niemand Plot Points dafür ausgegeben hat!

Schade. An dieser Stelle könnte ich wohl aufhören, weiterzulesen, denn damit ist bereits klar, dass Cortex Prime nicht das tut, was ich mir davon erhofft habe. Da ich nun aber gerade 50 € dafür bezahlt habe und ohnehin gerade Zeit habe, lese und erzähle ich noch ein bisschen weiter, und wer weiß - vielleicht findet sich ja mal eine Con-Runde oder so. Für meine Stammrunden sehe ich aber gerade nicht, was ich mit einem System anfangen soll, in dem es keinen Unterschied zwischen einer geworfenen Coladose und einer Laserkanone gibt...

Vorläufiges Fazit

Cortex Prime ist vermutlich vor allem für diejenigen etwas, die im Grunde mit Fate sympathisieren, es aber auf die Dauer mechanisch zu langweilig finden.
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Offline rollsomedice

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #10 am: 6.01.2021 | 10:56 »
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Offline RackNar

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #11 am: 6.01.2021 | 11:01 »
Danke für die Rezi. Ich bleibe gespannt.

Bzgl. den Waffen bin ich zwiegespalten. Meistens geht es mir da genau anders herum. Ich habe ein Problem damit, dass Ausrüstung meist die Balance der Regeln ruiniert.
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Offline Weltengeist

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #12 am: 6.01.2021 | 11:08 »
Bzgl. den Waffen bin ich zwiegespalten. Meistens geht es mir da genau anders herum. Ich habe ein Problem damit, dass Ausrüstung meist die Balance der Regeln ruiniert.

Naja, ist halt wie in der wirklichen Welt. Da kannst du der beste Schütze sein und durchtrainiert wie Hölle - wenn du einen Kurzbogen hast und die Gegenseite ein MG, siehst du alt aus (frag diverse Ureinwohner). "Balancing" ist ein Konzept, das es in der Realität nicht gibt. Wem das natürlich im Spiel wichtig ist, der könnte mit Cortex ganz gut bedient sein.
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Offline KyoshiroKami

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #13 am: 6.01.2021 | 11:09 »
Zitat
Die Eleganz endet für mich leider an der Stelle, an der man mir erklärt, dass Ausrüstung keinerlei Rolle bei den Würfelergebnissen spielt, wenn der Spieler des jeweiligen Charakters dafür keine Plot Points ausgegeben hat.

Das stimmt so nicht. Wenn der Ausrüstungsgegenstand für den Charakter wichtig ist, dann steht dieser auf dem Charakterbogen, entweder als Teil einer Powersets, als Signature Asset, Action oder Ressource. Ansonsten werden Sachen, die der Speiler aufhebt und nutzt einfach in die Narration aufgenommen (quasi "Ich nehme mir jetzt eine Brechstange"). Wenn dieser Gegenstand sooo wichtig ist, dass man sich darüber später erzählt, dann musst du einen PP ausgeben und ein Asset draus machen.

Zitat
Gerade im Abschnitt über Assets und Complications wird für mich klar, was Cortex Prime sein will und was nicht. Denn Assets und Complications werden früher oder später den ganzen Spieltisch bedecken (typischerweise in Form von Post-Its), und beim Lösen von Herausforderungen ersetzt das Starren auf passende Post-Its das Starren auf den eigenen Charakterbogen bei klassischen Systemen.

Dem ist auch nicht so, genügend Charakterbögen haben Platz Stress, Complications und so auf dem eigentlichen Bogen. Und in meinen bisherigen Runden mit Cortex Plus/Prime waren nie so voll.

Offline RackNar

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #14 am: 6.01.2021 | 11:15 »
Naja, ist halt wie in der wirklichen Welt. Da kannst du der beste Schütze sein und durchtrainiert wie Hölle - wenn du einen Kurzbogen hast und die Gegenseite ein MG, siehst du alt aus (frag diverse Ureinwohner). "Balancing" ist ein Konzept, das es in der Realität nicht gibt. Wem das natürlich im Spiel wichtig ist, der könnte mit Cortex ganz gut bedient sein.

Richtig, aber ein narratives System simuliert nunmal nicht die "wirklichen Welt" sondern soll die Narration regeln. Das Problem ist m.E. das man noch zu sehr an der Simulation hängt und es darum geht Schaden zu machen. Je nach Spielziel muss das nicht geben sein. Als Beispiel nehmen wird mal Hawkeye oder John Wick.
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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #15 am: 6.01.2021 | 11:40 »
Richtig, aber ein narratives System simuliert nunmal nicht die "wirklichen Welt" sondern soll die Narration regeln. Das Problem ist m.E. das man noch zu sehr an der Simulation hängt und es darum geht Schaden zu machen. Je nach Spielziel muss das nicht geben sein. Als Beispiel nehmen wird mal Hawkeye oder John Wick.

Ich widerspreche dir ja gar nicht. Der entscheidende Satzteil ist aber "ein narratives Spiel". Genau das ist Cortex Prime. Darüber sollte man sich im Klaren sein. Und zumindest bei mir war das anders angekommen - ich hatte das im Vorfeld so verstanden, dass Cortex narrative und klassische Elemente kombiniert. Und das tut es nicht. Es ist Fate auf Speed.
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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #16 am: 6.01.2021 | 11:45 »
Dann sind wir uns ja einig :) Und wie gesagt bin ich da oft einfach nur hin und her gerissen was ich besser finde ...
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Offline Jiba

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #17 am: 6.01.2021 | 11:45 »
Was ist denn "klassisch" für dich? Und was "narrativ"?

Nach meinem Verständnis: Fate ist für narrative Spiele auch recht klassisch unterwegs: Es gibt eine SL, Veränderungen der Spielwelt kosten Ressourcen, es gibt Schadensarten und evtl. sogar Waffenwerte.

Cortex Prime scheint mir, nach allem, was ich lese, auch wesentlich klassischer und "handfester" zu sein, als Fate. Und auch crunchiger.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #18 am: 6.01.2021 | 12:08 »
Ich habe drei kleine Anmerkungen:

  • Tests: Man muss nicht die beiden höchsten Würfel zum Ergebnis verrechnen.
  • Effect Die: Die Seitenzahl des Würfels entscheidet über den Effect Die, solange die gewürfelte Zahl keine 1 ist oder der Würfel ins Ergebis verrechnet wurde.
  • Assets: Diese verschwinden nach einer Szene wieder, es sei denn lebensverlängernde Maßnahmen wurden eingeleitet. Deine Aussage mit dem Starren auf Post-Is ist nur gültig wenn man in einer Session nur eine Szene spielt.

Und zumindest bei mir war das anders angekommen - ich hatte das im Vorfeld so verstanden, dass Cortex narrative und klassische Elemente kombiniert.

Ja, dann wurde das falsch kommuniziert vielleicht auch weil die Leute selbst es nicht besser wussten. Du suchst dann Cortex Classic System, dass es leider nur noch antiquarisch gibt. In Cortext Prime gibt es sogar einen Seitenkasten, der eine Mod für Cortex Classic anbietet, die aber dein Problem mit dem System nicht behebt. Wobei man sich dafür wohl auch etwas ausdenken könnte.
Kurze klare Worte

Online Mr. Ohnesorge

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #19 am: 6.01.2021 | 12:19 »
Das stimmt so nicht. Wenn der Ausrüstungsgegenstand für den Charakter wichtig ist, dann steht dieser auf dem Charakterbogen, entweder als Teil einer Powersets, als Signature Asset, Action oder Ressource. Ansonsten werden Sachen, die der Speiler aufhebt und nutzt einfach in die Narration aufgenommen (quasi "Ich nehme mir jetzt eine Brechstange"). Wenn dieser Gegenstand sooo wichtig ist, dass man sich darüber später erzählt, dann musst du einen PP ausgeben und ein Asset draus machen.

Die Begriffe Powersets, als Signature Asset, Action und Ressource werden im weiteren Verlauf des Buches noch erklärt, oder? Vielleicht wird Weltengeist seine Einschätzung dann noch überdenken. Ich bin gespannt.

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Offline KyoshiroKami

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #20 am: 6.01.2021 | 12:26 »
Die Begriffe Powersets, als Signature Asset, Action und Ressource werden im weiteren Verlauf des Buches noch erklärt, oder? Vielleicht wird Weltengeist seine Einschätzung dann noch überdenken. Ich bin gespannt.

Das ist alles Teil des Charakterbaus, also Teil 2 des Buches.

Online Mr. Ohnesorge

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #21 am: 6.01.2021 | 12:26 »
Jetzt bin ich voll aufgeregt!

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Offline Radulf St. Germain

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #22 am: 6.01.2021 | 12:49 »
Also mein allererster Eindruck war, dass die Grundregeln sehr in die Richtung gehen was Weltengeist schreibt, aber man tatsächlich nach und nach sehr harte Elemente dazubauen kann. Korrigiert mich, wenn ich das falsch gesehen habe. Das Beispiel im Netz (vermutlich das Kapitel 1) liest sich wie eine Art puristisches Fate. Die Welt "Hammerheads" hat dann Charakterbögen, die eher klassisch wirken.

Mein Gefühl (Hoffnung) ist, dass man hier einen Schieberegler hat. Mal sehen, was sich da ergibt.

Offline Sgirra

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #23 am: 6.01.2021 | 12:56 »
Danke für die Zusammenfassung und den Austausch! Ich hatte den Verdacht schon vorher, bin mir jetzt aber sicher, nicht zur Zielgruppe des Systems zu gehören.

Hauptsächlicher "Upturner" ist der Pool aus verschiedenen Würfelformen. Das zusätzlich nicht nur Augenzahl ausgesucht, sondern auch noch "Formen interpretiert" werden,  … Spielt sich sicherlich flüssiger, als das es liest, aber wenn mich schon die Vorstellung davon nicht überzeugt, fange ich lieber gar nicht an. ;)

Irgendwie wirkt es wie etwas, das zu vieles auf einmal sein will (daher vermutlich auch die vielen Regler zur Feinjustierung), statt sich konsequent für etwas entschieden zu haben.

Aber hey, das Layout macht wirklich was her! ~;D
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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #24 am: 6.01.2021 | 13:02 »
Die Begriffe Powersets, als Signature Asset, Action und Ressource werden im weiteren Verlauf des Buches noch erklärt, oder? Vielleicht wird Weltengeist seine Einschätzung dann noch überdenken. Ich bin gespannt.

Ich glaube es nicht, weil die Spielwerte, die man hier an Ausrüstung hängt, einfach völlig willkürlich sind (eine Zwille W10 ist einfach deutlich besser als eine Auto-Disruptor-Rifle W6). Natürlich kann man da ein komplettes Ausrüstungssystem selbst bauen, aber selbst dann bin ich mir nicht sicher, dass das Ergebnis zu meinen Vorlieben passen würde. Aber ja, ich lese erstmal weiter. ;)

Auf manch andere Anmerkungen werde ich nicht eingehen, weil sie zu weit vom Thema wegführen. Im Kern geht es hier lediglich um meinen Eindruck von dem Regelwerk, natürlich bezogen auf meine Spielvorlieben. Weder kann es Sinn der Sache sein, eine vollständige Wiedergabe aller Regeln zu leisten, noch, die Eignung für andere Spielstile abzuklopfen. An dieser Stelle aber (nochmal) die Aufforderung: Je mehr Leute ihren eigenen Eindruck beschreiben, desto vollständiger wird sicherlich das Bild. Über 1-2 zusätzliche Rezis (i.S.v.: Gesamteindrücke) würde ich mich sehr freuen!
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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #25 am: 6.01.2021 | 13:48 »
Freut mich, dass du das Teil liest, da ich es mir wegen eigener Rollenspiel-Budget-Diät-Regeln erstmal nicht kaufen werde.  >;D
Bin weiter gespannt auf deine Ausführungen aka "Abo". ;)
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline Olibino

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #26 am: 6.01.2021 | 14:48 »
Ich glaube es nicht, weil die Spielwerte, die man hier an Ausrüstung hängt, einfach völlig willkürlich sind (eine Zwille W10 ist einfach deutlich besser als eine Auto-Disruptor-Rifle W6).
Aber warum sollte ein Spieler, der sehr viel Schaden machen möchte, sich ausgerechnet eine Zwille wählen?
Generell versucht man als Spieler doch normalerweise, plausible Charaktere zu bauen. Wenn man z.B. sehr schnell rennen können möchte, wird man nicht unbedingt ein Alter von 80 Jahren wählen, auch wenn das System das nicht verbietet.

Ich habe den Eindruck, dass die Waffentabellen der traditionellen Regelsysteme so ein Paradies für Powergamer sind, die da optimieren können. Und ich finde es erst einmal sympathisch, wenn man versucht das anders zu lösen.

Offline rollsomedice

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #27 am: 6.01.2021 | 15:14 »
Aber warum sollte ein Spieler, der sehr viel Schaden machen möchte, sich ausgerechnet eine Zwille wählen?

Weil Dramaturgie, respektive Narration eine andere Sprache sprechen als nur rein Schaden zu machen. Mit der Zwille ins Gesicht dreht einen Kampf doch auch, wenn so ein schuß nicht sogar tödlich ist (hier greift dann die kompetenz des schützen nicht die der waffe). Da muss es ja kein Burst aus der AK47 sein...
Hat ja auch für den getroffenen, den handelnden Charakter und die Story im gesamten evtl. eine Auswirkung...
Das mag nicht jedermans Sache sein. Meine ist es, einfach weil ich die Vorstellung eines Zwillen schießenden Charakters reizvoll finden könnte. Derlei der Dramaturgie/Style unterliegenden Effekte findet man ja häufig in Buch und Film...
« Letzte Änderung: 6.01.2021 | 17:02 von rollsomedice »

Offline Alexandro

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #28 am: 6.01.2021 | 16:25 »
Wenn man sich erstmal von der Denke Stress=Verletzungen löst, dann funktioniert das sehr gut. Oft ist die relevante Frage eben "Schaffe ich es, den Gegner schnell auszuschalten" und nicht "Schaffe ich es, den Gegner lebenslang zu verkrüppeln". Letzteres kann man durch die Beschreibung einbringen, wo dann halt ein Faustschlag weniger endgültige Konsequenzen hat, als eine Kettensäge (obwohl beide den selben Würfel verwenden).

Das finde ich allerdings sehr charmant (besonders weil ich noch kein System gesehen habe, welches das Thema "nicht-tödlicher Schaden" wirklich sinnvoll und glaubwürdig umsetzt).
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Offline Weltengeist

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #29 am: 6.01.2021 | 17:49 »
Ich bin jetzt erstmal dazu übergegangen, den Rest des Buches eher "querzulesen". Eine kapitelweise Rezension kann ich also ab jetzt nicht mehr bieten. Ich hoffe, ihr habt trotzdem eine erste Idee mitnehmen können.

Mein Bauchgefühl ist ähnlich wie anfangs bei Fate: Ich bin einerseits fasziniert von der universellen Mechanik, die dahintersteckt (und die durchaus durchdacht wirkt). Andererseits fehlen mir für meinen persönlichen Geschmack bestimmte Elemente (s.o.), die nachzurüsten ziemlich aufwändig wird. Auf der Skala zwischen "klassisch" und "narrativ" tendiert mir Cortex Prime doch noch zu sehr in Richtung "narrativ".

Ein Problem ist, dass es gerade für den Anfänger eher anstrengend ist, eine eigene Regelauswahl für ein konkretes Setting zu treffen, einfach weil man aus sehr vielen Optionen und Stellschräubchen wählen kann (und muss). Ich schätze, hier muss man einfach erst einmal die Arbeit investieren, bevor man wirklich im Detail mitreden kann. Gerade im Moment weiß ich nicht, ob ich bereit bin, diese Arbeit zu investieren, gerade weil sich Cortex Prime für mich eher wie ein System anfühlt, das ich selbst eher in Few-Shots als in Kampagnen nutzen würde.

Falls es passiert, melde ich mich wieder und erzähle, wie es so gelaufen ist. Ihr könnt aber natürlich alle hier aufgekommenen Diskussionen gerne im "Allgemeine Diskussionen"-Thread fortsetzen. Und noch einmal: Es würde das Bild sicherlich abrunden, wenn der eine oder andere, der hier ja doch mehr zu wissen schien als ich, mal eine eigene Rezension schreiben würde.
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Offline Blizzard

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #30 am: 7.01.2021 | 11:18 »
Interessant ist das Konzept des Contests. Dieser ist nämlich nicht unbedingt vorbei, wenn die Würfel gefallen sind. Ein Teilnehmer kann sich vielmehr entscheiden, ob er aufgeben will - in diesem Fall darf er selbst beschreiben, wie er scheitert. Er kann aber auch erneut würfeln - wenn er aber jetzt erneut scheitert, darf der Gegner beschreiben, was mit ihm passiert. Dieses Spiel kann man so lange hin- und herspielen (mit ständig steigenden Werten, die es zu überwürfeln gilt), bis ein Sieger feststeht. Und auch wenn ich diese Mechanik jetzt noch nicht am Spieltisch getestet habe, klingt sie zumindest interessant.
Hm, ich weiß nicht. Eine Sonderregel dafür, dass jemand aufgeben bzw. sich ergeben will? Wozu? Braucht es das?
Kann man das nicht auch einfach so bzw. unter der Hand regeln ?

Zitat
Wichtig ist außerdem der Effect Die. Das ist der höchste Würfel des Dice Pools, der nicht zum Ergebnis beitragen durfte. Dieser definiert, wie stark die Konsequenzen des Sieges bzw. der Niederlage sind. Wenn beispielsweise ein Kampf-Contest mit den Würfeln W6, W6, W8, W10 bestritten wurde und dabei 2,6,5,7 ergeben hat, dann beträgt das eigentliche Ergebnis 6+7=13, und der nicht genutzte W8 (mit der 5) definiert das Ergebnis - der Gegner bekommt dann beispielsweise eine Complication (s.u.) "Gehirnerschütterung W8" verpasst.
Gehirnerschütterung W8 ? Die Gehirnerschütterung dauert 1W8 Runden-oder wie ist das zu verstehen?

Zitat
Plot Points

...

An dieser Stelle habe ich mich aber ziemlich über eine der (nicht-optionalen) Verwendungen für Plot Points geärgert, nämlich dass man sie nutzen kann, um mehr als 2 Würfel des Pools für das Ergebnis zu nutzen. Zunächst einmal kann man das tun, NACHDEM die Würfel schon gefallen sind, was ich ohnehin nicht leiden kann ("Hach, das Ergebnis gefällt mir aber nicht, da werf ich schnell noch einen Plot Point rein und kriege 3 Punkte mehr."). Vor allem aber ist diese Nutzung viel mächtiger als die andere Standard-Nutzung, die nämlich darin besteht, zusätzliche Würfel zum Dice Pool hinzuzufügen. Ein Beispiel: Wenn ich einen Dice Pool mit 3 W8 habe und mittels "zusätzlicher Poolwürfel" einen weiteren W8 hinzufüge, verbessert das mein Ergebnis im Schnitt nur sehr wenig (und muss auch noch VOR dem Wurf investiert werden). Wenn ich dagegen die Option "zusätzlicher Ergebniswürfel" wähle, verbessert das mein Ergebnis im Schnitt deutlich stärker (und ich kann bis NACH dem Wurf warten, ob ich es überhaupt mache). Ich HASSE es, wenn ein Spiel Mechaniken anbietet, bei denen eine von zwei Wahlmöglichkeiten ALLE Vorteile hat. Für mich wäre das ein klarer Kandidat für eine Regel, die ich per Hausregel streichen würde.
Ich persönlich bin auch kein Freund davon, dass man Gummipunkte auch nach dem Wurf noch einsetzen kann- wobei ich das bei (eher) narrativen Systemen da durchaus verstehen kann (7te See z.B.).

Bei Cortex Classic geht ebenfalls beides (also Einsetzen von PP vor und nach dem Wurf), aber nach dem Wurf eingesetzt sind sie deutlich schwächer / weniger effektiv. Und mit dieser Regelung kann ich gut leben bzw. gefällt mir so ausgesprochen gut.

Wenn es dich interessiert, empfehle ich dir mal einen Blick in meine Cortex Classic- Regelzusammenfassung zu werfen, die ich für das Castlemourn- Forenspiel erstellt habe. Vielleicht gefällt dir diese Regelvariante von Cortex besser- und nach dem, was du bislang zu Cortex Prime schreibst, bin ich mir da sogar fast sicher. ;)

Zitat
Assets und Complications

Alle Vor- und Nachteile, die ein Charakter im Laufe des Spiels erwirbt, werden über den Mechanismus der Assets und Complications abgebildet (jedenfalls wenn man keine Optionalregeln nutzt). Assets werden spieltechnisch als zusätzlicher Würfel für den eigenen Würfelpool verwendet, Complications können für den Würfelpool des Gegners eingesetzt werden. Das schließt auch jede Art von Schaden mit ein und klingt zunächst einmal elegant.
Da fände ich es aber fast noch einfacher, dem Charakter für Complications entsprechende Mali zu verpassen statt zusätzliche Würfel für den Gegner. Ist weniger (Denk)Arbeit für den SL.

Zitat
Die Eleganz endet für mich leider an der Stelle, an der man mir erklärt, dass Ausrüstung keinerlei Rolle bei den Würfelergebnissen spielt, wenn der Spieler des jeweiligen Charakters dafür keine Plot Points ausgegeben hat. Ein Beispiel: Ein unbewaffneter Held hat es mit einem MG-Schützen zu tun und bewirft ihn mit Steinen. Solange keiner von beiden Plot Points ausgegeben hat, sind beide "Waffen" exakt gleich mächtig - und falls der Spieler PP investiert, sind seine Steine sogar gefährlicher als das MG. An dieser Stelle setzt es dann leider bei mir aus; das zerstört meinen Sinn für eine Story derart nachhaltig, dass ich das auch für ein narratives Spiel nicht mehr akzeptieren kann.
Da bin ich voll bei dir, das kann ich auch nicht verstehen. Selbst bei 7teSee haben Waffen unterschiedliche Schadenswerte...

Zitat
Vorläufiges Fazit

Cortex Prime ist vermutlich vor allem für diejenigen etwas, die im Grunde mit Fate sympathisieren, es aber auf die Dauer mechanisch zu langweilig finden.
Dann ist Cortex Prime wohl nichts für mich, denn ich sympathisiere nicht im Entferntesten mit Fate. Dennoch will ich es selbst erstmal lesen, bevor ich abschließend ein Urteil fälle.

EDIT:

Du suchst dann Cortex Classic System, dass es leider nur noch antiquarisch gibt.
Es gäbe als Alternative ja auch Sovereign Stone. Das enthält/basiert sozusagen auf einer ursprünglichen Variante von Cortex Classic; die Regeln sind im (Grund)Kern die selben. Und das ist nicht ganz so schwer zu bekommen wie Cortex Classic.

An dieser Stelle aber (nochmal) die Aufforderung: Je mehr Leute ihren eigenen Eindruck beschreiben, desto vollständiger wird sicherlich das Bild. Über 1-2 zusätzliche Rezis (i.S.v.: Gesamteindrücke) würde ich mich sehr freuen!
Gesamteindruck/Rezi wird von mir noch kommen. Gib' mir noch ein bisschen Zeit...
« Letzte Änderung: 7.01.2021 | 11:29 von Blizzard »
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Offline Gunthar

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #31 am: 7.01.2021 | 15:22 »
Bei Sovereign Stone schauen, dass man die erweiterte Revised Edition kriegt.

Habe mir das SRD von Cortex Prime angeschaut. Die Idee ist gut, das Resultat aber unübersichtlich. Es können zuviele Unklarheiten auftreten.
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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #32 am: 7.01.2021 | 15:46 »
Habe mir das SRD von Cortex Prime angeschaut. Die Idee ist gut, das Resultat aber unübersichtlich. Es können zuviele Unklarheiten auftreten.

Kannst du dazu einige Beispiele geben?
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Offline Gunthar

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #33 am: 7.01.2021 | 15:55 »
Kannst du dazu einige Beispiele geben?
Man kann mit PPs zusätzlich Würfel dazukaufen bei gleichzeitigem Benutzen von Complications. Wie verrechnet man das? Und das Dazukaufen birgt immer die Gefahr einer zusätzlichen 1 auf dem Würfel, vor allem wenn man nur einen d4 dazukauft.  Weitere Beispiele hatten andere schon genannt
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Offline Alexandro

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #34 am: 7.01.2021 | 17:01 »
Gehirnerschütterung W8 ? Die Gehirnerschütterung dauert 1W8 Runden-oder wie ist das zu verstehen?

Die Complication bleibt solange, bis sie beseitigt wird (also im Falle der Gehirnerschütterung durch medizinische Betreuung oder etwas Zeit zum auskurieren).

Solange du die Complication hast und sie dich behindert, bekommt dein Gegner (oder der SL, der ja auch einen Würfelpool für Würfe ohne expliziten Gegner hat) den W8 als zusätzlichen Würfel auf seinen Pool. Steigt die Complication über W12, so verschwindet die Complication und dein Charakter ausgeschaltet (in einigen Varianten sinkt die Complication auf W6, ist aber dafür schwieriger loszuwerden - welche Arten von Complications diese "härtere" Auslegung benutzen, wird beim Bauen des Spiels festgelegt - in diesem Fall hätte der Charakter vielleicht erstmal die Complication "Benommen" oder "Schleudertrauma" und wenn diese über W12 steigt, bekommt er stattdessen "Gehirnerschütterung W6", um zu zeigen, dass das eine ernstere Sache ist).
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Offline Lord Verminaard

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #35 am: 10.01.2021 | 22:42 »
Vorläufiges Fazit

Cortex Prime ist vermutlich vor allem für diejenigen etwas, die im Grunde mit Fate sympathisieren, es aber auf die Dauer mechanisch zu langweilig finden.

Als Anspruch finde ich das super, die Frage ist halt, wie gut es das dann im Praxistest auch hinkriegt. :)
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Offline Ninkasi

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #36 am: 11.01.2021 | 16:38 »
Hm, ich weiß nicht. Eine Sonderregel dafür, dass jemand aufgeben bzw. sich ergeben will? Wozu? Braucht es das?
Kann man das nicht auch einfach so bzw. unter der Hand regeln ?
...
Da fände ich es aber fast noch einfacher, dem Charakter für Complications entsprechende Mali zu verpassen statt zusätzliche Würfel für den Gegner. Ist weniger (Denk)Arbeit für den SL.

Man sollte sich vorher klar sein, wie und um was man würfelt.
Hier handelt es sich um die Art des Contest, das ist quasi ein Würfelduell bis eine Seite aufgibt oder nicht mehr erhöhen kann.
Wenn man seine Chancen sehr gering sieht den Wert des Gegener wieder zu übertreffen, kann es sinnvoller sein die Erzählrecht wenigstens zu erhalten.

Ansonsten gibt´s noch die Unterscheiden in High Stakes und Low Stakes.
Man könnte also alles in einem Wurf klären und der Verlierer scheidet aus, bzw der Gewinner erreicht sein Ziel.
Oder mit Komplikationen arbeiten bis W12 erreicht wurde.
Ich denke bei zwei aktiven Parteien, wo die Balance/Stärke stark unterschiedlich ist( in einem Kampf, wo einer stark bewaffnet und einer unbewaffnet wäre), könnte man das kombinieren und der Stärkere bekommt bei einer Niederlage nur eine Komplikation und im falle eines Sieges wäre der schwächere Gegner direkt ausgeschaltet.
Macht das Burning Wheel nicht auch so ungefähr?

Schnell einen Würfel dazu nehmen geht für mich schneller (besonders als SL), statt Würfel zu ändern. ( W10 zu W8 etc.)
Macht Genesys auch mit den Malus-Würfel.
Zusätzliche Würfle wirken positiver als Mali zu verteilen.
Wichtig wäre jedoch das die Spieler schnell ihre passenden Würfel zusammen haben.
Zweifel ich in der Praxis leider noch was an.

1w4 kauft man sich nicht dazu, obwohl es einen Würfel mehr bedeutet, dient dieser eher zur "Strafe", weil die Chance auf eine 1 erhöht ist. Für einen zusätzlichen w4 bekommt man normalerweise einen PP geschenkt.
Diese w8/w4 Mechanik bei den Distinctions, um Charaktermerkmale umzusetzen finde ich großartig.  Da machen Vorteile/Nachteile mal Laune. Entweder hilft mir das Merkmal mit 1w8 oder ich bekomme einen PP und den 1w4 in den Pool.

Cortex benötigt jedenfalls einen Praxistest, auf dem Papier/Monitor fehlt der Eindruck vom Gruppentest.

Offline Deltacow

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #37 am: 11.01.2021 | 16:55 »
Ich habe das Buch 2x durch und war selten so "geguided". Nach dem ich mich für ein Setting entschieden hatte habe ich mir 5-6 Trait-Sets ausgewählt und dann bei jedem Trait-Set wiederum die Mods die das Buch so vorschlägt.

Zur Zeit spiele ich ein bisschen mit mir selbst, vor allem weil ich die Mechanik des "Würfelduells" spannend finde wo es mich vom Gefühl weniger an Fate, Cypher oder Genesys erinnert (die mir alle dann doch zu kurz griffen, obwohl Genesys schon nah dran ist an meinem pers. Optimum) sondern vielmehr an die One Roll Engine.

Mit den richtigen Trait-Sets als "Kernprämisse" würde ich auch ehrlich gesagt kein Problem darin sehen das Maschinengewehr grundsätzlich und ohne Plotpoint-Aufwand in den Würfelpool zu bekommen. Ich würde ein bisschen anhand meines "Beispiels" ausholen wenn das a) irgendwen interessiert und v.a. b) ich Dein Topic nicht crashe, Weltengeist,

lG

Offline Ninkasi

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #38 am: 11.01.2021 | 17:09 »
Ich würde ein bisschen anhand meines "Beispiels" ausholen wenn das a) irgendwen interessiert und v.a. b) ich Dein Topic nicht crashe, Weltengeist,

lG

a) gerne, bin seit ein paar Jährchen wieder raus aus Cortex, aber mit der Endfassung der Prime Ausgabe beschäftige ich doch wohl wieder mit dem System
b) zur CortexPrime Diskussion Regel etc. können wir auch gerne ein neues Thema aufmachen

c) die alte Fadensammlung könnte man mit Prime aktualisieren: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,86155.0.html

Offline Radulf St. Germain

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #39 am: 29.01.2021 | 19:10 »
Es würde das Bild sicherlich abrunden, wenn der eine oder andere, der hier ja doch mehr zu wissen schien als ich, mal eine eigene Rezension schreiben würde.

Ich weiß nicht, ob ich das durchhalte, aber da ich doch einige Punkte sehr interessanrt finde, habe ich hier mal angefangen meine Gedanken niederzuschreiben: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,117909.0.html

Ich bin noch nicht bei den Assets, bis jetzt gefällt es mir ganz gut.  ;D

Offline Weltengeist

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Re: [Cortex Prime] Weltengeist liest... Cortex Prime
« Antwort #40 am: 29.01.2021 | 19:19 »
Sehr schön! :d
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

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