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Verliert Cthulhu an Reiz?

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Vanis:
Hi Leute!

Als ich vor über 10 Jahren mit Cthulhu angefangen hab, damals bei einem echt coolen Meister, war das Spiel recht unbekannt. Es galt als Geheimtipp und es gab nicht wirklich viel dafür. Der SL konnte machen, was er wollte, das Wissen lag bei ihm und wir Spieler begaben uns auf eine Entdeckungsreise durch den Mythos. Heute sieht das anders aus. Cthulhu wird in vielen Gruppen gespielt, es gibt zich Abenteuer- und Quellenbände.

Mir als Spieler geht es so, dass ich durch die Cthulhu-Matrix recht viel an Spannung bei Cthulhu vermisse. Ich weiß einfach, was da auf mich zukommen wird. Und auch als SL hab ich irgendwie die Lust am Spiel verloren. Mittlerweile kennt sich fast jeder Spieler bestens im Mythos aus. Was macht das da noch für einen Sinn? Für mich gehörte es zu Cthulhu einfach dazu, nicht viel zu wissen, vor einem unerklärlichen Mysterium zu stehen, das ich kaum begreifen kann. Dieses Gefühl ging mit der Zeit (und vielen Neuerscheinungen) bei mír einfach verloren. Natürlich könnte ich Cthulhu auch "pulpiger" spielen, viele der Neuheiten gehen ja explizit diesen Weg (Hexer, In Nyarlathoteps Schatten usw.), aber das ist für mich halt kein Cthulhu mehr.

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass sich da die Katze gewaltig selbst in den Schwanz beißt  ;). Solange Cthulhu unbekannt war, konnt ich es wunderbar spielen und leiten. Es wurde den Leuten unter vorgehaltener Hand als Geheimtipp empfohlen. Man hatte also ein Interesse daran, dass es Spieler kennenlernen, weil man es echt gut fand. Sobald es aber "Mainstream" wurde, was ja auch an der zugegebenermaßen super Qualität der deutschen Produkte liegt, hat es an Reiz für mich verloren.

Geht euch das auch so?

Tom:
Ja. Nach 22 Jahren ist bei mir jedenfalls die Luft raus und irgendwann kommt es zu einer Umorientierung. Wobei ich die Geschichten immer noch mag, gerne die Abenteuer und Quellenbücher lese aber wie du schon schreibst, die Luft ist einfach raus.

Dash Bannon:
ja Cthulhu verliert an Reiz

irgendwann ist es halt nicht mehr spannend/interessant sich erneut zu erschrecken weil da irgendein seltsames Wesen/Buch/wasweissich ist

und es ist irgendwann einfach langweilig so wenige Handlungsoptionen zu haben wie bei CoC
weglaufen/wahnsinnig werden oder sterben
oder alles in die Luft jagen
mehr geht nicht ;)

Vanis:
Anfangs hab ich, während meine Runde noch lief, auch immer noch Quellenbände dazugekauft, nur um feststellen zu müssen, dass ich das meiste eh nie spielen werde. Es liest sich echt super, dagegen sag ich auch nichts, nur investier ich einfach nicht mehr so viel rein, jetzt da ich überhaupt nicht mehr leite. Mein Trend geht eher hin zu Oneshots, für die ich keine neuen Sache brauche, wenn ich denn mal wieder Cthulhu leiten wollte.

Vanis:

--- Zitat von: Dorin am 16.08.2006 | 11:46 ---ja Cthulhu verliert an Reiz

irgendwann ist es halt nicht mehr spannend/interessant sich erneut zu erschrecken weil da irgendein seltsames Wesen/Buch/wasweissich ist

--- Ende Zitat ---

Da geb ich dir Recht.


--- Zitat ---und es ist irgendwann einfach langweilig so wenige Handlungsoptionen zu haben wie bei CoC
weglaufen/wahnsinnig werden oder sterben
oder alles in die Luft jagen
mehr geht nicht ;)

--- Ende Zitat ---

Das ist wiederum die Frage, ob Cthlhu wirklich noch diesen Weg geht. Viele der Abenteuer sind kleiner angelegt und so, dass die Chars es geistig wie körperlich überleben. Handlungsoptionen heißt ja nicht nur, dass man dem Großen Alten eins über die Rübe ziehen kann, sondern auch, dass man was gegen die Kulte unternimmt, nachforscht usw. Wer das mag, ist bei Cthulhu immer noch gut aufgehoben und das war auch noch nie mein Problem mit Cthulhu. Mir geht`s eher um den "Verlust des Mythos", der nunmal kein Mythos mehr ist, da alle Welt ihn kennt, inklusive der Spieler. 

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