Autor Thema: Ist Fate tot?  (Gelesen 2510 mal)

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Offline Megavolt

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Ist Fate tot?
« am: 6.01.2025 | 12:59 »
Der Titel ist freilich zugespitzt, aber mein Erkenntnisdrang ist real.

Ich höre gar nix mehr von Fate. Liegt das an mir? Oder spielt niemand mehr Fate? Fate war doch mal voll das aufrüttelnde Rollenspiel, warum ist da so die Luft raus?

Irgendwie ist das schon gruselig, wenn sich die Systeme einfach still ins Gras legen.
« Letzte Änderung: 6.01.2025 | 13:41 von Megavolt »
afuera!

Offline First Orko

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #1 am: 6.01.2025 | 12:59 »
Ja.
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Offline nobody@home

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #2 am: 6.01.2025 | 13:08 »
Komisch. Gerade heute kam nach längerer Zeit mal wieder eine Frage im Fate-Smalltalk, und dann gleich darauf das hier? ~;D

Und nein, persönlich halte ich Fate noch lange nicht für "tot". Es ist nur so, daß das Riesendiskussionsthema hier dieser Tage in erster Linie die diversen aktuellen D&D-Entwicklungen zu sein scheinen (wo andere Systeme schon rein aus mangelnder Marktdominanz nicht recht mithalten können), und vielleicht auch noch ein bißchen, daß zumindest ich speziell das Tanelorn aus vergangenen Zeiten als nicht unbedingt sooo Fate-freundlich empfunden habe (danke für die Demonstration, First Orko...); wenn das anderen ähnlich gegangen ist, dann sind die vielleicht mit diesbezüglichen Themen ein wenig abgewandert.

Offline Haukrinn

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #3 am: 6.01.2025 | 13:11 »
Naja, tot bestimmt nicht. In mancherlei Hinsicht aber “ausentwickelt”. Deshalb sieht man da auch nicht mehr so viel von. Dass sich mit publikumsstaerkeren Lizenzen wie 5E mehr Leute ansprechen lassen tut da sein übriges.
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Offline Echsenkoenig

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #4 am: 6.01.2025 | 13:14 »
Ich habe das Gefühl, FATE wurde von der PbtA "Familie" abgelöst.
Anstatt "Hey, wir machen unser neues Rollenspiel...mit FATE 😎" heißt es heute "Unser neues Spiel ist PbtA / Forged in the Dark / Carved from Brindlewood / etc. 😎"
Ich bin inzwischen auch mehr an PbtA Mechaniken interessiert, als an FATE. Evil Hat Games ist seit einiger Zeit auch wieder stark an Monster of the Week dran.

Aber auf der anderen Seite sehe ich auch den Mechanismus der Aspekte bei anderen Rollenspielen. DSA oder Star Trek Adventures fallen mir da spontan ein.

Offline Megavolt

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #5 am: 6.01.2025 | 13:16 »
DSA hat Aspekte?

PtBA als das neue Fate könnte aber gut sein, ebenso wie die Idee, dass die DnD-Walze Fate geplättet hat.  :d
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Offline Thandbar

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #6 am: 6.01.2025 | 13:16 »
Ich habe den Eindruck, dass das Pendel gerade von Systemen mit Metacurrency-Lastigkeit wegschwingt.
Und FATE ist ja quasi Metacurrency - das Spiel!  :)
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Offline schneeland

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #7 am: 6.01.2025 | 13:17 »
Was Haukrinn sagt. Oder um in der Metapher des Ausgangsbeitrags zu bleiben: nicht tot, aber in Rente.
Ich würde jetzt allerdings gar nicht unbedingt auf D&D schauen (das ja quasi ein Dauerabo auf Platz 1 auf dem Podest hat), was die Aufmerksamkeit geht, sondern eher in Richtung Powered by the Apocalypse, Forged in the Dark und deren Ableger. Die haben m.E. mittlerweile weit mehr Aufmerksamkeit unten den Leuten, die sich prinzipiell auch für FATE interessieren könnten.
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Offline 1of3

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #8 am: 6.01.2025 | 13:23 »
Ich habe das Gefühl, FATE wurde von der PbtA "Familie" abgelöst.
Anstatt "Hey, wir machen unser neues Rollenspiel...mit FATE 😎" heißt es heute "Unser neues Spiel ist PbtA / Forged in the Dark / Carved from Brindlewood / etc. 😎"

Das ist eher generell ein neuer Trend. Also abgesehen von Eigenentwicklungen und Universalsystemen diese System-Familien zu verwenden. Das findet man auch bei Spielen, die ganz andere Sachen machen. Illuminated by Lumen, Lancer Adjacent etc. Als Designer ist das natürlich interessant. Ich kann mich so bewusst in eine Tradition stellen, aber nur genau die Teile nehmen, die ich will und muss mich auch nicht viel mit Lizenzen o.ä. rumschlagen.

Offline Sard

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #9 am: 6.01.2025 | 13:25 »
Ja.
>;D
EIN "ja" auf 3 Fragen?

Meine Antworten:
Ja.
Doch.
Ist es nicht.

Wir spielen FATE, letztes Jahr mit
Mittelerde, Malmsturm und Deponia,
in 2025 TianXia, Malmsturm, evtl. Sturmbringer...
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Offline Kaskantor

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #10 am: 6.01.2025 | 13:25 »
Ausentwickelt halte ich auch für richtig.

Man kann mit dem was erschienen ist, einfach alles spielen.
Universalspiel eben.

Und auch wenn PbtA vielleicht aktueller erscheint, kann man die beiden Spiele nicht miteinander vergleichen, einfach komplett unterschiedliche Feelings beim spielen.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Megavolt

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #11 am: 6.01.2025 | 13:35 »
Ich habe ganz persönlich bei beiden Spielen vergleichbare Feelings.  ~;D

Die Welt der Rollenspiele lässt sich klar in zwei Bereiche teilen: Bei der einen Sorte von Rollenspielen muss man Klettern-Proben würfeln, und bei der anderen Sorte darf man stattdessen mit einem Tamburin rasseln~;D

Ja, krass. Hätte nicht erwartet, dass der Gesamteindruck so einhellig ausfällt hier.
« Letzte Änderung: 6.01.2025 | 14:37 von Megavolt »
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Offline Weltengeist

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #12 am: 6.01.2025 | 13:45 »
Meine Filterblase für solche Systeme ist ja letztlich das Tanelorn. Und das ist gefühlt in letzter Zeit ohnehin recht stark in Richtung Mainstream gedriftet. Da höre ich auch von vielen anderen Spielen, die definitiv noch aktive Communities haben, kaum noch was. Inwieweit die Funkstille zu FATE jetzt also auf "spielen wir nicht mehr" oder eher auf "spielen wir, aber wir reden nicht mehr drüber" hindeutet, finde ich schwer zu beurteilen.

Was aber tatsächlich auffällig ist: Beim Sphärenmeister, auf Drivethru etc. sehe ich kaum noch Produkte, die zu FATE neu erscheinen. Das ist bei besagten anderen Spielen mit den aktiven Communities anders. Von daher tippe ich tatsächlich auf "unbemerkt dahingeschieden". Aus welchen Gründen auch immer.
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Offline kelko

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #13 am: 6.01.2025 | 14:19 »
Die Frage hatte ich mir vor einiger Zeit auch gestellt. Befeuert davon, dass ich letztens schwer suchen musste um noch Fate Würfel beim breiten Grinsen zu finden.

Ich selbst spiele es mit einer Runde aktiv, mit nem eigenen Fantasy-Setting. Hatte letztens auch wieder ein One-Shot mit paar anderen gespielt, die das auch nice fanden.
Aber ich überlege schon, inwieweit ich für ne neue Runde noch auf Fate gehen würde oder doch was anderes. Z.B. Dungeon World oder auch was eigenes, PbtA-basiertes.

Ich fände es schade, wenn Fate wirklich ganz in Rente geht. Das bisschen was ich bisher mit PbtA zu tun hatte lässt in mir schon den Eindruck zurück, dass mir gewisse Freiheitsgrade (Aspekte + Vorteil erschaffen, Freiheit des erzählerischen bei Aktionen gegenüber stärker beschriebenen Spielzügen, Und grade das Reizen als GM) vermutlich fehlen würden.
Aber ... naja ... hilft ja nichts.

...

Außer eventuell genügend Spieler davon überzeugen, dass das doch der hotte Shit ist 🤔

Offline First Orko

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #14 am: 8.01.2025 | 09:23 »
Außer eventuell genügend Spieler davon überzeugen, dass das doch der hotte Shit ist 🤔

Und das dürfte der Knackpunkt sein. Fate hatte eine Zeit, wo der narrativ-verregelte Ansatz der neue, heiße Scheiß war und eine Anzahl von Spielenden abgeholt hat, die genau sowas gesucht hatten, ohne es meist selbst zu wissen. Die haben sich getroffen, eine Spielkultur entwickelt und "verstanden, wie man Fate spielt" um mal den alten "Kampfspruch" aufzugreifen. In dem Satz steckt nämlich leider viel unbequeme Wahrheit:
  • Fate bedeutet(e) ein Paradigmenwechsel zu klassischen Systemen in vielerlei Hinsicht
  • Aspekte sind als Neuling schneller im Spiel zu begreifen, als bei der Charaktererschaffung - dummerweise sind sie zwingend für einen Charakter!
  • Die Wenigsten schütteln gute Aspekte aus dem Ärmel
  • Ein solides Fate-Punkte-Resourcenmanagement erfordert einen gewissen Grundsatz mentaler Leistung durchgängig von allen am Tisch - nicht nur SL!
  • Stunts sind fummelig und schnell versehentlich dysfunktional
  • Das Spiel in Szenen funktioniert fundamental anders als der übliche "Zeitstrahl"-Stil, wo alles direkt aufeinander folgt

Das zusammen ergibt eine Hürde, die für Viele einfach zu hoch. Man kann die Latte niedriger setzen (ich gehe dazu in meinem  "Rezept für spontanes Fate" auf ein paar Punkte ein) aber das ist Aufwand, den muss die SL im Vorfeld erbringen. Fate Core hilft einem Neuling dabei so gar nicht - wie ich jüngst mal sagte: Jemanden Fate Core in die Hand zu geben für "Ich hab Bock auf Setting X, was kann ich da für ein System für nen Oneshot nehmen?" ist wie jemanden in eine eine vollausgestattete Profi-Werkstatt mit jeder erdenklichen Spezialmaschine zu lassen, der nur seinen wackelnden Tisch reparieren will  ;D

Das System hat den Anschluss verpasst und Fate Condensed war keine gute, neue Version wenn es um das Erschließen neuer Spielender geht! Ich habe bei Aces in Space gemerkt, wie gut Fate mit anderen Konzepten wie beispielsweise Playbooks funktioniert. Aber auch da: Die Playbooks fürs eigene Setting muss jemand vorher bauen... und die Idee hat es in keine neue, zeitgemäße Fate-Version geschafft.
Es gibt einfach mittlerweile so viele Systeme, die einzelne Teile von Fate viel besser abbilden: Zugänglichkeit und Emulation eines Genres mit PbtA, Tags in Neon City Overdrive als faktischer Ersatz für Aspekte usw.

Also ja, Fate im Sinne eines schnellen, zugänglichen, narrativen Systems ist mittlerweile überholt.
« Letzte Änderung: 8.01.2025 | 09:27 von First Orko »
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Offline 8t88

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #15 am: 8.01.2025 | 09:50 »
@Orko Schöner Post :d
Also ja, Fate im Sinne eines schnellen, zugänglichen, narrativen Systems ist mittlerweile überholt.

Ich nutze Accelerated gerne für Neulinge. Meine andere Alternative sind PbtA Systeme.

Was sind denn deiner Erfahrung nach aktuelle Alternativen zu Fate?
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Offline Hereagain

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #16 am: 8.01.2025 | 10:05 »
Ja.
Bei Evil Hat kommt nichts mehr.
Bei Uhrwerk auch nicht mehr.

Spielen kann man es trotzdem noch aber neue Dinge passieren da eher nicht.

Offline aikar

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #17 am: 8.01.2025 | 10:48 »
Es kommt nichts mehr viel neues von Verlagen aber für mich ist Turbo Fate immer noch mein Nr. 1 System für schnelle, improvisierte Runden. z.B. bei Cons/Messen oder wenn ich spontan jemandem zeigen will, was Rollenspiele sind.

Und auf meinem Pile of Shame liegen auch noch ein paar Kampagnen mit Fate Core.
Für Fans von Aventurien, denen DSA zu komplex ist: Aventurien 5e: https://aventurien5e-fanconversion.de/

Offline Niniane

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #18 am: 8.01.2025 | 12:37 »
Ja.
Bei Evil Hat kommt nichts mehr.
Bei Uhrwerk auch nicht mehr.

Spielen kann man es trotzdem noch aber neue Dinge passieren da eher nicht.

Anders: Bei EvilHat erscheint nichts mehr, deswegen erscheint bei Uhrwerk zumindest in Übersetzung nichts mehr.

Aber für tot erklären würde ich es nicht (Kunststück, ich habe etwas mehr als 50 Podcastfolgen zu dem Thema gemacht ;) ).
Engel mit Fate soll noch erscheinen, letztes Jahr gab es den erfolgreichen Kickstarter für die deutsche Ausgabe von Dresden Files Accelerated und Aces in Space war auch durchaus erfolgreich.

Was fehlt, sind die Weiterentwicklungen wie von Orko angesprochen, aber da sehe ich tatsächlich einen Verlag als treibende Kraft, sowas muss entsprechend umgesetzt und beworben werden.
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Offline First Orko

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #19 am: 9.01.2025 | 08:35 »
Was sind denn deiner Erfahrung nach aktuelle Alternativen zu Fate?

Tja - das ist das Problem. Fate glänzt meiner Ansicht nach immer noch in einem Punkt: Es ist generisch und hochgradig anpassbar. Man kann (Wenn man weiß, was man tut!) jedes beliebige Setting mit Fate bespielen (wenn man die Art, wie Fate sich spielt, mag). Das kommt eben alles mit den genannten Nachteilen.

Für den Aspekt (Ha-HAA! ^^) "Schnell losspielen ohne viel Vorbereitung und Regeln" würde ich mittlerweile vielleicht zu Tricube Tales greifen, da gibts ja vom Autor eine riesige Auswahl von Microsettings und wenn man keins findet, dann kann man mit der Basisvariante einfach so losspielen.
Ansonsten kommt die von mir schon genannte Free Universal-Implementierung Neon City Overdrive am Ehesten ans Spielgefühl heran - allerdings ohne den verkopften Oberbau: Aspekte sind Tags, die Würfe sind nicht binär aber auch nicht an ein abstraktes Schwierigkeiten-System gekoppelt sondern orientieren sich eher an dem Ergebnisspektrum von PbtA-Moves und es werden einfache W6 genutzt! Ich würde mir wünschen, dass es von NCO eine generische Variante mit setting-agnostischen Tags gäbe, die eine gewisse Bandbreite für möglichst breite Settings abdecken - ungefähr so, wie man mit dem Savage Worlds GRW auch erstmal losspielen kann und sich nach der ersten Runde spezifische Regeln fürs Setting sucht bzw. überlegt.

Tatsächlich ist die dreigeteilte Bandbreite an Ergebnissen von 2W6 (Nicht geschafft - mit Haken - geschafft) eine der großen Errungenschaften von PbtA, die ich nicht mehr missen möchte und die deutlich intuitiver zu verstehen ist, als die variabel Schwierigkeit und das Bewerten des Wurfergebnisses von Fate.
« Letzte Änderung: 9.01.2025 | 08:38 von First Orko »
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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #20 am: 9.01.2025 | 08:52 »
Ich habe den Eindruck, dass das Pendel gerade von Systemen mit Metacurrency-Lastigkeit wegschwingt.
Und FATE ist ja quasi Metacurrency - das Spiel!  :)

?? Metacurrency bei RPGs findest du doch fast überall

die ganzen 2D20 Rollenspiele haben sie (Fallout usw)
Fabula Ultima setzt darauf und verstärkt dies sogar noch
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Offline Settembrini

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #21 am: 9.01.2025 | 09:03 »
Wer sich zum Gatten des Zeitgeists macht, wird schnell Witwer.
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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #22 am: 9.01.2025 | 10:05 »
Ich denke, erst mal müßten wir definieren, ab wann ein Rollenspiel allgemein "tot" ist. Denn mit dem hier angesprochenen "Da ist vom Verlag länger nix gekommen und inzwischen gibt's auch besseres!"-Argument würden dessen Vertreter in so manchen anderen Rollenspielecken natürlich nur die gegnerische Editionskriegerfraktion auf den Plan rufen -- und viele kleinere Spiele, für die's im Wesentlichen nur einmal ein oder zwei Bücher gibt's und es das dann auch schon wieder war (und damit gucke ich nicht nur, aber eben auch in die pbtA-Ecke), wären nach dieser Definition natürlich Totgeburten ab Werk. Weiß nicht, wie deren Fans das so sehen. 8]

Also, wie ist das? Trivialerweise ist ein Spiel natürlich spätestens dann "tot", wenn es wirklich niemand mehr spielt und auch keiner mehr Interesse daran hat, es wieder auszugraben und noch mal zu versuchen...aber wann es diesen Status tatsächlich erreicht hat, ist schwer nachzuprüfen, das hilft uns also höchstens als illustrativer Extremfall.

Persönlich würde ich ja dazu neigen, ein Spiel ab dem Punkt als zumindest "künstlich beatmet" einzusortieren, in dem es nicht mehr verkauft oder anderweitig legal aus erster Hand angeboten wird. Von da an kann seine Fangemeinde nämlich bestenfalls durch Raubkopien oder Ähnliches noch mal tatsächlich wachsen -- Second-Hand-Exemplare, die hier und da mal bloß den Besitzer wechseln und insbesondere in Totholzform vom zunehmenden Alter und Gebrauch nicht unbedingt attraktiver werden, können den Niedergang letztendlich nur verlangsamen, aber nicht mehr umkehren. Das könnte nur eine offizielle "Wiederbelebung" durch jemanden, der die Rechte an sich nimmt und das Spiel wieder zu veröffentlichen anfängt.

Hat jetzt speziell Fate diesen letzten Punkt schon erreicht? Hmmm...sieht mir bisher irgendwie nicht so recht danach aus, Evil Hat vertreibt's ja weiter an jeden, der es möchte (und daß man speziell die "eigentlichen" Regeln in elektronischer Form ganz legitim auch mal kostenlos mitnehmen kann, tut sein Übriges -- was es dem Verlag konkret einbringt, mag eine andere Frage sein, dem Spiel an sich schadet es jedenfalls erst mal nicht). Von daher klingen mir seine "Todesanzeigen" hier im Faden also schon erst mal mehr nach unfrommem Wunschdenken als nach irgendetwas sonst. >;D

Offline 1of3

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #23 am: 9.01.2025 | 10:26 »
Danke Orko. Tricube kannte ich noch nicht. Ich denke spontan losspielen ist ein interessanter Punkt. Für mich hat Fate da einfach noch nie gut funktioniert. Die Charaktererschaffung ist zu involviert. Und ich hatte auch wenig Bedarf daran. Vielleicht ändert sich das aber - ich besuche jetzt regelmäßig den örtlichen Spielverein -  also behalte ich die Empfehlung mal im Hinterkopf.

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Ich bin nicht sicher, ob man das unbedingt braucht. Aber vielleicht braucht Fate das. Ein alternatives Modell ist, was PbtA, Glog und andere gemacht haben. Die haben aber nie auf Zentralisierung gesetzt, sondern die Marke ist quasi durch die Hintertür entstanden und wird von niemandem kontrolliert. Die Leute machen Scheiß damit, weil sie das kreativ anspricht.

In die Richtung hatte ich auch frühe Versionen von Fate gesehen. Also als Baukasten, um selber was aufzuziehen. Das ist aber eine Richtung von der sie sich mit der dritten Edition wegbewegt haben. Ich kann schneller einen Satz PbtA-Moves schreiben, als Stunts für Fate.

Offline KhornedBeef

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #24 am: 9.01.2025 | 10:29 »
Wer sich zum Gatten des Zeitgeists macht, wird schnell Witwer.
Oohh, danke für diese Perle.

Fate hat keine Priorität mehr und ist vermutlich wirtschaftlich tot, d.h. das ernährt momentan keinen Autoren. Das trifft aber auf die meisten pbtA-Sachen auch zu. Ich würde sagen, es bräuchte einen größeren Impuls und Kapital, um eine weitere Welle Fate-Spiele loszutreten. Kann man dann nennen, wie man mag.
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Offline Hereagain

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #25 am: 9.01.2025 | 10:59 »
Anders: Bei EvilHat erscheint nichts mehr, deswegen erscheint bei Uhrwerk zumindest in Übersetzung nichts mehr.

Aber für tot erklären würde ich es nicht (Kunststück, ich habe etwas mehr als 50 Podcastfolgen zu dem Thema gemacht ;) ).
Engel mit Fate soll noch erscheinen, letztes Jahr gab es den erfolgreichen Kickstarter für die deutsche Ausgabe von Dresden Files Accelerated und Aces in Space war auch durchaus erfolgreich.

Was fehlt, sind die Weiterentwicklungen wie von Orko angesprochen, aber da sehe ich tatsächlich einen Verlag als treibende Kraft, sowas muss entsprechend umgesetzt und beworben werden.

Ich meinte auch verlagsseitig "tot".
Und ich bin ehrlich ich weiß nicht, ob noch soviele Menschen außerhalb einer gewissen bubble auf Engel warten. Dafür dauert das alles schon viel zu lange.
Ich mag Fate und werde es in zukünftigen Kampagnen auch gerne weiter einsetzen aber ich erwarte keine großen neuen Produkte. Das ist auch ok. Ich habe alles was ich will für Fate.

Offline First Orko

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #26 am: 9.01.2025 | 14:03 »
Ich mag Fate und werde es in zukünftigen Kampagnen auch gerne weiter einsetzen aber ich erwarte keine großen neuen Produkte. Das ist auch ok. Ich habe alles was ich will für Fate.

Geht mir auch so, wobei ich leider nicht genug Spielende kenne und daher keine aktive Gruppe habe  :-\ Und da ist es schon mal relevant sich über die "Lebendigkeit" auszutauschen, finde ich. Ich meine: Ist ja toll, wenn Leute ihre Altgruppen 25 Jahre lang allesamt in Fahrreichweite halten können - ist halt nicht meine Lebensrealität. Wohnorte ändern sich, soziale Kreise auch mal, Lebensumstände. Einige entwicklen sich und ihre Spielgewohnheiten halt weiter, aus unterschiedlichsten Gründen. Im Falle von Fate finde ich es schade, weil es ein im Grunde solides, gut funktionierendes System ist was ungeachtet der Nachteile eben auch viele Vorzüge hat. Leider fanden Entwicklungen, welche die Nachteile ausbessern könnten, nicht mehr den Weg zurück - ein Schicksal, was in der Rollenspielwelt wohl normal ist.

Wer sich zum Gatten des Zeitgeists macht, wird schnell Witwer.

Na hoffentlich hat dieser Beitrag standesgemäß über einen Brief an die Mods und stellvertrendes Posting den Weg in hierher gefunden - und nicht etwa driekt über eine diese neumodischen Zeitgeist-Maschinen  ;D
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Offline haste nicht gesehen

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #27 am: 9.01.2025 | 19:32 »
Ich kann natürlich nur für mich selbst sprechen. Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass Fate vom Verlag her gerade keine große Aufmerksamkeit erfährt.

Was das Spielen angeht, so bin ich gerade seit knapp zwei Jahren in einer Fate of Cthullu Kampagne. Darüber hinaus haben ich vor allem Turbo-Fate für Fewshots mit meinen Kindern öfters gespielt. Vor allem nachdem ich Playbooks eingeführt habe, spielen sie es wirklich gerne.

Ich muss aber auch sagen, dass ich von meiner anfänglich Begeisterung des Spiels nicht mehr all zu viel verspüre. Vielleicht spiele ich es immer noch "falsch", aber ein paar Dinge funktionieren für mich einfach nicht besonders gut. Das würde jetzt aber das Thema hier verfehlen.

Anhand der bisherigen Beiträge und meiner eigenen Situation, kann man schlussfolgern, dass es gespielt wird, also nicht tot ist. Aber vielleicht geht es vielen so wie mir, die nach wie vor mit einigen Punkten kämpfen und dann irgendwann eben zu anderen Spielen greifen.

Offline aikar

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #28 am: 9.01.2025 | 19:45 »
Mein persönlicher Eindruck ist auch, dass Fate vom Verlag her gerade keine große Aufmerksamkeit erfährt.
Das ist eine Untertreibung, sowohl Evil Hat als auch Uhrwerk haben schon länger bekannt gegeben, dass für Fate nichts mehr kommt.

Die große Stärke von Fate ist leider auch seine große Schwäche: Es ist ein hervorragendes Selbstbastler-System. Die meisten Fate-Fans brauchen keinen regelmäßigen Produktnachschub. Das hat Evil Hat zu spüren bekommen.
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Offline Schleicher

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #29 am: 9.01.2025 | 19:51 »
Was wäre denn außer PbTA der geistige Nachfolger von Fate?

Offline aikar

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #30 am: 9.01.2025 | 20:16 »
Was wäre denn außer PbTA der geistige Nachfolger von Fate?
PbTA würde ich nicht als geistigen Nachfolger von Fate sehen. Es ist auch eine erzählerische Linie, verfolgt aber stark unterschiedliche Wege.

Ich würde sagen, Fate hat seine Spuren in vielen Systemen hinterlassen, die Teile davon verwenden. Gerade aktuell lese ich z.B. Fabula Ultima, das ein klassischeres System ist, aber seine Fabula-Punkte verwendet, um Änderungen in der Geschichte zu erwirken und Charakteraspekte in Form von Bindungen Eigenschaften zu nutzen. Man erhält die Fabula-Punkte (unter anderem) zurück, wenn man bei Proben freiwillig scheitert, wenn es zu Bindungen oder Eigenschaften des Charakters passt.
Das atmet für mich schon stark Fate-DNA.
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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #31 am: 9.01.2025 | 20:22 »
Fate ist halt tatsächlich kein System, mit dem man einfach Geld drucken kann, indem man reichlich Splatbooks, Regionalbände, und was solcher Fisimatenten, die man als Fan natürlich alle "braucht", noch mehr sind auf den Markt wirft. Daß es so angelegt ist, auch recht gut ohne dergleichen auszukommen (auch wenn man sich natürlich trotzdem immer noch einzelne Zusatzbände, Worlds of Adventure und dergleichen mehr zulegen kann, wenn man möchte, und sich aus denen meist zumindest noch die eine oder andere Idee klauen läßt), ist eine Stärke des Spiels aus Sicht der Endanwender, aber vermutlich weniger aus der der Verlagskontoführung -- jedenfalls soweit, wie sich da ohne ausdrückliches Evil-Hat-Insiderwissen drüber spekulieren läßt.

Aber, wie schon gesagt: so lange, wie Fate noch ganz offiziell erhältlich ist, fällt es mir einigermaßen schwer, es schon totzureden. Da müßte schon die Fangemeinde selbst geschlossen die Segel streichen, und ich wüßte auf Anhieb nicht, wo sich mehr als anekdotische Belege für so eine Entwicklung einholen lassen könnten.

Offline HEXer

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #32 am: 9.01.2025 | 20:38 »
Vielleicht gäben ja einige andere Threads Hinweise darauf, wie aktiv Fate zumindest innerhalb der Tanelorn Userschaft noch ist. Threads wie "Was liest du gerade", "Aktive Runden", "Rollenspiel Vorsätze".

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Offline Weltengeist

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #33 am: 9.01.2025 | 20:48 »
Fate ist halt tatsächlich kein System, mit dem man einfach Geld drucken kann, indem man reichlich Splatbooks, Regionalbände, und was solcher Fisimatenten, die man als Fan natürlich alle "braucht", noch mehr sind auf den Markt wirft.

Naja, vielleicht nicht gerade für das Kernregelwerk (sowas wie die Weaponporn- und Powercreep-Bücher bestimmter crunchiger Systeme macht natürlich keinen Sinn), aber für Settings geht das durchaus. So etwas wie Mindjammer oder Malmsturm halt. Klar, "Geld drucken" ist das trotzdem nicht, aber das tun ja 99% der Rollenspielverlage ohnehin nicht.

Und da - also bei den Settings und sonstigem Spielmaterial - habe ich den Eindruck, dass sich bei Fate kaum noch was tut. Im Gegensatz zu anderen settinglosen Universalsystemen wie etwa Savage Worlds, die ihre Hypephase zwar auch hinter sich haben, für die es aber nach wie vor eine hartnäckige Spielerschaft und einen steten Strom von Publikationen gibt.

Ich vermute aber, dass die Verlage das mit den Settings durchaus probiert haben (auch Uhrwerk, beispielsweise mit Eis und Dampf), dass aber die Umsätze schlicht zu gering waren, als dass es sich wirklich gelohnt hätte. Was entweder etwas darüber sagt, wie viele Fate-Spieler es tatsächlich gibt (nämlich viel weniger, als man aus der Tanelorn-Bubble heraus vermuten würde) oder darüber, wie viel externes Material sie bereit sind zu kaufen (nämlich wenig)... oder beides. ;)

P.S.: Bin gerade über die deutsche Fate-Seite gestolpert, und die sieht zumindest noch nicht ganz tot aus...
« Letzte Änderung: 9.01.2025 | 20:49 von Weltengeist »
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Crusader

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #34 am: 9.01.2025 | 22:10 »
PbTA würde ich nicht als geistigen Nachfolger von Fate sehen. Es ist auch eine erzählerische Linie, verfolgt aber stark unterschiedliche Wege.

Ich würde sagen, Fate hat seine Spuren in vielen Systemen hinterlassen, die Teile davon verwenden. Gerade aktuell lese ich z.B. Fabula Ultima, das ein klassischeres System ist, aber seine Fabula-Punkte verwendet, um Änderungen in der Geschichte zu erwirken und Charakteraspekte in Form von Bindungen Eigenschaften zu nutzen. Man erhält die Fabula-Punkte (unter anderem) zurück, wenn man bei Proben freiwillig scheitert, wenn es zu Bindungen oder Eigenschaften des Charakters passt.
Das atmet für mich schon stark Fate-DNA.
Richtig, Fabula Ultima hat sich in ganz vielen Dingen stark an Fate bedient: die Fabula-Points sind in vielen Dingen ähnlich einsetzbar und die Eigenschaften von Charakteren sind eine Art Aspekte-light. Desweiteren wird auch hier wert darauf gelegt, dass Spieler und SL gemeinsam die Welt erschaffen und die Geschichte erzählen. Das weicht insgesamt den sehr crunchigen Eindruck des JRPG-lastigen Kampfsystems deutlich auf, da die Regeln vornehmlich für Konfliktszenen (aller Art) und Countdowns geschrieben sind, während der Rest eher gemeinsam erzählt werden soll anstatt würfellastig zu sein. Die Mischung ist da echt angenehm. Wir probieren das gerade aus und wenn ich mich bei den Reaktionen meiner Spieler nicht zu sehr täusche starten wir dazu bald eine längere Kampagne.
Für Gruppen die lieber weniger Erzählrechte für Spieler haben und weniger auf die Metaebene möchten, sollte sich das System daher auch nutzen lassen, man muss dann als SL eben nur den Fokus etwas verschieben. Das macht es in diesem Bereich etwas vielseitiger als Fate, letzteres ist allerdings bei der Erstellung der Spielwelt und der Charaktere freier.

Ob Fate nun tot ist? Wie andere hier schon schrieben, Ausentwickelt beschreibt es vermutlich besser. Dadurch das kein oder wenig neues Futter kommt, werden es natürlich auch weniger Diskussionen darum. Ich selbst spiele noch Fate und habe auch erst vor kurzem weitere Spieler, die sonst tatsächlich auch eher in crunchigeren Systemen unterwegs sind, infiziert. Zudem ist der Markt im erzählerischen Bereich eben auch breiter geworden mit den diversen PbtA-Versionen, Fabula Ultima und was es sonst noch geben mag. Fate/Fudge wird halt immer der Vorreiter sein für diese Art Spiele aber neue Systeme bringen neue Ideen ein oder verbessern möglicherweise ältere.

PS: Falls übrigens jemand eine gut funktionierende Fate-Variante der World of Darkness-Systeme kennt, da wäre ich stark dran interessiert. ;D

Offline Niniane

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #35 am: 9.01.2025 | 23:12 »
Was wäre denn außer PbTA der geistige Nachfolger von Fate?

pbtA ist nicht der geistige Nachfolger von Fate. Fate ist ein Baukastensystem, pbtA eine Genre-Emulation. Du kannst (fast) alles mit Fate spielen, aber nur bedingt alles mit pbtA. Abgesehen davon kommen beide von ganz unterschiedlichen Designer:innen, die Anfänge von pbtA liegen bei den Bakers, die aus der Forge kommen, und Fate hat seinen Ursprung in Fudge. Es gibt auch abgesehen davon, dass EvilHat jetzt sehr viele pbtA-Spiele herausbringt, auch so gut wie keine Überschneidungen, afaik.

PS: Falls übrigens jemand eine gut funktionierende Fate-Variante der World of Darkness-Systeme kennt, da wäre ich stark dran interessiert. ;D

Also wenn du jetzt nach pbtA gefragt hättest, hätte ich "Urban Shadows" gesagt :D

Ansonsten lacht dich ja vielleicht hier was an: https://evilhat.com/product-category/rpgs/fate/fate-worlds-of-adventure/
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Offline aikar

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #36 am: 10.01.2025 | 07:17 »
PS: Falls übrigens jemand eine gut funktionierende Fate-Variante der World of Darkness-Systeme kennt, da wäre ich stark dran interessiert. ;D
Dresden Files Accelerated (Auf Deutsch Die Dunklen Fälle des Harry Dresden - Ein Turbo-Fate-Rollenspiel) sollte sich recht gut für die WoD hacken lassen.
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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #37 am: 10.01.2025 | 07:21 »
Ja, ich würde auch Dresden Files empfehlen. Ist Fate nicht sogar dafür entwickelt worden?

Was Unterschiede zwischen Fate und PbtA angeht:

In Apocalypse World und anderen PbtA-Spielen steht das Prinzip "Play to find out what happens" im Vordergrund, bei dem die Geschichte durch spontane Entscheidungen und Konsequenzen entsteht, ohne dass der Verlauf vorab geplant ist, und die Unsicherheit sowie Verletzlichkeit der Charaktere zentral sind. Im Gegensatz dazu folgt Fate dem Ansatz "Play to find out the costs", bei dem nicht der Erfolg der Charaktere infrage steht, sondern welche Opfer und Konsequenzen sie bereit sind, für diesen Erfolg zu tragen, wodurch die Spannung erzeugt wird.

Dazu gibt es im Fate Codex einen schönen Artikel "At what cost".

Offline Niniane

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #38 am: 10.01.2025 | 09:47 »
Ja, ich würde auch Dresden Files empfehlen. Ist Fate nicht sogar dafür entwickelt worden?

Nein. Fate selbst basiert auf Fudge und hat mehrere Iterationen durch, bis es bei Fate Core/Condensed/Accelerated ankam.

In der Übersicht über die einzelnen Versionen hat das Dresden Files RPG (das nicht mit Dresden Files Accelerated verwechselt werden sollte, das sind zwei unterschiedliche Spiele) einen eigenen Platz, weil es quasi der Peak von Fate 3 war. Das wurde dafür aber nicht entwickelt, das gab es schon, und das SRD dazu basiert auf "Spirit of the Century".
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Offline 8t88

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #39 am: 11.01.2025 | 14:11 »
@First Orko
Verstehe.
Nun, für mich ist Fate nicht schlecht geworden, ich habe immer noch Spaß wenn es auf den Tisch kommt.
Mit Kult, Dresden Files Accelerated und WoD 5 Decke ich den ganzen Urban Mystery kram ab.

Mehr mache ich aktuell wenig. Für Fantasy hab ich auch alles wa sich machen will (Forbidden Lands aktuell).

Also ist die not auch nicht groß. Ich dachte nur ich frage mal nach, weil ich halt nicht auf dem laufendem bin, was universalspiele angeht.
Danke :)
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Offline Hereagain

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #40 am: 11.01.2025 | 16:23 »
Geht mir auch so, wobei ich leider nicht genug Spielende kenne und daher keine aktive Gruppe habe  :-\ [...]

Online ist das Zauberwort für mich.
Ich spiele schon seit mindestens 2016 oder 2017 hauptsächlich online, da ich mit kleinen Kindern keinen Festen Termin hinbekommen habe.
Dann habe ich eine Fate-Runde eben zu dem Zeitpunkt aufgemacht und aus dieser Gruppe ist ein Pool von ca. 10 Spielern entstanden die an einem bestimmten Wochentag, je zwei Runden abwechselnd spielen. Dazu habe ich auch erst seit drei Monaten wieder eine feste Tischrunde, da die Kinder nun größer sind.

Offline Scath

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #41 am: 12.01.2025 | 11:49 »
Ich kenne einen Discord Server, auf dem recht aktiv nur FATE gespielt wird.
Also für mich fühlt es sich nicht tot an. :D
Wir suchen neue Spieler:innen für Tharanor
In diesem rundenbasierten High-Fantasy Game, kontrollierst Du Dein eigenes Reich und wählst selbst welche diplomatischen, wirtschaftlichen, militärischen oder anderweitigen Ziele Du verfolgst.
Es bleibt auch Dir selbst überlassen, ob Du eher mit dem Schwert agierst oder mit der Feder.
Ein „ewiges Spiel“: Reiche werden gegründet, gedeihen, wandeln sich und bleiben bestehen oder vergehen womöglich auch wieder.
Mehr Infos: https://www.tharanor.de

Crusader

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #42 am: 12.01.2025 | 13:34 »
pbtA ist nicht der geistige Nachfolger von Fate. Fate ist ein Baukastensystem, pbtA eine Genre-Emulation. Du kannst (fast) alles mit Fate spielen, aber nur bedingt alles mit pbtA. Abgesehen davon kommen beide von ganz unterschiedlichen Designer:innen, die Anfänge von pbtA liegen bei den Bakers, die aus der Forge kommen, und Fate hat seinen Ursprung in Fudge. Es gibt auch abgesehen davon, dass EvilHat jetzt sehr viele pbtA-Spiele herausbringt, auch so gut wie keine Überschneidungen, afaik.

Also wenn du jetzt nach pbtA gefragt hättest, hätte ich "Urban Shadows" gesagt :D

Ansonsten lacht dich ja vielleicht hier was an: https://evilhat.com/product-category/rpgs/fate/fate-worlds-of-adventure/
Ach, PbtA kommt mir auch entgegen - danke dafür. :)

Dresden Files Accelerated (Auf Deutsch Die Dunklen Fälle des Harry Dresden - Ein Turbo-Fate-Rollenspiel) sollte sich recht gut für die WoD hacken lassen.
Dresden Files ist mir ein Begriff aber ich habe tatsächlich nie reingeschaut. Ich werde mal nen Blick riskieren ob es auch für WtA als Ausgangspunkt geeignet ist. Danke dir. :)

Offline KhornedBeef

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #43 am: 12.01.2025 | 13:35 »
Dresden Files Acccelerated ist im Grunde Urban Fantasy Fate mit Playbooks
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Crusader

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #44 am: 12.01.2025 | 13:53 »
Also wenn du jetzt nach pbtA gefragt hättest, hätte ich "Urban Shadows" gesagt :D
Oh - Urban Shadows hat ja sogar ein Supplement das ganz stark nach WtA riecht. Ich schätze ich muss da mal reingucken :D

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #45 am: 12.01.2025 | 14:03 »
Harry Dresdens Welt ist natürlich nicht einfach so die World of Insufficient Light nur mit abgefeilten Seriennummern, sondern schon ein eigenes Setting mit eigenen Fraktionen...aber ja, grundsätzlich spielbare Vampire, Feen, Zauberer und Werwölfe gibt's da auch, und von allen Fate-Settings, die mir untergekommen sind, ist es zumindest deutlich am nächsten dran. Es gibt sogar die übliche "Maskerade" in dem Sinne, daß die meisten normalen Menschen an dieses ganze übernatürliche Zeugs gar nicht erst glauben und umgekehrt niemand wirklich daran interessiert ist, sie öffentlichkeitswirksam aufzuklären (individuelle Eingeweihte gibt's natürlich).

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Re: Ist Fate tot?
« Antwort #46 am: 12.01.2025 | 14:36 »
Oh - Urban Shadows hat ja sogar ein Supplement das ganz stark nach WtA riecht. Ich schätze ich muss da mal reingucken :D

von Urban Shadows kommt aber sehr demnächst die 2. Edition raus, nur dass es gesagt wurde, bevor du dich in die erste einliest
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Inzwischen bin ich geneigt zu glauben, dass an der DnD Satanic Panic in den 80ern was dran war. Allein, es waren nicht die Inhalte. Es waren die Regeln, die aus der Hölle kommen...