Umfrage

Führt Feedback an Autoren dazu, dass wir eher kriegen, was wir wollen?

Nö, die sollen ihre Hausaufgaben schön selber machen.
Nö, die hören doch eh nicht auf Feedback.
Ja, sonst wären sie ja schön blind/blöd
Ja, der Verlag zwingt die bestimmt.

Autor Thema: Autorenfeedback nützlich?  (Gelesen 9851 mal)

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IDA-eSeL

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Autorenfeedback nützlich?
« am: 19.09.2007 | 18:06 »
Mich beschäftigt die Frage, wie Ihr das Feedback-geben an Autoren (Romane, RPG, egal) einschätzt? (Umfangreiches genauso wie Zweizeiler.)

Es gibt ja so rosa Vorstellungen davon, dass Autoren schließlich Lektoren haben und entweder zu doof zum Schreiben sind oder sich gefälligst mehr anstrengen sollen, wenn ein Buch floppt.

Wenn Lektoren Ahnung von SchreibKUNST hätten, würden sie selber Bücher schreiben. Man kann sie nur für streng logische inhaltliche Fehler gebrauchen, sowie ggf. für das Formale. (Wobei wer das nicht kann, auch keinen Verlag findet.)

Woher also Feedback für individuelle, kreative Ideen kriegen, die sich noch nicht bewährt haben und nicht nach einem 08/15-Schema ablaufen, wenn Leser der Meinung sind, der Autor soll mal schön selber wurschteln? Müsste es nicht bis zu einem gewissen Maß gerade cool sein, den eigenen Einfluss in einem Produkt später zu merken?
Wenn es keine Feedback-"Daten" für eine kreative Idee gibt, sinkt die Chance ganz gewaltig, dass für diese Idee ein Vertrag zustande kommt und Geld locker gemacht wird.

Es gibt ja definitiv beide Extreme bei dieser Frage, und alles dazwischen, "Fanboys" genauso wie Totalverweigerer. Beides ist irgendwo auch ok und hat in der Begründung einen akzeptablen Kern. Aber dennoch würd ich gern wissen, was Ihr so denkt und wie die Verhältnisse eigentlich verteilt sind. :)

Offline Würfelheld

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #1 am: 19.09.2007 | 18:12 »
danke das Du mir dieses Thema abgenommen hast  >;D

Ich hab dann wie aus dem anderen Post "Cyberpunk tot?" abzuleiten ist mal mit "JA" gestimmt.

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Grimmstorm

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #2 am: 19.09.2007 | 18:27 »
Ich finde Feedback persönlich sehr wichtig und habe die Erfahrung gemacht das es in der breiten Masse auch Anklang findet.
Der Punkt ist jedoch weniger, wie viele Menschen einem bestimmten Feedback zustimmen, sondern mehr welche Qualität ein Feedback hat - sowohl in sprachlicher als auch inhaltlicher Art und Weise.
Leider kranken die meißten Feedback an beiden Punkten und sind obendrein noch dergestalt das sie polemisieren und häufig in persönliche Angriffe auf den Autor ausarten.
Es scheint fast als würden Menschen heute nicht mehr lernen wie man eine Kritik verfasst, oder sie nehmen sich nicht mehr die Zeit dies vernünftig zu tun. Statt dessen ergehen sie sich lieber in seichten Wortgefechten und tieferen Sinn und bewerfen sich gegenseitig mit Dreck.

Ein guter Autor wird in jedem Fall zumindest kurz über gute Kritik nachdenken und versuchen den jeweiligen Standpunkt nachzuvollziehen. Was er dann aber daraus macht sollte immer ihm überlassen bleiben - und von den Kritikern akzeptiert und toleriert werden.
Auch das ist leider eine selten gewordene Tugend. Die meißten sind erst dann zufrieden wenn ihr Gesprächsgegner ihre Meinung angenommen hat. tut er dies nicht ist er automatisch in ihren Augen dumm, stur und uneinsichtig. Schließlich hat man selbst ja die Wahrheit aus Dosen gefressen...  :gaga:

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #3 am: 19.09.2007 | 18:39 »
Klar gibt es Feedback, das man überhören darf. ;D
Aber wenn ein bestimmter Aspekt öfters auftaucht, ist es mir egal, in welcher Form er das tut. Wenn ich zB höre, "Die Kampfszene ist scheiße", kann ich damit nicht viel anfangen. Zumal ich sie sicher nicht raushaue, wenn ich das selber denken würde. ;D
Höre ich das aber zum zweiten Mal, ist es Zeit, die Szene zu überdenken und sie ggf. wegzuschmeißen und einen komplett neuen Ansatz zu finden.
Das Analysieren brauchen Testleser gar nicht unbedingt immer selber machen, das wäre vllt wirklich zu viel verlangt. Im Falle von Foren oder eMails kann man als Autor ggf. ja später selber nachfragen.

(Die erwähnte Kampfszene z.B. war Nicht-Kampfkünstlern, die auch nicht selbst trainieren wollten, etwas zu lang, keine Faszination dafür. Deswegen war sie nicht schlecht, sie war bloß für einen breiteren Markt jenseits von Kampfkunst-Fans ungeeignet.)

Offline Maarzan

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #4 am: 19.09.2007 | 18:39 »
...
Es scheint fast als würden Menschen heute nicht mehr lernen wie man eine Kritik verfasst, oder sie nehmen sich nicht mehr die Zeit dies vernünftig zu tun. ...
Ich habe aus der Schule den Eindruck gewonnen, das kritisch sein alles ist, was zählt und dem Gegenüber zuzuhören oder gar mal zu recherchieren nur der eigenen Standhaftigkeit und revolutionären Überzeugung schaden kann.  
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IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #5 am: 19.09.2007 | 18:43 »
Klar soll man sich als Kritiker nicht plattlabern oder sonstwie manipulieren lassen. ;) Zuerst ist es der Autor, der sich nicht unmittelbar "rechtfertigen" soll gegenüber Kritik, im Falle persönlicher Gespräche. Andererseits liegt die Wahrheit jedoch immer zwischen These und Antithese (Dialektik); kommt halt drauf an, wieviel Zeit man für eine Diskussion hat. ;)

Offline Vanis

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #6 am: 19.09.2007 | 18:47 »
Kann ich so pauschal nicht beantworten. Bei einem Roman sehe ich das eher so, dass ich als Leser gerne überrascht werde und vorher mich da nicht groß einmischen will. Bei Rollenspielen sieht das anders aus. Einen Roman kann ich einmal lesen und ihn scheiße finden. Ein Rollenspiel kauf ich mir, um damit zu spielen, es ist für dauerhaften Spaß gedacht. Da macht es durchaus Sinn, im Vorfeld sich Feedback einzuholen.

Die Meinung kann ich nicht so ganz nachvollziehen:

Wenn Lektoren Ahnung von SchreibKUNST hätten, würden sie selber Bücher schreiben. Man kann sie nur für streng logische inhaltliche Fehler gebrauchen, sowie ggf. für das Formale. (Wobei wer das nicht kann, auch keinen Verlag findet.)

Wieso sollte jemand, der nicht selbst schreibt, ein Gespür für Literatur haben? Von daher seh ich die Arbeit von Lektoren im Literaturbetrieb doch als wichtiger an, als das Feedback von sehr vielen.
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Offline AlexW

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #7 am: 19.09.2007 | 18:52 »
Ich sag mal was als Autor & Leser.

Als Leser (mit Lit-Wiss-Hintergrund) kann ich oft nicht umhin, meinen Senf abzugeben. So hab ich mal nen sehr netten Mailwechsel mit einigen Autoren gehabt, die alle sehr nett und freundlich waren. Ich finde Transparenz & Naehe sehr wichtig und viele Autoren sind total spannende Typen. :) Das geht auch einher mit meiner Feedbackerei - ich bin Testleser fuer diverse Leute (auch etliche, die veroeffentlichen), und schicke denen auch Feedback. Durchaus auch mal sehr offen: "Der Charakter tut's fuer mich nicht." Die meisten sind sehr dankbar fuer eine mehr oder weniger ungefilterte Wahrnehmung ... ich bemuehe mich aber auch darum, meine subjekte Meinung ("Das war total spannend!") und eher objektive Kriterien ("Die Saetze sind mir hier zu holprig, lies dir das mal selbst laut vor") auch klar als solche zu kennzeichnen.

Als Autor liebe ich Feedback. Vor allem gutes, natuerlich - ich werde sehr stark von meinem Ego angetrieben, und das will Futter. Ich hab viele super-nette Leser, die gern ihre Meinung sagen duerfen ("Was fuer eine arrogante Mistsau, dieser Voiata!"), und wo ich das auch nicht krumm nehme. Warum auch. Mich freut doch, dass ich einen anderen Menschen auf emotionaler Ebene erreicht habe. Ueber vieles "koennte" man auch streiten. Wenn mir jemand sagt, er fand Szene X doof, laechle ich und nicke, weil das nur eine Meinung ist. Haeufen sich die, weiss ich, dass ich viele Leute mit der Szene nicht erreicht habe. Aber manchmal - selten - schreibe ich etwas auch genau *so*, um eine Leser-Erwartung zu brechen, oder auch, um zu irritieren (eine Szene, die viele Irritationen ausgeloest hat war die Hamam-Badehausszene in "Fatimas Traenen", um ein Beispiel zu nennen - die interpretieren manche Leute als "Fast-Vergewaltigung" - sehe ich total anders, aber ich habe die mit Absicht genau so geschrieben).

Es gibt aber auch Feedback, da muss ich nur lachen. Wenn jemand selbst keinen geraden Satz konstruieren kann, bei mir aber "Schwaechen in der Grammatik" diagnostiziert, kann ich nur sagen, sorry, Kollege, voellig falsch. Das dicke Fell muss man als Autor mitbringen. Es gibt auch einfach "toxische" Typen, die wirklich nur neidisch sind - viele gescheiterte oder nie angefangene Autoren dabei, lustigerweise.

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #8 am: 19.09.2007 | 18:53 »
@Vanis:

Bei einem Roman sehe ich das eher so, dass ich als Leser gerne überrascht werde und vorher mich da nicht groß einmischen will.

Klar, aber wenn Du hinterher etwas Feedback gibst, wird der *nächste* Roman vllt anders. ;)


Wieso sollte jemand, der nicht selbst schreibt, ein Gespür für Literatur haben? Von daher seh ich die Arbeit von Lektoren im Literaturbetrieb doch als wichtiger an, als das Feedback von sehr vielen.

Zugegeben, da hab ich etwas überspitzt. Klar haben Lektoren ein Gespür für Literatur!! Klar sind sie noch wichtiger als Feedbackgeber!! Aber sie haben z.B. nicht immer viel Zeit für ein Skript und überlesen komplexe inhaltliche Gefüge, konzentrieren sich eben auf das Formale, und auf die Aspekte, die sie partiell gerade im Hinterkopf beschäftigen. (Jedenfalls in kleinen Verlagen, wo nicht jeder Autor nen eigenen Betreuer hat.) Was einen Leser beschäftigt, ist bei demselben Roman aber von Person 1 bis 50 u.U. immer was anderes.

Offline Joerg.D

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #9 am: 19.09.2007 | 18:55 »
Wenn ein Autor sich nicht anhört, was andere zu seinem Werk zu sagen  haben ist er entweder so genial, das er es wirklich nicht braucht, oder blöd.

Ich weiß nicht wie viele Logikfehler und andere Probleme mir schon in Büchern aufgefallen sind, Da hat wohl jemand gepennt oder das Feedback ignoriert.

Meine Erfahrung in dem Bereich beschränkt sich nur auf das Schreiben von einem Rollenspiel und da war ich immer mehr als glücklich, wenn ich fundiertes Feedback bekommen habe. Ohne die Leute die das Regelwerk gelesen und test gespielt haben wäre das Werk nur halb so gut, wie es jetzt ist. Und auch ein Feedback welches mir gesagt hat, ich würde mich auf dem Niveau eines 7 Klässlers bewegen, hat mich irgendwie weiter gebracht. Mit dem Motto jetzt erst Recht, habe ich mich einfach weiter an die Arbeit gemacht und mein Ding konsequent durchgezogen.

Eine Sache von anderen Standpunkten aus betrachten zu lassen, kann den Autor nur weiter bringen. Also sollte er sich Feedback holen.
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Offline Wodisch

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #10 am: 19.09.2007 | 20:01 »
Autorenfeedback ist toll - eine Journalistin hat mir mal eins ihrer Bücher gegeben, weil wir am Tag zuvor über das Thema gesprochen hatten, und das dann noch in der Nacht gelesen und ihr etliche Seiten "Feedback" geschrieben. Sie war zwar etwas überrascht, aber sie hatte ja darum gebeten (kurz danach waren wir dann ein Paar)...
:d ;D

Offline AlexW

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #11 am: 19.09.2007 | 20:10 »
Autorenfeedback ist toll - eine Journalistin hat mir mal eins ihrer Bücher gegeben, weil wir am Tag zuvor über das Thema gesprochen hatten, und das dann noch in der Nacht gelesen und ihr etliche Seiten "Feedback" geschrieben. Sie war zwar etwas überrascht, aber sie hatte ja darum gebeten (kurz danach waren wir dann ein Paar)...
:d ;D

Clever! Autoren sind Feedbackern gegenueber besonders verwundbar. :)  :d :d :d

Offline Vanis

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #12 am: 19.09.2007 | 20:34 »
Zugegeben, da hab ich etwas überspitzt. Klar haben Lektoren ein Gespür für Literatur!! Klar sind sie noch wichtiger als Feedbackgeber!! Aber sie haben z.B. nicht immer viel Zeit für ein Skript und überlesen komplexe inhaltliche Gefüge, konzentrieren sich eben auf das Formale, und auf die Aspekte, die sie partiell gerade im Hinterkopf beschäftigen. (Jedenfalls in kleinen Verlagen, wo nicht jeder Autor nen eigenen Betreuer hat.) Was einen Leser beschäftigt, ist bei demselben Roman aber von Person 1 bis 50 u.U. immer was anderes.

Ich hab mich übrigens verschrieben, aber du hast mich intuitiv richtig verstanden  ;). Es muss natürlich heißen "warum sollten ... KEIN Gespür...

Das Können eines Lektors misst sich daran, welches Gespür er für Literatur hat. Oft können/müssen die anhand der ersten Seite eines Manuskripts entscheiden, ob das Ding was taugt. Von daher hast du Recht, wenn Leser ein sehr viel differenzierteres Bild abliefern können. Da steht eben auch keine Wirtschaftlichkeit dahinter.
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Offline Wodisch

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #13 am: 19.09.2007 | 20:54 »
Clever! Autoren sind Feedbackern gegenueber besonders verwundbar. :)  :d :d :d
Deswegen halte mich ja auch mit Kritik Dir gegenüber zurück ;D

Offline Würfelheld

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #14 am: 19.09.2007 | 20:58 »
Als Autor liebe ich Feedback. Vor allem gutes, natuerlich - ich werde sehr stark von meinem Ego angetrieben, und das will Futter. Ich hab viele super-nette Leser, die gern ihre Meinung sagen duerfen ("Was fuer eine arrogante Mistsau, dieser Voiata!"), und wo ich das auch nicht krumm nehme. Warum auch. Mich freut doch, dass ich einen anderen Menschen auf emotionaler Ebene erreicht habe. Ueber vieles "koennte" man auch streiten. Wenn mir jemand sagt, er fand Szene X doof, laechle ich und nicke, weil das nur eine Meinung ist. Haeufen sich die, weiss ich, dass ich viele Leute mit der Szene nicht erreicht habe. Aber manchmal - selten - schreibe ich etwas auch genau *so*, um eine Leser-Erwartung zu brechen, oder auch, um zu irritieren (eine Szene, die viele Irritationen ausgeloest hat war die Hamam-Badehausszene in "Fatimas Traenen", um ein Beispiel zu nennen - die interpretieren manche Leute als "Fast-Vergewaltigung" - sehe ich total anders, aber ich habe die mit Absicht genau so geschrieben).
...Voiata ist ja auch ein Scheisskerl  >;D

aber davon ab, Alex ist ein gutes Beispiel dafür das man als Autor sich aus Feedback etwas macht und sich damit auseinandersetzt *sprichtauserfahrung*

und das war es was ich in "Cyberpunk tot?" meinte!
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Offline Greifenklaue

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #15 am: 19.09.2007 | 21:45 »
Zitat
Wenn Lektoren Ahnung von SchreibKUNST hätten, würden sie selber Bücher schreiben. Man kann sie nur für streng logische inhaltliche Fehler gebrauchen, sowie ggf. für das Formale. (Wobei wer das nicht kann, auch keinen Verlag findet.)
Machen übrigens auch einige!
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #16 am: 19.09.2007 | 21:47 »
Naja, meine Antwort ist klar. Schade, irgendwer hat noch dasselbe gewählt. Dachte schon ich bekomm nen Blumentopf.

P.S.: Übrigens müsste es wohl Leserfeedback (Feedback von Lesern), nicht Autorenfeedback (Feedback von Autoren) heißen. Autorenfeedback ist sicherlich nützlich, darum sollte man sich ja generell einen Mentor suchen.
« Letzte Änderung: 19.09.2007 | 22:07 von Ein »

Offline Friedensbringer

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #17 am: 19.09.2007 | 21:50 »
feedback an meiner "arbeit" hielt sich leider immer in grenzen... häufig nur ein "gefällt mir" oder ein "woa, toll" oder ähnliches. nicht sehr hilfreich. konstruktive kritik gabs nur bei meinem 72h rpg hier bei der ersten challange, und da fand ich das auch echt toll (auch wenn ich an dem projekt hinterher nicht mehr gearbeitet habe ;) aber ich habe mir das feedback für andere projekte sehr zu herzen genommen).

meiner erfahrung nach ist viel, viel "feedback" recht unnütz (wenn auch schmeichelnd). richtig gutes feedback, dass naturgemäß nicht immer nur gut sein kann, kriegt man imho viel zu selten. und dann gibt es auch immer wieder leute, die sich genau solcher kritik dann nicht annehmen. schade eigentlich.

mein fazit: feedback ist zwar wichtig, muss aber konstruktiv sein, ist ansonsten eher wertlos.
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #18 am: 19.09.2007 | 22:12 »
@Ein
Ich bin der andere  >;D
Der Grund:
Ein Autor sollte IMHO kreativ seine Ideen verwirklichen.
Feedback sorgt nur dafür, das er seine Ideen an die Ideen anderer angelicht.
Beim Autobau vllt Sinnvoll, beim schreiben von "Kunst" IHMO eher nicht.
« Letzte Änderung: 19.09.2007 | 22:14 von Thalamus Grondak »
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Ein

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #19 am: 19.09.2007 | 22:14 »
Sehe ich genauso, aber da sind wir beiden wohl auf weiter Flur allein. Deswegen wird das wohl auch nix mit der deutschen Unterhaltungsbranche. ;)

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #20 am: 19.09.2007 | 22:21 »
bei vielen wird aber ohne feedback keine (lesbare) kunst draus. kenn genug die ihren wust ausschließlich mit "toll wat du da machst" der breiten öffentlichkeit gezeigt haben, nur um dann zu merken, dass sie ziemlichen mist verzapft haben.
ideen von andern zu übernehmen ist eine sache, aber sich überhaupt nix sagen lassen eine andere. imo ;)
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #21 am: 19.09.2007 | 22:29 »
Man lernt nur durch Rückschläge, oder so. Und zum großen Teil besteht das Handwerk eines jeden Freelancers nun mal aus dem Wetzen seiner Fertigkeiten. Dafür bedarf es aber der Fähigkeit der Selbstreflektion. Aber ist natürlich viel bequemer (und deutscher) sich von anderen sagen zu lassen, was man falsch gemacht hat, und das dann sofort abzuschalten.

Offline Bombshell

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #22 am: 20.09.2007 | 09:28 »
Hallo,

vor allem sollte man sich kein Feedback aus dem Freundes- oder Familienkreis holen, außer es geht um technische Sachen wie Grammatik und Rechtschreibung. Auch das Forum hier ist teilweise schon grenzwertig (Stichwort Communitygekuschel). Aber leider ist es schwer von außerhalb Leute zu finden, die sich Zeit nehmen.

MfG

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Offline Joerg.D

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #23 am: 20.09.2007 | 10:15 »
@Ein
Ich bin der andere  >;D
Der Grund:
Ein Autor sollte IMHO kreativ seine Ideen verwirklichen.
Feedback sorgt nur dafür, das er seine Ideen an die Ideen anderer angelicht.
Beim Autobau vllt Sinnvoll, beim schreiben von "Kunst" IHMO eher nicht.

So leid es mir tut, aber schreiben das von Büchern ist IMHO keine Kunst. Es ist nicht wie bei Gedichten wo es um die absolute Kreativität geht.

Es ist ein Handwerk, wo eine kreative Idee umgesetzt wird und mit Techniken gearbeitet wird um das gewünschte Ziel zu erreichen. Der Autor kann vom Feedbacker auf Logikfehler und im Raum stehende Fragezeichen hingewiesen werden. Aber kein Mensch der so eingebildet kreativ ist das er sich zutraut, ein Buch schreiben zu können, wird von seiner Grundidee groß abweichen. Aber er wird (wenn er nicht absolut genial ist) handwerkliche Fehler machen und das Werk mit guten Feedback so präsentieren können wie es ihm gebührt.
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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #24 am: 20.09.2007 | 10:23 »
@Ein
Ich bin der andere  >;D
Der Grund:
Ein Autor sollte IMHO kreativ seine Ideen verwirklichen.
Feedback sorgt nur dafür, das er seine Ideen an die Ideen anderer angelicht.
Beim Autobau vllt Sinnvoll, beim schreiben von "Kunst" IHMO eher nicht.

Naja, das kommt eben drauf an, in welcher Weise ein Autor auf Feedback hört.
Wenn ich eine Pfeife schleife und mir sagt jemand, ihm gefalle das nicht, dann ist das schlichtweg 'sein Bier'.
Wenn er mir aber sagt, das meine Pfeife aus diesem und jenem Grund diverse Grundbedingungen einer Pfeife (Raucheigenschaften, keine Beize in der Rauchkammer, etc.) nicht, oder nur unzureichend, erfüllt und mir auch mitteilt woran das liegt, werde ich dieses Feedback dankend annehmen.

Sprich es gibt einen Unterschied zwischen der handwerklichen und der künstlerischen Ebene eines Werkes.
Ich stimme in sofern damit über ein, daß die künstlerische Ebene eines Werkes direkt vom Autor kommen sollte (kein Feedback erwünscht), aber auf der handwerklichen Ebene ist Feedback durchaus sehr sinnvoll.

Gruß,
Hr. Rabe
#define EVER ( ; ; )


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Offline Friedensbringer

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #25 am: 20.09.2007 | 10:46 »
So leid es mir tut, aber schreiben das von Büchern ist IMHO keine Kunst. Es ist nicht wie bei Gedichten wo es um die absolute Kreativität geht.

Es ist ein Handwerk, wo eine kreative Idee umgesetzt wird und mit Techniken gearbeitet wird um das gewünschte Ziel zu erreichen. Der Autor kann vom Feedbacker auf Logikfehler und im Raum stehende Fragezeichen hingewiesen werden. Aber kein Mensch der so eingebildet kreativ ist das er sich zutraut, ein Buch schreiben zu können, wird von seiner Grundidee groß abweichen. Aber er wird (wenn er nicht absolut genial ist) handwerkliche Fehler machen und das Werk mit guten Feedback so präsentieren können wie es ihm gebührt.

FULL ACK! genau meine meinung
Zitat von: Ludwig Wittgenstein
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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #26 am: 20.09.2007 | 12:19 »
Japp. :d

Aber Schreiben vs. Kunst: Klar, wer zu experimentell kreativ kunstvoll fernab der ausgetretenen, bewährten Pfade schreibt, findet meist keinen Verlag, weil sich so ein Skript nicht verkaufen lässt; dann hat man irgendwo nix davon, sich so viel Mühe zu machen. Das motiviert dann auch nicht besonders, Handwerk oder Kreativität zu schärfen.
Dennoch bleibt es Kunst, denn wenn man nur Handwerk verkauft und das Herzblut fehlt, merken das die Leser auf Dauer auch. Kommt halt auf die Mischung an, gelegentliche "Kunst"griffe, wenn sie nicht Überhand nehmen, "riskieren" Verlage denn doch. :d Es gibt also noch Raum für Kunst im Handwerk. ;D

Dass es im dt. Buchmarkt nicht so doll aussieht, könnte u.a. tatsächlich an fehlenden Mentoren und sinnvoller Ausbildungs-Infrastruktur für dieses Metier liegen imho. Klar das Feedback allein sowas nie ersetzen wird.

Offline Bad Horse

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #27 am: 20.09.2007 | 12:36 »
@die "Schreiben ist ja keine Kunst"-Menschen: Und was ist dann für euch Kunst? Schauspiel? Malerei?

Ich weiß ja nicht, wie für euch ein künstlerischer Prozess aussieht, aber für mich geht es darum, eigene Ideen nicht nur zu haben, sondern auch umzusetzen, zu strukturieren, zu ordnen und in eine Form zu bringen, die andere Menschen "konsumieren" können.
Wenn Schreiben keine Kunst wäre, dann könnte mit diesem "Creative Writing"-Shops jeder gute Bücher schreiben - genauso wie mit Malkursen dann jeder gute Bilder malen könnte.

Schreiben mag zu 99% Handwerk sein - aber das 1% Kreativität macht´s nun mal.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #28 am: 20.09.2007 | 12:53 »
Auch das Forum hier ist teilweise schon grenzwertig (Stichwort Communitygekuschel). Aber leider ist es schwer von außerhalb Leute zu finden, die sich Zeit nehmen.

Nö! Geht auch anders! Ich hab in meiner Spielvorstellung gleich gesagt, macht mich fertig, ich bin hart im Nehmen. Und genau das ist passiert. :d Nochmal Danke@alle, die sich die Mühe für mich gemacht haben! ... Am Anfang ist es u.U. natürlich wichtig, Tüftler nicht zu entmutigen. Später müssen die das aber abkönnen.

@Bombshell: Auch in der Familie und bei Freunden kann man klarmachen, dass man nicht "gestreichelt" werden will, dann geht das gerade gut, denn Freunde und Familie investieren mehr Zeit, als "irgendwelche" Forenmitglieder, da hast Du Recht. Finde ich aber verständlich.
« Letzte Änderung: 20.09.2007 | 12:55 von Berengor »

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #29 am: 20.09.2007 | 12:56 »
Sprich es gibt einen Unterschied zwischen der handwerklichen und der künstlerischen Ebene eines Werkes.

Full Ack.

Schreiben mag zu 99% Handwerk sein - aber das 1% Kreativität macht´s nun mal.
Das stimmt auch. Ich weiß nicht, ob die Verteilung so stimmt (ist aber auch egal), aber die handwerkliche Ebene ist auch wichtig. Da kann die Grundidee noch so inspiriert und originell sein, wenn der Autor unvollständige Sätze schreibt, logische Brüche und Inkonsistenzen drin hat (sofern die nicht gewollt sind und zum Werk gehören) oder sonstwie handwerklich scheiße arbeitet, dann ist auch das Endergebnis nicht zufriedenstellend.

Insofern sollte sich der Autor in Sachen Handwerk durchaus Feedback und Kritik einholen und diese auch beherzigen. Daß Schreiben aber ausschließlich Handwerk ist, ist imho Quatsch. Wer das behauptet, der sollte mal Salman Rushdie lesen. Oder Stanislav Lem. Oder Tom Robbins. Oder Matt Ruff. Oder Hunter S. Thompson.

Von Leuten wie Herman Melville oder James Joyce oder Hemingway will ich gar nicht erst anfangen. Also ja, auch das Schreiben von Romanen ist Kunst.

Offline Doc Letterwood

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #30 am: 20.09.2007 | 13:18 »
Können wir uns auf Kunsthandwerk einigen?  ;)

Die Struktur eines Romans und der darin handelnden Personen zu erschaffen ist Handwerk. Die Kunst daran ist, beides zu einer Einheit zu formen, es zum Leben zu erwecken und mit einem kreativen Geist zu füllen.

...was sich gerade anhört wie Rabbi Löw und sein Golem  ;D
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Preacher

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #31 am: 20.09.2007 | 13:21 »
Ich glaub, das mit dem Golem ist nur ne Legende. Ich hab in der Alt-Neu-Synagoge gesucht wie bekloppt und keine Überreste gefunden ;)

Offline Joerg.D

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #32 am: 20.09.2007 | 13:25 »
Tja Preacher, Genies gibt es immer. Du hast ein paar sehr gute Beispiele für Genies genannt. George R.R Martin ist für mich auch eins. Aber wer weiß, ob diese leute nicht auch nur gute Lektoren hatten, die ihnen rechtzeitig Fehler aufzeigten?

Ich habe ja geschreiben, das die Kreativität nötig ist. Aber bei 90% aller Bücher die ich gelesen habe sind mir Logikfehler aufgefallen und das bedeutet das der Kreative Output Handwerklich schlecht umgesetzt wurde.

Ich sage also:
Ein Werk ohne gutes kreatives Konzept ist blöd. Ein kreatives Werk mit schlechter handwerklicher Ausführung ist auch blöd. Ein richtig gutes Buch ensteht, wenn Handwerk und Kreativität gut verzahnt werden (eine Symbiose bilden).
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
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Preacher

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #33 am: 20.09.2007 | 13:44 »
Ein Werk ohne gutes kreatives Konzept ist blöd. Ein kreatives Werk mit schlechter handwerklicher Ausführung ist auch blöd.
Sag ich doch.

Ein richtig gutes Buch ensteht, wenn Handwerk und Kreativität gut verzahnt werden (eine Symbiose bilden).
Und das sag der Morebytes ;)

Aber Kunst besteht immer zu einem gehörigen Teil aus Handwerk. Das ist bei Malerei so, bei Bildhauerei, beim Filmdreh, bei Performance Art, auch in der Lyrik. Und das Schreiben von Büchern nur auf Handwerk zu reduzieren wird der Sache imho nicht ganz gerecht - da gehört immer noch beides zu.

Daß viele Autoren glauben "ach was - ich brauch keine Technik" (oder umgekehrt) ist bedauerlich, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

Offline Doc Letterwood

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #34 am: 20.09.2007 | 13:55 »
Genau diese Symbiose, wie Jörg gesagt hat, musste ich auch erst mal lernen. Talent und Spaß bei der Arbeit reicht nun mal nicht. Und beides, die kreativen Ideen und die handwerklichen Fähigkeiten, müssen imho immer durch Feedback abgeklopft werden - sei es durch lautes Vorlesen vor Freunden, durch einen Lektor oder in Foren mit anderen kompetenten Autoren. Ist zwar eine Binsenweisheit, gilt aber auch hier: Nur durch Kritik wird man besser.

Dass es einige Ausnahmetalente gibt, denen so etwas quasi in den Schoß fällt, war schon immer so. SPIEGEL.de hat darüber einen schönen Artikel heute über G. Dahlquist, der mit seinem abgefahrenen Erstling zwei Millionen Dollar verdient hat und vorher noch nie einen Roman geschrieben hatte. Solche Geschichten höre ich auch immer wieder, und doch machen selbst diese Talente Fehler, die erst von Dritten erkannt werden.
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Offline Thalamus Grondak

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #35 am: 20.09.2007 | 16:29 »
Also für mich gehört das richtige Händchen für die Darstellung der Kreativität zur Kunst dazu.
Ich sag ja nicht, das man das nicht lernen kann, aber die Gefahr ist halt sehr Groß, das man am Ende nicht mehr sein Werk, sondern ein Kollektivwerk als Ergebnis bekommt.
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Offline Joerg.D

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #36 am: 20.09.2007 | 16:37 »
Thallamus, Leute die sich für Kreativ halten oder es sind, sind viel zu eingebildet selbstbewusst um auf Kritik an der Kreativität zu reagieren.

Keiner von denen würde an den Grundlagen seines Werkes rumschrauben lassen. Aber sie sind durchaus bereit, auf Anregungen zu reagieren und eventuell an etwas zu arbeiten.

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Offline Thalamus Grondak

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #37 am: 20.09.2007 | 20:10 »
Keiner von denen würde an den Grundlagen seines Werkes rumschrauben lassen. Aber sie sind durchaus bereit, auf Anregungen zu reagieren und eventuell an etwas zu arbeiten.
Also mir zeigen die Erzeugnisse der Unterhaltungsindustrie ein anderes Bild.
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IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #38 am: 21.09.2007 | 10:21 »
Klar gibt es auch Auftragsarbeiten ohne Herzblut, und veröffentlichte Autoren, denen es an Kreativität oder Rückgrat mangelt. Es gibt aber auch kreative Autoren, die ihr Ding machen - und die erst gar keinen Vertrag kriegen, weil ihre neuen, kreativen Ideen vom Verlag nicht eingeschätzt werden können, wenn sie nicht zu den ausgetretenen Pfaden passen, für die es "Marktdaten" gibt, oder wenn sie gerade nicht in die geplante Veröffentlichungsschiene passen. Verlage gehen nicht gern Risiken ein, weil das unmittelbare finanzielle Verluste auf einem harten Markt bedeutet. Die Erzeugnisse der Unterhaltungsindustrie sind also NICHT allein die Schuld unkreativer oder rückgratloser Autoren!! Sondern auch die Schuld der Verlage, die der breiten Masse anstandslos geben, was diese gerade mangels besseren Wissens (?) haben will. Zitat meines Verlegers: "Wieso hast Du keinen DaVinci-Code-Klon geschrieben, da müssten wir jetzt nicht übers Marketing grübeln und jeden investierten Euro auf die Goldwaage legen."

Andererseits bringt es schlichtweg nichts, blind an "seiner" Idee festzuhalten, nur damit es zu 100% die eigene bleibt - wenn sie eben scheiße ist. Das muss ein Autor einsehen können, und so offen für Kritik müssen auch die besten Autoren sein. Bis auf die Handvoll weltweit, die wirklich so genial ist, dass keine Kritik von Normalsterblichen ihre Ideen besser machen könnte, falls es sowas wirklich gibt. Was ich bezweifle; vllt geben es bloß einige aus Eitelkeit nicht zu. Bevor ich ein Feedback annehme, denke ich auch 5328-mal oder so drüber nach und analysiere es rauf und runter. Nur um dann bloß 10% des Feedbacks zu beherzigen. Aber an diesen 10% ist dann auch was dran.

Ludovico

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #39 am: 21.09.2007 | 10:30 »
Ich denke, es kommt darauf an.
Wenn man ein Regelwerk kommerziell vertreiben möchte, ist Feedback unerläßlich. Out Of Company (man bastelt sein Produkt und die Kunden haben es gefälligst zu kaufen) als Ansatz für Produktpolitik funktioniert vielleicht noch in der Dritten Welt, aber da werden auch kaum Rollenspiele hin verkauft.

Gerade bei der Anzahl an RPGs, muß man eindeutig etwas Marktforschung und Umfragen betreiben, immer für Änderungen offenbleiben, damit man etwas schafft, was tatsächlich auch Käufer findet. Wobei ich mich bei diesen Umfragen nicht zu sehr auf Rollenspieler, sondern auch auf Leute außerhalb des Rollenspiels konzentrieren würde, sowohl was Regeln als auch Setting angeht.
Der Kundenkreis der Rollenspieler ist zu klein und zu umkämpft, um wirklich als profitabel angesehen zu werden.

Wenn man dagegen einfach nur sein eigenes Haus-RPG basteln möchte, kann etwas Feedback zwar nützlich sein, wenn man irgendwo feststeckt, um neue Ideen zu bekommen und das Spiel besser an seine Spieler anzupassen, aber so ein richtiges Muß ist das noch lange nicht.

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #40 am: 21.09.2007 | 10:48 »
Gerade bei der Anzahl an RPGs, muß man eindeutig etwas Marktforschung und Umfragen betreiben, immer für Änderungen offenbleiben, damit man etwas schafft, was tatsächlich auch Käufer findet. Wobei ich mich bei diesen Umfragen nicht zu sehr auf Rollenspieler, sondern auch auf Leute außerhalb des Rollenspiels konzentrieren würde, sowohl was Regeln als auch Setting angeht.

Japp. Ist halt schwerer, diese Nicht-RPGler zu finden, gehen ja nicht auf Cons ... Aber ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass die ne sehr frische Perspektive auf "Altbewährtes" haben und zu komplizierte Regeln nicht annehmen, nicht mal, wenn das Setting interessant klingt. Nur macht man sein Spiel andererseits zu einfach, interessiert es wieder die RPGler nicht wirklich, und auch der Kundenkreis der Neu-Spieler ist allein verdammt klein. (In meinem persönlichen Fall wird das RPG auf kommerzieller Ebene darum auch bloß als Werbemittel für die Romane behandelt, und dann erstmal sehen, ob mehr draus wird. Die Illustration, die wie selbstverständlich vorausgesetzt wird, macht den RPG-Sektor (neben den winzigen Auflagen) hoffnungslos unrentabel.)

Ludovico

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #41 am: 21.09.2007 | 11:02 »
Japp. Ist halt schwerer, diese Nicht-RPGler zu finden, gehen ja nicht auf Cons ... Aber ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass die ne sehr frische Perspektive auf "Altbewährtes" haben und zu komplizierte Regeln nicht annehmen, nicht mal, wenn das Setting interessant klingt.

Nicht RPGler sind schwer zu finden? Es reicht ja schon, sich mal die MMORPGler anzuschauen (da wird man insbesondere unter jenen, die auch etwas RPG betreiben wollen, Interessenten finden), Trekkies, Star Wars-Fans, Herr der Ringe-Fans, Cosplayer, Mittelalterfans, Gothics, Tabletop-Spieler, Brettspieler... Da gibt es einen Haufen Gruppierungen, die man sich mal in aller Ruhe anschauen kann.

Zitat
Nur macht man sein Spiel andererseits zu einfach, interessiert es wieder die RPGler nicht wirklich, und auch der Kundenkreis der Neu-Spieler ist allein verdammt klein.

Die RPGler sind eine gespaltene Gruppe. Die einen stehen auf komplizierte, möglichst realistische Regeln, andere mögen es einfach und cinematisch...
Und was die Neuspieler angeht, so wäre ich mir da nicht so sicher, ob der Kundenkreis zu klein ist. Man muß nur die richtigen Leute mit den richtigen Mitteln ansprechen.

Zitat
(In meinem persönlichen Fall wird das RPG auf kommerzieller Ebene darum auch bloß als Werbemittel für die Romane behandelt, und dann erstmal sehen, ob mehr draus wird. Die Illustration, die wie selbstverständlich vorausgesetzt wird, macht den RPG-Sektor (neben den winzigen Auflagen) hoffnungslos unrentabel.)

Das klingt doch schon mal nach was. Ich find auch die Handhabe von Maddrax sehr geil, wo das RPG als Beigabe zum 200. Heft erscheint und wo somit die bisher erschienen Werke tatsächlich als Hintergrundmaterial herangezogen werden kann, wodurch die Regel "Romane sind keine Regelwerke" außer Kraft gesetzt wird.
Die Maddrax-Fans, die das Spiel ausprobieren, werden wohl noch weitere Freunde für ihre Runden gewinnen, wodurch der Maddrax-Absatz steigt, denn da werden auch welche drunter sein, die die Hefte interessant finden.
Die RPGler, die das Heft wegen dem RPG kaufen, werden häufig versuchen, sich möglichst viel von Maddrax zu beschaffen, um mehr Hintergrundmaterial zu erhalten, wodurch die Hefte einen weiteren Boost bekommen.

Alles in allem halte ich diese Marketing-Strategie für genial und wenn ihr es ähnlich machen wollt, drück ich euch die Daumen.

IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #42 am: 21.09.2007 | 11:16 »
Nicht RPGler sind schwer zu finden? Es reicht ja schon, sich mal die MMORPGler anzuschauen (da wird man insbesondere unter jenen, die auch etwas RPG betreiben wollen, Interessenten finden), Trekkies, Star Wars-Fans, Herr der Ringe-Fans, Cosplayer, Mittelalterfans, Gothics, Tabletop-Spieler, Brettspieler... Da gibt es einen Haufen Gruppierungen, die man sich mal in aller Ruhe anschauen kann.

Das stimmt natürlich, bei denen haben wir zT auch schon Feedback sammeln können. Ich hatte gerad vor allem das Beispiel einer Lehrerin im Hinterkopf, die mal den Anfang des Settings gelesen hat; grundsätzliches Fantasy-Interesse vorhanden, aber RPG eher nicht, zu aufwändig, keine Zeit durch 2 Kinder usw. Diese Sorte "Kunden" sind schon schwer zu "überzeugen" oder auch nur zu erreichen.

Und was die Neuspieler angeht, so wäre ich mir da nicht so sicher, ob der Kundenkreis zu klein ist. Man muß nur die richtigen Leute mit den richtigen Mitteln ansprechen.

Hast Du gerad Beispiele parat? (Mein Verleger nervt mich immer, ich soll mal mitdenken, Guerilla-Marketing, Aktionen zur Markteinführung etc. blabla haben wir alles schon in der Mache.)

Ich find auch die Handhabe von Maddrax sehr geil, wo das RPG als Beigabe zum 200. Heft erscheint und wo somit die bisher erschienen Werke tatsächlich als Hintergrundmaterial herangezogen werden kann, wodurch die Regel "Romane sind keine Regelwerke" außer Kraft gesetzt wird.

Da gibt es geteilte Meinungen. Wichtig ist, dass die Romane Optionen bleiben und man zum Spielen des RPG nicht gezwungen ist, auch die Romane zu kennen. Für IDA besteht daher eine strikte Trennung der Schauplätze.

Die Maddrax-Fans, die das Spiel ausprobieren, werden wohl noch weitere Freunde für ihre Runden gewinnen, wodurch der Maddrax-Absatz steigt, denn da werden auch welche drunter sein, die die Hefte interessant finden.
Die RPGler, die das Heft wegen dem RPG kaufen, werden häufig versuchen, sich möglichst viel von Maddrax zu beschaffen, um mehr Hintergrundmaterial zu erhalten, wodurch die Hefte einen weiteren Boost bekommen.

*grins* Ja, das kommt mir als Marketingplan bekannt vor ... Bloß dass es das RPG erst dann "nur" als Beigabe gibt, wenn die "richtige" Vermarktung zu wenig Umsatz bringt.

Alles in allem halte ich diese Marketing-Strategie für genial und wenn ihr es ähnlich machen wollt, drück ich euch die Daumen.

Danke! :)



edit: PS.: Viele Romanleser wollen mit Rollenspiel auch per se nix zu tun haben und lassen Romane stehen, wo das zu deutlich draufsteht. Vielleicht gab es das bei Maddrax darum auch erst später. Bei meinen Romanen wird von IDA zunächst auch nix draufstehen, nur in umgekehrter Richtung, weil diese unproblematisch ist.
« Letzte Änderung: 21.09.2007 | 11:18 von Berengor »

Ludovico

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #43 am: 21.09.2007 | 11:33 »
Das stimmt natürlich, bei denen haben wir zT auch schon Feedback sammeln können. Ich hatte gerad vor allem das Beispiel einer Lehrerin im Hinterkopf, die mal den Anfang des Settings gelesen hat; grundsätzliches Fantasy-Interesse vorhanden, aber RPG eher nicht, zu aufwändig, keine Zeit durch 2 Kinder usw. Diese Sorte "Kunden" sind schon schwer zu "überzeugen" oder auch nur zu erreichen.

Die würde ich aber auch nicht ansprechen. RPG ist ein Hobby und Hobbies sind Zeitfresser. Klar benötigt ein RPG zum Lernen nicht gerade wenig Zeit, aber wer gerne an Autos bastelt in seiner Freizeit, sich mit Modelleisenbahnen beschäftigt oder auch mit Brettspielen (Alleine Arkham Horror kommt auf über 30 Seiten Regelwerk ohne Fluff) wendet Zeit auf. Insbesondere die MMORPG-Fraktion, die richtig viel Zeit im Netz verbringt und wo die Gefahr groß ist, dass die Leute im realen Leben vereinsamen.
Was haben diese Leute, die einem Hobby nachgehen gemeinsam? Sie haben Zeit.
Eine Mutter mit 2 Kindern ist erstmal ausgelastet. Die braucht man nicht erst ansprechen.
Persönlich würde ich Schüler, Auszubildende und Studenten ansprechen. Diese haben Zeit und Kaufkraft.

Zitat
Hast Du gerad Beispiele parat? (Mein Verleger nervt mich immer, ich soll mal mitdenken, Guerilla-Marketing, Aktionen zur Markteinführung etc. blabla haben wir alles schon in der Mache.)

Hier gab es im Forum mal einige Ideen. Such mal nach Marketing im Forum.

Was ich sehr nett finde, ist die Vorgehensweise von Black Library mit dem WH40k-Regelwerk. Die haben ein professionelles Abenteuer inkl. Kurzregeln, Erklärung des Rollenspiels und fertigen Charakteren zum freien Download bereitgestellt.
Wenn Du auf die Fantasy-Schiene gehst, würde ich Banner mit Links zu der Webseite des RPGs auf MMORPG-Webseiten platzieren wie WoW und versuchen auch etwas ingame-Werbung anzubringen (keine Ahnung, ob es erlaubt ist, aber Banner etc. platzieren). Hier würde ich vor allem darauf eingehen, daß es sich um richtiges Charakterrollenspiel handelt (bin kein Werbetexter, aber würde es wohl so versuchen a la "Für mehr R im Rollenspiel".)
Wenn es sich um ein actionlastiges RPG handelt, würde ich versuchen bei Online-Shootern ingame Banner einzubauen. Bei einigen ist das erlaubt. Ansonsten bei Counterstrike mit der Sprayerfunktion Graffiti mit dem Namen des RPGs an die Wand sprühen.
Da die Zielgruppe, die ihr sucht, überwiegend im Netz tätig ist, würde ich meine Werbung darauf konzentrieren.
Tja, was noch? Ach ja, um MMORPGler zu gewinnen, Charaktere bei WoW und anderen MMORPGs einsetzen, und hie und da darüber beschweren, daß das Rollenspiel zu kurz kommt bei diesem Game, aber man jetzt einen Ausgleich gefunden hat.
So kann man vielleicht etwas Mundpropaganda innerhalb der WoW-Gemeinde erzeugen.

Ordentlich viele Flufftexte auf der Webseite sollten auch nicht fehlen (denn gerade das ist es, was die Neukunden anlockt. Die interessieren sich nur oberflächlich für die Regeln).

Und unter gar keinen Umständen Werbung für das RPG in den Romanen vergessen.

Wenn man es richtig professionell aufziehen will, einen Trailer programmieren, den auf die Webseite und auf Youtube stellen und abwarten (siehe Brettspiel Tannhäuser).

Zitat
Da gibt es geteilte Meinungen. Wichtig ist, dass die Romane Optionen bleiben und man zum Spielen des RPG nicht gezwungen ist, auch die Romane zu kennen. Für IDA besteht daher eine strikte Trennung der Schauplätze.

Ok, Maddrax setzt ja auch vorrangig auf den Verkauf von Heften. Das RPG ist nur eine Beigabe.
« Letzte Änderung: 21.09.2007 | 11:38 von Ludovico »

IDA-eSeL

  • Gast
Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #44 am: 21.09.2007 | 12:53 »
Vielen Dank für die Ideen und den Tipp mit der Marketing-Suche, hab gerad ne gute Stunde nur gelesen (und per eMail weitergeleitet). :) Das nenn ich Feedback! ;D

(Um hier nicht vom Thema abzukommen, schreib ich nicht dazu, was/wo/wie davon jetzt für IDA schon gemacht ist oder noch kommt; wen's interessiert, PN an mich oder im IDA-Thread beim Rollenspielbau.)

wjassula

  • Gast
Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #45 am: 21.09.2007 | 13:06 »
Feedback ist schon nötig. Von der Vorstellung, dass man als einsamer Künstler seine Vision verwirklicht, die die Welt dann halt versteht oder nicht (selber Schuld, böse Welt!), halte ich gar nichts. Ich möchte beim Schreiben Wirkung erzielen und ohne Rückmeldungen von anderen weiß ich nie, ob ich das geschafft habe. So ein Text ist natürlich kein Automat, der den Lesenden eine Message oder ein Gefühl aufzwingt, ich kontrolliere den Text nicht völlig als Autor. Aber ohne Rückmeldung werde ich auch nie erfahren, ob ich wenigstens irgend welche interessanten Sachen mit dem Publikum mache (auch ganz andere, als ich gedacht hätte). Schreiben und Lesen sind beides produktive Vorgänge, und Feedback sagt mir, ob ich Material gemacht habe, mit dem andere Leute was anfangen könne. Wenn nicht (oder wenn mir das ,was sie damit machen, absolut nicht gefällt), muss ich halt was Neues machen.

Ein wichtige Einschränkung ist dabei aber zu machen: Man muss auch lernen, Feedback richtig aufzunehmen. Wer sagt mir da was? Und halte ich diese Kritik für gerechtfertigt? Gut, XY findet die Story lahm, aber vielleicht wollte ich gar keine spannende Geschichte erzählen, sondern ein Sprachexperiment machen? Und wenn Leute wie XY das langweilig finden, spricht das eher für mich? Oder Person Z denkt, dass eine Story ohne Charakterentwicklung für den Müll ist, aber ich wollte gerade einen Text über jemanden, der innerlich still steht?

Feedback ist unabdingbar und der richtige Umgang damit auch  :).

Offline Doc Letterwood

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #46 am: 21.09.2007 | 14:01 »
Feedback ist schon nötig. Von der Vorstellung, dass man als einsamer Künstler seine Vision verwirklicht, die die Welt dann halt versteht oder nicht (selber Schuld, böse Welt!), halte ich gar nichts.

Feedback ist unabdingbar und der richtige Umgang damit auch  :).

Bestes Beispiel: Flaubert, der sich wochenlang einschloss und einen Roman schrieb. Nachdem er den Schlusspunkt gesetzt hatte, las er den Roman Freunden vor, die den Stoff fad und den Stil langweilig fanden. Wütend überarbeitete Flaubert seinen Roman und heraus kam...Weltliteratur: "Madame Bovary".
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IDA-eSeL

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #47 am: 21.09.2007 | 14:06 »
Schade, irgendwer hat noch dasselbe gewählt. Dachte schon ich bekomm nen Blumentopf.

Ein paar mehr sind es doch geworden. ;) Finde ich wichtig zu wissen, hatte mich beim letzten Con gewundert, warum nicht alle bereitwillig noch Feedback liefern wollten. Jetzt weiß ich es.

P.S.: Übrigens müsste es wohl Leserfeedback (Feedback von Lesern), nicht Autorenfeedback (Feedback von Autoren) heißen.

Japp.

wjassula

  • Gast
Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #48 am: 22.09.2007 | 17:13 »
Zitat
Bestes Beispiel: Flaubert.

Ein gutes Beispiel für die Balance, die man da wahren muss, waren für mich auch Poetry Slams. Da habe ich oft gesehen, wie zaghafte Anfänger den Tränen nahe von der Bühne geschlichen sind, weil die betrunkene Meute sie nach drei Minuten weggebuht hat. Dabei waren die Texte manchmal gar nicht so schlecht, sondern einfach ungeeignet für diesen Anlass und dieses Publikum. Vor einem megahippen Prenzlauer-Berg-Kulturhuschenauditorium kann man halt nicht mit seinen Herbstträumereien kommen, egal wie hübsch die sind. Und wenn man insgesamt fünf Minuten Zeit hat, muss nach drei Minuten in dem Text aber schon mal irgendwas passiert sein. Möglichst etwas Krachiges, Deutliches, was man auch beim bloßen Zuhören noch mitkriegt. Und wenn man nebenbei mit seiner Ollen knutscht und schon drei Bier drinne hat. Der Xte Bukowski-Imitator, der bei solchen Slams dann immer die Pulle Whiskey gewinnt, ist auch nicht irgendwie besser, hat aber geschnallt, für wen er schreibt.

Umgekehrt fand ich´s bei so feinsinnigen Lesezirkeln mit Jungpoeten immer unfassbar eingebildet, wenn sich jemand getraut hat, eine sprachlich holprige, aber inhaltlich knallige Sache zu bringen - und das Naserümpfen ausbricht, weil es tatsächlich mal erkennbare Charaktere und einen Erzählfluss gibt. Ja, Kinder, eure Metaphern sind sicher sonnendurchfluteter, aber aufm Klo möchte ich das nicht lesen. Gnah.

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Qualität von Feedback daran messen, wen man mit dem Geschriebenen eigentlich erreichen will und dann passende Testgruppen zusammenstellen  ;). Wer will das lesen? Und vor allem: Wie und wann? Laut oder leise? Zu Hause im Sessel oder in der U-Bahn?

Das Beispiel oben mit "Lies dir das mal selbst vor" ist für mich auch ein Punkt, an dem man aufpassen muss. Das würde schließlich nur eine Rolle spielen, wenn man davon ausgeht, dass die angepeilten Leser den Text entweder laut vorlesen wollen oder über den Satzbau auf keinen Fall stolpern dürfen, weil sie durch kurze, einprägsame Sätze in eine Geschichte gerissen werden sollen. Durchaus möglich ja aber auch, dass so etwas ein gewolltes Formmerkmal ist. Vielleicht in einer Story aus der Ich-Perspektive, in der gewundene Sätze den Erzähler charakterisieren. Oder man denkt halt einfach: "Scheiß drauf, ich will Leser, die einen Satz notfalls auch mehrmals lesen." Alles o.k., wenn man es bewusst macht. 

Sich schon beim Schreiben eine Person vorzustellen, der das Ganze möglichst gefallen soll, war eine der größten Schreibhilfen überhaupt für mich. Nicht umsonst schreibt es sich unglücklich verliebt so gut. Man hat halt jemanden zum Adressaten, auf den man alles zuschneidert und während man den den Text entwickelt, entwickelt man auch sein Bild von der angeschriebenen Person. Ach ja.

Offline Doc Letterwood

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #49 am: 24.09.2007 | 09:20 »
Wohl gesprochen - man muss sein Publikum kennen und wissen, was es will. Die Strukturen und Methoden, die zu einem erfolgreichen Buch führen, sind immer gleich und damit erlernbar. Das ist das Credo der Creative Writer in den USA und Anderswo (alles außerhalb der USA :P), die schreiben, um zu verkaufen. Das muss kein Schund sein, aber es orientiert sich am Pulbikumsgeschmack.

Gestern habe ich zufällig ein Literaturgespräch in 3sat mit der Schriftstellerin Juli Zeh (klingt lustig, ist aber so) gesehen. Die verwahrt sich vehement gegen diesen Ansatz - auch renommierte deutsche Literaturinstitute stehen dem ablehnend gegenüber. Trotzdem ist sie erfolgreich. Zufall? Gut, ihre Absatzzahlen gehen nicht in die Hunderttausende wie bei den gehypten amerikanischen Übersetzungen, aber das ist ja eher ein Problem des Systems.

Die Sache mit dem Lautlesen ist eher dazu gedacht, um einen anderen Blickwinkel (Hörwinkel??) zu bekommen - gesprochen hört es sich anderes an als gedacht, und man stolpert vielleicht eher über Ungereimtheiten, Satzbaufehler etc.
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wjassula

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #50 am: 3.01.2008 | 11:15 »
Oh, jetzt wieder entdeckt. Na, ich wollte gar nicht sagen, dass man um jeden Preis einem Marktsegment zuschreiben muss. Dass man sich Gedanken darüber macht, wem ein Text gefallen soll, muss ja nicht heißen, dass das auch die kaufkräftigste Gruppe ist. Mir ging es eher darum zu zeigen, dass ein vorgestellter Adressat hilft, einen einheitlicheren Text zu produzieren und sich selbst auch über längere Zeit zu motivieren. Ach und die deutschen Literaturinstitute...naja. Wenn man halt nur Texte schreibt, die keiner lesen will, muss man sich eben darauf zurückziehen, dass man das schließlich auch gar nicht gewollt hat. Sollen sich die doofen Leser doch mal ein bisschen Mühe geben.

Offline Arbo

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Re: Autorenfeedback nützlich?
« Antwort #51 am: 3.01.2008 | 11:35 »
Naja, da komme ich auch mal nachgedackelt: Prinzipiell habe ich sehr große Sympathien für das, was u.a. EIN weiter oben meinte (i.d.S. auch Thalamus).

Allerdings weiß ich auch, dass zur Selbstreflektion auch eine Konfrontation mit der Umwelt gehört, um u.a. aus seinem "Fach-Autismus" herauszukommen. Aber auch hinsichtlich anderer Ideen und Gedanken. Letztlich kann aus einer Diskussion um das eigene "Werk" auch eine eigene (!) Sichtweise erarbeitet werden, will heißen: Wenn ich merke, dass etwas beim "Gegenüber" nicht so ankommt, wie ich es meine, überlege ich vielleicht, mich anders auszudrücken, etwas anderes zu probieren ... und komme so ggf. zu völlig neuen Gedanken, die ich dann verarbeiten kann oder die mir in irgend einer Weise weiterhelfen. Ich muss also nicht völlig hilflos die Sülze anderer Personen übernehmen (sondern kann sie als Inspirationsquelle nutzen).

So willkommen ich ein "Feedback" schätze, so mache ich hier aber eine große Einschränkung: Ein Feedback im obigen Sinne setzt voraus, dass sich jemand wirklich damit auseinandersetzt. Wodisch's Happy-End ;) verdeutlicht, was ich meine. Niemandem nützt es, wenn jemand mal "kurz drüber liest": Da müssen schon ggf. Vorschläge zur Verbesserung oder Fragen (!!!) kommen.

Ansonsten streite ich nicht ab, dass auch Anerkennung und Bewunderung ganz gut tut. Das ist aber für mich kein "echtes" Feedback i.S. von oben. (Naja, und auf Negativ-"Feedback" in diesem Sinne darf getrost verzichtet werden. ;) )

Insofern: Leider ist keine Option für mich mit dabei.

// Arbo
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