Autor Thema: Burton's Alice in Wonderland  (Gelesen 4313 mal)

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wjassula

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #25 am: 17.03.2010 | 19:58 »
Zitat
Woher kommen diese ganzen unterschwelligen sexuellen Themen?

Die stehen in der literarischen Vorlage noch viel dicker drin und wurden hier noch weiter runtergefahren als einst bei Disney... Ich fand den Film okay, das kann man sich ansehen. Komischerweise haben vor allem die Schauspieler den Film für mich gerettet, die ganze Technik hat mich eher kaltgelassen.

Alice Crocodile Coltrane

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #26 am: 17.03.2010 | 20:08 »
Die stehen in der literarischen Vorlage noch viel dicker...

So manches deutet darauf hin, dass Lewis Carroll pädophil war.
Ob er diese Vorliebe physisch ausgelebt hat, ist wieder eine andere Frage.
Möglicherweise/ Hoffentlich nicht.

Einige seiner Fotos und "Briefe an kleine Mädchen" sind noch erhalten und in einem gleichnamigen Buch nachzulesen:

http://www.suhrkamp.de/buecher/briefe_an_kleine_maedchen-lewis_carroll_33254.html

killedcat

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #27 am: 20.03.2010 | 10:04 »
Ich war jetzt drin und ...

ich finde den Film toll. Die Story - so vorhersehbar sie auch ist - wird wunderschön entwickelt. Die Charaktere sind gut umgesetzt. Den Hutmacher fand ich tatsächlich ein wenig stark aufgesetzt aber alle anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Die Story selbst ist eine klassische Abenteuergeschichte mit Heldin. Die Kulissen waren fantasievoll. Stärker als z.B. in the Fall, den ich für seine Optik ja schon bewundere. Und die 3d-Empfindung empfand ich als deutlich besser umgesetzt als in Avatar. Nicht so aufdringlich aber deutlich und eine echte Ergänzung zum Gesamterlebnis. Die Computeranimationen der Figuren waren zum ersten Male so gut, dass ich z.T. vergessen konnte, dass es animierte Figuren sind. Die Hunde und die Hasen! Wow!

Insgesamt eine echte Empfehlung für alle, die einen versponnenen, fantasievollen Film mit leicht düsterer Atmosphäre genießen möchten. Ich glaube, dass Burton hier schon jetzt einen Klassiker für das 3D-Kino geschaffen hat.

Und ich bin ein Fan der Grinsekatze geworden. Einfach super!

alexandro

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #28 am: 12.04.2010 | 18:54 »
Sehr enttäuschender Film. Da bin ich sogar von Disney besseres gewohnt (der Plot könnte direkt aus einem Disney-Streifen der 30er stammen - widerliches Eia-Popeia-Gesülze).

Die 3D-Effekte sind größtenteils unnötig und drangetackert, kein Vergleich zu Avatar oder Kampf der Titanen.

Die Schauspieler spielen tapfer gegen den lahmen Plot an, können aber nicht viel dagegen machen, dass die (eigentlich sehr spannenden) Figuren von Carrol durch die Disney-Schere kastriert wurden.

Dazu dann noch das zuckersüße (und an den Haaren herbeigezogene) Happy-End und meine Toleranzschwelle war ganz klar überschritten: dieser Schrott gehört auf den Müll!

Da war die SyFy-Channel-Umsetzung des Stoffes ("Alice") deutlich besser und einfallsreicher.

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #29 am: 12.04.2010 | 20:16 »
Ich war sehr zufrieden nach dem Kinobesuch. Die 3D-Effekte haben gerockt, obwohl sie für diesen Film nicht nötig waren. Es gab keine Szene, die den Film zum Knaller hätte machen sollen (ich sage nur Ep.1), aber die Landschaften waren klasse und die verrückten Szenen wurde zumindest angedeutet.

Der Hutmacher hat mich allerdings bitter enttäuscht und die weiße Königin war einfach nur schlecht.

Alice ist übrigens im Buch auch nicht "tiefer". Da kann sie außer Jubeln, Jammern und weinen auch nichts.
Abgesehen davon sah das Mädel richtig lecker aus! ;D

Und Ms. Bonham Carter hat gerockt! So langsam wird sie zu meiner Lieblingsschauspielerin.

Was ich vermisst habe, war ,dass die weiße Armee sich nach Schachvorbild bewegt...
...mehr Wahnsinnsszenen.
...den Hutmacher.
...mehr Gesetzeswahnsinn.
...ein Profil der Schachseite. Die war nämlich nicht nur farblos, sondern auch platt.
...Die Raupe als fiesen Besserwisser. Er hat es nicht geschafft Alice zum Weinen zu bringen. War wohl nicht sein Tag.

Trotzdem war ich gut unterhalten und dankbar, dass dasKino wieder seinen alten Zauber erlangt hat.

alexandro

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #30 am: 13.04.2010 | 00:27 »
Die 3D-Effekte haben gerockt,
Stimmt, alle Beide.  >;D

Offline Teylen

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Re: Burton's Alice in Wonderland
« Antwort #31 am: 17.04.2010 | 14:06 »
Also mich hat der Film eher enttäuscht, weil es war weder - dem Gefühl nach - ein Film wie ich ihn von Burton erwarte noch kommt er an meinen Anspruch an Disney heran.

Als es hieß das es eine Fortsetzung sei, und dann auch noch von Disney, lag mein Anspruch bei dem vorangegangenen Disney Version. Einer der Disney Filme der gerade bei den gezeichneten zu meinen Lieblings Disneys gehört. [Burton fand ich da kein Widerspruch da der in Kombination mit Disney eigentlich bisher richtig gut war]

Das Problem war noch nicht mal so die Geschichte, weil rein von der erzählten Geschichte war der erste Teil doch schon nicht allzu bemerkenswert, Alice irrt ja nur von A nach B. Was mich störte war das man nicht nur das Wonderland nach Underland umbenannte sondern das Wonder damit auch zum Größtenteil strich.
Bis zu der Tür, wo es fast eine 1:1 Nacherzählung ist, klappt es auch. Aber direkt dahinter bekommt man klar gemacht das es weniger "Wunder" zu entdecken gibt sondern so gut wie alle Charaktere die sonst noch irgendwie verschroben oder so eingeführt wurden, auf einen Schlag, vorgestellt werden.
Tweedldum und Tweedldei, das Kaninchen das einen Namen bekommt, die Maus, die Blumen, keine 5 Minuten Später der Caterpillar. Und im Schnelldurchlauf Märzhase, Hutmacher, Karten, Bube, Königin.

Also ich weiß ja nicht, aber für mich ging es doch eher darum früher das Alice das Wunderland entdeckt, oder die Figuren ihre Zeit haben aufzutreten und skurill zu sein.
Der Film verschenkt aber nicht nur den Part komplett.
Er macht das Wunderland viel Normaler und dazu noch scheinbar Figuren leer.

Normaler wegen z.B. den Hund. Also im ersten Disney gab es eigentlich, soweit ich mich erinnere, kein normales Vieh. In den meisten anderen Verfilmungen auch nicht. Aber nun kriegt man da statt eines unmöglichen Hund, wie bei Disney das Vieh das Alice den Weg wegwischte, einen 08/15 sprechenden Hund. Der bei Up auch mal merkwürdiger wirkte.

Außerhalb der Main Cast gibt es auch herzlich wenig zu entdecken, da wirkt das Wunderland merkwürdig tot. Ich mein am Anfang gab es da noch das fliegende Schaukelpferd das sich mit dem kleinen fliegenden Drachen zoffte.
Aber danach fehlte es einfach an "Lebendigkeit" (von mir aus auch einer düsteren Burton-Like Lebendigkeit wie bei Nightmare before Christmas).
Was ich meine, bei Disney gibt es die Szene wo Alice ziemlich depremiert wird und sich einen Baumstumpf zum heulen sucht. Nun und da läuft sie so an musikinstrumenten Fröschen vorbei, an fliegenden Brillen mit Augen, an kleinen fuselenden Haarfusseln, einen Putzhund und komischen Vögeln.
So etwas fehlt irgendwie da komplett!
Anstelle hat man an den Höfen ganz normale Menschen und dazwischen anstelle eines Wunderlands eine Ödnis.
Ich mein klar, war Krieg, aber da wird doch nicht alles draufgegangen sein? Es hätte sich auch zu etwas noch schrägeren verschieben können?

Stattdessen beschränkt man sich auf die Maincast plus einer handvoll Figuren aus dem Buch. Wobei ich das weiße Grosse Vieh nichtmals einordnen konnte. (was dran lag das mich das englisch etwas abhängte und ich zu faul zum lesen der niederländischen Untertitel war)

Die weiße Königin, fand ich, blieb ziemlich blass, und mir unsympathisch.
Die rote Königin wurde sowas als tragische Figur eingeführt das es irgendwie bizarr war (Vom Buben ausgenutzt, ungeliebt und gelangweilt wie man an der Thron Szene sah wo sie sich mit um Alice langweilte) und das auf keine gute Art und Weise.
Tweedledum und Tweedledei wurde von ihren realweltlichen Pendants über troffen, in Skurillität.
Der Märzhase war überflüßig und gerade mal der Hutmacher okay.

Wirklich mochten tat ich eigentlich nur die Grinsekatze.
Die war cool.
(Eine American McGees Grinsekatze hätte den Film nur weiter versaut)

Selbst die Raupe wirkte nicht mehr so böse und selbstgefällig wie im original Disney... und muß die Erklärbär Puppe bei der nicht so aufgeweckten Alice heraushängen lassen. Was das krasse Gegenteil ist von "Ätsch ich verpupp mich nu vor dem wichtigen Tipp und flieg weg".

Die Story kullert so vor sich her und wird, als es aus dem Wunderland raus geht, erst absurd. Alice ist da um die 20 und irgendein älterer viktorianischer Herr übergibt ihr nicht nur quasi die Hoheit über Geschäfte sondern sie führt auch noch ihre eigene Flotte an? Hu? Frauenrecht im Turbo Gang?
Wieso musste da eigentlich nochmal die ältere Jungfrau glatt gebügelt werden?
Ausgerechnet dann in der Hinsicht nicht mehr an Wunder / Träume zu glauben? Ich mein erst macht sich Alice ein Hobby an unmögliche Dinge vorm Frühstück zu glauben, dann geht sie in's Wunderland, und dann hält sie der Frau vor sie sei Dellusional und sollte mal zum Doktor damit?


Leider reist Danny Elfman Score es nicht raus.
Einerseits hatte ich das Gefühl das teilweise auf Score verzichtet wurde, und dann andererseits das zu eine hohe Betonung auf Avril Lavignes Emorock Geheule gelegt wurde. Naja und die Stücke von Elfman nicht prägnant eingesetzt wurden.

Obwohl die Score gerade beim Abspann, der mit den wachsenden Gestrüpp auch den merkwürdigen Flair hatte den ich mir vom Film erhoffte, richtig gut klang.

Fazit: 4 von 10 Köpfen.
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