Autor Thema: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting  (Gelesen 5101 mal)

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #50 am: 7.01.2023 | 09:15 »
Aber gern doch ;)
Hast ne PM
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Offline Jaylee

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #51 am: 8.01.2023 | 10:21 »
Im Thread über Unterschiede von Charakteren ist ja auch schon das Thema aufgekommen, dass Kampf, Rigging, Hacking, usw. mitunter eigene Subspiele innerhalb des Spiels sind.

Ich überlege immernoch, wie man das ganze organisch zusammen bekommt.

Eigentlich bin ich kein Fan von einzelnen Minigames im Game. Das fügt weitere Komplexität hinzu, ohne wirklichen Mehrwert in meinen Augen.

Ich bin davon überzeugt, dass man zumindest Hacking und Kampf irgendwie zusammenbringen können muss. Aber eine gute Lösung habe ich bisher auch noch nicht...
Bin da für Ideen sehr offen.


Ich weiß nicht, ob das jetzt zu einfach gedacht ist, aber ich versuch mal meinen Gedanken zum Thema Hacking zu formulieren...

Klar kenn ich das z. B. Von Shadowrun, dass Hacking da ein eigenes Minispiel ist, aber warum eigentlich? Warum nicht Hacking genau wie Kampf als Fertigkeitenset rausbringen?

Bei Kampf hat man ja z. B. Schwert/Axt/Dolche plus Sonderfertigkeiten Iederwerfen oder Parierschlag.
Bei Hacking könnte das dann sowas sein wie Sicherheit überwinden, Passwort knacken, Funktion ein/ausschalten (z. B. Kamera). All diese Fertigkeiten könnten ne gewisse Dauer zugeordnet haben, die man durch Gadgets/Vorbereitung noch reduzieren kann.

Wenn bei uns der Jäger am Rastplatz Kräuter sucht, sitz ich genauso lag rum, wie wenn der Hacker die Sicherheit auskundschaftet, um sie hinterher schneller zu überwinden. Und wenn er im Kampf dran ist und fürs Stören des Kamerabildes genauso 1-2 Aktionen braucht, wie der Typ, der den Sicherheitsmensch von hinten abknallt... Klingt für mich machbar, wenns entsprechend designt ist, was denkt ihr?
Schön unter Freunden zu sein. Keiner fragt, warum ich statt zu Bügeln lieber das Tagebuch meiner Charaktere schreibe.

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #52 am: 9.01.2023 | 23:10 »
Ja, die Mechanik dahinter ist der eine Aspekt. Bin ein großer Freund davon, wenn in Rollenspielen alles nach dem gleichen Grundprinzip funktionert.
Und ja, ähnlich wie du es beschreibst, glaube ich, kann man das mechanisch irgendwie lösen.

Der zweite Aspekt ist aber auch der, dass die Mechanismen im Spiel zusammengreifen sollten. Also dass Hacking einen Einfluss auf den Kampf haben kann oder so. Das ist so eine Richtung, die mir noch schwerfällt. Kann man das alles so miteinander verknüpfen, dass es organisch ineinander greift...
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #53 am: 18.01.2023 | 20:36 »
Hallo zusammen,

ich habe die letzten Tage (Wochen, wenn ich ehrlich bin) fleißig recherchiert - in alle möglichen Richtungen. Einer der Punkte, die mich ja massiv gestört hatten, war, dass die Welt einfach zu positiv geworden ist :D Mir fiel es zunehmend schwerer die Dystopie zu konstruieren, in der ein "klassisches" Cyberpunk Setting plausibel erscheint.

Das hat sich jetzt zum Glück geändert. Hab nochmal ein bisschen in den Aspekt Klimakatastrophe geschaut - und neben den beiden Punkten, die ich sowieso schon genannt hatte, nämlich Anstieg der Meere und darauf resultierend Landverlust und höchstwahrscheinlich massive Migrationsbewegungen (und damit dann wieder erstarkender Nationalismus) gibt es noch einen weiteren Aspekt, den ich bisher nicht bedacht hatte.

Durch das schmelzen der Polarkappen und den allgemeinen Anstieg der Temperatur wird es hhöchstwahrscheinlich zu einer enormen Verknappung von Süßwasser kommen, wenn ich die Prognosen richtig verstanden habe. Sprich, der elementare Grundbaustein des Lebens wird auf einmal zu einer Mangelware.

Ich weiß noch nicht, wie genau ich das nutzen will und wäre hier für Ideen eurerseits sehr dankbar, aber das wäre für mich eine wahnsinns-Dystopie. Kein Trinkwasser mehr... puh.

Das offensichtliche wäre natürliche die Kommerzialisierung von Wasseraufbereitung, aber irgendwie ist mir das zu platt. Vielleicht fällt euch ja noch etwas besseres ein.



Wenn wir das gelöst haben, wären für mich die grundsätzlichen Vorarbeiten am Setting aber erstmal abgeschlossen. Die Grundidee des Spiels wäre es dann, die großen philisophischen Fragen (Was macht einen Mensch zum Mensch? Wie stehen die Rechte des Einzelnen zu den Rechten der Gesellschaft? Ist jeder käuflich? Sollte eine KI Rechte haben? Usw.) am Beispiel einer Zukunft zu beantworten, die uns allen eventuell sogar wirklich bevorsteht.

Fänd ich persönlich sehr spannend.
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #54 am: 23.01.2023 | 22:03 »
So, da ich gerade mit den Überlegungen zum Setting nicht weiterkomme, habe ich mal damit begonnen mich mit den Regeln auseinander zu setzen.

Sollten euch diese auch interessieren, findet ihr sie hier: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,124869.0.html

Würde mich freuen, wenn dort die DIskussion genauso fruchtbar verläuft, wie hier ;)
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #55 am: 29.01.2023 | 20:35 »
Okay, es ist vielleicht eine etwas abstrakte Inspirationsquelle... aber ich bin am überlegen für das Setting, zumindest in kleinen Bereichen, eine politische Instanz durch KI steuern zu lassen.
Drauf gestoßen bin ich über Qualityland, wo eine KI zum Präsidenten gewählt wird. Und wenn man die KI dann mit einer IoT Welt verknüpft, hätte man eine Stadt oder zumindest einen Stadtteil, der komplett der Kontrolle der KI unterliegt. Ggfs. sogar mit eigener Persönlichkeit des Stadtteils.
Was meint ihr?
Dann könnte man ggfs. spannende Szenarios dazu spielen, was die KI antreibt. Wenn Fehler passieren, lag das an falschen Lernset, an Interessen der Allgemeinheit, die anders gelagert sind, als zunächst vermutet, oder an einer Einflussnahme durch die Schöpfer der KI.

Man könnte sogar soweit gehen verschiedene Stadtteile von verschiedenen KIs steuern zu lassen. Obwohl mir das wahrscheinlich zu viel wäre...
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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #56 am: 8.03.2023 | 06:42 »
Eigentlich sitze ich gerade daran, die Regeln etwas auszuformulieren/weiter zu entwickeln und parallel ein erstes kleines Solo zu schreiben, in dem man die Welt ein bisschen erleben kann und sich parallel einen Charakter erstellt.

Jetzt bin ich aber gestern über eine Videoreihe von einem Geostrategen, Peter Zeihan, gestolpert, die mich das Setting nochmal hat überdenken lassen... Nach der Lektüre von Factfulness hatte ich den Traum einer Dystopie ja schon fast aufgegeben... aber hier ist sie wieder ;)

Bisher war mein Ausgangspunkt wie folgt: große globalisierte Welt, ein paar big Player, die das ganze unter sich aufgeteilt haben, und ein Kapitalismus, der das politische System unterwandert hat. Also ziemlich klassisch.
Jetzt, den demografischen Wandel stärker berücksichtigend und was das für die Geopoltik und die politischen System bedeutet, bin ich am überlegen tatsächlich von einigen Fail States auszugehen. Globalisierung ade. China, Russland und wahrscheinlich auch EU als fail states. Sozialsystem kollabiert, weil einfach zu viel alte. bzw. zu wenig Gesamtbevölkerung.
So in die RIchtung.
Ich bin nur am überlegen, wie ich das im Detail ausgestalte.

Den Grundgedanken mit mehreren big playern, die im Hintergrund um Macht und Einfluss ringen, möchte ich eigentlich beibehalten, weil das für mich essenzieller Bestandteil eines Spieler-getriebenen Meta Plots sein soll. Aber welche Player das sind und wie ihre Rolle genau aussieht, das überdenke ich gerade nochmal.

Sicher ist nur, die USA sind weiterhin gesetzt. Und CHina nehme ich aus der Gleichung als Staat wahrscheinlich raus.
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Offline Schleicher

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #57 am: 25.03.2023 | 17:22 »
Zum Thema Wasserknappheit ein paar teils gut zusammenpassende, teils widersprüchliche Ideen:


- Wasser brauchen wir vor allem nicht nur zum Trinken,  sondern für die Landwirtschaft. Die Menschen sind auf Nahrung und Wasser angewiesen, die von mächtigen Konzernen kontrolliert werden. Statt Ackerland stehen hochkontrollierte Hochhäuser, da in denen mit minalem Wasserverlust und künstlichen Licht Pflanzennahrung gezogen wird. Tierhaltung ist wirtschaftlicher Selbstmord. Fleisch kommt aus dem Labor. Für die Armen heißt das Ekelpampe voller Geschmacksverstärker und Chemie. Für die Reichen künstlich gezogenes Kobe Rind gepaart mit genetisch entworfenen Designergemüse der Saison. 
- Die Wasserversorgung ist ein knappes Gut, das nur wenigen Privilegierten zugänglich ist. Die meisten Menschen müssen sich mit verschmutztem oder kontaminiertem Wasser begnügen, das Krankheiten und Mutationen verursacht. Es gibt illegale (weil sie die durch die Lobby der Firmen eingeführten Standards nicht halten können) Wasserhändler , die versuchen, sauberes Wasser zu schmuggeln, aufzubereiten oder zu stehlen, aber auch gefährliche Konkurrenten und Sicherheitskräfte haben.
- Die Welt ist in zwei Zonen geteilt: die trockenen Zonen, wo kaum noch Wasser vorhanden ist, und die feuchten Zonen, wo das Wasser überall (Klimawandel heißt auch Überflutung) ist, aber nicht trinkbar. Die trockenen Zonen sind dabei zu Wüsten und Ruinen (nicht die Städte sondern die ehemals agrarisch geprägten Dörfer) zu werden, wo nur die Hartgesottenen oder Reichen überleben können. Die feuchten Zonen sind von Mega-Städten auf künstlichen Inseln dominiert, wo das schmutzige Wasser aufbereitet wird und Dreck direkt wieder darin abgeleitet.
- Die Welt ist von einem globalen Krieg um das Wasser erschüttert. Die verschiedenen Fraktionen kämpfen um die Kontrolle über die wenigen verbliebenen Süßwasserquellen oder versuchen, neue zu erschließen.


Vergiss auch nicht, dass es nicht nur im Wasser geht:
- Boden: Die intensive Nutzung von Land für Landwirtschaft, Bergbau und Siedlung führt zu Bodendegradierung, Erosion und Versalzung. Boden ist eine wichtige Ressource für die Nahrungsmittelproduktion, die biologische Vielfalt und die Ökosystemfunktionen. 
- Phosphor: Wird für Düngemittel benötigt, aber die Reserven sind begrenzt und schwer zu recyceln.
- Kobalt, Indium, Lithium: Wird für Batterien, Touchscreens, Solarzellen und Elektromobilität gebraucht, aber die Förderung ist konfliktreich, energieintensiv und umweltschädlich und das Recycling ist gering.
- Platingruppenmetalle: Wichtige Katalysatoren für die Chemie- und Autoindustrie, aber die Vorkommen sind rar und ungleich verteilt.
- Kupfer: Unverzichtbar für die Elektrifizierung und Digitalisierung, aber die Qualität der Erze sinkt und die Knappheit steigt.
- Holz: Grundstoff für viele Produkte und Energieträger, aber die Abholzung bedroht die Wälder und das Klima.
- Zink: Wird für die Korrosionsschutz von Stahl eingesetzt, aber die Reserven sind begrenzt und die Produktion ist energieintensiv.

Wer sind deine big player im Hintergrund?

- Wenn EU, China, Russland failed states sind, aber Staaten eine Rollenspielen sollen:
- Indien: Wirtschaftliche und militärische Macht mit großem Bevölkerungspotenzial und strategischer Partnerschaft mit Russland
- Brasilien: Größte Volkswirtschaft Südamerikas mit reichen natürlichen Ressourcen und wachsendem Einfluss in der Region
- Türkei: Geopolitisch wichtiger Akteur mit Zugang zu mehreren Meeren und Konfliktzonen sowie Mitglied der NATO und Partner Chinas
- Iran: Regionalmacht im Nahen Osten mit reichen Öl- und Gasvorkommen und Widerstand gegen die westliche Dominanz
- Südafrika:Größte Volkswirtschaft Afrikas und verfügt über reiche natürliche Ressourcen, eine diversifizierte Industrie und einen wachsenden Dienstleistungssektor sowie schon jetzt dank AU, BRICS und Commenwealth gut vernetzt.

Ansonsten:
- NGOs & Ideologische Vereinigungen: Nicht-Regierungsorganisationen, die sich für verschiedene Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte oder Entwicklungspolitik einsetzen. Das kann verschiedene Formen annehmen siehe Letzte Generation, QAnon, Oxfam,Transparenx International, Black Lives Matter. Könnten Auftraggeber oder Gegner sein. Selbst "gute" Ziele kann "schlechte" Methoden bedeuten
- Multinationale Konzerne sollten klar sein in Cyberpunk.
- Religiöse Bewegungen: Wann immer es den Leuten schlechter geht wird Religion wichtiger. Extremismus ist klar, aber auch schon konservative Religionsinterpretationen sind interessant. 
- Superreiche: Schon heute können einzelne Oligarchen oder Billionäre quasi die Weltordnung verändern. Musk, Gates etc. Eine einzelne Person kann also durchaus auch global Player sein und Nationen, Firmen und Bewegungen für sich als Werkzeug nutzen.


KI als Herrscher:
- Digitaler Urlaub: Der digitaler VR Raum wird im Rahmen vorgestreckter Regeln der Herstellerfirma über eine KI verwaltet. Diese wertet Stichprobenartig so ziemlich alles aus was passiert und ändert so alles ab von Besitzverhältnissen und Regeln bis hin zur Darstellung und Naturgesetzen. Die KI könnte sich dabei durch Fehlinterpretationen, Hacks oder andere unvorhergesehene Situationen auch durchaus mal über die vorgestreckten Rahmenbedingungen hinweg setzen.
- Reale Welt: Nicht nur wäre hier der Einfluss der KI auch trotz IoT eingeschränkt, es würde das angestrebte Setting deutlich verändern. Es könnte sein, dass so zu viele Elemente nebeneinander existieren.


« Letzte Änderung: 25.03.2023 | 17:26 von Schleicher »

Offline Aedin Madasohn

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #58 am: 25.03.2023 | 17:44 »
China, Russland und wahrscheinlich auch EU als fail states. Sozialsystem kollabiert, weil einfach zu viel alte. bzw. zu wenig Gesamtbevölkerung.

wir kennen ja den Begriff Sonderwirtschaftszonen. Daraus ließe sich ja was machen
- die Antwerpen-Amsterdam SWZ als konzerner-Selbstverwaltung (notgedrungen), als Chaos, Anarchie und Spartakusaufstand die bürgerliche Leistungsgesellschaft erschreckte.
- dort verschanzt sich hinter Stacheldraht die Güter&Leistungen-Erstellungsgesellschaft (mit Drohnenunterstützung) nach unserem heutigen Vorbild: hier gibt es also die ganzen technischen CyberGear undundund

- draußen ist dann ein verfallen-verwildertes Land ohne staatliche Struktur mehr, wo direktgewählte Bürgermeisterinnen und selbsternannte Gangleader ihre Süppchen kochen (und die Konzerne Politik machen müssen - man denke an Spätantike "Föderaten" als Grenzenschützer für das zerfallende römische Reich)

- ein militärisches Aufräumen dieser latenten Gefährdungsräume ist für die Konzerne aber kein Thema, weil halt zu teuer (und dafür wertvolle Konzernbürger opfern wollen sie auch nicht) - Söldner dürfen sich hingegen schon verheizen lassen (je nach Buget halt und deren "Einsatzdauer" limitiert sich also auch, so dass die Spieler davon kommen können)

-Lieber hinter Stacheldraht und Mauer verschanzen, als die Kosten einer dauerhaften Polizeibesatzung zu tragen. (erklärt dann auch, warum sich hier Ruckzügsräume für die Spieler ergeben)

- größte Drohung gegen politisch auffällige Konzerner ist es dann schlicht, aus der SWZ ausgewiesen zu werden (wozu also Knäste teuerteuer zu unterhalten). das wäre auch der "Notnagel" für geschnappte Spieler, dass sie nicht in ganzer Tragweite ihrer "Handlungen" erkannt worden waren und nur "verbannt" werden als gleich im Hochsicherheitsgefängnis aus dem Spiel genommen zu werden.

Offline BBB

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #59 am: 27.03.2023 | 11:19 »
Oh wow, es ist ja allein schon schön hier weitere Beteiligung zu sehen, aber dann auch gleich so coole Beiträge! Danke euch!
Ich werd jetzt wahrscheinlich nicht dazu kommen auf alles einzugehen, aber ich melde mich die Tage nochmal ausführlich und wollte die schönen Antworten nicht unkommentiert lassen ;)

- Wasser brauchen wir vor allem nicht nur zum Trinken,  sondern für die Landwirtschaft. Die Menschen sind auf Nahrung und Wasser angewiesen, die von mächtigen Konzernen kontrolliert werden. Statt Ackerland stehen hochkontrollierte Hochhäuser, da in denen mit minalem Wasserverlust und künstlichen Licht Pflanzennahrung gezogen wird. Tierhaltung ist wirtschaftlicher Selbstmord. Fleisch kommt aus dem Labor. Für die Armen heißt das Ekelpampe voller Geschmacksverstärker und Chemie. Für die Reichen künstlich gezogenes Kobe Rind gepaart mit genetisch entworfenen Designergemüse der Saison. 

Ja, in die Richtung gehen auch viele meiner Gedanken.

Ich gehe zwar davon aus, dass zumindest der Westen was seine Bevölkerungsmenge angeht, stark einbrechen wird. Das Problem der überalternden Gesellschaft begleitet uns, die wir hier im Tanelorn aktiv sind, ja schon unser ganzes Leben.
Weniger Menschen bedeutet zwar erstmal weniger Mäuler zu stopfen - aber eben auch zunehmend weniger Menschen, die Nahrungsmittel produzieren können.
Klimawandel = weniger Land = weniger gutes Land = weniger Nahrungsmittel, da gehe ich zu 100% mit. Düngemittel hast du ja auch schon selber erwähnt. Verschärfend kommt hinzu: Weniger Menschen, die Nahrung produzieren können.

Deswegen dachte ich bisher auch daran, die Ernährung der breiten Masse komplett künstlich zu realisieren, evtl. auf Basis von Insekten-Protein. So ein bisschen wie im Film Snow Piercer. Wer es sich leisten will, kriegt noch Geschmacksstoffe rein. Wer Premium zahlt, kriegt das ganze in Essbarer FOrm (also quasi künstliche Burger und so). Und wer noch mehr Premium zahlt, also die oberen 0,001%, kriegen echtes Fleisch.

- Die Wasserversorgung ist ein knappes Gut, das nur wenigen Privilegierten zugänglich ist. Die meisten Menschen müssen sich mit verschmutztem oder kontaminiertem Wasser begnügen, das Krankheiten und Mutationen verursacht. Es gibt illegale (weil sie die durch die Lobby der Firmen eingeführten Standards nicht halten können) Wasserhändler , die versuchen, sauberes Wasser zu schmuggeln, aufzubereiten oder zu stehlen, aber auch gefährliche Konkurrenten und Sicherheitskräfte haben.

Das finde ich eine sehr gute Idee.
Da hat man gleich wieder jede Menge Ansatzpunkte.


- Die Welt ist in zwei Zonen geteilt: die trockenen Zonen, wo kaum noch Wasser vorhanden ist, und die feuchten Zonen, wo das Wasser überall (Klimawandel heißt auch Überflutung) ist, aber nicht trinkbar. Die trockenen Zonen sind dabei zu Wüsten und Ruinen (nicht die Städte sondern die ehemals agrarisch geprägten Dörfer) zu werden, wo nur die Hartgesottenen oder Reichen überleben können. Die feuchten Zonen sind von Mega-Städten auf künstlichen Inseln dominiert, wo das schmutzige Wasser aufbereitet wird und Dreck direkt wieder darin abgeleitet.

Das finde ich auch eine sehr gute Idee. Ich muss mal schauen, wie weit ich das treiben will, sodass es nicht zu weit von unserer Lebenswirklichkeit abweicht - aber ein bisschen mehr Dubai geht in jedem Fall. Find ich gut.

Zum Rest dann später mehr!
Muss jetzt leider los.

Danke euch!
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Offline Waldviech

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #60 am: 27.03.2023 | 12:41 »
Kleiner Einwurf von der Seitenlinie: Düster ist zwar gut, aber da es ja Cyberpunk werden soll und nicht Post-Apokalypse, würde ich der Menschheit in ein paar Punkten doch etwas mehr Problemlösungskompetenz zugestehen:

- Personalmangel in der Landwirtschaft wird mit vergleichsweise hoher Wahrscheinlichkeit nicht ein Problem sein - trotz sinkender Bevölkerung. Schon jetzt sind überraschend wenige Leute notwendig um überraschend viele Leute zu ernähren. Das dürfte eher noch stärker ausgeprägt werden, wenn man stärkere Automatisierung in Betracht zieht. Hat allerdings auch ein hübsches Dystopie-Potential: Wenn sämtliches Essen von Großkonzernen in automatisierten Farmen, Protein-Tanks o.ä. erzeugt wird, ist man als kleiner Landwirt selbst dann am Arsch, wenn die umgebende Umwelt nicht total versaut ist.
- Der sogenannte "Peak-Phosphor" dürfte wahrscheinlich vor allem dann ein Problem sein, wenn in Puncto Phosphor-Rückgewinnung so wirklich gar nichts passiert. Darüber hinaus benötigen diverse modernere (und in einer Cyberpunk-Zukunft wahrscheinlich in Masse existierende) Landwirtschaftskonzepte auch weniger von dem Zeug. Schließlich gibts schlauere Methoden, Pflanzen zu düngen, als einfach in rauhen Mengen Zeug drüber zu kippen
(Und in einer Welt in der Phosphor teurer wird, gehören geldgeile Konzerne mit einiger Wahrscheinlichkeit zu den ersten, die mit Phosphorrückgewinnung Kasse machen wollen. Die Folge: Konzernzänkereien, die sich sogar noch um Abwasser drehen und Runner, die manchmal buchstäblich in Scheiße waten).
- Dreckwasser und Ekelpampe machen sich in Dystopien zwar immer ganz gut, sind aber auch nicht unbedingt zwangsläufig. Trinkwasseraufbereitung ist so schwer nicht und es ist selbst beim billigsten Billigfraß nicht sonderlich aufwendig, dafür zu sorgen dass er nach irgendwas schmeckt. Warum sollte man die gemeinen Massen mit grauer Protein-Pampe quälen, wenn man mit künstlichen Geschmacksstoffen und bunten Packungen dafür sorgen kann, dass die Leute sich das Zeug auch noch gerne reinschaufeln? Ersteres mutet nämlich eher sozialistisch an und nicht kapitalistisch.

Gerade, wenn das Setting nicht zu sehr von unserer Lebenswirklichkeit abweichen soll, würde ich mit den ganz krass endzeitlich wirkenden Scheißigkeiten nicht allzu sehr overboard gehen.
Barbaren ! Dekadente Stadtstaaten ! Finstere Hexenmeister ! Helden (oder sowas Ähnliches)!

MALMSTURM !

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #61 am: 31.03.2023 | 20:57 »
So, jetzt mit ein bisschen mehr Zeit, eine wahrscheinlich sehr ausführliche Antwort.

Erstmal nochmal danke. Ich finde das richtig krass gute Ideen und viele wichtige Punkte. Fange mal anti-chronologisch an, damit erledigen sich ein paar Dinge vielleicht von selbst.

Kleiner Einwurf von der Seitenlinie: Düster ist zwar gut, aber da es ja Cyberpunk werden soll und nicht Post-Apokalypse, würde ich der Menschheit in ein paar Punkten doch etwas mehr Problemlösungskompetenz zugestehen:

Gebe ich dir zu 100% Recht und das ist genau der Punkt, an dem ich momentan am meisten struggle, da eine gute Balance zu finden.

Ich will definitiv keine Postapokalypse. Deswegen: Problemlösekompetenz ist absolzt wichtig und richtig.

Ich fang mal kurz aus nem anderen Blickwinkel an, damit man besser versteht, wo ich gerade gedanklich herkomme - bin für jeden weiteren Input, Feedback und Ideen dankbar.

Die momentane Welt funktioniert wahrscheinlich deswegen so gut (und trotz aller Probleme, die wir haben, historisch betrachtet geht es uns verdammt gut!), weil wir Globalisierung haben. Aber: Man beobachtet auch gerade den Trend, dass Nationalismus stärker und stärker wird.

Ausgangspunkt aller meiner weiteren Überlegungen (ich würde sie zum jetzigen Zeitpunkt nichtmal Ideen nennen) ist der folgende:
Nehmen wir an das Klima verändert sich wirklich, wie angenommen wird.
Eine mögliche, vielleicht sogar wahrscheinliche Konsequenz daraus wird sein, dass sich die USA als momentaner Taktgeber der weltweiten Ordnung mehr und mehr auf sich selbst konzentrieren, bis zu dem Punkt an dem sie ihre Zusage für globale Sicherheit zu sorgen kassieren, weil sie sich mit den Umweltschäden im eigenen Land beschäftigt genug sein (selbst wenn es sie im relativen Vergleich mit anderen Regionen wahrscheinlich gar nicht so hart treffen wird, aber das ist eine andere Diskussion).
Wenn die USA ihre Navy aber aus den Weltmeeren weitgehend zurückziehen, und das halbwegs zeitnah, ist globaler Handel nicht mehr sicher und die Lieferketten in ferne Regionen brechen ein, was
a) Nationen, die stark vom Export leben (u.a. Deutschland und China) hart zurückwerfen wird und
b) lokale/regionale Wirtschaftsbünde stärken wird.

Deswegen sind in meiner Gedankenwelt momentan die USA mit ihren Nachbarn Kanada und Mexico weiterhin die wahrscheinlich mächtigste Nation der Welt, die Türkei, die auch @Schleicher erwähnte, wahrscheinlich ein großer Player im Süden, und in Europa... allenfalls noch Frankreich?! Keine Ahnung, da hadere ich gerade mit.

Wenn aber der globale Handel einbricht, teurer wird, schwieriger wird, werden Düngelmittel nicht nur knapp und teuer, Landwirtschaft wird in einigen Regionen schlicht nicht mehr in der Lage sein die Bevölkerung zu ernähren. China beispielsweise wird, soweit ich gehört habe (alles hörensagen, ich bin da echt kein Experte) massive Hungerprobleme haben.

Daher die Idee der lokal herstellbaren Proteinpampe. Was Geschmack angeht - da geb ich dir Recht @Waldviech, das hab ich noch nicht zuende gedacht. Das könnte auch mit Geschmack ganz gut funktionieren.

Lange Zeit hab ich überlegt, welche dieser Probleme könnte man technologisch lösen? Und auch da komme ich wieder ein bisschen ins Wanken, denn einerseits gibt es total viele interesante Technologien, die, wenn sie massentauglich werden, das Gesicht der Welt massiv verändern können. Flugautos, Nahrungsmittel aus dem Drucker oder der hauseigenen Zucht, usw.
Aber: Da kommen dann wieder die von @Schleicher erwähnten knappen Rohstoffe ins Spiel.
Wenn man davon ausgeht, dass die globalisierung einbricht - ohne komplett zum Erliegen zu kommen - dann wird technischer Fortschritt damit auch massiv ausgebremst, weil Technologieentwicklung momentan nur mutinational funktioniert. Keine Region der Welt - meines Wissens - bringt das Knowhow, die Ressourcen, die Energie an einem Platz zusammen, um technologische Innovation betreiben zu können, ohne von anderen Staaten abhängig zu sein. Stand heute.

Mir fällt es momentan verdammt schwer, den richtigen MIttelweg zu finden aus kompletter Dystopie und technologischer Utopie :D:D:D


Wenn sämtliches Essen von Großkonzernen in automatisierten Farmen, Protein-Tanks o.ä. erzeugt wird, ist man als kleiner Landwirt selbst dann am Arsch, wenn die umgebende Umwelt nicht total versaut ist.

Das finde ich wiederum eine sehr gute Idee, die den MIttelgrund bespielt. Gefällt mir.


Warum sollte man die gemeinen Massen mit grauer Protein-Pampe quälen, wenn man mit künstlichen Geschmacksstoffen und bunten Packungen dafür sorgen kann, dass die Leute sich das Zeug auch noch gerne reinschaufeln?

Find ich gut.
Könnte genau der Mittelweg sein, den ich suche.
Und die Steigerung ist dann: Gib mehr Geld aus, und es sieht wirklich nach Essen aus. Gib noch mehr aus, und es IST das, was wir heute unter Nahrungsmitteln verstehen.

Das bringt mich zum zweiten Punkt, der mir durch den Kopf geht: Bislang leben wir in einer Welt, in der die subjektive Wahrnehmung ist, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht, wobei man eigentlich nur betrachtet, dass - global betrachtet - Armut ziemlich effektiv bekämpft wird. Nur die "MItte der Gesellschaft" entfernt sich immer weiter von den oberen paar Prozent.
Würde die Globalisierung - sagen wir vorsichtig formuliert - an Bedeutung verlieren, würde die Schere aber nicht nur nach oben weiter aufgehen, sondern eben auch wieder nach unten.
Sprich einer meiner Gedanken momentan ist wie man eine Welt konstruieren kann, in der die Gegensätze zwischen arm und reich noch extremer sind, eben weil arm (wieder?) wirklich arm bedeutet, auch in den entwickelten Gesellschaften, und in der die Mittelebene dazwischen weiter erodiert.

wir kennen ja den Begriff Sonderwirtschaftszonen. Daraus ließe sich ja was machen
- die Antwerpen-Amsterdam SWZ als konzerner-Selbstverwaltung (notgedrungen), als Chaos, Anarchie und Spartakusaufstand die bürgerliche Leistungsgesellschaft erschreckte.
- dort verschanzt sich hinter Stacheldraht die Güter&Leistungen-Erstellungsgesellschaft (mit Drohnenunterstützung) nach unserem heutigen Vorbild: hier gibt es also die ganzen technischen CyberGear undundund

Das finde ich eine sehr gute Idee. Das löst so ein bisschen das Problem, dass ich eigentlich Staatengefüge beibehalten möchte, und sei es allein aus dem Grund, dass ich mir eine Welt ohne Staaten einfach nicht vorstellen kann, sie aber eigentlich für weite Teile der Bevölkerung keine Rolle mehr spielen.
Quasi Politikverdrossenheit und Lobbyismus auf die Spitze getrieben.

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Die Idee finde ich irgendwie charmant, aber andererseits geht es mir schon ein Stück zu weit, glaube ich.
Ich denke eher so in die Richtung: Der Großteil der Bevölkerung hat die Politik aufgegeben, weil sie sowieso nicht das Gefühl haben, dass es einen Unterschied macht. Sie wenden sich eher an die Konzerne und an deren Versprechen einer besseren Welt.
Die Konzerne wiederum haben aber ein Interesse daran, dass es Staaten gibt, denn
a) wer hält sonst die Massen ruhig, wenn doch mal was schief geht und
b) wer kommt für die Kosten auf, wenn ein Konzern doch mal zu sehr ins Risiko geht und droht Pleite zu gehen.
Also Staaten als Spielball der Konzerne.

Hier kommt für mich auch wieder die Idee der Realitätsflucht ins Spiel. Ob es nun über ein digitales Spiel (Ready Player One), Drogenkosnsum oder Pornografie - irgendwie wird man die breite Masse schon ruhig halten können.

- ein militärisches Aufräumen dieser latenten Gefährdungsräume ist für die Konzerne aber kein Thema, weil halt zu teuer (und dafür wertvolle Konzernbürger opfern wollen sie auch nicht) - Söldner dürfen sich hingegen schon verheizen lassen (je nach Buget halt und deren "Einsatzdauer" limitiert sich also auch, so dass die Spieler davon kommen können)

Das wiederum finde ich, in kleinem Rahmen, eine gute Idee. Da könnte man ja schön konstruieren dass beispielsweise ein temporärer Stromausfall die Realitätsflucht für ein paar Tage (oder vielleicht auch nur Stunden) unterbricht, was zu so massiver Aggression unter der Bevölkerung sorgt, dass man dagegen vorgehen muss.
Das gefällt mir.


-Lieber hinter Stacheldraht und Mauer verschanzen, als die Kosten einer dauerhaften Polizeibesatzung zu tragen. (erklärt dann auch, warum sich hier Ruckzügsräume für die Spieler ergeben)

Auch das gefällt mir.

- Die Welt ist von einem globalen Krieg um das Wasser erschüttert. Die verschiedenen Fraktionen kämpfen um die Kontrolle über die wenigen verbliebenen Süßwasserquellen oder versuchen, neue zu erschließen.

Ich glaube, ein globaler Krieg ums Wasser ist mir zu groß.
Lokale Grabenkämpfe, absolut.
Aber ich glaube eher, es würde im Zweifel zu Massenmigration kommen. Alle zieht es eher dahin, wo es Wasser in ausreichender Menge gibt. Dann eher große, verlassene Wüsten, mehr Siedlungen entlang von Flüssen, gern auch mehr Probleme mit Überschwemmungen.
So in die Richtung...


- Boden: Die intensive Nutzung von Land für Landwirtschaft, Bergbau und Siedlung führt zu Bodendegradierung, Erosion und Versalzung. Boden ist eine wichtige Ressource für die Nahrungsmittelproduktion, die biologische Vielfalt und die Ökosystemfunktionen. 
- Phosphor: Wird für Düngemittel benötigt, aber die Reserven sind begrenzt und schwer zu recyceln.
- Kobalt, Indium, Lithium: Wird für Batterien, Touchscreens, Solarzellen und Elektromobilität gebraucht, aber die Förderung ist konfliktreich, energieintensiv und umweltschädlich und das Recycling ist gering.
- Platingruppenmetalle: Wichtige Katalysatoren für die Chemie- und Autoindustrie, aber die Vorkommen sind rar und ungleich verteilt.
- Kupfer: Unverzichtbar für die Elektrifizierung und Digitalisierung, aber die Qualität der Erze sinkt und die Knappheit steigt.
- Holz: Grundstoff für viele Produkte und Energieträger, aber die Abholzung bedroht die Wälder und das Klima.
- Zink: Wird für die Korrosionsschutz von Stahl eingesetzt, aber die Reserven sind begrenzt und die Produktion ist energieintensiv.

Siehe oben, genau.
Momentan überlege ich eine globale Ressourcenknappheit wegen einbrechender Lieferketten (und generell weniger Ressourcen) als Weg zu gehen. Folge wäre dann DeGlobalisierung, stärkerer Nationalismus, kleinere EInflussbereiche.
Das macht es vielleicht auch ein bisschen kontrollierbarer...


Wer sind deine big player im Hintergrund?

- Wenn EU, China, Russland failed states sind, aber Staaten eine Rollenspielen sollen:
- Indien: Wirtschaftliche und militärische Macht mit großem Bevölkerungspotenzial und strategischer Partnerschaft mit Russland
- Brasilien: Größte Volkswirtschaft Südamerikas mit reichen natürlichen Ressourcen und wachsendem Einfluss in der Region
- Türkei: Geopolitisch wichtiger Akteur mit Zugang zu mehreren Meeren und Konfliktzonen sowie Mitglied der NATO und Partner Chinas
- Iran: Regionalmacht im Nahen Osten mit reichen Öl- und Gasvorkommen und Widerstand gegen die westliche Dominanz
- Südafrika:Größte Volkswirtschaft Afrikas und verfügt über reiche natürliche Ressourcen, eine diversifizierte Industrie und einen wachsenden Dienstleistungssektor sowie schon jetzt dank AU, BRICS und Commenwealth gut vernetzt.

Da hab ich tatsächlich wochenlang drüber gegrübelt und bin momentan auf dem Stand zu sagen: Ich weiß es noch nicht, aber ich muss es auch nicht wissen.
Die USA sind für mich gesetzt.
Das China und Russland keine (große) Rolle mehr spielen ist... nicht gesetzt, aber etwas, das für mich je nach Stimmungslage sehr wahrscheinlich, zumindest aber tendenziell wahrscheinlich ist.
Ich tendiere aber momentan ohnehin stark dazu, da nicht allzuviele Setzungen zu treffen.

USA als nationale Macht erhalten, als globale Macht runterschrauben, weil mit sich selbst beschäftigt.
Folge: Deglobalisierung.
China wahrscheinlich kurz vor dem Komplettzusammenbruch oder schon komplett zusammengebrochen, weil
a) echt hart vom Klima gebeutelt
b) als größter globaler Importeuer von so ziemlich allem ohne Globalisierung auf einmal in einer ganz anderen Situation
c) demografieproblem

Europa... ja, da überlege ich noch.
Das Spiel soll, zumindest für den Anfang, ja Deutschland/Europazentriert sein.
Momentan sind Deutschland und Frankreich die großen Taktgeber in der EU. Aber ich überlege, ob ich die EU nur noch als Hülle behalte, oder ganz gescheitert sein lasse. Tendiere zur beduetungslosen Hülle, die sich selbst zerlegt hat.
Deutschland mit massiven Problemen aufgrund von Überalterung und Energieversorgung.

Frankreich damit wahrscheinlich mit einer Führungsrolle bei was auch immer dann das neue Konstrukt ist. Aber da bin ich wie gesagt noch sehr unsicher und unentschlossen.

Ansonsten:
- NGOs & Ideologische Vereinigungen: Nicht-Regierungsorganisationen, die sich für verschiedene Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte oder Entwicklungspolitik einsetzen. Das kann verschiedene Formen annehmen siehe Letzte Generation, QAnon, Oxfam,Transparenx International, Black Lives Matter. Könnten Auftraggeber oder Gegner sein. Selbst "gute" Ziele kann "schlechte" Methoden bedeuten

Guter Punkt, da hab ich noch gar nicht drüber nachgedacht...
Muss ich mal auf mich wirken lassen. Aber als großer globaler Player im Hintergrund sehe ich sie eigentlich glaube ich - erstes Bauchgefühl - eher nicht.

- Multinationale Konzerne sollten klar sein in Cyberpunk.

genau. Die und die dahinterstehenden Einzelpersonen/Familien werden die wichtigsten Player im Hintergrund sein. Wichtiger noch als die Staaten.

- Religiöse Bewegungen: Wann immer es den Leuten schlechter geht wird Religion wichtiger. Extremismus ist klar, aber auch schon konservative Religionsinterpretationen sind interessant. 

Das ist auch noch so ein Mienenfeld. Inhaltlich gebe ich dir Recht, das sollte eine wichtige Rolle spielen und wäre sehr interessant, böte sprengstoff. Leider halt auch in der echten Welt. Da tänzel ich bisher bewusst drum herum...

- Superreiche: Schon heute können einzelne Oligarchen oder Billionäre quasi die Weltordnung verändern. Musk, Gates etc. Eine einzelne Person kann also durchaus auch global Player sein und Nationen, Firmen und Bewegungen für sich als Werkzeug nutzen.

Genau, hinter den Konzernen stehende Einzelpersonen. Das wird aus meiner Sicht der Anfangs- und Endpunkt des ganzen sein. Da werde ich auch einige festlegen wollen, die dann das Spiel ganz weit im Hintergrund "lenken"

KI als Herrscher:
- Digitaler Urlaub: Der digitaler VR Raum wird im Rahmen vorgestreckter Regeln der Herstellerfirma über eine KI verwaltet. Diese wertet Stichprobenartig so ziemlich alles aus was passiert und ändert so alles ab von Besitzverhältnissen und Regeln bis hin zur Darstellung und Naturgesetzen. Die KI könnte sich dabei durch Fehlinterpretationen, Hacks oder andere unvorhergesehene Situationen auch durchaus mal über die vorgestreckten Rahmenbedingungen hinweg setzen.
- Reale Welt: Nicht nur wäre hier der Einfluss der KI auch trotz IoT eingeschränkt, es würde das angestrebte Setting deutlich verändern. Es könnte sein, dass so zu viele Elemente nebeneinander existieren.

Im digitalen Raum ist das glaube ich gesetzt. Zumindest in einigen Bereichen.
In der realen Welt würde ich das gern als Gedankenexperiment irgendwo ganz lokal und in eng umgrenztem Raum machen, weil es so viel Spaß macht und so viele coole Möglichkeiten eröffnet - aber definitiv nicht in großem Stil. Quasi ein Computer, der irgendwo im ländlichen Raum den Bürgermeister ersetzt hat oder so.
Aber ich gebe dir Recht, da muss man den Einfluss deutlich begrenzen.


Ja, soviel erstmal meine aktuellen Gedanken.
Ich merke, Worldbuilding fällt mir doch schwerer als ich gedacht hätte :D
Deswegen nochmal: Danke für jeglichen Input!
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Offline Schleicher

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #62 am: 2.04.2023 | 11:32 »
Ja, soviel erstmal meine aktuellen Gedanken.
Ich merke, Worldbuilding fällt mir doch schwerer als ich gedacht hätte :D
Deswegen nochmal: Danke für jeglichen Input!

Vorschlag:
Schreib den aktuellen Stand mit allen Widersprüche hier. Das hilft.

Offline BBB

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #63 am: 2.04.2023 | 19:48 »
Sehr gern.
Brauche nur etwas Zeit, die ganzen ungeordneten Gedanken zu digitalem Papier zu bringen - aber ja, sehr sehr gern. Die letzten zwei posts waren ja schon so ein bisschen der Anfang davon.

Und um euch schonmal was zum Knabbern zu geben, hier meine aktuell größte Baustelle:

Angenommen das Spiel spielt so etwa 2 Generationen/30-40 Jahre in der Zukunft. Genau festlegen will ich es nicht - zumindest noch nicht.
Weiterhin angenommen in den nächsten 10-15 Jahren fällt die Globalisierung zumindest ein Stück weit in sich zusammen, weil die USA keine globalen Sicherheitsgarantien mehr geben und als Folge daraus Piraterie/Freibeutertum für den internationalen Handel erneut eine relevante Bedrohung werden (in welcher Form auch immer, da bin ich auch noch nicht festgelegt).

Was hieße das für die EU?

Ich schwanke da echt hin und her und wieder zurück.

Für Deutschland als Export-Nation wäre das wahrscheinlich ne mittlere Katastrophe und würde wahrscheinlich zumindest in Teilen eine DeIndustrialisierung nach sich ziehen... oder sehe ich da zu schwarz und das könnte über Handel mit Nachbarstaaten kompensiert werden?!
Könnte ein Konstrukt wie die EU - in abgewandelter Form? - überleben?
Würde sich die Kleinstaaterei nicht wieder durchsetzen? Die Tendenz sieht man ja bereits teilweise jetzt.

Mit welchen Nachbarstaaten würde sich das deutsche Verhältnis stärken, mit welchen verschlechtern? AUfgrund unserer Historie neige ich ja fast dazu zu sagen, dass weder Polen noch Frankreich noch England an wirklich starken Bündnissen mit uns interessiert wären - erst recht nicht, wenn Frankreich aufgrund demografischem Wandel wahrscheinlich Deutschland als großte Volkswirtschaft Europas ablösen würde.

Was würde das für den Euro bedeuten, der ja genauso finanz-projekt wie politisches Instrument ist?

Und: Seht ihr irgendwelche Unternehmen in Deutschland, die auch unter diesen Bedingungen globale Bedeutung hätten?
Momentan fällt mir nur Biontech ein :D Hab da aber noch nicht viel drüber nachgedacht...

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Offline Eismann

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #64 am: 2.04.2023 | 21:04 »
Ich fürchte du näherst dich gerade einer Simulations-Todesspirale.
Versuchs doch mal andersherum: Wie möchtest du, dass das Setting ausschaut? Und dann überlegst du dir, wie es dazu gekommen ist.

Offline BBB

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #65 am: 6.04.2023 | 21:57 »
Ja... ich glaube die Befürchtung ist nicht ganz unberechtigt :D

Wäre auch nicht das erste mal...

Meine Grundidee war es, ein grobes globales Gerüst zu schaffen, und dann mit diesem Gerüst buttom up vorzugehen.
Von "global" hab ich mich mittlerweile auch schon komplett verabschiedet, weil es wenig Sinn ergibt da zu viele Festlegungen zu treffen.

Momentan ist es mein Ziel immerhin für Deutschland ein Grundgerüst zu schaffen und dann von da aus weiter zu gehen. Dann hat man eine gute mittlere Ebene, die das ganze eingrenzt, und kann von da aus buttom up vorgehen.

Aber ich springe da immer noch, da hast du vollkommen Recht.
Mal über die Feiertage etwas sacken lassen und dann weiter schauen
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #66 am: 7.04.2023 | 07:24 »
Was würde das für den Euro bedeuten

hier vielleicht von dem gewünschten Ergebnis aus denken?
wie viel Augenzwinkern darf es sein? Bierernst?

- schweizer Franken sind DAS Geld schlechthin. Gibt es aber nur über (Nummern)Konten und Transaktionskontrolle. Wird mit in den Sonderwirtschaftszonen problemlos bezahlt. Höchste Akzeptanz - sofern Zugriff auf die benötigte Infrastruktur  ;)

- britisches Pfund. Weil nicht vom Eurocrash mit herabgezogen, gibt es das noch. Ist wertmäßig kleinteilig (Straßenniveau) - wichtigster Pluspunkt: gibt es noch als Banknoten, damit kann ohne BigFinanzKontroll auf der Straße bezahlt werden. die britische Zentralbank ist sich bewusst, dass einzig dieser Präsenzgeldanteil das Pfund am Leben erhält.
Darf man dann auch gerne nach dem (dann) amtierenden King/Queen beim Vornamen nennen.
an den Pfund in der Tasche erkennt man die Gossenrate

- Argentan&Aurum. Konzerernprodukt. Silberdraht bzw. Golddraht in einem Polymer-Scheslaweng eingewoben, Echtheit wird (bei Bedarf) über elektr. Widerstand, Wärmeentwicklung und Gewicht (Techgebabbel Scan hast du nicht gesehen) verifiziert.
Bei Bedarf  ;)
Wenn grobe Rechnung 30 gr Gold 1500 Euro wären, sind 1 gr schon 50 Euro
wenn 30 gr Silber 25 Euro wären, sind 5 Euro 6 gr
an den Argentanus in der Tasche erkennt man den Konzerner beim verruchten Ausflug in die sündige Partylansdschaft vor den Toren der Sonderwirtschaftszone


Offline BBB

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Re: Cyberpunk-Community-Projekt: Das Setting
« Antwort #67 am: 10.04.2023 | 20:58 »
Was würde das für den Euro bedeuten

hier vielleicht von dem gewünschten Ergebnis aus denken?
wie viel Augenzwinkern darf es sein? Bierernst?

Würde ich gern, aber ich hab bisher kein gewünschtes Ergebnis :D
Ich fand die Idee toll, eine offizielle und eine "Untergrund-Währung" zu haben. EInfach weil es flair hat und man ein inoffizielles Erkennungsmerkmal hat.
Aber das war es dann auch schon :D

Deine Ideen finde ich gut.
Vom Flair her fände ich es eigentlich ganz schön, viele lokale Währungen einzuführen. Aso quasi wieder ein Äquivalent zur DMark, zum Franc, usw. Allerdings macht es das am Spieltisch komplizierter.
Eventuell eine universelle digitale Währung, kontrolliert und gestützt durch die USA, und Bargeld dann lokal.

Keine Ahnung.

Eine Konzernwährung fänd ich lokal auch ganz charmant, auf Staatsebene wäre das aber eher schwierig.



Das geopolitische habe ich jetzt glaube ich soweit sortiert, dass ich mich an die wirtschaftliche Landschaft machen kann, die natürlich mächtig damit verflochten sein wird.

So als Eckpunkte (ins Reine schreibe ich das irgendwann mit etwas mehr Ruhe):
USA ziehen sich als globaler Sheriff zurück und werden nationalistisch-er. Damit bricht die Gloablisierung weitgehend zusammen.
Durch den Zusammenbruch der globalen Lieferketten gibt es zwei ganz ganz große Verlierer (eigentlich noch mehr, aber die erstmal hier relevanten sind die folgenden), nämlich die Exportweltmeister: China, das durch Klimakrise, weitgehenden Zusammenbruch der Wirtschaft und demografischen Wandel gleich drei Krisen parallel bewältigen muss und davon in die Knie gezwungen wird, und Deutschland, dem mit den USA und China gleich zwei seiner größten Märkte wegbrechen.
Naja, eigentlich drei. Denn ohne Export, ohne US getriebenes globales Sicherheitsnetz und mit steigendem Nationalismus bricht auch die EU auseinander.
Frankreich ist hierbei der große Beneficiary und baut sich ein eigenes inner-europäisches Netz aus engen Verbündeten auf. Deutschland legt sich auf nationaler Ebene durch pluralistisches Parteiengezänk weitgehend lahm, zudem brechen viele, viele Steuern weg. Der Sozialstaat wird eingedampft und kapitalisert... in meinen Notizen hab ich die Notiz gefunden: "Deutschland wird zum feuchten Traum der FDP" :D
International verliert es dramatisch an Einfluss. der Westen wird von Frankreich überstrahlt, der Süden schlittert in die nächste Finanzkrise... einzige die öftlichen Staaten bieten halbwegs stabile Märkte und Bündnisse, sitzen aber in der Zange zwischen Deutschland und Russland.

Dadurch, dass einige deutsche Standorte immernoch von globaler Bedeutunug sind (Biotechnologie, Waffentechnologie, ...), sind es auf einmal einzelne Gemeinden, die sehr einflussreich werden und sich von Berlin nichts mehr sagen lassen - eine komplette Umkehr der Machtverhältnisse.

Und natürlich spielen in einem mehr und mehr kapitalistischen System Großkonzerne eine immer wichtigere Rolle - da sitze ich dann als nächstes dran.
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