Autor Thema: Patzer - wer braucht sie eigentlich?  (Gelesen 10310 mal)

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Offline Lord Verminaard

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Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« am: 21.04.2003 | 00:58 »
Heute wurde mir in einer Unterhaltung mit anderen Rollenspielern mal wieder eines klar: Botches SUCK!! Kein Mensch kann Patzer leiden. Alles, wozu sie taugen, sind Anekdoten, die man hinterher zähneknirschend zum Besten gibt, und vielleicht noch ein bisschen Gelächter in der Runde.

Klar, wenn man unfreiwillig komische Situationen als einen der Hauptgewinne beim Rollenspiel ansieht, sind Patzer ein probates Mittel. Wenn man aber versucht, Charaktere darzustellen, eine Geschichte zu erzählen oder eine Atmosphäre aufzubauen, sind Patzer Gift. Sie passen weder dem SL noch den Spielern in den Kram, und zwar sowohl auf Seiten der SCs wie auch auf der Gegenseite.

Also hier mal meine ketzerische These: Patzer sind eine bescheuerte Idee. Keine Ahnung, warum alle Rollenspiele (mein eigenes eingeschlossen) sie vorsehen. Wahrscheinlich hat es einmal jemand vorgemacht, und alle machen es nach. Kein Mensch braucht sie in Wirklichkeit. Sie kommen immer zum falschen Zeitpunkt. Also: Weg damit! Ich fordere ein Rollenspiel ohne Patzer.
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Offline Wodisch

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #1 am: 21.04.2003 | 01:26 »
Weil es der Gruppe einmalige Chancen zum Zusammenhalten gibt?
Weil es *menschlich* ist, zu Patzen (oder elfisch/orkisch/zwergisch/dingenskirchen-isch)
Weil es Power-Gamer bremst?
Weil man ja irgendwas besonders mit der "1" (oder der "20") auf dem Isokaeder anfangen muss?
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Schadenfreude?

Offline Der Nârr

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #2 am: 21.04.2003 | 09:09 »
Überzeugt, aus meinem Rollenspielsystem werde ich Patzer weglassen.
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Catweazle

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #3 am: 21.04.2003 | 10:21 »
Patzer symbolisieren das besondere Pech, das jeden treffen kann. Es zeigt auch, dass nichts ohne Risiko ist. Ich finde Patzer gut, aber es sollte keiner dadurch einfach so sterben.

Aber: es BRAUCHT natürlich keiner Patzer. Es braucht auch keiner kritische Erfolge. Geschmackssache.

Offline Dash Bannon

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #4 am: 21.04.2003 | 10:28 »
Patzer sind doch immer wieder ganz nett, den Tod eines Chars sollte ein Patzer nicht bedeuten, das wäre ärgerlich, aber irgendwie kann man ja über irgendetwas stolpern, in irgendetwas ausrutschen oder etwas falsch einschätzen und dafür sind Patzer dann da.
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Offline 1of3

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #5 am: 21.04.2003 | 10:44 »
Ich hab nichts gegen Patzer. Sie sollten nur unwahrscheinlicher werden, wenn ein Charakter besser ist. Der Großmeister von Schnackpuk wird nicht mit einem verblasenen Licht-Zauber sein Labor in die Luft jagen.

Offline critikus

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #6 am: 21.04.2003 | 10:44 »
So richtig konsequent werden Patzer sowieso nicht ausgespielt, höchstens für NPC. Würfelt der Spieler einen Patzer, dann fängt der SL an auf seiner Tabelle für krit. Fehler nachzulesen, schaut mit entsetztem Gesicht in die Runde, würfelt vielleicht nochmal irgendwas und dann wird aus dem schnellen und grauenhaften Tod des SC doch nur ein verstauchter Fuß oder die Waffe zerbricht. Meistens wäre bei allem anderen das Abenteuer zu Ende.

Ich gebe Lord Verminaard recht. Weg mit dem Patzer. Er hat nur dort eine Berechtigung wo er dramaturgisch auch hin passt. Wenn wir uns unser eigenes Leben vor Augen führen, geht im richtigen Leben sicher das eine oder andere schief aber einen Patzer, der sogar existenzbedrohend ist, kommt glüchlicherweise äußerst selten vor
« Letzte Änderung: 21.04.2003 | 10:47 von critikus »
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Offline Chaos

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #7 am: 21.04.2003 | 11:16 »
Höchst selten, aber er kommt vor, und dann schlägt er um so unbarmherziger zu.

Ich bin der lebende Beweis: mit dem Fuß irgendwie an der Bordsteinkante hängengeblieben, umgefallen wie ein gefällter Baum - KRACKS!!! Ellenbogen gebrochen. Sowas geht auf keine Patzertabelle, aber es passiert trotzdem.
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Offline Der Nârr

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #8 am: 21.04.2003 | 11:42 »
So richtig konsequent werden Patzer sowieso nicht ausgespielt, höchstens für NPC. Würfelt der Spieler einen Patzer, dann fängt der SL an auf seiner Tabelle für krit. Fehler nachzulesen, schaut mit entsetztem Gesicht in die Runde, würfelt vielleicht nochmal irgendwas und dann wird aus dem schnellen und grauenhaften Tod des SC doch nur ein verstauchter Fuß oder die Waffe zerbricht. Meistens wäre bei allem anderen das Abenteuer zu Ende.
Interessant. Bei DSA z.B. heißt es ausdrücklich, dass Patzer nicht zum Tod führen sollen. Habe ich ehrlich gesagt noch in keinem Rollenspiel gelesen - nur bei den MERS-Tabellen kommt so etwas in den Kritischen-Tabellen schon mal vor.

Interessant ist auch, dass Autoren ganz unterschiedliche Ansichten haben, wie hoch die Patzerwahrscheinlichkeit sein sollte. Bei DSA (2 20er von 3 Würfen) ist die Wahrscheinlichkeit ja recht gering, bei Gurps ebenso. Wenn ich mir dann aber die hohe Patzerwahrscheinlichkeit bei Earthdawn anschaue: *schüttel*
Da spielen wir auch praktisch ohne Patzer, nur gelegentlich bringe ich das mal ein.


Zitat
aber einen Patzer, der sogar existenzbedrohend ist, kommt glüchlicherweise äußerst selten vor
In Slapstick-Komödien geschehen pausenlos Patzer, und die sind nicht wirklich existenzbedrohend. Aber vielleicht orientiere ich mich da auch zu sehr an der DSA-Patzerregelung.
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Offline 8t88

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #9 am: 21.04.2003 | 12:33 »
Also, ich denke, wer keine Patzer braucht, braucht auch keine Kritischen erfolge!

Ich finde sie Zwar störend, aber dass ist das Risiko, dass jeden ereilen kann!

Das ist ja ganz nett bei DSA4 geregelt:
Eine Gute Attacke muss nochmal "bestätigt" werden etc.
So wird vermieden, dass durch pures glück ein Anfänger einne Veteran in Grund und boden bäschert.


Ich mag sie Manchmal auch nicht, aber NPC's haben sie ja auch.
Ich finde sie gehören dazu. Man kann ja folgendes machen:

(nicht nur) In Liquid zB. gibt's Punkte um Würfe zu wiederholen.

Oder: Stuntpunkte:
Wer einfach würfelpechhat macht folgendes:
Bei einem Misserfolg bekommt der Spieler(Char) 1/5 Stuntpunkt. 5/5 ergeben dann halt einen Ganzen.

Ein Patzer gibt einem einen ganzen Stuntpunkt.

Mit dem einsatz eines Stuntpunktest kann man dann einen wurf, in einen Kritischen Erfolg verwandeln.
(Ausserdem kann man Wahlweise den Char noch ohne erschwerniss eine Coole-Stunt Aktio zugehstehen, ohne Akrobatik-Wurf)
Wer die Stuntkomponente weglassen möchte kann dass ja dann "Glückspunkte nennen.

Man kann die dann auch mit ins nächste Abenteuer nehmen.
So kann sich einer der nur Müll gewürfelt hat beim nächtem mal über seine Stuntpunkte freuen.
Und es gibt nicht diesen Puren bitteren geschmack, eines Patzers.



Zitat
ei DSA (2 20er von 3 Würfen) ist die Wahrscheinlichkeit ja recht gering

Joa, das ist dann bei Talenten und Zaubern (*Autsch!*)

Aber bei Eigenschafts Proben, oder Attacken ist das auch eine Chance von 5%.
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Offline 1of3

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #10 am: 21.04.2003 | 13:06 »
Dann ist das aber sogar niedriger als bei 2 Ergebnisse von 20 bei drei Würfeln. Da kommt nämlich 9,6% raus (= 3C2 * 0,2^2 * 0,8^1). Oder hab ich die Regel falsch verstanden?

Würfelt der Spieler einen Patzer, dann fängt der SL an auf seiner Tabelle für krit. Fehler nachzulesen, schaut mit entsetztem Gesicht in die Runde, würfelt vielleicht nochmal irgendwas und dann wird aus dem schnellen und grauenhaften Tod des SC doch nur ein verstauchter Fuß oder die Waffe zerbricht. Meistens wäre bei allem anderen das Abenteuer zu Ende.

Moment! Wer hat hier von Patzer-Tabellen geredet? Die braucht wirklich niemand.

Offline 8t88

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #11 am: 21.04.2003 | 14:08 »
Dann ist das aber sogar niedriger als bei 2 Ergebnisse von 20 bei drei Würfeln. Da kommt nämlich 9,6% raus (= 3C2 * 0,2^2 * 0,8^1). Oder hab ich die Regel falsch verstanden?

Oh! :o
Nun... ich kann keine Wahrscheinlichkeisrechnung, also bitte ich das zu entschuldigen! ::)
Ich bin soooo gut in Mathe, dass ich bei 2W+4 Probleme bekomme meinen schaden zusammenzurechnen ::)
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Offline Dash Bannon

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #12 am: 21.04.2003 | 14:57 »
zu den Rolemasterpatzern: auch wenn man die Tabellen benutzt ist es relativ unwahrscheinlich sich selbst zu töten, mit ner einhandwaffe fügt man sich nur bei 1% aller Patzer einen kritischen Treffer zu und auch der muss nicht tödlich sein.
Alles in allem kann man Patzer ja auch von der Situation abhängig machen, so ist es bei hellem Tageslicht auf ebenem Gelände recht unwahrscheinlich das man stolpert oder sonstwie 'botched', bei Nacht im Unterholz eines Waldes stolpert aber man schon mal oder bleibt mit der Waffe irgendwo hängen. Wenn man allerdings 'Helden' spielen möchte, sollte man die Patzer tatsächlich weglassen, Helden rutscht das Schwert nicht aus der Hand und tote, unsichtbare Schildkröten liegen einem Helden auch nicht im Weg
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Offline 8t88

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #13 am: 21.04.2003 | 15:09 »
Hmmm und ich, als Liquid-Spieler und SL habe jetz schon seid einiger Zeit mit Heorischen Runden gespielt, und gerade da erlebe ich Patzer und seine Chancen als noch spannender, als sie ohnehin shcon sind! :D
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Offline Rokal Silberfell

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #14 am: 21.04.2003 | 15:30 »

Also hier mal meine ketzerische These: Patzer sind eine bescheuerte Idee. Keine Ahnung, warum alle Rollenspiele (mein eigenes eingeschlossen) sie vorsehen.

Meines Wissens nach werden Patzer bei D&D nur ganz am Rande als mögliche Alternative erwähnt, aber richtig eingeschlossen sind sie nicht....

Und Patzer sind eigentlich nicht mal so dumm..... Man sollte sie vielleicht nochmal "absichern" lassen; aber im Prinzip kann da doch jedem mal passieren. Wenn der Spielleiter das entsprechend umsetzt, sollte es sich auch nicht (zu sehr) ins Lächerliche begeben.
Ich mach ja in Mathe auch noch vorzeichenfehler, obwohl ich wie mir scheint das Gegenteil von 8t88 bin....
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Samael

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #15 am: 21.04.2003 | 15:45 »
Dann ist das aber sogar niedriger als bei 2 Ergebnisse von 20 bei drei Würfeln. Da kommt nämlich 9,6% raus (= 3C2 * 0,2^2 * 0,8^1). Oder hab ich die Regel falsch verstanden?

Die Wahrscheinlichkeit für (mindestens) zwei Zwanziger bei 3w20 ist nicht 9,6% !!!!

Sondern (wenn ich jetzt alles richtig eingetippt habe) etwa 0,8%. Verwendete Formel: Binominalverteilung für 2 aus 3 und 3 aus 3, dann addieren (3 Zwanziger sind ja auch ein Patzer).

Die DSA-Wahrscheinlichkeit für einen Patzer bei, Angriffswurf liegt auch deutlich unter 5% (da der Patzer ja mit iner erneut fehlgeschlagenen AT bestätigt werden muss). Bei einem AT Wert von 10 liegt sie bei 2,5% (Jugendlicher mit Knüppel aus dem Wald), bei einem AT Wert von 18 (Elitekämpfer) liegt sie bei 0,5%.



« Letzte Änderung: 21.04.2003 | 15:46 von Samael »

Offline Chaosdada

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #16 am: 21.04.2003 | 15:47 »
@ 1of3: Na wie kann man so was schreiben? Dass die Wahrscheinlichkeit mit 3 W20 zwei mal 20 zu würfeln geringer ist als mit einem W20 eine 20 zu würfeln ist ja wochl klar! Samaels Ergebnis ist richtig (genau 0,75%).

Teclador

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #17 am: 21.04.2003 | 15:58 »
Keine Ahnung, warum alle Rollenspiele (mein eigenes eingeschlossen) sie vorsehen.

Hm also ich kann mir schon Denken warum man irgendwann damit angefangen hat "den Patzer" in Rollenspiele einzubauen. Wenn er nämlich an den richtigen Stellen kommt und entsprechend (also von Spieler und SL) ausgespielt wird, kann eben die typischen plötzlichen Wendungen hervorrufen, die man aus vielen actionreichen Filmen kennt. Und eben das steigert IMHO die Spannung.

Das soll jetzt bitte nicht so verstanden werden, dass ich dem Lord nicht Recht gebe. Seine Kritik ist IMHO begründet.

Man sollte sich lieber mal folgendes überlegen:

Bringt das zufällige, vom Würfel bestimmte, Erscheinen von Patzern, dass außerhalb der SL-Kontrolle liegt, wirklich den gewünschten Effekt (siehe meine Ausführung oben) oder sollte man nicht vielleicht als SL vorher mal grübbeln was einem so für spannende Wendungen einfallen, so dass man welche in peto hat wenn der richtige Moment dafür gekomemn ist?
« Letzte Änderung: 21.04.2003 | 15:59 von Teclador »

Eye Of Gruumsh

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #18 am: 21.04.2003 | 16:30 »
Patzer sind eine Komponente, die das Rollenspiel realistischer machen und somit zur Atmosphäre beitragen können. Das Schicksal ist nunmal unberrechenbar, egal in welcher Welt. Jeder kann mal Pech haben.
Es ist bei uns auch schon vorgekommen, dass ein SC bei einem Doppelpatzer draufgegangen ist.

Teclador

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #19 am: 21.04.2003 | 16:40 »
@Eye: Ich gebe zu, dass es realistisch wäre...ich meine wieviele Leute brechen sich das Knick beim steigen der eigenen Haustreppe. Aber da es jedem selbst überlassen ist wie realistsich er es haben möchte ist es eben trotzdem sonne Sache mit den patzern...

Offline Althalus

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #20 am: 21.04.2003 | 16:48 »
Wozu Patzer? Damit der SL genauso Pech haben kann, wie der Spieler. Punkt.

Wär ja noch schöner, wenn man als Spieler nicht mal mehr den Zufall auf seiner Seite hat. Und genauso als SL. Wenn einer schon dermaßen mächtig ist, daß er schon größenwahnsinnig wird, holt ihn der nächste Patzer schnell runter - ohne jede SL-Willkür.
Ansonsten könnte man sich als SL natürlich alles möglich überlegen, an Wendungen - aber dann sind es keine mehr. Dann können wir gleich Theater spielen - und halten uns an ein Drehbuch.
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Teclador

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #21 am: 21.04.2003 | 19:19 »
ähm... also Athalus:

Wenn der Meister kein Pech haben will hat er kein Pech. Ich emine hey wenn du net grad offen würfelst kannst du die Sache drehen und wenden wie du willst, der Meister unterleigt der Selbstkontrolle und das wars auch schon.

Wieso sollen geplante Wendungen keine mehr sein? Ich meine sowas bindet man ja den Spielern net grad auf die Nase, oder? Wenn einem ne gute Wendung einfällt und man sie so einbaut, dass sie wirklich zufällig rüber komtm dann hat man Erfolg und bestimmt kein langweiliges Theater.

Offline Lord Verminaard

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #22 am: 21.04.2003 | 21:34 »
Zitat
Und Patzer sind eigentlich nicht mal so dumm..... Man sollte sie vielleicht nochmal "absichern" lassen; aber im Prinzip kann da doch jedem mal passieren.
Kann schon. Die Frage, die ich aufwerfe, ist aber die: sollte es im Rollenspiel passieren?

Zitat
Patzer sind eine Komponente, die das Rollenspiel realistischer machen und somit zur Atmosphäre beitragen können.
Es gibt realistische und weniger realistische Patzerregelungen. Ich persönlich meine jedoch nicht, dass übermäßiger Realismus die Atmosphäre fördert. Ein Patzer zum falschen Zeitpunkt ist im Gegenteil fatal für die Atmosphäre. Ich will nicht ausschließen, dass ein Patzer mal für eine interessante Wendung sorgen kann, die das Spiel bereichert. Wenn, dann wird das aber auch eher auf die Kreativität des SL (bei der Auslegung des Patzers) als auf irgendeine Crit-Tabelle zurückzuführen sein.

Insofern stimme ich Teclador voll und ganz zu: Für überraschende Wendungen sollen der SL und auch die Spieler durch ihre Kreativität und Fantasie sorgen (@ Althalus: es muss ja nicht vorher geplant sein!) Patzer werden diesen Effekt nur selten haben, sondern meistens dem Spiel nur im Weg stehen. Wobei ich noch mal anmerken möchte, dass das nicht nur für Patzer im Kampf, sondern (gerade) auch bei Fertigkeits- oder Attributsproben gilt.
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Offline Althalus

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #23 am: 21.04.2003 | 23:47 »
@Teclador: Ich würfle offen - ich hab net mal sowas wie einen Sichtschirm. Wozu auch? In den meisten Fällen wissen die Spieler ja net mal worauf ich würfle. Aber wenn beim Kampf ein Patzer fällt, sehen sie´s - genauso wie bei einem kritischen. Hat für mich was mit Fairness zu tun.

Eine geplante Wendung ist eben geplant, damit nicht mehr unvorhergesehen, und damit auch keinerlei Zufall unterworfen. Und grade der Zufall, die launische Dame Glück, oder was auch immer, macht für mich viel vom Spaß aus. Denn wenn ich als SL schon im vorhinein weiß, wie ein Abenteuer ausgeht, könnt ich auch einfach einen Roman schreiben.
Und wenn der achsotolle Krieger ausrutscht, und damit seinem Gegner plötzlich völlig hilflos ausgeliefert ist, brauchts plötzlich Ideen statt nackten Werten - sogar vom PGler, der sonst alle Register der Regeln zieht.
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #24 am: 22.04.2003 | 03:10 »
Ich mag Patzer. Patzer können witzig sein, eine Szene auflockern oder die Spannung nach oben jagen.  Allerdings gibt es bei mir 2 Tabus: 1.) kein Patzer bringt einen SC um und 2.) keine Patzertabellen. Wenn ein Patzer auftritt, bestimmt der SL, was passiert.

Außerdem dürfen Patzer nicht zu häufig vorkommen: 5% (1 bzw. 20 auf 1W20 ist IMHO viel zu hoch)

@althalus
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Offline Ralf

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #25 am: 22.04.2003 | 05:38 »
also, am besten finde ich persönlich die patzerregelung vom alten WEG-star-wars, da führt ein patzer nämlich nicht automatisch zum misserfolg, so wie in den meisten systemen, sondern bringt nur eine dramatische verwicklung hervor.
als beispiel hatten die die szene genannt, wenn in "die rückkehr der jedi-ritter" lando mit dem millenium falcon aus dem todesstern rausfliegt.
er patzt, würfelt ansonsten aber gut, was dazu führt, dass er zwar problemlos heraus kommt, aber dabei seine radarschüsel abgerissen wird.
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Offline Bitpicker

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #26 am: 22.04.2003 | 10:42 »
Ich fordere ein Rollenspiel ohne Patzer.

Meins zum Beispiel  8)

Ich fand Patzer auch relativ überflüssig, als ich mein eigenes System entwickelt habe. Darin gibt es immer noch Fehlschläge (wäre ja sonst auch doof), aber ob ein Fehlschlag ein Patzer ist, entscheidet allein der SL.

Ich bin sogar so weit gegangen, Fehlschläge für Meister (Leute, die eine Fertigkeit meisterlich beherrschen) fast zu eliminieren.

Robin
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #27 am: 22.04.2003 | 11:21 »
Zitat
Ich bin sogar so weit gegangen, Fehlschläge für Meister (Leute, die eine Fertigkeit meisterlich beherrschen) fast zu eliminieren.

Binn ich dagegen. Gerade Meister werden in Stressituationen leichtsinnig.

Ich finde die Ars Magieka regelung gut. Es gibt Wuerfe bei denen man nicht Patzen kann, weill die Situation ruhig ist. In Stresssituationen aber ist es immer drinn....

Allerdings binn ich der Meinung, dass kein Char. Durch Wuerfelpech sterben sollte...

Offline Boba Fett

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #28 am: 22.04.2003 | 11:45 »
Jup... Man sollte Patzer eben so nehmen, wie sie gemeint sind. Als Möglichkeit, einen Mißerfolg so zu gestalten, dass er noch lange im Gedächtnis der Spieler bleibt.
Rollenspiel soll unterhalten... Patzer können dazu beitragen. Sie können aber auch frustrieren.
Was daraus wird, hängt doch davon ab, wie Spieler und Spielleiter mit der jeweiligen Situation umgehen.

Die schönsten Patzer werden noch jahrelang erzählt...

Ich würde also nicht Patzer im allgemeinen verteufeln, sondern eher Spielleiter, die damit so umgehen, dass Patzer frustierende Auswirkungen haben, oder Spieler, die nicht auch mal verlieren können...
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Lord Verminaard

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #29 am: 22.04.2003 | 11:51 »
Dass es natürlich böse enden kann, wenn ich eine wirklich schwierige Aktion versuche und dabei weit, weit unter der Schierigkeit bleibe, ist klar. Aber ein Patzer ist ja gerade dieses "unerklärliche" Missgeschick (eigentlich kann er's ja, und es hätte klappen müssen, aber...) Ich habe bei Vampire 5 Würfel gegen Schwierigkeit 6 (fast ein automatischer Erfolg), würfle 5, 5, 3, 5, 1 und zack... Oder bei Feng Shui Boxcars und lande am Ende um 1 unterhab der Schwierigkeit...

Ich denke, ein erfahrener Krieger sollte sein Schwert nicht aus Unachtsamkeit fallen lassen und ein Profi-Rennfahrer nicht durch ein Verschalten sein Getriebe schreddern. Klar, im echten Leben kommt so was vor, aber im Rollenspiel bin ich dagegen.
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #30 am: 22.04.2003 | 13:09 »
Nun, das ist nicht das perfekte Beispiel, da mein für Treppensteigen in der Regel eher nicht würfelt. Die Bedeutung von Patzern hängt natürlich auch davon ab, wie oft ein Meister seine Spieler würfeln lässt. Tut er das bei jeder noch so unwichtigen Kleinigkeit, sind die Spieler sehr bald von Patzern genervt.
Klar, im Endeffekt ist es jedem selbst überlassen, wie realistisch er es haben möchte. Ich für meinen Teil finde, dass eine Sache schon mal auch ordentlich danebengehen kann. Ich muss aber gestehen, dass ich nicht sonderlich oft Patzer habe 8)

Offline Bitpicker

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #31 am: 22.04.2003 | 15:00 »
Zitat
Ich bin sogar so weit gegangen, Fehlschläge für Meister (Leute, die eine Fertigkeit meisterlich beherrschen) fast zu eliminieren.

Binn ich dagegen. Gerade Meister werden in Stressituationen leichtsinnig.


Ich weise auf das Wörtchen 'fast' hin. In Stresssituationen gibt es Modifikatoren, die Fehlschläge wiederum möglich machen. In normalen Situationen (wenn ich einen Meister überhaupt würfeln lasse) sind Teilerfolge, nicht aber echte Fehlschläge möglich.

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #32 am: 22.04.2003 | 15:44 »
Ich mag Patzer. Neben dem komödiantischen Potential - und das braucht man manchmal auch, um die Runde aufzulockern - kann die Möglichkeit, einen Wurf so richtig zu versägen, auch zu zusätzlicher Spannung führen. Natürlich sollte ein Patzer eine dramatische Situation nicht entschärfen - aber das hängt doch wohl vom SL ab. Wenn der Meisterdieb, der grade über dem Juwel hängt, seinen Klettern-Wurf patzt, dann muß das ja nicht sofort heißen, daß er runterfällt und die Sache gelaufen ist - vielleicht kriegt er nur einen Niesreiz, oder sein Dolch hat sich im Seil verheddert und es angeritzt... das steigert die Spannung doch eher, oder nicht?

Bei Ars Magica gibt es einen schönen Patzer-Mechanismus: Im Normalfall droht bei einer 0 auf dem W10 ein Patzer. Dann wird nachgewürfelt - wenn noch eine 0 kommt, hat man gepatzt. Im Normalfall (Nahkampfduell oder so) hat man nur einen Nachwurf, aber wenn die Situation besonders kritisch ist, werden´s eben mehrere... (Nahkampf auf einem Schiff mit drei Gegnern). Magie ist halt besonders kritisch  ;D Es kann ganz schön spannend sein, wenn man 9 Botchwürfel ohne eine 0 hinter sich bringen muß...
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #33 am: 23.04.2003 | 18:12 »
Es kommt immer auf das Setting (bzw. was damit vermittelt werden soll) an.

Im "vollen" Unisystem ist der Wurf normalerweise ein d10, der bei einem Wurf von 1 oder 10 "offen" ist (also man 1d10-5 (Minimum 0) dazu oder abgezogen bekommt), so koennen auch Spezialisten noch wirklich schlechte Wuerfe hinlegen.

Im "Unisystem lite" ist der d10 nur noch ein d10. Gute Wuerfe kann man mit Dramapoints erreichen (1 Dramapoint gibt +10 auf den Wurf), "Patzer" (also echt schlechte Wuerfe) sind nicht drin... Dazu ist das System zu "heldig" ;)
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #34 am: 23.04.2003 | 20:37 »
Sehr interessanter Thread, Verminaard
hab ich leider erst jetzt gelesen...

Vom Prinzip her möchte ich Verminaard auch recht geben. Meist ist es so das man in der falschen Situation patzt, oder gar mehrmals hintereinander, wenn der SL eigentlich darauf hafft das es klappt. Dann wird doch das Spiel ganz schön beeinträchtigt.
Wenn ein Dieb eine ganze Nacht braucht um ein Schloss zu knacken (und dabei nur von Glück reden kann es nicht zerstört zu haben) ist es doch schon fast störend, oder? Okay, das ganze gibt im nachhinein eine sehr lustige Geschichte ab wenn man sie erzählt, aber ansonsten?
Patzer sind also seltern wirklich Spielfördernd meiner Meinung nach, auch wenn es manchmal ganz lustig ist.

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #35 am: 24.04.2003 | 10:00 »
Wenn ein Dieb eine ganze Nacht braucht um ein Schloss zu knacken (und dabei nur von Glück reden kann es nicht zerstört zu haben) ist es doch schon fast störend, oder?

Außerdem fällt bei vielen Spielen auf, dass der Dieb nur entweder einen Patzer würfelt und das Schloss zerstört / ewig braucht, es nicht schafft oder es sofort schafft. Es gibt in den meisten Spielen so gut wie keine Grauzone (schafft es schneller als gedacht, braucht etwas länger, macht etwas mehr Lärm als nötig, bricht einen Dietrich ab, hinterläßt Spuren am Schloss...)

Das soll nicht heißen, dass ein Regelwerk Tabellen haben sollte, die diese Ergebnisse erzielen - was ich bevorzuge, ist ein Regelwerk, das ein quantitativ abgestuftes und hoch auflösendes Ergebnis mit einem einzigen Würfelwurf liefert, das der Spielleiter dann frei interpretieren kann.

Unknown Armies geht schon den halben Weg: ein Fertigkeitswurf ist ein Prozentwurf, dessen Ergebnis umso besser ist, je näher es am Fertigkeitswert ist. Damit ist eine gewisse Unterscheidung von Erfolgen möglich. Leider gibt es immer noch keine Teilerfolge oder fein abgestufte Fehlschläge.

In meinem eigenen System (auch auf Prozentbasis) wird (wenn nötig) der Wurf vom Wert abgezogen - das Ergebnis ist die Qualität der Aktion, theoretisch auf einer Skala von -100 bis +100, je höher, je besser. Da Würfe bis zum Doppelten des Fertigkeitswertes Teilerfolge sind, ist eine Abstufung aller Ergebnisse von besonderem Erfolg bis extremem Fehlschlag möglich. Eine Patzerregel ist deshalb überflüssig, und die Übergänge zwischen den Erfolgsstufen sind wesentlich fließender.

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #36 am: 25.04.2003 | 18:31 »
Manchmal sind Patzer aber auch spielfördernd, wenn sie zur rechten Zeit kommen... kleines Beispiel:

In einem Abenteuer ging es u.a. darum, unsere Heilerin ein bißchen ins Rampenlicht zu setzen. Im Endkampf passierte dann folgendes: Zweimal hat sie versucht, jemanden irgendwie anzugreifen. Und jedes Mal war´s ein Patzer... das hatte keine großen Auswirkungen, aber da hat sie gemerkt, daß sie Heilerin, und keine Kriegerin ist...

Und dann war da noch das Abenteuer, wo eine Magierin durch einen Patzer den Körper mit einer bösen Hexe getauscht hat... eigentlich war das als ganz harmlose Geschichte geplant, und es endete dann in einem Waldbrand und einer finsteren Zeremonie, wo beinahe alle draufgegangen wären...  ;D
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #37 am: 25.04.2003 | 22:31 »
Wenn ein Dieb eine ganze Nacht braucht um ein Schloss zu knacken (und dabei nur von Glück reden kann es nicht zerstört zu haben) ist es doch schon fast störend, oder?

Außerdem fällt bei vielen Spielen auf, dass der Dieb nur entweder einen Patzer würfelt und das Schloss zerstört / ewig braucht, es nicht schafft oder es sofort schafft. Es gibt in den meisten Spielen so gut wie keine Grauzone (schafft es schneller als gedacht, braucht etwas länger, macht etwas mehr Lärm als nötig, bricht einen Dietrich ab, hinterläßt Spuren am Schloss...)

Das soll nicht heißen, dass ein Regelwerk Tabellen haben sollte, die diese Ergebnisse erzielen - was ich bevorzuge, ist ein Regelwerk, das ein quantitativ abgestuftes und hoch auflösendes Ergebnis mit einem einzigen Würfelwurf liefert, das der Spielleiter dann frei interpretieren kann.

Unknown Armies geht schon den halben Weg: ein Fertigkeitswurf ist ein Prozentwurf, dessen Ergebnis umso besser ist, je näher es am Fertigkeitswert ist. Damit ist eine gewisse Unterscheidung von Erfolgen möglich. Leider gibt es immer noch keine Teilerfolge oder fein abgestufte Fehlschläge.

In meinem eigenen System (auch auf Prozentbasis) wird (wenn nötig) der Wurf vom Wert abgezogen - das Ergebnis ist die Qualität der Aktion, theoretisch auf einer Skala von -100 bis +100, je höher, je besser. Da Würfe bis zum Doppelten des Fertigkeitswertes Teilerfolge sind, ist eine Abstufung aller Ergebnisse von besonderem Erfolg bis extremem Fehlschlag möglich. Eine Patzerregel ist deshalb überflüssig, und die Übergänge zwischen den Erfolgsstufen sind wesentlich fließender.

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So ein System gibt es. Ist sogar ein freies RPG.

Sie mal auf www.apexproto.de  :)
Was nützt alle Magie der Welt, wenn man damit nicht mal ein Einhorn retten kann?

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #38 am: 28.04.2003 | 10:42 »
Ich schau mir das mal an. Mein System gibt's aber auch schon (siehe GeneSys-Thread im Weltenbau) und es wird auch kostenlos sein, wenn ich es fertig niedergeschrieben habe.

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #39 am: 28.04.2003 | 16:35 »
Hab mal in das Regelwerk hineingeschaut. Ist mir aber viel zu kompliziert - fast auf jeder Seite eine Tabelle, die man im Spiel auch braucht. Zum Beispiel gibt es eine Tabelle, die die fein aufgelösten Ergebnisse einstuft - was natürlich dazu führt, dass man dauernd in diese Tabelle schaut, um zu einer Interpretation des Wurfes zu kommen. Jedenfalls sieht es so aus, bei 142 so klein gesetzten Seiten Regeln kriege ich immer glasige Augen und sehe nicht mehr so gut :)

Und wer die Subtraktion in meinem System scheut, wird sich über die Teilbarkeitsprüfung durch 3 oder 5 in Apex sicher freuen...  :-\

Hast du das denn schon mal gespielt, und wie handlich ist es?

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #40 am: 28.04.2003 | 21:02 »
Patzer machen dass Spiel durchaus farbenfroher... vor allem wenn der gegnerische NPC die Steigung des Hanges nicht richtig einkalkuliert hat :)
man muss die Patzer ja auch nicht so extrem machen, wo man sich das Schwert selber in den Oberschenkel rammt oder so...
ausserdem kommen patzer relativ selten vor (ausser wenn es grad kritisch wird für die Helden ;) )

Offline Arkam

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #41 am: 3.05.2003 | 19:41 »
Hallo zusammen,

also wenn das System eine Art guten oder kritischen Treffer kennt sollte das System auch einen Patzer kennen.
Patzer sollten allerdings nicht lebensgefährlich sein sondern eher kurzfristig behindern.
Wenn ich die Aktion eines Spielers unterstützen will kann ich ja entweder einen Bonus geben oder einfach die Patzerwahrscheinlichkeit auf 0% setzen.
Ob man Patzer nach einer Tabelle oder frei nach Schnauze bestimmt ist eine Geschmackssache. Ich habe Tabellen aber schätzen gelernt. Das Ablesen der Tabelle kann man einem Spieler überlassen und der Spielleiter hat seinen Kopf für anderes frei.

Gruß Jochen
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Offline Lechloan

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #42 am: 3.05.2003 | 20:40 »
Zitat
Wenn ich die Aktion eines Spielers unterstützen will kann ich ja entweder einen Bonus geben oder einfach die Patzerwahrscheinlichkeit auf 0% setzen.

Wie willst du das machen, wenn es eine allgemein bekannte Regel gibt, die besagt, ein bestimmter unmodifizierter Wurf ist ein Patzer?
« Letzte Änderung: 3.05.2003 | 20:42 von Lechloan »

Offline Arkam

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #43 am: 4.05.2003 | 10:51 »
Hallo Lechloan,

Zitat
Wenn ich die Aktion eines Spielers unterstützen will kann ich ... die Patzerwahrscheinlichkeit auf 0% setzen.

Wie willst du das machen, wenn es eine Regel gibt

das mache ich aufgrund spielleiterlicher Authorität. Denn schließlich gibt es in den meisten Regelwerken in irgendeiner Form die Aussage: "Der Spielleiter hat immer recht."
Meine Spieler akzeptieren solche Änderungen weil sie wissen das sich diese Boni durch gutes Spiel und gute Planung erarbeitet haben.
Außerdem komisch meine Spieler meckern eigentlich nie wenn sie einen Bonus bekommen. :-) Wenn ich zusätzliche Patzerchancen einführen würde hätte ich warscheinlich doch ein paar Probleme mehr.

Gruß Jochen
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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #44 am: 4.05.2003 | 13:27 »
@Arkham: genau so sollte mans (oder SLs???) machen, wenn der Patzer halt gerade nicht passt, mein Gott dann wars halt doch keiner, man muss sich nicht sklavisch an Regeln und Würfeln halten.
Und Patzer sollten wirklich nie zum sofortigen Tod des Chars führen, höchstens wenns ein dreifacher Patzer ist (Ars Magica lässt grüssen), aber die Wahrscheinlichkeit hierzu ist ja sehr gering...
also mein Fazit: Patzer ja, aber nur wenns reinpasst
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #45 am: 5.05.2003 | 09:51 »
"genau so sollte mans (oder SLs???) machen, wenn der Patzer halt gerade nicht passt, mein Gott dann wars halt doch keiner, man muss sich nicht sklavisch an Regeln und Würfeln halten."

Man kann das natürlich auch so sehen, dass es dann unnötig ist, eine Patzerregel zu haben, denn derselbe Spielleiter kann auch jeden Fehlschlag zum Patzer deklarieren, wenn es in die Handlung passt.

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Re:Patzer - wer braucht sie eigentlich?
« Antwort #46 am: 5.05.2003 | 11:13 »
Der Patzer ist ein durch den Spielleiter kontrolliertes Mittel um den Unterhaltungswert des Rollenspiels zu vergrößern. Natürlich kann jedes Mittel zweckentfremdet oder schlecht eingesetzt werden. Das liegt dann aber am Spielleiter und nicht daran, dass das Mittel schlecht ist.
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