Autor Thema: Cover bei Romanen  (Gelesen 3083 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Cover bei Romanen
« am: 30.10.2022 | 16:22 »
Das Thema "Illustrationen / Cover bei Rollenspielen" hatten wir ja schon häufiger, aber aus aktuellem Anlass weite ich das mal auf "Cover bei Romanen" aus. Ich stehe nämlich immer wieder fassungslos davor, wie schlecht und billig viele Cover in der Belletristik sind. Dabei verkaufen die bei mir ganz häufig das Buch! Ich gehe in einen Buchladen, da stehen viele hundert Romane, und natürlich lese ich nicht erst von jedem den Klappentext. Stattdessen ziehe ich oft das Buch aus dem Schrank, das mich auf irgendeine Art und Weise "anspringt". Aber wenn ich mir so manches Cover anschaue, dann scheint es den Verlagen vor allem wichtig zu sein, hier möglichst nicht aufzufallen oder den einzigen Teil, den wirklich JEDER anschaut, für gefühlt unter hundert Euro von der Stange produzieren zu lassen.

Aktueller Trigger (und der Grund, warum ich das hier schreibe): Die Neuauflage der Discworld-Bücher von Corgi. Da sehen die Cover so aus:

Diese Cover wirken auf mich so billig und turnen mich so dermaßen ab, dass ich sie nicht nur niemals gekauft hätte, wenn Pratchett jetzt etwas Neues für mich wäre - sie haben mir sogar den Kaufwunsch ausgetrieben, obwohl ich die Bücher schon kenne und weiß, dass ich den Inhalt mag. Und dabei sind das wenigstens noch Cover, die extra für die Bücher produziert wurden - oft wird ja einfach ein 08/15-Bild aus einer 08/15-Bilderdatenbank gezogen und mit einem 08/15-Schriftzug versehen...

Wie ist das bei euch? Welche Rolle spielen Cover beim Bücherkauf?
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Sidekick-Kai

  • Gast
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #1 am: 30.10.2022 | 16:30 »
Wie ist das bei euch? Welche Rolle spielen Cover beim Bücherkauf?

Keine große Rolle. Auch wenn es mich freut, wenn die Titelbilder tatsächlich auch ansehnlich sind.

Zur der Pratchett-Neuauflage: Boah, ja, die sind echt nicht schön. Was ist mit den Kirby-Bildern? Die hatten doch was.

Noir

  • Gast
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #2 am: 30.10.2022 | 16:33 »
Ich oute mich mal als jemand, der die neuen Pratchett Cover gar nich so hässlich findet. Ich mag gerne etwas schlichtere Cover. Zum Beispiel die alten King Bücher ... meine erste Ausgabe von ES ist einfach nur knallrot und vorne steht "ES" in weiß drauf. Mehr nicht. Die alten Pratchett Cover haben zwar durchaus auch was, waren mir aber häufig zu wuselig. Aber okay ... mir gefallen ja auch die meisten Pratchett-Bücher nicht. Bin da vielleicht nicht die Zielgruppe.

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #3 am: 30.10.2022 | 16:39 »
Was ist mit den Kirby-Bildern? Die hatten doch was.

Naja, ein Problem ist, dass Josh Kirby schon seit 2001 nicht mehr unter uns weilt. Aber bevor hier der Eindruck entsteht, ich könne mich nicht von "früher war alles besser" lösen - darum geht es mir nicht. Ich mochte auch die Illus von Paul Kidby. Und so manche andere. Aber es stört mich, wenn das Cover eigentlich nichts über das Buch aussagt oder - wie im obigen Fall - einen falschen Eindruck erweckt (hier: "Dieses Buch ist ein bisschen wie Räuber Hotzenplotz"). Und das beobachte ich leider bei sehr vielen Covern.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline ghoul

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.247
  • Username: ghoul
    • Ghoultunnel
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #4 am: 30.10.2022 | 16:40 »
Diese Cover sind wirklich schlimm, vor allem die ersten 2-3. Stilistisch unpassend zum Inhalt.
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Aedin Madasohn

  • Andergast´sche Salzarelenangel
  • Hero
  • *****
  • Beiträge: 1.325
  • Username: Aedin Madasohn
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #5 am: 30.10.2022 | 16:46 »
Wie ist das bei euch? Welche Rolle spielen Cover beim Bücherkauf?

aktuell habe ich jetzt ein Buch aufgrund des Inhaltes mir rausgesucht und bestellt  ;D

ich gebe aber auch zu, ein altmodischer alter Sack zu sein, der seine Bücher auch liest
und nicht nur der passenden Einbandfarbe zur Tapete wegen kauft  ~;D





Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #6 am: 30.10.2022 | 17:00 »
Keine Sorge, ich lese schon auch, was drinsteht (siehe "Reading Challenge"-Thread). Und natürlich bestelle ich auch mal Bücher, weil sie mir jemand empfohlen hat. Aber wenn ich im Buchladen stehe und mich einfach mal inspirieren lassen will (ja, auch ich bin manchmal altmodisch), dann sind diese nichtssagenden Cover für mich ein Problem. EDIT: Und zumindest bei einer Sammleredition wie der Pratchett-Reihe von Corgi sind sie es auch nach dem Lesen noch, weil sie eben weiter in meinem Regal stehen.

Ich picke mal die letzten beiden Bücher zum Thema "Fantasy" raus, die ich gelesen habe und beide wirklich gut fand:

Das linke Bild gehört zu "Naturgeschichte der Drachen" und hebt sich erfreulich von der Masse des Fantasyregals ab. Das macht neugierig, und es passt sogar zum Inhalt. Das rechte Bild dagegen gehört zu "Das Lied der Krähen" (englisch eigentlich "Six of Crows", hier ist also sogar der Titel unpassend übersetzt), das Cover ist generisch ("mach mal irgendwas mit "Krähe") und hat absolut null mit dem Inhalt zu tun. Wenn es mir nicht ein Mit-Tanelorni wärmstens ans Herz gelegt hätte, hätte ich das Buch mit der Kneifzange nicht angefasst.
« Letzte Änderung: 31.10.2022 | 07:29 von Weltengeist »
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Niniane

  • gackernde Fate-Fee
  • Titan
  • *********
  • Welcome to Uncanny Valley
  • Beiträge: 16.750
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Niniane
    • FateCast
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #7 am: 30.10.2022 | 22:56 »
Interessanter Thread, mein Lieblingsbeispiel dazu ist ja das hier:

Das Cover der amerikanischen Ausgabe von "Aristotle and Dante discover the secrets of the universe"

Und so sieht das Buch auf Deutsch aus

Die englische Ausgabe habe ich wegen dieses Covers gekauft, die deutsche sieht aus wie eine von diesen unsagbar langweiligen Mittelstufe-Lektüren fürs Gymnasium.

Was Pratchett angeht, da sind die neuen Corgi-Cover ja noch große Kunst, auf Deutsch arbeitet man inzwischen mit (schlechter) 3D-Grafik: "Steife Prise" auf Deutsch

Also ja, Cover machen sehr viel aus. Was mich inzwischen auch nervt, sind die Krimis, die alle gleich aussehen: Düsteres Landschaftsfoto, Autorenname etwas kleiner als der Titel, alles in fetter serifenloser Schrift in Schwarz. Das sind dann die Thriller, in denen es darum geht, Leute möglichst kreativ und eklig um die Ecke zu bringen. Wenn es comicartige Bildchen und verspielte Schrift hat, ist das ein "humorvoller" Krimi. Ich kaufe nur noch selten Krimis.
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
The weight that holds you down, let it go
(Parkway Drive - Ground Zero)

Offline schneeland

  • Moderator
  • Mythos
  • *****
  • Cogito ergo possum
  • Beiträge: 11.589
  • Username: schneeland
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #8 am: 30.10.2022 | 23:24 »
In Sachen Cover für Fantasy und SciFi-Bücher schaue ich leider häufiger mal neidisch auf ausländische Exemplare.
Beispiele:

Links die MIT Press-Ausgabe; rechts die Suhrkamp-Ausgabe, die auch bei mir im Regal steht (immerhin: mittlerweile gibt es eine neuere Ausgabe, die nicht mehr ganz so uninspiriert daherkommt)


Und hier die englische und die deutsche Ausgabe von Dune.

Ein ähnliches Spiel bspw. bei diversen Tolkien-Büchern (glücklicherweise nicht bei allen Ausgaben, aber doch bei zu vielen). Subjektiv trauen sich die deutschen Cover einfach viel weniger Stilisierung und kräftige Farben zu.

Wobei manche deutsche Fantasy-Cover nochmal ein spezielles Grauen bereit halten und mich oftmals mit derart generischer Langweiligkeit anspringen, dass sogar das ebenfalls generische Cover des D&D5-Spielerhandbuchs plötzlich gut aussieht.
Die Cover der Mantikore-Ausgabe von Einsamer Wolf waren der Grund, doch lieber nochmal auf dem Gebrauchtmarkt nach den alten Goldmann-Ausgabe zu schauen (da ist auch nicht jedes Cover ein Treffer, aber wenigstens ist dort der Schrecken auf die dunklen Herrscher und ihre Schergen beschränkt).



Oft genug kaufe ich die Bücher dann trotz der Cover, aber wenn ich merke, wie beim Betrachten der tollen retrofuturistischen Cover der obigen englischen Lem-Ausgabe der Finger schon über dem Kaufknopf schwebt (obwohl ich die Bücher wirklich nicht brauche), dann ist da einfach ganz viel Luft zur Verbesserung. Gut möglich allerdings, dass ich halt auch wieder nur zu sehr alter Grantler bin und die ganzen Fantasy-Bücher plötzlich nicht mehr gekauft würden, wenn sie auf generische Cover verzichten ;)
Brothers of the mine rejoice!
Swing, swing, swing with me
Raise your pick and raise your voice!
Sing, sing, sing with me

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #9 am: 31.10.2022 | 07:04 »
Also ja, Cover machen sehr viel aus. Was mich inzwischen auch nervt, sind die Krimis, die alle gleich aussehen: Düsteres Landschaftsfoto, Autorenname etwas kleiner als der Titel, alles in fetter serifenloser Schrift in Schwarz. Das sind dann die Thriller, in denen es darum geht, Leute möglichst kreativ und eklig um die Ecke zu bringen. Wenn es comicartige Bildchen und verspielte Schrift hat, ist das ein "humorvoller" Krimi. Ich kaufe nur noch selten Krimis.

Oh ja, bei Krimis bin ich auch völlig bei dir. Düsteres Foto von Haus am Meer = Friesenkrimi, düsteres Foto von Haus vor Wald = Eifelkrimi, düsteres Foto von rotem Haus vor Kornfeld = Schwedenkrimi... ::)
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #10 am: 31.10.2022 | 07:22 »
Wow, die neuen Pratchett Cover sind hart. Und ich dachte das von Steife Brise wäre der globale Cover-Tiefpunkt gewesen.

Oft gibt es bei Covern komische rechtliche Absprachen, die z.B. verhindern, dass sie digital veröffentlicht werden (z.B. weil das bei Pratchett Büchern von 1995 noch nicht zur Debatte stand). Wenn ich ein Verleger wäre - das wäre für mich auch ein Grund, ein neues Cover grade selber schnell mit Word Art zu zusammenzuklicken, nur damit ich da nicht in die Bredoulle komme. Scheinbar ist das geschehen.

Oder ich nehme halt ein Random-Zufallsfoto von meinem Handy wie beim Unbesiegbaren von Suhrkamp.  ~;D

Früher dachte man doch, dass z.B. beim Suhrkamp Verlag lauter Intellektuelle sitzen, die irgendwie beyond schlau sind, unerhört befähigt und die den totalen Durchblick haben, nicht nur im Bereich der Literatur, sondern auch in der Welt allgemein. Und dass die entsprechend z.B. ein sinnvolles Cover wählen könnten. Heute fragt man sich  hingegen manchmal, was Verlage überhaupt machen.
« Letzte Änderung: 31.10.2022 | 07:28 von Megavolt »

Offline ghoul

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.247
  • Username: ghoul
    • Ghoultunnel
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #11 am: 31.10.2022 | 07:35 »
Ich hätte da eine Geschäftsidee: Customized Covers zum Überkleben.
 ~;D
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #12 am: 31.10.2022 | 07:43 »
Und dass die entsprechend z.B. ein sinnvolles Cover wählen könnten.

Meine Kritik fängt im Grunde sogar bei dem Wort "wählen" schon an. Meiner Meinung nach müsste ein Cover nicht (aus einer Bilderdatenbank) ausgewählt, sondern eigens in Auftrag gegeben werden. Ein Josh Kirby war berühmt dafür, jedes Buch, das er in seiner Karriere illustriert hat, auch gelesen zu haben und dann rund zwei Monate mit dem Zeichnen zugebracht zu haben. Bei vielen Covern, die ich so sehe, habe ich dagegen den Eindruck, dass da lediglich ein Layouter den Klappentext (manchmal sogar nur: den Titel) des Buches gelesen und dann anhand eines Schlagworts "was Passendes" aus dem Fundus rausgekramt hat. Und genau so kommen die Cover dann auch rüber: "Das Buch hat uns nicht genug interessiert, um uns damit zu beschäftigen oder gar eigens einen Künstler zu beauftragen, aber wir stellen es trotzdem mal hier hin - vielleicht wollt ihr es ja haben?".
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #13 am: 31.10.2022 | 08:33 »
Oft gibt es bei Oder ich nehme halt ein Random-Zufallsfoto von meinem Handy wie beim Unbesiegbaren von Suhrkamp.  ~;D
Und dabei habe ich mir damals so Mühe gegeben ...  :'(
 ;)


Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #14 am: 31.10.2022 | 08:34 »
Und genau so kommen die Cover dann auch rüber: "Das Buch hat uns nicht genug interessiert, um uns damit zu beschäftigen oder gar eigens einen Künstler zu beauftragen, aber wir stellen es trotzdem mal hier hin - vielleicht wollt ihr es ja haben?".

Ich frage mich ohnehin, wer die ganzen Bücher überhaupt immer liest.

Vielleicht ist es so: Der Buchmarkt ist ja bekanntlich eine hit-driven-economy, für die breite Masse der Bücher dürfte die Antwort also lauten: "Niemand"

Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #15 am: 31.10.2022 | 08:35 »
Und dabei habe ich mir damals so Mühe gegeben ...  :'(
 ;)

Bist du da beim Cover wohl irgendwie involviert? Oder bist bzw. warst du Suhrkamper?

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #16 am: 31.10.2022 | 08:37 »
Ich habs damals illustriert

Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #17 am: 31.10.2022 | 08:39 »
Ich habs damals illustriert

Das ist ja mega cool!  :d Wow!

Magst du ein bisschen was über die Abläufe erzählen? Oder ein paar Schlaglichter, die die Angelegenheiten mit den Covern insgesamt etwas erhellen?

Das Cover von dem von dir präsentierten Buch finde ich persönlich übrigens schick und - soweit ich das ermessen kann, ich kenne den Unbesiegbaren nicht - schlau gewählt.
« Letzte Änderung: 31.10.2022 | 08:42 von Megavolt »

Offline ghoul

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.247
  • Username: ghoul
    • Ghoultunnel
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #18 am: 31.10.2022 | 08:48 »
Gute Arbeit!  :d
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #19 am: 31.10.2022 | 09:03 »
Dankeschön!
Ist ne ziemlich alte Arbeit, noch aus den Neunzigern.
Generell mag ichs, wenn ich beim Visualisieren von Inhalten (online/video/Illustrationen/visDev etc) Einfluss auf die Gestaltung haben kann, weiss worums geht und mit meiner Interpretation bisschen Mehrwert beisteuern kann.
Also zb dem Lem eine Stimmung mitgeben kann, die imho passt.

Und wenn du Lektoren oder Artdirektoren hast, die da mitspielen, wirds gut.
Aber durch die Sparzwänge und möglicherweise Wurschtigkeit "Ah geh, eh nicht so wichtig. Ham wir was Buntes von unserem Stockfoto-Anbieter? Himmel und so?" passiert das leider viel zu selten.

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #20 am: 31.10.2022 | 09:26 »
Und zu den Pratchetts am Eingang -
kann man geteilter Meinung sein zu den Illus (find sie auch nicht gelungen, aber ich erkenne da zumindest die Absicht, so eine holzschnittartige Mittelalteranmutung zu erzeugen), aber was bittesehr ist das für eine Typo?

Dafür gibts wirklich keine, aber auch garkeine Entschuldigung!

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #21 am: 31.10.2022 | 13:15 »
Aber durch die Sparzwänge und möglicherweise Wurschtigkeit "Ah geh, eh nicht so wichtig. Ham wir was Buntes von unserem Stockfoto-Anbieter? Himmel und so?" passiert das leider viel zu selten.

Ich tippe ja auf letzteres. Auch wenn die Sparzwänge immer wieder vorgeschoben werden, kann mir bei den typischen Buchauflagen keiner erzählen, dass man nicht 20 Cent pro Buch für die Coverillu hätte abzweigen können. Vor allem nicht vor dem Hintergrund, dass Bilder eben Bücher verkaufen.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #22 am: 31.10.2022 | 14:05 »
Es ist erstaunlich, wie manchmal bei Honoraren um Summen im zweistelligen Bereich gefeilscht wird... :P

Offline tartex

  • Titan
  • *********
  • Freakrollfreak und Falschspieler
  • Beiträge: 13.516
  • Username: tartex
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #23 am: 31.10.2022 | 14:09 »
Finde die neuen Pratchett-Cover eigentlich recht gut. Da kriegt man den Eindruck, dass es sich um Klassiker handelt und nicht um Hochglanz-Dutzendware die wirkt als auf eine Kirmes-Bude gepaintbrusht.

Dann eher doch so wie auf einen Cupcake-Laden, der auch Burleske-Abende anbietet, gepinselt. >;D
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline Kurna

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.207
  • Username: Kurna
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #24 am: 31.10.2022 | 18:23 »
In Sachen Cover für Fantasy und SciFi-Bücher schaue ich leider häufiger mal neidisch auf ausländische Exemplare.
[...]

Und hier die englische und die deutsche Ausgabe von Dune.

[...]
Also hier muss ich zugeben, dass mir das deutsche Cover deutlich besser gefällt. Ich muss zugeben, dass ich Dune nie wirklich gelesen habe, aber rein optisch trifft das deutsche Cover meinen Geschmack ziemlich gut.
"Only the good die young. The bad prefer it that way." (Goblin proverb)

Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #25 am: 31.10.2022 | 18:32 »
Es könnte auch sein, dass das Cover halt am Ende doch keine Bücher verkauft, sondern egal ist. Bei Dune und Pratchett bin ich mir da relativ sicher.

Wenn ich demnächst als Coveradministrator bei einem Großverlag eingestellt werde, dann tu ich immer voll gestresst und beschäftigt, nehme aber einfach immer nur das erstbeste, was die Agentur grade da hat und spiele dann im Büro den Rest des Tages heimlich Civilization (mit abgeschaltetem Sound).

Offline postkarte

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 222
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: postkarte
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #26 am: 31.10.2022 | 19:04 »
Ich glaube, der Grund für die neuen Cover ist ein ganz anderer. Man möchte ganz explizit die Bücher für eine neue Käuferschicht interessant machen. Die Machart passt sehr zu dem aktuellen Bereich Young Adult.

Offline tartex

  • Titan
  • *********
  • Freakrollfreak und Falschspieler
  • Beiträge: 13.516
  • Username: tartex
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #27 am: 31.10.2022 | 19:06 »
Also bei mir ist es schon so, dass ich bei den Ebooks meiner Lieblingsautoren bleibe, wenn die Cover häßlich sind. Wenn mir das Cover gefällt, stelle ich es mir gerne auch in Papier ins Regal.

Bestes Beispiel: Jack Vance. Da habe ich noch keine Ausgabe zur hinnehmbaren Preis gefunden, wo ich gerne ein zweites Mal bezahle.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline ghoul

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 5.247
  • Username: ghoul
    • Ghoultunnel
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #28 am: 31.10.2022 | 19:17 »
Ich habe neulich erst auf eBay Bücher in derjenigen von drei Sprachen gekauft, in der das Cover am schönsten war.
(Zufällig würde es deutsch).
Will damit sagen: Der Kunde hat die Macht.
Tactician: 96%
PESA hilft!
PESA diskutiert.

Zensur nach Duden:
Zitat
von zuständiger, besonders staatlicher Stelle vorgenommene Kontrolle, Überprüfung von Briefen, Druckwerken, Filmen o. Ä., besonders auf politische, gesetzliche, sittliche oder religiöse Konformität.

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #29 am: 31.10.2022 | 19:22 »
Es könnte auch sein, dass das Cover halt am Ende doch keine Bücher verkauft, sondern egal ist.
Das glaube ich nicht, bin da aber auch befangen ツ
Unabhängig von meinem Beruf kaufe ich auch lieber Bücher (statt ein PDF), die ein gutes Cover haben

Wenn ich demnächst als Coveradministrator ...
Okeh, wenn ich mitbekomme, dass ein Verlag einen Coveradministrator einstellt, weiss ich welche Bögen ich schlagen muss  ;D

Offline Alex

  • Famous Hero
  • ******
  • "Am I still unconscious?"
  • Beiträge: 2.276
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Alex-01
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #30 am: 31.10.2022 | 19:32 »
Grundsätzlich sind drei Dinge (außer dem Buchinhalt) wichtig. Cover, Titel(-Name) und Klappentext. Ein Großteil der Leser sucht (bei neuen Autoren) in Buchgeschäften nach diesen Kriterien aus. Dann kommt noch der berühmte erste Satz dazu - manchmal das ganze erste Kapitel.
Aus diesem Grund ist das Cover eines der Hauptdiskussionspunkte bei der Buchvermarktung.

Teuer ist beim Cover nicht unbedingt das Bild, sondern der Satz, also die Komposition Titel und Cover. Die Leute, die das für mich machen, kaufen das Bild für ein paar Euros bei Istockfotos o.ä. Das haut nicht viel rein, aber dann muss ein Profi eben den Titel mit dem Bild verbinden. Und das kostet richtig Geld, weil es wirklich sehr schwer ist, das gut zu machen.
Ich hatte bisher immer Glück - 90% aller Cover meiner Bücher halte ich für gelungen, haben sie auch immer einen Themenbezug zu den Geschichten. Die Agentur legt dabei großen Wert auf Ähnlichkeit innerhalb meinen Serien, was eben auch ein Wiedererkennungswert ist.

Auch ist das Cover ein Signal, das die Zugehörigkeit zu einem Genre signalisieren soll, also sollte ein Fantasy-Werk sofort als solches erkannt werde, eben aufgrund von Cover und Titel-Schriftzug (ebenso ein Liebesroman, SciFi usw.).

Keine Rolle spielt das Cover daher bei Lieblingsautoren. Wenn einem Leser der Schriftsteller gefällt, dann kauft er das Buch zu 99% auch bei unpassendem Cover.
« Letzte Änderung: 31.10.2022 | 19:35 von Alex »

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #31 am: 31.10.2022 | 20:11 »
Ich frage mich halt, warum schon bei kleinen Rollenspielprodukten so etwas möglich ist (ich nehm mal etwas, was ich selbst geschrieben habe):



Das Cover stellt genau die Festung aus dem Abenteuer dar, d.h. die Illu wurde von einem Profi extra für dieses Abenteuer gezeichnet. Und wir reden hier von einem Produkt, das mit typischen Rollenspielauflagen (lies: ein paar hundert Exemplare plus PDF-Verkäufe) aufgelegt wurde. Da kann mir doch keiner erzählen, dass man sich bei Büchern mit Auflagen von 50.000 Stück nichts Besseres als Stockart leisten kann...

Edit: Es geht mir jetzt nicht um eine "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht"-Aussage, sondern allein darum, dass es möglich ist, ein Cover on demand zu produzieren, statt irgendwelche Bilder mit dem passenden Tag aus einer Datenbank zu ziehen.
« Letzte Änderung: 31.10.2022 | 20:17 von Weltengeist »
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline tartex

  • Titan
  • *********
  • Freakrollfreak und Falschspieler
  • Beiträge: 13.516
  • Username: tartex
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #32 am: 31.10.2022 | 20:14 »
Keine Rolle spielt das Cover daher bei Lieblingsautoren. Wenn einem Leser der Schriftsteller gefällt, dann kauft er das Buch zu 99% auch bei unpassendem Cover.

Nein. Wie gesagt: in dem Fall bleibe ich beim eBook anstatt mir das gute Werk ein zweites Mal zu gönnen. Ich glaube nicht, dass im Jahr 2022 99% der Buchkäufer das anders sehen als ich.

Ich glaube allerdings schon , dass ein Großteil der Genre-Leser schlechten Geschmack hat, was Buch-Cover betrifft.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline tartex

  • Titan
  • *********
  • Freakrollfreak und Falschspieler
  • Beiträge: 13.516
  • Username: tartex
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #33 am: 31.10.2022 | 20:16 »
Das Cover stellt genau die Festung aus dem Abenteuer dar, d.h. die Illu wurde von einem Profi extra für dieses Abenteuer gezeichnet. Und wir reden hier von einem Produkt, das mit typischen Rollenspielauflagen

Palladium Games z.B. schreibt das Cover und anderes Artwork in den Inhalt der Bücher rein. Der Text folgt dem Motiv
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #34 am: 31.10.2022 | 20:18 »
Palladium Games z.B. schreibt das Cover und anderes Artwork in den Inhalt der Bücher rein. Der Text folgt dem Motiv

In meinem Beispiel nicht (und ich sollte es wissen, denn der Text ist von mir).
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline schneeland

  • Moderator
  • Mythos
  • *****
  • Cogito ergo possum
  • Beiträge: 11.589
  • Username: schneeland
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #35 am: 31.10.2022 | 21:28 »
Also hier muss ich zugeben, dass mir das deutsche Cover deutlich besser gefällt. Ich muss zugeben, dass ich Dune nie wirklich gelesen habe, aber rein optisch trifft das deutsche Cover meinen Geschmack ziemlich gut.

Geschmacksfragen außen vor nimmt m.E. das englische Cover besser Paul Muad'dibs Weg zu den Fremen auf. In diesem Fall kann man allerdings zumindest festhalten: auf der Abbildung ist ein Wüstenplanet zu sehen - immerhin etwas  ;)
Ähnlich gut wie das englische Cover wäre m.E. auch das eines Quellbuchs für das Rollenspiel, welches das Element der Würmer aufnimmt:


Generell bin ich Weltengeists Meinung: ein gutes Buchcover stellt für mich einen Bezug zum Inhalt her - Nikol oggs Illustration für den Unbesiegbaren tut das z.B. sehr gut.
Brothers of the mine rejoice!
Swing, swing, swing with me
Raise your pick and raise your voice!
Sing, sing, sing with me

Offline schneeland

  • Moderator
  • Mythos
  • *****
  • Cogito ergo possum
  • Beiträge: 11.589
  • Username: schneeland
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #36 am: 31.10.2022 | 21:30 »
Auch ist das Cover ein Signal, das die Zugehörigkeit zu einem Genre signalisieren soll, also sollte ein Fantasy-Werk sofort als solches erkannt werde, eben aufgrund von Cover und Titel-Schriftzug (ebenso ein Liebesroman, SciFi usw.).

Ich fürchte, das ist Teil des Problems - denn wenn sich erstmal eine hinreichende Menge der Bücher erstmal auf "generisches Fantasybild in pseudorealistischem Stil" eingeschossen hat, bekommt man ab dann automatisch noch mehr davon.
Wobei mir das (siehe früherer Beitrag in diesem Thread) bei deutschen Büchern noch viel mehr der Fall zu sein scheint als bei ausländischen.

Brothers of the mine rejoice!
Swing, swing, swing with me
Raise your pick and raise your voice!
Sing, sing, sing with me

Offline Niniane

  • gackernde Fate-Fee
  • Titan
  • *********
  • Welcome to Uncanny Valley
  • Beiträge: 16.750
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Niniane
    • FateCast
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #37 am: 31.10.2022 | 22:13 »
Ich glaube, das vieles, was Cover angeht, auch eine Marketingfrage ist (und auch des Budgets).

Meines Wissens nach erscheinen immer mehr Bücher (die Leute mit Ahnung hier im Thread mögen mich korrigieren) für immer weniger Lesende. Wenn sich dann herauskristallisiert, dass Buch A mit dem Fotocover und der ultrafetten serifenlosen Schrift und dem reißerischen Titel erfolgreich war, sehen auch B, C und D so aus. Macht euch mal den Spaß, in eine Buchhandlung zu gehen und die Thementische anzugucken. Ich habe neulich bei der Meyer'schen einen kleinen Schreck gekriegt, denn neben den Krimis sehen auch die "Frauenromane" alle gleich aus - rosa/pastellfarben, der Titel in einer Handwriting-Schrift und irgendeine Stockphote-Dame drauf.
Aber bei den Inhalten ist es ja ähnlich, guckt mal, wieviele Fantasy-Liebesgeschichten mit einem menschlichen Part nach Twilight aufgetaucht sind oder wieviele arme Frauen sich plötzlich in unnahbare Millionäre verliebt haben nach dem Erscheinen von 50 Shades of Grey.
Flawless is a fiction, imperfection makes us whole
The weight that holds you down, let it go
(Parkway Drive - Ground Zero)

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #38 am: 1.11.2022 | 11:41 »
Ich finde nicht, dass cover ( oder übrigens auch Binnenillustrationen und Gestaltungselemente) genau den inhalt des Textes wiedergegeben müssen. Also so "ja genau so sieht die Burg aus".
Man denke mal an die fantastische illustration von Ian Miller von der Wittgenstein Burg in Warhammer. Klar, schon auch inhaltlich passend ... aber so viel mehr!

Oder die beiden "Dune"Cover hier oben - durch seine reduzierte, stilisierte und farbkräftige Art macht die englische Ausgabe klar, dass es hier auch und vor allem um abstrakte Denkmodelle geht, politische, philosophische -
Und die Deutsche? "Ajo, Weltraum halt. Mach ma Planet mit Gelb, ist ja Wüste, gell! Und noch schön so Antiqua druff, ich hab gehört das wär ein Klassiker. Diese Nerds  ::) "
« Letzte Änderung: 1.11.2022 | 11:43 von nikol ogg »

Offline Mina

  • Survivor
  • **
  • Beiträge: 78
  • Geschlecht: Weiblich
  • Username: Mina
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #39 am: 1.11.2022 | 12:24 »
Oder die beiden "Dune"Cover hier oben - durch seine reduzierte, stilisierte und farbkräftige Art macht die englische Ausgabe klar, dass es hier auch und vor allem um abstrakte Denkmodelle geht, politische, philosophische -

Ich möchte allerdings anmerken, dass stilisierte, abstrakte Cover auf dem englischsprachigen Markt gerade sehr im Trend sind (speziell im fantastischen Bereich) und ich nicht ganz sicher bin, ob bei diesem Cover nun so weit gedacht wurde oder nur eben ein aktueller Trend umgesetzt. ;)

Nachdem mehrfach der Begriff "Stockfoto" so negativ belegt gefallen ist - es wäre für Verlage ziemlich illusorisch, für jedes Buch einen Fotografen loszuschicken, damit er passende Motive sucht, Models zu buchen, Requisiten und Kleider / Perücken zu lagern und so eine eigene Bilddatenbank zu schaffen, bzw. jedes Buch eigenständig verbildern zu lassen. Gleiches gilt für Illustratoren. Klar, es gibt dadurch Überschneidungen, aber es kommt auch immer darauf an, was der Designer aus dem Bildmaterial macht.

Gibt es viel Einheitsbrei? Ja, klar. Aber jedes Genre hat eben seine Sehgewohnheiten und bietet einen Wegweiser für den interessierten Leser, der eben nicht erstmal eine halbe Stunde über dem besonders einfallsreichen Cover brüten möchte, ob Buch XYZ etwas für ihn und seinen Geschmack sein könnte. Da greift der nämlich längst zum nächsten. Ist das schön oder befriedigend für den ambitionierten Designer? Gewiss nicht. Aber die wenigsten Leser sind vermutlich dazu bereit, erstmal mühselig herauszufinden, ob das designtechnische Glanzstück nun "ihr" bevorzugtes Genre sein könnte. Von daher ist der Einheitsbrei zwar kritisch hinterfragt nicht schön, aber wirtschaftlich gedacht nicht von der Hand zu weisen. Es ist ja auch nicht so, dass sich von jedem Buch im Programm der große Knaller versprochen wird. Das ist ja nur bei einem Bruchteil so. Dass kleinere Autoren nicht eben hofiert werden und man wenig in sie investiert, ist ja bekannt. Und wenn ich als Designer eine Latte zu bearbeitender Bücher bekomme, werde ich die auch nicht alle lesen, sondern muss mich auf Eckpunkte, Vorgaben und mein Gefühl verlassen. So opulent werden die nicht bezahlt, dass sie Wochen an einem Buch sitzen können und zuerst den Inhalt auseinandernehmen.
Jeder Dummkopf kann eine Klinge aus Stahl benutzen. Aber der Geist ist eine Waffe, derer sich nicht jeder zu bedienen vermag.

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #40 am: 1.11.2022 | 12:35 »
Stock ist immer Mist. Mal mehr mal weniger. Visuelles Fastfood, kann man mögen, muss man aber nicht verteidigen.

Offline Zanji123

  • Famous Hero
  • ******
  • Beiträge: 2.326
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Zanji123
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #41 am: 1.11.2022 | 12:48 »
ich lese ja gerade die Sammeblände der "Chronik der Drachenlanze" von Blanavalet bei dem zwei deutsche Romane in einem sind (und daher quasi das englische originalbuch ist).

Problem: die haben halt irgendwelche Artworks genommen die NULL mit dem Buch zu tun haben

https://m.media-amazon.com/images/I/51IvkS81dnL.jpg

https://bilder.buecher.de/produkte/11/11352/11352088z.jpg
9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt.... die zehnte sitzt in der Ecke und summt die Pokécenter Melodie

Offline Rhylthar

  • Dämon des Kaufrauschgottes
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 17.351
  • Username: Rhylthar
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #42 am: 1.11.2022 | 13:14 »
Zweischneidiges Schwert bei mir:
Bei manchen Büchern ist mir das Cover relativ egal, wenn ich sowieso weiss, dass ich mir das Buch aufgrund des Inhalts kaufen werde. Natürlich wähle ich, wenn es verschiedene Ausgaben gibt, die jenige, bei der mir das Cover besser gefällt.

Aber:
Spontane Lustkäufe laufen bei mir aber nun mal so ab, dass ich die Bücher aus dem Regal nehme, die ein ansprechendes Cover haben und mich erst auch ausschließlich mit denen näher beschäftige.
Beispiel: Besuch bei meinen Eltern, ich wollte mir ein Buch kaufen. Sind dann zwei geworden, bei denen mich die Cover so sehr angesprochen haben, dass ich geguckt habe, ob sie passen könnten vom Inhalt.



(Zweiteres ist ein Hardcover mit Leineneinband.)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Weltengeist

  • spielt, um zu vergessen
  • Mythos
  • ********
  • Kaufabenteueranpasser
  • Beiträge: 10.999
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Weltengeist
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #43 am: 1.11.2022 | 13:22 »
Ich finde nicht, dass cover ( oder übrigens auch Binnenillustrationen und Gestaltungselemente) genau den inhalt des Textes wiedergegeben müssen. Also so "ja genau so sieht die Burg aus".

Das hab ich ja ganz ausdrücklich nicht gemeint. Mir ging es allein darum, dass hier das Bild nachweislich explizit für den Text entstanden ist (etwas, was du ja selbst auch so machst, wenn ich dich richtig verstanden habe) und dass das sogar bei Low-Budget-Produktionen möglich ist.
"Wenn ich in Unterleuten eins gelernt habe, dann dass jeder Mensch ein eigenes Universum bewohnt, in dem er von morgens bis abends recht hat." (Juli Zeh, Unterleuten)

Spielt derzeit: The Wild Beyond the Witchlight (Savage Worlds - Prismeer), Troubleshooter (Savage Worlds - Starfinder)
In Vorbereitung: -

Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #44 am: 1.11.2022 | 13:25 »
Die ganze Buchmacherkunst ist ja ein wirklich entfaltetes Kunsthandwerk. Was es da nicht alles gibt, an Werkstoffen, an Designs, you name it. Ich finde das absolut faszinierend.

Wir haben hier ein Kinderbuch herumliegen, da gehts z.B. um Drachen, und das Drachenauge auf dem Cover ist so ein Schmuckedelstein. Ich frage mich immer: Wo auf der Welt gibts denn Maschinen, die sowas herstellen können? Bzw. was sind das denn für krasse Maschinen, wo man sagen kann: Lieber Automatron 3000, du hast jetzt vier Millionen normale Bücher ausgespuckt, jetzt mach hier beim nächsten Buch mal einen Schmuckedelstein mitten rein, und er muss dann aber bitte auch halten und darf nicht herausfallen oder herumschlankern - und die Maschine sagt "Ok." - und machts einfach und das funktioniert?

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #45 am: 1.11.2022 | 13:37 »
Das hab ich ja ganz ausdrücklich nicht gemeint.

Sollte nicht als Angriff rüberkommen, entschuldige wenns so rüberkam.
Ich wollte nur drauf hinweisen, dass noch soviel mehr geht, als nur den Inhalt zu "bebildern", nämlich das Setting zu setzen, die Stimmung, mit Verweisen und Zitaten zu arbeiten - und manchmal sogar subtil eine Interpretation zu liefern.

Offline nikol ogg

  • Experienced
  • ***
  • HardLuck Hero
  • Beiträge: 145
  • Username: nikol ogg
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #46 am: 1.11.2022 | 14:07 »
die haben halt irgendwelche Artworks genommen die NULL mit dem Buch zu tun haben

Ja wieso jetzt?
Erster Band: "Drache"
Zweiter Band: "Lanze" (naja Säbel eh egal)
Passt doch wunderbar! Ab in den Druck damit. Demnächst mit midjourney!

Offline tartex

  • Titan
  • *********
  • Freakrollfreak und Falschspieler
  • Beiträge: 13.516
  • Username: tartex
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #47 am: 1.11.2022 | 15:33 »
und dass das sogar bei Low-Budget-Produktionen möglich ist.

Die Frage ist natürlich wie lange sich ein Verlag, der so wirtschaftet, dann ohne Konkurs über Wasser halten kann >;D

Aber ernsthaft: ist natürlich cool, wenn es klappt. Wollte aber eigentlich auch eher sagen, dass zielgenau Cover trotz allem schwerer zu finanzieren sind als entsprechende Texte.

Star-Autoren spielen aber natürlich wieder in einer anderen Liga.
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays

Offline Alex

  • Famous Hero
  • ******
  • "Am I still unconscious?"
  • Beiträge: 2.276
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Alex-01
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #48 am: 1.11.2022 | 17:42 »
Meines Wissens nach erscheinen immer mehr Bücher (die Leute mit Ahnung hier im Thread mögen mich korrigieren) für immer weniger Lesende.
Aktuell gehen die Veröffentlichungen weiter nach unten, aber die folgende Statistik umfasst mW nur die "klassischen" Veröffentlichungen, nicht den Selfpublishert-Markt und anderes, daher ist das mit Vorsicht zu genießen.
« Letzte Änderung: 1.11.2022 | 17:44 von Alex »

Offline Megavolt

  • Zwinker-Märtyrer
  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.734
  • Username: Megavolt
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #49 am: 1.11.2022 | 18:38 »
Aktuell gehen die Veröffentlichungen weiter nach unten, aber die folgende Statistik umfasst mW nur die "klassischen" Veröffentlichungen, nicht den Selfpublishert-Markt und anderes, daher ist das mit Vorsicht zu genießen.

Das ist ja wirklich ein bisschen runter, sehr interessant. Ich würde mich trotzdem der Einschätzung anschließen, dass die Auflagen meistens klein sind und die meisten Bücher wirklich kaum Leser haben.

Offline Antariuk

  • Legend
  • *******
  • Beiträge: 4.797
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Antariuk
    • Plus 1 auf Podcast
Re: Cover bei Romanen
« Antwort #50 am: 1.11.2022 | 19:23 »
Ich mag seit einigen Jahren die originalen (oder zumindest von Auflagen englischer Verlage) Cover vieler Romane im Fantasy- und Phantasikbereich lieber, weil sie einen ganz eigenen Stil haben und optisch was hermachen. Geprägte Titelschrift, oft metallisch glänzend, und irgendein abgefahrenes Bild oder Artwork als Hintergrund. Mittlerweile werden die auch immer wieder mal direkt übernommen - siehe der Roman Circe, der im Deutsch (fas) genauso aussieht wie im Englischen.



Wo ich aber bewusst Abneigungen verspüre, sind die hier schon angesprochenen Kitsch-Aufmachungen. Wenn ich Fantasy sehe, wo junge Mädels in weiten Roben dramatisch posieren (das ist seit den Gilde-Büchern von Trudi Canavan irgendwie nicht mehr weggegangen), dann bin ich direkt raus. Im Ebook-Bereich ist das teilweise richtig schlimm, gerade im Bereich Urban Fantasy, und macht das Stöbern nach Juwelen echt ein bisschen ätzend >;D
Kleiner Rollenspielstammtisch: Plus 1 auf Podcast

"Ein Zauberer mag noch so raffiniert sein, ein Messer im Rücken wird seinen Stil ernsthaft versauen." - Steven Brust