Autor Thema: Lieblingscharaktere  (Gelesen 3519 mal)

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Lieblingscharaktere
« am: 12.10.2004 | 14:20 »
Zum ersten seit zwei Wochen nichts zu tun- und plötzlich Langweile. Aber wenigstens ist mir mal wieder ein besseres Topic eingefallen- Was sind eure Lieblingscharaktere- und warum?

Mein bisheriger Favorit war ein Oneshot Charakter namens Selvas Keshvan. Selvas war ein Begleitschutzsöldner in einer ziemlich gritigen Fantasywelt. Selvas war ein gutmütiger etwas heruntergekommener Kerl, der sich in die Tochter eines Kaufmanns verliebt hatte und versuchte, diese für sich zu gewinnen, obwohl sie weit über seinem Stand war.
Das schöne an dem Charakter war seine Vielschichtigkeit- auf der einen Seite war er ein recht professioneller Krieger, der anderen Seite war er schwermütig und unglücklich verliebt. Im Kampf ruhig und selbstsicher, regelrecht mitreissend, aber im privaten Rahmen einunsicherer, schüchterner Mann.
Dieses Zwischenspiel zwischen Unantastbarkeit und Verletzlichkeit, Coolness und Schüchternheit ist zwar recht typisch für meine Charaktere, aber Selvas war der Erste und ich hoffe, ihn irgendwann noch mal wieder zu verwenden.

Offline Bad Horse

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #1 am: 13.10.2004 | 13:34 »
Ich mag alle meine Chars, da fällt es schwer, einen rauszupicken...  ;)

Na gut, nehmen wir den aktuellen (den ich zuletzt gespielt hab): Barry Jackson, mein UA-Char. Als die Kampagne anfing, war er ein nerviger, labernder, pseudo- (oder vielleicht auch weniger pseudo-) intellektueller Linguistik-Student. Politisch aktiv, liberal, lehnt Gewalt total ab und feiert gern Partys. Mittlerweile hat er ein paar Leute erschossen, ist irgendwie damit klar gekommen (naja, nach einem Selbstmordversuch) und versucht sich grade die Welt zu erklären, indem er sich auf die Werte seines indianischen Großvaters zurückbesinnt. Der Char macht soviel Spaß, weil er sich schon so sehr verändert hat, in so kurzer Zeit, und weil er sich immer weiter verändert. Ich mag keine statischen Chars.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Vale waan Takis

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #2 am: 13.10.2004 | 13:46 »
Mir geht es da wie Leonie, eigentlich gibt es so viele Chars die ich echt toll fand so dass es echt schwerfällt einen einzelnen herauszusuchen. Einige betrachte ich nur noch aus einem verklärten Blickwinkel, weil es einfach so lange her ist das ich sie gespielt habe und ich gar nicht mehr so genau sagen könnte warum sie meine kleinen Lieblinge sind/waren.

Aber um doch was zum Thema beizutragen nehme ich einfach mal Gordon McKinley, meinen sehr sehr lange gespielten CoC Char, wohl einer der tiefgründiggsten Chars die ich jemals gespielt habe (aber wohl eben darum weil ich ihn so lange und in einem konstanten Rhythmus spielen konnte).
Vom engagierten jungen freien Mitarbeiter einer kleinen Zeitung über den etwas verschrobenen Autor gruseliger Romane hin zu einem durchgedrehten Mörder in der Londoner Kanalisation hat dieser Char eine unglaubliche Entwicklung hingelegt die ich so nie für möglich gehalten hätte. Ich habe mit ihm gezittert, mich gefürchtet und um sein leben gebangt. Jene Kräfte verflucht die ihm so übel mitgespielt haben und mich mit aller Kraft dem Kampf gegen sie verschrieben. Ich möchte nich soweit gehen und sagen das ich Gordon war (zum Glück nicht) aber dieser Char hatte einfach etwas das es reizvoll gemacht hat ihn zu spielen und der sich nicht einfach ersetzen läßt (seit er aufgegeben wurde habe ich nur noch einen CoC One-Shot als Spieler gespielt)
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Offline Mordekar

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #3 am: 13.10.2004 | 15:59 »
Die Frage ist recht schwierig, die meisten meiner Chars habe ich recht lieb gewonnen.
Bspw. meinen derzeitigen Zwergen-Waldläufer ;D.

Aber ich schätze mein Liebling ist ein Dämonenbaron den ich in einer fast 3 jahre gehenden Kampagne vom kleinen Möchte-Gern zum wahren "Baron des Reiches auf der anderen Seite des Spiegels" gemacht habe.
Erstaunlicherweise war er als schwächling viel forscher und kampfgeiler als er es mit zunehmender Kraft geworden ist.
Er ist auch immer fieser und hinterhältiger geworden um seine Macht auszubauen.
Ich Verwende den Char auch ab und an als Auftrageber und graue eminenz in meinen jetzigen "In Nomine" Kampagne.
Eines von Gottes Originalen
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Toguldur

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #4 am: 13.10.2004 | 18:42 »
Lieblingscharakter?!
Na klar Barosius N´Grash Tehoberg. Ein Magier aus Tay dessen Großmutter mit einem Ork zusammen war. Aus Liebe. Barosius war auf dem besten Wege ein machthungriger Roter Magier zu werden bis seine orkischen Wurzeln ans Licht kamen. Er tötete seinen Meister und zog gen Westen. Seitdem sind Kopfgeldjäger auf seinen Fersen.
Barosius ist (war) sehr loyal zu seinen Freunden und verachtet Vorurteile.
Manchmal von orkischem Zorn beherrscht war er doch ein absolut zuverlässiger Mann der seine Liebe zu den arkanen Kräften immer  weiter ausbaute.
Er starb (?), als er seinen besten Freund aus den Klauen eines roten Drachens befreien wollte und unter dem herabstürzenden Leib des Drachens verschwand...
 

Offline Vollstrecker

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #5 am: 13.10.2004 | 19:10 »
Meine lieblings Charas:

Markus, mein SR Chara, ein Rigger-Gott. Er ist einfach ein super Chara, er ist eigentlich nett, hat viele Vorurteile, liebt Autos und ist Zwerg. Er Hat meistens Geldprobleme (wer nicht?) und hat eine winzige Garage. Naja - mann muss einfach sehen wie er sich spielt...

Samael, mein Iquisitor Chara. Konsequent! Noch ist er jung und kämpft für Imperium, hält aber wenig vom Imperator. Im späteren Verlauf wird er einwenig mehr mit dem Warp zu tun haben...

 
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Offline Lord Verminaard

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #6 am: 13.10.2004 | 21:10 »
Ha, ein "zeigt mir eure Charaktere"-Thread! Schön schön, ich denke man kann das mal wieder machen. Und ich tu es gern! :D Also, meine Charaktere beginnen meistens mit einem recht einfachen Konzept. In diesem Konzept lege ich gerne einen Widerspruch an. Ich gebe dem Charakter ein bisschen Hintergrund, ein paar Beziehungen zu NSCs, ohne diese aber genauer auszuarbeiten. Und dann sehe ich, wohin mich der Charakter führt. Je länger ich ihn spiele, desto komplexer wird er.

Raymond war mein Dark Ages Vampire-Charakter, in der wohl besten, jedenfalls anspruchsvollsten Runde, die ich je hatte. Ich habe ihn ziemlich lange gespielt. Er war ein englischer Forscher, der im finsteren Mittelalter Mathematik, Philosophie, Mechanik, Medizin und manch andere Disziplin studierte. Er war ehrgeizig und wissbegierig, er wollte aus der Welt eine bessere machen (Nature: Innovator), aber gleichzeitig war er auch sehr christlich-religiös (Road of Heaven). Voilà, sein Widerspruch.

Seine Forschungen kollidierten bald schon mit den Glaubenssätzen der Kirche, also sagte er sich von der Kirche los und bildete sich seinen eigenen Glauben. Nach und nach wurde dieser Glaube immer mehr zur Selbsttäuschung, zur Ausrede. Er ließ sich mit der Politik der Vampire ein und ließ sich von der Macht korrumpieren. Er fand gefallen an Wohlstand und Luxus und auch an der Hurerei, und wurde vom Asketen zum Lebemann.

Zwischendurch stämmte er sich gegen diese Entwicklung, geißelte sich selbst, versuchte mit seinem Gott wieder ins Reine zu kommen. Doch er hatte diesen Weg bewusst eingeschlagen, und mochte er sich auch einreden, dass es seine Schwäche und Unzulänglichkeit war, so wusste er doch tief in seinem Herzen, dass er diesen Weg ging, weil er es so wollte.

Hinzu kamen die vielen von unserem SL liebevoll gespielten NSCs, mit denen Raymond verbunden war. Und auch seine vielschichtige Beziehung zu den beiden anderen SCs. Das war der einzige Charakter, in dessen Gedankenwelt ich wirklich aufgegangen bin. So nuanciert waren die Beweggründe und Wahrnehmung eines Charakters nie wieder. Wenn er einer Versuchung nachgab und sich vormachte, es sei die Bestie in ihm gewesen, doch in Wirklichkeit wusste er genau, dass er sich hätte beherrschen können, wenn er gewollt hätte. Wenn er zu Intrige und Mord griff im Ränkespiel der Kainskinder und sich sagte, es geschehe zu einem höheren Wohl, doch tatsächlich ging es um Macht, die seine und die seiner Freunde.

*seufz* Tja, so einen Charakter bekommt man nur, indem man ihn wirklich wirklich lange und intensiv spielt...
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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #7 am: 13.10.2004 | 21:22 »
Meinen Lieblings-Charakter habe ich leider nicht allzulange spielen können, wenigstens konnte ich Tagebuch schreiben, ich halte ihn bis heute für mein gelungenstes und facettenreichstes Konzept ... deshalb habe ich ihn auch an Ein für sein EMUSys geschickt ;-):

Name: Andreas (von) Burkhard

Aussehen:
Mutter Natur hat es wohl gut mit Andreas gemeint und ihn mit einem beachtlichen Äußeren gesegnet. Der 28 jährige Sohn eines vermögenden Anwalts hat das Vermögen seines Vaters genutzt, um ein übriges für sein Aussehen zu tun, so ist sein gesunder, südländischer Teint wohl zu einem großen Teil regelmäßigen Sonnenbankbesuchen zu verdanken und sein kantiges, männliches Gesicht wird nur von den besten Make-Up Artisten der Stadt ins rechte Licht gerückt. Auch sein Haar und der gepflegte Drei-Tage Bart sind das Ergebnis anerkannter und teurer Frisöre. Seine rehbraunen Augen fügen sich auf den zunächst nahtlos in den gewonnen Gesamteindruck, lassen jedoch bei näherer Betrachtung als "Fenster der Seele" einen Blick hinter die mühevoll aufgebaute Fassade des wohlsituierten Lebemannes zu. Das Geld des Vaters ist für Andreas mittlerweile nicht mehr ohne weiteres zu Erreichen, die Eitelkeit ist jedoch geblieben, es stellt sich die Frage, inwieweit sie noch finanzierbar ist...

Geschichte:
Wie bereits erwähnt ist Andreas der Sohn des vermögenden und auch weit über die Grenzen Hamburgs, sogar Deutschlands, hinaus bekannten Staranwaltes Maximilian von Burkhard. Es sei hierbei erwähnt, dass die Familie keineswegs von blauem Geblüt ist, sondern den Adelstitel frühzeitig erwarb, wie die meisten war auch diese Entscheidung Maximilians gut getroffen, erweiterte er sein Klientel doch um die reichen Adelsfamilien, die sich in ihrer Arroganz nur von ihresgleichen Vertreten lassen. Stilgerecht erwar Maximilian natürlich auch ein großes Herrenhaus außerhalb Hamburgs.
In diesem Herrenhaus wuchs Andreas auf. Abgeschottet von Elend und Verbrechen und wohlbehütet von seiner Mutter Jessica. Dem kleinen Andreas fehlte es an nichts, jeder Wunsch wurde ihm von den Augen abgelesen. Wie es nun einmal so ist gewöhnte er sich daran sich um Geld keine Sorgen machen zu müssen. Warum sollte man einen Golf fahren, wenn man sich einen Ferrari leisten konnte? Er war reich, er wusste das und er war es gerne... Das einzige, was ihn von Zeit zu Zeit betrübte war die Tatsache, dass Maximilian ihn fest als Nachfolger in seiner Kanzlei geplant hatte, doch er akzeptierte dies und dachte nicht weiter darüber nach. Wer hauptberuflich Sohn ist, muss damit leben, dass der Vater sein Leben plant; und so begann Andreas nach seinem eher mäßigen Abitur mit dem Studium der Rechtswissenschaften. Er wäre, wie sein Vater, sicher ein guter Anwalt geworden, er wusste wie man Menschen auf seine Seite brachte, sie für sich einnahm, kurzum Er war der perfekte Redner, Diplomat... Blender. Eines Tages allerdings wachte er morgens auf und fragte sich wofür er das tat oder für wen. Für sich? Oder für seinen Vater? Er fühlte in sich eine gähnende Leere und wusste nicht wie er sie füllen sollte, er wusste nur, dass es so nicht funktionierte, nicht indem er das Leben seines Vaters kopierte. Er wollte nur noch raus, weg, doch gleichzeitig wollte e auch nicht auf all die Annehmlichkeiten verzichten, die er momentan so genoss. Zunächst sah er keinen Weg diese Unterschiede auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen...
Doch dann fasste er einen Entschluss, er schien mutig und zugleich vorsichtig: Er ging zu seinem Vater und forderte ein Abfindung. Eine Auszahlung. Er würde nie wieder etwas von ihm fordern und seine eigene Wege gehen versicherte Andreas Maximilian. Und wider Erwarten stimmte dieser ohne ein Wort des Widerstands zu, verletzt veranlasste der berühmte Anwalt seinem Sohn eine nicht unerhebliche Summe Geld zu überweisen...
Nicht wissend was er mit seiner "neugewonnenen Freiheit", wie er es selbst nannte, anstellen sollte feierte Andreas zunächst ein rauschendes Fest zu dem er alle, die er kannte einlud. Was wie eine harmlose Yuppie-Fete anfing mutierte rasch zu einem berauschenden Gelage über dessen Einzelheiten wir hier besser den Mantel des Schweigens legen. Andreas tat den ersten Schritt auf einen selbstzerrstörerischen Weg. Die nächsten Jahre waren von seiner wachsenden Zügellosigkeit geprägt, stets auf der Suche nach neuen Höhenflügen überschritt er lustvoll die ihm früher durch die Etikette gesetzten Grenzen, von dem Geld, das er erhalten hatte ließ sich dieser ausschweifende und luxuriöse Lebenswandel auch gut finanzieren. Doch stumpfte er immer mehr ab und griff zu immer drastischeren Methoden, um sich aufzuputschen und sich letzten Endes lebendig zu fühlen und so führte ihn sein Weg schließlich in die Drogensucht. Es begann mit relativ harmlosen Drogen wie Haschisch und steigerte sich langsam zur Kokainsucht.
Sein Kokain bezog er in einem noblen Nachtclub namens "Shadow Dancer" denn auch seine Drogen durften nur vom besten sein. Hier lernte er auch Monique, mit bürgerlichen Namen Monika Lippold, kennen. Monique war eine der Tänzerinnen, sah dementsprechend aus: ein sündhaft schöner Körper, den sie so einzusetzen wusste, dass in den meisten Männern unzüchtige Gedanken aufkamen (schließlich wurde sie dafür bezahlt...), langes blondes Haar, blaue Augen und ein verführerisches Lächeln. Doch wer einen Blick hinter das Offensichtliche wirft, erkennt in ihr eine intelligente, junge Frau; sie studierte Wirtschaftsinformatik und verdingte sich im "Shadow Dancer" nur ihren Lebensunterhalt. Andreas erkannte dies und verliebte sich in Monique. Leider erwiderte sie seine Gefühle nicht, sie wollte mit einem Drogensüchtigen nichts zu tun haben gab sie ihm zu verstehen. Leider gab die Liebe ihm nicht die Kraft seine Sucht zu überwinden, sondern die Enttäuschung und der Schmerz trieben ihn weiter in die Arme Drogen, die für ihn jetzt auch mehr und mehr zu seinem Ausweg aus dieser Welt wurden. Doch bald sollte sein Leben erneut eine überraschende Wendung erfahren...
Der Abend begann wie so viele andere, Andreas besuchte den bereits erwähnten Nachtclub, um sich den Stoff zu besorgen, den er brauchte, um das Wochenende zu überstehen. Er setzte sich an die wohlbekannte Sitzecke und wartete auf seinen Dealer, der auch prompt erschien. Andreas bezahlte und erhielt sein Kokain, alles schien ganz normal zu laufen. Bis ein Sonderkommando der Polizei den Club stürmte... nach Sekunden der Spannung löste sich ein Schuss und es entbrannte eine heftige und chaotische Schießerei. Andreas rettete sich unter den Tisch und fühlte sich dort trotz all der Aufregung um ihn herum einigermaßen sicher. Monique hatte weniger Glück: Von mehreren Kugeln getroffen stürzte sie blutend vom Tisch. Als er dies sah, verließ Andreas blind gegenüber der Gefahr seine Deckung und rannte zu ihr herüber. Er hatte sie fast erreicht, da wurde auch er getroffen, mit schmerzverzerrtem Gesicht fasste er sich an die getroffen Schulter und sank mit zu Boden. Gerade als ihm schwarz vor Augen wurde und er drohte das Bewusstsein zu verlieren hörte er eine seltsame, aber bekannt wirkende Melodie. Zunächst konnte sie nicht einordnen, doch dann erkannte er sie als die Melodie einer alten Spieluhr seiner Mutter. Ein Relikt aus längst vergessenen Zeiten. Sie schien von überall zu kommen und übertönte den Lärm von Pistolen und schreienden Menschen bei weitem jedoch ohne dabei disharmonisch zu werden. Schließlich hörte Andreas nur noch dieses Stück und nahm keine anderen Geräusche mehr wahr. Er erhob sich wieder und was er dann sah versetzte ihn in Faszination und Schrecken zugleich:
Wilde, schwarze, geisterhafte Fetzten wirbelten chaotisch durch den Raum. Von Zeit zu Zeit fuhren sie durch einige der Menschen, die dann starben. Aber bald schon erkannte Andreas ein Muster, diese Geister berührten nur Menschen, die schwer verletzt wurden, sie waren keine Mörder, sie holten nur diejenigen ab, deren Zeit gekommen war. Nach dieser Erkenntnis hatte er keine Angst mehr vor ihnen, denn er wusste, dass er heute nicht sterben würde...
Doch einige von ihnen näherten sich mehr und mehr Monique bereit sie abzuholen. Andreas sah dies, schritt wie in Trance zu ihr herüber und hob sie, die Schmerzen in seiner Schulter ignorierend, auf. Als wüssten sie was er wollte, wandten sich die Geister von Monique ab. Wie durch Zauberei nahm keiner von ihm Notiz, noch erwischte ihn oder Monique eine verirrte Kugel während er sie langsam aus dem Club trug. Draußen legte er sie in den eingetroffenen Rettungswagen und ging dann weiter. Einige Straßen entfernt verlor er dann schließlich doch das Bewusstsein.
Als er wieder aufwachte lag er nicht im Krankenhaus, sondern in offensichtlich in einem Privathaus und sah in das Gesicht eines freundlichen älteren Mannes, der ihn mit folgenden Worten begrüßte: "Da bist du ja. Du wunderst dich sicher was passiert ist. Nun, du hast die Augen geöffnet. Jetzt ist es an der Zeit, dass dir jemand erklärt, was du siehst." Das tat dieser Mann, Martin Heidenreich, dann in der folgenden Zeit auch. Er lehrte Andreas, dass er in jener Nacht erwacht war. Er war ein Magus, befähigt die Welt um sich herum nach seinen Vorstellungen zu formen, wenn auch nur eingeschränkt sprengte er doch bei weitem das Vorstellungsvermögen eines Schläfers, wie Martin die normalen Menschen nannte. Auch die daraus erwachsende Gefahr des Paradox erklärte er ihm. Martin machte Andreas mit dem Weg der Bruderschaft Akashas vertraut, dem Do, dem Einklang von Geist, Körper und Seele. Andreas erkannte die Fehler, die er in seiner Vergangenheit gemacht hatte, wie er seinen Körper vergiftet und seinen Geist betäubt hatte und schwor dem ab, den Drogen, den Exzessen...
Zu Martins Bedauern verweigerte er sich allerdings jeder Form des Kampfsports. Martin betonte, dass der Körper der Tempel der Seele sei und als solcher gestählt werden müsse, denn wie ein treffendes Sprichwort ausdrückt haust nur in einem gesunden Körper ein gesunder Geist. Andreas entgegnete, er habe in jener Nacht genügend Tod, Kampf und Gewalt gesehen, um ein ganzes Leben damit auszufüllen, er wolle so etwas niemals wieder erleben und in Folge auch nicht lernen zu kämpfen, es gäbe auch andere Möglichkeiten und außerdem seien Geist und Seele viel wichtiger, der Körper sei letzten Endes nur die sterbliche Hülle seines unsterblichen Ichs. Martin akzeptierte Andreas Entscheidung auch wenn er sie nicht gut hieß. Mit der Zeit wurde Andreas zu einem ruhigen, besonnen Menschen unter dessen Oberfläche es aber noch gefährlich brodelte, seine bisherige Zügellosigkeit konnte er nicht einfach abstellen, sie war ein Teil von ihm, ein Teil den er unterdrückte, damit er nie wieder die Oberhand gewinne...
Er riss alle Brücken hinter sich ab und es blieb nur eine Person, die ihn noch mit seiner Vergangenheit verband: Monique. Sie lag im Krankenhaus, angeschlossen an viele Maschinen, die sie am Leben hielten. Ob sie jemals wider aus dem Koma aufwachen würde war mehr als fragwürdig, die Ärzte hielten es für sehr unwahrscheinlich. Andreas hatte ihr das Leben gerettet, doch zu welchem Preis? Sie lebte und war doch tot, doch die Hoffnung stirbt zuletzt und Andreas gab sie nicht auf...
Irgendwann fühlte er, dass es an der Zeit war eigene Wege zu gehen, er teilte Martin seine Entscheidung, dieser akzeptierte sie nicht nur, sondern begrüßte sie und fragte interessiert, was Andreas denn nun machen wolle. Dieser überlegte kurz, ihm schossen die Bilder der künstlich beatmeten Monique und der Toten jener Nacht durch den Kopf, dann antwortete er, er wolle andere Menschen beschützten, ihnen helfen wenn er konnte. Und so kratzte Andreas das letzte ihm zur Verfügung stehende Geld zusammen und hob "Burkhard Securities" aus der Taufe...

Magie:
Entropie: Durch die Erfahrung in der Nach seines Erwachens kam Andreas zu der Überzeugung, dass er durch Schmerz eine Verbindung zu den Mächten des Schicksals aufbauen kann, diese erscheinen dann als geisterhafte Gestalten, die ihm durch ihr Tun seines und das Schicksal anderer aufzeigen, manchmal flüstern sie ihm ihre Vorstellungen auch zu. Bis zu einem gewissen Grad kann er auch darauf Einfluss nehmen, etwa um simple Würfel zu beeinflussen. Er hat dies auch in Moniques Krankenzimmer bereits ausprobiert, doch er konnte nicht viel entdecken, es scheint als habe er sie dadurch, dass er ihr Leben rettete als sie hätte sterben sollen aus dem Fluss des Schicksals genommen und dafür in seiner Liebe mit seinem verknüpft, wie immer ihr Schicksal auch sein wird, es wird auch ihn betreffen...

Gedanken: Andreas hatte schon immer das Talent andere mit seinen Worten zu beeindrucken und zu beeinflussen, dies floss auf seltsame Weise in seine Magie mit ein. Er stellt den Menschen Fragen, die sie nicht erwarten oder schlägt sie mit Gestik und Rhetorik in seinen Bann, aus ihren Reaktionen liest er ihre geistige Verfassung ab oder gibt ihrem Unterbewusstein Impulse, die sie in bestimmte Richtungen handeln lassen. Diese Art der Magie stellte sich in Gesprächen mit potentiellen Klienten als sehr vorteilhaft heraus.
In Form von merkwürdig anmutenden Selbstgesprächen kann er seine Magie auch auf sich selber richten, um seine Konzentration zu stärken oder einen klaren Kopf zu bewahren.

Korrespondenz: Nach den Lehren der Akashi kann man sich nur auf den Raum konzentrieren, indem man über seine körperliche Wahrnehmung hinausgeht. Das Auge belügt einen, das Gehör ebenso. Man muss lernen ihnen zu Misstrauen. Man nimmt den Raum nicht mit den Sinnen war, man fühlt ihn und dies geht nur, wenn man sich anderer Sinne entledigt, sie sind im Grunde überflüssig nur der Geist zählt, das Gefühl. Folgerichtig muss man seine körperlichen Sinne vorrübergehend ausschalten, damit der Geist den Raum vollkommen objektiv und unvoreingenommen erspüren kann.

Zeit: Auch hier gilt, dass Zeit mehr ist als das, was wir sehen und messen können. Wir müssen lernen, dass Zeit nicht etwa nur aus einer naiven Einteilung in Sekunden, Minuten und Stunden besteht, die wir mit Maschinen messen und in Skalen pressen können. Nur wenn unser Verstand klar ist können wir den Fluss der Zeit wirklich spüren, seinen Verlauf, seine Strudel, seine Stromschnellen... und seine Wasserfälle...


Meine größte rollenspielerische Herausforderung war dagegen mein FBI-Ermittler Matthew McAllister. Warum?
Weil er ein rundum netter und menschenfreundlicher Kerl war, den man einfach mögen muß. Kein bißchen zynisch, kein bißchen sarkastisch. Keiner aus meiner Gruppe hat es mir zugetraut, aber ich habe sie alle eines besseren belehrt. :-)


Offline 1of3

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #8 am: 14.10.2004 | 18:58 »
Magus ist ein tolles Spiel. Mach ich gleich weiter mit.

Richard Ian of Summerland

Richard stammt aus einer Kampagne, die wir an der oberen Grenze des Jünger-Daseins gespielt haben. (Für die Leute, die Magus nicht so kennen: Jünger sind das was Magier bei anderen Spielen können. Adepten haben dann Spaß mit Raumblasen, eingefrorener Zeit und dem Stilllegen von Stadtteilen.) Das ganze baute ziemlich auf Traditionspolitik - dem Wideraufbau nach dem Zusammenbruch von '99.

Richard ist Mitte dreißig und kleidet sich meist einfach. Jeans und Holzfellerhemd sind sein Ding. Aufgewachsen ist Richard in einem Horizontreich (namens Summerland), dass von seiner Mutter befestigt wurde.
Nach ihrem frühen Tod, entschied sich Richard im Alter von 15 Jahren zur Erde zu gehen. Er ist nie nach Hause zurückgekehrt. Er ist inzwischen der Überzeugung, dass man vor der Welt nicht fliehen darf.

Vom Charakter her ist Richard eigentlich ein recht umgänglicher Kerl. Er zieht es vor sich gerade heraus auszudrücken, auch wenn er sich mit diplomatischem Verhalten auskennt. - Er ist Herold der Freien Loge von Philadelphia, eines über-traditionellen Gildenhauses. Ihm gefällt es mit seinem alten VW-Bus in Hippi-Farben durch die USA von Gildehaus zu Gildehaus zu kurven.
Er ist etwas verliebt in die Diakonin des Gildehauses (Diakon = Chef), auch wenn er weiß, dass sie nur freundliche Gefühle für ihn hat.
In Stresssituationen neigt Richard zur Gewalt und hat seine Kabala schon mehrmals mit gnadenloser Kaltblütigkeit aus der Fassung gebracht.

Richards ist ein fähiger Brauer von allerlei magischen Brühen. Weitere häufige Foki sind Blut und Amulette. Auch leichte Drogen hat er inzwischen in sein Repertoire eingebaut.
Richard ist was Magie angeht praktiker. Er gute Werte in allen Struktursphären, aber keinen guten Draht zu den ephemereren. Er beherrscht zwar die Sphäre des Kerns, ist sich dessen aber nicht wirklich bewusst. Er benutzt Kern nur in konjunktionalen Effekten mit seinen Struktursphären.

Ach ja, Verbena ist Mann.

Flandal

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #9 am: 14.10.2004 | 21:56 »
D&D:

Andathos:
Ein hedonistisch veranlagter Tymorapriester ("Bringt Schwein und Wein herein"), der in früherer Zeit ein aufstrebender junger Priester war, jetzt aber bereits die Mitte seines Lebens überschritten hat und zu einem (reichen) Vielfraß herabgefallen ist, der sich nicht mehr viel um Tymora schert ( was auf Beidseitigkeit beruht). Jedenfalls fand er langsam wieder zu seinem Glauben und zu alter Form zurück (über eine ganze Kampagne hinweg), wobei er ständig mit sich selbst kämpfen musste nicht wieder rückfällig zu werden(was ihm nicht immer gelang/gelingt  :D)
« Letzte Änderung: 18.10.2004 | 18:08 von Flandal »

Offline Azzu

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #10 am: 17.10.2004 | 21:47 »
Hmm... ich leite viel öfter, als ich spiele, deswegen habe ich nur Lieblings-NPCs  ;).

Offline Arbo

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #11 am: 18.10.2004 | 10:36 »
Mein liebster Charakter ist Arbo Moosberg, auch J.J.Rambo des Halfdalandes genannt ;) ... War eigentlich ein fröhlicher Geselle, bis ihm der SL nen magischen Stein gab ... nach der 3. Fuhre Sahnetörtchen wurde dann der linke Arm etwas schwarz - Arbo war krank. Naja und so ging es weiter, bis ihm der SL auch noch ein "zweites Gesicht" aufdrückte. Hat ihn dann völlig "aus der Bahn" geworfen. Auf seinem Sennenhund reitend muss er ein fürchterlicher Anblick gewesen sein. Wie dem auch sei ... er war ein abstruser Held mit bisweilen Wahrnehmungsstörungen (Jaja, die Priesterin war wirklich ihres Gottes nicht würdig *g*).

Tja und dann war da noch ein gewisser Baron Ghyrl vom Lindental. Ein Gnom (Magier/Dieb) wahrer neutraler Gesinnung - was nicht überall freundlich aufgenommen wurde. Ein wenig mies war er auch. Aber nur ein wenig. Als er sichz.B. von der Landesherrscherin etwas wünschen durfte, wünschte er sich, dass SIE ihm seine dreckige Wäsche öffentlich möge. Die war daraufhin so freundlich, ihn gleich in den Stand eines Barons zu heben und ihm auch ein Lehen zu geben. Hat natürlich verschwiegen, dass dieses Grenzlehen vor - sagen wir mal - aufmüpfigen Unteranen nur so wimmelte (So eine Art "Gallien" ...).

Unvergessen auch Mr. Whymer ... ein Hunter, wie er im Buche steht. Schmutzig-beiger Mantel, Hornbrille und rostiger Cadillac ... immer auf den Sprung zum Friedhof, um Blumen auf das Grab seiner Frau zu legen. Naja und vom Übernatürlich war er auch nicht so ganz überzeugt ;)

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« Letzte Änderung: 18.10.2004 | 10:42 von Arbo Moosberg »
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Offline Lady of Darkness

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #12 am: 18.10.2004 | 13:11 »
mmmh...

also da gibt es Zephyre, eine Psi-Weberin, sie ist nicht gerade das Paradebeispiel ihrer Kaste, da sie viel zu temperamentvoll ist, aber sie ist durchaus eine sehr liebenswerte und freundliche Person. Sie steht ihren Freunden immer bei, allerdings braucht sie auch immer wieder die Hilfe von ihnen... und sie mag Tiere, ihr ständiger Begleiter ist ein Gafferweibchen.

Dann gibt es da Savya Marleen Orchideenwind, eine Elfische Diebin... nein, eine Händlerin würde sie mich korrigieren, sie mag es nicht als Diebin bezeichnet zu werden. Ihre Leidenschaft sind Juwelen und sie kennt sich prima damit aus. Sie sit ein aufgewecktes Wesen, hat viel Spass am Tanz und Gesang und ist trotzdem eine Meisterin ihres Faches.

Cat, eine Hyperion Juicer... nur sehr selten gespielt, viel zu oft gestorben, total nervig, da sie ein Plappermaul ist, keine 5 Minuten still sitzen kann und nie ohne Snickers in der Hand rumläuft (und sie läuft schnell...)  ihre Lebenserwartung beträgt noch ca. 4 Jahre... sie hat durch ihre häufigen Tode schon einge Trauma erlitten (haßt laute Musik, hat Angst vor kleinen Tieren, notorischer Lügner und liebt Gefahr - eine echte Herausforderung sie zu spielen)


ich hab noch mehr Chars die mir durchaus sehr gut gefallen, aber ich will sie nicht alle hier auflisten ;)

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #13 am: 18.10.2004 | 16:03 »
Am Wochenende hab ich mal wieder meine Flambeau gespielt... die macht auch Spaß.

Katla Ulyenova wurde als kleines Baby in einer Drachenhöhle irgendwo in Rußland gefunden. Als sie einer der Bauern anfaßte, sprühte sie Funken und lachte vergnügt dabei. Die Bauern waren zwar abergläubisch und hatten Angst vor dem Baby, aber andererseits hatten sie auch Angst, es einfach da liegen zu lassen. Also brachte der mutigste von ihnen das Kind zu der Feuerhexe Ulyena, die in der Nähe lebte.
Dort wurde Katla (die nach dem Drachen benannt wurde) ausgebildet und lernte, Feuer- und Luftmagie zu verwenden. Schließlich bestand sie ihre Prüfung, wurde zur vollwertigen Flambeau und trat einem Bund bei... und dann ging der Ärger los. In diesem Bund gab es ein Tor in eine andere Welt, und dort gibt es dauernd Probleme. Katla ist die einzige Kampfmagierin in dem Bund, deswegen muß sie immer wieder los. Und obwohl sie absolut nicht dafür geeignet ist, muß sie immer wieder diplomatisch verhandeln (Katla ist sehr direkt und kann nicht gut lügen).

Die macht einfach Spaß - einerseits aus ganz einfachen Powergamer-Gründen (sie ist einfach furchtbar effektiv im Kampf), und andererseits, weil sie halt versuchen muß, Probleme zu lösen, die sie nicht anzünden kann....
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #14 am: 21.10.2004 | 01:18 »
Ah, warum zieht es mich immer zu solchen Threads? Ist es der ewige Drang des Rollenspielers über seine Charaktere zu reden? :) Wohlan, lasst mich berichten...

Decay Lester (Palladium Fantasy)
Ein Wolfen-Necromancer, der über den Tod seiner Geliebten seinen Rest Verstand komplett verlor. Er zieht seitdem durch die Welt und versucht einen Sinn in allem zu finden und hinterlässt dabei eine Spur aus Chaos, Verwüstung und brennenden Städten. Was ich so mag an der Figur ist, das er eigentlich nie Schuld an dem Unheil ist, das er hinterlässt. Es ist sind die immer die Taten anderer, die zum Desaster führen, weil sie entweder nicht mit ihm umgehen können oder er einfach zur falschen Zeit am falschen Ort ist. :) Er hat das Talent zu einem Helden aber er scheint immer auf der falschen Seite des Spiegels zu stehen. Ich habe den Charakter lange gespielt, länger als jeden anderen (der Fluch des Meisters) und er ist mir mit all seinen Spleens (wie z.B. "Enti" - eine Handpuppe, durch die er manchmal spricht) sehr ans Herz gewachsen. Leider ist er seit Jahren in keinem guten Abenteuer mehr gewesen und wird wohl auch keine weiteren Auftritte mehr haben.

Cooldoom (Clansblut)
Ein Skolar der Nachtalben, der auf die kalte Schule der Kryomantie spezialisiert ist. Ein inquisitiver und sarkastischer Charakter mit einem tiefgekühlten Temperament. Nachdem seine jüngeren Geschwister in die Obhut der Kaste gegeben wurden und er nicht mehr für seine Familie arbeiten muss, empfindet er eine gewisse Leere, die ihn einerseits nach innen einschliesst, andererseits aber auch vorantreibt. Er weiss nicht, was aus seinem Leben werden soll aber er hat kein Interesse daran, in den Bibliotheken oder Krypten seiner Heimat zu verschimmeln, wenn es da draussen vielleicht die Gelegenheit gibt, die nur auf ihn wartet. Cooldoom schweigt eher, als das er seine Meinung kundtut, denn wenn er seine Meinung sagt, ist er meistens schonungslos ehrlich, ohne Rücksicht auf Konsequenzen.
Was ich an der Figur mag? Zum einen ist das derzeit der einzige Charakter, den ich wirklich halbwegs regulär spielen kann und zum anderen ist er ein erfrischend leeres Blatt, auf das erst noch eine Geschichte geschrieben wird. Ein gewisser Wolfen in einem anderen System hat auch mal so angefangen... ;)

Johan Kessler (7te See)
Ein Abenteurer und Kämpfer aus den Eisenlanden, der in die Welt hinauszog, um dem Kollaps seiner Familie durch religiöse und politische Fragen zu entgehen. Dadurch, das er durch sein Gehen die Schuldfrage auf sich nahm, konnte er den Zusammenhalt seiner Familie sichern. Nun reist er als Leibwache eines degenerierten Adligen mit einer illustren Gruppe durch die Welt und versucht dabei, nicht seinen Verstand zu verlieren.
Johans Loyalitäten wirken manchmal etwas fragwürdig und seine Wege und Absichten sind für andere oft schwer nachvollziehbar. Wenn er sich aber in etwas verbissen hat, lässt seine mit Dracheneisen gepanzerte Hand nicht mehr so schnell los. Er ist der starke Arm der Gruppe, der die Schädel bricht, in die keine Vernunft hineinpasst.
Das ist der erste reine Kämpfer, den ich je gespielt habe (spiele sonst nur Magiebegabte) und ich finde es sehr entspannend, mal nicht mit den klugen Ideen kommen zu müssen. :) Johans relativ simples und geordnetes Weltbild macht es einfach, seine Handlungen zu bestimmen, was mir die Möglichkeit gibt, während eines Spiels wirklich sehr nahe an der Figur zu sein. Mehr kann man eigentlich von einem Char nicht verlangen.

Bedauerlicherweise gehöre ich auch zu den armen Säuen, die vor lauter leiten kaum zum spielen kömmen. :( Naja, man kann wohl nicht alles haben.
You scratch my paint, I scratch yours.

Miriamele

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #15 am: 24.10.2004 | 15:02 »
Deirdre Williams, Black Fury Philodox, bei Werewolf natürlich. Mein einziger WoD-Charakter, den ich länger als ein paar Sitzungen gespielt habe. Deirdre hatte einen wunderschönen zentralen Konflikt zwischen ihrer Auspice (Vermitteln und Ausgleichen) und ihrer Herkunft (Black Furies als verschworener und aggressiver Clan). Ich hatte dann auch noch Kinfolk gewählt und stammte aus einer sehr ergebenen, traditionsreichen Familie.

Zu allem Überfluss gab es in der Party einen Get of Fenris (seit jeher mit den Black Furies verfeindet), der mir dann auch noch gleich im ersten Abenteuer das Leben rettete. Deirdre war die ganze Kampagne über im Brennpunkt zwischen Black Furies und Get of Fenris, zwischen den verschiedenen Auspices innerhalb der Party (Raggabash, Arhoun, Galliard), und zwischen den beiden dominanten und rivalisierenden Männern der Caern. Das Chaos war komplett, als sie sich auch noch in einen von den beiden Rivalen verliebte.

In dieser Kampagne war alles perfekt, die Charaktere, die Mitspieler, der SL, und die Story. Am Ende starb Deirdre im heldenhaften Kampf gegen eine Übermacht Black Spirals, wobei sie ihre Schuld gegenüber dem Get of Fenris-Gruppenmitglied beglich. Ihr Tod war es, der die Caern und die Black Furies letztlich einte und zum Sieg führte. Den Rest der Kampagne habe ich dann meinen von Grimm und Trauer erfüllten, auf Rache sinnenden Ex-Lover gespielt. Es war großartig. :D

Offline Der Nârr

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Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #16 am: 24.10.2004 | 20:15 »
Seit neuestem fällt mir die Beantwortung dieser Frage sehr leicht: Ich selber. Zum ersten und bisher letzten Mal habe ich mich gestern auf einem Cthulhu-Larpi gespielt. Noch nie zuvor habe ich einen Charakter mit einer derart detaillierten Hintergrundgeschichte gespielt.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon

Wolf Sturmklinge

  • Gast
Re: Lieblingscharaktere
« Antwort #17 am: 25.10.2004 | 16:28 »
Ich habe auch einen Lieblingscharakter:
Wolf Sturmklinge
Er ist mein erster AD&D Charakter und ich nahm ihn von Convention zu Convention mit. Zu dieser Zeit hatte ich keine Mitspieler und so waren Cons meine einzige Möglichkeit Rollenspiel zu spielen. Ich mußte den Charakter immer wieder umschreiben, damit Stufe, Gegenstände und Attribute zu dem jeweiligen Abenteuer passten und so habe ich mir eine eigene Geschichte aus all diesen Abenteuern ausgedacht.
Sicherlich habe ich hier und da etwas dazu erfunden oder weggelassen, eben so das es eine tolle Geschichte wurde.

Zu Anfang meiner Karriere war ich ein Berserker ohne nennenswerte Vorgeschichte. Dann später ein Kämpfer mit zwei Schwertern (und das war vor Drizzt), ein Dieb in Fernberg und ein Ebenenreisender. Zwei Charaktere blieben mir noch in wirklich guter Erinnerung und so baute ich sie mit in die Geschichte ein. Seit Jahren schreibe und verändere nun schon die Geschichte um Wolf, und komme leider nie zu einem Ende...vielleicht wird es ja in den nächsten 10 Jahren was.


Desweiteren gibt es noch einen Charakter den ich (obwohl ich ihn erst einmal gespielt habe) schon wirklich gelungen finde:
Rentin von Luskan, ein fetter Magier (;
Wer seine (Vor-)geschichte lesen möchte: http://www.koenig-wolf.de/dnd/Campaign/rentin1.htm