Autor Thema: Moral hat nur das Okkulte?  (Gelesen 1480 mal)

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Offline Vash the stampede

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Moral hat nur das Okkulte?
« am: 24.03.2006 | 08:10 »
Hi!

Ich bin, wie manche wissen, an einer Umsetzung von FS für nWoD dran und dabei ist mir nun eine Sache aufgefallen. Bei nWoD gibt es eine Regelung für den moralischen Aspekt eines Charakters und seine dadurch auftretende Folgen beim brechen des Moralcodex. Nach Regelmechanismen führt dies zu einer geistig-seelischen Störung. FS(VPS) besitzt ebensolche Mechanismen, aber nur für Anwender des Okkulten.

Nun die Frage: Haben die anderen Bewohner der Inneren Welten keine Moral? Wie sieht sie aus? Welche Folgen hat es, wenn sie gebrochen werden? (Alles Sachen die für Psi-/Theurgieanwender geregelt wurde)

Soweit erstmal. ;)

Gruß,
Vash the stampede
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Catweazle

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Re: Moral hat nur das Okkulte?
« Antwort #1 am: 24.03.2006 | 08:19 »
 Übernatürliche Reaktionen auf amoralisches Verhalten gibt es in FS nicht, sofern die Person sich keiner übernatürlichen Kräfte bedient.

Aber wie im echten Leben bestraft die Gesellschaft "Moralbrüche". Insbesondere der Tempel Avesti ist da recht fleißig. Es gibt eine Kirche, die recht streng auf einen Verhaltenscodex achtet. Wenn jedoch Adlige den Mantel des Schutzes über eine Person halten, dann sind auch schlimmste Verbrechen ohne Ahndung möglich. Anders wäre der Lebensstil der meisten Decados kaum erklärbar  ;D

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Moral hat nur das Okkulte?
« Antwort #2 am: 24.03.2006 | 09:11 »
Nun die Frage: Haben die anderen Bewohner der Inneren Welten keine Moral?
Doch sicherlich, es ist nur die Frage wie wichtig ein regeltechnischer Aspekt der Moral ist. Wie wir bereits an anderer Stelle festgestellt haben, ist es regeltechnisch nur für Psioniker und Theurgen von Interesse, ihre moralischen Richtlinien zu definieren (Dailor sagte es ja bereits), da hier die Moral/die ethischen Grundwerte regulieren, ob der Charakter näher am "Licht/Guten" oder am "Dunkel/Bösen" steht.
Die Moral bei anderen Charakteren mit Spielwerten zu beschreiben halte ich für eine Überlegung wert (bei der WoD gab es ja z.B. die Menschlichkeit), allerdings denke ich, dass dies in den meisten Gruppen einfach durch Rollenspiel geregelt wird.
Es gab ja in der 1rst Edition mal das Attributspaar Human/Alien, das aber hauptsächlich für Cyberware gedacht war (wenn ich mich recht erinnere). Dieses Paar könnte ich mir durchaus auch als moralischen Kompass vorstellen, allerdings glaube ich, dass die Definition von was ist "Human/Menschlich/Moralisch" schwierig würde und sich ein ähnliches Problem ergibt, wie bei Urge (Stichwort Decados und Urge). Ich bin ein großer Freund von Spielwerten für seelische/moralische/ethische Aspekte (Menschlichkeit hatte mir bei der WoD sehr gut gefallen und auch FS hat in dieser Hinsicht schöne Ansätze), aber es ist die Frage ob das im konkreten Fall Sinn macht.

Wie sieht sie aus?
Das dürfte -wie in unserer Gesellschaft auch- vom sozialen Umfeld und der vorherrschenden Kultur abhängen. Mal nur für den Adel gesprochen: Der Moral-Kodex auf Li Halan-Welten ist mit Sicherheit einer der konservativsten, strengsten und einschränkensten der Bekannten Welten, während die al-Malik-Welten wahrscheinlich eher freizügig und weltoffen sind. Hazat und Hawkwood halten eher ritterliche Tugenden hoch, besonders die Ehre. Da der Adel die Gesellschaft dominiert und die moralischen Guidelines für das Volk setzt, dürften auch die Bewohner der jeweiligen Planeten durch diese Moralvorstellungen geprägt sein - und natürlich danach, was die Orthodoxe Kirche vorschreibt.
Es gibt mit Sicherheit eine Art zehn Gebote, sowie einen Sünden-Katalog, der das tägliche Leben reguliert. Darin sind gewiss eine Unzahl von Dingen niedergeschrieben, die als Grundstock von Ethik und Moral dienen; was genau das ist, hängt natürlich von der jeweiligen Gesellschaft ab, aber es wird (gerade weil die Kirche ein verbindendes Element auf allen Bekannten Welten ist) sicherlich allgemeingültige Regeln geben.

Welche Folgen hat es, wenn sie gebrochen werden? (Alles Sachen die für Psi-/Theurgieanwender geregelt wurde)
Mannigfaltige, und da muss man ja nicht gleich an Bestrafung durch "Polizei", Ordnungskräfte oder die Inquisition denken. Im alltäglichen Leben gibt es oft schlimmeres, denkt man z.B. nur mal daran, wie es bis in unsere Zeit hinein Frauen erging, die schwanger wurden ohne verheiratet zu sein. Für einen durchschnittlichen Beweohner der Bekannten Welten (der Standard-Leibeigene  ;)), ist die dörfliche Gemeinschaft das Zentrum seiner Existenz. Die Gemeinschaft verfügt daher über große Macht wenn es darum geht, jemanden, der gegen ihre Regeln verstoßen hat, zu maßregeln - und sei es nur, dass man ständig über den Ehebrecher tuschelt und alle Gespräche verstummen, wenn er in die Dorfkneipe kommt.

Beim Adel, den Gilden und der Kirche sieht es natürlich anders aus. Bei der Kirche ist die Frage wohl am einfachsten zu beantworten: moralisches Fehlverhalten wird nach dem "Sündenkatalog" durch höhergestellte Geistliche bestraft. Gilden haben Kontrakte und Geschäftsabkommen, die in welcher Form auch immer Betrug etc. ahnden. Aber ob sich bei der Gilde jemand darum schert, wenn ein Reeve auf Zehnjährige Jungen steht, ist eine Frage des einzelnen und nicht der Gilde als solche. Sagt man nicht auch "Moral ist schlecht für's Geschäft"?.
Der Adel wird wahrscheinlich die größten Extreme abbilden; auf der einen Seite werden Adlige als moralische Vorbilder gesehen und konservative Kräfte innerhalb der Häuser werden dafür sorgen, dass ihre Söhne und Töchter diesem Bild gerecht werden, sprich einen hohen moralischen Standard vorgeben. Wer sich nicht daran hält, wird hart bestraft (Paradebesipiel wären die Li Halan). Auf der anderen Seite ist der Adel (und der einzelne Adlige) aber auch im Stande (man bemerke das Wortspiel ;)), sich über Regeln und Vorschriften hinweg zu setzen, eben weil er adlig ist und sich damit mehr erlauben kann (hängt natürlich auch vom Rang ab). Dailor sagte es ja schon, wenn man jemanden hat, der einen deckt, kann man sich so ziemlich alles erlauben - und wo gibt es mehr Klüngel und Seilschaften, als beim Adel.
Strafe für moralisches Versagen hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab - ein Adliger, der einem höher gestellten ein Dorn im Auge ist, kann wegen des geringsten Vergehens in die Wüste geschickt werden, während ein Herzog jeden Abend maßlose Orgien feiern kann, ohne Folgen fürchten zu müssen. Adlige mit einem hohen Moralkodex können sich auch selbst richten, andere wiederum lassen Leibeigene an ihrer Stelle bestrafen (der Prinz und sein Prügelknabe). Prinzipiell ist hier alles möglich und hängt schwer von den Richtlinien des Hauses und der Umstände ab.