Autor Thema: [Rant] Mein Charakter will das so. Wieso soll immer der Spieler so doof sein?  (Gelesen 10743 mal)

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Offline Joerg.D

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Das Ding kopiere ich hier jetzt rein, weil ein gewisser Herr eine beschissene Blog Sofware hat, die mich den Kram nicht einfügen lässt.

Ich weiß nicht ob es so einfach ist, diese Leute (Leute wie mich) als Idioten ab zu stempeln.

"Mein Charakter will das so."

Warum will der Spieler des Charakters es so? Vielleicht, weil die Gruppe sich vorher nicht abgesprochen hat, was im Spiel erwünscht ist und was nicht?

Oder weil der Spieler vor irgend etwas Angst hat?

Also ganz im Ernst, ich versuche mich schon öfter in die Lage meines Charakters zu versetzen und die Probleme aus seiner Sicht zu sehen. Da treffe ich dann  ganz persönliche Entscheidungen. Diese Entscheidungen  werden von meinen Erwartungen und Ängsten in Bezug auf das System oder die Fiktion beeinflusst. Und da kommt auch mal der Satz: "Mein Charakter will das so."

Dabei ist natürlich jedem klar das ich als Spieler es so will!? Vielleicht habe ich auch einfach nur keine Lust mir von anderen Spielern oder einem miesen SL sagen zu lassen, wie mein Charakter und damit ich zu handeln hat?

Was passiert, wenn meine Gruppe sich zu sehr auf der technischen und zu wenig auf der intensiven oder imersiven Ebene bewegt? Da kommt man leicht mal in diese Situation. Ja, ich sage so einen "Schwachsinn", wie Ihr es sagt. Ich würde die Dichte meines Charakters gerne erhöhen, mich vielleicht streiten und den Konflikt um die Meinungsverschiedenheit ausspielen. Dann würde ich auch nicht diesen Satz sagen. Aber was, wenn meine Gruppe es nicht zulässt?

Aber vielleicht bin ich ja wirklich nur ein schlechter Spieler, der sich hinter diesem Satz versteckt.

Unglücklicherweise  bin ich sehr eingebildet und will nicht glauben, da ich ein Spacken oder Depp  bin. Ich sage deshalb das der Satz nach meiner Meinung auf ein Problem in der Gruppe hinweist und nicht auf einen schlechten Spieler.

Ihr macht es euch zu einfach Jungs.

Sicher kann man einen solchen Spieler mit Tricks einfangen und zu einen in euren Augen vernünftigen Spielstil bringen. Frank redet so schon von Spaß und gegenseitigen Ansporn.

Bullshit!

Jeder ist eine Ego Sau, der eine mehr, der andere weniger.Jeder will irgendwo der geilste sein und Applaus für das bekommen, was er macht. Jeder Spieler will sein Spotlight und seine 10 Sekunden Ruhm.

Man kann diesen Spieler ansprechen und klar stellen, das sein Verhalten inakzeptabel ist. Man kann ihn auch aus der Runde werfen. Ui, tolles Alpha Männchen verhalten.

Aber nach meiner Meinung sollte man Ihn fragen warum sein Charakter das so will und wieso er den Charakter so gebaut hat, das dieser es so will. Hinter diesem Spieler steckt eine Persönlichkeit und die will ernst genommen werden.

Macht einen vernünftigen Gruppenvertrag und achtet darauf,  das ihr alle das gleiche Spiel spielt. Dafür braucht man zwar mindestens einen Abend vor dem Spiel, doch es lohnt sich.  Sprecht über eure Wünsche und Erwartungen an das Spiel und an die Gruppe. Sonst sitzen 5 Leute an einem Tisch, die zwar das gleiche Regelwerk haben, aber alle ein anderes Spiel wollen.

Aber Kommunikationsfähigkeit und intelligentes
 Sozialverhalten sind ausgerechnet bei Rollenspielern erschreckend selten vorhanden.

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Jörg
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Offline Nelly

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Oooooh ich kann das sehr sehr gut nachvollziehen. Ich hasse es wie die Pest wenn mir jemand vorschreiben will wie mein Charakter handelt oder wie er handeln würde, denn der SL hat nicht im geringsten eine Ahnung wie mein Charakter handeln würde. Das weis nämlich immer nur der Spieler. Wenn ich bereits ein vorgeschriebenes Spiel spielen, oder mir eine Geschichte erzählen lassen möchte dann lese ich ein Buch oder guck mir nen Film an. Charatere sind eigenständige Wesen, gespielt von Individuen, die sich alle (mehr oder weniger) etwas gedacht haben als sie die Stats ausgewürfelt haben.

Deswegen bin ich damals auch so mit dir aneinander gerasselt. Für mich gibt es nichts schlimmeres wenn mir ein SL vorschreiben will was mein Charakter macht. LOL
Selbst wenn es der Abschluss Sequenz nicht förderlich war... sie hat so gehandelt, weil sie es so wollte. Wenn Liebe im Spiel ist dann wächst halt kein Unkraut mehr. Aber du als SL hast es dann doch noch akzeptiert und ihr ihren Willen gelassen und das fand ich auch toll von dir. :)

Ansonsten kann ich nur sagen das ich persönlich, niemals mit einem SL spielen könnte der versucht meinem Charakter etwas aufzudrücken das er nicht will. Wir hatten da schon öfters mal Diskussionen mit einem unserer Spieler der sich als SL versucht hat und genau diese Schiene fuhr. Wenn die Spieler nach A sollen, aber nach B gehen, dann lasse ihnen diesen Willen. Und wenn, dann mach es so geschickt das sie es nicht mitbekommen ;)
Nelly is one of the Megaverse most "unique" Goddesses, with perhaps the most unique Portfolio ever.
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Eulenspiegel

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Aber nach meiner Meinung sollte man Ihn fragen warum sein Charakter das so will und wieso er den Charakter so gebaut hat, das dieser es so will. Hinter diesem Spieler steckt eine Persönlichkeit und die will ernst genommen werden.
Ja klar. Und wenn der Spieler dann auch Outtime Argumente bringt, wieso er den Charakter so gebaut hat, dass er dies und jenes tut, dann ist das ja auch in Ordnung. - Aber wenn dann nur irgendwelche ingame Argumente kommen ("Ja, mein SC meuchelt andere Leute im Schlaf, weil er eine schlechte Kindheit hatte."), dann bringt das überhaupt nichts.

Oooooh ich kann das sehr sehr gut nachvollziehen. Ich hasse es wie die Pest wenn mir jemand vorschreiben will wie mein Charakter handelt oder wie er handeln würde,
Also ich denke mal, du schreibst deinem Charakter doch aber vor, wie er zu handeln hat.
Der Charakter ist kein eigenständiges Wesen, dass einfach mal sagt: "So Nelly, Pech gehabt. Heute gehe ich mal nicht für dich auf Abenteuer."

Wenn ein SC etwas tut, dann tut er es nicht, weil der SC es will. Er tut es, weil DU es so willst.

Zitat
Charatere sind eigenständige Wesen, gespielt von Individuen, die sich alle (mehr oder weniger) etwas gedacht haben als sie die Stats ausgewürfelt haben.
Nein. Charaktere sind Marionetten, gespielt von Individuen, die sich etwas dabei gedacht haben, als sie die Marionette entwarfen.

Zitat
sie hat so gehandelt, weil sie es so wollte.
Nein. Sie hat so gehandelt, weil du es so wolltest.
« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 07:10 von Eulenspiegel »

Preacher

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Wenn ein SC etwas tut, dann tut er es nicht, weil der SC es will. Er tut es, weil DU es so willst.

Nein. Charaktere sind Marionetten, gespielt von Individuen, die sich etwas dabei gedacht haben, als sie die Marionette entwarfen.

Nein. Sie hat so gehandelt, weil du es so wolltest.
Ich fasse es nicht - ich bin Eulenspiegels Meinung. :o

Vielleicht habe ich auch einfach nur keine Lust mir von anderen Spielern oder einem miesen SL sagen zu lassen, wie mein Charakter und damit ich zu handeln hat?
Sowas ist immer eine Frage des Standpunkts. Die anderen Spieler oder der miese SL denken dann vielleicht "warum muss der Penner immer querschießen und allen anderen den Spaß versauen."

Insofern hast Du damit völlig recht:
Ich sage deshalb das der Satz nach meiner Meinung auf ein Problem in der Gruppe hinweist und nicht auf einen schlechten Spieler.

ABER: Wenn ein Spieler dem kompletten Rest der Runde wiederholt und nachhaltig den Spaß versaut, weil er sich nicht auf die Bedürfnisse der anderen einstellen kann oder will, dann ist der der Depp. Wenn 3 Spieler + SL prima miteinander harmonieren und einer immer querschießt, dann muss der sich anpassen. Sicher sollte man zuerst drüber reden, die Gründe für sein Verhalten herausfinden und möglichst zu einer einheitlichen Lösung kommen. Aber Du hast es ja selbst schon gesagt:

Aber Kommunikationsfähigkeit und intelligentes
 Sozialverhalten sind ausgerechnet bei Rollenspielern erschreckend selten vorhanden
Wenn also der Quertreiber einfach ein Arsch ist, soll sich dann die ganze Gruppe drauf einstellen?

Man kann ihn auch aus der Runde werfen. Ui, tolles Alpha Männchen verhalten.
Und mit Alpahmännchen-Verhalten kennst Du dich ja bestens aus, nicht wahr? ::)

Offline Haukrinn

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ABER: Wenn ein Spieler dem kompletten Rest der Runde wiederholt und nachhaltig den Spaß versaut, weil er sich nicht auf die Bedürfnisse der anderen einstellen kann oder will, dann ist der der Depp. Wenn 3 Spieler + SL prima miteinander harmonieren und einer immer querschießt, dann muss der sich anpassen. Sicher sollte man zuerst drüber reden, die Gründe für sein Verhalten herausfinden und möglichst zu einer einheitlichen Lösung kommen.

Stimmt. Ich sehe es auch überhaupt nicht als schlimm an, Entscheidungen für den Charakter zu treffen, die man aus dessen Persönlichkeit motiviert. Ich tue das auch oft genug. Das problematische an der Sache ist aber, das ich den Satz "Mein Charakter würde jetzt aber das tun" oder noch häufiger "Mein Charakter würde das niemals tun" eigentlich immer nur dann zu hören bekomme, wenn jemand die Egosau rauslassen möchte oder sich dadurch echte spieltechnische Vorteile verspricht. Wenn man sich auf das gemeinsame Erzählen von Geschichten geeinigt hat, dann saugen solche Egotrips wirklich. Und wenn man sich auf eine dramatische Story geeinigt hat, dann sind Entscheidungen aus dem Charakter anstatt aus der Situation heraus meist eher hinderlich als förderlich und in dieser Fprm für mich eher ein Zeichen, dass man als Spieler mit dem gemeinsamen Konsens unzufrieden ist. Sowas dann aber durch derartig blödsinnige Begründungen zu untermauern anstatt es einfach mal direkt am Spieltisch anzusprechen ist aber nicht die feine englische Art, echt nicht.
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Offline Stefan G.

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Eigentlich hat Eulenspiegel schon das echte Problem an "Mein Charakter will das so." herausgearbeitet, aber ums einerseits nochmal zu verdeutlichen und weil ich die Geschte die mir dabei in den Sinn kam so schnuckelig finde nun noch was von mir:


Hallo Killroy, ich bin Stefan der Spielleiter. Ich besitze in der Welt in der du dich bewegst unglaubliche Kräfte und kann Dinge anstellen von denen du nichtmal zu träumen wagst, und im Normalfall bekommst du garnichts davon mit unter anderem da ich in deiner Welt nicht wirklich anwesend bin.

Aber darum geht es eigentlich garnicht. Neben mir sitzt mein Freund Erwin der normalerweise alle wichtigen Entscheidungen die du zu treffen hast für dich treffen kann, doch irgendwie hat er plötzlich die Kontrolle verloren. Er behautet du wolltest unbedingt alle gefangenen Soldaten umbringen und er kann nichts dagegen tun, da du dich nunmal dafür entschieden hast.

Sowohl ich, als auch unsere beiden Mitspieler Susi und Michel finden das aber nicht gut und sehen da ganz große Probleme drin. Ich weiß, du hast öfters so komische Ideen, doch wenden wir uns da Normalerweise an den Erwin neben uns und der klärt das dann, doch kann der diesmal irgendwie nichts machen.

Also bitte lieber Killroy, was können wir tun um mit dir auf einen Kompromiß zu kommem der dir, dem Erwin, der Susi, dem Michel und mir gefällt?
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Offline Joerg.D

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Zitat
Wenn also der Quertreiber einfach ein Arsch ist, soll sich dann die ganze Gruppe drauf einstellen?

Man kann prima mit Arschlöchern spielen, wenn man vorher einen soliden Gruppenvertrag gemacht hat. Und die sogenannten Arschlöcher haben für gewöhnlich immer die selben Verhaltensmuster.

Ich habe eine Spielerin, die bei einem anderen SL aus meinem Bekanntenkreis regelmäßig total quer schießt. Wenn sie bei mir spielt, ist sie hingegen echt pflegeleicht. Nun habe ich mich mit unterhalten, warum sie beim anderen SL  so zickt.

Ergebnis:
Sie fühlt sich vom anderen SL oft ungerecht behandelt und er schreibt ihrem Charakter vor was er zu tun hat. Bei mir weiß sie, das ihre Handlungen immer In- Game Konsequenzen haben und ich das ich trotz eine erheblich härteren Leitstils immer gerecht bin.

Das ist natürlich nur ihre Meinung und ich Maße mir nicht an zu sagen, das sie stimmt. Aber etwas wahres muss ander Sache drann sein.

Zitat
Und mit Alpahmännchen-Verhalten kennst Du dich ja bestens aus, nicht wahr? Roll Eyes

Im realen Leben auf jeden Fall, nicht jeder kann ein Nerd sein.

Beim Rollenspiel hingegen, verlasse ich  eher die Gruppe, als sie vor eine Entscheidung zu stellen. Ich will anderen Leuten einfach nicht vorschreiben, wie sie ihre Charaktere zu spielen haben. Die sind im Regelfall alt genug.
Zitat
Wenn man sich auf das gemeinsame Erzählen von Geschichten geeinigt hat, dann saugen solche Egotrips wirklich. Und wenn man sich auf eine dramatische Story geeinigt hat, dann sind Entscheidungen aus dem Charakter anstatt aus der Situation heraus meist eher hinderlich als förderlich und in dieser Fprm für mich eher ein Zeichen, dass man als Spieler mit dem gemeinsamen Konsens unzufrieden ist.

Wieso kommt es auf die technische Ebene und wird nicht In-Game geregelt? Das mit der dramatischen Story ist einer der Hauptpunkte, oft sitzen 5 Spieler an einem Tisch, die 5 verschiedene Ansichten haben, wie das Spiel gespielt werden soll. Deshalb ist die Kommunikation vor der Kampagne für mich so wichtig. Dann kommt es IMHO seltener zu solchen Problemen.

Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Wolf Sturmklinge

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Das Problem mit den sogenannten Ego-Säuen ist, daß sie die gleiche Meinung bei Anderen nur schwer akzeptieren.

Jeder kann seinen Charakter spielen, wie er möchte, wenn er dann wenigstens so fair ist, seinen Mitspielern nicht damit die Laune zu verderben und mit den Konsequenzen seines Handelns zurecht kommt. Und genau da liegt der Hund begraben. Soll der Spieler seinen "Ego-Trip" haben, aber dann braucht er doch sonst niemand, oder?

Offline Lord Verminaard

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Ja, scheiß Blogsoftware, ich weiß, ich muss endlich mal den Umzug wagen... ::) Dein Text war zu lang, du hättest ihn höchstens auf mehrere Posts verteilen können.

Hier ist der gemeinte Blog-Eintrag. Ich denke, er ist eigentlich hinreichend deutlich. Trotzdem erläutere ich ihn gerne noch mal. Der Blog-Eintrag wendet sich gegen Leute, die rücksichtslos sind und Spaß auf Kosten anderer haben. Er wendet sich gegen Leute, denen nicht das gemeinsame Spiel wichtig ist, sondern nur das, was sie für sich selbst aus dem Spiel rausziehen, scheißegal ob sie damit den anderen den Spaß verderben. Nur gegen die, gegen sonst niemanden.

Ein solches Verhalten ist nicht akzeptabel, auch nicht, wenn es mit „mein Charakter ist nun mal so“ begründet wird. Denn warum ist dein Charakter so? Weil du ihn dir so ausgedacht hast. Dein Charakter existiert nicht, er ist nicht verantwortlich. Du bist verantwortlich.

Heißt das jetzt, dass man sich nicht mehr in seinen Charakter hineinversetzen darf, dass es verboten ist, etwas nur deshalb zu tun, weil der Charakter eben so ist? Natürlich nicht. Ich habe mir meinen Leiblings-Charakter, den ich jahrelang gespielt habe, versaut, indem ich ihn aus falsch verstandener Gruppendienlichkeit verbogen habe. Ich weiß, wie scheiße das ist. Und ich hasse es, wenn mir irgendein Möchtegern-Setting-Experte erzählt: „Nein nein, dein Charakter ist ein Magier, ein Magier würde das nicht tun.“ Mein letzter Magier war ein Säufer und ein Schläger und wäre fast von der Akademie geflogen. Na und?

Der Punkt ist nicht, dass Leute gerne ihren Charakter ausspielen. Das ist völlig okay. Der Punkt sind die Leute, die sich ihren Mitspielern gegenüber rücksichtslos verhalten und ihren Charakter dafür als Ausrede benutzen.

Wo in meinem Blog-Eintrag hast du herausgelesen, dass jemand, der sein Spotlight will, schon Spaß auf Kosten der anderen hat, Jörg? So ziemlich alle die mit dir gespielt haben lieben deine Spotlights, weil es Spaß macht, dir dabei zuzuhören. Das ist genau die Art von gemeinsamem Spaß und gegenseitiger Rücksicht, die ich meine.
   
Meine Kritik richtet sich an den Spieler, der selbst die elegantesten Versuche des SL, einen Plot einzufädeln, abblockt, weil seinen Charakter das nicht interessiert. Der anderen Charakteren Informationen vorenthält und ihren Spielern damit die Möglichkeit nimmt, sinnvoll am Spiel teilzunehmen. Der seine Manaphobie so ausspielt, dass er die Zauberbücher des Magiers der Gruppe verbrennt. Und dann sagt: „Was kann ich dafür? Mein Charakter ist halt so!“

Bist du so ein Spieler, Jörg?
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Offline Elwin

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Ihr macht es euch zu einfach Jungs.

(snip)

Jeder ist eine Ego Sau, der eine mehr, der andere weniger.Jeder will irgendwo der geilste sein und Applaus für das bekommen, was er macht. Jeder Spieler will sein Spotlight und seine 10 Sekunden Ruhm.
Ich finde, damit machst du es Dir zu einfach. Denn ich halte dies für eine Schutzbehauptung, die Dir zur Legitimation dient. Dabei ist es völlig unbewiesen.
Vor allem halte ich die Dinge für unterschiedliche Paar Schuhe. Spotlight hat mMn nichts mit dem Ego-Trip zu tun, weil Spotlight bedeutet, dass jeder Spieler sein Spotlight bekommen sollte. Beim Ego-Trip sind die Mitspieler nur insofern bedeutsam, als dass man sie hinter sich lässt.
(Ich fühle mich fast geneigt, auf das ARS-Manifest und den Vergleich der Rollenspielrunde mit einer Fußballmannschaft hinzuweisen.)

Aber ein Detail dieses Zitats will ich nochmal vertiefen:
Zitat
und Applaus für das bekommen, was er macht.

Im Grunde bin ich der Meinung, Vermi und Du, ihr redet von unterschiedlichen Dingen. Bei Frank ist eher vom Leiden der Spieler die Rede, nicht von Applaus.
Wenn man "sein Ding durchzieht" und dafür keinen Applaus erntet, sondern verärgertes Schweigen oder zornig auf den Tisch geworfene Bleistifte oder Mitspieler ihre Sachen zusammenpacken, weil sie keinen Bock mehr haben, dann sollte man den Ego-Trip infrage stellen können. Mir persönlich ist Rücksichtnahme wichtig, weswegen ich Deiner obigen Aussage überhaupt nicht zustimmen kann.

Gruß
Chris
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Offline Adanos

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Ich fand Lord Verminaards Beitrag eigentlich verständlich, zumindest habe ich ihn auch so aufgefasst, wie er es hier erläutert hat. Myrmidon hat auch etwas ähnliches geschrieben.

Zusätzlich würde ich noch hinzufügen, dass das Durchziehen seines Dinges auch nicht immer stimmig ist. Selbst wenn ein Charakter festen Prinzipien folgt, ist er immer noch ein Mensch und handelt menschlich. Dazu kann auch gehören, dass er sich an gewissen Stellen über seine Prinzipien hinwegsetzen muss, sonst wirkt er schnell emotionslos und das Spiel mechanisch und unglaubwürdig. Also auch von der Simulationsebene zieht "Mein Charakter ist so" nicht immer.

Beliebtes Beispiel sind zB DSA Rondrageweihte, die ja niemanden von hinten erschlagen dürfen. Gut gut, kann ich nachvollziehen, aber auch, wenn sie dadurch jemandem das Leben retten können? Oder auch in einer Schlacht, wo die Situation eine gänzlich andere ist, als in einem Zweikampf? Das sind Fragen, die man sich stellen muss, bevor man wieder in die Standardroutine verfällt.

Aber an dieser Stelle, da hat Jörg recht, sind Korrekturen von aussen nicht erwünscht, da es eine Entscheidung von Seite des Spielers ist, der sich die Figur erdacht hat. Wenn wir das Beispiel verwenden, wo der Rondrageweihte einen Gegner von hinten erschlägt, um ein Kind zu retten und der SL dann eingreift und sagt: "Nenene, das darfst du nicht, deswegen bestraft dich Rondra" dann wäre dies von Seiten des SL falsch. Der Spieler hatte seine Gründe warum er so handelt und die lassen sich mit der Rolle des Rondrageweihten sehr gut vereinen.

Okay, im wesentlichen sollte klar sein, es ging darum, dass man das gemeinsame Spiel nicht torpedieren sollte mit dem Charakter als Deckmantel, das bringt ja letztendlich niemandem was.

Offline Lichtschwerttänzer

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Ich weiß nicht ob es so einfach ist, diese Leute (Leute wie mich) als Idioten ab zu stempeln.

Ich frage mich ob diu den Text nicht oder überhaupt nicht verstanmden hast.
Es geht um Rücksicht, Respekt vor dem Mitspieler, und darum ihm nicht das Spiel zu vermiesen.
Ihn zu zwingen Inund Outgame den Char zu verbiegen und btw so Nummern wie Idi ähem honorige RG. Paladine etc die ihr Verhaltensmasstäbe aufzwingen , oder den Mitspieler zu zwingen entweder aktiv gegen einen anderen SC vorzugehen oder seinen SC zu verbiegen usw.
Mit aktiv ist hier ggf lethale Gewalt gemeint.


Zitat
Da kommt man leicht mal in diese Situation. Ja, ich sage so einen "Schwachsinn", wie Ihr es sagt. Ich würde die Dichte meines Charakters gerne erhöhen, mich vielleicht streiten und den Konflikt um die Meinungsverschiedenheit ausspielen. Dann würde ich auch nicht diesen Satz sagen.
Es geht hier nicht um dramatischen Charakterkonflikt, so lange beide Seiten daran interessiert sind.
Zitat
Ich sage deshalb das der Satz nach meiner Meinung auf ein Problem in der Gruppe hinweist und nicht auf einen schlechten Spieler.
schlechter Spieler= unsolzial verhaltender Spieler, d.h. jemand der bewusst gegen den Social Contract der Gruppe verstösst oder ihn missbraucht.

Zitat
Jeder ist eine Ego Sau, der eine mehr, der andere weniger.Jeder will irgendwo der geilste sein und Applaus für das bekommen, was er macht. Jeder Spieler will sein Spotlight und seine 10 Sekunden Ruhm.
Hört sich so an, als wolltest du 30 Sekunden auf Kosten der anderen, und das ist ein Problem.
Zitat
Man kann diesen Spieler ansprechen und klar stellen, das sein Verhalten inakzeptabel ist. Man kann ihn auch aus der Runde werfen. Ui, tolles Alpha Männchen verhalten.
Wenn A nichts bringt folgt R,
Zitat
Aber nach meiner Meinung sollte man Ihn fragen warum sein Charakter das so will und wieso er den Charakter so gebaut hat, das dieser es so will.
Sicher und vor allem warum er ihn Gruppenunkompatibel gebaut oder entwickelt hat?

Oooooh ich kann das sehr sehr gut nachvollziehen. Ich hasse es wie die Pest wenn mir jemand vorschreiben will wie mein Charakter handelt oder wie er handeln würde, denn der SL hat nicht im geringsten eine Ahnung wie mein Charakter handeln würde.  )
Darum get es nicht, definitiv nicht, sondern um anderen Leuten das Spiel vermiesen, nicht um Klischeegerechte darstellung des Gut und Rollenspielgerechten Klischeeklons nach Wiener Schule,
« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 10:51 von Schwerttänzer »
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

oliof

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Jörg, seit wann mutierst Du denn zum Troll?

Es gibt zwei verschiedene Varianten des "Mein Charakter macht das so." Die erste Variante geht mit ", weil…" weiter und bewegt sich im Rahmen der Erwartungen der Gruppen. Der zweite endet auf "ätsch!". Mit handelsüblicher Geltungssucht und dem Wunsch nach Selbstdarstellung nach üblicher Rollenspielermanier hat letzteres wenig zu tun, ich bin mir sicher dass auch Du solche Leute als schlechte Spieler bezeichnest…

Offline Joerg.D

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Ich wüsste nicht, wo ich hier irgendwie zum Troll mutieren würde.

Ich finde aber das viele Leute es sich zu einfach machen, wenn ein solcher Satz kommt. Keiner lässt sich gerne einreden, was sein Charakter macht und unsoziale Situationen oder unsoziales Verhalten resultieren nach meiner Meinung meißt aus einer schlechten Gruppe oder einen schlechten Gruppenvertrag.

Ichhabe eine Spielerin angesprochen, die bei dem einen SL so ein Verhalten zeigt und bei einem anderen SL nicht. Also ist es nicht von der Hand zu weisen, das der SL und der be bei ihm gefühlte Gerechtigkeitssinn zu diesem Problem beitragen.

Genau wie die Neigung vieler Gruppen so ein Problem nicht im Spiel, sondern am Spieltisch zu regeln. Viele dieser Probleme würden sich IMHO nicht ergeben, wenn mehr gespielt und weniger gelabert wird.

Ich stelle auf jeden Fall nicht in Frage, das jemand der meinen Text liest, ihn aus seiner persönlichen Interpretation heraus wertet.
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Pyromancer

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Ich finde aber das viele Leute es sich zu einfach machen, wenn ein solcher Satz kommt. Keiner lässt sich gerne einreden, was sein Charakter macht und unsoziale Situationen oder unsoziales Verhalten resultieren nach meiner Meinung meißt aus einer schlechten Gruppe oder einen schlechten Gruppenvertrag.

 "Mein Charakter macht das aber so..." war in Situationen, wo ich das miterlebt habe, immer die Ausrede für in-Game asoziales, gruppensprengendes Verhalten, oder der Versuch eines Spielers, die von im gewünschte Vorgehensweise der ganzen Gruppe aufzuzwingen ("...oder mein Charakter geht..."). Es gab in diesen Fällen immer andere Spieler, für die es eine Grundprämisse des Rollenspiels war, dass "die Gruppe zusammenbleibt". Das führte zu Spannungen.
In sofern könnte man annehmen, dass hier tatsächlich nur ein schlechter Gruppenvertrag vorlag.

Leider ist die Sache nicht so einfach, da alle Spieler, die dieses Verhaltensmuster zeigten, extrem sauer, pampig oder ausfallend reagierten, wenn mal ein anderer Spieler den gleichen Trick durchzuziehen versuchte. Da war das dann auf einmal böse und schlechtes Rollenspiel.

Zitat
Viele dieser Probleme würden sich IMHO nicht ergeben, wenn mehr gespielt und weniger gelabert wird.

Meine Rede seit 1876. Leider weigerten sich diese Spieler durchgehend, so einen Konflikt in-game auszuspielen und versuchten stattdessen, ihre Vorgehensweise out-game durchzudrücken (bzw. meine Vorgehensweise out-game zu unterbinden).

In sofern reagiere ich aus meiner eigenen Erfahrung heraus extrem allergisch auf Argumente a la "Mein Charakter muss aber..."

Online Maarzan

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Jörg, seit wann mutierst Du denn zum Troll?

Es gibt zwei verschiedene Varianten des "Mein Charakter macht das so." Die erste Variante geht mit ", weil…" weiter und bewegt sich im Rahmen der Erwartungen der Gruppen. Der zweite endet auf "ätsch!". Mit handelsüblicher Geltungssucht und dem Wunsch nach Selbstdarstellung nach üblicher Rollenspielermanier hat letzteres wenig zu tun, ich bin mir sicher dass auch Du solche Leute als schlechte Spieler bezeichnest…

Und leider wechselwirken diese miteinander.
Der, der den anderen durch sein "Charakterspiel" eins reinwürgen will, wird darauf weisen, dass seine Verhaltensweise eben Charakterspiel wäre und mit einer Diskussion ob charaktergemäß oder nicht das Ding im Zweifel hier entgleisen lassen.

Auf der anderen Seite gibt es Leute, die ihre Vorstellungen vom spiel durchdrücken würden und jedem, der Wert auf sein Charakterkonzept legt eben assoziale Spielweise unterstellt.

Das Kernproblem ist oft eine fehlende vorherige Absprache, welche (wenn kein A*loch beteiligt ist) nicht einmal sofort Probleme aufwerfen muss, später aber zu diesen Widersprüchen führt und als zweite typische Situation die "tolles neues Modul/Idee" Falle, die von Leuten mit unterschiedlicher Charakterbindung unterschiedlich gut umschifft wird.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Boba Fett

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Hach ich liebe das Thema... Das wird eine lange Antwort...

Vor allem ist die Aussage "mein Charakter ist halt so" falsch!
Und dabei geht es nicht mal darum, dass der Spieler das Wesen seines Charakters selbst festgelegt hat.

Ursachenforschung - wie kommt es dazu:
Ein Spieler kündigt eine Aktion für seinen Charakter an und diese Handlung stößt auf Kritik.
Der Spieler wird gebeten Auskunft sich über die Beweggründe zu äußern.
Die Antwort: "Mein Charakter ist halt so!"
Das ist falsch!

Die Entscheidung basiert letztendlich aus einer Entscheidung, die der Spieler für den Charakter getroffen hat.
Und diese Entscheidung wurde aus einem Optionspool gefiltert, in dem mehrere mögliche und plausible existierten.
Der Spieler hätte sich auch für andere genauso plausible (Re)Aktionen entscheiden können.
Es bewusste Entscheidung des Spielers, den Filter, der die anderen Optionen eliminierte, so zu wählen, dass nur noch die Handlung übrig blieb.

Letztendlich muss also untersucht werden, welche Kriterien es für die Erstellung des "Filters" gibt, der aus den möglichen Optionen von Aktionen die letztendlich ausgeführte Handlung herausfiltert.
Mögliche Kriterien (es gibt bestimmt weitere):
Plausibilität
Geltungsdrang
Unterhaltungswert der Handlung
Gruppenvertrag schließt bestimmte Handlungen aus
gesunder Menschenverstand
Emotionen

In letzter Instanz legt der Spieler aber diese Maske zusammen und bildet daraus den Filter.
Und viele dieser Elemente konkurieren auch oder schließen gegenseitig Aktionen aus.
Die Kriterien werden also mit Gewichtungen versehen und die Gewichtungen formen den Filter.

Dieser Prozeß ist aber nicht vom Charakter sondern ausschließlich vom Spieler abhängig.
Dementsprechend ist die Aussage "Mein Charakter ist halt so." falsch.

Die Entscheidung war also ein willkürlicher und kein vorausschauender Akt.
Denn ansonsten bräuchten wir nicht spielen.
Denn dann müsste der Spielleiter nur die Handlung erzählen - die Aktionen der Charaktere sind ja abzuleiten.

Das nun dazu.
« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 15:14 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Boba Fett

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Allerdings sollte man sich auch bewust sein, dass die Reaktion "Mein Charakter ist halt so!"
nicht unbedigt sofort dem Spieler die Schuld in die Schuhe schieben muss.
Natürlich ist diese Aussage eine Schutzbehauptung, damit sich der Spieler nicht weiter erklären muß.
Im Voraus ist aber einiges passiert, was man näher betrachten sollte.
Die vom Spieler erklärte Handlung stößt auf Kritik und er soll die Beweggründe äußern.

Da stellen sich folgende Fragen:
Warum die Handlung des Charakters?
Diese Frage nach den Beweggründen, die wird ja laut gestellt, und kann scheinbar nicht ordentlich beantwortet werden.
Dementsprechend überspringen wir diesen Punkt

Denn es geht weiter:
Warum die Kritik?
Und da kommen wir zum Kasus - warum wird die Handlung denn kritisiert?
Weil sie Mißfallen erregt, Spielspaß zerstört, unlogisch erscheint, doof ist, etc. pp.

So, okay, aber da die Frage: War das vorher klar, dass dies so kommen würde?
Gabs da irgendwelche Absprachen? Gruppenvertragliche Abmachungen?
Wenn ja, dann ist klar, dass er gegen Abmachungen verstößt und dann muss man die
Frage nach dem "Warum" nicht stellen.
Aber wenn es dazu keine Abmachung gab, dann ist der Spieler eigentlich frei
in seinen Entscheidungen - genau damit wirbt Rollenspiel doch immer...

Den Typen, der das Mißfallen erregt anzuprangern ist einfach - klar:
Er hat eine Entscheidung getroffen, die sich nachher als nachteilig erweist.

Na und???
Das mach jeder Mensch jeden Tag.
Ich zieh morgens bei Sonnenschein nur ein T-Shirt an und werd nachmittags naß, weils regnet.
Dumm gelaufen!

Und genauso will der Typ grad nicht seine Beweggründe nicht preisgeben - nicht können, nicht wollen, warum auch immer.
Ja, auch das ist nicht besonders schön, denn wir wollen ja verstehen, warum der Depp so handelt.
(wollen wir das eigentlich wirklich, oder ist die eigentliche Intention nicht die,
dass wir gern seine Beweggründe auseinandernehmen, damit er die Entscheidung revidiert...?
Wollen wir nicht eigentlich dass er eine andere Aktion ankündigt...)

Aber er will oder kann eben nicht erklären, was ihn dazu getrieben hat.
Vielleicht ist es ihm schlicht weg peinlich.
Oder er hat keinen Bock mehr, ewig die blöden Fragen der Klugscheißerfraktion zu beantworten.

Was jetzt aber bizarr ist, ist, dass darüber so ein Faß aufgemacht wird.

Am liebsten sind mir dann die genau so stereotypen Reaktion, wie "wenn Du das machst, dann... (Stimme bebt) dann... dann muss mein Charakter Dich töten... weil... weil... (Stimme bebt)..." und hier folgt meist dann irgendeine genauso schwachsinnige Begründung, so dass der Typ besser gesagt hätte "...weil mein Charakter ist eben so."

Mir stellt sich da die Frage: Was helfen die Beweggründe eigentlich weiter?
Nehmen wir mal an, der Typ zündet die Atombombe in Tokio und alle Charaktere sind tot.
Berechtigter Frust aller Mitspieler. Kampagne vorzeitig zu Ende, alle können heimgehen.
Da taucht die Frage auf: WARUM HAST DU DAS DENN JETZT GEMACHT?
Okay, aber jetzt kommt nicht "weil mein Charakter so ist"..
Sondern jetzt ist der Typ zufällig mal eloquent und liefert eine Begründung die sich gewaschen hat.
Und? Geht es jetzt irgendeinem besser?
Nein, Charaktere sind immer noch tot, die Kampagne immer noch gestorben und man hat sich selber gerade als Idiot entlarvt... ;)

So also: Die Antwort ist doof, darüber müssen wir uns nicht streiten.
Aber: Die Frage, die diese Antwort auslöst, ist genauso dämlich!
Denn sie führt zu nichts, löst nur Diskussion aus, unterbricht das Spiel und löst Frust aus.
Und wenn man sich dann also an die Regel 1 "Spiele nicht mit Deppen" hält, muss man beide rausschmeissen.

Besser wäre die Frage: Hättest Du nicht etwas anderes machen können?
oder konstruktiver: MAch doch besser dies und jenes...
oder noch konstruktiver: einfach die Fresse halten, abwarten, bis man eine bessere Gelegenheit hat, das zu klären und es dann besprechen.
Denn mitten im Spiel sind die Emotionen groß, die Leute sind geladen und schnell artet alles in Rechthaberei aus.
Lieber eine Nacht drüber schlafen und sich dann zusammensetzen.
Denn dann fällt es dem anderen auch viel leichter, zuzugeben, dass die Handlung eigentlich dämlich war.

Mir sind, ehrlich gesagt, beide Fraktionen zuwider.
Ich finde die Typen, die Mist bauen und sich dann hinter ihrer Rolle verstecken, zum Kotzen.
Ich hab nichts gegen Typen, die Mist bauen oder was entscheiden, was ich scheisse finde.
Nur sollte man das auch zugeben können oder dazu stehen können. Zumindestens im Nachhinein.

Aber genauso zum Kotzen finde ich die Klugscheißer- und Sozialpädagogenfraktion,
die sich hinsetzt, die Arme verschränkt und von der man dann "Du, das finde ich jetzt aber irgendwie nicht wirklich gut, du.
Laß uns doch mal zu zweit in einen Kreis setzen und eine Gruppendynamik bilden." hört,
oder der man stundenlang alle Beweggründe und logischen Schlußfolgerungen auseinander basteln soll, wie man jetzt zu dieser Entscheidung kam.

Denn letztendlich ist es doch klar, was die Klugscheißerfraktion möchte:
Sie möchte die Entscheidung revidieren, die der Spieler getroffen hat.
Sie will die Entscheidungsfreiheit einschränken.
"Du kannst tun was Du willst im Rollenspiel!" (solange Du nichts machst, was wir nicht wollen)
Was mich daran nervt ist vor allem die Scheinheiligkeit, nach den Beweggründen zu fragen.
Als ob die Motivation irgendwas daran ändern würde, dass die Typen in die Entscheidungsfreiheit des anderen eingreifen.
Dabei ist der Eingriff ja gar nichts schlimmes.
Dies passiert laufend, allein bei den getroffenen Vorbedingungen wie
"Charaktere müssen Gruppentauglich sein" oder
"Charaktere müssen abenteuertauglich sein" oder
"in dieser Kampagne sollten Charaktere keine böse Gesinnung haben"...

Ja, okay, Eingriff ist doch legitim.

Die Frage nach den Beweggründen ist aber scheinheilig.
Und damit ist der Fragende genauso Depp wie der, der antwortet.
Der der Antwortet hat sowieso verloren, egal was er sagt.
« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 15:24 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Roland

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Ich finde aber das viele Leute es sich zu einfach machen, wenn ein solcher Satz kommt. Keiner lässt sich gerne einreden, was sein Charakter macht und unsoziale Situationen oder unsoziales Verhalten resultieren nach meiner Meinung meißt aus einer schlechten Gruppe oder einen schlechten Gruppenvertrag.

Nach meiner Erfahrung trifft das in sehr vielen Fällen gar nicht, oder nur zum Teil zu. In fast jeder Gruppe wird es Meinungsverschiedenheiten oder Verstimmungen geben, egal wie gut sich die Mitglieder verstehen oder wie wasserdicht man einen Gruppenvertrag abgestimmt hat. Sei es einfach weil ein Spieler mal eine schlechte Woche hatte, oder sich die Vorlieben einer Spielerin mit der Zeit verändern und sie dem Spiel nicht mehr so viel abgewinen kann, wie in der Vergangenheit.

Genau wie die Neigung vieler Gruppen so ein Problem nicht im Spiel, sondern am Spieltisch zu regeln. Viele dieser Probleme würden sich IMHO nicht ergeben, wenn mehr gespielt und weniger gelabert wird.

Da viele Probleme ihre Ursachen nicht im Spiel, sondern am Spieltisch (oder noch weiter entfernt vom tatsächlichen Spiel) haben, lassen sie sich kaum im Spiel lösen.

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Offline Lichtschwerttänzer

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Und leider wechselwirken diese miteinander.
Der, der den anderen durch sein "Charakterspiel" eins reinwürgen will, wird darauf weisen, dass seine Verhaltensweise eben Charakterspiel wäre und mit einer Diskussion ob charaktergemäß oder nicht das Ding im Zweifel hier entgleisen lassen.

Auf der anderen Seite gibt es Leute, die ihre Vorstellungen vom spiel durchdrücken würden und jedem, der Wert auf sein Charakterkonzept legt eben assoziale Spielweise unterstellt.
Das Problem ist zweischneidig, es erfordert Rücksicht, soziale Kompetenz auf allen Seiten,

Weder darf einer nen Gruppenunkompatiblen SC bauen entwickeln, noch darf einer nen Char so in die Ecke zwängen, das nur die Wahl zwischen verbiegen und Bruch des Social Contracts bleibt, btw der Contract wurde durch das in die Ecke drängen schon gebrochen.
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Zitat
Da viele Probleme ihre Ursachen nicht im Spiel, sondern am Spieltisch (oder noch weiter entfernt vom tatsächlichen Spiel) haben, lassen sie sich kaum im Spiel lösen.

Richtig, desshalb plädiere ich ja dafür, sich vor dem Spiel und vor der Kampange zusammen zu setzen und einen guten Gruppenvertrag zu machen (5 Spieler 5 verschiedene Erwartungen).

Im oder besser während des Spieles lassen sich solche Sachen IMHO nie regeln.
Der Spielabend sollte zum Spielen benutzt werden und nicht zum Diskutieren.
Lob sofort und Kritik nach, oder vor dem Spiel.
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Eulenspiegel

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Mir stellt sich da die Frage: Was helfen die Beweggründe eigentlich weiter?
Nehmen wir mal an, der Typ zündet die Atombombe in Tokio und alle Charaktere sind tot.
Berechtigter Frust aller Mitspieler. Kampagne vorzeitig zu Ende, alle können heimgehen.
Da taucht die Frage auf: WARUM HAST DU DAS DENN JETZT GEMACHT?
Und wenn er jetzt ehrlich darauf antwortet und sich nicht hinter seinem Charakter versteckt, kann einem das helfen, die Situation zu verstehen und solche zukünftigen SItuationen zu vermeiden.

mögliche Antworten:
1) "Ich muss gleich gehen und cih wollte sichergehen, dass ihr nicht ohne mich weiterspielt."
OK, der Spieler ist ein Arschloch. - Schön, dass jetzt auch explizit von ihm zu erfahren.
2) "Wir treten jetzt schon seit 2 Stunden auf der Stelle und kommen einfach nicht weiter. - Die Atombombe war ein Hilfeschrei, damit irgendetwas passiert." - OK, nächstes Mal also mehr Tips einbauen, wenn der SL merkt, dass die Kampagne ins TSocken gerät.
3) "Wir spielen Cthulhu und bekommen nie coole Waffen. Immer müssen wir vor den Gegnern wegrennen. - Ich wollte wenigstens einmal auch ein bißchen Action haben, und den großen Alten ärgern. (Also ob ihn die Atombombe stören würde. :ctlu:)"
OK, dann weiß der SL, er sollte vielleicht auch mal ein paar Abenteuer entwerfen, in denen es Kultisten oder ähnliches als Kanonenfutter gibt. - Ist zwar nicht unbedingt Cthulhu-Like, aber wenn man den Spieler durch eine kleine Schießerei glücklich machen kann, dann kann man so etwas ja ruhig einführen.
4) "Ich dachte, du hast uns die Atombombe gegeben, damit wir sie einsetzen. - Ich dachte, die ganze Aktion hier war so unwirklich, dass sie sich anschließend als Traum herausstellt."
Dann kann der SL den Spieler aufklären, dass er viele Beschreibungen nur des Fluffs oder des Realismusses wegen gibt, und diese nicht unbedingt dazu da sind, den Plot weiterzubringen.

Egal, was der Spieler für eine Antwort liefert. - Wenn diese Antwort ehrlich ist, hilft sie einem, solche Situationen in Zukunft zu vermeiden.

Und wenn man die letzte halbe Stunden ungeschehen macht und das Setting rebootet, kann man sicher sein, dass der Spieler nicht erneut die Bombe zündet.

Zitat
Die Frage nach den Beweggründen ist aber scheinheilig.
Und damit ist der Fragende genauso Depp wie der, der antwortet.
Der der Antwortet hat sowieso verloren, egal was er sagt.
Ja klar, hat der Antwortende verloren. - Aber er kann zumindest versuchen, ein paar Miese wieder gut zu machen.
Und wenn er das OT Gespräch führt, kann das helfen, solche bescheuerten Aktionen in Zukunft zu unterlassen.

Offline Falcon

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@Topic: das Thema ist bei uns auch sehr aktuell.
Wir sind (oh wunder) auch zu dem Schluss gekommen, daß eine vernünftige Absprache das Beste ist, denn nachher weicht sowieso niemand mehr von seiner Meinung ab.
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Offline Roland

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Richtig, desshalb plädiere ich ja dafür, sich vor dem Spiel und vor der Kampange zusammen zu setzen und einen guten Gruppenvertrag zu machen (5 Spieler 5 verschiedene Erwartungen).

Der beste Gruppenvertrag verhindert aber nicht, dass später Probleme im Spiel entstehen, oder eben außerhalb des tatsächlichen Spiels, die dann ins Spiel hereingetragen werden.

Klar hilft Toleranz dann in weniger problematischen Fällen meist weiter, aber jenseits einer bestimmten Schwelle sollte so schnell wie möglich ein klärendes Gespräch erfolgen. So schnell wie möglich bedeutet nach meiner Erfahrung allerdings meist einige Zeit nach dem problematischen Vorfall.
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Offline Joerg.D

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@ Roland
Du sagst doch quasi das gleiche wie ich. Ich will nicht das die Kritik im Spiel geübt wird, sondern davor oder danach. Positives Beispiel dafür wäre bei mir dafür meine Artesia Gruppe. Negatives Beispiel wäre die Rollmaster Gruppe in der ich spiele.

Um es zu konkretisieren, warum ich so empfimdlich auf das Thema reagiere: Mein Char in der Rollmaster Kampange hat als Vorteil furchtlos. Das ist schon recht Krass. Unser SL meinte in der letzten Runde zu mir:
"Du stürmst jetzt in die Orkls rein und schnetzelst sie, denn Du bist furchtlos."

Ich entgegnete: "Kantona ist furchtlos, aber nicht blöd. Er hat nur noch 24 TP und kämpft mit derben Abzügen. Er wird sich mit den Bewustlosen aus der Gruppe zurückziehen und die Fährte der Orks morgen aufnehmen, wenn er einige seiner Wunden geheilt hat."

Darauf hin wurde ich eine viertel Stunde zugequatscht, das ich das zu tun hätte, was dem SL für den Plott wichtig wäre. Ich habe entgegnet:"Mein Charakter wird nicht blindwütig in seine Feinde reinreiten, wenn er drei bewusstlose Freunde rumliegen hat, die eventuel sterben, wenn er sie alleine lässt."

Der SL merkte an, das es nur NSCs sein, die ich aus meiner Jugend kenne.

Und ich sagte: "Das ist mein Charakter und ich mache mit Ihm was ich will."

Ich hatte schlicht und einfach keinen Bock mehr darzulegen, das kein normaler Mensch seine Jugenfreunde dem sicheren Tod ausliefern wird, nur um ein paar Orks zu verfolgen die sich ohne Pferde mitten in Rohan rumtreiben.

Meine Mitspieler und der SL haben mich dann aber so massiv unter druck gestzt, das ich bockig geworden bin und den Satz gesagt habe.

Ich sehe das als Fehlverhalten aller Partein. Und ich sehe, das es fast immer ein vielschichtiges Problem ist.
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Offline Lichtschwerttänzer

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Darauf hin wurde ich eine viertel Stunde zugequatscht, das ich das zu tun hätte, was dem SL für den Plott wichtig wäre.
Hervorherbung durch mich, der Plott des Sls, nicht der Gruppe, der S_L hat hier klar den Gruppenvertrag gebrochen, in dem er seine Story abziehen wollte.


Zitat
Ich hatte schlicht und einfach keinen Bock mehr darzulegen,
Das kann ich sehr gut verstehen, das Problem ist hider Railroading des SL, nicht unsoziales Mitspielerverhalten
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Offline Greifenklaue

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Ich glaub auch, dass Blogthema und diese eine Erfahrung von Jörg D. nix / wenig miteinander zu tun haben.

Zitat
Der SL merkte an, das es nur NSCs sein, die ich aus meiner Jugend kenne.

Und ich sagte: "Das ist mein Charakter und ich mache mit Ihm was ich will."

Ich hatte schlicht und einfach keinen Bock mehr darzulegen, das kein normaler Mensch seine Jugenfreunde dem sicheren Tod ausliefern wird, nur um ein paar Orks zu verfolgen die sich ohne Pferde mitten in Rohan rumtreiben.

Meine Mitspieler und der SL haben mich dann aber so massiv unter druck gestzt, das ich bockig geworden bin und den Satz gesagt habe.
Ja, ich weiß nicht, da stünden mir wohl die auch die Haare zu Berge bzw. ich wärre mißgelaunt.

Spätestens nach...

Zitat
"Du stürmst jetzt in die Orkls rein und schnetzelst sie, denn Du bist furchtlos."

Ich entgegnete: "Kantona ist furchtlos, aber nicht blöd. Er hat nur noch 24 TP und kämpft mit derben Abzügen. Er wird sich mit den Bewustlosen aus der Gruppe zurückziehen und die Fährte der Orks morgen aufnehmen, wenn er einige seiner Wunden geheilt hat."
... hätte klar sein sollen, dass es so nicht geht und der SL etwas flexibler reagieren muss (Du hast ja mit Deiner Antwort im Prinzip auch einen Weg aufgezeigt).

Zudem wenn "Furchtlos" ein Vorteil ist und kein Nachteil...



"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Nun, die anderen Spieler die gegen die Orks gekämpft haben sehen das anders. Für sie war ich der Spielverderber, weil ich meinen eigenen Charakter egositisch ausgespielt habe, statt mit Ihnen Oks zu moshen und Freundschaft zu schließen.

Das kann ich auch verstehen. Genau wie den SL, der denkt das ein Kampf immer eine gute Gelegenheit zur Gruppenzusamenführung ist.

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oliof

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Halten wir mal fest: Frank sagte '"Mein Charakter ist numal so" ist eine oft gesehene Floskel von Spielern, die sich einen Dreck um den Spielspaß anderer kümmern.' Jörg sagte , 'Es gibt Situationen, in denen diese Aussage dennoch richtig und wichtig ist.'

Beides stimmt.

Preacher

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Nun, die anderen Spieler die gegen die Orks gekämpft haben sehen das anders. Für sie war ich der Spielverderber, weil ich meinen eigenen Charakter egositisch ausgespielt habe, statt mit Ihnen Oks zu moshen und Freundschaft zu schließen.

In dem Fall find ich das aber kleinlich von deinen Mitspielern, denn Du hattest eine einleuchtende und plausible Erklärung für dein Handeln - dein Charakter war in Gefahr und hätte so wie ich das sehe leicht draufgehen können. Und das war nicht nur aus Charaktersicht, sondern auch und vor allem aus Spielersicht eine wohlbegründete Handlungsweise.

Ich sehe hier nicht die Argumentation in "Mein Char denkt so", sondern auch in "Ich tue das, weil ich nicht will, daß er draufgeht". Und alles ist nachvollziehbar. Außerdem hast Du sie ja nicht blockiert, sie nicht am Orkschnetzeln gehindert und auch sonst nichts getan, um ihren Spielspaß zu schmälern - Du hast eben nicht mitgekämpft. Und das wäre nun nix, was ich jemandem zum Vorwurf machen würde.
"Furchtlos" heißt auch in meinen Augen nicht, daß man sich nicht auch mal aus taktischen Erwägungen zurückziehen kann, wenn man unterlegen oder in Todesgefahr ist.

Ich würde mich den Meinungen anschließen, die sagen, daß Du und Vermi hier von unterschiedlichen Dingen reden. Trotzdem ist es natürlich hilfreich, die Erwartungen ans Spiel und den Spielstil VOR dem Spiel zu klären. Aber das ist es eigentlich immer. Deswegen hab ich das bei meinem UA-Forenspiel ja auch gemacht ;)

Offline Joerg.D

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Sieh es aus der Sicht der Spieler und des SL:

Da ist jemand, der die fieseste Kamfsau im Spiel hat und der an einem für den Plott entscheidenden Punkt sagt: "Ich zieh mich zurück."

Da kann ich verstehen, das sie angepisst sind.

Und das ist der Punkt.

Jeder sieht die Sache aus seinem eigenen Blickwinkel und das macht das pauschale Verurteilen von Handlungsweisen in meinen Augen so gefährlich.

Ganz zu schweigen davon das ich Vergleiche mit Sachen wo es ums Gewinnen (Fußball und Skat) geht unpassend finde.
« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 20:35 von Jörg.D »
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Offline Stahlfaust

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Der SL hat in Jörgs Beispiel zwar etwas überzogen reagiert, aber für mich hört es sich so an als ob Jörg die Charakterzusammenführung gesprengt hat. Soetwas finde ich als SL auch immer sehr ärgerlich. Sicher es ist Charaktergerecht blabla, aber was nützt das wenn wir dadurch stundenlang auf der Stelle treten und nicht richtig spielen können, weil ein Spieler meint er bräuchte ne Extrawurst.
Ich frage mich dann oft, warum macht der Spieler das? Es gibt doch einige Möglichkeiten den Konflikt charaktergerecht und Spielförderlich zu gestalten. In Jörgs Beispiel hätte er die anderen Spieler um Hilfe bitten können seine Freunde zu retten, wenn er ihnen hilft die Orks zu bekämpfen. Wie will er überhaupt alleine 3 Bewußtlose so schnell außer Gefahr bringen?
Für mich gibt es nur zwei mögliche Gründe dafür:
-Dem Spieler fallen im Moment keine sinnvollen Möglichkeiten ein den Konflikt aufzulösen. Gut kommt vor, aber dann bitte nicht so stur sein und konstruktive Vorschläge abschmettern.
-Der Spieler will nicht die Charakterzusammenführung voran treiben, sondern will dass alle Spieler sich nach ihm richten und ihm ständig hinter herrennen und um Hilfe bitten. Passiert häufig bei "super-coolen Einzelgänger-Charakteren", die meist von irgendwelchen Film- oder Romanhelden inspiriert sind. Die Hauptperson eines Romans oder Films ist nunmal nicht 1:1 fürs Rollenspiel geeignet. Es klappt einfach nicht. Bei dieser Option ist dieser Spieler ganz eindeutig die Spaßbremse.
« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 20:50 von Stahlfaust »
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Offline Joerg.D

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Der SL hat in Jörgs Beispiel zwar etwas überzogen reagiert, aber für mich hört es sich so an als ob Jörg die Charakterzusammenführung gesprengt hat.

Da hast Du absolut recht, ich habe die Zusammenführung gesprengt.

Zitat
Sicher es ist Charaktergerecht blabla, aber was nützt das wenn wir dadurch stundenlang auf der Stelle treten und nicht richtig spielen können, weil ein Spieler meint er bräuchte ne Extrawurst.

Wieso muss min Charakter auf Zwang in dieser Szene eingebaut werden? Ich hatte ja bereits gesagt, das ich den anderen nach reite, sobald mein Charakter wieder fit ist. Und wieso soll ich bitte das Leben meines Charakters riskieren, um in die Gruppe zu kommen?

Zitat
In Jörgs Beispiel hätte er die anderen Spieler um Hilfe bitten können seine Freunde zu retten, wenn er ihnen hilft die Orks zu bekämpfen. Wie will er überhaupt alleine 3 Bewußtlose so schnell außer Gefahr bringen?

Sorry die anderen waren mit Ork Schnetzeln beschäftigt und die Verletzten auf Pferde packen und wegbringen habe ich auch mit 24 TP noch geschafft.

Und ja, ich will eine Extrawurst. Ich bin es von Chaos Aptom, von Ludovico und von MSch gewöhnt, das mein neuer Charakter so eingebaut wird, das es zu ihm und seinen Hintergrund passt. Ich möchte anfängliches Misstrauen und ein logisches Zusammenwachsen der Gruppe. Ich baue mir einen Charakter der sinnvoll in die Gruppe eingebaut werden kann und erwarte vom SL, das er auf mich eingeht.

« Letzte Änderung: 10.08.2007 | 20:58 von Jörg.D »
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Preacher

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Sieh es aus der Sicht der Spieler und des SL:

Da ist jemand, der die fieseste Kamfsau im Spiel hat und der an einem für den Plott entscheidenden Punkt sagt: "Ich zieh mich zurück."
Dann würd ich sagen "ok, los, wir ziehen uns alle zurück und überlegen uns ne andere Taktik.
Zumal Du doch auch nun wirklich ne gute Begründung hattest, jenseits von "Mein Char ist aber so".

Jeder sieht die Sache aus seinem eigenen Blickwinkel und das macht das pauschale Verurteilen von Handlungsweisen in meinen Augen so gefährlich.
Das ist klar, aber das ist auch ne Binsenweisheit. Ich würde immer noch sagen, daß Du und Vermi von verschiedenen Dingen redet.

Ganz zu schweigen davon das ich Vergleiche mit Sachen wo es ums Gewinnen (Fußball und Skat) geht unpassend finde.
Wer hat denn hier von Skat und Fußball geredet? ???

Offline Joerg.D

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Zitat
Das ist klar, aber das ist auch ne Binsenweisheit. Ich würde immer noch sagen, daß Du und Vermi von verschiedenen Dingen redet.

Tja das ist ein Problem der Kommunikation über ein Forum, selbst wenn man den Anderen relativ gut kennt, versteht man nicht immer was er meint.
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Offline Stahlfaust

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Wieso muss min Charakter auf Zwang in dieser Szene eingebaut werden? Ich hatte ja bereits gesagt, das ich den anderen nach reite, sobald mein Charakter wieder fit ist. Und wieso soll ich bitte das Leben meines Charakters riskieren, um in die Gruppe zu kommen?
Du rechtfertigst Out-Game Probleme mit in-game Vorgängen. Weil 4 Leute vor dir sitzen, mit denen du (hoffentlich) gut klar kommst und die gerne die Charakterzusammenführung etwas abkürzen würden um sich spannenderen Dingen zuzuwenden. Ein "Leute, ich würde gerne die Zusammenführung etwas ausführlicher ausspielen und nicht auf die Schnelle", wäre sicherlich viel zweckdienlicher gewesen als ein "Weil mein Charakter das so macht."

Zitat
Und ja, ich will eine Extrawurst. Ich bin es von Chaos Aptom, von Ludovico und von MSch gewöhnt, das mein neuer Charakter so eingebaut wird, das es zu ihm und seinen Hintergrund passt. Ich möchte anfängliches Misstrauen und ein logisches Zusammenwachsen der Gruppe. Ich baue mir einen Charakter der sinnvoll in die Gruppe eingebaut werden kann und erwarte vom SL, das er auf mich eingeht.
Das ist doch mal eine ehrliche Antwort, ich wünschte das würden mehr Spieler machen. Weiß die Gruppe/der SL das und ist damit einverstanden? Wenn nicht, bist du in meinen Augen der "Schuldige" in dieser Situation. Falls doch, liegen wohl komplett unterschiedliche Erwartungshaltungen an den Spielabend vor. (Fröhliches Monsterschnetzeln vs. Charakterspiel)
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Offline Joerg.D

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Ich habe nie behauptet, nicht gewusst zu haben das es meine Entscheidung war und nicht die meines Charakters.

Der SL und ich haben uns vorher recht intensiv abgesprochen. Ich sollte mit meinen Freunden einen Aufklärungstrupp bilden, der zusammen mit den SCs der anderen Spieler nach Ork Patrolien in Rohan sucht. Im Laufe des Abenteuers sollte ich feststellen, das der eine Charakter der Sohn des Mannes ist, welcher vor 10 Jahren mein Leben in einer Schlacht rettete. So sollte ich in die Gruppe eingeführt werden.

Es dauert 4-6 Stunden einen Char für Rolemaster zu machen, da werde ich den nicht so verletzt und ohne für mich logischen Grund in eine Schlacht stürzen, nur weil der SL die Gruppen Zusammenführung von einem Abenteuer auf einen Kampf verkürzen möchte.
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Online Maarzan

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Wenn der Spielleiter die Verfolgung durch die Gruppe als absolut kritischen Einstieg braucht. dann soll er damit beginnen und nicht voher und hoffen, dass die Spieler Gedanken lesen, bzw. ihre Entscheidungen von seinem Skript abhängig machen.
Klar kann man fragen, ob man bei der Rettung der Kameraden von den anderen im Trupp geholfen bekommt, aber das dieses Angebot von den anderen Chars kommt würde ich fast für eine Selbstverständlichkeit halten, wenn die Chars Leute seien sollen, mit denen man klaren Verstandes auf Abenteuer ziehen würde. 
Wenn nicht von vorne herein uneingeschränktes Hack und Slash angesagt war, hat eigentlich keiner an der Entscheidung zum Rückzug etwas zu meckern.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Araeus

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Also für mich ist "Furchtlos" und "Todesmutig" das was der SL da verweckselt hat und Jörg aufdrückt. Ich sehe das genau wie er. Der SL kann nicht vorhersehen was die Spieler tun, obwohl sie natürlich versuchen es vorher einzukalkulieren, denn sie sehen teilweise mit Welt andere Augen als der SL. Auch wenn er viel beschreibt wird doch immer wieder klar das es Situationen gibt in denen der Satz fällt :"Das habe ich mir doch ganz anders vorgestellt".

Gruppenzusammenführungen sollten unter gleich Vorraussetzungen stattfinden. Wenn jetzt der eine Char verletzt wird, wird er bei "Fremden" nicht so tun als wären sie schon jahrelang zusammen unterwegs. Da muss schon auf plausibler Grund vorliegen.

Zu der Sache mit der Atombombe oder dem öffnen es kleines Kästchens mit Aufschrift "Pandora". Wir haben eine kleine Sicherheitsfrage bei unseren SL´s drin. "Willst du das wirklich tun"? Das kann helfen komplette Kampangen, Abenteuer oder Charaktere am Leben zu erhalten und natürlich auch mal die Spieler etwas zu bremsen.



bisher gespielt: DSA, Earthdawn, Shadowrun, Mage-the Ascension, D&D Birthright, Cthulhu, Rauchende Colts, Inspectres, Cyberpunk2020, Degenesis, Engel, HARM, Midgard, Savage Worlds
unbedingt probieren: WUSHU, GURPS, LIQUID, 7te-See, Exalted, Fading Suns

Offline Lichtschwerttänzer

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Es dauert 4-6 Stunden einen Char für Rolemaster zu machen, da werde ich den nicht so verletzt und ohne für mich logischen Grund in eine Schlacht stürzen, nur weil der SL die Gruppen Zusammenführung von einem Abenteuer auf einen Kampf verkürzen möchte.
Welche Stufe, welche Klasse?
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Joerg.D

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Offline Silent

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Nun furchtlos wäre für mich aber auch das dumme Verhalten in die Orks zu stürmen, was an sich also in Ordnung ist.

Das Leben anderer aber zu retten, obwohl die Kacke am dampfen ist und man vielleicht mit unendlichen Schwierigkeiten zu rechnen hat ist aber genauso furchtlos...

Dementsprechend hatte der Vorteil (und ich bin auch der Meinung das auch Vorteile, nachteilige Aspekte haben können) keinerlei belang bei der Entscheidung gehabt.


Oder kurz:
Wer eine Gruppe zusammen zwingen will, soll lieber sagen:

"Ich geh mal kurz in die Küche und ihr überlegt euch warum ihr euch kennt."
>Werbefläche zu vermieten<

Eulenspiegel

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Ich sehe hier nicht die Argumentation in "Mein Char denkt so", sondern auch in "Ich tue das, weil ich nicht will, daß er draufgeht". Und alles ist nachvollziehbar.
Dann soll man das dem SL auch sagen. - Er kann schließlich nicht hellsehen.

Vielleicht könnte der SL dann auch sagen: "Keine Sorge, die Orks sind nur Kanonenfutter, dein SC geht nicht drauf."

Und ja, ich will eine Extrawurst. Ich bin es von Chaos Aptom, von Ludovico und von MSch gewöhnt, das mein neuer Charakter so eingebaut wird, das es zu ihm und seinen Hintergrund passt. Ich möchte anfängliches Misstrauen und ein logisches Zusammenwachsen der Gruppe. Ich baue mir einen Charakter der sinnvoll in die Gruppe eingebaut werden kann und erwarte vom SL, das er auf mich eingeht.
Anstatt: "Mein SC will das aber so.", hättest du vielleicht genau das der Gruppe sagen sollen.

Oder du sagst: "Ich mage keine 08/15 Gruppenzusammenführung, sondern stehe auf Hartwurst-Zusammenführung." Dann könnte sich der SL für das nächste Mal eine schöne hartwurstige Gruppenzusammenführung ausdenken.

Der SL kann halt keine Gedanken lesen. (Und ich kann noch viel weniger Gedanken lesen, falls du einen ganz anderen Grund hattest, die Gruppenzusammenführung zu sprengen.)

Online Maarzan

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Dann soll man das dem SL auch sagen. - Er kann schließlich nicht hellsehen.

Vielleicht könnte der SL dann auch sagen: "Keine Sorge, die Orks sind nur Kanonenfutter, dein SC geht nicht drauf."
Anstatt: "Mein SC will das aber so.", hättest du vielleicht genau das der Gruppe sagen sollen.


Damit würde ich mich eher verarscht fühlen. Spielerwissen vorsätzlich für Charakterentscheidungen zu nutzen ist bei gewissen Spielstilen ebenso unangebracht wie Charakterverbiegen etc. und gerade bei Rolemaster gibt es kein wirkliches Kanonenfutter! Die Aussage in diesem Spiel würde darauf deuten, dass der SL das Spiel nicht versteht oder dass er massiv manipuliert.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Vanis

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30 Minuten *duckweg*

Edit:
Ganz davon abgesehen, heißt furchtlos wirklich erstmal nur, dass jemand extrem mutig ist. Das macht ihn noch nicht zum Berserker oder Wahnsinnigen. Der SL hat wahrscheinlich wirklich sich das so vorher überlegt, und hat sein ganzes Abenteuer danach ausgerichtet. Von daher würde ich eher darüber mit ihm reden, wie ihr Abenteuer bestreiten wollt, als alles an der Frage aufzuhängen wie ihr denn nun eure Charaktere ausspielt. Wenn vorher klar ist, dass der SL Dinge fürs Abenteuer skriptet, an die sich die Spieler zwecks Erreichen des Abenteuerziels halten sollen, dann hat das schlicht was mit der Story zu tun. Wenn ihr das aber nicht möchtet, dann sagt vorher klipp und klar, dass der SL sich nicht auf seine "Einschienenbahn" verlassen kann.
« Letzte Änderung: 11.08.2007 | 08:28 von Vanis »
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Offline Joerg.D

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Also Eulenspiegel nochmal gaaaaaanz langsam und deutlich:

Es war mit dem SL sehr genau abgesprochen, wie mein Charakter eingeführt wird.

Wer Rolemaster kennt, weiß das es kein Kanonenfutter gibt.

Ich habe dem SL und der Gruppe deutlich zu verstehen gegeben, das ich kein Problem damit habe wenn sie ohne mich schnetzeln und ich den Abend nix zu tun habe. Es ist mein Problem, wenn ich mich nicht 08/15 in die Gruppe einpressen lassen will und auf ein stimmiges Charakterkonzept bestehe.

Ich habe keine Gruppenmitglieder umgebracht (das tue ich nur in SR).

Ich habe niemanden erzählt, wie er seinen Charakter zu spielen hat.

Und ganz wichtig: Ich habe nicht versucht durch zu setzen, das etwas so passiert, wie ich es will. Ich habe verhindert, das etwas mit meinem Charakter passiert, was ich nicht will.

Ich habe dem SL und der Gruppe Ausweichmöglichkeiten gegeben, wie ich auf einen logischen Weg später wieder mit den SCs zusammentreffe.

Ich habe auf Stur geschaltet, als mir erzählt worden ist, wie ich meinen Charakter zu spielen habe.

Und ganz zum Ende:

Wenn man keine Ahnung, hat was mit Hartwurst gemeint ist, dann sollte man die Schnauze halten. es mit Dieter Nur halten
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Vanis

30 Minuten? *staunt*

« Letzte Änderung: 11.08.2007 | 11:16 von Jörg.D »
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Offline Vanis

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30 Minuten? *staunt*

Schon, wobei ich daran nicht die Art, wie ich meinen Charakter spiele, festmache. Allein der Charakterhintergrund und bei Rolemaster nunmal die Tatsache, dass man bei jedem Schlag draufgehen kann, würden mich von solchen Selbstmordaktionen abhalten. Seltsam, Spieler zwingen, ihre Charaktere in Todesgefahr zu bringen...und die Gruppenzusammenführung hätte doch sogar wunderbar geklappt, immerhin hast du ihren Tag gerettet.
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Offline Boba Fett

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Mir stellt sich da die Frage: Was helfen die Beweggründe eigentlich weiter?
Nehmen wir mal an, der Typ zündet die Atombombe in Tokio und alle Charaktere sind tot.
Berechtigter Frust aller Mitspieler. Kampagne vorzeitig zu Ende, alle können heimgehen.
Da taucht die Frage auf: WARUM HAST DU DAS DENN JETZT GEMACHT?
Und wenn er jetzt ehrlich darauf antwortet und sich nicht hinter seinem Charakter versteckt, kann einem das helfen, die Situation zu verstehen und solche zukünftigen SItuationen zu vermeiden.
Da gebe ich Dir zu 100.000% recht.
Nur geht es mir nicht darum.
Denn im idealfall wird der Spieler das auch machen.
Nur existiert niemals eine Situation, wo der Idealfall vorkommt.
Und genau, wie Du 1000% recht hast, gibt es 1000 Argumente, warum der Spieler jetzt eben nicht ideal reagiert.

Das besondere Problem dabei ist, dass die einleitende Frage "Warum" schon alles andere als ideal ist,
denn sie provoziert schon den Konflikt.
Es ist mehr als nur natürlich, wenn der Spieler jetzt nicht ideal reagiert, denn er wird ja schon provoziert.
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Eulenspiegel

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Damit würde ich mich eher verarscht fühlen. Spielerwissen vorsätzlich für Charakterentscheidungen zu nutzen ist bei gewissen Spielstilen ebenso unangebracht wie Charakterverbiegen etc. und gerade bei Rolemaster gibt es kein wirkliches Kanonenfutter!
Ja, bei manchen Spielstilen ist es unangebracht, bei anderen Spielstilen ist es angebracht. Aber der SL muss es ja nicht mit der Holzhammer-Methode outtime erklären.

Es gibt auch Möglichkeiten, so etwas intime darzustellen: "Als du dir die Orks genauer ansiehst, stellst du fest, dass sie alle schon schwer angeschlagen sind und auch keinen sehr kampferfahrenen Eindruck machen. Wahrscheinlich sind es eher Flüchtlinge und keine Krieger."
Halt irgend so etwas in der Art.

Es war mit dem SL sehr genau abgesprochen, wie mein Charakter eingeführt wird.
Also nach den bisherigen Posts las sich das halt so, als hätte der SL geplant, dich im Orkkampf einzuführen und du wolltest anders eingeführt werden. - Falls ihr etwas anderes geplant hattet, ist das ja in Ordnung. (Konnte ich aber aus den bisherigen Posts nicht herauslesen.)

Zitat
Wenn man keine Ahnung, hat was mit Hartwurst gemeint ist, dann sollte man die Schnauze halten. es mit Dieter Nur halten
Wow!
Wieso können sich manche Leute nur so aufregen, wenn man ihnen hartwurstiges Spiel unterstellt? Und wieso kommst du auf die Idee, ich wüsste nicht, was Hartwurst ist?

Du wolltest halt kein "Plopp! Eure Gruppe ist jetzt zusammen." sondern schön detailliert ausgespielt, wie die Gruppe sich langsam zusammenfügt.

Offline Joerg.D

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Der SL und ich haben uns vorher recht intensiv abgesprochen. Ich sollte mit meinen Freunden einen Aufklärungstrupp bilden, der zusammen mit den SCs der anderen Spieler nach Ork Patrolien in Rohan sucht. Im Laufe des Abenteuers sollte ich feststellen, das der eine Charakter der Sohn des Mannes ist, welcher vor 10 Jahren mein Leben in einer Schlacht rettete. So sollte ich in die Gruppe eingeführt werden.

Also wenn das nicht klar macht, das ich mich mit dem SL abgesprochen habe.

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Offline Thalamus Grondak

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Also wenn das nicht klar macht, das ich mich mit dem SL abgesprochen habe.
Und die Patroullie hat die Orks nun gefunden. Da kann es mal zum Kampf kommen.
Was nicht heisst, das du zwangsläufig mitkämpfen hättest müssen, aber es zeigt, das der SL die Abmachung nicht gebrochen hat.
Even if you win the Rat race, you´re still a Rat

Offline Bad Horse

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So wie ich das sehe, wart ihr alle nicht sehr kompromißbereit... Gut, ein Satz des SL, der mit "Dein Char muß aber..." anfängt, ist immer schlecht und schaltet schon eine Widerstandsmauer hoch.

Die anderen Spieler wollten an dem Abend wohl mit dir spielen, ich vermute mal, sie sind das nicht gewohnt, daß jemand daneben sitzt und glücklich damit ist (und ganz ehrlich, ich kann das persönlich auch nicht so gut ab - man hat als aktiver Spieler immer den unausgesprochenen Druck, jetzt möglichst schnell wieder an eine Stelle zu kommen, an der der andere Spieler wieder einsteigen kann).

Andererseits haben sie auch nicht gerade viel getan, um dir das Bei-der-Gruppe-bleiben zu ermöglichen - einer von denen hätte ja auch bei dir bleiben und die NSCs mit retten können. Oder am besten alle.

Aber jeder, der schon mal stundenlang daneben saß, als irgendwer wieder mal eine Solo-Aktion durchgezogen hat, weil "das halt sein Char machen würde", oder - noch besser - jeder, der schon mal einen Char verloren hat, weil irgendwer nicht vor dem Schwarzen Dämonengott niederknieen wollte (möglichst, weil er ja den Teleportzauber nach Weg hatte), kann Vermis Aussage verstehen.

Wir hatten solche Situationen in unserer Runde auch schon und haben sie irgendwie aufgelöst - nicht zur allgemeinen Glückseligkeit, aber mit Kompromissen, mit denen jeder leben konnte.  ;)
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

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Offline Falcon

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@Topic: was mir noch aufgefallen ist:
Keine noch so gute Absprache (aka Gruppenvertrag/Vereinssatzung/Verfassung...) verhindert Meinungsverschiedenheiten. Vielleicht sollte man einfach ein bisschen flexibel sein und Anpassungswillen für die Vorlieben des Mitspielers zeigen, selbst wenn man es nicht mag, denn offenbar mag er es so. Wenn es einem nicht passt, kann man sich ja problemlos ne andere Runde suchen. 

und ansonsten, Reden hilft. supi, jetzts hats jemand mal schwarz auf weiss festgehalten. Dann kanns keiner mehr ignorieren.
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@Jörg:
Die Lösung dieses Problems ist doch ganz einfach. Entledige Dich des schlechten Spielleitermaterials. Du wurdest nach Deiner und meiner Ansicht ungerecht behandelt, entweder Du klärst das mit dem SL oder Du suchst Dir ne neue Runde, wo Du all das tun kannst was Dir beliebt.

Offline Stefan G.

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In Vermis Text wie ich ihn verstanden habe gings um was anderes.

In Jörgs Beispiel gings darum, dass Jörg bestimmte Dinge einfach nicht im Spiel sehen wollte was sein gutes recht.

Problematisch wurde das ganze weil der Sl unflexibel war und patzig geworden ist und auch weil Jörg am Ende wohl auch nicht mehr sehr umgänglich war wie er selbst schreibt.

Mit dem "sich hinter einer virtuellen Person verstecken" das ich mit "Mein Charakter will das so!" hatte das nichts zu tun.
Der Sl und Jörg haben ja beide miteinander geredet und beiden war so wie ich das lese auch klar das es jewels um ihre persönlichen Wünsche geht, die Kommunikation ist an was anderem gescheitert.

Ich hätte das ganze auf Metaebene zu lösen versucht. Jörg hätte dann gesagt, dass er es im Spiel nicht sehen will, dass sich sein Charakter blindlings in eine Horde Feinde stürzt und dabei seine Freunde im stich lässt, danach hätte er dann mit dem Sl und den anderen Spielern darüber reden können wie man einerseits seine Wünsche wahrt und andererseits aber auch der Plot möglichst unbeschadet davon kommt.
"It's all about fun. Yeah! Who has the fun when I kill you in game? You or me?" Athene, best Paladin in the world