Umfrage

Was hältst du von einem solchen Wert für Moral?

Ich kenne Vampire und finde Menschlichkeit gut, aber schlecht umgesetzt
24 (47.1%)
Ich kenne Vampire und finde Menschlichkeit gut, auch gut umgesetzt
15 (29.4%)
Ich kenne Vampire und fände es ohne Menschlichkeit besser
4 (7.8%)
Ich kenne Vampire nicht und wäre in jeglichem Spiel gegen so ein System
3 (5.9%)
Ich kenne Vampire nicht, würde Moral aber mal ausprobieren
4 (7.8%)
Ich kenne Vampire nicht und würde gerne bei den meisten Rollenspiel einen Wert für Moral verwenden
1 (2%)
Ich kenne Vampire nicht, aber ein Wert für Moral sollte bei jedem Rollenspiel vorhanden sein
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 36

Autor Thema: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire  (Gelesen 9371 mal)

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Ancoron Fuxfell

  • Gast
Man hat einen bestimmten Wert "Menschlichkeit" oder auch "Moral". Wer klaut und es nicht bereut (misslungener Gewissenswurf) dessen Wert sinkt um 1, aber nicht tiefer als 6. Wer mordet und es nicht bereut, dessen Wert sinkt um 1, aber nicht tiefer als 2 usw.
Indem man schlechte Taten unterlässt und EP ausgibt, kann man in diesem Wert wieder steigen (also bei Menschlichkeit 2 niemanden verletzt, keine Sachbeschädigung begeht usw.).
Der Wert wirkt sich im Spiel natürlich irgendwie aus, Möglichkeiten wären: Geistesstörungen bei unmoralischem Verhalten, stärkere Auswirkungen des Vampirfluchs bei niedriger Menschlichkeit usw.

Was haltet ihr von so einem System? Was bringt es für Vorteile? Was für Nachteile?

Teclador

  • Gast
Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #1 am: 30.06.2006 | 16:10 »
Um ehrlich zu sein: So wie die Menschlichkeit beim alten und neuen Vampire drin steht ist eher eine einfache (und zeimlich wirkungslose) Munchkinbremse, denn ein interessantes Feature des Spiels.

Eine Hierachie der Sünden mit 10 Beispieltaten? Es lebe die Spielleiterwillkür. ::)

Um das Moralsystem von Vampire zu dem zu machen was in den Flavourtexten immer so rüberkommt und den Konflikt zwischen Menschlichkeit und dem Tier richtig ins Zentrum zu rücken müsste man wohl das ganze System über den Haufen werfen.

Es müsste durch die Regelmechanik eine echte Versuchungssituation entstehen in der sie (die Spieler) wirklich wählen müssen und teilweise auch gezwungen werden unmenschlich zu handeln.

Offline Chaosdada

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #2 am: 30.06.2006 | 16:22 »
Spontan würde ich sagen, dass es ganz gut umgesetzt ist. Das System ist recht einfach und gibt dem Kampf der Bestie mit dem Menschen ein solides Fundament. Es ist einfach zu handhaben und setzt einen Vampir als verfluchten von einem düsteren Superhelden ab. Da das eigentlich ein Hauptthema von Vampire sein soll, sind irgendwelche Regeln dafür nötig.
Ein Nachteil ist offensichtlich, dass moralische Fragen oft recht komplex sind und nicht einfach in ein Schema einzuordnen ist, aber völlig unmöglich ist es dennoch nicht. Die recht klassische Einordnung der Sünden liegt nahe, lässt sich aber durch die Pfade abwandeln und ist im übrigen angebracht da es sich (zumindest in der alten WoD) um einen Gottesfluch handelt - mir wäre es auch recht gewesen, wenn man die 10 Gebote in Stufen einteilt und nur diese zu befolgen, die innere Bestie in Schach hält.

@ Fuldigor: Unmoralische Handlungen bringen extrem oft Vorteile und bis jetzt gab es eigentlich immer wenn ich Vampire gespielt habe genügend Versuchungen seine Menschlichkeit aufs Spiel zu setzen.

Spielleiterwillkür gibt es da natürlich schon, aber wenn man etwas dagegen hat (was bei mir nicht der Fall ist), kann man ja auch problemlos im Gruppenkonsens entscheiden.

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #3 am: 30.06.2006 | 16:26 »
@ Fuldigor: Unmoralische Handlungen bringen extrem oft Vorteile und bis jetzt gab es eigentlich immer wenn ich Vampire gespielt habe genügend Versuchungen seine Menschlichkeit aufs Spiel zu setzen.

Spielleiterwillkür gibt es da natürlich schon, aber wenn man etwas dagegen hat (was bei mir nicht der Fall ist), kann man ja auch problemlos im Gruppenkonsens entscheiden.

Hm ja toll. Dann spiel ich ab jetzt mein Vampire mit DND Regeln und verteile an unmoralische Spieler einfach per Gruppenkonsens irgendwelche Nachteile. ::)

alexandro

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #4 am: 30.06.2006 | 16:29 »
Ich sehe das wie Fuldigor, da dem Charakter bis Menschlichkeit 4 eigentlich keine wirklichen Nachteile erwachsen durch die niedrige Menschlichkeit, so dass Munchkins bewusst ihre Menschlichkeit "runterrütteln", weil hohe Menschlichkeit eine Schwäche ist/ den Charakter einschränkt.
Also keine wirkliche "Versuchung": niedrige Menschlichkeit ist aus der Sicht der Munchkins gesunder Menschenverstand, deshalb gefällt mir die Regelung nicht

Persönlich würde ich mir ein System wünschen, dass ein wenig offener ist und die Frage behandelt "Was zeichnet einen Menschen aus ?", statt zu sagen "Menschlich bist du, wenn du Regel 1-7+ befolgst"

Eulenspiegel

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #5 am: 30.06.2006 | 16:40 »
Ich stelle mir viel eher die Frage: Muss man die Menschlichkeit überhaupt in Regeln packen?

Kann man das Thema nicht viel besser behandeln, wenn man es Freeform ausspielt?

Offline Chaosdada

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #6 am: 30.06.2006 | 16:58 »
Zitat
Hm ja toll. Dann spiel ich ab jetzt mein Vampire mit DND Regeln und verteile an unmoralische Spieler einfach per Gruppenkonsens irgendwelche Nachteile. Roll Eyes
Das klappt wahrscheinlich zwar sehr gut (wenn man das DnD-System generell gut findet), ist aber natürlich kein passender Vergleich zu dem was ich sagte. Es müssten nach Gruppenkonsens ganz bestimmte Nachteile verteilt werden - von denen der Spieler auch vorher weiß welche es sein werden.

Zitat
eigentlich keine wirklichen Nachteile erwachsen durch die niedrige Menschlichkeit
Keine wirklichen Schwächen??? Also wie schon erwähnt kenne ich Requiem nicht, aber in der alten WoD erwachsen daraus enorme Probleme, z.B. dass du den Char wegschmeißen kannst, sobald er einmal in Starre geprügelt wurde.

Zitat
Kann man das Thema nicht viel besser behandeln, wenn man es Freeform ausspielt?
Das kommt darauf an, welches Thema du eigentlich meinst. "Was ist Menschlichkeit?" höchstwahrscheinlich. Dabei wären dann aber auch solche Dinge wie Pfade nur störend. Bei der Frage "Wie kann ich die Bestie, die in mir wohnt, zähmen?" mMn nicht (natürlich gibt es auch Leute die alles mögliche lieber Freeform spielen...).

Offline Haukrinn

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #7 am: 30.06.2006 | 17:22 »
Bei Requiem ist das genauso, auch da mußt Du Dich mit entsprechenden Nachteilen rumschlagen. Trotzdem ist das System dort nicht wirklich gelungen. Die Äquivalente in Forsaken und Awakening funktionieren wesentlich besser. Ist ja auch klar, denn die Skala bei Requiem misst nicht, ob Du noch ein Mensch bist, sondern wie moralisch Du bist. Da die meisten menschlichen Zeitgenossen doch hin und wieder recht amoralisch sein können, ist das alles andere als ein brauchbarer Indikator. So Sachen wie "Hängst Du an Deiner Existenz, Liebst Du, gibt es noch Dinge, die Dir wichtig sind" wären da erheblich besser geeignet.
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Offline Chaosdada

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #8 am: 30.06.2006 | 17:44 »
Ich finde die Kategorien passend, weil es eben ein Gottesfluch ist. Die Bezeichnung ist dann vielleicht suboptimal, aber es geht (zumindest kann es darum gehen und dann ist das System nicht schlecht) eben nicht um die Frage danach, ob du noch ein Mensch bist, sondern ob du schon eine Bestie bist, und wie du ja schon sagtest gibt es auch menschliche Bestien.

Wobei ich auch "Hängst du an deiner Existenz" nicht als Menschlichkeitsindikator nehmen würde, weil das Tier auch am Leben hängt und der Mensch nicht unbedingt - gerade bei uralten Methusalems fände ich es genau umgekehrt vernünftig. Eher sowas wie "Würdest du dein Leben für irgendetwas oder irgendjemanden opfern".

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #9 am: 30.06.2006 | 17:57 »
Das klappt wahrscheinlich zwar sehr gut (wenn man das DnD-System generell gut findet), ist aber natürlich kein passender Vergleich zu dem was ich sagte. Es müssten nach Gruppenkonsens ganz bestimmte Nachteile verteilt werden - von denen der Spieler auch vorher weiß welche es sein werden.

Ja genau. Und das kann ich dann eben auch mit DND machen. Oder DSA. Oder Gurps.

Genauso würde mich mal interessieren wo du den klaren Fokus auf den Kampf zwischen Menschlichkeit und Tier gesehen hast. Vermutlich in den Flavortexten drumherum.

Wenn ich mir aber die Flavourtexte zu den Fertigkeiten und vor allem zu den Disziplinen anschaue dann ergibt sich schon wieder ein ganz anderes Bild. Dann ist da nix mehr von den armen verfluchten Kreaturen der Nacht zu lesen, sondern von den Superhelden in Schwarz und auf Böse.

Offline Monkey McPants

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #10 am: 30.06.2006 | 18:08 »
Die Intention hinter der Mechanik, also der Versuch den Konflikt zwischen Mensch und BEstie in den Vordergrund zu rücken, ist toll und ich finde sowas auch sehr interessant. Aber die Durchführung ist absolut grottig. Spieleleiterwillkür, reiner Bestrafungscharakter und Regeln die teilweise unsinnige Ergebnisse liefern ("Oh nein, ich hab einen Kaugummi geklaut und darum muß ich jetzt würfeln ob ich eine Geistesstörung bekomme." ::) ) machen das ganze zu einer Mecanik die es IMO wert ist ignoriert zu werden.

Wie gesagt, die Intention ist toll, aber moralische Konflikte machen Tonnen von Forge-Spielen besser als Vampire, IMO.

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Offline Chaosdada

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #11 am: 30.06.2006 | 18:14 »
Genauso würde mich mal interessieren wo du den klaren Fokus auf den Kampf zwischen Menschlichkeit und Tier gesehen hast. Vermutlich in den Flavortexten drumherum.

"Den klaren Fokus" habe ich natürlich nirgendwo gesehen. Das Spiel hat keinen klaren Fokus auf ein bestimmtes Thema, wie die meisten großen Spiele.
Im übrigen sagte ich in Bezug auf das Thema, dass die Menschlichkeit eben nicht das entscheidende ist.

Wieso genauso? Die Aussage, dass man Vampire auch mit Gurps oder irgendwelchen anderen Systemen spielen kann ist keine Frage.

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #12 am: 30.06.2006 | 19:04 »
Wieso genauso? Die Aussage, dass man Vampire auch mit Gurps oder irgendwelchen anderen Systemen spielen kann ist keine Frage.

Jupp und deshalb unterstützt dich das System nicht den Konflikt Menschlichkeit/Tier in das Zentrum des Spiels zu rücken. Es gibt keinen sinnvollen Regelmechanismus der dich dabei unterstützt.

alexandro

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #13 am: 30.06.2006 | 20:26 »
Zitat
Keine wirklichen Schwächen??? Also wie schon erwähnt kenne ich Requiem nicht, aber in der alten WoD erwachsen daraus enorme Probleme, z.B. dass du den Char wegschmeißen kannst, sobald er einmal in Starre geprügelt wurde.

*lächel* Munchkin-Psychologie 101:
- kein Munchkin wird seinen Charakter weiterspielen, sobald er in Starre und damit der Willkür des SL ausgeliefert ist.
- Munchkins geben keine Punkte/Ressourcen für irgendwelche Notfallpläne aus, um ihren Charakter Sicherheiten zu geben, sobald er in Starre fällt
- fassen wie zusammen: wenn ein Munchkin-Vampir in Starre fällt, dann ist er TOT, wird aber sofort durch eine Karbon-Kopie des alten Charakters ersetzt (und der SL muss diesen neuen Charakter auch noch in die Gruppe integrieren- mehr Arbeit für den SL, Spass für den Munchkin)

Nachteile abgesehen von Starre:
- keine Tugend höher als Menschlichkeit (erst ab 4 interessant; weiß nicht wie das bei Requiem gelöst wird)
- kleinere Pools im Umgang mit Menschen (aber es gibt ja Einschüchtern und das vielgeliebte Dominate/Presence, um zu bekommen, was man will (einige Munchkins fordern sogar Boni auf Einschüchtern für ihre niedrige Menschlichkeit und ich kennen SL die darauf nachgeben; persönlich bleibe ich da hart)).
- weniger Würfel tagsüber (fanatisch loyale Ghule): wohl noch der gravierendste Nachteil, deshalb spielen Munchkins oft paranoid bis zum Anschlag und sagen dass "ich nur die Persöhnlichkeit des Charakters ausspiele"

Fazit: Niedrige Menschlichkeit begünstigt den üblichen Spielstil, welchen Munchkins auch in anderen Systemen ausleben und macht ihn zu einer Alternative, die belohnt wird, während andere Spielstile bestraft werden.
Insofern nicht verwunderlich, dass es soviele Munchkins bei Vampire gibt.

Offline Chaosdada

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #14 am: 30.06.2006 | 20:56 »
Jupp und deshalb unterstützt dich das System nicht den Konflikt Menschlichkeit/Tier in das Zentrum des Spiels zu rücken. Es gibt keinen sinnvollen Regelmechanismus der dich dabei unterstützt.

Die genauen Spezifikationen der Nachteile und die Methode sich mit Gewissenswürfen dagegen zu wehren ist ein unterstützender Regelmechanismus. Er ist aber einfach genug, um ihn problemlos in jedes andere System zu integrieren.

- fassen wie zusammen: wenn ein Munchkin-Vampir in Starre fällt, dann ist er TOT, wird aber sofort durch eine Karbon-Kopie des alten Charakters ersetzt (und der SL muss diesen neuen Charakter auch noch in die Gruppe integrieren- mehr Arbeit für den SL, Spass für den Munchkin)

Selbst wenn dies zutrifft (und ich es für mich kaum zu glauben, dass jemand seinen Char für so auswechselbar hält), verliert er die gewonnene Erfahrung und im Abenteuer erworbene Kontakte.

alexandro

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #15 am: 30.06.2006 | 21:20 »
Da hast du Glück, dass du dich so selten mit Munchkins rumschlagen musst  ;D

Offline Skele-Surtur

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #16 am: 30.06.2006 | 22:46 »
Ich kenne Vampire nicht, würde gern mal ausprobieren, wie das mit Moral so funzt, also bis ichs probiert habe keine Aussage. Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal Fresse halten. Den Rat sollte ich selbst viel öfter beherzigen  :D.
Doomstone ist die Einheit in der schlechte Rollenspiele gemessen werden.

Korrigiert meine Rechtschreibfehler!

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #17 am: 1.07.2006 | 02:00 »
Die genauen Spezifikationen der Nachteile und die Methode sich mit Gewissenswürfen dagegen zu wehren ist ein unterstützender Regelmechanismus. Er ist aber einfach genug, um ihn problemlos in jedes andere System zu integrieren.

Ich stimme dir wieder zu: Es ist ein Mechanismus und er lässt sich auch vergleichsweise einfach in andere Systeme übertragen.

Warum? Weil er so total "light" ist, dass man seine Auswirkungen entweder ignorieren kann, sie verdreht oder einfach umgeht.

Die Tatsache, dass er sich so leicht in andere Systeme einfügt hängt natürlich auch damit zusammen, dass es da draußen eine sehr großen Anteil an stereotypen Systemen, die dich nur bedingt bis garnicht bei einem bestimmten Spielstil/Spielerlebnis unterstützen, sondern einfach  nur alles so amchen wie es schon immer gemacht wurde.

Aber gut das führt langsam zu weit und gehört hier nicht mehr her.
« Letzte Änderung: 1.07.2006 | 02:02 von Fuldigor der Beender »

Offline Edward Fu

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #18 am: 1.07.2006 | 02:34 »
Also, ich hab relativ lange Vampire gespielt und ich habe es irgend wie geschaft, sogar noch Menschlichkeit dazu zu kriegen. Aber ich hab nen Malk gespielt und da ist ja alles möglich. Das System selbst ist sehr der Masterwillkür unterworfen. Als Spielleiter ist es möglich einen Charakter in eine Situation zu bringen, in der er auf jeden Fall Menschlichkeit verlieren kann, egal wie er sich entscheidet. Ist zwar kein guter Stiel, aber möglich. Das ganze mit einem Wurf abzuhandeln ist meiner Meinung nach blödsinn.

Einmal schlecht gewürfelt und die Menschlichkeit ist für eine "bagatelle" wie z.B. Diebstal (weil man eine megahohe Menschlichkeit hat) weg. Auf der anderen Seite verliert man bei einem guten Wurf keine Menschlichkeit, obwohl man mordend durch die Stadt marodiert. Ist also nicht wirklich gut gelöst.

Und mal ganz ehrlich, Konflikt Mensch/Bestie ist ja ganz schön, aber nach dem X-ten Mal nervt es. Ich würde es auch als Spielleiter schwierig finden, ständig auf diesen konflikt einzugehen. Und wenn man nicht gerade Spieler hat, die pedantisch auf die Menschlichkeit achten, dann kann das im Abenteuer schon mal unter gehen.

Und es stellen sich diverse Fragen, wie z.B. wenn ich einen Vampir töte, der unschuldige Menschen umbringt, hab ich dann gegen die Menschlichkeit verstossen?
Ich stehle Nahrungsmittel um einen Kind, das auf der Straße lebt eben diese zu bringen. Ist das unmenschlich?
Klar ist, daß das alles vom Spielleiter abhängt. Aber laut Regeln wäre beides einen Wurf auf die Menschlichkeit wert, oder?
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Crazee

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #19 am: 1.07.2006 | 07:59 »
Macht man das ganze aber Freeform, wird die Hälfte der Rollenspieler es gar nicht machen.

Online 1of3

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #20 am: 1.07.2006 | 09:49 »
Wie Haukrinn empfinde ich die Menschlichkeit als verfehlt insofern, dass es eher Moral ist. Ich hätte lieber Menschlichkeit gehabt. Da gäbs deutlich mehr Drama. ("Mama, Mama, der blöde Vampir hat meinen Apfel geklaut." - "Macht nichts Kind. Der verliert doch jetzt Menschlichkeit.)

Was die mechanische Einbindung von Menschlichkeit angeht, kann ich vom heutigen Standpunkt nur sagen: Katastrophal. Aber 1990 wusste man das eben noch nicht besser. Wer diesen meinen Standpunkt detailliert nachlesen will, kann das hier tun.

Offline Haukrinn

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #21 am: 1.07.2006 | 12:40 »
Aber da stellt sich trotzdem die Frage, wie baut man etwas entsprechendes auf? Ich habe mir da ja schon ein paarmal drüber Gedanken gemacht, daß so hinzubiegen, daß es auf einer Linie mit Harmony (Werewolf) und Wisdom (Mage) liegt. Aber irgendwie kam dann letztendlich immer nur etwas dabei heraus, was eben diesen Mensch-Tier Konflikt nur unzureichend erfasst hat.
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Offline Vanis

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #22 am: 3.07.2006 | 14:46 »
Ich hab vor Jahren Vampire gespielt und fand die Menschlichkeit auch gut umgesetzt. Menschlichkeit als Wert war für mich nicht nur ein Maß für die Moral meiner Chars, sondern auch dafür, wieviel von der ursprünglichen Persönlichkeit des Chars noch übrig war. Jeder in den Runden, in denen ich mitgespielt hab, war darauf erpicht, möglichst seine Menschlichkeit zu behalten. Dadurch hat sich auch das Spielverhalten stark geändert. das Vampirdasein wurde von mir immer eher wie ein Fluch betrachtet und der Wert Menschlichkeit eine Richtlinie dafür, ob ich den Kampf mit der "bösen Seite" des Vampirdaseins verliere oder standhalte. 
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Offline Fredi der Elch

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #23 am: 3.07.2006 | 15:40 »
Aber da stellt sich trotzdem die Frage, wie baut man etwas entsprechendes auf?
Da musst du mit der Grundlegenden Frage anfangen: was ist der Konflikt Mensch-Tier? Was ist Menschlichkeit? Was ist „das Tier in dir“? Welche Entscheidungen soll der Spieler treffen? Wie sollen sich die Entscheidungen auswirken? Nur dann kannst du anfangen, es mit Regeln zu modellieren. (Btw: ich würde mich über so einen Thread echt mal freuen. :) )
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Zitat von: 1of3
D&D kann immerhin eine Sache gut, auch wenn es ganz viel Ablenkendes enthält: Monster töten. Vampire kann gar nichts.

Offline Arbo

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #24 am: 3.07.2006 | 15:48 »
Moral ist immer eine subjektive Sache und sollte daher im Rollenspiel selbst "ausgespielt" (verkörpert) werden. Wenn sowas in Zahlen gefasst wird, kann praktisch nur Murx rauskommen.

Arbo
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Offline Vanis

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #25 am: 3.07.2006 | 15:53 »
Moral ist immer eine subjektive Sache und sollte daher im Rollenspiel selbst "ausgespielt" (verkörpert) werden. Wenn sowas in Zahlen gefasst wird, kann praktisch nur Murx rauskommen.

Arbo

Genau wie Intelligenz, Charisma, Geistesschärfe, Aussehen...Wenn man all die Werte aus dem Rollenspiel entfernt, die eine subjektive Sache sind, dann bleibt nicht mehr viel an Regeln übrig. Man könnte dann auch gleich wertelos spielen, was auch nicht schlecht ist.

Für mich war der Menschlichkeitswert bei Vampire eher eine Richtlinie, als ein klar ausdifferenzierter Wert und für das Spiel damit gut brauchbar.
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Offline Arbo

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #26 am: 3.07.2006 | 16:06 »
Der Punkt ist, dass "Moral" noch dehnbarer ist. Sieht man ja schon an dem D&D-Blödsinn mit den Gesinnungen.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #27 am: 3.07.2006 | 16:16 »
Ich habe mich zu diesem Thema ausführlich in meinem Thread Vampire: the Masquerade stripped ausgelassen. Ich erlaube mir mal, die entsprechende Passage zu zitieren:

Zitat
Das System, so wie es jetzt ist, belohnt Spieler dafür, dass sie solchen Konflikten aus dem Weg gehen. Am besten fährt man, wenn man nie auch nur in die Gefahr kommt, Menschlichkeit zu verlieren. Wo sollen denn da die interessanten Geschichten entstehen?

Okay. „Die Welle reiten“ in der Frenzy bringt Vorteile. Man kann Verwundung ignorieren usw. Und wenn man keine so hohe Menschlichkeit hat, kann man härtere Maßnahmen ergreifen, um die „Mission“ zu lösen. Andererseits muss man aufpassen: Eine zu niedrige Menschlichkeit wird schnell zum Verhängnis, wenn man bei Tag überrascht wird. Also, man muss die Effektivität des einen gegen die Effektivität des anderen abwägen… ähm, und was hatte das jetzt noch mal genau mit Storytelling zu tun? Mit dem Thema des Spiels? Dem Konflikt zwischen Menschlichkeit und Bestie? Genau: nichts.

Noch mal von vorn. Wir wollen den Konflikt zwischen Menschlichkeit und Bestie. Also muss der Spieler ermutigt werden, nach etwas zu greifen, was mit seiner Menschlichkeit zusammen hängt, und sich dabei der Bestie in den Weg zustellen.

Das gilt natürlich nur, wenn man Vampire wirklich als erzählerisches Spiel begreift. Will man es als Abenteuerrollenspiel spielen, funktioniert die Menschlichkeit, wie sie ist, als Regulativ recht ordentlich.
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Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #28 am: 3.07.2006 | 16:19 »
Wenn sowas in Zahlen gefasst wird, kann praktisch nur Murx rauskommen.

Nö, warum da jetzt unbedingt murks rauskommen muss verstehe ich auch nicht.

Vanis hat das schon ganz gut gesagt,bei ähnlich komplexen und vielschichtigen Dingen wie Attraktivität oder Intelligenz beschert sich auch niemand wenn das ganze vereinfacht durch Werte simuliert wird.

Der Elch hat schon Recht: Man muss damit anfangen den Tier/Mensch Konflikt zu sezieren um zu schauen welche (moralischen) Fragen sich ergeben und welche Antworten auf diese Fragen man der Tierseite oder der Menschenseite zuordnet.

Offline Arbo

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #29 am: 3.07.2006 | 16:30 »
Käse: Ob etwas moralisch "gut" oder "schlecht" ist, ist eine im wesentlichen SEHR (!) subjektive Angelenheit, die stärker noch im Kontext zu betrachten ist. Und den kennt ein SL möglicherweise überhaupt nicht. Mir ist jedenfalls kein telepathischer SL bekannt. Daher wäre es sehr zu empfehlen, bei Meinungsverschiedenenheiten zwischen "Attributen" / "Fertigkeiten" sowie "Moral" qualitativ (!!!) zu unterscheiden. Während ersteres auf dem Papier steht und zumindest nahe (vorstellbare) Bezüge fabriziert, liegt letzteres fast vollständig im Dunkeln. Außerdem wird Moral ständig "produziert" und ist spiel-dynamisch ... während Attribute usw. erstmal feste Größen sind.

Deshalb reagieren manche Spieler auch ziemlich allergisch auf "Moral-Regeln": Sie lassen sich zwar gerne vom System vorschreiben, wie der Charakter zusammen gebaut wird, aber nicht, wie sie zu spielen haben!

Arbo
« Letzte Änderung: 3.07.2006 | 16:32 von Cpt. Arbo Spauldings »
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Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #30 am: 3.07.2006 | 16:44 »
Käse: Ob etwas moralisch "gut" oder "schlecht" ist, ist eine im wesentlichen SEHR (!) subjektive Angelenheit, die stärker noch im Kontext zu betrachten ist.

Hm da finde ich es ja schon etwas komisch, dass Leute bei anderen Maßen die ebenfalls stark im Konext zu sehen sind trotzdem einfach Werte akzeptieren.  ::)

Zitat
Und den kennt ein SL möglicherweise überhaupt nicht. Mir ist jedenfalls kein telepathischer SL bekannt.

Aha..ich nehme mal an wir reden vom klassischen nahezu allmächtigen SL. Wieso sollte der einen bestimmten Aspekt des Spielweltkontextes nicht kennen. Der einzige Grund, der mir da einfallen würde, wäre dass der Spiel ihm etwas über seinen Charakter nicht mitgeteilt hat. Das lässt sich aber leicht beheben. Den Kontext der spielenden Person muss der SL nicht kennen. Dafür hat man ja auch keinen Wert.
 
Zitat
Daher wäre es sehr zu empfehlen, bei Meinungsverschiedenenheiten zwischen "Attributen" / "Fertigkeiten" sowie "Moral" qualitativ (!!!) zu unterscheiden. Während ersteres auf dem Papier steht und zumindest nahe (vorstellbare) Bezüge fabriziert, liegt letzteres fast vollständig im Dunkeln.

Ich sehe immernoch keinen Grund einen derartig harten Schnitt zu machen. Außer:

Zitat
Deshalb reagieren manche Spieler auch ziemlich allergisch auf "Moral-Regeln": Sie lassen sich zwar gerne vom System vorschreiben, wie der Charakter zusammen gebaut wird, aber nicht, wie sie zu spielen haben!

Naja wenn gewisse Spieler immer rumflennen müssen, wenn ihr Charakter mal was tut was ihnen nicht gefällt verschließen sie sich damit einer Menge von neuen Spielerlebnissen.

Aber gut wer lieber bei DSA4 und Konsorten verharrt. >;D


Offline Bad Horse

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #31 am: 4.07.2006 | 16:16 »
Ich mag es auch nicht, wenn ich vom System zu bestimmten Aktionen gezwungen werde. Und ich finde, ich kenne meinen Char immer noch am besten.

Als SL bin ich bei Vampire dazu übergegangen, den Spielern die Höhe ihrer Menschlichkeit zu überlassen. Die müssen schon selber wissen, wie ihr Char drauf ist.

Prinzipiell finde ich den Mechanismus in dem System eher blöde. Für Leute, die sich wirklich für den Konflikt interessieren, steht er nicht weit genug im Zentrum; und alle anderen, die lieber Moschen-mit-Fangzähnen oder Superhelden-mit-Blutdurst spielen wollen, stört es eher.
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Offline Fredi der Elch

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #32 am: 4.07.2006 | 16:32 »
Für Leute, die sich wirklich für den Konflikt interessieren, steht er nicht weit genug im Zentrum; und alle anderen, die lieber Moschen-mit-Fangzähnen oder Superhelden-mit-Blutdurst spielen wollen, stört es eher.
Und das trifft IMO genau den Kern des Problems!  :d
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Zitat von: 1of3
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Offline Vanis

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #33 am: 4.07.2006 | 16:52 »
Prinzipiell finde ich den Mechanismus in dem System eher blöde. Für Leute, die sich wirklich für den Konflikt interessieren, steht er nicht weit genug im Zentrum; und alle anderen, die lieber Moschen-mit-Fangzähnen oder Superhelden-mit-Blutdurst spielen wollen, stört es eher.

Ob der Wert Menschlichkeit nun vom SL definiert bzw. verändert werden kann oder das den Spielern überlassen bleibt ist eine andere Frage als "macht ein solcher Wert überhaupt Sinn?".

Als Richtlinie macht Menschlichkeit in meinen Augen sehr wohl Sinn. Wir reden zwar immer davon, dass Moral ein relativer Begriff sei, wenn es dann aber um konkrete Beispiele geht, weiß auf einmal jeder sehr genau, was nun moralisch richtig oder falsch ist.
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Pyromancer

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #34 am: 4.07.2006 | 17:26 »
Wir reden zwar immer davon, dass Moral ein relativer Begriff sei, wenn es dann aber um konkrete Beispiele geht, weiß auf einmal jeder sehr genau, was nun moralisch richtig oder falsch ist.

Du hast noch nie "Dogs in the Vineyard" gespielt, oder?  ;)

Offline Vanis

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #35 am: 4.07.2006 | 18:00 »
Du hast noch nie "Dogs in the Vineyard" gespielt, oder?  ;)

Nein, hab ich nicht. Wieso?
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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #36 am: 4.07.2006 | 18:15 »
Das Spiel beschäftigt sich mit moralischen Problemen, die keine eindeutige Lösung haben. (Zumindest soll es das.)

Ancoron Fuxfell

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #37 am: 4.07.2006 | 19:22 »
@ Fuldigor
Zitat
Eine Hierachie der Sünden mit 10 Beispieltaten? Es lebe die Spielleiterwillkür.

Wir haben das immer so gemacht, dass nur die angegebenen Sünden zu Menschlichkeitsverlust führen.

@ Haukrinn
Zitat
Hängst Du an Deiner Existenz, Liebst Du, gibt es noch Dinge, die Dir wichtig sind

Das würde ich unter den Wert „Lebendigkeit“ fassen, der ja auch ne gute Möglichkeit wäre.

@ Ehron
Zitat
Ich finde Moral/Menschlichkeit/etc. ein gutes Element. Gerade in der WoD (egal ob alt oder neu) ist der Konflikt mit ihr das zentrale Element des Spiels.

Eine mögliche Ansicht, die ich aber nicht teile und auch nicht teilen muss. Ich finde den Konflikt interessant, aber er wird für mich nie der Hauptkonflikt sein. Ich diskutiere Ethik lieber im echten Leben und mache im Rollenspiel Dinge, die ich sonst nicht machen kann oder entwerfe/erlebe Geschichten.

Zitat
Was ohne sie passiert, wurde in den anderen Foren in denen Du das Thema angesprochen hast schon mehr als deutlich gesagt.

Ist dir eigentlich klar, was du damit sagst?

Zitat
Für mich klingt Dein Gehabe in den ganzen WoD-Threads die Du in der letzten Zeit in den ganzen Foren aufgemacht hast alle nach "was muss ich alles rauswerfen, damit ich meine Vampire alle gewissenlose gemaxte Killer spielen kann, die niemand aufhalten kann?".

Also, da war bisher nur das Blutschwerter-Forum, wenn man will kann man sagen zwei Foren wegen aWoD und nWoD, aber von „den ganzen Foren“ kann da nicht die Rede sein. Aber wenn du genau hinschauen würdest, wäre dir auch klar, dass ich gerade sehr viel an Vampire rumbastle und es dabei ziemlich blöd wäre, Menschlichkeit unüberlegt einfach zu übernehmen. Außerdem wäre dir aufgefallen, dass ich demnächst den SL mache und da ist Menschlichkeit eh egal.
Wenn die Disziplinen und allgemein das System mehr Balance haben, wirkt das übrigens dem MinMaxing entgegen. Und wenn ich SL bin, brauche ich kein neues System, um gewissenlose Killer zu spielen, die niemand aufhalten kann, dann kann ich einfach dem NSC 5000 EP verpassen. Deine Schlussfolgerungen sind völlig sinnfrei.
« Letzte Änderung: 5.07.2006 | 17:16 von Ancoron Fuxfell »

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #38 am: 4.07.2006 | 19:38 »
@ Fuldigor
Eine Hierachie der Sünden mit 10 Beispieltaten? Es lebe die Spielleiterwillkür.

Ein Glück steht Genozid und Folter nicht auf der Liste. Da haben meine Charakter bis jetzt ja immer Glück gehabt. ::)

Ancoron Fuxfell

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #39 am: 5.07.2006 | 17:20 »
@ Ehron
Zitat
Sag Du es mir.

Du sagst damit, dass ich meinen Mund halten soll und Fragen, die ich habe und deren Antwort mich wirklich interessiert, nicht stellen soll. Das finde ich nicht angemessen.


@ Teclador
Zitat
Ein Glück steht Genozid und Folter nicht auf der Liste. Da haben meine Charakter bis jetzt ja immer Glück gehabt.

Ich weiß ja nicht, wie deine Charaktere Genozid begehen und foltern, ohne "Geplante Verletzung eines anderen (z.B. Mord)".

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #40 am: 5.07.2006 | 17:27 »
Das Zauberwort heißt "Vertrauen". Wenn sich Gruppe und SL vertrauen, kann Spielleiterwillkür durchaus ein gutes Werkzeug sein, um die Charaktere bewusst in bestimmte Situationen zu bringen.

Hm ja toll. Ich spiele mein VtM am liebsten mit dem DSA4 Regelwerk. Da muss man sich nur auf die Willkür seines Meisters verlassen können und schon läufts. ::)

Ich weiß ja nicht, wie deine Charaktere Genozid begehen und foltern, ohne "Geplante Verletzung eines anderen (z.B. Mord)".

Das war alles nicht geplant. Da gingen meine Gefühle mit mir durch als ich immer wieder auf ihn einschlug.

Außerdem war ich mir nicht bewußt, dass am Ende durch meine Taten so viele sterben würden. Ich hatte nur das besste im Sinn.

Offline Haukrinn

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #41 am: 5.07.2006 | 18:04 »
Das Zauberwort heißt "Vertrauen". Wenn sich Gruppe und SL vertrauen, kann Spielleiterwillkür durchaus ein gutes Werkzeug sein, um die Charaktere bewusst in bestimmte Situationen zu bringen.

Wozu dann überhaupt Werte? Wenn das Vertrauen da ist und jeder weiß, was der andere möchte, können Werte und Zufallsentscheidungen doch ohne Probleme gleich außen vor gelassen werden.  ::)
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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #42 am: 5.07.2006 | 18:05 »
Richtig. Und so kann man wirklich ganz toll Rollenspiel betreiben.

Offline Haukrinn

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #43 am: 6.07.2006 | 13:42 »
Man muss schon unterscheiden zwischen "alle Regeln abschaffen" und "dem SL in bestimmten Einzelfällen die alleinige Entscheidung lassen".

Richtig. Da stellt sich mir desweiteren nur die Frage, warum ausgerechnet hier, warum ausgerechnet an anderer Stelle nicht?
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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #44 am: 6.07.2006 | 18:17 »
und warum ausgerechnet dem SL und nicht dem Spieler

ist der nicht viel besser geeignet zu sagen wie es sich mit der 'Moral' seines Charakters verhält?
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Teclador

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #45 am: 6.07.2006 | 18:49 »
Wo ist da der Bezug zu meiner Aussage?

*seufz*

Also! Wenn man den Konflikt zwischen Tier und Mensch als zentrales Motiv von VtM annimmt (das Regelwerk ist da ja eher..."unentschlossen"), dann will ich, dass dieser Konflikt schön zentral in die Regeln eingebaut ist.

Ich will mir keine "Gute Nacht Geschichte" von meinem Meister anhören, der jetzt halt einfach mal entscheidet, dass genau das was ich jetzt gemacht hab ein Verstoß gegen meine Menschlichkeit  ist. Toll wo ist da der Konflikt? Ich darf handeln wie ich will und dann erzählt mir einer meiner Mitspieler der halt einfach eine hervorgehobene Rolle im Spielsystem inne hat, für welche Seite ich mich im Endeffekt entschieden habe. Einfach so! Der sagt dann halt: "Eio ich denk mal das wird jetzt so laufen." *müff*

Das ist laaaaaaaangweilig!

Wenn ich ein Spiel spiele, dann will gefälligst das es bei dem was es mir anbietet rockt und nicht, dass es ein paar schlechte Flufftexte ins Grundregelwerk druckt und dann einfach meinen SL entscheiden lässt. Der halt so entscheidet wie er immer entscheidet obs jetzt Döddels und Dumpfbacken ist oder Vampire the fucking Masturbation!  :P

Mann, Mann. Als nächste erzählt mir bestimmt jemand, ich kenne nur die Vampire Bücher und nicht die Realität! :gaga:


Ancoron Fuxfell

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #46 am: 8.07.2006 | 01:21 »
@ Teclador
Zitat
Das war alles nicht geplant. Da gingen meine Gefühle mit mir durch als ich immer wieder auf ihn einschlug.

Ungeplante Verletzung steht auch bei den Sünden. Genozid ohne Atombombe dürfe auch kaum unabsichtlich möglich sein (ist es denn noch Genozid, wenn auch andere sterben?) und bei Folter würde ich definitionsweise Absicht unterstellen - oder hat jemand ein Gegenbeispiel?

Zitat
Außerdem war ich mir nicht bewußt, dass am Ende durch meine Taten so viele sterben würden. Ich hatte nur das besste im Sinn.

Was du im Sinn hattest, ist egal, bei einer "ungeplante Verletzung" musst du immer würfeln, auch wenn du damit die ganze Welt rettest.

Offline Chaosdada

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Re: Sinn von Regeln für Moral/Menschlichkeit wie in Vampire
« Antwort #47 am: 9.07.2006 | 18:02 »
Was du im Sinn hattest, ist egal, bei einer "ungeplante Verletzung" musst du immer würfeln, auch wenn du damit die ganze Welt rettest.
Hierzu möchte ich sagen, dass dies höchstens sinnvoll wäre, wenn es tatsächlich um die Menschlichkeit im wortwörtlichen Sinn ginge. Das dazu die Liste völlig ungeeignet ist, wurde in diesem Thema bereits festgestellt. Es geht viel mehr um die Moral.

Auch bei dilemmahaften Konflikten ist es sinnvoll die Menschlichkeit des Vampirs unangetastete zu lassen (vorrausgesetzt der Charakter empfindet es auch als Dilemma), da es eben keine moralisch richtige oder falsche Entscheidung gibt.