Autor Thema: Children of Men  (Gelesen 2443 mal)

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Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Children of Men
« am: 9.11.2006 | 23:35 »
Wow.


Es ist lange her, dass mich ein Film so stark emotional berührt hat.
Children of Men erzählt in düsteren, aber sehr vertrauten Bildern von einer Welt, die ihrer Zukunft beraubt wurde, von einer Menschheit, die alle Hoffnung verloren und Jahrtausende von Zivilisation und Entwicklung innerhalb kürzester Zeit aufgegeben hat. Der Film spielt in der nahen Zukunft und seit fast zwei Jahrzehnten wurde kein einziges Kind mehr geboren. Die Menschheit ist unfruchtbar geworden und strebt ihrem Aussterben entgegen, in einer Welt, die immer mehr in Chaos, Gewalt und Anarchie versinkt.
Es gibt einen einzigen, letzten Hoffnungsschimmer, und im diesen dreht sich die Geschichte des Films.

Kein Popcorn-Kino, ganz bestimmt nicht.
Aber ein Film, den man gesehen haben sollte. Sehr still, realisitsch, düster, bewegend. Gesellschaftskritik ohne Zeigefinger. Wirklich top.  :d




(Es gibt einen einzigen kleinen Kritikpunkt, den ich an dem Film habe (und der ist eher film-technischer Natur), aber dazu später mehr, wenn sich die ganzen Eindrücke etwas gesetzt haben.)

Offline Megan

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Re: Children of Men
« Antwort #1 am: 10.11.2006 | 11:30 »
Sehr still

Also still fand ich ihn gar nicht. Mich hat er enorm gestresst. War danach echt fertig. Insegesamt sehr guter Film mit sehr viel Aussagekraft - die erste halbe Stunde war recht konventionell: Das Setting hätte man in bessere Bilder packen können (da hätte ich mir ein paar gute Ideen gewünscht, als schnöde Bilder zu zeigen).

Offline Sparky

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Re: Children of Men
« Antwort #2 am: 19.11.2006 | 13:49 »
Okay, ich fand ihn eher langweilig, das "Happy-End" war vorhersehbar und die üblichen Revolutionsklischees wurden plattgetreten.  :q

Wir haben während der Film lief die ganze Zeit "Ich weiß, wer als nächstes stirbt" gespilet und alle auf dieselbe Figur getippt, die dann auch wirklich den Löffel abgab!
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Offline Minne

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Re: Children of Men
« Antwort #3 am: 19.11.2006 | 14:21 »
Ich fand ihn auch sehr gut und würde mich Enkidis Wertung anschließen und bin gespannt auf ihre Kritik. Habe mal ne Kurzrezi geschrieben :


Raffiniert erzählt schildert der Film eine nahe Zukunft in der alle Frauen bis auf eine unfruchtbar geworden sind und wo sich um diese einzige Schwangere ein gewaltiges Drama abspielt. Gekonnte Bildsprache, ein grausamer Realismus, besonders ein fürchterlich eindrücklicher Häuserkampf, beeindrucken und drücken den Zuschauer tief in den Sessel. Irgendwann ist es zuende, aber auch wieder nicht, denn die Probleme die der Film aufgreift verfolgen einen noch lange nachdem man das Kino verlassen hat. Zumindest mich zog der Film sehr weit runter und nicht einmal der Freund mit dem ich da war konnte meine Stimmung heben. Ein sehr guter Film, aber ein sehr schlechter wenn man einfach nur unterhalten werden will.

@ Sparky : Weiss nicht... für mich war das jetzt nicht wirklich ein Happy End... Eher ein not absolutely bitter end.

Offline Timo

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Re: Children of Men
« Antwort #4 am: 19.11.2006 | 19:38 »
Die wichtige Frage ist doch:
In wie weit weicht er vom Roman ab?
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Offline Minne

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Re: Children of Men
« Antwort #5 am: 19.11.2006 | 20:42 »
Den habe ich zugegebemermaßen nicht gelesen...

Offline Sparky

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Re: Children of Men
« Antwort #6 am: 19.11.2006 | 22:00 »
@ Sparky : Weiss nicht... für mich war das jetzt nicht wirklich ein Happy End... Eher ein not absolutely bitter end.
Die ganzen Soldaten, die für das Baby das Feuer einstellen, salutieren und mit Tränen in den Augen der jungen Mutter Platz machen, die ganzen Helden, die sich für die Zukunft aufopfern- und am Schluß das Schiff, das mit dem strahlenden "Tomorrow" durch den Nebel bricht...
In meinen Augen war das ein Happy End mit leichtem Kitsch-Faktor.

Mir hat der Film einfach nicht gefallen. Okay, ein paar Figuren waren ganz lustig, aber die Story fand' ich teilweise zum Haareraufen.
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Offline Stahlfaust

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Re: Children of Men
« Antwort #7 am: 19.11.2006 | 22:09 »
Ich fand den Film ganz cool und die Thematik fand ich auch recht interessant. Es war auf jeden Fall kein 0815-Action Film. Wobei ich persönlich hätte es besser gefunden wenn der Film ein wenig früher geendet hätte. Die Mutter mit dem Kind allein auf dem Meer vor der Boje mit einem toten Mann an Bord. Die Kamera fährt weg durch den Nebel und das Boot verschwimmt langsam..
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Offline Gwynnedd

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Re: Children of Men
« Antwort #8 am: 6.12.2006 | 11:26 »
schließe mich Stahlfaust an...
ich verstehe hier nicht so ganz, warum ihr den Film wirklich toll fandet.
Die Kamaraführung ging mir auf den Keks, die Story war total sinnlos und hatte extreme Lücken, die Charaktere waren oberflächlich, das Ende, naja...

egal, für mich hat es sich definitiv nicht gelohnt
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Offline Aglaia

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Re: Children of Men
« Antwort #9 am: 10.12.2006 | 14:51 »
Also für mich hat er sich definitiv gelohnt... Die Story an sich fand ich zunächst abschreckend (so Endzeit-Szenarien find ich meistens ziemlich grottig), aber hey, was sie draus gemacht haben kann sich doch echt sehen lassen! Zum Großteil ziemlich schonungslos und deprimierend, aber auch einfach gut und packend. Ab und zu gibts ein paar logische Mängel, aber ich finde die Stimmung kommt so gut rüber, dass das kaum stört. Und ein paar Szenen sind einfach cool und bei aller Dramatik sogar unglaublich witzig... ich finde, der Film hält da sehr gut die Balance. Also ich fand ihn klasse, und seit langem ein Film, der mich wirklich berührt und mitgenommen hat.
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Offline Visionär

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Re: Children of Men
« Antwort #10 am: 13.01.2007 | 14:50 »
Mir haben die Bilder des Films sehr gefallen. Eine post - moderne Welt in der jegliche Hoffnung verloren wurde und alle moralische Schranken der Menschen gefallen sind. Dazu noch diese grimmige urbane Landschaft... Story.. naja, muss nicht immer grandios sein, damit ein Film unterhält.
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Offline Opthalamia

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Re: Children of Men
« Antwort #11 am: 13.01.2007 | 15:41 »
Wow.


Es ist lange her, dass mich ein Film so stark emotional berührt hat.
Children of Men erzählt in düsteren, aber sehr vertrauten Bildern von einer Welt, die ihrer Zukunft beraubt wurde, von einer Menschheit, die alle Hoffnung verloren und Jahrtausende von Zivilisation und Entwicklung innerhalb kürzester Zeit aufgegeben hat. Der Film spielt in der nahen Zukunft und seit fast zwei Jahrzehnten wurde kein einziges Kind mehr geboren. Die Menschheit ist unfruchtbar geworden und strebt ihrem Aussterben entgegen, in einer Welt, die immer mehr in Chaos, Gewalt und Anarchie versinkt.
Es gibt einen einzigen, letzten Hoffnungsschimmer, und im diesen dreht sich die Geschichte des Films.

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Aber ein Film, den man gesehen haben sollte. Sehr still, realisitsch, düster, bewegend. Gesellschaftskritik ohne Zeigefinger. Wirklich top.  :d
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Gute "Kritik". Ob ein Film gut oder schlecht ist, hängt ja von der eigenen Erwartungshaltung ab, Deine kann ich gut herauszulesen.

Offline Timberwere

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Re: Children of Men
« Antwort #12 am: 15.01.2007 | 13:08 »
Ich bin mal so frech und kopiere, was ich in einem anderen Forum im November zu dem Film schrieb:

Wir waren gestern nacht auch endlich drin (die englische OV läuft leider nur noch gestern und heute, und da nur um 22:45), und ich muss sagen, ich bin schwerst begeistert.

Ich hatte ja schon viel Gutes darüber gelesen, auch schon Vor- und Frühberichte, die vor ca. einem halben Jahr in der "Dreamwatch" erschienen, und hatte entsprechend hohe Erwartungen an den Film.

Und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Stark, der Streifen, sehr stark.
Es ist richtig gute, hintergründige Science Fiction: die Zukunft von 2027, in der die Menschheit keine Hoffnung mehr hat, weil es keine nächste Generation mehr geben wird, und in der entsprechend alles verlottert und heruntergekommen und vor allem gewalttätig ist, weil die Menschen nichts mehr haben, für das ees sich zu leben lohnt (Graffiti an einer Plakatwand: "Der Letzte macht das Licht aus"), ist in vielen kleinen und großen Details sehr realistisch dargestellt. Ja, wenn G'tt behüte wirklich so etwas geschähe, dann könnte das Leben tatsächlich so aussehen. Das Szenario nimmt man dem Regisseur jederzeit sofort ab.

Auch die Hauptdarsteller sind absolut glaubwürdig gezeichnet: Theo, der früher selbst ein Aktivist war und die Welt retten wollte, dann resigniert hat und zum teilnahmslosen Bürokraten wurde, ehe die Ereignisse ihn wieder "wachrütteln"; Julian, seine Ex-Frau, die jetzt Anführerin der Terroristenzelle ist; Kee, die junge Flüchtlingsfrau und erste Schwangere seit 18 Jahren, die selbst erst gar nicht glauben konnte, was ihr da geschehen ist; Michael Caine als alternder, hippiehafter Politcartoonist - keiner der Charaktere ist ein Klischee, sondern hat echte Tiefe.

Der Film ist nicht überbordend action-geladen, aber trotzdem sehr, sehr spannend; nur wird die Action halt, hmmm, fast "dokumentarisch" rübergebracht (was das Ganze nur um so eindringlicher macht).
Und der Streifen hat eine der orignellsten Autoverfolgungsjagden, die ich je gesehen habe - in Autos mit abgestelltem Motor!

Ja, Children of Men ist düster. Und traurig. Aber auch hoffnungsvoll. Und auch immer wieder mal in all der Düsternis voller leisem Humor. Und schlicht und ergreifend brilliant.
Zitat von: Dark_Tigger
Simultan Dolmetschen ist echt kein Job auf den ich Bock hätte. Ich glaube ich würde in der Kabine nen Herzkasper vom Stress bekommen.
Zitat von: ErikErikson
Meine Rede.
Zitat von: Shield Warden
Wenn das deine Rede war, entschuldige dich gefälligst, dass Timberwere sie nicht vorher bekommen hat und dadurch so ein Stress entstanden ist!

Preacher

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Re: Children of Men
« Antwort #13 am: 2.04.2007 | 11:51 »
Also still fand ich ihn gar nicht. Mich hat er enorm gestresst. War danach echt fertig.
Dito. Die Gefechtsszenen find ich sehr hart - zusammen mit der Kamaraführung, die immer bei Theo bleibt und lange Zeit ohne Schnitte auskommt (und sogar die Blutspritzer auf dem Objektiv beibehält) erweckt der Film in dieser Phase beinahe den Eindruck einer Kriegsdoku - und geht damit ziemlich an die Nieren.

Eigentlich kann ich Timberweres Beitrag komplett unterschreiben ;)

Ach ja: Die Musikauswahl fand ich sehr gelungen, ebenso wie die Anspielung auf Pink Floyds "Animals"-Cover.

Und eigentlich hab ich die ganze Zeit auf einen Kometen oder wenigstens nen Ochsen und nen Esel gewartet ;)
« Letzte Änderung: 2.04.2007 | 11:54 von Hendrik »

Offline Sparky

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Re: Children of Men
« Antwort #14 am: 2.04.2007 | 12:01 »
Und eigentlich hab ich die ganze Zeit auf einen Kometen oder wenigstens nen Ochsen und nen Esel gewartet ;)
Wieso das?  ???
"Die geringe Zahl an Amokläufen in Deutschland liegt nicht an unserem toleranten und friedfertigen Wesen, sondern an der fast-Unmöglichkeit, eine geeignete Waffe in die Hände zu bekommen."

Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Children of Men
« Antwort #15 am: 2.04.2007 | 12:08 »
(und sogar die Blutspritzer auf dem Objektiv beibehält)
Gerade das hat mich sehr gestört. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Geschichte derart fesselnd, dass man sich sehr stark in die Personen hineinversetzen konnte und die Barriere Zuschauer-Film aufgehoben war (wie das in einem guten Film sein sollte). Blutspritzer auf dem Kameraobjektiv sind ein filmisches Stilmittel, das zwangsläufig dazu führt, dass die Zuschauer aus der Position des Mitfühlenden in die Position des Betrachters zurück geworfen wird. Der Vergleich mit der Kriegsdokumentation ist berechtigt, aber damit wird in den Film plötzlich ein ganz anderes Genre hineingezogen. In einem Film, der den Zuschauer massiv dazu anleitet, sich mit den agierenden Figuren zu identifizieren oder sich in sie hineinzudenken hat dieses Stilmittel imho nichts verloren. 
Mich haben diese paar Blutspritzer echt geärgert, denn plötzlich hatte ich das Gefühl: ach, ist ja nur ein Film. Peng, Stimmung weg.

Und eigentlich hab ich die ganze Zeit auf einen Kometen oder wenigstens nen Ochsen und nen Esel gewartet ;)
Nun ja, in gewisser Hinsicht ist dieses Bild vorhanden. Die Hühner, die in dem zerschossenen Gebäude auf der Treppe rumrennen, kann man durchaus in diese Richtung interpretieren ;)

Offline Selganor [n/a]

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Re: Children of Men
« Antwort #16 am: 2.04.2007 | 12:13 »
(und sogar die Blutspritzer auf dem Objektiv beibehält)
Zu der Szene habe ich gehoert dass es nicht anders ging.

Sie konnten die Szene nur einmal drehen und zwischendrin das Objektiv zu saeubern/reinigen waere nicht drin gewesen.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

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Re: Children of Men
« Antwort #17 am: 2.04.2007 | 12:15 »
Wieso das?  ???
Sag bloß, dir sind die Parallelen zur Weihnachtsgeschichte nicht aufgefallen?

Schwangere Frau auf der Flucht vor Verfolgung? Check
Zu gebärendes Kind als Erlöser der Menschheit? Check
Geburt an unpassendem Ort mangels Alternative (hier verfallenes Gebäude statt Stall)? Check

Sogar nen Witz über unbefleckte Empfängnis gab es ("Who's the father?" - "There's no father. I'm a virgin. Nah! Be great, though, wouldn't it?").

Gefehlt haben echt nur noch der Komet und Ochs und Esel. ;)

Mich haben diese paar Blutspritzer echt geärgert, denn plötzlich hatte ich das Gefühl: ach, ist ja nur ein Film. Peng, Stimmung weg.
Interessant, wie ein und das selbe Stilmittel komplett unterschiedlich rüberkommen kann. Ich hatte dadurch eben nicht mehr das Gefühl von" ist ja nur ein Film. Die Grenze zwischen Betrachter und Story wurde dadurch bewusst verwischt und zumindest mich hat das emotional noch stärker ins Geschehen involviert.

Nun ja, in gewisser Hinsicht ist dieses Bild vorhanden. Die Hühner, die in dem zerschossenen Gebäude auf der Treppe rumrennen, kann man durchaus in diese Richtung interpretieren ;)
Stimmt - und sogar Schafe samt Hirten rennen in der Stadt rum ;)

Zu der Szene habe ich gehoert dass es nicht anders ging.

Sie konnten die Szene nur einmal drehen und zwischendrin das Objektiv zu saeubern/reinigen waere nicht drin gewesen.
Hab ich mir fast gedacht - hab ich sogar noch zu meiner Freundin gesagt. Aber ich finde, daß das super wirkte und den Doku-Effekt (der sicher gewollte war - wegen der langen schnittlosen Einstellung) noch verstärkte.

Offline Sparky

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Re: Children of Men
« Antwort #18 am: 2.04.2007 | 12:21 »
Sag bloß, dir sind die Parallelen zur Weihnachtsgeschichte nicht aufgefallen?
Da sich meine Bibelkenntnis nur auf die blutrünstigen Geschichten des alten Testaments beschränkt- Nein.
Gefehlt haben echt nur noch der Komet und Ochs und Esel. ;)
Als Komet-Ersatz kann man doch die Granatenwerfer im "Endkampf" nehmen >;D
Ochs und Esel- rannten genug Hunde und fragwürdige humanoide Gestalten rum...
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Dr.West

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Re: Children of Men
« Antwort #19 am: 18.03.2008 | 22:51 »
Ich fand den Film ziemlich stark - vor allem die Kameraarbeit, und da insbesondere die Szene, wo die Kamera dem Hauptdarsteller Minutenlang durch die umkämpfte Stadt folgt, ohne einen einzigen Schnitt. Sowas habe ich in der Form noch in keinem anderen Film gesehn. Auch die realistische und plausible Darstellung einer Gesellschaft, die eindeutig untergehen wird, aber immer noch irgendwie funktioniert finde ich extrem faszinierend, genau so wie den Realismus der Kämpfe. Das ende fand ich auch ein wenig kitschig ... vielleicht hätten sie sich die nahende Tomorrow einfach sparen sollen, aber dann wär das ganze vielleicht zu depremierend geworden.