Autor Thema: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei  (Gelesen 1042 mal)

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Online Bad_Data

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[W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« am: 19.12.2022 | 21:16 »
Moin,

ich schaue gerade den Stream von Ben&Paper zu Rage across NY und bin echt gehyped mal wieder... endlich... in die Welt der Werwölfe einzutauchen. Problem: Das Regelwerk saugt an so vielen Stellen. Auch wenn ich kaum Ahnung von der W20 (oder was das anbelangt, irgendeiner Edition davor) und wenig Plan habe, was ich da eigentlich will, hab ich mir ein paar Ideen zusammengeschustert, wie man gewisse Dinge Hausregeln könnte.
 
Also fang ich mal an:

Ich würde gerne die aktive Parade reduzieren, vielleicht auch ganz Streichen. Stattdessen möchte ich das ganze ein wenig in Richtung Scion angelehnt aufbauen, so dass es einen passiven Wert gibt, der erreicht werden muss, damit man trifft, bzw. getroffen wird.
Ich bin mir noch etwas unsicher, wie detailliert das am Ende aussehen soll (bei Scion muss man ja im Grunde beinahe für jede geführte Waffe einen separaten Wert errechnen), grundsätzlich soll das aber erstmal nach der Formel (Geschick+Sportlichkeit/Nahkampf/Handgemenge+halber Gnosiswert) geteilt durch zwei funktionieren. Das Ergebnis ergibt dann den passiven Verteidigungswert. Unsicher bin ich mir noch, wie gerundet werden soll. Ich würde gerne den Gnosiswert abrunden und ansonsten kaufmännisch runden, könnte mir aber vorstellen, dass das zu verwirrend ist.

Raus kicken würde ich dann auch dieses merkwürdige Doppeldings mit Planungs- und Ausführungsrunde. Ich will nur eine Runde, die sollte auch schnell gehen. Wie könnte man da das Ticksystem aus Scion übernehmen? Außerdem möchte ich gerne den aufteilbaren Wurf am liebsten rausstreichen. Zusätzliche Aktionen ja, aber nur mit Zorn wäre dann der Plan. Oder wäre das zu einschränkend?

Des weiteren würde ich gerne die Erfahrungspunkte dahingehend verändern, dass es keine zwei unterschiedlichen Tabellen (eine für die freien Zusatzpunkte und eine für die spätere Erfahrung gibt). Da bin ich mir aber noch unsicher, wie das am Ende aussehen soll. Vielleicht schreibe ich mir da einfach eine eigene Tabelle, die für mich für beides funktioniert. Die Frage ist, wie könnte diese Tabelle aussehen?

Gibts da irgendwie Meinungen, Kritik, Kommentare oder gar Ideen oder Vorschläge zu? Würde mich freuen, dann ergänze ich das bei Gelegenheit weiter, wenn mir "neue" (wer weiß, wer das hier schon alles mal durchdacht hat, was ich mir da so vorstelle) Ideen einfallen.
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« Antwort #1 am: 19.12.2022 | 21:40 »
Was das mit dem Kapfsystem angeht könnests du dir vielleicht mal "nWOD" bzw "Chronicels of Darkness" ansehen, das System soll wohl besser funktionieren als die alte WOD.

Was das mit den Steigerungskosten angeht, nimm doch einfach nur "freien Zusatzpunkte".
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Offline Quaint

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Re: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« Antwort #2 am: 19.12.2022 | 22:44 »
Ich habe das Problem auch. Sprich ich mag einige der cWoD Sachen, finde aber das System dazu relativ gruselig. Man kann natürlich auch auf ein anderes System konvertieren, aber je nachdem hat man dann halt viel Arbeit, weil man ja auch Gaben/Disziplinen/Arcanos usw. konvertieren muss.
Die absolut saubere Lösung habe ich da auch noch nicht gefunden.
Aktuell spiele ich V20, da habe ich einfach ein anderes Kampfsystem drangeklatscht, und hab Charakterbogen usw. und auch Freebies und Erfahrung getrennt erstmal beibehalten. Das funktioniert bisher (ca. 6 Sitzungen in 2 Runden) ganz okay.
Für die körperlichen Disziplinen habe ich mir dann so grob überlegt wie die im neuen Kampfsystem funktionieren, andere Disziplinen haben ja oft gar keinen Einfluß auf den Kampf, und wenn doch funktionieren die erstmal wie gehabt.
Ich könnte mir vorstellen, dass sowas auch für W20 funktionieren könnte, und stelle das mal in den Anhang als PDF

Was nWoD/CofD betrifft finde ich nicht, dass das Kampfsystem da so toll ist. Also die ersten und die zweiten Editionen sind da sehr unterschiedlich, aber beide auf ihre Weise problematisch.
Am meisten Erfolg hatte ich bei der Spielreihe mit einer Regelvariante/Hausregelsammlung namens "Dover's Den".
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« Antwort #3 am: 19.12.2022 | 23:02 »
Was nWoD/CofD betrifft finde ich nicht, dass das Kampfsystem da so toll ist. Also die ersten und die zweiten Editionen sind da sehr unterschiedlich, aber beide auf ihre Weise problematisch.
Am meisten Erfolg hatte ich bei der Spielreihe mit einer Regelvariante/Hausregelsammlung namens "Dover's Den".
Wie gesagt ich hab das nur mal gehöhrt, ich hab mit dem Spiel keine Erfahrung.
Aber ich glaub das Pool Systeme generell einfach etwas zu unhandlich für ein wirklich flüssig laufendes Kampfsystem sind. Weil Erfolge zählen immer Zeit frisst (es sei denn man macht das über eine App oder so).
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Re: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« Antwort #4 am: 20.12.2022 | 07:59 »
Wenn du mehr als ein halbes Jahr Zeit mitbringst, würde ich ja einfach auf die W5 warten.  :D

Aber ansonsten: Abo! Ich bin schon gespannt, was ihr so auskocht.
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Re: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« Antwort #5 am: 20.12.2022 | 13:42 »

Raus kicken würde ich dann auch dieses merkwürdige Doppeldings mit Planungs- und Ausführungsrunde. Ich will nur eine Runde, die sollte auch schnell gehen. Wie könnte man da das Ticksystem aus Scion übernehmen? Außerdem möchte ich gerne den aufteilbaren Wurf am liebsten rausstreichen. Zusätzliche Aktionen ja, aber nur mit Zorn wäre dann der Plan. Oder wäre das zu einschränkend?


Ja, kick' es raus! Diese Regelung war mir bei der Lektüre aller alten WoD-Bücher auch ein Graus, und ich habe tatsächlich auch nie in einer Runde mitgespielt, wo die Spielleitung Bock hatte, das so zu machen. Ich habe gute Erfahrungen damit, die Planungsrunde schlicht wegzulassen, das macht alles dynamischer. In ein paar Kampagnen haben wir uns auch die Aktionskarten vom früheren Deadlands abgeguckt: Für jede Aktion gab's dann eine Spielkarte, und deren Wert hat die Zugreihenfolge bestimmt. Ist natürlich aufgrund des Zufallsfaktors etwas chaotischer, aber Kämpfe mit Werwölfen und Changelings, etc. sind ja irgendwie auch eine chaotische Sache.

Auf diese Weise konnten Nicht-Werwölfe dann auch zu Beginn jeder Runde taktisch überlegen, ob sie Mehrfach-Aktionen machen wollten oder nicht: Entweder nimmt man sich mehrere Aktionskarten und ist langsamer, oder man nimmt nur eine einzelne Aktionskarte und ist dafür schneller. Garou haben ihre zusätzlichen Rage-Aktionen zu Beginn jeder Runde von einem andersfarbigen Kartenstapel bekommen und hatte keine Einschränkungen dadurch.

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Re: [W20] Bastelworkshop und Hausregelei
« Antwort #6 am: 20.12.2022 | 18:49 »
Was das mit dem Kapfsystem angeht könnests du dir vielleicht mal "nWOD" bzw "Chronicels of Darkness" ansehen, das System soll wohl besser funktionieren als die alte WOD.

Was das mit den Steigerungskosten angeht, nimm doch einfach nur "freien Zusatzpunkte".

Dann muss ich mir die nWoD nochmal anschauen. Irgendwie hab ich das Kampfsystem gar nicht so gut in Erinnerung, aber es ist lange her, dass ich mich damit beschäftigt habe.

Steigern nur mit freien Zusatzpunkten war auch eine Idee, aber ich mag eigentlich die ansteigenden Kosten so ein bisschen. Freie Zusatzpunkte, Erfahrung und Punkte vergeben bei der Charaktererschaffung haben halt nur nie gut zusammen gearbeitet.

Ich habe das Problem auch. Sprich ich mag einige der cWoD Sachen, finde aber das System dazu relativ gruselig. Man kann natürlich auch auf ein anderes System konvertieren, aber je nachdem hat man dann halt viel Arbeit, weil man ja auch Gaben/Disziplinen/Arcanos usw. konvertieren muss.
Die absolut saubere Lösung habe ich da auch noch nicht gefunden.
Aktuell spiele ich V20, da habe ich einfach ein anderes Kampfsystem drangeklatscht, und hab Charakterbogen usw. und auch Freebies und Erfahrung getrennt erstmal beibehalten. Das funktioniert bisher (ca. 6 Sitzungen in 2 Runden) ganz okay.
Für die körperlichen Disziplinen habe ich mir dann so grob überlegt wie die im neuen Kampfsystem funktionieren, andere Disziplinen haben ja oft gar keinen Einfluß auf den Kampf, und wenn doch funktionieren die erstmal wie gehabt.
Ich könnte mir vorstellen, dass sowas auch für W20 funktionieren könnte, und stelle das mal in den Anhang als PDF

Was nWoD/CofD betrifft finde ich nicht, dass das Kampfsystem da so toll ist. Also die ersten und die zweiten Editionen sind da sehr unterschiedlich, aber beide auf ihre Weise problematisch.
Am meisten Erfolg hatte ich bei der Spielreihe mit einer Regelvariante/Hausregelsammlung namens "Dover's Den".

Danke für das PDF! Schaue ich mir mal an.

Wenn du mehr als ein halbes Jahr Zeit mitbringst, würde ich ja einfach auf die W5 warten.  :D

Aber ansonsten: Abo! Ich bin schon gespannt, was ihr so auskocht.

Ich war jetzt von der V5 auch nicht so grenzenlos begeistert (wenn ich das richtig habe, gibt es da beispielsweise diese Doppelrunde aus "1. Ansagen, 2. Machen" immer noch). Aber ein paar Dinge werde ich mir wohl auch von da abschauen, beispielsweise diese Sache, dass der Kampf nur drei Runden gehen soll.

Ja, kick' es raus! Diese Regelung war mir bei der Lektüre aller alten WoD-Bücher auch ein Graus, und ich habe tatsächlich auch nie in einer Runde mitgespielt, wo die Spielleitung Bock hatte, das so zu machen. Ich habe gute Erfahrungen damit, die Planungsrunde schlicht wegzulassen, das macht alles dynamischer. In ein paar Kampagnen haben wir uns auch die Aktionskarten vom früheren Deadlands abgeguckt: Für jede Aktion gab's dann eine Spielkarte, und deren Wert hat die Zugreihenfolge bestimmt. Ist natürlich aufgrund des Zufallsfaktors etwas chaotischer, aber Kämpfe mit Werwölfen und Changelings, etc. sind ja irgendwie auch eine chaotische Sache.

Auf diese Weise konnten Nicht-Werwölfe dann auch zu Beginn jeder Runde taktisch überlegen, ob sie Mehrfach-Aktionen machen wollten oder nicht: Entweder nimmt man sich mehrere Aktionskarten und ist langsamer, oder man nimmt nur eine einzelne Aktionskarte und ist dafür schneller. Garou haben ihre zusätzlichen Rage-Aktionen zu Beginn jeder Runde von einem andersfarbigen Kartenstapel bekommen und hatte keine Einschränkungen dadurch.

Ich habe mal eine Runde gezwungen genau by the book zu spielen. Es hatte dann so gar keine Spaß daran - Asche auf mein Haupt.  ~;D

Das mit den Karten klingt interessant, aber irgendwie bin ich gerade intellektuell überfordert, das zu verstehen. Magst du das vielleicht noch etwas erläutern?


Was ich bisher für mich gesammelt habe:
  • eine passive Reaktion (Berechnung siehe im ersten Post)
  • keine "Doppelrunde" (alle handeln direkt, wenn sie dran sind)

Unzufrieden bin ich noch mit den Aktionen, die man machen kann. Im Grunde versucht man doch, immer die für sich Beste zu wählen und macht dann nur noch diese. Ich will da etwas mehr Action reinbringen. Es soll sich "lohnen" unterschiedliche Aktionen zu machen.

Erste Idee (basiert glaube ich auf 7. See): Bei jedem Würfelpool, der noch nicht in dieser Auseinandersetzung genutzt wurde, gibt es einen Bonus in Form von einem zusätzlichen Würfel. Ich überlege allerdings schon, ob das Anreiz genug ist, würde aber erstmal damit gehen. Auch bin ich mir unsicher, wie das mit Mehrfachaktionen kombiniert werden könnte.

Weiterhin möchte ich gerne auf die unterschiedlichen Schwierigkeiten bei Manövern und Waffen verzichten. Eventuell könnte man das durch Würfelboni und -mali ausgleichen? Wie könnte das genau aussehen?
"Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen."