Autor Thema: Was ist das (Fantasy-)System, mit dem ich mich als nächstes befasse  (Gelesen 4255 mal)

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Achamanian

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Ich befinde mich mal wieder in eine Suchbewegung und überlege, mit welchem (Fantasy-)System ich mich als nächstes als potentiellem Kandidat für neue Runden näher befassen will. Manchmal stürzt mich das in unverhältnismäßige Verwirrung und Verzweiflung. Leicht assoziiert ist die Frage, was ich für mein Heartbreaker-Setting verwenden bzw. mit Blick auf welches System ich daran weiterarbeiten kann (ich habe bemerkt, dass die Settingentwicklung bei mir wirklich stark vom System beeinflusst ist, mit Against the Darkmaster im Hinterkopf komme ich eben auf ganz andere Sachen als mit Reign).

Also schreibt mir - gerne ganz im Allgemeinen und diffus - was ihr über die folgenden Systeme denkt:

Against the Darkmaster (pro: der Nostalgiefaktor ist da hoch, ich habe es komplett gelesen, beeinflusst in interessanter Art Settingüberlegungen. Contra: Zu regelschwer.)

Everywhen/BoL (pro: Regelleicht und leicht anzupassen, contra: Ich bin irgendwie trotz mehrer Leseanläufe in keines der beiden Regelwerke reingekommen, es ist seltsam reizlos für mich.)

Fantasy AGE (pro: Irgendwie mag ich's einfach, eine Revised Edition ist unterwegs, die wahrscheinlich ein paar der Machen ausbügelt, ich kenne es gut. Contra: Viele Systemmacken, die den Spielfluss stören, am schlimmsten natürlich der HP Bloat, aber auch die Stunt-Analysis-Paralysis.)

Low Fantasy Gaming (pro: Interessiert mich halt irgendwie, glaube, es könnte "das bessere Fantasy AGE" sein, außerdem Kompatilität zum Old-School-Kram. Contra: Warum neue Regeln lesen, wenn es dann vielleicht doch nur so ähnlich wie Fantasy AGE ist?)

Reign: (pro: Ich liebe Stolzes Schreibstil, die Regeln sind imponierend durchkonzeptioniert, contra: Habe es nur einmal in der Praxis ausprobiert und kann mir vorstellen, dass es am Spieltisch doch recht sperrig und behäbig ist, wenn es an die Auswertung der Würfelergebnisse geht, vor allem im Kampf.)

Questworlds: (pro: Einfacher ist die Umsetzung von Settings wohl fast in keinem System, will es außerdem endlich mal probieren, weil das aktuelle SRD auf mich wirklich viel besser und aufgeräumter wirkt als Heroquest; könnte "mein Fate" sein. Contra: Es ist in Bezug auf Settings so agnostisch und regelleicht, dass die Umsetzung eines Heartbreakers damit etwas an Reiz verliert; eigentlich müsste man nur sein Setting schreiben und es dann halt mit QW spielen.)

OpenQuest: (pro: einfach, vertraut. Contra: Es gibt halt so ein paar Haken am System, die mich immer stören werden, der SIZE-Wert und das die Haupteigenschaften irgendwie nicht zum Zug kommen.)

Mythras: (wie OpenQuest, nur dass es halt komplex und vertraut ist.)

Offline klatschi

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Against the Darkmaster (pro: der Nostalgiefaktor ist da hoch, ich habe es komplett gelesen, beeinflusst in interessanter Art Settingüberlegungen. Contra: Zu regelschwer.)

Wir haben nach einer ersten kurzen Proberunde eigentlich sehr viel Spaß dran. Was ich empfehlen kann, ist eine Zusammenfassung der Kampfmodifikatoren, die man auf dem Discord-server findet. Die fand ich nämlich schon etwas unübersichtlich.
Charaktererstellung geht schnell und ist dank der Backgrounds toll individualisierbar. Unser Vorteil ist etwas, dass wir online spielen und entsprechend nicht alle Tabellen raussuchen und "bedienen" müssen, sondern das halt über Foundry läuft - wenn die Spielenden aber Spaß dran haben und sich darauf einlassen, denke ich, dass auch das kein Stress sein sollte.

Offline Haukrinn

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Irgendwie kann ich das gerade sehr gut nachvollziehen. Mir schwirrt (im Kopf, aber auch mittlerweile in einem gut gefüllten Notizbuch mittlerweile) ganz viel Material für eine Kampagne rum (auch wenn die Pandemie daraus bisher eher die "greatest campaign that never was" gemacht hat), und ich stehe da auch ein wenig wie der Ochs vorm Berg.

Hängen geblieben bin ich jetzt tatsächlich bei AGE (allerdings ist es nicht so simpel, s.u.) nachdem Cypher, Fate, OSR, D&D und zuletzt Schatten des Dämonenfürsten ihre Gastauftritte als potentielle Kandidaten hatten. Cypher und Fate sind raus, weil ich gerne ein wirklich klassiches Spiel mit Stufen haben möchte (nicht unbedingt mit Klassen), OSR spiele ich gerade schon mit Beyond the wall, aber OSR passt für das, was ich machen will, einfach nicht. D&D will ich nicht, weil ich es nicht mag. Und SdDf gefällt mir zwar total gut, brächte aber so viele Umbauten mit sich, damit es zum Setting passt, dass sich das letztendlich auch erledigt hatte.

An AGE mag ich den Würfelmechanismus und das einfache Fokus/Talente-System. Gar nicht mag ich die HP/MP-Spirale bei den älteren AGE-Spielen. Aber ich gebe zu, ich bin totaler Fanboy des AGE-Inkarnation aus Expanse. Das woran ich gerade arbeite ist ein "rückportieren" von Expanse AGE (und damit indirekt auch Modern AGE) auf die Fantasy-Schiene. Tatsächlich funktioniert das extrem gut, weil man die drei Grundklassen auch super durch entsprechende Talente usw. ausdrücken kann (aber nicht darauf beschränkt ist) und das AGE-Magiesystem sich sehr simpel (ebenfalls über Talente) überall anstöpseln lässt. Expanse andererseits hat durch den Fortune-Mechanismus und durch Churn Elemente, die das Spiel extrem aufwerten, die Hit Points in Zaum halten und Stunts deutlich kontrollierbarer machen - ohne dass es dadurch zu einfach wird.

Ich für meine Seite werde wohl tatsächlich dabei bleiben (es sei denn Fantasy AGE 2nd wird in der gleichen Liga spielen).
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Offline Grubentroll

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Wann spielt ihr das alles? :D

Achamanian

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Wann spielt ihr das alles? :D

Also, ich spiele im Moment ja leider nichts von alledem (aber im Moment zumindest mit meinen Kindern "Tails of Equestria", das demnächst auf Wunsch des jüngeren Mitspielers einen Spider-Man-Spin-Off mit Weltenreise nach Yew York bekommt).

QuantizedFields

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Fantasy AGE (pro: Irgendwie mag ich's einfach, eine Revised Edition ist unterwegs, die wahrscheinlich ein paar der Machen ausbügelt, ich kenne es gut. Contra: Viele Systemmacken, die den Spielfluss stören, am schlimmsten natürlich der HP Bloat, aber auch die Stunt-Analysis-Paralysis.)

Low Fantasy Gaming (pro: Interessiert mich halt irgendwie, glaube, es könnte "das bessere Fantasy AGE" sein, außerdem Kompatilität zum Old-School-Kram. Contra: Warum neue Regeln lesen, wenn es dann vielleicht doch nur so ähnlich wie Fantasy AGE ist?)

Low Fantasy Gaming und AGE sind sehr unterschiedlich. LFG kann als 5e-Alternative oder als OSR Spiel gespielt werden. Charaktere haben viel HP, dafür haben die Gegner ebenfalls viel Schaden. Ansonsten sind es super unterschiedliche Systeme. Ich empfehle dir, LFG mal auszuprobieren, habe damit gute Erfahrungen gemacht!

Against the Darkmaster.  Super System, spiele ich gerne wieder. Ja, es sind viele Regeln da, aber sie fühlen sich vollständig an. Nach den ersten paar Sessions fließt das Spiel sehr gut und wir müssen nicht das Spiel aufhalten, um Regeln nachzulesen. Kämpfe dauern durch die Tabellen etwas länger, dafür sind die Critical Hits super spannend und ich wünsche mir mehr davon.

Fantasy AGE. Super System mit Änderungen wie von Haukrinn beschrieben. Mit Fortune statt HP, statischen Schadenszahlen (8 statt 2W6 z.B.) und ein Tag-System statt Waffen- oder Rüstungstabellen. Ich bin von den Stunts begeistert und finde den Kern des Systems super einfach. 3W6 + Ability + Focus und dann noch den Drama Die prüfen, wenn man möchte. Habe es bisher für Blue Rose und Modern AGE benutzt (beides mit den eben benannten Änderungen) und ich werde es in Zukunft liebend gerne wieder leiten.

Barbarians of Lemuria. Hat mir nicht soooo gefallen. Das Magiesystem ist super und das Spiel ganz einfach, aber irgendwie hat es mir persönlich nicht zugesagt. Everywhen scheint mir mehr zu gefallen und möchte ich auch für etwas modernes oder Sci-Fi-artiges ausprobieren. Die Hero Points sind cool und das Gefühl, mit einem Angriff durch mehrere Gegner zu schneiden, sorgt für ein gutes Sword & Sorcery Vibe.

Ich empfehle übrigens auch 13th Age, mein absolutes Lieblingsspiel :)

« Letzte Änderung: 1.02.2022 | 15:00 von QuantizedFields »

Achamanian

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@Quantized Fields:

Was sind denn die Waffen-Tags bei AGE? Klingt interessant. Und warum fester Waffenschaden? Habe ich nichts gegen, aber geht es da nur um Beschleunigung der Kämpfe, oder hat das auch andere Implikationen?

Bzgl. 13th Age:
Habe ich tatsächlich schon mal länger gespielt, war bei mir aber ein großer Reinfall. Viele schöne Ideen wie die Travel Montage, aber ich HASSE stark featbasierte Systeme und 13th Age ist in der Beziehung echt der Abschuss. Die Kämpfe waren das mühsamste, artifiziellste Gewurschtel, das ich je am Spieltisch erlebt habe.

Online Raven Nash

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Geht mir grade ähnlich, weil ich an einem Setting arbeite, für das ich noch das ideale System suche.

FAGE: Ist ausgeschieden, weil ich W6 nicht mag, die Grundlage eh nur D&D ist und die Stunts als USP auch nicht wirklich ziehen bei mir.

Basic Fantasy: Ist mir zu sehr OSR, also zu ähnlich einem uralten D&D, inklusive der XP-Tabellen, usw.

BoL: Ist für längere Kampagnen einfach nicht wirklich tauglich - und wenn ich etwas nicht kann, sind es One-Shots oder kurze Kampagnen.

Genesys: Ist aufgrund des absolut untauglichen Magiesystems ausgeschieden, plus dem Umstand, dass es nach der Erfahrung mit RoT für Fantasy einfach nicht wirklich funktioniert. Da müsste man Talentbäume wie in SW machen - und die Arbeit will ich mir einfach nicht antun (und ja, es gibt so ein fan-made Supplement schon, aber das ist... na ja).

Derzeit im Rennen sind die 5e (einfach weil alle sie kennen/können), sowie auf der regellastigeren Seite Level-Up! und auf der OSR-Seite Low Fantasy Gaming. LFG (die Deluxe Variante) hat so einiges, was mir wirklich gefällt. Insbesondere die düstere Magie passt mir gut.

Bzgl. 13th Age:
Habe ich tatsächlich schon mal länger gespielt, war bei mir aber ein großer Reinfall. Viele schöne Ideen wie die Travel Montage, aber ich HASSE stark featbasierte Systeme und 13th Age ist in der Beziehung echt der Abschuss. Die Kämpfe waren das mühsamste, artifiziellste Gewurschtel, das ich je am Spieltisch erlebt habe.
Das war auch meine Erfahrung. Wir haben dann den Escalation Die nach 5e übernommen - läuft.  ;)
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Offline Boba Fett

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Mein Lieblingssystem... da haben wir gerade mit dem Spielen angefangen und ich habe endlich wieder einen Weg gefunden, der mich aus dem Earthdawn Burnout-Tal rausführt...

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D&D5
weil ich die Pathfinder "Rückkehr der Runenherrscher" AP nochmal spielleiten möchte, aber eben nicht mit dem PF Regelwerk.
Wobei ich auch überlege, da vielleicht ein anderes Regelsystem zu nutzen. Allerdings lynchen mich dann die Spieler...
Earthdawn würde sich da auch anbieten...  ;)

Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Sosthenes

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Against the Darkmaster - Ich find's ein schönes Buch, aber trotzdem' hab ich da irgendwie ein wish.com Gefühl. Ich hab' ja schon Rolemaster zu Hause, und wenn ich vsD meiner Runde verkaufen kann, kann ich auch RMC oder insbesondere RMX verkaufen. Letzteres deckt die Thematik halt in 90 Seiten statt 570 an, ersteres hat Supportmaterial ohne Ende.

Everywhen/BoL - Für mich irgendwie zu sehr ein Few-Shot System. Ich spiel halt' gerne Kampagnen, bzw. bin lieber vorbereitet wenn eine draus wird. 2w6 als Würfelsystem find ich ganz cool – aber da ist dann auch schon wieder ein Problem: Will ich das als potentielles Universalsystem für kleinere bis mittlere Kampagnen etablieren, wär dann nicht auch Cepheus ein guter Kandidat? Da scheint mir der Support (und auch die Lizenz) besser zu sein.

Fantasy AGE - damit hab' ich meine erste Roll20 Kampagne anno dazumal gemacht, und es lief ganz gut. So sehr ich auch 3w6 als Würfelmechanismus gemocht habe, bin ich trotzdem nicht ganz so warm damit geworden. Ein paar der Mechanismen waren ein bisschen "Cargo Cult" – man hat halt D&D Tropes übernommen, aber die nicht unbedingt alle in sinnvollem Kontext gehabt.
Inzwischen gibt es aber einiges an Support und Erfahrung, deswegen steht's auch auf meiner Liste von potentiellen Systemen. Das wäre dann aber wahrscheinlich eher ein unheiliger Hybride aus Modern AGE (Charaktere) und Dragon AGE (Magie).

Low Fantasy Gaming – Schwierig. Ich hab's hier, auch den Shadowrun-artigen Sci-Fi Nachfolger. Gefallen mir alle sehr gut, ich seh hier aber leichte Verkaufsprobleme. Zum einen gäb's für ein "grimdark" Konzept auch einfachere Systeme, zum anderen steht halt der D&D 5E Platzhirsch da. Da fehlt mir jetzt so ein bisschen der Unique Selling Point. Es gäb' halt eine gute Wahrscheinlichkeit dass wenn ich zum D&D 5 leiten gezwungen werde da einige Hausregeln her klauen könnte.

Reign – Ich hab's versucht, aber kann weder mit ORE noch mit Domain Level Play viel anfangen. Und im Gegensatz zu Rumpel bin ich jetzt vom Schreibstil allein auch nicht so angetan. In Kombination mit den Illus gab das damals beim Lesen des PDFs leichte Nobilis-Flashbacks.

Questworlds – Für HQ müsste ich mir schlicht und einfach eine neue Runde suchen. Trifft auch nicht gerade mein Kernzentrum was Power Level betrifft, so sehr ich RDL schätze. Da würd' ich dann fast einen Schritt weiter zu Drama System wagen.

OpenQuest – Unter den genannten bisher eins mit den höchsten Chancen als _Basis_ für etwas zu dienen. Ich hab mein KS-Examplar hier, die Basis-Präsentation von D20-trifft-BRP ist prima, und man kann viel aus anderen BRP-Linien klauen. Mein Hauptproblem hier ist dass das meine Bastelleidenschaft anfeuert, und ich versucht bin mir meinen Ideal Standard BRP Klon zusammenzubauen.
Sonst von all den aktuellen BRP Varianten auch die beste Lizenz.

Mythras – Wo wir von schlechten Lizenzen reden... USP hier ist das Kampfsystem (sonst kann ich gleich RQ3 nehmen), und mit diesem ex post facto Kram kann ich mich irgendwie nicht so ganz anfreunden. Bei AGE schaff' ich das wegen der unterschiedlicheren Ausrichtung besser.

Online Raven Nash

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Es gäb' halt eine gute Wahrscheinlichkeit dass wenn ich zum D&D 5 leiten gezwungen werde da einige Hausregeln her klauen könnte.
Überlege ich auch gerade, ob ich nicht einfach die DDM-Tabelle in 5e übernehme, plus den Injuries & Rest-Regeln. Vor allem das Skill-"System" gefällt mir da wiederum nicht wirklich.
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Low Fantasy Gaming – Schwierig. Ich hab's hier, auch den Shadowrun-artigen Sci-Fi Nachfolger. Gefallen mir alle sehr gut, ich seh hier aber leichte Verkaufsprobleme. Zum einen gäb's für ein "grimdark" Konzept auch einfachere Systeme, zum anderen steht halt der D&D 5E Platzhirsch da. Da fehlt mir jetzt so ein bisschen der Unique Selling Point. Es gäb' halt eine gute Wahrscheinlichkeit dass wenn ich zum D&D 5 leiten gezwungen werde da einige Hausregeln her klauen könnte.

Ich nutze LFG plus Anteile aus 5E und TOR und Fate Accelerated und 13th Age und bin zufrieden.  :headbang:
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Offline Ginster

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Bzgl. 13th Age:
Habe ich tatsächlich schon mal länger gespielt, war bei mir aber ein großer Reinfall. Viele schöne Ideen wie die Travel Montage, aber ich HASSE stark featbasierte Systeme und 13th Age ist in der Beziehung echt der Abschuss. Die Kämpfe waren das mühsamste, artifiziellste Gewurschtel, das ich je am Spieltisch erlebt habe.


Insbesondere weil das sonst nicht unbedingt so ist, wundere ich mich doch, wie unsere Eindrücke hier um Welten auseinander liegen. So weit, dass ich wirklich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie du zu diesen Schlüssen kommst. Das geht schon bei "stark featbasiert" los. Man sammelt bis Stufe 10 "ganze" 10 Feats und das sind meistens einfach Verbesserungen für bestimmte Fähigkeiten. Man könnte die Feats theoretisch auch weglassen, das System würde nicht zusammenbrechen.
Ich hab die erzählerischsten und schnellsten Kämpfe, die ich im d20-Bereich je hatte und, dank vielfältiger aber leicht einsetzbarer Monsterfähigkeiten, sind die eigentlich auch immer vielseitig und spannend.
Nachvollziehbare Kritik an 13th Age gibt es viel (da habe ich selbst so einiges), auch die Geschmacksfrage kann ich meist nachvollziehen. Aber bei manchen Kritiken frage ich mich wirklich, ob ich seit über 7 Jahren ein anderes Spiel spiele.  ;)

Offline Sosthenes

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Hach, es ist ein Kreuz... ~;D

Ja, ein Haufen zueinander grob kompatibler Systeme ist der Fluch des Bastlers. Ging mir bei d20 so, und aktuell bei OSR Varianten und BRP.

Bei Pathfinder kann' ich mich noch zurückhalten weil bei Hausregeln das dringend benötigte elektronische Hilfsmittel nicht mehr anpassbar wäre, aber 5E ist dann wieder so an der Schwelle. Und schon hat man den Natural 19 Sondereffekt von LFG, den Escalation Die von 13th Age, irgendwelche DM's Guild/UA Basisklassen und diverse grimdark Hausregeln im Topf...

Das ist aber für mich auch so eine Systementscheidungssache: Wenn ich gebastelt habe, wo fühle ich eher dass das ein gutes Ganzes ist und nicht einfach nur durch Spucke und Panzertape verbunden?
Da hab' ich generell bei BRP ein besseres Gefühl als bei schwereren D&D Varianten.

Online Raven Nash

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Ich nutze LFG plus Anteile aus 5E und TOR und Fate Accelerated und 13th Age und bin zufrieden.  :headbang:
LOL Also ein System aus 5 (!) Teilen zusammengebaut. Auch nicht schlecht.  ;D

Ja, ein Haufen zueinander grob kompatibler Systeme ist der Fluch des Bastlers. Ging mir bei d20 so, und aktuell bei OSR Varianten und BRP.
Bei Level-Up gefällt mir z.B. auch so einiges (Klassen, Exploration), aber es ist halt doch wieder quietschbunt. LFG wäre deutlich weniger bunt, dafür wirkt es nicht ganz so komplett. 5e ist da irgendwie mittendrin, aber man müsste ein paar Sachen abmontieren und was anderes dranschrauben.
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Online Mr. Ohnesorge

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LOL Also ein System aus 5 (!) Teilen zusammengebaut. Auch nicht schlecht.  ;D

Ein bißchen hier von, ein bißchen davon und dann mal sehen. ;D
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Online Raven Nash

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Ein bißchen hier von, ein bißchen davon und dann mal sehen. ;D
Wobei ja Teile von 13thAge in LFG bereits enthalten sind - hast du da noch was extra dazu gemixt?
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Online Mr. Ohnesorge

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Also genutzt im weitestens Sinne habe ich

13th Age
Escalation Die
Icon Rolls
Rituals

TOR
Fellowship Phase

Fate of Cthulhu
Rituals
Corruption

Fate Accelerated
Ritual Magic

5E
Zauber und Monster


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Achamanian

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Insbesondere weil das sonst nicht unbedingt so ist, wundere ich mich doch, wie unsere Eindrücke hier um Welten auseinander liegen. So weit, dass ich wirklich überhaupt nicht nachvollziehen kann, wie du zu diesen Schlüssen kommst. Das geht schon bei "stark featbasiert" los. Man sammelt bis Stufe 10 "ganze" 10 Feats und das sind meistens einfach Verbesserungen für bestimmte Fähigkeiten. Man könnte die Feats theoretisch auch weglassen, das System würde nicht zusammenbrechen.
Ich hab die erzählerischsten und schnellsten Kämpfe, die ich im d20-Bereich je hatte und, dank vielfältiger aber leicht einsetzbarer Monsterfähigkeiten, sind die eigentlich auch immer vielseitig und spannend.
Nachvollziehbare Kritik an 13th Age gibt es viel (da habe ich selbst so einiges), auch die Geschmacksfrage kann ich meist nachvollziehen. Aber bei manchen Kritiken frage ich mich wirklich, ob ich seit über 7 Jahren ein anderes Spiel spiele.  ;)

Ich habe es zugegebenermaßen nur als Spieler probiert, aber war es nicht auf jeden Fall so, dass alle auf der ersten Stufe schon mehrere Sonderfertigkeiten der Marke "Bei ungeradem Wurf triffst kannst du Effekt XY auslösen" und bei "Bei 17+ triffst du einen zusätzlichen Gegner" hatten? Ich musste quasi einen Kämpfer und einen Rogue parallel spielen (meine Frau hat mit ihrem Rogue nämlich ganz zu Anfang schon kapituliert, und dann hab ich "den Regelkram" für sie übernommen) und habe die totale Krise bekommen.
Vielleicht sind Feats in 13th Age auch was anderes, ich meine jedenfalls diese ganzen klassengebundenen Sondereffekte, die durch irgendwelche bestimmten Würfelergebnisse ausgelöst werden. Mit so was komme ich halt überhaupt nicht klar (eigentlich stört mich schon das Prinzip "klassengebundene Sonderfertigkeit", obwohl ich es bei manchen Systemen in Kauf nehme).

Achamanian

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Ich habe sogar im Eingangspost noch ein wichtiges System vergessen:

Elemental - https://www.drivethrurpg.com/product/242198/ELEMENTAL-Complete-Guide

Finde ich in der optischen Gestaltung zwar schrecklich, aber ich habe schon recht viel darin gelesen, und es wirkt wirklich sehr elegant und vielseitig - Attribut+Fertigkeit-basiert, aber mit vielen schönen Kniffen wie z.B. einer direkten Verknüpfung von Fertigkeiten und dem, was anderswo "Sonderfertigkeiten" sind. 1W6-Würfelsystem, dass die enge Skala dadurch ausgleicht, dass besondere Ergebnisse wie Crits nur bei 6en auf beiden Seiten eintreten (was funktioniert, weil 6en darüber hinaus explodieren - aber nur einmal, sodass, wenn beide Seiten eine 6 Würfeln, es im Prinzip bedeutet: Okay, wir würfeln noch mal, aber egal, wer jetzt gewinnt, es ist ein Crit).

Ich habe den Verdacht dass es echt gut ist, vielleicht ein kleines bisschen gewichtiger (gar GURPSiger) als BoL, aber im Prinzip in derselben Liga und deutlich vielseitiger und kampagnentauglicher.

Nur: Es sieht so schrecklich aus ...

Erbschwein

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Hallo,

...Ich versuche mich Nochmals Mit Rolemaster. Es Läßt Mich Keine Ruhe!!!!

Wenn Rulemaster Definitiv ist und Ruhe ruhe ist. Ruhe Mich Begeistern würde.

Offline Ginster

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Ich habe es zugegebenermaßen nur als Spieler probiert, aber war es nicht auf jeden Fall so, dass alle auf der ersten Stufe schon mehrere Sonderfertigkeiten der Marke "Bei ungeradem Wurf triffst kannst du Effekt XY auslösen" und bei "Bei 17+ triffst du einen zusätzlichen Gegner" hatten? Ich musste quasi einen Kämpfer und einen Rogue parallel spielen (meine Frau hat mit ihrem Rogue nämlich ganz zu Anfang schon kapituliert, und dann hab ich "den Regelkram" für sie übernommen) und habe die totale Krise bekommen.
Vielleicht sind Feats in 13th Age auch was anderes, ich meine jedenfalls diese ganzen klassengebundenen Sondereffekte, die durch irgendwelche bestimmten Würfelergebnisse ausgelöst werden. Mit so was komme ich halt überhaupt nicht klar (eigentlich stört mich schon das Prinzip "klassengebundene Sonderfertigkeit", obwohl ich es bei manchen Systemen in Kauf nehme).

Ja, gut, das ist genauer. Klar, wenn dich "klassengebundene Sonderfertigkeiten" stören, dann ist 13th Age nichts für dich, darauf baut es auf. Was die Trigger ("17+") angeht: Ich finde gerade die Einfachheit mit der ein d20-Wurf durch die Trigger einen kleinen Zufallsmechanismus hineinbringt ist eines der genialen Features. Und das hat ja, wenn es mich nicht täuscht, LFG sogar ansatzweise auch.

Offline Colgrevance

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Nur: Es sieht so schrecklich aus ...

Echt? Das Layout ist jetzt nicht gerade superschick, aber funktional und für meinen Geschmack auch nicht hässlich, und die Illustrationen finde ich durchschnittlich bis sehr gut - der Stil ist uneinheitlich, aber das ist bei einem Universalregelwerk, das mehrere Genres bedienen will, jetzt auch keine Überraschung.

Was stört dich denn an der Aufmachung?

Offline klatschi

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Hallo,

...Ich versuche mich Nochmals Mit Rolemaster. Es Läßt Mich Keine Ruhe!!!!

Wenn Rulemaster Definitiv ist und Ruhe ruhe ist. Ruhe Mich Begeistern würde.

Du warst bisher doch immer einer jener im Forum, die Rolemaster hochgehalten haben - was hat dich gestört und warum musst du es nochmal testen? Oder ist es die Gruppe, die nicht gepasst hat?

Ich befinde mich mal wieder in eine Suchbewegung und überlege, mit welchem (Fantasy-)System ich mich als nächstes als potentiellem Kandidat für neue Runden näher befassen will. Manchmal stürzt mich das in unverhältnismäßige Verwirrung und Verzweiflung. Leicht assoziiert ist die Frage, was ich für mein Heartbreaker-Setting verwenden bzw. mit Blick auf welches System ich daran weiterarbeiten kann (ich habe bemerkt, dass die Settingentwicklung bei mir wirklich stark vom System beeinflusst ist, mit Against the Darkmaster im Hinterkopf komme ich eben auf ganz andere Sachen als mit Reign).
(viele Systeme)

Scheinbar habe ich den Thread tatsächlich falsch verstanden oder er hat sich in eine vollkommen andere Richtung entwickelt, als du gedacht hast  ;) Aber ich würde mich dennoch über einen "Action-Test" von vsD von Dir interessieren, weil es deine Beiträge waren, die nun dafür gesorgt haben, dass ich selbst das System spiele und bisher Spaß damit habe (und mich auf die Session in zwei Wochen sehr freue).

Erbschwein

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Hallo,

Du warst bisher doch immer einer jener im Forum, die Rolemaster hochgehalten haben - was hat dich gestört und warum musst du es nochmal testen? Oder ist es die Gruppe, die nicht gepasst hat?
---


ERTAPPT. Dann werde ich es auch weiter hin. Nein Stören kann man nicht sagen und warum muss ich es testen. Das ist die Lösung, Ich Habe Keine Gruppe.

Okay Bitte, war wirklich etwas unpassend:    :btt:

-Edit:- Zu Erklärung, Vielleicht sind es die Ecken und Kanten. ..was Rolemaster ausmacht.-
-Aber Richtig, welche regelwerke Liest Ihr Grade, wäre definitiv Besser gewesen-    ~;D   :smash:   :fecht:     :korvin:   
« Letzte Änderung: 5.02.2022 | 00:53 von Erbschwein »

Online Raven Nash

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Ja, gut, das ist genauer. Klar, wenn dich "klassengebundene Sonderfertigkeiten" stören, dann ist 13th Age nichts für dich, darauf baut es auf. Was die Trigger ("17+") angeht: Ich finde gerade die Einfachheit mit der ein d20-Wurf durch die Trigger einen kleinen Zufallsmechanismus hineinbringt ist eines der genialen Features. Und das hat ja, wenn es mich nicht täuscht, LFG sogar ansatzweise auch.
Der große Unterschied ist, dass bei LFG ausschließlich die Monster bei 19+ einen Sondereffekt auslösen.
Bei 13thAge hat faktisch jeder SC verschiedene Auslösewerte für verschiedene Fähigkeiten - der Fighter ist da besonders geschlagen. Ich hab das auch immer extrem mühsam gefunden, darauf zu achten, was da nun für ein Wert gefallen ist und ob der irgendwas auslöst.
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Offline klatschi

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Hallo,

ERTAPPT. Dann werde ich es auch weiter hin. Nein Stören kann man nicht sagen und warum muss ich es testen. Das ist die Lösung, Ich Habe Keine Gruppe.

Okay Bitte, war wirklich etwas unpassend:    :btt:

-Edit:- Zu Erklärung, Vielleicht sind es die Ecken und Kanten. ..was Rolemaster ausmacht.-
-Aber Richtig, welche regelwerke Liest Ihr Grade, wäre definitiv Besser gewesen-    ~;D   :smash:   :fecht:     :korvin:   

Ich denke eher dass der Thread sich einfach anders entwickelt hat als ursprünglich gedacht…
Drück dir die Daumen dass du ne Gruppe findest - erst das Spiel hilft dabei, so ein Regelwerk besser zu durchdringen bzw Ecken und Kanten zu finden die man davor noch nicht gesehen hat. Oder festzustellen dass die Ecken und Kanten vom Lesen gar nicht so tragisch sind.

Der große Unterschied ist, dass bei LFG ausschließlich die Monster bei 19+ einen Sondereffekt auslösen.
Bei 13thAge hat faktisch jeder SC verschiedene Auslösewerte für verschiedene Fähigkeiten - der Fighter ist da besonders geschlagen. Ich hab das auch immer extrem mühsam gefunden, darauf zu achten, was da nun für ein Wert gefallen ist und ob der irgendwas auslöst.

Ich hatte das auch zu 13th Age gelesen, dass es da dann Effekte gibt die Auf 17+ triggern, dann wieder nur, wenn man ungerade würfelt etc pp - wenn das gerade bei einer „Standardklasse“ wie dem Kämpfer ist, weiß ich zumindest, dass das für meine Gruppe nicht passt, aber gut - dann nimmt man einfach einzelne Elemente wie den escalation die

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Ich hatte das auch zu 13th Age gelesen, dass es da dann Effekte gibt die Auf 17+ triggern, dann wieder nur, wenn man ungerade würfelt etc pp - wenn das gerade bei einer „Standardklasse“ wie dem Kämpfer ist, weiß ich zumindest, dass das für meine Gruppe nicht passt, aber gut - dann nimmt man einfach einzelne Elemente wie den escalation die
Wenn du - so wie ich - nur einen einzigen Spieler in der Gruppe hast, der sich wirklich die Regeln anschauen will, dieser dann aber zum Powergaming neigt, dann ist es nix.  ;D Spieler, die sich gar nicht besonders mit der mechanischen Seite ihres Chars befassen wollen, sind mit 13thAge definitiv nicht glücklich - und solche, die einfach eine "fertige" Welt bespielen wollen, auch nicht.

Letzteres wäre ein Punkt, der zu bedenken wäre: LFG soll ja stark auf Hexcrawls ausgerichtet sein. Da wäre die Frage, wie wichtig das Zufallselement (Begegnungen, usw.) wirklich ist.
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QuantizedFields

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Ich bin überrascht, wie negativ 13th Age bei diversen Spielern und SL anscheinend ankam. Sehr schade, aber ist ja auch nicht so schlimm und nicht Thema des Threads. Vielleicht kann man das Gespräch irgendwo anders weiterführen und ich kann euch alle konvertieren  8)

That said

Ich bin ebenfalls oft und lange auf der Suche nach neuen Fantasy-RPGs. Meist ist das Problem, dass Trad-games alle irgendwie "gleich" sind. Selbst wenn die Mechanismen von Spiel zu Spiel unterscheiden (AGE zu D&D zu BoL zu Elemental), so ist die Spielweise dieser Spiele immer gleich. Wenn du wirklich was "neues" ausprobieren möchtest, dann empfehle ich dir die PbtA und Indie Ecke anzuschauen. Hier noch ein paar Vorschläge von mir:

- Whitehack. OSR, wo Klasse nur Mechanismen bedeuten und keinen Flavor enthalten. Du entscheidest dich mit einer Klasse, *wie* du spielen möchtest, nicht *wen*. Magie ist Freeform und wird durch HP bezahlt, wovon ein Charakter normalerweise nicht viel hat.

- Genesys. Storytelling System mit Custom Würfel. Statt Zahlen zu rechnen gibt es Symbole für Erfolg, Misserfolg, Patzer und Triumph. Dazu noch Vorteil und Nachteil. Diese Symbole werden miteinander verglichen und schließlich wird zum Ergebnis der Probe eine passende Geschichte erzählt. Das Würfelsystem ist gewöhnungsbedürftig und viele lehnen es deswegen sofort ab, aber ich bitte schon fast darum, es einmal selbst auszuprobieren ohne direkt abzulehnen. Es spielt sich iDR ganz anders, als wie man denkt und es macht unglaublich viel Spaß, mit der Gruppe diese Würfel zu interpretieren! Außerdem ist das Spiel überraschend Crunchy und bietet jedem Spieler viele Charakteroptionen und ein sehr ansprechendes, kreatives Magiesystem.

- Ironsworn. Ein Spiel, welches mit oder ohne SL und auch solo gespielt werden kann. Es hat eine Reihe von Moves, ein sehr gutes Management-System deines Charakters (Health, Spirit, Momentum, Conditions und Experience). Vows sind Ziele, mit denen du das Spiel stark auf deinen Charakter zentriert spielst. Mit der Delve Expansion ist auch viel Support für atypisches Dungeoncrawling gegeben.

- Blades in the Dark mit einem Reskin wie zB Brinkwood. Ein kooperatives Heist-Spiel, indem du eine Gruppe Söldner versuchst epische Heists auszuführen. Dabei muss man nicht stundenlang vorher Planen (natürlich sollte man vorher einen Plan haben, aber die Details sind gar nicht so wichtig), denn mit einer Flashback Mechanik wird gewährleistet, dass er gelingt. Z.B., "Mein Charakter flieht vor einem Schwarm Vampirfledermäuse und ich habe nur für diesen Fall das Straßengitter zur Kanalisation geöffnet, damit ich dort unten verschwinden kann."

- Legacy: Life Among the Ruins ist ein PbtA Spiel über mehrere Generationen. Ich habe es leider nicht gespielt, aber von was ich gelesen habe kann man "zoomen", vom einzelnen Charakter zu einer Gruppe und auch über Generationen hinweg. Dafür gibt es offizielle Fantasy-Settings wie "Free From the Yoke" oder "Rhapsody of Blood". Steht hoch auf meiner Liste, endlich gespielt zu werden.

- Conan 2d20. Ein relativ komplexes Regelwerk, aber die 2d20 Mechanik funktioniert erstaunlich gut- wenn man videospiel-artige Mechaniken mag. Manchmal würfel ich auf einer Probe mit Risko 0- normalerweise ein automatischer Erfolg- weil ich durch die Erfolge Momentum Punkte sammeln möchte, die mir in zukünftigen Proben helfen können. Da ich aber die Probe würfel besteht plötzlich das Risiko eines Fehlschlags (ich würfel keine Erfolge oder sogar Patzer mit einer 20), also muss ich abwägen, ob das in diesem Moment eine gute Idee ist oder nicht. Außerdem sind die Kämpfe super dynamisch und interessant, ganz anders als mit typischen D&D-artigen Spielen.

- Swords of the Serpentine. Ein Gumshoe-System, also besonders gut geeignet für Mysterien und Detektiv-Spiele. SotS ist ein Sword and Sorcery Spiel und findet in einer ständig sinken Stadt statt. Charaktere haben ganz viele Skills, sind aber von der Komplexität sehr überschaubar. Punkte in Skills können ausgegeben werden, um einen Wurf zu vereinfachen. Der Clou an Gumshoe ist auch, dass bestimmte Skills zu einem automatischen Erfolg führen und das Mysterium weiter treibt. SotS habe ich selbst noch nicht gespielt, aber ein ähnliches System vom gleichen Autor "Fear Itself".

- Sword of Cepheus. Die Fantasy-Iteration der Cepheus Engine, bekannt aus Traveler.

- Spire: The City Must Fall und Heart: The City Beneath. Dieses relativ einfache Systeme nutzt Stress-Mechaniken. Du hast körperlichen Stress, emotionalen Stress, finanziellen Stress und Stress bzgl. deiner Reputation oder deines Schattens (du wirst enttarnt, die Polizei sucht nach dir, etc). Bekommst du in eines dieser Gruppen zuviel Stress gibt es einen Fallout, etwas schlimmes passiert. Im Spiel geht es darum, deine Ziele zu erfüllen und dabei Kompromisse zu machen, damit dein Stress nicht überläuft. Es hat verschiedene Klassen und auch Progression-Mechaniken, kann also als Kampagne gespielt werden.

Offline klatschi

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Wenn du - so wie ich - nur einen einzigen Spieler in der Gruppe hast, der sich wirklich die Regeln anschauen will, dieser dann aber zum Powergaming neigt, dann ist es nix.  ;D Spieler, die sich gar nicht besonders mit der mechanischen Seite ihres Chars befassen wollen, sind mit 13thAge definitiv nicht glücklich - und solche, die einfach eine "fertige" Welt bespielen wollen, auch nicht.

Letzteres wäre ein Punkt, der zu bedenken wäre: LFG soll ja stark auf Hexcrawls ausgerichtet sein. Da wäre die Frage, wie wichtig das Zufallselement (Begegnungen, usw.) wirklich ist.

Genau das ist es, ich muss meinen Spielenden bei DnD 5 schon immer wieder erklären, wie ihr Charakter das Beste rausholen kann. Manchmal denke ich, sie wären am frohesten mit einem einfachen "Boni"-System, das ihre Qualitäten und Co verdeutlicht. Auf der anderen Seite wollen sie aber schon coole Dinge wie beispielsweise einen Tierbegleiter etc.
Aber komplexere "Moves" und Fähigkeiten sind glaub ich nicht so in ihrem Fokus.

Ich bin überrascht, wie negativ 13th Age bei diversen Spielern und SL anscheinend ankam. Sehr schade, aber ist ja auch nicht so schlimm und nicht Thema des Threads. Vielleicht kann man das Gespräch irgendwo anders weiterführen und ich kann euch alle konvertieren  8)

- Genesys. Storytelling System mit Custom Würfel. Statt Zahlen zu rechnen gibt es Symbole für Erfolg, Misserfolg, Patzer und Triumph. Dazu noch Vorteil und Nachteil. Diese Symbole werden miteinander verglichen und schließlich wird zum Ergebnis der Probe eine passende Geschichte erzählt. Das Würfelsystem ist gewöhnungsbedürftig und viele lehnen es deswegen sofort ab, aber ich bitte schon fast darum, es einmal selbst auszuprobieren ohne direkt abzulehnen. Es spielt sich iDR ganz anders, als wie man denkt und es macht unglaublich viel Spaß, mit der Gruppe diese Würfel zu interpretieren! Außerdem ist das Spiel überraschend Crunchy und bietet jedem Spieler viele Charakteroptionen und ein sehr ansprechendes, kreatives Magiesystem.

Ganz im Gegenteil bin ich persönlich sehr interessiert an 13th Age - aber es muss dann spieltechnisch immer zur Gruppe passen, ich bin gerade in einer Lebensphase, wo es mir sehr schwer fällt, alle Regeln aller Charaktere am Tisch immer im Kopf zu haben :-D 13th Age erscheint mir nach erstem Lesen wie ein System, bei dem die Spielenden sich schon mit ihrem Charakter beschäftigen sollten und die Konzepte kennen müssen, um das wirklich auszunutzen. Aber eventuell ist das auch wirklich nicht der passendste Ort für diese Diskussion.

Deine Meinung zu Genesys will ich nur nochmal unterstreichen - wir hatten da unglaublich viel Spaß damit; die bunten Würfel haben auch wirklich jedem meiner Mitspielenden bisher sehr schnell gefallen, das System bietet durch die Vor- und Nachteile wirklich tolle Anknüpfungspunkte und auch Interpretationshilfen: Wenn ich beispielsweise nach dem Auszählen feststelle, dass es vor allem die Nachteile auf dem schwarzen Setback-Die waren, die meine Aufgabe schlechter haben werden lassen, kann ich das in die Interpretation mit einfließen lassen. Wenn es die Nachteile auf den lila Schwierigkeitswürfeln waren, kann ich daraus eine andere Story spinnen.
Und unseren Spielenden hat das Magiesystem auch gefallen :-)


Offline Ginster

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Der große Unterschied ist, dass bei LFG ausschließlich die Monster bei 19+ einen Sondereffekt auslösen.
Bei 13thAge hat faktisch jeder SC verschiedene Auslösewerte für verschiedene Fähigkeiten - der Fighter ist da besonders geschlagen. Ich hab das auch immer extrem mühsam gefunden, darauf zu achten, was da nun für ein Wert gefallen ist und ob der irgendwas auslöst.

Dann haben wir wohl völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, was mühsam ist. Ich finde es gelinde gesagt geradezu simpel, den dominanten W20 im Blick zu behalten und mit ein paar Manövern abzugleichen. Wenn ich im Gegenzug dazu schaue, mit was für einer Tabellenflut ich bei vsD überrollt werde, das ja hier auch diskutiert wird, dann finde ich noch erstaunlicher, dass es Leuten, die solche Systeme spielen, zu aufwändig erscheint, mit den Triggern bei 13th Age umzugehen.  >;D
Aber das soll hier den Thread nicht sprengen, es sollte ja ursprünglich gar nicht um 13th Age gehen. Also einfach weitermachen.

Online Raven Nash

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dass es Leuten, die solche Systeme spielen, zu aufwändig erscheint, mit den Triggern bei 13th Age umzugehen.  >;D
Tu ich ja nicht. Im Moment spielen wir 5e. Davor TOR. Und davor StarWars.

@Genesys: Das Magiesystem ist leider RAW komplett broken. Feuerball? Recht schwierig. Einen Drachen beschwören? Ganz easy... ::)
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Offline Sosthenes

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Spieler, die sich gar nicht besonders mit der mechanischen Seite ihres Chars befassen wollen, sind mit 13thAge definitiv nicht glücklich

Echt? Ich hatte fast das gegenteilige Gefühl, durch das wirklich asymetrische Klassendesign. Gerade bei den Martials. Barbar/Ranger und fertig. Wer's fitzelig will, kann den Kämpfer nehmen.
Bei der Konkurrenz ist dann oft entweder alles zu simpel oder alles zu kompliziert.

Achamanian

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Dann haben wir wohl völlig unterschiedliche Vorstellungen davon, was mühsam ist. Ich finde es gelinde gesagt geradezu simpel, den dominanten W20 im Blick zu behalten und mit ein paar Manövern abzugleichen. Wenn ich im Gegenzug dazu schaue, mit was für einer Tabellenflut ich bei vsD überrollt werde, das ja hier auch diskutiert wird, dann finde ich noch erstaunlicher, dass es Leuten, die solche Systeme spielen, zu aufwändig erscheint, mit den Triggern bei 13th Age umzugehen.  >;D
Aber das soll hier den Thread nicht sprengen, es sollte ja ursprünglich gar nicht um 13th Age gehen. Also einfach weitermachen.

Du hast Recht, auf den ersten Blick ist das Paradox.
Bei mir hat das zwei Gründe: Zum einen hat 13th Age bei mir eigentlich gar nicht die Erwartung erfüllt, ein regelleichtes, erzählerisches D&D zu sein, dass ich auch mit Rollenspielunerfahrenen Leuten spielen kann - bzw. erfüllt es das in den Kämpfen nicht. Wenn man seinen Würfelwurf mit drei Spezialfertigkeiten abgleichen muss, erscheint das für alte Hasen, die ihre Charakterklasse einmal aufmerksam lesen und dann kennen, vielleicht als kein Ding - aber für Leute, die am liebsten gar nichts von den Regeln wissen wollen und es schon schwierig finden, sich die grundlegenden Angriffswurf-Regeln einzuprägen, bringt das eben nix. Und mit denen habe ich 13th Age u.A. ausprobiert, weil ich eben dachte: Das müsste doch passen.
Und dann kommt eben tatsächlich noch - ganz unabhänging vom geringen oder hohen Aufwand - meine Abneigung gegen Regeln hinzu, die mit der Fikton kollidieren. Wenn aber der Rogue sich wild über den Kampfplatz teleportiert und der Barde mit seiner Stimme irgendwelche krassen Schadens- oder Moraleffekte verursacht, dann kann ich mir keine Vorstellung davon machen, was da in der Fiktion gerade eigentlich ablaufen soll (außer: "ist halt Magie!"). Okay, im totalen Gonzo-Kontext kann das auch Spaß machen, aber das war es halt auch nicht, was ich mir von 13th Age versprochen hatte.

An VsD hätte ich ganz andere Erwartungen, da weiß ich ja, das ist ein MERS/RM-Abkömmling, den ich sicherlich nur mit Leuten spielen würde, die auch Interesse daran haben, sich in die Regeln zu vertiefen. Wenn es jetzt NUR VsD und 13th Age als RPGs gäbe, dann würde ich für eine Einsteigerrunde auch sicher 13th Age bevorzugen - aber es gibt ja zum Glück noch mehr Auswahl.


Abgesehen davon: Mir gefällt's, dass der Thread hier ein bisschen zum allgemeinen Plauderthread über diverse Fantasy-Systeme und den Vergleich zwischen ihnen geworden ist. Die Auswahl ist vielleicht ein bisschen beliebig, aber macht ja nix.

Offline Rorschachhamster

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Fantasy AGE (pro: Irgendwie mag ich's einfach, eine Revised Edition ist unterwegs, die wahrscheinlich ein paar der Machen ausbügelt, ich kenne es gut. Contra: Viele Systemmacken, die den Spielfluss stören, am schlimmsten natürlich der HP Bloat, aber auch die Stunt-Analysis-Paralysis.)
Ich glaube, mit einer sehr freiförmigen Behandlung des Stuntwürfels würde man, bei den richtigen Spielern und einer fairen Spielleitung zumindest, ganz gut fahren.  :)
Was das System auch ganz gut abbilden würde, wäre eine Wuxia-Gonzo-Eastern-Karate Kampagne, wobei man alle Beschränkungen in den Stunts aufhebt - Bewegung nach oben in die Luft, gewisse Schläge auf Entfernung etc. (oder Gegner nach unten in den Boden "verschieben"/hauen...) Da wäre der HP-Bloat auch egal.  ~;D
Rorschachhamster
DMG Pg. 81 " The mechanics of combat or the details of the injury caused by some horrible weapon are not the key to heroic fantasy and adventure games. It is the character, how he or she becomes involved in the combat, how he or she somehow escapes — or fails to escape — the mortal threat which is important to the enjoyment and longevity of the game."

Offline LushWoods

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LFG hat mit FAGE wirklich gar nichts zu tun. Weder regeltechnisch, noch vom Spielgefühl. LFG ist auch nicht "speziell für Hexcrawls" gedacht. Ich weiß nicht wo diese Annahmen herkommen.

Ich hätte aber einen Tipp speziell für die ich-will-irgendwie-5E-spielen-aber-mich-stören-da-so-ein-paar-Sachen-Fraktion (wie ich z.B.). Ein System das noch unbekannter als LFG ist, aber meiner Meinung nach auch mehr Beachtung verdient hätte.
Darf ich vorstellen: (Advanced) Olde Swords Reign.
https://www.drivethrurpg.com/product/373585/Advanced-Olde-Swords-Reign--BUNDLE?src=also_purchased
https://www.youtube.com/watch?v=cNKKjQuLqqk
Die wirklich gut gemachten und nicht allzu teuren Hardcover gibt's übrigens bei der bösen Amazone.

Rein technisch gesehen ein OSR/5E Hybrid, ähnlich wie LFG. Hat aber trotz der Abkürzung ("OSR") eigentlich relativ wenig mit OSR gemein, sondern ich würde das System eher als DnD5E gestreamlined und ohne diesen Zero-to-Hero & Superpowers creep beschreiben.
Das OSR kommt eigentlich nur daher weil das Powerlevel niedriger ist als bei 5E und das System keine Skills in dem Sinne benutzt.
Das Ganze ist easy mit 5E Abenteuern zu spielen. Man muss halt nur damit klarkommen das AOSR nicht über diese abartige Rassen- und Klassenschwemme verfügt, d.h. aus dem Tiefling-Red Dragonborn-Fighter/Mage/Barrista müsste dann halt u.U. etwas konventionelleres gebastelt werden, da geht keine 1 zu 1 Conversion. Aber mit 7 Rassen und 12 Klassen lässt sich etwas anfangen.

Kleines Detail das mir besonders gut gefällt: Der Rogue ist in 2 Klassen nämlich Assassin & Thief aufgeteilt. Man ist also entweder der krasse Damage-Dealer aus den Schatten ODER das bewegliche Schweizer Taschenmesser für jede Situation, nicht beides.

Offline Ginster

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Du hast Recht, auf den ersten Blick ist das Paradox.
Bei mir hat das zwei Gründe: Zum einen hat 13th Age bei mir eigentlich gar nicht die Erwartung erfüllt, ein regelleichtes, erzählerisches D&D zu sein, dass ich auch mit Rollenspielunerfahrenen Leuten spielen kann - bzw. erfüllt es das in den Kämpfen nicht. Wenn man seinen Würfelwurf mit drei Spezialfertigkeiten abgleichen muss, erscheint das für alte Hasen, die ihre Charakterklasse einmal aufmerksam lesen und dann kennen, vielleicht als kein Ding - aber für Leute, die am liebsten gar nichts von den Regeln wissen wollen und es schon schwierig finden, sich die grundlegenden Angriffswurf-Regeln einzuprägen, bringt das eben nix. Und mit denen habe ich 13th Age u.A. ausprobiert, weil ich eben dachte: Das müsste doch passen.
Das ist wirklich ein Problem von 13th Age: Dass es sich als erzählerisch und regelleicht bewirbt, aber eigentlich nicht wirklich einsteigerfreundlich ist. Wenn man es mit Leuten ausprobiert, die damit nicht klar kommen, dann kann es als SL auch schnell viel werden. Ich muss dazu sagen, dass ich damals auch Spieler verloren habe, denen 13th Age "zu simpel" war.
Und dann kommt eben tatsächlich noch - ganz unabhänging vom geringen oder hohen Aufwand - meine Abneigung gegen Regeln hinzu, die mit der Fikton kollidieren. Wenn aber der Rogue sich wild über den Kampfplatz teleportiert und der Barde mit seiner Stimme irgendwelche krassen Schadens- oder Moraleffekte verursacht, dann kann ich mir keine Vorstellung davon machen, was da in der Fiktion gerade eigentlich ablaufen soll (außer: "ist halt Magie!"). Okay, im totalen Gonzo-Kontext kann das auch Spaß machen, aber das war es halt auch nicht, was ich mir von 13th Age versprochen hatte.

Das ist dann wiederum wahrscheinlich eine Genre- bzw. Settingfrage. Ein bisschen Wuxia ist da mit drin. In den Kernlanden z. B. würde das natürlich nicht so passen. Man könnte natürlich, wenn man unbedingt wollte, die Powers entsprechend verbieten oder anpassen, die nicht passen, aber ich denke auch, dass es dann besser ist, ein anderes Spiel zu nehmen.

Online Raven Nash

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Darf ich vorstellen: (Advanced) Olde Swords Reign.
Danke für den Tipp, werde ich mir ansehen.
EDIT: PDF mal überflogen - sieht wirklich interessant aus. Nah an der 5e, aber ohne das ganze Blingbling. Zusammen mit der DDM-Tabelle aus LFG könnte das tatsächlich sein, was ich brauche...

Allerdings muss ich hier noch für LFG ergänzen, dass es einen (3PP) Companion gibt, der Subklassen enthält, plus den Druiden (und der macht einen deutlich besseren Eindruck als der der 5e). Da ist dann für den Rogue z.B. auch Assassin und Ninja drin.  ;)
« Letzte Änderung: 6.02.2022 | 14:15 von Raven Nash »
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Achamanian

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LFG hat mit FAGE wirklich gar nichts zu tun. Weder regeltechnisch, noch vom Spielgefühl. LFG ist auch nicht "speziell für Hexcrawls" gedacht. Ich weiß nicht wo diese Annahmen herkommen.

Was die Ähnlichkeit angeht, habe ich die vom Lesen bezüglich einiger obeflächlicher Elemente so empfunden, z.B.:

Beides sind mehr oder weniger D&D-Derivate
Skillproben sind Attributsproben bzw. Attributsgekoppelt
Beides Systeme, bei denen die HP-Basis erst mal erhöhlt ist, dafür aber wohl auch etwas mehr Schaden gemacht wird.
Das Exploit-System wirkt auf mich wie ein weniger formalisiertes Stunt-System.
Insgesamt ähnlich D&D5, aber Klassen- und Fähigkeitsmäßig stärker eingedampft.
Und: Fantasy AGE schreibt zwar nicht "Low Fantasy" drauf, aber in bezug aufs Magiesystem ist es in meinen Augen zumindest gegenüber klassischen D&Ds schon ziemlich Low Fantasy.
Und letztendlich scheint mir die Komplexität ähnlich.

Sind aber wie gesagt oberflächliche Eindrucke vom Lesen, gespielt habe ich nur Fantasy AGE - vielleicht spielt sich LFG in der Praxis auch völlig anders.

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Zitat
LFG ist auch nicht "speziell für Hexcrawls" gedacht. Ich weiß nicht wo diese Annahmen herkommen.
Reddit - also bei mir. Offenbar sind die Fans von Hexcrawls von LFG besonders angetan. Ich selber hasse Zufallstabellen (einer meiner Spieler war aber massiv begeistert von der DDM-Tabelle).

Ein weiteres Problem mit 13thAge war, dass es sich auch schon auf niedrigen Levels anfühlt wie ein Superhelden-RPG. Während man bei 5e ab Level 5 so langsam das Gefühl hat, mehr zu sein als der Schütze Arsch der Volksarmee, reißt man bei 13A im Prinzip schon von Level 1 an eben jenem den A auf.
Man hat halt 20 Level halbiert und das eingedampft. Wie man damit wirklich lange Kampagnen spielen soll, erschließt sich mir nicht (und kurze spiel ich keine).
Mein Gefühl war, dass 13A auf "Action, Action, Action" getrimmt ist - und während ich mir das im Film gerne gebe, ist mir das beim RP einfach zu eintönig.

Im Moment denke, ich dass AOSR ergänzt um einige Sachen aus LFG das ergeben könnte, was ich will.
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Offline Ginster

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Ein weiteres Problem mit 13thAge war, dass es sich auch schon auf niedrigen Levels anfühlt wie ein Superhelden-RPG. Während man bei 5e ab Level 5 so langsam das Gefühl hat, mehr zu sein als der Schütze Arsch der Volksarmee, reißt man bei 13A im Prinzip schon von Level 1 an eben jenem den A auf.
Man hat halt 20 Level halbiert und das eingedampft. Wie man damit wirklich lange Kampagnen spielen soll, erschließt sich mir nicht (und kurze spiel ich keine).
Mein Gefühl war, dass 13A auf "Action, Action, Action" getrimmt ist - und während ich mir das im Film gerne gebe, ist mir das beim RP einfach zu eintönig.

Wie schon oben gesagt: dass 13th Age nicht eines jeden Fall ist, kann ich verstehen. Was mich an der Diskussion stört, ist, dass dann Punkte genannt werden, die ja bewusste Designentscheidungen sind. Ja, dass die Helden auf Stufe 1 schon robust starten ist Absicht. Es ist kein "Problem" des Spiels. Für bestimmte Settings würde ich defintiv nicht zu 13th Age greifen. Und wer Lust auf die Rattenjagd im Tavernenkeller hat, sollte das auch nicht tun.
Kampagnen sind dank Incremental Advances auch eher kein Problem, ich sehe zumindest nicht, wo du da eins siehst. Im Gegenteil, die Icon-Mechanik eignet sich dafür sogar sehr gut. Die OUT auch.
Mich stört allgemeinhin nicht, dass 13th Age "nicht gefällt". Mich stört nur, dass es offensichtlich sehr oft anhand eines scheinbar objektiven wahrenTM Spielstils beurteilt wird, den es aber so nicht gibt.

Offline LushWoods

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Freut mich wenn ich helfen und vielleicht zu einem vorteilhaften Kauf anregen konnte.  :)

QuantizedFields

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Ein weiteres Problem mit 13thAge war, dass es sich auch schon auf niedrigen Levels anfühlt wie ein Superhelden-RPG. Während man bei 5e ab Level 5 so langsam das Gefühl hat, mehr zu sein als der Schütze Arsch der Volksarmee, reißt man bei 13A im Prinzip schon von Level 1 an eben jenem den A auf.

Was du als Problem beschreibst ist ein Feature für mich. Ich persönlich mag es, wenn die Charaktere von Anfang an Helden sind, als solches erkannt werden und nur epischer werden. Epic High Fantasy oder Gonzo sind gute Beschreibungen für den typischen 13th Age Spielstil. Habe es aber auch erfolgreich mit Sword & Sorcery kombiniert. Es gibt auch extra ein "low-magic" Werk namens King of Dungeons, welches das Spiel vereinfacht, die Abenteurergilde einführt und einen guten Kompromiss anbietet.

Back to Empfehlungen. Seit neuestem ist Novus 2e erhältlich. 2W10, Class-less und Level-less mit Character Points, XP und Fate Points. Es ist relativ Crunchy und ist inspiriert durch die alten Rolemaster Spiele. Der Autor ist m.W. eines der Designer der alten Rolemaster Spiele gewesen, hat sich aber mit Iron Crown Enterprises gestritten und nun sein eigenes RPG rausgebracht. Dementsprechend hat es viele Regeln, aber wirkt trotzdem vereinfacht gegenüber Rolemaster und benutzt keine Tabellen zum Angreifen- nur eine kleine für kritische Treffer :)


Offline NurgleHH

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@Rumpel: Hast Du eventuell mal an das gute, alte Palladium Fantasy gedacht? Gibt es gerade als Humble-Bundle. Das Magiesystem finde ich immer noch sehr ausgezeichnet, mit Sprüchen, Runen, wards, circles und Psionic. Und es ist ziemlich einfach.

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Was mich an der Diskussion stört, ist, dass dann Punkte genannt werden, die ja bewusste Designentscheidungen sind. Ja, dass die Helden auf Stufe 1 schon robust starten ist Absicht. Es ist kein "Problem" des Spiels. Für bestimmte Settings würde ich defintiv nicht zu 13th Age greifen.
Das "Problem" bezog sich auf meine Gruppe und der Erfahrung mit 13A (kommt's mir nur so vor, oder hat das Ding sehr... energische Fans?) Klar ist es eine Designentscheidung - aber eben eine, die extrem polarisiert. Bei meiner Gruppe hat weder das System an sich gezündet, noch wusste irgendjemand was mit den Icons anzufangen - und das OUT war ne Schwergeburt, die dann faktisch nie zum Einsatz kam. Die angeblichen "Narrativ-Werkzeuge" haben sich hier als Klotz am Bein entpuppt - weil wir offensichtlich keine solchen brauchen.
Was du als Problem beschreibst ist ein Feature für mich. Ich persönlich mag es, wenn die Charaktere von Anfang an Helden sind, als solches erkannt werden und nur epischer werden. Epic High Fantasy oder Gonzo sind gute Beschreibungen für den typischen 13th Age Spielstil. Habe es aber auch erfolgreich mit Sword & Sorcery kombiniert. Es gibt auch extra ein "low-magic" Werk namens King of Dungeons, welches das Spiel vereinfacht, die Abenteurergilde einführt und einen guten Kompromiss anbietet.
Ich mag grundsätzlich keine "Helden".  >;D So wie ich Superman, Captain America & Co. nie leiden konnte. Und 13A fühlte sich halt schon sehr nach Strumpfhosenträgern an. Mit Unterhosen außen. ~;D
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kommt's mir nur so vor, oder hat das Ding sehr... energische Fans?

Mir kommt es eher immer so vor, als habe es sehr energische Feinde.  ~;D

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Ist halt ein aufgebohrtes 4E.  ~;D *duckundweg*
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