Autor Thema: Empfehlenswerte Romane des Cthulhu-Mythos, die nicht von Lovecraft sind  (Gelesen 3823 mal)

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Offline Ludovico

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Der Titel sagt es eigentlich schon:
Welche Romane, die den Cthulhu-Mythos beinhalten (inkl Nyarlathotep etc.)  und nicht von Lovecraft sind, könnt ihr empfehlen?
Ach ja, The Laundry Files kenne ich schon. Sind super bis zu einem bestimmten Punkt.

Offline KhornedBeef

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Genre egal? Nur name-dropping, oder müssen es die Hauptantagonisten sein?
Habe leider nur Kurzgeschichtensammlungen, wie Alien Intelligences, gelesen. und neulich etwas von Greg Stolze, aber das war eher eine Novella, und auch nichts Besonderes
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
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Ich vergeige, also bin ich.

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Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.

Offline Ludovico

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Genre sollte schon gerne Grusel/Horror sein (gibt es da noch was anderes?). Action schadet nicht.
Und auch vollwertige Romane.

Offline Huhn

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Die ausufernde Reihe "Der Hexer von Salem" von Wolfgang Hohlbein hab ich vor Jahren mal gelesen und zumindest die ersten paar Bände der Sammelausgabe haben mir auch Spaß gemacht. Irgendwann zieht es sich dann schrecklich, Hohlbein eben.  ::) Empfehlung, mal reinzulesen, wenn du Hohlbein magst oder wenigstens nicht hasst. Wenn nicht, dann lieber nicht.  ;D

Offline Ayou

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Die ausufernde Reihe "Der Hexer von Salem" von Wolfgang Hohlbein hab ich vor Jahren mal gelesen und zumindest die ersten paar Bände der Sammelausgabe haben mir auch Spaß gemacht. Irgendwann zieht es sich dann schrecklich, Hohlbein eben.  ::) Empfehlung, mal reinzulesen, wenn du Hohlbein magst oder wenigstens nicht hasst. Wenn nicht, dann lieber nicht.  ;D
Kann ich auch empfehlen. Aber am Besten wohl nur die ersten 3 oder 4. Danach wird repetitiv.
Ich habe damals die ganze Reihe gelesen, als ich 15 oder 16 war. Da hats mich begeistert, ob es das nochmal tun würde, wage ich zu bezweifeln.
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Offline LUCKY_Seb

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Ist sehr ruhig und trotzdem verstörend.  :ctlu:
Gibt es auch auf Spotify zum anhören...
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Offline Sir Mythos

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Die Hexer-Reihe von Hohlbein kann ich auch empfehlen.
Habe die erste 3 oder vier Bände durch und mache gerade mal eine Pause (weil ich was anderes brauche).
Der Rest kommt dann später.
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Offline Rhylthar

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Ich mochte "The Cthulhu Casebooks- Sherlock Holmes and [...]". :)
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

ErikErikson

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Hohlbein ist ok, aber bitte dazuerwähnen, das es Trivialliteratur ist. Ihn in einem Satz mit Lovecraft zu erwähnen, grenzt an Beleidigung des Meisters.

Wer etwas gehobenere Ansprüche hat, ist mit dem Vorbild Machen gut bedient, Poe natürlich, und wer es moderner mag, kann Ligotti versuchen.   

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Diese Sammlung an Erzählungen (https://www.cthulhu-webshop.de/lovecrafts-schriften_xulhu-und-andere-erzaehlungen.html) ist sehr zu empfehlen und zudem aus deutschen Landen.

Offline Niniane

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Es hat wirklich noch niemand Robert W. Chambers gesagt? Von dem ist der "King in Yellow" und der ganze Mythos darum.
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Offline Gotham Rundschau

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Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen:

Matt Ruff, Lovecraft Country

Brian Lumley, Sie lauern in der Tiefe

Adreas Gruber, Der Judas-Schrein

und jede menge Kurzgeschichten-Anthologien (Festa-Verlag oder The New Lovecraft Circle von Robert M. Price)

ansonsten Robert Bloch, August Derleth etc.

Offline Jiba

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Matt Ruff, Lovecraft Country
Hahaha, ich lese es im Moment und wollt's grade selbst empfehlen!  :d
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Kane Bloodstone

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Die Geschichten von Robert E. Howard wie etwa z.B. Volk der Finsternis, Tote erinnern sich und Die Kinder der Nacht.
Gibt es als Sammelbände im Festa-Verlag.


Kane

Offline Sir Mythos

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Hohlbein ist ok, aber bitte dazuerwähnen, das es Trivialliteratur ist. Ihn in einem Satz mit Lovecraft zu erwähnen, grenzt an Beleidigung des Meisters.

Naja, wenn man ehrlich ist, ist Lovecrafts Schreibweise auch alles andere als gut.  ;D
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ErikErikson

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Naja, wenn man ehrlich ist, ist Lovecrafts Schreibweise auch alles andere als gut.  ;D
Darfst du gerne so sehen, genauso wie du dein Kind Janine nennen, die Bildzeitung lesen und Jogginghosen im Supermarkt tragen darfst.
Ich halte es da mit Joshi:

"...I unhesitatingly declare H. P. Lovecraft not merely a good writer but a great writer--great in his management of prose, great in his imaginative scope, great in the philosophical and aesthetic underpinnings of his fiction, and great in the effective construction of a tale that allows it to become so compellingly readable."
« Letzte Änderung: 28.01.2021 | 20:48 von ErikErikson »

Achamanian

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Es hat wirklich noch niemand Robert W. Chambers gesagt? Von dem ist der "King in Yellow" und der ganze Mythos darum.

Ich betrachte den ja immer als eigentlich außerhalb des Cthulhu-Mythos stehend - Chambers hat vor Lovecraft beschrieben, Lovecraft sich nur ganz am Rande auf ihn bezogen, und in den Cthulhu-Mythos passen die King-in-Yellow-Sachen trotz kosmischer Anklänge auch eigentlich nur mit Ächzen und Knirschen rein.

Offline General Kong

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Meine absoluten Favoriten sind die Kurzgeschichten von Robert E. Howard, gesammlet in dem Band "nameless Cults. The Cthulhu Mythos Fiction of Robert E. Howard". ASTREIN!

Mir gefallen dei Mythosgeschichten von Howard eh besser als die von Lovecraft - dunkler, geheimnisvoller, mehr Action!
Beispiel:
"Hellforth, ihre Freundin wird gerade von einem fliegenden Grauen auf den Dachboden des öden Hauses am Ende der Sackgasse entführt! Dort wird ein Kultist es dem bösen Hgmpgfl'mpfnthiff zum Opfer darbringen, um das Ende der Welt heraufzubeschören!"
Lovecraft-Held: "Oh weh mir! Da taumel ich dann mal mit dem Buch der Geheimnisse in die Sackgasse, erbleiche vor Schrecken und sinke entkräftet darnieder. Weh mir! Arme Susan! Der Welten Ende hat begonnen ..."
Howard-Held: " Fliegendes Grauen?! Kommt nicht weit! Mit Meiner Winchester schieße ich das Mistvieh vom Himmel und fange die liebreizende Susan aus dem Sturz auf. Sie küsst mich und dann geht's den Dachboden ausfegen! Jack, Steve, Roger, Schäferhund Wuffi - MIR NACH! ... Und wer soll da noch auf dem dachboden sein? Hgmpmfndings? Klingt ja wie ein besoffener Schwede!"

Was will man lieber spielen ...  8]  ~;D
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Offline Kreggen

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Die ausufernde Reihe "Der Hexer von Salem" von Wolfgang Hohlbein hab ich vor Jahren mal gelesen und zumindest die ersten paar Bände der Sammelausgabe haben mir auch Spaß gemacht. Irgendwann zieht es sich dann schrecklich, Hohlbein eben.  ::) Empfehlung, mal reinzulesen, wenn du Hohlbein magst oder wenigstens nicht hasst. Wenn nicht, dann lieber nicht.  ;D

Ich hab die Gesamtausgabe im Schrank. Spätere Bände, wie die mit dem Geisterzug, der erneuten In-80-Tagen-um-die-Welt-Geschichte, der Wüstenrose und der Zeitmaschine waren echt super.

Und das hier:
« Letzte Änderung: 28.01.2021 | 22:16 von Kreggen »
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Offline Jiba

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Zitat
Lovecraft-Held: "Oh weh mir! Da taumel ich dann mal mit dem Buch der Geheimnisse in die Sackgasse, erbleiche vor Schrecken und sinke entkräftet darnieder. Weh mir! Arme Susan! Der Welten Ende hat begonnen ..."

Also das ist eher die überzeichnete Version, die man heute im populären Rollenspielkontext in Lovecrafts Werk reindichtet. Mir kam der typische Lovecraft-Held deutlich abgeklärter vor:

"Ach, wie auf unheimliche Weise einprägsam die Landschaft hier doch ist. Schön, dass ich hier bin. Hergeführt haben mich die alten Schriftstücke, die ich auf dem Dachboden meines Großonkels entdeckt habe. War nicht ganz richtig im Kopf, der Mann. Aber ist interessant, was er schreibt. Also hoffe ich, mich hier mit ein paar Leuten zu unterhalten, wie Ärzten oder Psychiatern und einfach nur verschrobenen Bauersleuten. Oh, es passieren seltsame Dinge! Erschreckende Dinge. Vielleicht machen sie mich verrückt. Naja..."

Und ich spiel auch durchaus mal einen Charakter, der sich gegen das Zeugs, was sich ihm entgegenstellt, nicht wehren kann. Da ist die schauspielerische Bandbreite in der Runde oft auch größer, wenn man  nicht ständig über käsige Pulp-Sprüche und pubertäre Power-Fantasien stolpert.  8]

Darfst du gerne so sehen, genauso wie du dein Kind Janine nennen, die Bildzeitung lesen und Jogginghosen im Supermarkt tragen darfst.
Und dir steht es natürlich frei, so bildungsarrogant wie möglich zu sein.  ;)
« Letzte Änderung: 28.01.2021 | 23:47 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Sir Mythos

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Ich halte es da mit Joshi:

"...I unhesitatingly declare H. P. Lovecraft not merely a good writer but a great writer--great in his management of prose, great in his imaginative scope, great in the philosophical and aesthetic underpinnings of his fiction, and great in the effective construction of a tale that allows it to become so compellingly readable."

Das Problem daran ist, dass sehr viel von den Punkten darauf zurückzuführen ist, dass verschiedenste andere Autoren Elemente von Lovecraft übernommen haben (teils durch zutun von Lovecraft über seine Briefe, teils aus anderen gründen). Und dass dadurch seine Texte von vielen Leuten interpretiert wurden. Nur auf diese Art und Weise konnte der Lovecraft-Mythos so Groß werden.
Das heißt nicht, dass ich die Ideen von Lovecraft (insbesondere die, andere dazu zu animieren, Dinge von ihm zu übernehmen) nicht für sehr clever und großartig halte. Aber der Inhalt der Geschichten an sich und die Schreibweise ist halt eher durchschnitt.

Insofern finde ich es gut, dass wir hier im Thread auch weitere Bücher zum Cthulhu-Mythos finden, die nicht von Lovecraft sind.

Gibt es eigentlich auch Bücher, die in der Jetzt-Zeit spielen und den Mythos aufgreifen?
Das von Kreggen genannte scheint ja gleich 3 Zeiten abzudecken (1920er / 1990er / 2050er).
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Offline Rhylthar

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Najo, es geht immer noch ein paar Delta Green-Romane, wenn man in die Jetzt-Zeit will.
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Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

ErikErikson

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Das Problem daran ist, dass sehr viel von den Punkten darauf zurückzuführen ist, dass verschiedenste andere Autoren Elemente von Lovecraft übernommen haben (teils durch zutun von Lovecraft über seine Briefe, teils aus anderen gründen). Und dass dadurch seine Texte von vielen Leuten interpretiert wurden. Nur auf diese Art und Weise konnte der Lovecraft-Mythos so Groß werden.
Das heißt nicht, dass ich die Ideen von Lovecraft (insbesondere die, andere dazu zu animieren, Dinge von ihm zu übernehmen) nicht für sehr clever und großartig halte. Aber der Inhalt der Geschichten an sich und die Schreibweise ist halt eher durchschnitt.
Ich denke, da ist der Faden hier jetzt nicht ganz passend, aber ich würde dem schon widersprechen. Es gibt keinen Nachfolgeautor, der Lovecraft übertrifft. Selbst Ligottis "The Last Feast of Harlequin" kommt nicht annähernd an Shadows over Innsmouth heran.  Nicht das man das nicht diskutieren könnte und sollte, aber wenn Howard oder gar (Schauder) Hohlbein als Optionen im Raum stehen, zweilfele ich am passenden Publikum. Wenn hier aber Autoren genannt würden, die Lovecraft in seinem Stil übertreffen könnten, so wäre das natürlich löblich. Solange es nicht John Sinclair und Konsorten sind. 

Offline Jiba

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Ich stimme hier übrigens zu. Lovecrafts Stil braucht sich nicht zu verstecken.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline AndreJarosch

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Empfehlung, wenn es explizit um MYTHOS-Referenzen geht:
Die Cthulhu-Reihe vom Festa-Verlag und die Cthulhu Fiction-Reihe von Chaosium.

Empfehlung wenn es um eine ähnlich intensive Art geht Geschichten zu erzählen:
Alles von Clark Ashton Smith

ErikErikson

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In Comicform muss auch Hernan Rodrigez erwähnt werden.

Samael

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Meine absoluten Favoriten sind die Kurzgeschichten von Robert E. Howard, gesammlet in dem Band "nameless Cults. The Cthulhu Mythos Fiction of Robert E. Howard". ASTREIN!

Mir gefallen dei Mythosgeschichten von Howard eh besser als die von Lovecraft - dunkler, geheimnisvoller, mehr Action!
Beispiel:
"Hellforth, ihre Freundin wird gerade von einem fliegenden Grauen auf den Dachboden des öden Hauses am Ende der Sackgasse entführt! Dort wird ein Kultist es dem bösen Hgmpgfl'mpfnthiff zum Opfer darbringen, um das Ende der Welt heraufzubeschören!"
Lovecraft-Held: "Oh weh mir! Da taumel ich dann mal mit dem Buch der Geheimnisse in die Sackgasse, erbleiche vor Schrecken und sinke entkräftet darnieder. Weh mir! Arme Susan! Der Welten Ende hat begonnen ..."
Howard-Held: " Fliegendes Grauen?! Kommt nicht weit! Mit Meiner Winchester schieße ich das Mistvieh vom Himmel und fange die liebreizende Susan aus dem Sturz auf. Sie küsst mich und dann geht's den Dachboden ausfegen! Jack, Steve, Roger, Schäferhund Wuffi - MIR NACH! ... Und wer soll da noch auf dem dachboden sein? Hgmpmfndings? Klingt ja wie ein besoffener Schwede!"

Was will man lieber spielen ...  8]  ~;D

Du hast wohl nicht viel Lovecraft gelesen... Einfach mal als Gegendarstellung:

https://www.deviantart.com/strixvanallen/journal/The-5-most-hardcore-Lovecraft-protagonists-672180967

Offline Megavolt

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Es gibt keinen Nachfolgeautor, der Lovecraft übertrifft.

Ich bin immer wieder erschüttert, wie schlecht der Lovecraft irgendetwas beschreiben kann. Dabei handelt es sich mMn aber um eine Kernkompetenz, die ein Autor drauf haben sollte. Seine ultra langsamen Setups sind in meinen Augen darüber hinaus kaum noch zeitgemäß. Es gibt eine Reihe von singulären Böcken, die er geschossen hat, wo man sich fragt, was den Lovy geritten hat (mein Lieblingsbeispiel: wo er in Berge des Wahnsinns ein Biologiefachbuch abschreibt). Die Ideen seiner Texte sind nicht unbedingt originell oder sonderlich ausgefeilt. Normalerweise hat er genau eine einzige Idee, die er dann auswalzt. Wenn man diesen Eindruck neben die Werke von Autoren hält, die auf jeder Seite drei brillante Ideen haben, dann kann er da kaum mithalten.

Mein Respekt für sein Werk hängt sich letztlich an der Frage auf, ob der Lovecraft jetzt für Cosmic Horror - ein tolles Genre! - eine zentrale Figur ist, oder nicht. Einerseits hat er das Genre sicherlich nicht erfunden, andererseits hat er es wohl sehr stark forciert. Da steht es irgendwie unentschieden. Ich will nicht kleinlich sein: In dubio pro reo. Und die großen Alten sind natürlich super.

ErikErikson

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Ich bin immer wieder erschüttert, wie schlecht der Lovecraft irgendetwas beschreiben kann. Dabei handelt es sich mMn aber um eine Kernkompetenz, die ein Autor drauf haben sollte. Seine ultra langsamen Setups sind in meinen Augen darüber hinaus kaum noch zeitgemäß. Es gibt eine Reihe von singulären Böcken, die er geschossen hat, wo man sich fragt, was den Lovy geritten hat (mein Lieblingsbeispiel: wo er in Berge des Wahnsinns ein Biologiefachbuch abschreibt). Die Ideen seiner Texte sind nicht unbedingt originell oder sonderlich ausgefeilt. Normalerweise hat er genau eine einzige Idee, die er dann auswalzt. Wenn man diesen Eindruck neben die Werke von Autoren hält, die auf jeder Seite drei brillante Ideen haben, dann kann er da kaum mithalten.

Mein Respekt für sein Werk hängt sich letztlich an der Frage auf, ob der Lovecraft jetzt für Cosmic Horror - ein tolles Genre! - eine zentrale Figur ist, oder nicht. Einerseits hat er das Genre sicherlich nicht erfunden, andererseits hat er es wohl sehr stark forciert. Da steht es irgendwie unentschieden. Ich will nicht kleinlich sein: In dubio pro reo. Und die großen Alten sind natürlich super.
Ja, dann, wer macht kosmischen Horror den besser? Butter auf die Fische!

Offline Megavolt

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Ja, dann, wer macht kosmischen Horror den besser? Butter auf die Fische!

Keine Ahnung, aber ich habe ja nicht behauptet, dass er das schlecht macht. Ich bezweifle nur, dass er der erste Autor war, der die Idee hatte: Der Kosmos ist weitläufig und schert sich einen Scheiß um uns.

Das ist doch auch ein naheliegender Gedanke, wenn man, sagen wir mal, zum Beispiel kein Theist ist.

Disclaimer: Meine Kritik am Lovecraft ist keine Kritik an dir. Wenn dir der Lovecraft Spaß macht, dann freut mich das für dich.

Samael

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Keine Ahnung, aber ich habe ja nicht behauptet, dass er das schlecht macht.

Genaugenommen doch, einen Beitrag höher....?

Offline Megavolt

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Genaugenommen doch, einen Beitrag höher....?

Ich kritisiere doch seine Eignung als Schriftsteller, gebe ihm aber im Gegenzug ein paar Punkte für Cosmic Horror? Vielleicht habe ich das unverständlich rüber gebracht.

Samael

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Ist schon ziemlich ... gewagt einem der Genre-Ikonen die Eignung für seinen Beruf abzusprechen.
Wenn du den Stil nicht magst -  das ist Geschmacksfrage (er ist auch sehr aus der Mode!). Aber im Unfähigkeit zu unterstellen ist einfach abwegig.

Offline readyandnot

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Um mal kurz wieder zum Thema abzubiegen  ~;D:
- Die "World War Cthulu"-Anthologie ich nämlich tatsächlich herausragend und mit einigen Horrorgeschichten, die mich wirklich verstört zurückließen (im besten Sinn): https://www.goodreads.com/book/show/20894991-world-war-cthulhu-fiction-anthology
(auch wenn das natürlich keine Romane sind, aber dann dürfte man ja auch viel Lovecraft nicht lesen und dafür gibt es Autor:innen wie Robin D. Laws, Greg Stolze, Lavie Tindhar, Sarah Newton)
- Nachdem schon das wunderbare "Lovecraft Country" genannt wurde: "The Ballad of Black Tom" von Victor LaValle. Eine Novelle um eine Schwarze Hauptfigur als Replik auf Lovecrafts "The Horror at Red Hook".
- Und auf die Frage über Romane, die in der Gegenwart spielen: "The City We Became" von der fantastischen N.K. Jemisin (von der "Broken Earth"-Trilogie) ist cthuloid und macht kosmischen Horror sehr menschlich. Im engeren Sinn "Lovecraftsch", falls man das so sagen möchte, ich es nicht.

Offline Jiba

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Und wenn jemand eine einzelne Idee auf 50 Seiten auswalzt, dann trifft das immer noch keine Aussage darüber, ob er ein guter Schriftsteller ist oder nicht. In der Schriftstellerei geht es darum mit Worten, Sätzen, Vorstellungen zu arbeiten. Ein guter Schriftsteller muss nicht einmal irgendwas gut beschreiben können. Der muss halt nur etwas Eigenartiges mit seinem Text machen. Ertrage ich kaum einen Text von Günter Grass. Ja! Ist er trotzdem ein guter Schriftsteller! Doch klar!

Ob man von einem Text unterhalten wird oder nicht oder ob eine Beschreibung schillernd oder minimalistisch ist hat keinerlei Gewicht bei der Frage, ob hier das schriftstellerische Handwerk beherrscht wird oder nicht. Denn Stimmungen transportieren, das kann Lovecraft schon.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Megavolt

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Ein guter Schriftsteller muss nicht einmal irgendwas gut beschreiben können. Der muss halt nur etwas Eigenartiges mit seinem Text machen.

Aha, okay.

Offline readyandnot

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In Comicform muss auch Hernan Rodrigez erwähnt werden.
Danke für den Hinweis, dann erwähne ich auch noch: "Locke and Key" von Joe Hill und Gabriel Rodriguez, ein atmosphärischer, düsterer Horrorcomic, der passenderweise mit dem Band "Welcome to Lovecraft" beginnt.

Offline Jiba

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Aha, okay.

Naja, der Text brauch halt etwas Eigentümliches, Besonderes, was ihn irgendwie abhebt. Er muss halt was im Leser auslösen können. Und das schafft Lovecraft ja in der Regel schon. Dazu muss er gar nichts nett beschreiben. Bei dem, was er vermitteln will, sorgt seine nüchterne Bibliothekarensprache eben für einen interessanten Kontrast.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Megavolt

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Ist schon ziemlich ... gewagt einem der Genre-Ikonen die Eignung für seinen Beruf abzusprechen.

Als Argument für seine mangelnde berufliche Eignung könnte man vielleicht seinen mangelnden beruflichen Erfolg heranziehen.

Der war ihm ja erst posthum beschieden, und ist eigentlich auch erst durch die massive Vermarktung des Mythos, nicht zuletzt vor allem in literaturfremden Bereichen, wirklich groß geworden.
« Letzte Änderung: 29.01.2021 | 11:08 von Megavolt »

Offline Katharina

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Empfehlung wenn es um eine ähnlich intensive Art geht Geschichten zu erzählen:
Alles von Clark Ashton Smith

Und die Geschichten von Algernon Blackwood.
Leitet derzeit: Symbaroum, Cthulhu und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen
Spielt derzeit: Cthulhu und (unregelmäßig) Oneshots in Indie-Systemen
Gemeinsam mit meinem Partner bin ich in der Rollenspielwelt auch unter dem Pseudonym "DraKri" aktiv.

Samael

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Als Argument für seine mangelnde berufliche Eignung könnte man vielleicht seinen mangelnden beruflichen Erfolg heranziehen.
V
Der war ihm ja erst posthum beschieden, und ist eigentlich auch erst durch die massive Vermarktung des Mythos, nicht zuletzt vor allem in literaturfremden Bereichen, wirklich groß geworden.

Das stimmt einfach nicht. Also dass er erst mit der Vermarktung des Mythos in der Popkultur bekannt und weithin gelesen wurde. Sein Werk wurde ca ab den 60er Jahren richtig erfolgreich und zwar aus eigener Kraft, nicht weil sein Mythos von anderen Schaffenden gepusht wurde.

Offline readyandnot

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Könnt das bitte in einem anderen Thread austragen? Das war ja, wahrscheinlich, nicht die Intention des OP.

Offline seanchui

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- Romane, die den Mythos beinhalten, und die ich empfehlen kann:

1. Frank Belknap Long hat mit "Die Hunde von Tindalos" und "Das Grauen in den Bergen" in meinen Augen essentiell zum Mythos beigetragen und war noch Teil des "Lovecraft-Zirkels".
2. Robert E. Howard - wenn man ihn mag - hat einiges beigesteuert. Mir liegt da aber Conan ehrlicherweise mehr als seine Mythos-Werke  ;)
3. Derleth war natürlich sehr eng dran an Lovecraft, seine Mythos-Prosa hat aber einen eher mittelmäßigen Ruf -> ich habe das nie gelesen
4. Ramsey Campbell hat sein eigenes Lovecraft-Country in England (Brichester) geschaffen und viele Storys hier angesiedelt. "Goatswood" kennt man vielleicht schon aus dem Rollenspiel.

- Romane/Kurzgeschichten im NOW-Setting
Es gibt einige Anthologien im Verlag Torsten Low; deren Inhalte sind meist im Modernen angesiedelt.
Und mir fällt noch das hier ein: https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/article/78-lovecrafter-online-037-im-schatten-%C3%A4lterer-schrecken/

Samael

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Ich fand den Kurzgeschichtenband „The Horror in the Museum and other Revisions“ von diversen beitragenden Autoren sehr gelungen und lesenswert. Habe den allerdings vor fast 20 Jahren in den Händen gehabt.

Offline nobody@home

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2. Robert E. Howard - wenn man ihn mag - hat einiges beigesteuert. Mir liegt da aber Conan ehrlicherweise mehr als seine Mythos-Werke  ;)

Howards Conan-Romane gehören definitiv mit zum Mythos. Die spielen halt noch mal ein gutes Stück früher als in den 1920ern und der Hauptcharakter ist, wie man's von Howard auch anderweitig gewohnt ist, eher ein Actiontyp als einer von HPLs leicht einsiedlerisch veranlagten intellektuellen Bücherwürmern...aber bei den übernatürlichen Elementen und Conans gelegentlichen philosophischen Anflügen merkt man dann doch wieder die Gemeinsamkeiten. ;)

(Außerdem stammen die gestaltwandelnden Schlangenmenschen direkt von Howard, auch wenn Conan selbst mit denen meines Wissens im Original nie aneinandergeraten ist; den Ärger hatte dafür Kull von Atlantis. Ka nama kaa lajerama.)

Offline Gotham Rundschau

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Danke für den Hinweis, dann erwähne ich auch noch: "Locke and Key" von Joe Hill und Gabriel Rodriguez, ein atmosphärischer, düsterer Horrorcomic, der passenderweise mit dem Band "Welcome to Lovecraft" beginnt.

Wenn Comics zählen, ergänze ich um

Alan Moore, Neonomicon und Providence
Grant Morrisson, Nameless

Offline General Kong

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Du hast wohl nicht viel Lovecraft gelesen... Einfach mal als Gegendarstellung:

https://www.deviantart.com/strixvanallen/journal/The-5-most-hardcore-Lovecraft-protagonists-672180967

Du hast wohl nicht viel Howard gelesen ...   ::)

Nicht nur WAS gemacht wird, sondern vor allem WIE es beschrieben wird - da toppt Howard Lovecraft jeden Tag und wenn die Sterne günstig stehen zweimal.

Die genannten Geschichten kenen ich natürlich - bis auf eine: The Dream-Quest of Unknown Kaddath. Die war leider in keiner der Lovecraft-Sammlungen dabei.

Dunwich Horror hat Action. Mountains of Madness ... hätte sie gehabt, wenn Lovecraft Actiongeschichten schreiben könnte. Kann er aber nicht. Die Charaktere mögen hartgesotten sein, aber die Geschichten, wie Lovecraft sie schrebt, sind es nicht. Howard dagegen kann kein guten Detektivgeschichten (ohne Monster und Übernatürlichem) schreiben (die sind wirklich drittklassig).

Lovecrafts Stärke ist seine barocke Sprache, der langsame Fluss der Geschichte, der Aufbau der Atmosphäre.
Howard ist handfest, der Horror wirklich schauerlich, das Grauen packt einen an der Kehle. Die Geschichten haben Schwung. Dies zeigt sich auch in seinen Fantasygeschichten (Conan, Kull, Solomon Kane), den histoisichen, den Western und vor allem seinen Box-Geschichten (!): da fühlt man in den Beschreibungen fats physisch die Schläge! Ein Rocky-Film auf Papier - plus Bud Spencer bei den Geschchten um den Matrosen Steve Costigan!
« Letzte Änderung: 29.01.2021 | 13:40 von General Kong »
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ErikErikson

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Howard ist schwer einzuordnen. Er ist natürlich persönlich mit Lovecraft verbunden gewesen, und sie haben sich auch gegenseitig inspiriert-ABER: Er schreibt hat größtenteils Sword and Sorcery, ein komplett anderes Genre. Was natürlich trotzdem teils zum Mythos gehört, weil der halt sehr inklusiv ist. Ob die wenigen Horrorgeschichten ,die er geschrieben hat, was taugen, kann ich nicht sagen, kenn sie nicht.  Genannt wird da ja "The black Stone", die gut sein soll.
« Letzte Änderung: 29.01.2021 | 13:45 von ErikErikson »

Offline General Kong

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Einspruch: Man KENNT größtensteils sein Sword&Sorcery-Geschichten. tatsächlich habe ich zusammen mehr Western, Fight-, Detektive-, Horror- und Abenteuer- und historische Geschichten von Howard als Geschichten über Conan, Kull, Cormac Mac Art, Solomon Kane und Bran Mac Morn. Die Conan-Geschihcten "gehören" zum Mythos wie Teile der Kull-Geschichten, der Cormac Mac Art-Geschichten und einiger weiterer.

Aber Howard hat VIELE Western geschrieben - das war als Westtexaner auch seine Leidenschaft. Ich würde sagen (nur grobe Schätzung), dass 25-30% der Geschichten von Howard Sword & Sorcery waren, davon vielleicht die Hälfte Conan. Und die machten ihn bekannt.

Der Rest verteilt sich auf die anderen Genres und davon sind Western bestimmt für sich 20%. Die verkauften sich damals (neben den Fight-/Box-Geschichten) auch gar nicht schlecht.

Kennt heute nur leider keiner mehr (also außer mir anscheinend).
« Letzte Änderung: 29.01.2021 | 13:51 von General Kong »
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Samael

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Du hast wohl nicht viel Howard gelesen ...   ::)

Naja, doch. Ich kenne das gesamte Werk.

Und zaudernde Weicheier wie du sie oben beschrieben hast kommen da als Protagonisten nicht vor. Dein aktueller Beitrag jetzt ist klassisches moving-the-goalposts (nicht dass ich ihm, also dem letzten Beitrag - zumindest in Teilen - nicht zustimmen könnte).
« Letzte Änderung: 29.01.2021 | 14:10 von Samael »

Offline tartex

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Werfe noch Going Underground von Nick Mamatas auf den Haufen. Der Mythos durch die Linse der Beat-Poeten.

Zitat
The year is nineteen-sixty-something, and after endless millennia of watery sleep, the stars are finally right. Old R'lyeh rises out of the Pacific, ready to cast its damned shadow over the primitive human world. The first to see its peaks: an alcoholic, paranoid, and frightened Jack Kerouac, who had been drinking off a nervous breakdown up in Big Sur. Now Jack must get back on the road to find Neal Cassady, the holy fool whose rambling letters hint of a world brought to its knees in worship of the Elder God Cthulhu. Together with pistol-packin' junkie William S. Burroughs, Jack and Neal make their way across the continent to face down the murderous Lovecraftian cult that has spread its darkness to the heart of the American Dream. But is Neal along for the ride to help save the world, or does he want to destroy it just so that he'll have an ending for his book.

Zitat
Move Under Ground was widely and positively reviewed, by trade, genre, and non-genre publications. In addition to reviews in Publishers Weekly and Booklist, the book received positive notices from Fangoria, Locus, Green Man Review, Bookslut, and other genre-themed publications and columns. More unusually for a first horror novel from an independent press, Move Under Ground was reviewed by publications more widely known for reviewing avant-garde and literary fiction, including The Believer, Village Voice, and the American Book Review.

Positive word of mouth continued long after the releases of the hardcover and paperback releases. As recently as 2009, major genre publications such as Tor.com published an article on the book by novelist Jon Evans. In September 2010, Kenneth Hite declared the book one of the best Cthulhu Mythos stories not written by Lovecraft, in his book Cthulhu 101. Hite also declared the book one of the top five Mythos novels of all time via Twitter.

Ist auf jeden Fall eine anspruchsvolle Lektüre und kam anscheinend auch auf Deutsch raus:

Abwärts: Move Under Ground. by Joachim Körber. Edition Phantasia, 2005.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Samael

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Cool, danke für den Tipp!

Offline Niniane

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Kult von Ljubko Deresch. Zwar nicht explizit Cthulhu-Mythos (könnte auch Unknown Armies oder - no pun intended - Kult sein), aber das Necronomicon wird erwähnt. Und das Buch habe ich als mega-abgefahren in Erinnerung.

"Whyborne & Griffin" von Jordan L. Hawk, ein Museumskurator und ein ehemaliger Pinkerton-Detektiv lieben und kämpfen sich durch das von Mythosmonstern verseuchte Neu-England, sehr explizit von Lovecraft geprägt, einer der Hauptcharaktere hat beispielsweise in Arkham studiert.
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
The weight that holds you down, let it go
(Parkway Drive - Ground Zero)

Offline KhornedBeef

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Ist das Liebes-Thema da so im Vordergrund? Ich frage, weil Hetero-Beziehung durch lange Tradition so obligatorisch sind, dass man nicht mehr darauf achtet, wenn sie überall hineingeklemmt werden, aber LGBTQ ist öfter"...und sie sind ein schwules Pärchen!! *pitch*". Und das KANN man richtig gut machen, aber das würde dir explizit auffallen, dass das preisverdächtig gut ist...oder eben lame :)
"For a man with a hammer, all problems start to look like nails. For a man with a sword, there are no problems, only challenges to be met with steel and faith."
Firepower, B&C Forum

Ich vergeige, also bin ich.

"Und Rollenspiel ist wie Pizza: auch schlecht noch recht beliebt." FirstOrkos Rap

Wer Fehler findet...soll sie verdammt nochmal nicht behalten, sondern mir Bescheid sagen, damit ich lernen und es besser machen kann.