Autor Thema: Wushu: The greatest wrestling game that ever was  (Gelesen 3641 mal)

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Mann ohne Zähne

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Servus,
je länger ich noch warten muss, dass ich Wushu leiten kann, desto mehr Ideen bekomme ich -- was ja nicht unbedingt eine schlechte Sache ist ;)

Durch seine beliebig steuerbare Körnigkeit ist Wushu ja ein universell geeignetes System; Hauptsache, die Spieler haben Lust am Fabulieren. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ging ich gestern nochmal alle meine Indie-Spiele durch und stieß auf Kayfabe, das mittlerweile berühmte Wrestling-Rollenspiel. Meine Gruppe und ich waren damals Spieletester, und es hat sich im Laufe der Versionen zu einem komplexen Wrestling-Spiel gemausert, das Wrestling wirklich als das darstellt, was es ist: Action und Show im Vordergrund, Verhandlungen und Ränkespiele hinter den Kulissen. Nun ist es aber so, dass Kayfabe vielen Leuten, die ich kenne, einfach zu kompliziert und überladen geworden ist.

Und an diesem Punkt könnte Wushu ins Spiel kommen. Den "Embellishment"-Regeln ist es wurscht, ob der Spieler das Intro seines Wrestlers, seinen vernichtenden Finisher oder die betörten Augenaufschläge der weiblichen Marks beschreibt -- Detail ist Detail und deshalb einen Würfel wert.

Sofort schießen mir neue Gedanken durch den Kopf, ich schreibe sie jetzt einfach so auf, wie sie kommen... angenommen, ein Rookie, ein neuer Wrestler, tritt vor dem verwöhnten Publikum auf... er hat es schwer, mit seinem Halleneinlauf die Crowd zum Jubeln zu bringen.... also mache ich das Publikum zum Mook und gebe ihm einen Wert... oder angenommen, mein Wrestler will sich nicht gegen einen anderen legen und interveniert beim Booker, bei dem Mann, der die Matches plant... hoffentlich hat mein Wrestler einen Trait "Weiß, wo der Hase läuft" oder "Ich bin ins Business hineingeboren worden"... oder mein Wrestler hat vor dem Match rausgefunden, dass seine Freundin ihn mit seinem "Gegner" bescheißt... er wird versuchen, einen "shoot" durchzuziehen, also wirklich zu treffen... die Narrative Truth macht das einfach... aber was ist nach dem Match? Wie kann mein Wrestler es schaffen, das Publikum vor Begeisterung von den Stühlen zu holen? Ich gebe dem Publikum wieder einen Wert, mache es zum Mook, und wenn es erledigt ist, dann jubelt es! Aber Vorsicht, ich habe nicht endlos Zeit... jedes Mal würfeln entspricht ein, zwei Minuten, und das Match ist nur auf so und so viele Minuten ausgelegt...

Wie findet Ihr die Idee? Spinnereien aus Bayern? Oder fällt Euch noch mehr dazu ein?

:)
Norbert

Offline Monkey McPants

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #1 am: 6.12.2005 | 19:41 »
Nein, nein, völlig verständlich. Klingt wie ein cooles Wushu Spiel, du solltest auf jeden Fall mehr erzählen wenn du es durchziehst. :)

Aber ja, ich bin völlig deiner Meinung was die Vielseitigkeit von Wushu angeht. Aus genau dem Grund hab ich vor (Irgendwann, wenn ich endlich mal dazu komme.) ein düsteres, gritty Kriegsszenario mit Wushu zu leiten. (Vielleicht im 40k-Setting.)

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Offline 8t88

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #2 am: 7.12.2005 | 09:16 »
Klasse Idee! :d

Schrieb bitte ein Session Diary und deine Sonstige Ideen dazu.
Wenn dir das zu "komisch" klingt aus dem Publikum einen "Mook" zu machen,
kannst Du auch der Ganzen Situation einen Gefährlichkeitswert geben. (und einen Yang erfolg pro runde oder nicht).
Dan klingt das nicht so komisch, und ist vielleicht leichter zu verstehen.
(Ist ne gängige Praxis... das entschärfen von einer Bombe oder eben "Umstände" mit Threadratings zu versehen.)

Ich bin gespannt! :)
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Mann ohne Zähne

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #3 am: 9.12.2005 | 13:48 »
Nur kurz: neue Gedanken zum Thema...

1) Intros
 Die Intros der Wrestler sind Würfe gegen einen Schwierigkeitswert. Je frischer der Wrestler ist, desto höher ist dieser Wert, weil ein Rookie es einfach schwerer hat, sich gut bei der Crowd zu verkaufen. Das Wrestling-Publikum ist gnadenlos, wenn du deinen Einlauf versaust, macht es dich fertig... deshalb solltest du an Ying-Würfel denken. Wenn du es nicht schaffst, das Publikum von deinem Intro zu überzeugen (wenn also dein Chi auf 0 sinkt), dann macht es dich derartig fertig ("Buuuuh!", "Boooo-ring!", "Go home!"), dass du dir einen Trait, der mit deiner Ring-Performance zu tun hat, um einen Punkt runtersetzen musst. Keine Sorge, nach dem Kampf steigt der Wert schon wieder auf seinen normalen Stand an.

2) Kämpfe
Also: Entweder du bist in einer Pro-Wrestling-Liga oder in einer Shoot-Wrestling-Liga. Beim Pro-Wrestling legen die Booker das Ergebnis der Matches im Vorhinein fest. Beim Shoot-Wrestling ist das meist nicht der Fall. Deine Kumpels und du müssen also festlegen, in welcher Liga ihr seid.

Für Shoot-Wrestling ohne Zeitlimit würde ich das Chi der Wrestler auf 6 hochsetzen, sonst sind die Kämpfe sehr schnell vorbei. Oder ich würde filibustern, und zwar ohne Würfellimit.

Für Kämpfe mit Zeitlimit und Würfellimit zähle ich einmal würfeln als eine Runde. Je nachdem, ob in dieser Runde eher schnelle Techniken oder zeitaufwändige Techniken überwiegen, dauert sie 1 oder 2 Minuten. Wenn das Zeitlimit erreicht ist, gewinnt der Wrestler, der noch mehr Chi hat und darf den "Coup de Grace" in Form eines ordentlichen Finishers darbieten.

3) Das Publikum liebt eine gute Show, und noch mehr liebt es Gewinner. Deshalb bekommt der Sieger eines Matches mehr Popularität als der Verlierer, und wenn er deutlich und klar siegt, bekommt er mehr Punkte als bei einem etwas fragwürdigen Sieg. Das Pop-System übernehme ich von "Ringside", einer uralten Box-Brettspielsimulation von TSR.

Habt Ihr noch mehr Ideen, bevor ich das ganze mal anpacke?

:)
Norbert


Offline Fredi der Elch

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #4 am: 9.12.2005 | 14:06 »
(Und ich seh das jetzt erst... sowas)

Total cool!! Wushu ist wirklich unglaublich flexibel. besonders schön finde ich, wie du die Mook-Regeln für das Publikum anwendest. Das zeigt, was da alles möglich ist (ich hoffe auf mehr davon in einer Mook-Guide eines gewissen 8t... ;) )

Der Kampf selber macht mir allerdings Probleme. (Ich gehe jetzt est einmal von der Pro-Liga aus) Wenn der Ausgang des Kampfs schon feststeht, dann geht es im Kampf ja nicht mehr darum, wer gewinnt. Das ist von vorne herein ziemlich klar (über Regeln dafür, wann wer gegen die Vorgaben verstößt und was dann passiert sollte man später noch reden). Also worum geht es im Kampf? Es geht darum, beim Publikum besser anzukommen (auch wenn man verliert) und dadurch vom Booker vielleicht als Sieger des nächsten Kampf gesetzt zu werden. Man muss also das eigene Image verbessern, um in der Hirarchie "aufzusteigen".

Es geht also um einen Kampf der Images. Wer also sein Chi verliert, hat die schlechtere Show geboten, auch wenn er den "Kampf" offiziell gewinnt (weil das nichts mit dem Chi zu tun hat). Ich muss also zu Beginn meiner Karriere richtig cool untergehen, damit das Publikum mich trotzdem mag und ich für viele weitere Kämpfe gebucht und dann vielleicht Publikumsliebling werde.

Hört sich das irgendwie sinnvoll an?

Ansonsten bin ich wie 8t definitiv für einen Write-Up im Diary. :D
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Offline critikus

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #5 am: 9.12.2005 | 16:02 »
Noch was?... vielleicht hier:

http://www.geocities.com/Area51/Rampart/2060/bodyslam.html

ist ein Wrestling RPG - halt, halt nicht gleich schlagen - da sind ´ne ganze Reihe an Wrestling-Techniken drin, die man sich gut abschauen kann. Wäre doch toll für die Atmosphäre, wenn die Spieler die Namen der Techniken und was sie so anrichten mit in die Schilderung einbringen könnten. Den Rest kann man getrost vergessen.

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Mann ohne Zähne

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #6 am: 12.12.2005 | 10:26 »
Servus Fredi,
die Idee, die Stakes im Kampf als "Wer kommt besser beim Publikum an?" zu setzen, ist sehr cool. Ich habe da auch schon rumüberlegt, aber Deine Lösung ist sehr, sehr gut.  :d  Damit kann man einfach drauflos wresteln und das Ganze trotzdem als "gescripted" bezeichen :)

@critikus:
Ich habe damals den Spieltest von Kayfabe (das ich übrigens für das genialste kommerzielle Wrestlingspiel halte -- Punkt) mit Leuten gemacht, die keinen blassen Schimmer von der Sache hatten -- und die Matches wurden trotzdem gut. Am besten einfach ein paar Shows angucken, dann bekommst Du das Gefühl für das "Sports Entertainment".  Da brauchst Du nur ein paar wenige Techniken beim Namen zu kennen.

Wer sich umfangeich informieren möchte über die vielen, vielen Techniken ("Moves") im Wrestling, der sollte sich am besten das "Big, Big Book of Wrestling Moves" ausdrucken: http://www.deathvalleydriver.com/bbbowm/bbbowm.htm 
Als Buch ist noch der "Idiot's Guide to Pro-Wrestling" empfehlenswert, war damals eine meiner Vorbereitungen für meine kurze, aber geile Stelle als Wrestling-Kommentator beim DSF.

Auf geht's!







Offline critikus

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #7 am: 12.12.2005 | 12:09 »
Ok. Sorry, dann hat sich mein Post ja erledigt.... ich vergaß...
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Mann ohne Zähne

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #8 am: 12.12.2005 | 16:21 »
Um Fredis Lösung aufzugreifen:

Heat:
Nach dem Match (dessen Ausgang im Pro Wrestling ja vorher feststeht, außer einer fabriziert einen "screw" und hält sich nicht ans Drehbuch) ziehe ich von meinem höheren Chi-Wert deinen niedrigeren Chi-Wert ab. Diese Differenz schreibe ich mir als "Heat" gut. Die Heat ist die Reaktion der Fans auf einen Wrestler. je größer meine Heat, desto mehr heize ich meinen Fans in der Halle ein.

Du hast weniger Glück, weil dein Chi-Wert niedriger ist als meiner. Deshalb musst du dir die Differenz zwischen meinem und deinem Wert von deiner Heat abziehen. Was, das war dein erster Kampf und du musst dir jetzt schon Punkte von deiner 0-Heat abziehen? Pech... das Wrestling-Business ist nicht immer schön.

Wenn wir beide uns wirklich anstrengen und die Menge richtig gut zum Jubeln bringen und wir nach Ablauf der Zeit immer noch beide positive Chi-Werte haben, dann bekommen wir beide jeweils 2 zusätzliche Bonuspunkte Heat dazu, einfach, weil wir unsere Leistung so gut verkauft haben.

Wenn wir eine Card (eine Wrestling-Show) planen, dann addieren wir einfach die Heat der beteiligten Wrestler, und das Paar mit der höchsten Gesamt-Heat hat natürlich den Main Event (Hauptkampf) des Abends. Das Paar mit der niedrigsten Gesamt-Heat zieht am wenigsten das Fan-Interesse auf sich und geht deshalb als erstes in die Show.


Sondermatches
Bestimmte Matches gefallen den Zuschauern einfach besser: Cage Matches, Tables-Ladders-and-Chairs, etc. Für diese Matches erhält jeder Wrestler, der daran teilnimmt, einen bestimmten Bonus auf seine Heat. Das gilt natürlich auch für Titelkämpfe.

Mann ohne Zähne

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #9 am: 20.12.2005 | 15:11 »
Und wieder ein Update aus meiner Brodelküche.

Wushu Pro-Wrestling
Kurze Übersicht


Traits
Als Pro-Wrestler solltest du ein paar Dinge beherrschen: Du solltest, natürlich, im Match gut aussehen – Deine Techniken müssen ordentlich sein, Du mußt „Treffer“ Deines „Gegners“ gut verkaufen. Gut wäre es auch, wenn Du nicht alle Stile des Wrestling beherrschen würdest. Es gibt ja Wrestler, die fast nur mit Kraft arbeiten (Powerhouses), dann gibt es Techniker, die korrekte und gut abgepaßte Hebel und andere Spezialtechniken einsetzen, dann gibt es die „Mat Wrestler“, die gerne Bodenkampf machen, es gibt die „High Flyers“, deren Spezialität es ist, Techniken von den Ringposten, Seilen oder anderen erhöhten Standpunkten aus auszuführen. Es gibt die „Hardcore“-Wrestler, die ihre Matches gerne mit blutigen Techniken bestreiten, und da sind dann noch die „Daredevils“, die halsbrecherische Stunts absolvieren, etwa Sprünge aus großer Höhe auf den Gegner, oder der Sturz durch mehrere Tische hindurch. Gib auf jeden Fall an, welchen Stil Du bevorzugst, aber denk’ dran, wenn Du ein Leichtgewicht bist, kannst Du keine hundertzwanzig-Kilo-Männer rumschleudern. Zu einer guten Wrestling-Fähigkeit gehört auch, dass du ein Match „tragen“, es also alleine gut aussehen lassen kannst, wenn dein Gegner nicht fühlt, was das Publikum sehen will. Du solltest dich gut verkaufen können, wenn du den Stick (Mikrofon) in der Hand hast. Gut ist es auch, Einfluss hinter den Kulissen zu haben, dann kannst du unliebsame Match-Ausgänge („Du verlierst gegen Black Tarantula“) eventuell verhindern.

Intros
Die Intros der Wrestler sind Würfe gegen einen Schwierigkeitswert, der irgendwo zwischen 10 (gutmütiges Publikum) und 25 (sehr feindseliges Publikum) liegt. Je frischer der Wrestler ist, desto höher ist dieser Wert, weil ein Rookie es einfach schwerer hat, sich gut bei der Crowd zu verkaufen. Das Wrestling-Publikum ist gnadenlos, wenn du deinen Einlauf versaust, macht es dich fertig... deshalb solltest du an Ying-Würfel denken. Wenn du es nicht schaffst, das Publikum von deinem Intro zu überzeugen (wenn also dein Chi auf 0 sinkt), dann macht es dich derartig fertig ("Buuuuh!", "Boooo-ring!", "Go home!"), dass du dir einen Trait, der mit deiner Ring-Performance zu tun hat, um einen Punkt runtersetzen musst. Keine Sorge, nach dem Kampf steigt der Wert schon wieder auf seinen normalen Stand an.

Kämpfe
Beim Pro-Wrestling legen die Booker das Ergebnis der Matches im Vorhinein fest. Im Kampf geht es also nicht darum, wer tatsächlich gewinnt, sondern wer seine Leistung im Ring besser verkauft.

Zeitlimits
Pro-Wrestlingshows dauern nicht unbegrenzt lange, dafür ist die Sendezeit oder die Hallenmiete viel zu teuer. Eine Wrestling-“Card“ besteht aus Promos (Werbefilmchen für einen Wrestler, ein Trailer also), Interviews, Skits (Einspieler und ntermezzi beliebiger Art) und den Matches. Die Dauer der Kämpfe ist vorher festgelegt, damit die Leute von der Senderegie wissen, wann sie welchen Einspieler abfahren lassen sollen.

Für Kämpfe mit Zeitlimit zähle ich einmal würfeln (von beiden Wrestlern) als eine Runde. Je nachdem, ob in dieser Runde eher schnelle Techniken oder zeitaufwändige Techniken überwiegen, dauert sie 1 oder 2 Minuten. Wenn das Zeitlimit erreicht ist, gewinnt der Wrestler, der noch mehr Chi hat und darf den "Coup de Grace" in Form eines ordentlichen Finishers darbieten.

Sieger
Wie schon oben erwähnt, geht es im Professional Wrestling nicht darum, ob ein Wrestler wirklich gewinnt. Der Ausgang des Kampfes steht ja schon vorher fest. Du kämpfst im Ring also darum, beim Publikum besser anzukommen. Ob Du laut Script Deinen Kampf verlierst oder gewinnst, ist egal. Natürlich gilt auch, dass Du Dich bei den Bookern beliebt machst, wenn Du ohne Murren einen Kampf auf Dich nimmst, in dem Du verlierst. Es geht also, wie Fredi festgestellt hat, um einen Kampf ums Image. Du musst Dein Image verbessern. Dadurch steigst Du in der Gunst des Publikums. Und je beliebter Du bist, desto größer sind Deine Chancen auf einen „Title Shot“, also auf einen Titelkampf. Wenn Du im Kampf Chi verlierst, hast Du schlicht und einfach die schlechtere Show geboten, auch wenn Du „Sieger“ bist. Nochmal Fredis Zitat: „Ich muss also zu Beginn meiner Karriere richtig cool untergehen, damit das Publikum mich trotzdem mag und ich für viele weitere Kämpfe gebucht und dann vielleicht Publikumsliebling werde.“

Shoots
Du trittst also im Pro-Wrestling „gegen“ mich an. Die Booker haben schon vorher festgelegt, dass du gewinnst. Wenn ich ein guter Kollege bin, halte ich mich an diese Vorgabe und versuche, das Match gut zu verkaufen. Wenn mir aber nicht gefällt, dass du gewinnen sollst (vielleicht, weil du ganz neu in der Liga bist, oder weil ich mich für viel besser halte), dann könnte ich zum Beispiel versuchen, aus dem Spiel Ernst zu machen und dich wirklich zu verletzen, oder mich nicht gegen dich „zu legen“, also mich nicht besiegen zu lassen. Dann entbrennt ein echter Kampf, und jetzt geht es nicht mehr darum, wer sich am besten verkauft, sondern dass ich dir wirklich weh tue. Oder darum, dass du versuchst, meinen ernsthaften Angriffen zu entgehen und die Show trotzdem weiterzumachen. Auch solche Aktionen gehen auf unser Chi – und die erzählerische Wahrheit legt fest, wer wem wie weh tut. Das ein Shoot nicht ohne Folgen bleibt, ist klar – je nach Schwere und Gutmütigkeit des Besitzers gehen die Strafen von der Ermahnung über Geldbußen bis hin zum Ausschluss aus der Liga. In besonders schweren Fällen hat es schon Wrestler gegeben, die zusätzlich strafrechtlich verfolgt wurden. In jedem Fall hat ein Wrestler, der shootet, einen schweren Stand bei den Kollegen – immerhin geht es um Show, um „Sports Entertainment“, da haben persönliche Racheaktionen nichts verloren.

Heat
Nach dem Match ziehe ich von meinem höheren Chi-Wert deinen niedrigeren Chi-Wert ab. Diese Differenz schreibe ich mir als "Heat" gut. Die Heat ist die Reaktion der Fans auf einen Wrestler. je größer meine Heat, desto mehr heize ich meinen Fans in der Halle ein.

Du hast weniger Glück, weil dein Chi-Wert niedriger ist als meiner. Deshalb musst du dir die Differenz zwischen meinem und deinem Wert von deiner Heat abziehen. Was, das war dein erster Kampf und du musst dir jetzt schon Punkte von deiner 0-Heat abziehen? Pech... das Wrestling-Business ist nicht immer schön.

Wenn wir beide uns wirklich anstrengen und die Menge richtig gut zum Jubeln bringen und wir nach Ablauf der Zeit immer noch beide positive Chi-Werte haben, dann bekommen wir beide jeweils 2 zusätzliche Bonuspunkte Heat dazu, einfach, weil wir unsere Leistung so gut verkauft haben.

Wenn wir eine Card (eine Wrestling-Show) planen, dann addieren wir einfach die Heat der beteiligten Wrestler, und das Paar mit der höchsten Gesamt-Heat hat natürlich den Main Event (Hauptkampf) des Abends. Das Paar mit der niedrigsten Gesamt-Heat zieht am wenigsten das Fan-Interesse auf sich und geht deshalb als erstes in die Show.

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #10 am: 21.12.2005 | 09:51 »
Das klingt ja klasse. Wann wirds denn fertig? Ja, und dann rauf auf die Wushu-Seite...
»Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!«
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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #11 am: 21.12.2005 | 10:47 »
Servus Critikus,
die "Regeln" stehen eigentlich schon... jetzt muss ich mir nur noch irgendwie Zeit freischaufeln, damit ich meinen Jungs das mal servieren kann. Am ersten Weihnachtsfeiertag spielen wir. Vielleicht sogar Wushu ;)

Offline Fredi der Elch

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #12 am: 2.01.2006 | 15:28 »
Kurze Anmerkung:

Es würde sich für dich (und alle anderen Wrestling-Fans) sicher lohnen, sich folgendes anzusehen: Kayfabe von Errant Knight Games. Das Spiel macht so ziemlich alles, was du hier vor hast und ist speziell auf Wrestling zugeschnitten. Das PDF kostet 12$ und Nein, ich habe es leider noch nicht gelesen. Bin nur gerade drüber gestolpert. :)
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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #13 am: 2.01.2006 | 17:17 »
Servus Fredi,
danke für den Hinweis... meine Gruppe und ich gehören zu den Spieltestern der ersten Stunde ;)

Offline Fredi der Elch

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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #14 am: 2.01.2006 | 17:26 »
Stimmt, steht im ersten Post. Trallalaaaa... Erst lesen, dann posten... ::)

Btw: wie ist Kayfabe denn? Ich bin schon neugierig. Wie wärs mit einer Rezi? ;)
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Re: Wushu: The greatest wrestling game that ever was
« Antwort #15 am: 2.01.2006 | 17:36 »
Hehehe :)
Bis ich Kayfabe (das ich für ein geniales Wrestlingspiel halte) auf deutsch rezensiere, kannst Du vielleicht mit meiner damaligen englischen Rezension vorlieb nehmen:
http://www.rpg.net/news+reviews/reviews/rev_5689.html

Ansonsten kurze Anmerkung (gehört nicht hierher, deshalb nur kurz): Habe vor kurzem Primetime Adventures geleitet, war ein astreiner, klarer, wunderbarer Erfolg. Spielbericht demnächst, wenn ich mehr Zeit habe.