Autor Thema: unser erster wushu abend  (Gelesen 3956 mal)

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Offline Friedensbringer

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unser erster wushu abend
« am: 30.07.2006 | 22:21 »
ich hab heute meinen jungs eine runde wushu aufs auge gedrückt. eigentlich stand was ganz anderes auf dem plan, aber weil einer kurzfristig abgesagt hatte, kam mir die idee eine runde wushu zu versuchen.
nachdem ich das prinzip erklärt hatte war die resonanz eigentlich recht gut. die jungs (28, 30, 36) fanden die idee interessant und wollten dem ganzen eine chance geben.

nach vollständiger erklärung kamen sie nach einigem hin und her beim setting "wild west" zum stehen. einen kopfgeldjäger, einen entflohenen sklaven und einen sprengmeister wollten die herren miemen.
da es mein erster versuch mit wushu war, habe ich mehr oder weniger alles ohne große reglementierung erstmal gelten lassen. so kam der kopfgeldjäger zu den traits "Geschichten hören/erzählen" und "etwas, auf große Entfernung genau treffen". der sklave war mit "Improvisierter Nahkampf", "Körperliche Arbeit" und "Voodoo" dabei. dem sprengmeister gefielen "Sprengen", "Lesen" und "Schnitzen".

K(opfgeldjäger) hat sich bei seinem "geschichten" trait vor allem sowas gedacht: "Ich habe mal von dem alten Chinesen Ping Pong gehört, dass wenn man hier auf diese Stelle drückt..." usw. und hat damit im spielverlauf eigentlich mehr oder weniger alles gemeistert. später hat er sogar schamanische rituale und einiges mehr damit begründet. "Hat man mir als Kind erzählt, dass..."
S(prengmeister) und E(ntflohener Sklave) waren weit weniger aktiv, kamen aber auch ganz gut zurecht.

die geschichte begann ich in einem saloon in einer kleinstadt in Nordtexas kurz vor dem am. bürgerkrieg. was im endeffekt keine rolle gespielt hat, da S unter ein wenig hilfe von K nach kurzer zeit den saloon zerlegt hatte. war schonmal ein witziger auftakt, und die charaktere kamen sich näher.
das spiel entwickelte sich eigentlich recht gut, vor allem da ich überhaupt noch keinen plan hatte was eigentlich passieren sollte, und mir dankenswerter weise die spieler ziemlich gut über die zeit halfen.
mir kam die idee eines kleinen kampfes, am liebsten vielleicht ein paar indianer. kurz vor der nächsten stadt ein schlecht-gelegter hinterhalt.

plötzlich begannen die spieler den ball ein wenig hin und her zu geben, so dass plötzlich irgendwas hinter der stadt in brand war, und die indianer scheinbar was damit zu tun hatten. ich dachte mir nur "irgendwie interessant" und begann eine kleine geschichte zu spinnen.
lange rede, kurzer sinn, die spieler haben sich meiner geschichte dankend angenommen, selber nsc's eingeführt die von bedeutung waren, und das spiel hat sich zu meiner vollen zufriedenheit entwickelt.
schade war, dass ich einen kleinen show-down mit dem ober-bösewicht auf dessen ranch angedacht hatte, dem die spieler dann (über einige tricks) aus dem weg gegangen sind, um den bösen viehtreiber dann mittels voodoo und schamanentum auszutreiben.
insgesamt aber trotzdem eine nette kleine geschichte, bei der meine spieler deutlich stärker dran teil genommen haben, als an dem was ich sonst als konsumkost vorbereite, von daher bin ich voll zufrieden.

meine fragen wären hier:
was macht man mit einem Trait wie "Geschichten kennen", das in oben angegebener art ausgenutzt wird?

gibt es einen sinnvollen weg spieler doch mal ein paar schritte zu "gängeln" (also zb dazu zu bekommen den bösewicht dann auch wirklich anzugreifen, damit der endkampf zu stande kommt)?

irgendwie liegen mir noch ein paar mehr fragen auf der zunge, aber ich bekomm sie grade nicht sinnvoll heraus. vielleicht später noch.
mich würden erstmal ein paar stimmen zu dem bisher gehörten interessieren.

mfg,
Friedensbringer
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
Wenn man unter Ewigkeit nicht endlose Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der Ewig, der in der Gegenwart lebt.

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #1 am: 31.07.2006 | 11:52 »
Servus,
klingt ja alles ziemlich stimmig- mit aktiven Spielern kann eigentlich auch fast nichts schiefgehen. Zu den Details...
Zitat
was macht man mit einem Trait wie "Geschichten kennen", das in oben angegebener art ausgenutzt wird?
In irgendeinem ...-Fu-Supplement gab's ein ähnliches Beispiel für "Alles schon mal gesehen" oder "Hans Dampf in allen Gassen" Allround-Traits: Der Charakter hat dann zwar ein großes Allgemeinwissen, aber halt nichts tiefergehendes, während ein "Spezialist" auf seinem Gebiet schneller bessere Erfolge erzielt, wie es dem Allrounder nicht möglich wäre.
Generell würde ich aber nicht von "ausnützen" reden- bei den 3,4 Traits einen Wushu-Standartcharas dürfen die auch schon etwas allgemeiner formuliert sein.
Zitat
gibt es einen sinnvollen weg spieler doch mal ein paar schritte zu "gängeln" (also zb dazu zu bekommen den bösewicht dann auch wirklich anzugreifen, damit der endkampf zu stande kommt)?
Mir würden spontan die üblichen Plotverrenkungen einfallen. Entführte Familienangehörige schaden nie - oder getöte (für den "Jetzt ist es persönlich"-Aspekt). Aber wenn die Spieler nicht wollen, dann lieber nicht mit der Brechstange.

Offline Monkey McPants

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #2 am: 31.07.2006 | 13:28 »
Erstens Mal: Cool das ihr Spaß hattet. :d
was macht man mit einem Trait wie "Geschichten kennen", das in oben angegebener art ausgenutzt wird?
Mal ganz als erstes: Inwiefern "ausgenutzt"? Hat er damit die anderen Spieler übertrumpft? Hat er damit das Spiel ruiniert? Oder hatten vielmehr alle viel Spaß?

Viele Leute die das erste Mal Wushu spielen/leiten (Hmmm, eigentlich nur die Spieleleiter. Wieso das wohl so ist... ;D ) und vorher eher von den "normalen" Spielen kommen haben schnell das Gefühl die Spieler irgendwie einschränken zu müssen, sei es weil sie zu frei erzählen (Was na auf dich anscheinend nicht zutrifft.) oder weil sie zu breite Traits verwenden oder was auch immer. Dazu mal mein Tip als "Alter Hase": Mach dir da keine Gedanken. Wushu ist durch das Veto sehr, sehr selbstregulierend und es ist nicht notwendig den Spielern im Vorfeld noch zusätzliche Grenzen zu setzen.

Denk dir das so: Wenn sich einer deiner Spieler (Zb. der Voodoo-Sklave) tatsächlich durch eine Benutzuing des Traits auf den Schlipps getreten fühlt kann er einfach ein Veto einlegen. Ein zusätzlicher Eingriff zum "Erhalt des Spielgleichgewicht" ist nicht notwendig. Wushu ist ein Spiel das absichtlich mit breiten Traits im Hinterkopf designed wurde. Ein Trait wie du ihn beschrieben hast ruiniert nichts, auch wenn andere Spiele uns das vielleicht einreden wollten. ;D

Zitat
gibt es einen sinnvollen weg spieler doch mal ein paar schritte zu "gängeln" (also zb dazu zu bekommen den bösewicht dann auch wirklich anzugreifen, damit der endkampf zu stande kommt)?
Klar. Du konntest es ihnen zB. vorschlagen. Kaum etwas bringt ein Spiel so schnell wieder in die Richtung die du gerne hättest als ein geplegtes: "Hey Leute, ich hab mir eine coole Location für den Endkampf ausgedacht, was haltet ihr davon wenn eure Charaktere ihn direkt angreifen?".

Im Allgemeinen ist ein direkter Konflikt aber auch nicht wirklich notwendig. Nur weil die Waffen der Wahl Zaubersprüche und Flüche sind heißt das ja nicht das die Endszene nicht trotzdem ein fetter Nemesis Kampf sein kann. Die Spieler beschreiben einfach wie sie stylishe Rituale wirken, Geister anrufen oder was auch immer, während du halt beschreibst wie der Bösewicht selber zurückballert, magisch gesehen. Oder vielleicht sind deine Erzählungen nur Flashbacks die beschreiben wie der Hausschamane des Bösewichts gestern gerade erst die Bannlinien erneuert hat. Oder ein paar Schnitte zu den ausgeschickten Reitern, die der leidende Bösewicht geschickt hat um das Ritual zu unterbrechen.
Und das alles nach den normalen Nemesis Regeln.

Ein direkter Kampf ist nicht nötig um einen coolen Nemesis-Konflikt zu haben. ;)

Hat das geholfen?

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Offline 8t88

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #3 am: 31.07.2006 | 19:49 »
Also: Zu breite Traits... die sind eigentlich egal, da die Würfelchancen wirklich nicht schlimm sind...
KLar ist man mit ner 5 Besser dran als mit einer 2, aber in diesem Speziellen fall:
Wenn es wirklich zu unglaubwürdig wird, die anderen Spieler stört, oder nicht in den Vereinbarten Stil passt: Ein lieb gemeintes Veto renkt das im normalfall für den Rest des Abends ein :)

Und sonst: Ja, sag einfach was Du vorhast.
Oder mach von deiner Narrative Truth gebrauch, und greife sie von Dir aus an :)

Ich hatte übrigens auch schon ein Duell dass nur aus Spiztfindigkeiten und Verdeckten Sprüchen  bestand. Zwischen Edelmännern auf einem Festbankett...

Du siehst: Da ist alles Möglich, man muss es nur zulassen ;)


Ansonsten klingt das doch recht solide! :)
Freut mich dass euer Abend geglückt ist, und ich bin auf die weiteren Fragen gespannt :D
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Offline Friedensbringer

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #4 am: 1.08.2006 | 13:19 »
weitere fragen kamen bisher nicht auf. auch wenn ich das gefühl habe als schlummerten sie noch unter der oberfläche ^^

was das regulieren/nicht regulieren angeht kann es gut sein, dass viel meine vorbelastung als "normaler" sl eine rolle spielt, aber vom gefühl her ist das problem (auch) da:
die anderen spieler "brauchten" garnichts mehr tun, er hat einfach alles schon geklärt bevor die anderen irgendwas großartiges tun mussten.

was den nemesiskampf (bzw bei uns nicht vorhandenen nemesis kampf) angeht: da war vermutlich nach etwas über 4 stunden bei mir die puste zu weit raus, als dass ich auf vernünftige ideen für ein "fight back" des oberschuftes gekommen wäre--- mir schien (scheint immernoch) es so, als wäre es unlogisch gewesen wenn er sich gegen schamanismus und voodoo hätte zur wehr setzen können... irgendwie fand ich den gedanken aus dem texanischen rancher plötzlich einen magier zu machen doof... ka beim nächsten mal würde ich glaube ich für ein klarer begrenztes setting (dh schamanismus und voodoo sind keine realen magien im wilden westen etc) einstehen, und die situation so vereinfachen... eigentlich sollte ja "realer" western den hintergrund bilden.

mit den leuten wird so schnell vermutlich kein weiterer wushu abend stattfinden. die begeisterung war zu niedrig, und im grunde ihres herzens sind es nunmal d&dler... aber ich finde andere opfer um die Narrative Truth auszutesten *harhar*
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
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Offline Falcon

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #5 am: 2.08.2006 | 12:43 »
friedensbringer, das klingt ja ganz witzig. So aktive Spieler hätte ich auch gerne. Wobei ich glaube, daß du mit denen in jedem System zurechtkommen würdest.

Monkey schrieb:
Zitat
Dazu mal mein Tip als "Alter Hase": Mach dir da keine Gedanken. Wushu ist durch das Veto sehr, sehr selbstregulierend und es ist nicht notwendig den Spielern im Vorfeld noch zusätzliche Grenzen zu setzen.

Denk dir das so: Wenn sich einer deiner Spieler (Zb. der Voodoo-Sklave) tatsächlich durch eine Benutzuing des Traits auf den Schlipps getreten fühlt kann er einfach ein Veto einlegen. Ein zusätzlicher Eingriff zum "Erhalt des Spielgleichgewicht" ist nicht notwendig. Wushu ist ein Spiel das absichtlich mit breiten Traits im Hinterkopf designed wurde. Ein Trait wie du ihn beschrieben hast ruiniert nichts, auch wenn andere Spiele uns das vielleicht einreden wollten. Grin
Wie hat man sich das vorzustellen? Der "K" benutzt völlig legitim seinen "alles schon mal gehört" Trait (der ja per Formulierung gar nicht absurd werden KANN) und der "S" sagt sich irgendwann "Das wird mir jetzt zu bunt, ich will auch mal, ich leg ein Veto ein"
obwohl der K seinen Trait gar nicht überreizt hat. Die Mitspieler bestimmen also wie oft man seinen Trait benutzen darf, und das hätte erstmal nichts mit absurden Formulierungen zu tun sondern eben Willkür.

ich will nichts einreden (wie manchmal das Wushu Spiel wie mir scheint ;) ) aber meiner Spielerfahrung nach (und meinem Spielgeschmack nach) erfüllt ein System, daß seine Spieler nicht einschränkt (c´est la vie, niemand kann alles) keinen Zweck. Welchen auch? Alles tun kann ich auch ohne Regeln.
« Letzte Änderung: 2.08.2006 | 12:45 von Falcon »
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Samael

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #6 am: 2.08.2006 | 12:50 »
So wie ich das verstehe ist das Gegenargument der Wushu Anhänger für gewöhnlich: "Keine Regeln animieren aber nicht zur Beschreibung."

Offline Falcon

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #7 am: 2.08.2006 | 13:10 »
was ihmo blödsinn ist, wenn ich keine Regeln habe komme ich nur per Beschreibungen weiter. Ich muss schon genau erklären, was ich erreichen will, damit die Mitspieler wissen, was das für Auswirkungen haben könnte.

vielleicht schaffen das viele Runden auch ohne Beschreibungen und ich bin eine Ausnahme.
« Letzte Änderung: 2.08.2006 | 13:12 von Falcon »
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Offline Dom

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #8 am: 2.08.2006 | 13:35 »
Gehört zwar nicht zum eigentlichen Thread-Thema, aber trotzdem: Wenn du dich an DSA erinnerst, dann gibt es dort keine Regel, die dich zum Beschreiben zwingt. Dadurch werden die Kämpfe im Allgemeinen sehr öde, denn es heißt einfach immer nur "Ich greife an!" oder "Ich mach nen Wuchtschlag +4" oder so.

Probier Wushu einfach mal aus. :) Es ist interessant, wie aktiv da manche Spieler plötzlich werden.

Dom

Offline Falcon

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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #9 am: 2.08.2006 | 15:36 »
ich hab Erfahrung mit Wuhsuänhlichen Systemen.
du bestätigst ja, was ich geschrieben habe.
DSA viele, enge Regeln, wenig Beschreibung
WUSHU, wenige, offene Regeln, mehr Beschreibungen
Keine Regeln, nur Beschreibungen.

Das man in Wushu mehr beschreibt ist sicher richtig (und auch notwendig, weil die Regeln freier sind), ändert aber, wie gesagt, nichts daran, das ich ohne noch mehr habe. Mir ging es darum, daß, wenn ich Regeln habe, diese auch "regeln" und mir nicht die Möglichkeiten lassen, die ich auch hätte, wenn ich sie nicht benutzen würde (sie sind mir also ZU frei).
Ich kenne aber auch leider sonst kein einziges System, daß die Gradwanderung zwischen Beschreibung und Regelung hinbekommen würde.

daher wieder zurückgegeben an friedensbringer, bin ich mir ziemlich sicher, das es dem locker flockigen Verlauf von deinem Westernabenteuer keinen Abbruch getan hätte, wenn ihr es ohne Regeln gespielt hätten, da die Wushu Regeln eben nur Alibi sind (während es mit einem DSA sicher nicht so gelaufen wäre, das ist natürlich richtig). Zumindest bei mir wäre das so. Ich würde nicht mehr beschreiben, bloß weil ich dafür +6 bekomme wenne es keinen Unterschied macht ob ich über Karatemoves oder Quitschentchen erzähle, in der hinsicht sind die Wushu Regeln ja gar keine Instanz (gut es gibt die...ahem "Veto" Regel ::) )
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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #10 am: 2.08.2006 | 15:53 »
Monkey schrieb: Wie hat man sich das vorzustellen? Der "K" benutzt völlig legitim seinen "alles schon mal gehört" Trait (der ja per Formulierung gar nicht absurd werden KANN) und der "S" sagt sich irgendwann "Das wird mir jetzt zu bunt, ich will auch mal, ich leg ein Veto ein"
obwohl der K seinen Trait gar nicht überreizt hat. Die Mitspieler bestimmen also wie oft man seinen Trait benutzen darf, und das hätte erstmal nichts mit absurden Formulierungen zu tun sondern eben Willkür.
"Willkür"... ::)

Ja, wenn man "Sorry, aber du versaust mir gerade den Spaß, wäre X anstatt Y nicht ein passender Kompromiß?" als Willkür bezeichnen möchte. In Wushu gibt es, ganz grob gesagt, zwei große Kräfte: Das Principle of Narrative Truth (Tweilweise auch "Details=Dice") und das Veto. Das PoNT sorgt dafür das die Spieler ihren kreativen Input so direkt wie möglich ins Spiel reinbringen können ohne erst den Umweg über Feats, Skills, Würfelglück und so weiter zu nehmen und animiert sie so zum beschreiben. Das Veto sorgt dafür das nichts beschrieben wird was einem anderem den Spaß versaut, sprich das jedes beschriebene Detail dem Anspruch den die einzelnen Spieler an das Spiel setzen gerecht wird. Das PoNT sorgt dafür das Tonnen von coolem Zeug in die Runde geschmissen wird und das Veto sorgt dafür das auch nur das verwendet wird was allen gefällt.

Ist es Willkür das ich als Spieler Beschreibungen die mir den Spaß verderben vetoen kann? Ja, in gewisser Weise vermutlich schon. Aber das Spiel rockt deswegen und macht den Spielern deswegen nochmal mehr Spaß. Wenn es dir nicht zusagt... Pech. ;D ;)

Zitat
ich will nichts einreden (wie manchmal das Wushu Spiel wie mir scheint ;) ) aber meiner Spielerfahrung nach (und meinem Spielgeschmack nach) erfüllt ein System, daß seine Spieler nicht einschränkt (c´est la vie, niemand kann alles) keinen Zweck. Welchen auch? Alles tun kann ich auch ohne Regeln.
Wie oben bereits beschrieben: Das System setzt direkt keine Schranken was die Beschreibungen angeht, aber es gibt den Spielern die nötigen Rechte und Werkzeuge um das Spiel selbst zu formen und "spaß verderbenden" Dingen und Beschreibungen einen Riegel vorzuschieben. Deine Beschreibungen des System trifft also, IMO, nicht wirklich zu.

ich hab Erfahrung mit Wuhsuänhlichen Systemen.
Aaaah, "Wushu-ähnliche Systeme"...

Was dich natürlich zum Experten für Wushu macht... ::) ;)

M
« Letzte Änderung: 2.08.2006 | 15:54 von Monkey McPants »
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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #11 am: 2.08.2006 | 16:19 »
Monkey schrieb:
Zitat
Ja, wenn man "Sorry, aber du versaust mir gerade den Spaß, wäre X anstatt Y nicht ein passender Kompromiß?" als Willkür bezeichnen möchte.
nein, das nicht aber ich glaube dir ist nicht ganz bewusst was ich eigentlich sagen wollte: Wenn ich über ein Veto entscheiden kann ob ein Wushu Trait Anwendung findet oder nicht, unabhängig davon, ob er in seinem Rahmen bleibt, dann brauche ich (ich persönlich, nicht man) den Trait nicht.
Ich kann auch ohne ihn entscheiden ob ein Mitspieler etwas tun sollte oder nicht, denn es ist sowieso egal ob diese Entscheidung im Rahmen der Traitmöglichkeiten gefällt wird oder nicht (z.b. ein Spieler hat keinen Spass mehr obwohl der Mitspieler seinen Trait immer korrekt einsetzt). Das ist keine WUSHU Regel, das ist überall so (oder sollte so ein).

und das PoNT so intensiven Einfluss hat, zeigt ja auch, die Regeln haben kaum Einfluss, auf das was passiert, heisst für mich, ich kann sie nicht gebrauchen.

Monkey schrieb:
Zitat
Was dich natürlich zum Experten für Wushu macht... Roll Eyes Wink
nö, das auf keinen Fall. Ich sehe nämlich auch gar nicht ein, wieso man ein ausgwiesener Rollenspielexperte sein muss (sind welche anwesend?) um dermaßen einfache Prinzipien zu verstehen und sich dadurch das Recht erkämpfen muss darüber was sagen zu dürfen. Das ist doch im Grunde Kinderkacke, wir reden über ein Spiel und man täte sicher gut daran es nicht künstlich höher aufzubauschen als es trägt. Oder ist das irgendeine hohe Form der Freizeitgestaltung? ;)
Ich will hier in keine Domänen eindringen.

mir ist völlig bewusst wie Wushu funktioniert und stelle das nicht in Frage!

Ich habe nur etwas darüber geschrieben, daß viele Wushu Aspekte (handhabung der Traits, Veto"Regel") nach meinem Spielgeschmack weder Sinn noch Zweck haben. Trotzdem haben damit eine Menge Leute Spass, siehe Friedensbringer, weil sie für sie einen anderen, für mich nur schwer nachvollziehbaren, Zweck erfüllen. Denn wieso man unter anderem eine Regel braucht, die einem mehr Würfel gibt, egal für welche Beschreibung, ist für mich eine völlig andere Welt.
Pech ist für mich eher, das es kein System gibt, daß meine Erwartung erfüllt.
« Letzte Änderung: 2.08.2006 | 16:24 von Falcon »
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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #12 am: 2.08.2006 | 21:43 »
nein, das nicht aber ich glaube dir ist nicht ganz bewusst was ich eigentlich sagen wollte: Wenn ich über ein Veto entscheiden kann ob ein Wushu Trait Anwendung findet oder nicht, unabhängig davon, ob er in seinem Rahmen bleibt, dann brauche ich (ich persönlich, nicht man) den Trait nicht.
Ich kann auch ohne ihn entscheiden ob ein Mitspieler etwas tun sollte oder nicht, denn es ist sowieso egal ob diese Entscheidung im Rahmen der Traitmöglichkeiten gefällt wird oder nicht (z.b. ein Spieler hat keinen Spass mehr obwohl der Mitspieler seinen Trait immer korrekt einsetzt). Das ist keine WUSHU Regel, das ist überall so (oder sollte so ein).
Du ignorierst dabei aber völlig das sowohl Traits als auch das VEto deutlich mehr können als du hier beschreibst. So ist das VEto zum Beispiel meilenweit von dem Allgemeinen "Du, ich find das nicht so doll, magst nicht lieber was anderes machen?" (das es natürlich in jedem Spiel geben sollte) entfernt. Merkt man schon wenn man mal den SL mit einem Veto belegt. ;)

Und Traits selber haben ebenfalls andere Funktionen: Beschreibung der Themen des Charakters und deren Wertung was den Einfluß auf die Geschichte angeht usw. Und natürlich sollten Traits innerhalb des Rahmens bleiben der Am Anfang des Spiels festgelegt wurde. Mein Punkt war hauptsächlich das (1) das Veto das Mittel ist mit dem man solche Grenzen auch durchsetzt und (2) es nicht schlimm ist wenn ein Trait mal breiter aufgefasst wird.

Zitat
und das PoNT so intensiven Einfluss hat, zeigt ja auch, die Regeln haben kaum Einfluss, auf das was passiert, heisst für mich, ich kann sie nicht gebrauchen.
Und das PoNT ist kein Teil der Regeln, oder wie?

Zitat
nö, das auf keinen Fall. Ich sehe nämlich auch gar nicht ein, wieso man ein ausgwiesener Rollenspielexperte sein muss (sind welche anwesend?) um dermaßen einfache Prinzipien zu verstehen und sich dadurch das Recht erkämpfen muss darüber was sagen zu dürfen. Das ist doch im Grunde Kinderkacke, wir reden über ein Spiel und man täte sicher gut daran es nicht künstlich höher aufzubauschen als es trägt.
Hat auch niemand behauptet aber danke für den Strohmann... ::)

Mein Punkt war nicht das man ein "Spielexperte" sein muß um hier mitzureden, aber das man ein Spiel auchg tatsächlich mal gespielt haben sollte bevor man großartig seinen Senf abgibt. Denn solange man das nicht getan hat und nicht wirklich weiß wie sich dieses und jene Element im tatsächlichen Spiel anstellt redet man schnell mal nur heiße Luft. Ich könnte auch großartig über, was weiß ich was, Rifts lästern oder beschreiben warum dieses und jenes Element von Cats nicht funktioniert/keinen Sinn hat, aber bevor ich es nicht tatsächlich ausprobiert hab ist das alles rein theoretisch.

Du meinst das gewisse Elemente von Wushu keinen Sinn haben/machen. Ok, dein gutes Recht. Aber solange du es nicht selber mal ausprobiert hast ist es mein gutes Recht deine Ansichten anzuzweifeln und teilweise für etwas unfundiert zu halten. ;)

EDIT: Äh, ich hab mir den Post nochmal durchgelesen und man merkt das ich gerade 12 Stunden Arbeit hinter mir hab, sorry. :P Ich denke nicht das wir hier jetzt Friedensbringers Thread entführen sollten. Ich zieh mich also jetzt lieber zurück und konzentriere mich auf das eigentliche Thema.
« Letzte Änderung: 2.08.2006 | 22:03 von Monkey McPants »
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Re: unser erster wushu abend
« Antwort #13 am: 7.08.2006 | 15:14 »
@Friedensbringer:

Für leute die zum ersten Mal Wushu spielen ist klar:
Die die sich gerne einbringen (oder auch in den fordergrund drängen) ereifern sich mehr screentime/machen evtl. ne Menge mehr als die anderen Spieler.

Das "Problem" als solches hast du aber auch dann in anderen Systemen.
Den "Riegel vorschieben" kannst du einfach mit einem Veto, und dass dann auch mal die anderen dran sind, weniger würfel geben, wenn immer die selbe beschreibung kommt, etc.

Diese "hat alles gesehen" Traits laden in der kombination mit solchen spielern zu dem sog. "Powertelling" ein.
Diese "seen it all" sind neben "gegenstände erschaffen"-Traits, eine Stolperfalle für erfahrene Wushu Runden.

Dem Trait einen niedrigeren Wert zu geben, oder das ganze eben durch "Social contract" nachhelfen, löst das Problem zumeist elegant.

Ansonsten hast du allgemein ein Problem bei der Konstellation:
"Sehr aktive Spieler und stille Spieler in gleicher runde".

Das übt sich aber mit der zeit, gerade wenn man mit den selben leuten öfter Wushu spielt ;)
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