Autor Thema: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt  (Gelesen 9634 mal)

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Offline Seraph

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Hallo zusammen,

die Spielwelt von HeXXen 1733 spricht mich - nachdem, was ich so aufgeschnappt habe - extrem an. Die Mischung aus Barock und düsteren Märchenmotiven, garniert mit etwas europäischem Lokalkolorit finde ich super faszinierend. Erinnert mich irgendwie an The Witcher (Games), Van Helsing (Film) oder eben bekannte Monsterjägerbücher.

Jetzt habe ich aber auch mitbekommen, dass das System sehr kampforientiert sein soll. Und das noch ein Wermutstropfen für mich. Natürlich sollten Kämpfe eine Rolle spielen, aber ich will einfach nicht meine Gruppe von Kampf-Encounter zu Kampf-Encounter schicken. Sie sollen auch die Atmosphäre genießen können. Sie sollten investigativ vorgehen können/müssen. Sie sollten coole Dinge können, die eben nicht nur der Superschuss oder der Sprungangriff sind. Uuuund sie sollten sich nach Möglichkeit auch spielerisch unterschieden und eben nicht "nur" 4 Hexenjäger sein.

Daher meine Fragen:

- Wie kampflastig ist das System von HeXXen? Ist es ein Poolsystem? Benutzt es besondere Würfel oder Marker (bitte nicht)?
- Bieten die bislang erhaltenen Abenteuer auch ausreichend Passagen, in denen nicht nur gemetzelt wird?
- Welche Völker und Klassen gibt es? Spielen sich die SC auch verschieden?
- Können die SC aufsteigen und wenn ja, auch mit Nicht-Kampfskills?
- Ist das System eher DSA oder eher Tales from the Loop (bezogen auf die Komplexität)?
- Inwiefern unterscheidet sich das Setting für euch von anderen Fantasy-Settings (z.B. D&D, DSA, Warhammer usw.)? Ich habe - wie oben beschrieben - ein paar Inspirationsquellen und stelle mir HeXXen in etwa so vor - liege ich damit richtig?
- Wäre es möglich, HeXXen auch mit einem anderen System zu bespielen, sollte es nicht passen? Oder ist die Konvertierung eher schwierig?

Ich hoffe, ich konnte meine Gedanken hierzu etwas ordnen und freue mich auf Rückmeldungen :)
« Letzte Änderung: 14.01.2021 | 16:26 von Seraph »
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Supersöldner

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #1 am: 14.01.2021 | 16:26 »
also Völker wenn ich mich recht erinnre Menschen und weiße Hexen.

Offline Ma tetz

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #2 am: 14.01.2021 | 16:51 »
Die Kämpfe sind recht Brettspielig aber spannend, weil alleine Lebenspunkte weghauen selten zum Ziel führt.

Die Publikationsstrategie ist auch recht brettspielig.

Token: Check
Sonderwürfel: Check
Soziale Interaktionen spielen in den Regeln keine überragende Rolle. In den Abenteuern sind sie aber durchaus wichtig.

Das Setting hast Du, glaube ich schon ganz gut erfasst. Hat so einen Vibe von Brothers Grimm, Sleepy Hollow oder Pakt der Wölfe. Von Deinen Beispielen passt noch am ehesten Warhammer.

Es gibt einen kostenlosen Schnellstarter im Ulisses ebook Shop. Da kannst Du mal reinschnuppern.


« Letzte Änderung: 14.01.2021 | 17:56 von Ma tetz »
Ihr interessiert Euch für den Schatten des Dämonefürsten? Dann kommt zur Höllenpforte (Discordserver).

Supersöldner

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #3 am: 14.01.2021 | 17:30 »
der Hänsel und Gretal Hexenjäger Film war wohl auch irgendwie Inspiration.

Online Tele

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #4 am: 14.01.2021 | 20:35 »
Daher meine Fragen:

- Wie kampflastig ist das System von HeXXen? Ist es ein Poolsystem? Benutzt es besondere Würfel oder Marker (bitte nicht)?


Das System selbst ist recht kampflastig, dich sind die Kämpfe kein sinnloses Gekloppe. Oft sind Gags, sog. Umgebungseffekte, enthalten. Diese erzwingen ein kluges Vorgehen. Auch sind die Monster sehr unterschiedlich und haben individuelle Stärken und Schwächen.
Kein Poolsystem. Ja, es benutzt besondere Würfel und Marker, aber es geht ohne, da es recht einfach umzurechnen ist (Tabellen sind dabei).

- Bieten die bislang erhaltenen Abenteuer auch ausreichend Passagen, in denen nicht nur gemetzelt wird?


Ich finde, dass es sie gibt. Habe vier Kurzabenteuer und zwei Kampagnen geleitet (und fast alle irgendwie gespielt, teilweise als Tester). Da die Intention der Gegner stets transparent ist und auch für die Spieler ersichtlich werden kann, gibt es alternative Lösungen. Allerdings gibt es auch Gegner  denen nur mit dem Schwert beizukommen ist. In einem der Kurzabenteuer fielen aufgrund klugen Agierens der Jäger sämtliche Kämpfe aus.

- Welche Völker und Klassen gibt es? Spielen sich die SC auch verschieden?


Es gibt Rollen, Professionen und Professionsvarianten. Die Rollen sind rudimentär (Alchemist, Fernkämpfer, Eiferer, Fechter etc.). Die Profesionen sind detailreicher (Musketier, Hexenrichter, Mariannenstreiterin) und die Varianten dann sehr lokal (markovischer Grenzjäger [Stuttgart], Graumäntler [Köln] etc.)


- Können die SC aufsteigen und wenn ja, auch mit Nicht-Kampfskills?


Es gibt keine XP, sondern der Spielleiter entscheidet über den Aufstieg. So gibt es auch Stufen, kein Kaufsystem.

- Ist das System eher DSA oder eher Tales from the Loop (bezogen auf die Komplexität)?


Uii...ähh...kein DSA. Grundregeln finde ich simpel und es gibt viele optionale Möglichkeiten. Aber es ist mit nichts vergleichbar, das ich kenne. Spielfluss und cinematisch stehen im Vordergrund. Vieles ist runtergebrochen.

- Inwiefern unterscheidet sich das Setting für euch von anderen Fantasy-Settings (z.B. D&D, DSA, Warhammer usw.)? Ich habe - wie oben beschrieben - ein paar Inspirationsquellen und stelle mir HeXXen in etwa so vor - liege ich damit richtig?

Düsterer als DSA und D&D, aber nicht so willkürlich und menschenverachtend wie Warhammer. Unsere Welt ist das coolste daran. Das Regelsystem mag man oder eben nicht, aber der Fluff ist super. Du willst in Hamburg spielen, gibt es. Freiburg, klar. Köln oder Berlin...kein Problem. Hexenzirkel in Europa im Detail beschrieben...klar.
Ich habe Geschichte studiert und traue mir ein Urteil zu: es ist gut gemacht und geht richtig gut mit dem historischen Hintergrund um. Allerdings nicht im Grundregelwerk, dort gibt es recht wenig Fluff.



- Wäre es möglich, HeXXen auch mit einem anderen System zu bespielen, sollte es nicht passen? Oder ist die Konvertierung eher schwierig?


Keine Ahnung. Sowas habe ich noch nie gemacht.
« Letzte Änderung: 11.02.2021 | 09:48 von Tele »

Offline Oberkampf

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #5 am: 14.01.2021 | 23:00 »
Das System eignet sich von den Spielregeln her bestens für überdrehte, actionlastige HeXXenjagd nach dem Vorbild von Haensel & Gretel - Witchhunters. Der investigative Anteil einer solchen HeXXenjagd wird nicht sonderlich detailreich in den Regeln behandelt - falls du sowas suchst, wärst du z.B. mit Gumshoe-Varianten besser aufgehoben. Das heißt nicht, dass die Abenteuer nicht solche Ermittlungspassagen bieten - es heißt nur, dass das nicht im Regelfokus steht.

Was HeXXen 1733 leistet, das ist, den Kampf gegen die verschiedenen Ausgeburten des Bösen spannend und spaßig zu machen. Es hat aber auch einen gewissen "Pulpfaktor", finde ich. Wenn du das nicht magst, kann es sein, dass das Regelwerk nichts für dich ist.

Die Spielwelt hat auch Züge von Dark & Grim mit etwas weniger Selbstironie und Augenzwinkern als beispielsweise Warhammer 1 - aber das ist sehr gut gemacht und sehr detailreich ausgearbeitet. Für meinen Geschmack haben sie ein klein wenig zu viel traditionelle "Spätmittelalter"-Fantasy (Ordensritter als Paladinklasse) in den Regeloptionen, als dass es einwandfrei ins frühe 18. Jahrhundert passt, wo die frühe Neuzeit ja schon nicht mehr ganz so frisch ist. Ich würde es eher auf 1666 oder noch besser 1555 verlegen, aber das würde die ganze Logik der Spielwelt kippen, die auf der Annahme beruht, dass im 20jährigen Krieg ein Höllentor geöffnet wurde und die ganzen Veränderungen der Welt seitdem stattgefunden haben.

Selbst wenn du die Regeln von HeXXen 1733 nicht nutzen willst, weil die dir vielleicht zu actionlastig oder pulpig sind, kann ich dir trotzdem empfehlen, einen Blick auf die Abenteuer und Weltbeschreibungen zu werfen. Mit modifiziertem Warhammer (1e, 2e, 4e) kannst du die Spielwelt ganz sicher auch bespielen, vielleicht sogar mit mehr "finsteren" Möglichkeiten, weil sowas wie Wahnsinn, Entstellung usw. nicht groß vom HeXXen-Regelwerk abgedeckt ist.

Generell solltest du für die Spielwelt nach einem Regelwerk suchen, bei dem die SCs kompetent sind, ohne über sonderlich viele übernatürliche Fähigkeiten zu verfügen. Also die SCs z.B. verschiedenen Kampfstile oder Waffengattungen im Nah- oder Fernkampf beherrschen. Ja, es gibt auch "Zauberklassen" (Weiße Hexe in einer Erweiterung, im GRW der Ordenskrieger und der Priester und eventuell der Alchemist/verrücke Wissenschaftler), aber die sind settingspezifisch angepasst und im Verhältnis zu z.B. D&D-Zauberern eher bodenständig. Die Gegner dagegen gebieten durchaus über große Zauberkräfte, die im Regelwerk als Spezialfähigkeiten im Kampf und Erzählfähigkeiten (für den Hintergrund) behandelt werden.
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Online Tele

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #6 am: 15.01.2021 | 06:21 »
Es sei noch zu ergänzen, dass im Frühjahr die Fibel des Jägerhandwerks kommt. Dort wird Wahnsinn, Verderbnis etc. mit optinalen Regeln angeboten

Offline kamica

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #7 am: 15.01.2021 | 07:33 »
Welche Bücher behandeln denn in erster Linie das Setting?

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #8 am: 15.01.2021 | 07:58 »
Von den Wundern der Welt; Hexenjagd und Hexenzorn; Die Deutschen Lande und die Geheimnisse der Deutschen Lande

Bei den letzten Beiden handelt es sich jeweils um Spieler und Spielleiterband.

Offline Althalus

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #9 am: 15.01.2021 | 08:04 »
Mein Eindruck vom System war: PC-Gaming am Spieltisch. Jeder klickt im passenden Moment auf eine Fähigkeit.
Die Verwaltung der diversen "Zustände" ist ohne Marker auch nicht wirklich praktikabel (und selbst mit mühsam). Auch wieder wie am PC, wenn sich Symbole am HUD stapeln.

Dazu eine unglaublich langweilige, erz-deutsche Schreibe und eine auch auf grünem Hintergrund bestehende Bleiwüste im Layout.
Viele historische Details werden als harte Fakten präsentiert, sind aber entweder falsch oder inzwischen überholt.

Ich hab dann ein eigenes Setting für Genesys draus gebastelt, und die Bücher landeten im Altpapier...
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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #10 am: 15.01.2021 | 08:15 »
Wo sind denn die historischen Hintergründe veraltet und überholt? Da hast du sicher Beispiele, die würden mich interessieren.

Offline SaFe

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #11 am: 15.01.2021 | 08:19 »
Finde das Thema auch interessant, aber schade, dass Anmerkungen wie "erz-deutsche Schreibe, historische Ungenauigkeiten" ohne weitere Ausführungen nicht wirklich hilfreich sind. Wäre bei solchen Wörtern schön auch Beispiele zu lesen um sich ein besseres Bild zu machen.

Offline Althalus

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #12 am: 15.01.2021 | 08:48 »
Wo sind denn die historischen Hintergründe veraltet und überholt? Da hast du sicher Beispiele, die würden mich interessieren.
Das gesamte Kapitel über Waffen und Rüstungen, z.B. scheint auf einem Buch aus den 70ern zu basieren. Kleidung und Sachkultur ist iirc auch ziemlich verstaubt.

Die lokalen Details kann ich nicht beurteilen - ich hab's nicht so mit Deutschland.  ;)

Und da die Bücher schon lange weg sind, kann ich jetzt auch keine konkreten Seitenzahlen mehr nennen.
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Offline Seraph

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #13 am: 15.01.2021 | 08:56 »
Vielen Dank für eure umfassenden Antworten :)

Ich bin nach wie vor hin und hergerissen. Einerseits reizt mich die Spielwelt extrem, andererseits ist mir D&D 5e schon manchmal zu kampffokussiert. Ich brauche keine besonderen Spezialregeln für Investigation, Beschatten und Psychospielchen, aber es sollte (für meinen Geschmack) einfach mehr Raum einnehmen. Irgendwo ist das ja auch dem SL überlassen, ja - aber das Spiel sollte sowas auch zulassen und nicht außerhalb der coolen Kämpfe total runterfahren.

Mein Eindruck vom System war: PC-Gaming am Spieltisch. Jeder klickt im passenden Moment auf eine Fähigkeit.
Die Verwaltung der diversen "Zustände" ist ohne Marker auch nicht wirklich praktikabel (und selbst mit mühsam). Auch wieder wie am PC, wenn sich Symbole am HUD stapeln.
Genau das möchte ich nämlich NICHT spielen.

Pulpig darf es im Übrigen gerne sein, ja. Finde ich in einem Hexenjäger-Setting sogar sehr stimmig  :)



(und ich habe Jackmans "Van Helsing" mit seiner Schnellschuss-Armbrust geliebt  ~;D)
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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #14 am: 15.01.2021 | 09:12 »
Das gesamte Kapitel über Waffen und Rüstungen, z.B. scheint auf einem Buch aus den 70ern zu basieren. Kleidung und Sachkultur ist iirc auch ziemlich verstaubt.

Die lokalen Details kann ich nicht beurteilen - ich hab's nicht so mit Deutschland.  ;)

Und da die Bücher schon lange weg sind, kann ich jetzt auch keine konkreten Seitenzahlen mehr nennen.

Häh...die Waffen sind runtergebrochen auf Fechtwaffe, Schwert, Schlagwaffe, Pistole, Muskete etc. Da ist m.e. mit Absicht kein Raum für Detailbeschreibungen.

Auch bei der Kleidung sind mir keine aktuellen Forschungen bekannt, die den Ausführungen im Regelwerk widersprechen.

Aber gut, ohne Belege bleibt es halt ein unprüfbarer Vorwurf.

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #15 am: 15.01.2021 | 09:33 »
Vielen Dank für eure umfassenden Antworten :)

Ich bin nach wie vor hin und hergerissen. Einerseits reizt mich die Spielwelt extrem, andererseits ist mir D&D 5e schon manchmal zu kampffokussiert. Ich brauche keine besonderen Spezialregeln für Investigation, Beschatten und Psychospielchen, aber es sollte (für meinen Geschmack) einfach mehr Raum einnehmen. Irgendwo ist das ja auch dem SL überlassen, ja - aber das Spiel sollte sowas auch zulassen und nicht außerhalb der coolen Kämpfe total runterfahren.
Genau das möchte ich nämlich NICHT spielen.

Pulpig darf es im Übrigen gerne sein, ja. Finde ich in einem Hexenjäger-Setting sogar sehr stimmig  :)



(und ich habe Jackmans "Van Helsing" mit seiner Schnellschuss-Armbrust geliebt  ~;D)

Also, wie du merkst, finde ich das System super. Ich weiß nicht, was du so bevorzugst. Ich finde die Zustände und Umgebungseffekte ziemlich cool und bekomme die auch gut verwaltet.

Für mich fühlt es sich nicht an wie ein Computerspiel, aber ich weiß ja nicht wie es bei dir ankommt.

Wie gesagt, die Abenteuer erläutern stets detailliert die Motivation der Antagonisten, sodass es möglich ist, ihnen oftmals ohne Gewalt beizukommen.

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Offline SirRupert

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #16 am: 15.01.2021 | 09:37 »
Ich würde hier gerne mal eine Zwischenfrage einwerfen, da ich das Setting auch sehr interessant finde; die Regeln mich aber eher abschrecken.

Welches Buch sollte ich mir denn als erstes kaufen um einen guten Einblick ins Setting zu bekommen, ohne zu viel Regeln dabei zu haben?

Online Tele

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #17 am: 15.01.2021 | 09:54 »
Hmm...

Von den Wundern der Welt sind fiktive Reiseberichte aus der ganzen Hexxenwelt.

Deutsche Lande und Hexenjagd sind Fluffbände (mit wenigen Regeln) für Spieler. Aber da stehen auch Gerüchte etc. drin, die im Spielleiterband aufgeklärt werden.

Ich persönlich mag Hexenjagd am liebsten von diesen Büchern...

Aber mit den Büchern kann man nicht losspielen. Da braucht man das Grundregelwerk.

Offline SirRupert

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #18 am: 15.01.2021 | 10:04 »
Danke für die schnelle Antwort. Ich schau dann mal wo ich rein schau ;)

Offline Oberkampf

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #19 am: 15.01.2021 | 10:05 »
@SirRupert:
Von den Wundern der Welt und Die deutschen Lande. Ich hab die aus Boxen und weiß nicht, obs die einzeln, z.B. als PDFs zu kaufen gibt.

Was die Regeln angeht, würde ich übrigens empfehlen, einfach mal den kostenlosen Schnellstarter zu spielen. Das Einstiegsabenteuer hat keine sonderlich verschachtelte Geschichte, aber es gibt einen guten Einblick in die Kampfregeln.

Zum Vergleich mit D&D (5e oder so): Soweit ich es sehe, hat HeXXen 1733 keine Mechanik, die auf einer ungefähren Anzahl an Kämpfen (encountern) pro Tag basiert, um die Charaktere einzubinden. Du willst als SL meinetwegen ein sich langsam entfaltendes Ermittlungsabenteuer, wo es erst am Ende eine, und nur eine (!) gewaltsame Konfrontation gibt? Läuft mit HeXXen 1733, ohne dass die Zauberklassen komplett den einzigen Kampf dominieren, weil sie alle ihre Zauber auf einmal verbraten können.

Wenn du die Unterscheidung zwischen Combat as Sport und Combat as War im RPG mitmachst, würde ich persönlich HeXXen eher in die Combat as Sport-Gruppe einsortieren. Allerdings können die Kämpfe auch hart und gefährlich werden...
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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #20 am: 15.01.2021 | 10:26 »
Wenn ich mich nicht irre (habs nicht nachgeguckt) gibt es Hexenjagd inzwischen als Taschenbuch und wäre somit die günstigste Variante.
« Letzte Änderung: 15.01.2021 | 10:45 von Tele »

Offline Althalus

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #21 am: 15.01.2021 | 11:51 »
Zitat
Häh...die Waffen sind runtergebrochen auf Fechtwaffe, Schwert, Schlagwaffe, Pistole, Muskete etc. Da ist m.e. mit Absicht kein Raum für Detailbeschreibungen.
Du liest dir die Beschreibungen der einzelnen Sachen nicht durch, wie?  ;)

Abgesehen jetzt mal davon, dass die Einteilungen keinen Sinn machen (Was soll eine "Fechtwaffe" sein? "Fechten" war damals der Begriff für jede Form des bewaffneten Kampfes - die einzige Stoßwaffe zu der Zeit ist der Hofdegen), hat's mir bei den Beschreibungen die Schuhe ausgezogen. Das klang alles nach DSA - das aus den 80ern, als man es nicht besser wusste.

Ich hatte auch noch die erste Box (kA wie der Titel war). Da hab ich mich bei den Fluff-Texten immer gefragt, wozu man das in ein RPG packt, wenn man gleich ein beliebiges (altes) historisches Buch nehmen kann - der Schreibstil ist so trocken, der staubt schon. ;)
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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #22 am: 15.01.2021 | 13:23 »
Ja, gut. Ist halt Geschmackssache. Ich will halt einen Mantel und Degen Film Fechter.

Hmm die erste Box war doch Hexenjagd und -zorn. In welchem historischen Buch findest du etwas über die niederländischen Seehexen oder die Hexe, die am Wiener Hof die Fäden zieht. Der Fluff ist zu 75% erfunden.

Aber da kollidieren wir einfach. Du findest Hexxen doof. Ich finde es cool. Ich halte es für gut gemacht, du nicht.

Offline Fezzik

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #23 am: 15.01.2021 | 14:13 »
Ich les hier auch interessiert mit, weil mich das Setting interessiert. Ich hab auch den Schnellstarter und kenn die Regeln. Aber die Sonderwürfel und Karten schrecken mich ab und auch das ich in naher Zukunft nicht zum leiten käme.
Berechtigte Kritik an einem Spiel hilft auch immer, aber Althalus, deine Ausführungen bringen mir da weniger als die von Tele oder Destroy all Monsters, weil es mehr gemecker ist als wirklich zu sagen wo das Spiel hakt. Trockene Texte sind halt Ansichtssache. Zumal ich denke in einem pseudohistorischen Pulpsetting sollte man Waffen und Klamottendetails nicht auf die Goldwaage legen. Das ist als würde man bei einem LARP historische Genauigkeit erwarten. ^-^
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Spieler: Brindlewood Bay, Mausritter, Dungeon Crawl Classics
Genres: Pulp, (Dark) Fantasy, Horror, Steampunk

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Offline Althalus

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Re: [Erzählt mir von] HeXXen 1733 - System vs. Spielwelt
« Antwort #24 am: 15.01.2021 | 14:41 »
Ja, gut. Ist halt Geschmackssache. Ich will halt einen Mantel und Degen Film Fechter.

Hmm die erste Box war doch Hexenjagd und -zorn. In welchem historischen Buch findest du etwas über die niederländischen Seehexen oder die Hexe, die am Wiener Hof die Fäden zieht. Der Fluff ist zu 75% erfunden.
ad 1) Kannst du ja haben - aber dann hat er halt einen Hofdegen oder einen Haurappier (wie das in den Quellen der Zeit genannt wird). Systemtechnisch auch durchaus ok. Aber der Mumpitz der der bei den Beschreibungen verzapft wurde... Brrr. John Clements Niveau...

ad 2) Königreich der Dornen hatte ich. Klar ist der Fluff erfunden - und dennoch so trocken geschrieben wie eine "echte" historische Abhandlung von ca. 1900. Da kann ich gleich Burckhardt lesen...

Meine Aussagen sind natürlich (wie immer) als rein subjektiv und persönlich zu interpretieren.  ;)
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