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Na dann mal ran! Mein Tagebuch für "Fesseln":

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Dirk:
Ich habe, seit sehr, sehr langer Zeit, mal wieder einen kleinen Freiraum, den ich für diese Challenge nutzen werde. Meine Freundin hasst mich dafür!!! (Ich liebe Dich!)

Arbeitsname: Fesseln

Beginn: Sa, 11.03.06 um 14:05 Uhr

Benutzte Vorgaben:  stark        - Höhle, Mutter und Gesetz
                              schwach  - Sinnlichkeit
 
Thema:

Eine Mutter muss ihren Sohn, der mit dem Tode bestraft wurde, finden und ihn töten. Dabei wandert sie aus der Höhle ihrer Vorfahren und ihres Jetzt hinaus und konfrontiert sich mit ihrer Vergangenheit und den Möglichkeiten der schmerzhaft, hellen Zukunft.

Besonderheiten:

Es gibt nur einen Protagonisten und alle spielen ihn (Sie). Plus dem Spiel der Antagonisten, die jeder Spieler übernimmt.
Spielleiterlos.
In Akte aufgebaut (wie ein Theaterstück).
Obwohl stark strukturiert und formal scheinend, wird es offene Enden und viele unterschiedliche Geschichten geben.

Teaser:

Die Erde in tausenden von Jahren. Der alten Zeiten kann sich niemand mehr erinnern, vergraben liegen sie, wie ein Teil der Bewohner jetzt lebend, tief unter der Erdoberfläche. In einer dieser alten, schiefen Höhlen lebt ein stolzes und selbst sehr altes Volk, mit seinen grauen Gesetzen und lachenden Kindern.
Der Bhraff (eine Entsprechung dafürwäre  das Wort Tag) ist noch düster und jung als die Nachricht, getragen von schnell laufenden Beinen und dem Wiederhall der dumpfen, verzierten Wände, die Ohren der Mutter erreicht. Sie wird eine lange Zeit damit verbringen ihre farbige Musla (ein traditionelles Gewand) glatt zu streichen und vor sich hin zu summen; ein lang nicht mehr vernommenes Wiegelied. Irgendwann wird sie ihre Stirn falten, den Rest der Familie mit sicheren Blicken fangen und den Daumen ihrer rechten Hand über die Scheide des kurzen, krummen Dolches fahren lassen.

"Niemand. Niemand außer mir tötet meinen Sohn."
 
Ihre festen Schritte werden dann längst verhallt sein, tief unter der Oberfläche, und nur wenige hatten sie je gehört.


Dann mal auf. Es gibt viel zu tun.

MfG

Dirk

Dirk:
Benutzt das ruhig für Diskussionen, so allein hier reinzuschreiben würde mich traurig machen.

MfG

Dirk

Smendrik:
Die Idee find ich mal sehr geil!  :)

Bin auf das Endprodukt sehr gespannt!

Dirk:
Hier der erste Gedankenblitz und der wird sich sicher oftmals wandeln!



Der Raum scheint in der Zeit erstarrt, nur Staubteilchen, die, durch das Licht erhellt, ihren langsamen Tanz beginnen, verraten die Gegenwart.
Das Bett mit der alten, zerfallenen Frau wirkt seltsam fehl in dieser Stille. Der Alte, sich der Düsternis der Gedanken seiner Frau bewusst, lächelt. Ihre Augen heben ihren Blick auf ihn; auch sie lächelt nun.
„Ich habe keine Angst vor dem Tod. Weißt du?“
Er nickt kaum merklich.
„Es ist nicht so dass ich schon alles gesehen habe, geschweige denn genug“
Sie richtet sich auf, seine Einhalt gebietenden Hände von ihrem Kopfschütteln aufgehalten und ihre Welt tritt in die Vergangenheit.
„Ich kenne das. Ich kann mich nur noch schwer erinnern. Verstehst du?“
Schweigen.
„Ich war schon einmal tot oder sollte ich sagen, dass ich schon mal getötet habe?“
Sie räuspert sich.
„Habe ich ihn wirklich getötet? Wen habe ich damals umgebracht? Vielmehr: wer starb an seiner oder meiner Stelle?“

Der Alte steht auf aber wagt es nicht zu laufen. Er flüstert:
„Du hast es mir nie erzählt. Als ich damals halbtot in der Wüste fand. Du warst so …
„Ich habe dein wahnsinniges, besorgtes Lachen als erstes vernommen!“, ihr Gesicht hellt sich merklich auf.
„Du warst so unglaublich traurig. Was ist damals geschehen?“

„Die Höhlen waren damals das ganze Leben, etwas anderes gab es nicht und war auch unvorstellbar, verstehst du? Dann kamen sie mit dieser schrecklichen Nachricht und ich konnte mich nicht mehr an das Gesicht meines Sohnes erinnern. Er war zu weit nach oben gewandert. In die verbotene Zone. Dafür wurde er zum Tode verurteilt. Das Gesetz verlangte es so. Verstehst du? Ich wusste nur noch dass ich dachte: wenn ich die Schmerzen der Geburt für andere ertragen hätte, dann wäre alles umsonst. Nur ich hatte das Recht ihn wieder von dieser Welt zu nehmen.“
Er setzt sich wieder.
„Und so ging ich. Nicht sicher was mich erwarten würde und ob mein Dolch mein eigen Blut kosten würde.“



Das ist der Text, mit dessen Verlesung das Spiel beginnen wird.

Voraussichtlich müssen es 4 Spieler sein. (hoffentlich nicht, dass scheint zu eingeschränkt)

Es gibt 5 Akte. In den ersten 4 Akten übernimmt jeder Spieler mal die Haupterzählrolle plus einen Aspekt, die anderen jeweils nur einen bestimmten Aspekt der Mutter.

Die vier Aspekte: Instinkt   -   Gewissen
                        Neugier   -   Angst

1. Prolog "Fesseln"      Ist die gemeinsame Erschaffung der Mutter, der Spieler der ihr einen Namen gibt spielt die Erzählerrolle in diesem Akt,welcher die Mutter mit, durch die Aufteilung und Wichtung der Aspekte und deren Verwurzelung durch kurze Ereignisse, den Spielern vertraut macht: die Spiler haben langsam eine kleine Vorstellung wer diese Mutter ist und sein wird (kann).
2. Die Wanderung "Schatten"      Während die Mutter langsam den Aufstieg durch die Höhlen in die Oberfläche unternimmt, wird ihr ein wichtiges Ereignis aus der Vergangenheit bewusst, das natürlich die Art der Beziehung zwischen Mutter und Sohn beleuchten soll.
3. Sohn ""Mauer"     Endlich trifft Mutter auf ihren Sohn und die Spieler haben nun die verschiedensten Möglichkeiten wie dieses erste Treffen aussehen wird. Natürlich wird sie ihn nicht während des ersten Augenblickes töten, oder doch? Es gibt tausende Szenarien, die da ablufen könnten: ist der Sohn schon von Häschern, der Polizei oder Kopfgeldjägern gefangen; hat er eine Geliebte; warum übertrat er das Gesetz; ist er der Anführer von Rebellen; ... usw.
4. Was dann? "Sonnenlicht"     Die Mutter ist vor der Tat, wenn sie denn ausgeführt werden soll - oder soll Mutter doch? - mit einem möglichen Blick in die Zukunft beschäftigt: Wie wird mein Leben nach dem Vollbringen der Tat aussehen? Wird Mutter ihr Gewissen plagen, wird Mutter vielleicht mit ihm zusammen an der Oberfläche leben, wird sich Mutter selbst töten? etc. Hier finden die Spiler zum Entscheid, ob und wie die Tat umgesetzt werden soll.
5. Epilog Die Tat? "Realität"    Jetzt erfolgt die Umsetzung und die, hoffentlich, spannende Verschmelzung ihrer Aspekte für die Verwirklichung des Geplanten, oder dessen Verwerfung. Hier gibt es keinen Haupterzähler: die Spieler verschmelzen miteinander zu einem Spieler.



Das klingt irdendwie sehr abgefahren und ich habe plötzlich Angst mir zu viel vorgenommen zu haben.

MfG

Dirk

Jon Snow:
das klingt coool!  :d

Das mit dem Dramenschema find ich eine seh gelungene Idee...
Aber ich verstehe richtig dass es sozusagen ein "Wegwerf"-RPG (soll heißen "nur einmal spielbar")?

MfG Snow

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